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heuler nr. 9 - niquan.com

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paar hundert Millionen zusammenklauben,damit die Werften erhaltenwerden können, und mit ihnen einigetausend Arbeitsplätze.Edle Sorge zeichnet ihre Häupter.Da die eigentlich dafür bestimmteMilliarde - oh! - geopfert wurde,ohne dem Dämon Wirtschaft mehrals ein erfreutes Rülpsen zu entlokken,und man ein solches Opfernatürlich nicht zurückholen kann,muß man ... richtig: noch ein Opferbringen! Nur für die Arbeitsplätzenatürlich, was dachten Sie denn?Und weil man arm ist, müssen ebenz.B. die Hochschulen bluten, diezwar die größten Arbeitgeber desLandes, aber so gar nicht dämonischsind. Der Einfall, die Knete andie Werftarbeiter direkt auszuzahlen,wofür sie - lieb darum gebeten -ihr technisches Geschick vielleichtauf die Verbesserung der Hochschulausstattungenkonzentrierenkönnten, ist ebenso kindisch-ketzerischwie die Idee, einen Brunnenzu buddeln, statt den Götzen umRegen zu bitten. Völliger Unsinn:wer hätte je gehört, daß es regnet,wenn man Brunnen buddelt?! --„Unsre Heimat - das sind nicht nurdie Städte und Dörfer ...“Nein, das sind auch Banken undBenzinkanister, Bauernopfer undBegriffsverwirrung, Bigotterie undbewegte Bürger. Und Kinderschänder,wie könnte ich die vergessen. Warumhab’ ich sie eigentlich nicht zuerst erwähnt,und das „Sparpaket“ ausgelassen?Weiß nicht. Vielleicht, weil dasalle machen.Da hat so ein Depp ein armes kleinesMädchen mit dem heimeligen NamenNatalie ermordet und das ganze Landweiß bescheid. Und weil der Idiot sienicht wie üblich umgebracht hat,indem er etwa das Haus ansteckte, indem sie wohnte, oder einen BMWfuhr, dem Tempo-30-Zonen lästigsind, sie erschoß, weil sie sonstvielleicht irgendwann ein Plakatirgendwo angeklebt hätte, oder sieeinfach totprügelte, damit sie nichtmehr so laut weint - weil er stattdessenversuchte, sich bei ihrerMißhandlung sexuell zu erregen,wissen alle, die es stets immerschon gesagt haben, nun genau,daß Sex ja überhaupt schonschmutzig ist und alle, die nichtSex nach Vorschrift und DIN praktizieren,darin keine ernste Unumgänglichkeit,sondern einen Hauptspaßsehen, pervers sind und -Grundgesetz hin oder her- kastriertgehören. Es ist der alte, langweilige,schwächliche Haß des Spießersauf etwas, das er nicht versteht.Sonst würden sie nicht dauernd dasWort Triebtäter wie eine unfreiwilligpassende Beschilderung vor sich herdurch die Schlagzeilen tragen, sondernvon einem gemeinen Mörderreden, oder aber - Bleifußamputationfür Autofahrer, Vorbeugehaft für kräftigeVäter und totales Verbot vonFeuerzeugen fordern.Was werfe ich eigentlich wem vor?Nun, ich werfe hier niemandem irgendetwasvor. Ich stelle nur für jene,die’s nicht selber merken fest, daß dievon den Vulgärmedien bediente Meuteentgegen ihren lauthalsigen Bekundungennicht wirklich um ein hinterhältigermordetes Kind trauert, nichtmit naheliegender Wut auf den gewaltsamenTod eines Menschen reagiert,sondern lediglich die eigenenRessentiments abfeiert. Ich bin immerwütend, wenn ein Mensch ermordetwird.Vielleicht ist das doch ein Vorwurf.Es ist aber nicht der Mord, der jeneerregt, sondern der Dämon, der ihnendahinterzustecken scheint, und den sieprompt überall wiederentdecken. Sohat denn auch M/V sein Skandälchengefunden: den Pornofilmer NorbertB., der perverserweise nicht mit achtzehnjährigenpolnischen Busenwunderndrehte, sondern mit fünfzehn-,Kinderschänder unter sichsechzehnjährigen Schweriner Jungs.Wobei er hin und wieder „erst die Familie,dann das Kind zerstört“ hat (NNN).Widerlich, menschenverachtend, daßder Typ treusorgenden Eltern in denRücken fällt, die ihrem Sohnematzliebevoll zu verstehen geben, daß erzwar bis eben ein prima Kerl war,aber ab sofort eine schwule Sau ist.Natürlich kann es nur an dem perfidenRegisseur liegen, der dem Jungen-nicht ganz uneigennützig- ein blödsinnigesSelbstwertgefühl in dieserwertorientierten Welt vermittelte,wenn der verdorbene Knabe beimJugendamt seine eigene Einweisungin ein Heim beantragt, um sich demheilenden Einfluß seiner hingebungsvollschluchzenden Eltern feige zuentziehen.So könnte man die wenigen Faktenum den ganz gewöhnlichen GeschäftemacherNorbert B. und seine Porno-Filme ja auch deuten. Nur würdedann die teuflische Rolle, dieSexualität nun einmal ohne „familiäreNormen“ (NNN) spielt, nicht genügendgewürdigt. Schade. Scheißfilme übrigens.Geistlos bieder.Der H r Oktober 1996=Bertram Schoppenhauer=9

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