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Studie - AG Kurzfilm

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Filmhochschulen oftmals im Besitz von <strong>Kurzfilm</strong>lizenzen. Auf dem<br />

Fragebogen „Ausbildungsstätten“ wurden von 22 Schulen alleine<br />

schon für das Jahr 2004 mehr als 800 entstandene <strong>Kurzfilm</strong>e angegeben.<br />

Das Engagement für den Vertrieb der Lizenzen ist jedoch<br />

sehr unterschiedlich. Nur eine Hochschule, die Hochschule für<br />

Film- und Fernsehen „Konrad Wolf“, vermerkte, einen generellen<br />

Vertrieb der bei ihr liegenden Lizenzen vorzunehmen. Weitere fünf<br />

Ausbilder (The German Film School for Digital Production<br />

GmbH, die Hochschule für Fernsehen und Film München, die<br />

Internationale Filmschule Köln, die Kunsthochschule Kassel und<br />

die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) gaben an, zumindest<br />

auf Anfrage die Lizenzen zu verkaufen. Drei der Hochschulen<br />

organisieren eigens Sichtungsveranstaltungen für Einkäufer, neun<br />

der Ausbildungsstätten können ihre Studenten bei der kommerziellen<br />

Auswertung ihrer Filme aus finanziellen und vor allem personellen<br />

Gründen gar nicht unterstützen.<br />

Einige Lizenzen werden auch von Produktionsfirmen gehandelt.<br />

Hier ist zum Beispiel die Joachim Kreck Film- und Fernsehproduktionen<br />

(Wiesbaden) zu nennen, die sich neben ihrer Produzententätigkeit<br />

immer wieder um <strong>Kurzfilm</strong>lizenzen bemüht, und<br />

deren Inhaber zudem ein Trickfilmfestival veranstalten, das seinen<br />

Schwerpunkt auf <strong>Kurzfilm</strong> legt. Das Unternehmen handelt weltweit<br />

breit gefächerte Rechte.<br />

Neu auf den Markt gekommen ist die Potsdamer Produktionsfirma<br />

MicroMovie Media, die sich auf den Vertrieb von Übertragungsrechten<br />

für Mobilfunkrechte spezialisiert hat, ein Marktsegment,<br />

auf dem auch die schon erwähnten Anbieter Bitfilm und interfilm<br />

Berlin tätig sind. MicroMovie Media produziert <strong>Kurzfilm</strong>e und<br />

andere visuelle Inhalte, deren Rechte sie dann handelt und zum Teil<br />

auf der eigenen Website selbst auswertet. Dieses Firmenkonzept ist<br />

deutlich von den neuesten Entwicklungen im <strong>Kurzfilm</strong>bereich<br />

inspiriert.<br />

Eingeschränkte Formen des Lizenzhandels findet man unter anderem<br />

bei verschiedenen „Labels“. Nicht ausdrücklich auf <strong>Kurzfilm</strong><br />

spezialisiert, aber mit 30 von 32 Lizenzen momentan (noch) vorrangig<br />

in diesem Bereich tätig ist zum Beispiel das 2003 gegründete<br />

Low und No Budget-Label BohemiaFilmkunst (Karlsruhe). Das<br />

Unternehmen bietet im Bereich <strong>Kurzfilm</strong> fast ausschließlich narrative<br />

Filme an, die bisher zu 100 % deutsche Produktionen sind und<br />

Laufzeiten von bis zu 15 Minuten haben, und hat seinen Handel auf<br />

Internetrechte und gewerbliche Video- und DVD-Rechte für<br />

Deutschland, Österreich und die Schweiz spezialisiert. Als Label<br />

wertet BohemiaFilmkunst die Rechte auch selbst aus und ist insofern<br />

nur eingeschränkt als Vertrieb zu bezeichnen.<br />

Eine ähnliche Struktur weist auch das erst kürzlich gegründete<br />

Label KurtsFilme GmbH (Berlin) auf. Das Projekt entstand im<br />

Rahmen einer Abschlussarbeit an der Hochschule für Film und<br />

Fernsehen „Konrad Wolf“ und bietet derzeit neun DVDs mit deutschen<br />

Kurzspielfilmen an.<br />

Ein weiterer Teil von <strong>Kurzfilm</strong>rechten wird über Internet-Plattformen<br />

vertrieben. Ein Beispiel für diese Form des Lizenzhandels<br />

war bis vor Kurzem noch das Internet-Filmfestival Shorts-welcome<br />

(www.shorts-welcome.de). Die Betreiber nutzten ihre Website und<br />

die Festivaleinreichungen, um Filmmaterial zu generieren, das<br />

Interessenten angeboten werden konnte und im Falle eines<br />

Vertragsabschlusses lizenziert wurde.<br />

Ähnlich gehen die Betreiber von www.kurzfilm.de, die <strong>Kurzfilm</strong>.de<br />

