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Olfaktorische Rezeptoren mit speziellen topographischen ...

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Diskussion<br />

nach denen OR Gene <strong>mit</strong> gleichartigem Expressionsmuster konservierte DNA-<br />

Elemente in der Promotoren-Sequenz aufweisen (Hoppe et al., 2006b; Michaloski et<br />

al., 2006). Die Untersuchungen an der Mauslinie, bei der die Inition der Transkription<br />

des OR37C-Genes zu einer permanenten Markierung der Zellen führt, sprechen für<br />

ein anderes Prinzip. Die Beobachtung, dass außerhalb des typischen OR37 Clusters<br />

eine große Zahl von Zellen dieses Gen vorübergehend aktiviert hatte spricht dafür,<br />

dass es zu einer selektiven <strong>topographischen</strong> Inaktivierung des<br />

Transkriptionsprozesses kommt und dass nur im zentralen Areal die Expression<br />

persistiert. Transient transkribierende Zellen waren relativ weit verstreut im Epithel<br />

aber nicht im Bereich der dorsalen Zone (Tsuboi et al., 2006). Diese Beobachtung<br />

spricht gegen die Annahme, dass es sich bei der „transienten“ Transkription um eine<br />

„leaky expression“ des Genortes handelt, wie es für Gene <strong>mit</strong> einem starken<br />

Promotor denkbar wäre (Serizawa et al., 2003); solch ein unspezifischer Effekt sollte<br />

für alle Sinneszellen gleichermaßen gelten.<br />

Der Nachweis einer Aktivierung des OR37-Genes in Zellen außerhalb des Clusters,<br />

in denen jedoch keine entsprechende mRNA nachweisbar war spricht für die These,<br />

dass in diesen Zellen das Gen nur kurzfristig aktiviert war. Das Phänomen einer<br />

Inaktivierung von bereits aktivierten OR-Genen wurde erst kürzlich für andere, zonal<br />

exprimierte OR-Gene beschrieben (Shykind et al., 2004). Dabei wurde in<br />

individuellen Zellen sowohl ein Wechsel des exprimierten Allels (Shykind et al., 2004,<br />

2005), als auch ein Wechsel zu einem anderen OR-Gen beobachtet (Shykind et al.,<br />

2004). In diesen Studien wurde allerdings ausschließlich ein Wechsel zu einem OR<br />

<strong>mit</strong> vergleichbaren Expressionsmustern beobachtet. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass jeweils ein Set von Genen für die Expression in einer spezifischen Zone prä-<br />

selektiert wird. Diese Auswahl von Genen könnte z.B. durch Umstrukturierungen des<br />

Chromatins (Serizawa et al., 2003) oder durch die Existenz von proximal gelegenen<br />

regulatorischen Sequenzen (Tietjen et al., 2005; Tsuboi et al., 2006) realisiert<br />

werden. Aus diesem prä-selektierten Pool wird in einem zweiten Schritt stochastisch<br />

ein Gen zur Expression ausgewählt (Lomvardas et al., 2006).<br />

Das Prinzip eines Wechsels des OR Gens das in individuellen Sinneszellen<br />

exprimiert wird, gilt als entscheidend für die Ausstattung der Zellen <strong>mit</strong> einem<br />

funktionellen Rezeptor (Shikind et al., 2004), da bei der Maus etwa 10% des OR<br />

Genrepertoires aus sogen. Pseudogenen besteht, die für nichtfunktionelle Proteine<br />

kodieren. OSZs besitzen nach neuesten Erkenntnissen offenbar einen<br />

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