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Ethische Fragen im Bereich Altersgerechter Assistenzsysteme«

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ETHISCHE KIPPPUNKTE UND SPANNUNGSFELDER276. <strong>Ethische</strong> Kipppunkte und SpannungsfelderDer Begriff Kipppunkt beschreibt eine visuelle Dynamik;so ist bei Vexierbildern je nach Perspektive nurdas eine oder andere Teilbild zu sehen, nie könnenjedoch beide Teilbilder gleichzeitig in den Blick kommen.Mit Kipppunkten bezeichnen wir jene heiklenÜbergänge, an denen die technisch positiven Effekteund moralisch vorzugswürdigen Momente altersgerechterAssistenzsysteme in ihr Gegenteil umschlagen.Dabei geht es weniger um eine prinzipielleAmbivalenz, die der Technik als solcher innewohnt,sondern vielmehr um eine Veränderung des soziotechnischenArrangements über die Zeit hinweg, inderen Verlauf es von einer hilfreichen Unterstützungin eine kontraproduktive Belastung umschlägt. Fürdie Broschüre haben wir einige Kipppunkte exemplarischherausgestellt und beschrieben. Wir orientierenuns hierbei an den sieben D<strong>im</strong>ensionen und dendrei Ebenen des Bewertungsinstruments MEESTAR.Wie Teilhabe gestalten?Woran sollen Menschen in welcher Art und Weise(mehr) teilhaben? Hier lassen sich mehr oder wenigeranspruchsvolle Varianten skizzieren, die zum Teildas Potenzial in sich tragen, als Überforderung wahrgenommenzu werden. Auch wenn die wirklichenTeilhabebedürfnisse von älteren Menschen in ihrerVielfalt noch nicht genügend erforscht worden sind,so lässt sich aus ethischer Perspektive fordern, dassTeilhabeermöglichung nicht in Teilhabezwang – z. B.in Form einer allgemeinen gesellschaftlichen Erwartung– umschlagen darf.Wie fragil istdas Pflegebzw.Versorgungssystem?Technik alsDisziplinierungsmaßnahme?Belastung undEntlastung insozio-technischenArrangementsStadt-Land-GefälleWieTeilhabegestalten?MedizinoderLifestyle-Produkt?FürsorgeSicherheit Gerechtigkeit Privatheit TeilhabeSelbstbest<strong>im</strong>mungSelbstverständnisIndividuellOrganisationalGesellschaftlichLässt sich Fürsorgean Technikdelegieren?Selbstbest<strong>im</strong>mung,Assistenz undFehlbedienungGerechter Zugangzu den benötigtenAssistenzsystemenVerändern sich individue lleund gesellschaftlicheFürsorgestrukturen?Entlastung des Personals odersteigender Personalbedarf?Wie sind altersbedingteEinschränkungengegenüber Behinderungabzugrenzen?Abbildung 2:<strong>Ethische</strong> Kipppunkte und Spannungsfelder – exemplarisch aufgeführt in der MEESTAR-Struktur

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