Studie - AG Kurzfilm
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Werke ebenfalls eine beachtliche Größe dar. Das Musikvideo<br />
nimmt mit 4 % einen höheren Stellenwert ein als der Image- (0,5<br />
%) und der Werbefilm (0,7 %). Das Schlusslicht bildet der<br />
Industriefilm mit nur einer Nennung (0,1 %).<br />
In dieser Verteilung spiegeln sich auch die Ausbildungsprofile der<br />
Schulen wider. Da die großen Filmhochschulen zu einem beträchtlichen<br />
Teil Nachwuchs für die Fernsehanstalten ausbilden, dominieren<br />
die Bereiche Spielfilm und Dokumentation. 299 der angegebenen<br />
386 Spielfilme entstanden an einer der fünf großen Filmhochschulen.<br />
Schon während der Ausbildung, spätestens aber für<br />
den Abschlussfilm werden Kooperationen mit Sendern (» „<strong>Kurzfilm</strong><br />
im Fernsehen“) gesucht, die später potenziell auch Arbeitgeber<br />
der Schulabgänger sein können. Die dafür nötigen Kenntnisse werden<br />
in der zugehörigen Filmform erworben.<br />
Die zweite starke Gruppe, die experimentelle und künstlerische<br />
Auseinandersetzung mit bewegten Bildern, entsteht eher an den<br />
Kunsthochschulen und Akademien sowie an den Gestaltungsfachklassen.<br />
Doch schließt keine Ausbildungsform aus, dass an ihr ein<br />
für sie eher untypischer Film entsteht! 4<br />
Hochschulen als Produktionsort, Vertrieb und<br />
Verleih<br />
Das Volumen der an Hochschulen produzierten <strong>Kurzfilm</strong>e und die<br />
zur Verfügung stehenden Produktionsmittel variieren abhängig<br />
vom Stellenwert, den die Filmproduktion innerhalb einer Ausbildungsstätte<br />
insgesamt einnimmt, beziehungsweise vom Profil<br />
und Ausbildungsziel der jeweiligen Schule.<br />
Innerhalb der Bandbreite von großen Filmhochschulen bis zu<br />
Filmwissenschaftsstudiengängen mit Praxiskursen reicht die<br />
Ausstattung von wenigen professionell eingerichteten Film- und<br />
Fernsehproduktionsstätten bis hin zu Kleinstausstattungen mit<br />
Consumer-Technik.<br />
Neben der technischen Unterstützung, die fast alle Schulen geben<br />
können (21 Ja-Antworten von 22), gaben acht Ausbildungsstätten an,<br />
auch finanziell die Produktionen zu unterstützen. In solchen Fällen<br />
wird die Hochschule zum Co-Produzenten von <strong>Kurzfilm</strong>en.<br />
Ebenfalls acht Hochschulen finanzieren Blow-Ups, fünf geben<br />
Hilfestellung bei der Vermittlung von professionellen Mitarbeitern<br />
für studentische Produktionen und drei vermitteln auch Sponsoren.<br />
Je einmal wurde genannt, dass auch Kooperationen mit anderen<br />
Ausbildungsstätten oder mit Sendern und Produktionen unterstützt<br />
und vermittelt werden.<br />
Produktion von Abschlussfilmen<br />
Insgesamt gaben 15 der befragten Hochschulen an, dass eine schriftliche<br />
Abschlussarbeit zwingend vonnöten sei, um ein Studium in<br />
ihrem Fachbereich abzuschließen. Bei drei der Schulen war ebenso<br />
<strong>Kurzfilm</strong> als Abschlussfilm<br />
16%<br />
16%<br />
21%<br />
47%<br />
16 | <strong>Kurzfilm</strong> an Ausbildungsstätten<br />
ABB. 7 <strong>Kurzfilm</strong> als<br />
Abschlussfilm;<br />
STATISTISCHE BASIS:<br />
22 Antworten der Hochschulen<br />
auf den Fragebogen<br />
„Ausbildung“<br />
nie<br />
selten<br />
häufig<br />
zwingend<br />
die Produktion eines <strong>Kurzfilm</strong>s vorgeschrieben. Fast die Hälfte der<br />
Ausbildungsstätten gab an, dass das Studium häufig mit einem<br />
<strong>Kurzfilm</strong> beendet werde. Nur 25 % benannten dafür einen Langfilm.<br />
Vor allem die Kunsthochschulen und Akademien lassen auch<br />
Installationen, interaktive Arbeiten und andere künstlerische Arbeiten<br />
