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Erde unter den Fingernägeln – wie schön! - landhaususedom.de

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AUF DEM<br />

RICHTIGEN<br />

WEG<br />

Den Waldduft riechen<br />

und <strong>de</strong>m Fluss zuhören:<br />

Beim Wan<strong>de</strong>rn kommt<br />

man <strong>de</strong>r Natur ganz nah.<br />

BRIGITTE-Redakteurin<br />

Madlen Ottenschläger<br />

schärfte ihre Sinne auf<br />

<strong>de</strong>m Meditationsweg in<br />

<strong><strong>de</strong>n</strong> Ammergauer Alpen<br />

Foto: Katja Kre<strong>de</strong>r<br />

Wan<strong>de</strong>rn<br />

V on wegen Stille, in meinem<br />

Kopf rummst und dröhnt<br />

es. „Leg dich hin“, hat Joachim<br />

Renz gesagt. Er ist <strong>de</strong>r<br />

Coach. Also liege ich auf meiner Regenjacke,<br />

die Augen geschlossen, <strong>unter</strong> mir grauer Fels,<br />

neben mir die brausen<strong>de</strong> und zischen<strong>de</strong> Ammer.<br />

Eben noch, mit offenen Augen, war sie<br />

ein nettes Flüsschen fast ohne Ton. Ich habe<br />

sie gesehen, als Gesamtbild- und „Ach <strong>wie</strong><br />

<strong>schön</strong>!“-Panorama. Sie wirklich wahrgenommen,<br />

das habe ich nicht. Nur schauen, warten,<br />

hören, fühlen: Manchmal <strong><strong>de</strong>n</strong>ke ich, ich habe<br />

das verlernt. Ich bin ein Stadtmensch, ich<br />

bleibe viel zu selten stehen. Und so <strong>wie</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Stadt war ich bisher auch auf <strong>de</strong>m Land<br />

<strong>unter</strong>wegs. Obwohl ich dort doch auftanken<br />

möchte, rauskommen, nicht nur physisch.<br />

Trotz<strong>de</strong>m nehme ich meine Gedanken, <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

ganzen Stress, viel zu oft mit.<br />

Diesmal will ich nicht nur aufs Land fahren,<br />

ich will wirklich dort sein. Dafür habe ich mir<br />

<strong><strong>de</strong>n</strong> „Meditationsweg Ammergauer Alpen“<br />

und Joachim Renz ausgesucht. Der hat früher<br />

Immobilien verkauft, heute ist er Wan<strong>de</strong>rführer<br />

und Entspannungs-Coach.<br />

An einem kühlen Morgen brechen wir auf,<br />

knallblauer Himmel oben, ein schmatzen<strong>de</strong>r,<br />

vom Nachtregen getränkter Bo<strong><strong>de</strong>n</strong> unten. Ein<br />

Bauer kommt uns entgegen, „Grüß euch“, sagt<br />

er. Ein Feldkreuz am Wegesrand, die Berge<br />

am Horizont haben noch pu<strong>de</strong>rweiße Spitzen.<br />

So hoch wollen wir aber nicht, <strong>de</strong>r Meditationsweg<br />

ist keine hochalpine Tour. Er schlängelt<br />

sich durch lichte Wäl<strong>de</strong>r und über sanfte<br />

Bergketten, an stillen Seen und Moorlandschaften<br />

vorbei. Nur einmal wird es gut bergauf<br />

gehen: auf die Hörnle-Gruppe. Der Gipfel<br />

BRIGITTE 11/2011 43

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