Mediabiz KG (Hamburg) vor. Mit dem Angebot an Filmemacher,<br />

ihre Werke ins Netz zu stellen, füllen die Betreiber einen Filmpool,<br />

dessen Lizenzen sie im Falle eines Angebots zu vermitteln suchen<br />

(» „<strong>Kurzfilm</strong>e im Internet“).<br />

34 | <strong>Kurzfilm</strong> und Vertriebsstrukturen<br />

Seit 2005 ermöglicht es die Firma Reelport GmbH (Köln) im<br />

Rahmen eines von Media geförderten Projektes - neben ihrer Einreichplattform<br />

für <strong>Kurzfilm</strong>festivals - <strong>Kurzfilm</strong>lizenzen von Vertrieben<br />

anzubieten. Unter den zehn Vertrieben, die dabei kooperieren,<br />

sind auch die deutschen Vertriebe der KurzFilmAgentur<br />

Hamburg e.V., interfilm Berlin und die Hochschule für Film und<br />

Fernsehen „Konrad Wolf“. Reelport tritt hier allerdings nur als<br />

Lizenzvermittler auf, nicht als Sublizenznehmer!<br />

Die Filme im gewerblichen Vertrieb<br />

Da nur sehr wenige der angeschriebenen Firmen Antwort auf die<br />

Fragebögen gaben oder Kataloge zur Verfügung stellten, kann die<br />

folgende Aussage über die „Beschaffenheit“ eines typischen<br />

„Vertriebsfilms“ nur begrenzt Gültigkeit haben. Da die Aussagen<br />

sich aber auf die Daten zweier „Hauptlizenzhändler“ stützen, können<br />

die Tendenzen durchaus für den gewerblichen Bereich stehen.<br />

Anteile am Vertrieb<br />

36%<br />

4%<br />

3%<br />

57%<br />

Herkunft im Vertrieb<br />

12%<br />

21%<br />

67%<br />

Laufzeiten im Vertrieb<br />

1%<br />

1%<br />

26%<br />

40%<br />

30%<br />

ABB. 1: Anteil der Kategorien 2<br />

am gewerblichen Vertrieb;<br />

DATENBASIS: Antworten von<br />

Vertrieb der KurzFilmAgentur<br />

Hamburg e.V., interfilm Berlin<br />

Management GmbH - internationales<br />

<strong>Kurzfilm</strong>festival und <strong>Kurzfilm</strong>verleih,<br />

BohemiaFilmkunst auf<br />

den Fragebogen „Vertrieb“<br />

Dra<br />

Exp<br />

Doc<br />

Ani<br />

ABB. 2: Anteil der Herkunft der<br />

Filme im gewerblichen Vertrieb;<br />

DATENBASIS: Antworten von<br />

Vertrieb der KurzFilmAgentur<br />

Hamburg e.V., interfilm Berlin<br />

Management GmbH -internationales<br />

<strong>Kurzfilm</strong>festival und<br />

<strong>Kurzfilm</strong>verleih, BohemiaFilmkunst<br />

auf den Fragebogen<br />

„Vertrieb“<br />

Deutschland<br />

Rest Europa<br />

Rest der Welt<br />

ABB. 3: Laufzeiten der Filme im<br />

gewerblichen Vertrieb;<br />

DATENBASIS: Antworten von<br />

Vertrieb der KurzFilmAgentur<br />

Hamburg e.V., interfilm Berlin<br />

Management GmbH -internationales<br />

<strong>Kurzfilm</strong>festival und<br />

<strong>Kurzfilm</strong>verleih, BohemiaFilmkunst<br />

auf den Fragebogen<br />

„Vertrieb“<br />

bis 5 min<br />

6 bis 10 min<br />

11 bis 15 min<br />

16 bis 20 min<br />

mehr als 20

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