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Expedition zum zweithöchsten Berg der Welt K2 8611m - MWGuiding

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doch zu träge, auch nur irgendeine Aktion zu starten. Ich lege mich zurück ins<br />

Getümmel und döse ein...<br />

Ätzend langsam beginnen wir am Morgen mit Wasserkochen und <strong>der</strong> Aufbruch zieht<br />

sich dahin wie eine Teigmasse. 30 - 40 cm tiefer Neuschnee begleitet uns beim<br />

Abstieg und unsere Beine wühlen, während unsere Lungen langsam wie<strong>der</strong> in<br />

Betrieb kommen.<br />

Lager 3 haben wir bereits passiert, die Abseilerei geht nun, trotz immer stärker<br />

werdendem Sturm, rassiger vorwärts.<br />

Ich habe den Funk eingeschaltet und hänge gerade irgendwo in <strong>der</strong> schwarzen<br />

Pyramide, inmitten des Sturms. Von oben fallen Pulverschneelawinen über mich und<br />

von unten bläst <strong>der</strong> Wind mir Schnee ins Gesicht. Etwas ungemütlich, finde ich, und<br />

hänge den Abseilachter<br />

um ins nächste Seil, als mir das Steigeisen abfällt und am Fuss herumhängt.<br />

Da höre ich Karis Stimme im Funk, wie er sich von Wolfgang, einem Journalisten des<br />

Magazins "Stern“ im Basislager mit den Worten verabschiedet: "Hier unten ist das<br />

Wetter nun viel besser, die Situation hat sich beruhigt.“<br />

"Scheisse“ murmle ich vor mich hin. Wenn die sehen könnten, wie wir hier oben im<br />

Sturm herumturnen. Das Steigeisen hat sich nun gänzlich von meinen Schuh<br />

verabschiedet und meine Skibrille ist so angelaufen, dass meine Sicht in die<br />

Aussenwelt einer Nebelwand gleicht. Ich kann mir nicht verklemmen, Wolfgang einen<br />

kurzen Livebericht durch den Äther<br />

zu geben, nur so um zu klarzustellen, wie es ein bisschen weiter oben aussieht...<br />

Lager 2 wird zur Endstation für heute. Ich bleibe mit Mario und Lares noch eine<br />

weitere Nacht am <strong>Berg</strong>, währenddessen die an<strong>der</strong>en weiter Richtung Basislager<br />

vordringen.<br />

Gipfelsymphonie - Partitur 7 – Basislager<br />

Nochmals die Entdeckung <strong>der</strong> Langsamkeit, das systematische Eines-nach-dem-<br />

An<strong>der</strong>en. Keinen Fehler machen und Schritt für Schritt, Meter für Meter nach unten.<br />

Kontrolle ist besser. Jede Verankerung <strong>der</strong> Fixseile wird nochmals kontrolliert,<br />

eingehängt und abgeseilt.

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