zur Prüfung zu. Zum Teil werden auch Drehbücher zugelassen.<br />
Promotion-Leistungen der Hochschulen<br />
Viele Ausbildungsstätten organisieren regelmäßig Sichtungsveranstaltungen<br />
bzw. Showcases, auf denen die Jahrgangs- oder Abschlussarbeiten<br />
präsentiert werden. Solche Veranstaltungen werden<br />
häufig von Vertretern der <strong>Kurzfilm</strong>festivals besucht, sollen aber<br />
auch die Presse und potenzielle Arbeitgeber auf die Hochschule und<br />
deren Absolventen aufmerksam machen. Ebenso werden Fernsehredakteure<br />
als potentielle Einkäufer für <strong>Kurzfilm</strong>sendeplätze eingeladen.<br />
Namentlich genannt wurden auf den Fragebögen der UdK-<br />
Rundgang in Berlin, ein Screening der Hochschule für Technik,<br />
Wirtschaft und Kultur in der Cinémathèque Leipzig, das HFF<br />
Screening in München, die Highlights der Filmakademie Baden-<br />
Württemberg und die Abschlusspräsentation der Internationalen<br />
Filmschule Köln (ifs). Ebenso wurden angeführt die Sneak Preview<br />
des L4 - Instituts für Mediale Kommunikation, die Filmmesse, das<br />
Festival SehSüchte der HFF „Konrad Wolf“ und das Open House<br />
der International School of New Media. Die Merz-Akademie in<br />
Stuttgart gab ebenfalls an, eine Sichtungsveranstaltung durchzuführen,<br />
die Fachhochschule Darmstadt dagegen präsentiert ihre<br />
Arbeiten im Rahmen einer Sommernachtskinoveranstaltung und<br />
die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin veranstaltet alljährlich<br />
ein großes Redakteurs- und Produzententreffen, bei dem<br />
die Studenten ihre Filme vorstellen können, auch um eventuelle<br />
Koproduzenten für ihre Abschlussprojekte zu gewinnen.<br />
Was die Präsentation ihrer Filme angeht, sind die <strong>Studie</strong>renden der<br />
Hamburg Media School in einer besonders guten Situation, denn<br />
der ehemalige Offene Kanal, der jetzt unter dem Namen Tide<br />
firmiert und im selben Domizil wie die Filmschule beherbergt ist,<br />
zeigt regelmäßig <strong>Kurzfilm</strong>e aus den Produktionen der Studenten,<br />
die auch sonst aktiv an der Programmgestaltung mitarbeiten. Vergleichbare<br />
Kooperationen mit offenen Kanälen gibt es auch in<br />
anderen Städten.<br />
Gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die entstandenen<br />
<strong>Kurzfilm</strong>e können nur fünf der 22 Hochschulen leisten.<br />
Vertrieb- und Verleihaktivitäten von Hochschulen<br />
Bei der Verhandlung der Nutzungsrechte an ihren Filmen sind die<br />
meisten Filmstudenten auf sich selbst gestellt. Da oftmals die<br />
Hochschule als Koproduzent auch Rechteinhaber ist, kann sie mitunter<br />
den Vertrieb der <strong>Kurzfilm</strong>e betreiben, was aber laut<br />
Fragebogenantworten bisher nur die HFF „Konrad Wolf“ generell<br />
unternimmt. Auch andere Schulen wie die German Film School, die<br />
HFF München, die ifs Köln sowie die dffb und die Kunsthochschule<br />
Kassel verkaufen Lizenzen, allerdings nur auf Anfrage. In vielen<br />
Schulen gibt es aber engagierte Mitarbeiter, die sich für die Filme<br />
einsetzen. Gerade für die Akademien und Kunsthochschulen, in<br />
deren Strukturen der Film ja nur Teil eines größeren Ganzen ist,<br />
stehen jedoch oftmals nicht die Kapazitäten zur Verfügung, die<br />
<strong>Studie</strong>renden beim Verkauf ihrer Lizenzen zu unterstützen.<br />
Um die Filme der Filmstudenten noch weiter verbreiten zu können,<br />
betreibt die HFF „Konrad Wolf“ zudem einen eigenen Verleih. Die<br />
HFF München und die Kunsthochschule Kassel verleihen Filme auf<br />
Anfrage. Im Rahmen eines studentischen Projektes des <strong>Studie</strong>nfachs