30.11.2012 Aufrufe

Olfaktorische Rezeptoren mit speziellen topographischen ...

Olfaktorische Rezeptoren mit speziellen topographischen ...

Olfaktorische Rezeptoren mit speziellen topographischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IV Diskussion<br />

Diskussion<br />

Das Vomeronasalorgan (VNO) gilt als hochspezialisierter Sensor für die Detektion<br />

von chemischen Komponenten, die der innerartlichen Kommunikation dienen,<br />

sogenannten Pheromonen (Wysocki et al., 1973; Beauchamp et al., 1982; Wekesa &<br />

Anholdt. 1997; Buck et al., 2000; Halpern & Martinez-Marcos, 2003). Frühere Studien<br />

führten zur Entdeckung zweier Familien von G-Protein gekoppelten <strong>Rezeptoren</strong><br />

(GPCR) in diesem Organ, den V1- und V2-<strong>Rezeptoren</strong> (V1R bzw. V2R) (Dulac &<br />

Axel, 1995; Matsunami & Buck, 1997; Herrada et al., 1997; Ryba et al., 1997) und zu<br />

dem Konzept, dass diese <strong>Rezeptoren</strong> für die Detektion von Pheromonen<br />

verantwortlich sind (Dulac & Axel, 1995). Die im Rahmen dieser Arbeit erhobenen<br />

Daten haben nun gezeigt, dass auch aus dem Repertoire der mehr als tausend<br />

Gene, die für Odorant-<strong>Rezeptoren</strong> (OR) kodieren und typischerweise in Sinneszellen<br />

des olfaktorischen Epithels exprimiert werden, distinkte Mitglieder auch im VNO<br />

exprimiert werden. Da<strong>mit</strong> konnten frühere Beobachtungen (Royal & Key, 1999;<br />

Zhang et al., 2004; Levai, 2004) bestätigt und erweitert werden. Die in dieser Arbeit<br />

erstmals durchgeführte vergleichende Analyse <strong>mit</strong>tels RT-PCR Studien und gezielter<br />

in situ Hybridisierung hat ergeben, dass in allen Individuen das gleiche Set an Genen<br />

zur Expression kommt; die Auswahl dieser Gene erfolgt also offenbar ganz gezielt,<br />

und nicht nach einem stochastischen Prinzip. Kürzlich publizierte Studien gelangten<br />

zu einem vergleichbaren Ergebnis für das Septalorgan (SO), einem vom<br />

olfaktorischen Epithel separierten chemosensorischen Epithel am nasalen Septum<br />

(Kaluza et al., 2004; Tian & Ma, 2004); hier wurden ebenfalls etwa 50 ORs<br />

nachgewiesen, die teilweise <strong>mit</strong> dem Repertoire im VNO überlappen. Die im VNO<br />

exprimierten OR-Gene kodieren sehr unterschiedliche <strong>Rezeptoren</strong>-Subtypen der<br />

Rezeptorsuperfamilie (Zhang und Firestein, 2002; Zhang et al., 2004); dies könnte<br />

darauf hindeuten, dass ein Spektrum von strukturell sehr verschiedenartigen<br />

Liganden <strong>mit</strong> Hilfe dieser ektopisch exprimierten OR-<strong>Rezeptoren</strong> vom VNO erfaßt<br />

werden können (Vaidehi et al., 2002). Diese These wird noch dadurch unterstützt,<br />

dass im olfaktorischen Epithel die entsprechenden OR Gene in unterschiedlichen<br />

Zonen exprimiert werden (Vassar et al., 1993; Ressler et al., 1993; Miyamichi et al.,<br />

2005); jüngste Arbeiten weisen darauf hin, dass entlang der dorso-ventralen Achse<br />

des Epithels z.B. Duftstoffe <strong>mit</strong> unterschiedlicher Hydrophobizität registriert werden<br />

(Scott & Brierley, 1999; Scott et al., 2000; Schönfeld & Cleland, 2005, 2006; Scott,<br />

108

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!