Erde unter den Fingernägeln – wie schön! - landhaususedom.de

Ostharz
MEHR ALS EIN GEDICHT
Von wegen Blocksberggeheul. Im Landhaus
„Zu den Rothen Forellen“ am Fuße des
Brockens weht Poesie durch die Räume, als
sei der Geist eines einstigen Gastes noch
zugegen: Der Dichter Heinrich Heine hat hier
gewohnt, ehe er den Brocken bestieg. Die
Zimmer im historischen Haupthaus des
Hotels in Ilsenburg im Ostharz wurden in
zarten Farben restauriert. Das alte Badehaus
ist zu einer Wellness-Oase mit vier Suiten
umgebaut worden. Der Urwald, durch den
man auf Heinrich Heines Weg am Flüsschen
Ilse wunderbar entlangwandert, sieht vielleicht
noch genauso aus wie damals. Ganz
frisch ist dagegen, was am Abend in den
„Forellenstuben“ gekocht wird: kein Hexenzauber,
sondern die feinste Harzer Küche
weit und breit! INFO. DZ/F ab 180 Euro,
6-Gänge-Menü ca. 98 Euro (Marktplatz 2,
38871 Ilsenburg, Tel. 03 94 52/93 93, Fax
93 99, www.rotheforelle.de). JULE REINER
Nörtener Wald
NOBLESSE UND WILDSCHWEINE
Wachsjacke, Stiefel, fester Händedruck: So wie Carl Graf Hardenberg
stellt man sich Landadelige vor. Ob wir uns wohl fühlen, will er wissen.
Wie uns die Radtour durch die hügelige Umgebung des Vorharzes
ge fallen habe? Das „Hardenberg Burghotel“ ist in einem ehemaligen
Gutshof aus dem 18. Jahrhundert untergebracht. Nach Golfkurs und
Wellness im Spa erfahren wir im Restaurant, warum ausgerechnet ein
Wildschwein das Wappentier des Hauses ist – damit ehrt die Familie
einen Keiler, der einst die Vorfahren vor einem Angriff warnte. Ohne die
geringste Sorge vor einer Attacke können wir tief schlafen, in einem
Zimmer mit Ohrensesseln und getäfeltem Holz. INFO. DZ/F ab 175 Euro
(Hinterhaus 11a, 37176 Nörten-Hardenberg, Tel. 055 03/98 10, Fax
98 16 66, www.burghotel-hardenberg.de). SWANTJE WALLBRAUN
Rheingau
BITTE EIN PILGER-ZIMMER
Von trister Klosterzelle keine Spur. Ein hübscher Erker mit
Fenstern bis zum Boden lässt viel Licht in das Pilger-Zimmer des
Hotels „Kloster Johannisberg“. Hinreißend die Aussicht auf die
Weinberge des Rheingaus, auf den Weinort Johannisberg und
die umliegenden Wäldchen. Der große Bau aus dem 19. Jahrhundert
mit Loggia zur Sonnenseite war zuerst ein Kurhaus,
dann Benediktinerinnen-Kloster, seit 2006 ist es ein Hotel mit
dreierlei Zimmerarten: die modern und zurückhaltend eingerichteten
Kloster- und Klassik-Zimmer und die Pilger-Zimmer, die am
meisten Charme haben – gerade wegen der Vorhänge in Altrosa,
des Schranks und Betts in Grau und des Waschbeckens an der
Wand. Die schönsten sind Nummer 346 und 351! INFO. DZ/F
ab 75 Euro. Im Restaurant gibt’s Spitzen-Rieslinge! (Badpfad 1,
65366 Geisenheim-Johannisberg, Tel. 067 22/49 79 10, Fax
497 91 79, www.kloster-johannisberg.de). NICOLE SCHMIDT
Landhotels
Bei Landadeligen übernachten, auf
Dichterspuren wandeln, wie zu Omas Zeiten wohnen –
und die Welt neu entdecken
Fotos: Jahreszeiten Verlag/Gourmet Picture Guide