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Expedition zum zweithöchsten Berg der Welt K2 8611m - MWGuiding

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Nun kommt <strong>der</strong> Entscheid vom Sauerstoffgebrauch. Viel diskutiert und als „Tod am<br />

Unmöglichen“ bezeichnet (Zitat Messner), scheidet er die Geister und zeichnet ein<br />

manichäisches <strong>Welt</strong>bild, welches unterscheidet zwischen „Gut und Böse“.<br />

Ich habe mich bereits im Voraus entschieden für zusätzlichen Sauerstoff. Es ist das<br />

erste Mal, dass ich an einem „hohen“ Achttausen<strong>der</strong> bin. Zuerst will ich mich an die<br />

Höhe herantasten. Ich will diesbezüglich kein Risiko eingehen. "By fair men’s“ - ohne<br />

"englische Luft“ - ist und bleibt für mich ein Ideal, d.h. aber nicht, dass <strong>der</strong> Sauerstoff<br />

deswegen <strong>zum</strong> Schlechten gezählt werden muss. Vielmehr scheint mir die klare<br />

Kommunikation um den Gebrauch zusätzlichen Sauerstoffs im Vor<strong>der</strong>grund zu<br />

stehen, was bei zahlreichen<br />

<strong>Expedition</strong>en lei<strong>der</strong> etwas unterzugehen scheint.<br />

Der letzte ganze schöne Hochsommertag - insgesamt <strong>der</strong> sechste im Karakorum<br />

während unserer Zeit am <strong>K2</strong> - neigt sich dem Ende zu. Es ist <strong>der</strong> 27.7.2004.<br />

Gipfelsymphonie - Partitur 5 – Teil Eins: Das ewige Gewinde bis <strong>zum</strong> Ende...<br />

Gipfel<br />

12 Uhr nachts wollen wir starten. Davor endet das Gesumme des Kochers fast nicht.<br />

Ich koche so vor mich hin, esse den Speck von Kari weg, während er vor sich<br />

hindöst. Die Zeit fliesst förmlich vor sich hin: Ich sehe vor meinem inneren Auge eine<br />

Sanduhr, in welcher sich im unteren Teil ein <strong>Berg</strong> anhäuft, <strong>der</strong> aussieht wie <strong>der</strong> <strong>K2</strong>.<br />

Ein sicheres Zeichen, dass die Zeit unwi<strong>der</strong>stehlich läuft.<br />

Aber dann übermannt auch mich <strong>der</strong> Schlaf für kurze Zeit, nachdem auch meine<br />

Füsse endlich warm geworden sind.<br />

Um 22 Uhr beginnt das Kochen wie<strong>der</strong>. Eine Ladung Peronin – Powernahrung mit<br />

Vanille-Geschmack füllt meinen im Moment wirklich nicht hungrigen Magen.<br />

Wenn an diesen hohen <strong>Berg</strong>en genügend Details zusammenkommen, welche gegen<br />

einen Gipfelgang sprechen, dann wird die Gasammtsumme des Negativen rasch<br />

einmal zu gross, um einen Gipfelgang zu verunmöglichen. So ergeht es Kari: Er ist<br />

nicht in Form. Zu viele Einzelteile stimmen nicht zusammen. Irgendwie ist seine<br />

Motivation im Schlafsack<br />

verschwunden. Sein zerknittertes Gesicht spricht Bände. Vielleicht belastet ihn <strong>der</strong><br />

letztjährige Unfall am <strong>K2</strong> noch. Zudem gibt’s Probleme mit Sauerstoffflaschen und –

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