Expedition zum zweithöchsten Berg der Welt K2 8611m - MWGuiding
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19./ 20./ 21./22.6.04 Tage auf dem Gletscher mit dem Röhrenblick eines<br />
Durchfallreisenden<br />
Diejenigen, die das Schicksal eines Durchfallreisenden bereits einmal eingeholt hat,<br />
wissen genau, von was ich hier spreche. Der Durchfallreisende ist <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong><br />
trotzdem weiterzieht, obwohl ihn <strong>der</strong> Pein des Durchfalls verfolgt.<br />
So geht es mir heute.<br />
Eine Milliarde grosser Steine, eine Milliarde kleiner Steine und dazwischen eine<br />
Milliarde mittelgrosser Steine. Das ist <strong>der</strong> Baltoro-Gletscher, reduziert auf den<br />
kleinsten möglichen Nenner: Stein auf ewigem Eis.<br />
Und wären da nur diese Steine, würde es eng in meinem Hirn. Zum Glück fallen hier<br />
die Trango Towers, die Uli Biaho Towers und die Cathedrals so richtig ins Gewicht.<br />
Gewaltig erheben sich diese Granittürme gen Himmel, so eindrücklich, dass ich<br />
meinen Blick kaum mehr von ihnen wegnehmen kann. Was dann auswegslos <strong>zum</strong><br />
Stolpern meiner selbst führt.<br />
Bumm, ich bin wie<strong>der</strong> die sich hinschleppende Kreatur mit ausgetrocknetem Munde<br />
und unendlich viel Durst. Ich begehe ein bergsteigerisches Sakrileg: Trinke überall<br />
Gletscherwasser, wo ich kann, und merke, wie die Kraft zurückkehrt.<br />
13 Stunden später erreiche ich Urdukas (4080 m.ü.M.). Hinter mir zottelt Mingma<br />
Sherpa. Er hat meinen Rucksack getragen und mich mit stoischer Ruhe auf meinem<br />
Leidensweg begleitet.<br />
Während die gesamte Gruppe weiter <strong>zum</strong> Camp Gore 2 zieht, beschliesse ich, einen<br />
Rasttag in Urdukas zu machen.<br />
Erholt mache ich mich dann an<strong>der</strong>ntags auf den Weiterweg Richtung<br />
Konkordiaplatz.. Die Sonne brennt <strong>zum</strong> Glück nicht so heiss. Schneeschauer<br />
wechseln mit sonnigen Abschnitten und dies ist <strong>zum</strong> Laufen sehr angenehm.<br />
Am Konkordiaplatz kann ich bei <strong>der</strong> Trekkinggruppe von Alex (auch von Kobler &<br />
Partner organisiert) übernachten.<br />
Nun endlich gelange ich bei Schneegestöber am 22.6.2004 um 13h00 ins <strong>K2</strong><br />
Basecamp. Nur ist vom <strong>K2</strong> auch die nächsten Tage lei<strong>der</strong> nichts zu sehen.<br />
Datum: 28.6.04, Bericht: Mischu Wirth<br />
23. – 27.6.04 Schneepracht, kleine Schritte im Basislager und viel verworrene<br />
Geschichten um den <strong>K2</strong>