Erde unter den Fingernägeln – wie schön! - landhaususedom.de

Wandern,
radeln, Pause
machen
Ob Sie nur einen Tag Zeit haben
oder eine ganze Woche, ob Sie
es gemütlich angehen oder richtig
Tempo geben, ob Sie zu Fuß
oder mit dem Rad unterwegs
sein wollen – bei diesen Touren
ist für alle etwas dabei
Wandern
Eifel
AN DEN VULKAN-
BADEWANNEN
Ginster, das „Gold der Eifel“, sprießt hüfthoch an
der Abbruchkante des Weinfelder Maars, wenn
man dort entlangwandert. Am dunklen Wasser
des Sees duckt sich ein gotisches Kirchlein.
Mehr blieb nicht vom Dorf Weinfeld, dessen
Bewohner einst der Pest zum Opfer fi elen. Wie
alle Maare längs des Sieben-Maare-Wegs ist
der See aus einem Vulkantrichter entstanden.
Die Vulkane rumoren schon lange nicht mehr,
ihre Kraft taugt aber immer noch als natürliche
Bodenheizung. Am benachbarten Schalkenmehrener
Maar ist Baden erlaubt, beim Rausschwimmen
wird das Wasser in der Seemitte mit
jedem Meter etwas wärmer. Am Pulvermaar bei
Gillenfeld schirmen dichter Wald und ein steiler
Tuffwall die Ufer ab. Der Weg verläuft über den
Kamm, mit Blick auf das tiefblaue Auge des
Sees – auch aus der Distanz ein Genuss.
TOUR. Sieben-Maare-Wanderweg. Insgesamt 28 Kilometer;
kann auf drei Maare und 10 Kilometer abgekürzt
werden (www.vulkanweg.de). ÜBERNACH-
TEN. „Hotel Schneider am Maar“. Gemütliche Zimmer
im Rustikallook oder geräumige Lofts. Wellness-
Oase. Im Restaurant z. B. Lamm, Gans, Ente aus
eigener Freilandhaltung. DZ/F ab 72 Euro (Maarstr.
22, 54552 Schalkenmehren, Tel. 065 92/955 10,
Fax 95 51 40, www.hotelschneider.de). INFO. Tourist-
Information Daun, Leopoldstr. 5, 54550 Daun, Tel.
065 92/951 30, Fax 951320, www.tourismus.daun.de
Mosel
AM HEISSEN BERG
Eine Zippammer hüpft beim Einstieg in den Breva-
Wanderweg von Weinstock zu Weinstock. Aus
Klüften wieseln Mauereidechsen über den Fels.
Hoch über dem Ufer der Mosel windet sich der
Weg durch Reben, durch haarnadelenge Kehren.
Schwindelfrei sollte man sein, an einer Felsnase
fällt der Blick ins Bodenlose. Noch steiler wird
es ganz in der Nähe, in der Calmont-Region, an
den steilsten Weinbergen Europas. Mons calidus,
heißer Berg, so nannten die Römer die „heißen“
Weinberge an der Terrassenmosel – daher der
Name Calmont. Das knapp 400 Meter hohe
Felshalbrund des Bremmer Calmont baut sich
wie ein Amphitheater über der Mosel auf. Vor der
Sonne schützt nur ab und zu ein Buchsbaumstrauch.
Und als Ränge dienen die in den Steilhang
gestauchten Rebenterrassen.
TOUREN. Ca. 4 Kilometer von Valwig nach Bruttig;
dabei 330 Höhenmeter auf und ab (www.brevawein
undweg.de). Ca. 6 Kilometer von Bremm bis Ediger-
Eller (www.calmont-klettersteig.com). ÜBERNACH-
TEN. „Senhalser Höfe“. Ferienhäuser mit mediterraner
Note (bis 8 Personen) und durchdesignte Apartments
um ein parkähnliches Grundstück am Ufer. Whirlpool,
Kanus. Apartment für 2 Personen 100 Euro/Nacht
(Moselweinstraße 18, 56820 Senhals, Tel. 026 73/
96 21 11, www.senhalser-hoefe.de). INFO. Tourist-
Information Ferienland Cochem, Endertplatz 1,
56812 Cochem, Tel. 026 71/600 40, Fax 60 04 44,
www.cochem.de/tourismus
Harz
DURCH DIE WILDE
WASSERWELT
Der Harz, das sind Bergwiesen, Fichtenwälder,
Fachwerkhäuser. Das sind Bilder aus einer
längst vergangenen Zeit und aus einer Mythenwelt:
von hart schuftenden Bergleuten, die hier
mehr als tausend Jahre lang Erze und Metalle
zutage förderten, von Hexen, die sich in der
Walpurgisnacht zum Tanz versammeln. Der
Harzer Hexen-Stieg führt durch das Oberharzer
Wasserregal – ein weit verzweigtes System aus
Stauteichen, Gräben und unterirdischen Kanälen.
Heute zählen sie zum Unesco-Weltkulturerbe,
und Info-Tafeln entlang der Wege erzählen
BRIGITTE 11/2011 45