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Studie - AG Kurzfilm

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Auch an technischen Innovationen ist der <strong>Kurzfilm</strong> maßgeblich<br />

beteiligt. So ist zum Beispiel die Digitalisierung des Kinos ohne den<br />

<strong>Kurzfilm</strong> nicht denkbar. Von der elektronischen Bildbearbeitung<br />

und Produktion (Software) über digitale Formate (Trägermedien)<br />

bis zur digitalen Distribution (Internet, Mobilfunk) sind alle Neuerungen<br />

zuerst mit <strong>Kurzfilm</strong>en erprobt worden. Und bei neuen<br />

digitalen Vor-Plattformen besteht der Testcontent immer aus<br />

<strong>Kurzfilm</strong>en.<br />

Es sind nicht nur ökonomische und technische Gründe, wie geringere<br />

Produktionskosten oder die kurzen Laufzeiten, die geringere<br />

Bandbreiten beanspruchen, die den <strong>Kurzfilm</strong> zum Pionierformat<br />

machen, sondern vor allem seine formale Vielfalt, seine Aktualität<br />

und sein Reichtum an Stoffen und Themen. Aus dem breiten<br />

Repertoire an <strong>Kurzfilm</strong>en findet sich für jede Anwendung, für jedes<br />

Anspruchsniveau und für jede Zielgruppe geeignetes Material.<br />

Vielfalt<br />

Es gibt heute in Deutschland ein Neben- und Miteinander unterschiedlichster<br />

<strong>Kurzfilm</strong>formen und Strömungen, denen ebenso<br />

viele Vertriebswege, Präsentationsformen und Filmszenen entsprechen.<br />

Der <strong>Kurzfilm</strong> ist zwar auch das Feld für sogenannte Fingerübungen<br />

und dient als Visitenkarte junger Filmemacher am Anfang<br />

ihrer Karriere in anderen Bereichen. Aber nicht nur. Er ist auch ein<br />

Medium für professionelle Arbeiten. Hergestellt wird er individuell,<br />

kollektiv oder im Team auf privaten Desktops zu Hause oder in<br />

Filmschulen, aber auch in Hightech-Produktionsstudios und in<br />

Künstlerateliers.<br />

Gesehen wird er im Kino und Fernsehen, aber nicht ausschließlich.<br />

Als Flash-Animation blinkt er im Internet auf, und als ultrakurzes,<br />

unterhaltsames Micromovie wird er über Mobiltelefon gesendet. Er<br />

dient aber auch als seriöses Unterrichtsobjekt und als Diskussionsstoff<br />

in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen. Er<br />

ist im Firmenfernsehen präsent und bei der Managerausbildung.<br />

Der <strong>Kurzfilm</strong> kann aber auch ein Kunstwerk in Museen und Ausstellungen<br />

und ein Sammlerobjekt für den Kunstmarkt sein.<br />

Aus all dem folgt, dass es den typischen <strong>Kurzfilm</strong> nicht gibt. Jede<br />

einzelne Sparte, jedes der vielen <strong>Kurzfilm</strong>-Genres und jede einzelne<br />

Spielart hat ihre jeweils eigene Ästhetik, eigene Vertriebswege<br />

und jeweils eigene Zuschauersegmente. Jeder Teilbereich erscheint<br />

für sich genommen marginal, in der Summe ergibt sich aber ein<br />

starkes Bild! Ein Repertoire an Filmformen, das die Vielfalt des frühen<br />

Kinos immer wieder neu erfindet und ästhetisch wie technisch<br />

innovativ weiterentwickelt hat.<br />

Autor: Reinhard W. Wolf<br />

1 Kremski, Peter (Hg.): Überraschende Begegnungen der kurzen Art. Gespräche über <strong>Kurzfilm</strong>, Schnitt - der Filmverlag, Köln 2005.<br />

6 | Was ist Kino? - was ist <strong>Kurzfilm</strong>?

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