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Ethische Fragen im Bereich Altersgerechter Assistenzsysteme«

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TECHNISCHER WANDEL UND ERNSTE MORALISCHE FRAGEN 5Technischer Wandel und ernstemoralische <strong>Fragen</strong>Technik ist zu unserer alltäglichen Begleiteringeworden. In enormem Maße hat sie unsere Handlungsmöglichkeitenerweitert und geholfen, kleineund große Probleme zu lösen. Zugleich erfahren wirTechnik auch als Teil von Problemen, die offenbarmit Technik nicht gelöst werden können. Menschund Technik stehen in einem spannungsvollenWechselverhältnis, bei dem der Mensch die Technikhervorbringt und mit ihr die Welt und auch sichselbst gestaltet. Zugleich formt Technik aber auchden Menschen in seiner Selbst- und Weltwahrnehmung,in seinem Urteilen und Handeln. Der wissenschaftlich-technischeFortschritt verlangt vomeinzelnen Menschen wie von der Gesellschaft alsganzer, einem <strong>im</strong>mer stärker sich beschleunigendenWandel standzuhalten. Das ist nicht nur eine intellektuelle,physische oder psychische Herausforderung,sondern auch eine moralische. Die »ernstenmoralischen <strong>Fragen</strong>« (Böhme 1997), die sich hierstellen, verweisen uns auf das Fundament unseresDaseins: »Wie wir uns in diesen <strong>Fragen</strong> entscheiden,entscheidet darüber, wer wir sind und was fürMenschen wir sind [und] in welcher Gesellschaft wirleben« (ebd.: 17).che Gefüge und die darin wirkenden Bindekräfte?Die vorliegende Broschüre bietet eine Zusammenfassungder Begleitstudie »<strong>Ethische</strong> Aspekte <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong>altersgerechter Assistenzsysteme«, die <strong>im</strong> Rahmender Fördermaßnahme »Altersgerechte Assistenzsystemefür ein gesundes und unabhängiges Leben«vom Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF) initiiert wurde. Sie will Interessierte undBetroffene informieren und dazu beitragen, dassnotwendige <strong>Fragen</strong> an den geeigneten Orten undzur rechten Zeit gestellt und konstruktiv bearbeitetwerden. Sie bietet Informationen und ein Instrumentarium,um auf strukturierte Weise die auftretendenProbleme identifizieren und sie <strong>im</strong> jeweiligen Kontextverantwortbar entscheiden zu können.Der Einsatz altersgerechter Assistenzsysteme wirftsolche ernsten moralischen <strong>Fragen</strong> auf: Wie wirdman älteren Menschen in ihrer Bedürftigkeit gerechtund unterstützt sie darin, ihr ›eigenes‹ Leben zu führen.Ein Leben, das gegebenenfalls mit Gebrechlichkeitverbunden ist, sicher aber mit Endlichkeit. EinLeben, das mit aller zur Verfügung stehenden Individualitätund Freiheit zu führen ist. Damit steht zurDebatte, welche politischen, moralischen und ökonomischenRessourcen eine Gesellschaft für die Unterstützungvon Menschen <strong>im</strong> Alter zur Verfügungstellt. Ob und in welchem Maße die Unterstützungin technischer Form geleistet wird, ist nicht nur eineFrage der moralischen und politischen Verpflichtungen,die in einer Gesellschaft binden, sondern aucheine Frage des technischen Charakters der Unterstützung:Wie verändert die Technik das gesellschaftli-Dieser Text verzichtet aus sprachlichen Gründen auf eine durchgehendeNennung beider Geschlechter. Wo nicht explizit anderesformuliert wird, sind <strong>im</strong>mer beide Geschlechter gemeint.

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