Das Journal der staatsoperXhannover Nr. 1/2006 - Staatsoper ...
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Spiegeleier<br />
mit Spinat<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau,<br />
Mezzosopran<br />
»Ich backe nicht, ich koche selten und<br />
dann meist nur einfache Sachen –<br />
Spiegelei, Spinat und Kartoffeln esse ich<br />
zum Beispiel sehr gerne.“ Zeit zum<br />
Kochen hat Okka von <strong>der</strong> Damerau<br />
momentan sowieso nicht, nach einem vergleichsweise<br />
mo<strong>der</strong>aten Start mit <strong>der</strong> Mary<br />
in Der fliegende Hollän<strong>der</strong> und <strong>der</strong> 3. Dame<br />
in <strong>der</strong> Zauberflöte steckt sie jetzt mitten in<br />
den Vorbereitungen zur Italienerin in<br />
Algier, wo sie in <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Zulima auf<br />
<strong>der</strong> Bühne stehen wird. Daneben hat die<br />
gebürtige Hamburgerin gerade ihre<br />
Diplomarbeit als Vokal pädagogin fertig -<br />
gestellt.<br />
Musik lag ihr schon als Jugendliche am<br />
Herzen, <strong>der</strong> Gesang rückte aber erst spät<br />
in den Mittelpunkt. „In <strong>der</strong> Schule sang<br />
ich im Chor, das Fach Musik habe ich<br />
allerdings abgewählt! Nach dem Abi<br />
begann ich mit dem Gesangsunterricht<br />
und erst 1999, also mit 24 Jahren, nahm<br />
ich das Gesangsstudium auf“, erzählt die<br />
sympathische Mezzosopranistin. Die Jahre<br />
zwischen Abitur und Studium nutzte Okka<br />
von <strong>der</strong> Damerau an<strong>der</strong>weitig: Sie absolvierte<br />
eine Ausbildung zur Hörgeräte-<br />
Akustikerin in Lübeck, ein Beruf, in dem<br />
sie nach <strong>der</strong> Lehre noch ein Jahr arbeitete.<br />
„Ich glaube, dass die Ausbildung zur Akus -<br />
tikerin mich erst ans Theater gebracht hat:<br />
Ich habe in den Semesterferien weiterhin<br />
gearbeitet und den Kontakt zu den<br />
Kollegen gehalten. Der Wechsel vollzog<br />
sich schleichend.“ Die Welt <strong>der</strong> Töne und<br />
Geräusche hat sie beruflich nicht verlassen,<br />
sie verlagerte einfach den Schwer -<br />
punkt. Grundlegen<strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />
beiden Berufen: „Als Akustiker<br />
arbeitet man sehr eng mit an<strong>der</strong>en<br />
Menschen zusammen, muss viel Hingabe<br />
Kantinenplausch seitenbühne | <strong>Nr</strong>. 1 | Seite 15<br />
an an<strong>der</strong>e mitbringen. Als Sängerin arbeitet<br />
man natürlich auch im Team mit den<br />
Kollegen zusammen, aber wichtig ist vor<br />
allem eins: Wie geht es meiner Stimme?“<br />
Ihrer Stimme geht es gut, das merkte auch<br />
ihre Lehrerin Professorin Dorothea Wirtz,<br />
die zur Vorbereitung von Okka von <strong>der</strong><br />
Dameraus Hannover-Debüt extra aus<br />
Freiburg anreiste. „Zur Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />
des Fliegenden Hollän<strong>der</strong> im September<br />
selbst war sie nicht mehr da. Sie sagte:<br />
‚Du schaffst das auch ohne mich‘ und reis -<br />
te wie<strong>der</strong> ab“, lächelt von <strong>der</strong> Damerau.<br />
Frisch von <strong>der</strong> Freiburger Opernschule<br />
kam sie zur Spielzeit <strong>2006</strong>/2007 an die<br />
<strong>Staatsoper</strong> Hannover – ein großer Schritt.<br />
„Sehr froh bin ich darüber, dass ich<br />
zunächst kleinere Rollen singen werde.<br />
Ich hatte Sorge, überhaupt eine Stelle zu<br />
bekommen, dann vielleicht nicht fach -<br />
gerecht eingesetzt zu werden und damit<br />
meiner Stimme zu schaden. <strong>Das</strong> war völlig<br />
unbegründet: Zum einen ist die Stelle an<br />
<strong>der</strong> <strong>Staatsoper</strong> Hannover für eine Berufs -<br />
anfängerin wie mich ein Glücksfall, zum<br />
an<strong>der</strong>en setzt die Hausleitung mich behutsam<br />
ein, ich fühle mich geradezu beschützt<br />
– das ist wun<strong>der</strong>bar!“<br />
Zukunftspläne? Okka von <strong>der</strong> Damerau<br />
hält sich bedeckt: „Die Stimme entwickelt<br />
sich weiter, verän<strong>der</strong>t sich, insofern lebe<br />
ich bewusst im Jetzt und nicht in <strong>der</strong> Zu -<br />
kunft.“ <strong>Das</strong> solle aber nicht heißen, dass<br />
sie sich einfach treiben lasse, im Gegenteil.<br />
„Es gibt nur eins, das ich mir für die Zu -<br />
kunft wünsche: Immer offen und interessiert<br />
zu bleiben an Regie-Ideen, an musikalischen<br />
Produktionen und an Menschen.“<br />
Wiebke Haas-Lefers<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau begann ihr<br />
Gesangsstudium in Rostock und führte es<br />
an <strong>der</strong> Freiburger Musikhochschule bei<br />
Prof. Dorothea Wirtz und in <strong>der</strong> Opernschule<br />
unter <strong>der</strong> Leitung von Gerd Heinz<br />
zum Abschluss. Erste Gastengagements<br />
führten sie parallel zum Studium an die<br />
Theater in Rostock (2000 bis 2002) und<br />
Freiburg (2003 bis 2005). Seit August<br />
<strong>2006</strong> ist die Mezzosopranistin festes<br />
Ensemble mit glied <strong>der</strong> <strong>Staatsoper</strong> Hannover,<br />
wo sie u.a. als Mary in Der fliegende<br />
Hollän<strong>der</strong> und als 3. Dame in Die Zauberflöte<br />
auftritt.<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau stand mehrfach<br />
in Produktionen <strong>der</strong> Opernschulen Stuttgart<br />
und Freiburg auf <strong>der</strong> Bühne und<br />
wurde für Benjamin Brittens Noye’s Fludde<br />
von <strong>der</strong> Young Opera Company Freiburg<br />
verpflichtet. Sie erhielt beim 5. Internationaler<br />
Gesangswettbewerb für Wagnerstimmen<br />
in Venedig <strong>2006</strong> den Son<strong>der</strong>preis<br />
<strong>der</strong> Jury.<br />
Spiegeleier mit Spinat<br />
1 Paket TK Spinat 150 g auftauen und in<br />
einem Topf erhitzen<br />
2 EL Kaffeesahne dazu geben und mit<br />
Salz, Gemüsebrühe und Muskat würzen<br />
und abschmecken<br />
1 EL Butter in einer Pfanne schmelzen<br />
2 Eier zu Spiegeleiern braten, salzen<br />
2 Kartoffeln waschen, kochen, pellen<br />
zu den Eiern und dem Spinat legen –<br />
Guten Appetit!