Expedition zum zweithöchsten Berg der Welt K2 8611m - MWGuiding

Mahmad, der pakistanische Hochträger, bringt 6 Schlafsäcke nach oben. Dünne
Hochschlafsäcke. Wir testen zum ersten Mal wie das ist, mit Daunenanzug und
Schlafsack eine Nacht zu verbringen.
13.7.04
Der Morgen weckt uns mit keinem Wind, viel Sonne und einem Weitblick in die
schiere Erdkrümmung.
Möglichst ökonomisch beginnen wir uns jetzt zu bewegen, denn jede Bewegung
bedeutet Anstrengung und diese Anstrengung führt zu Atembeschwerden, welche
wiederum Schwere in den Körper setzt. Diese Schwere im Körper führt wiederum zu
verlangsamten Bewegungen, welche so langsam werden, dass der angebissene
Nussstengel einfach nicht verschwinden will. Dieser Kausalnexus liesse sich ins
Unendliche weiterführen, aber ich lasse es jetzt sein und versorge den angebissenen
Nussstengel wieder im Sack.
Die drei Bisse in den Nussstengel, besser gesagt ihr Energiewert bringt mich in 6
Stunden ins Basislager zurück.
Der Körper sollte jetzt akklimatisiert sein, nun heisst es Abwarten, eine
Schönwetterperiode herauspflücken, und zum Gipfel fahren. Aber zuerst verspricht
uns Meteotest aus Bern schlechtes Wetter und viel Wind. Längerfristig könnte sich
ab dem 21.7.04 eine Wetterveränderung einstellen. Wir haben also Zeit zum Atmen,
Zeit zum Erholen und Zeit für mentale Arbeit.
14.7.04 Lino
Das Pantheon der Erstbesteiger der 14 Achttausender auf unserem Planet ist ein
illustres. Umso anregender ist es für einmal, sich im Dunstkreis eines solchen
Erstbegehers zu bewegen. Zumal die Zeit auch Arbeit leistet und nicht alle
Erstbegeher in diesem Pantheon noch unter uns weilen.
Lino Lacedelli, der den K2 mit Achille Compagnoni erstbestiegen hat, ist noch und er
bewegt sich auch noch. Zu Fuss ist er mit seinen 79 Jahren den Baltorogletscher
nach oben gewandert, um seine Scoiattoli mit unserer Expedition zu besuchen. Ein
echtes Ereignis zeichnet sich nun also ab. Hier in diesem abgelegenen Winkel der
Erde wird also Geschichte geschrieben. Das Jubiläum hinterlässt Spuren und wie