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Gottlob Frege - Hochschule Wismar

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sche Formen, reelle Zahlen und Zahlengerade, Zahlenkoordinaten in der Analytischen<br />

Geometrie). In der modernen Mathematik gibt es auch auf höherer<br />

Ebene ein Wechselspiel von Qualität und Quantität.<br />

Arithmetik und Geometrie haben nicht nur in der Frühphase von FREGEs Mathematikforschung,<br />

sondern auch bei seinen Versuchen zur Begründung der<br />

Mathematik eine wichtige Rolle gespielt.<br />

5. Philosophische Fragen der Mathematik<br />

Was sind überhaupt (natürliche) Zahlen? Diese Frage hat Mathematiker und<br />

Philosophen immer wieder beschäftigt. Sind sie freie Schöpfungen des<br />

menschlichen Geistes oder existieren sie auch außerhalb des (einzelnen oder<br />

allgemeinen) Bewusstseins? Und wenn ja, wo bzw. wie existieren sie:<br />

• nur im Bewusstsein des Einzelnen (subjektiver Idealismus)?<br />

• in einem Ideenreich (Platonismus)?<br />

• direkt in der Wirklichkeit (Empirismus)?<br />

• als Abbilder (Abstraktionen) der Wirklichkeit (Materialismus)?<br />

Auch für FREGE war der Zahlbegriff ein wichtiger Ausgangspunkt seiner Überlegungen.<br />

Welche Existenzkriterien sollte man fordern? Reicht vielleicht logische Widerspruchsfreiheit<br />

oder braucht man zur Absicherung darüber hinaus Konstruierbarkeit?<br />

Wie sicher ist Mathematik überhaupt? FREGE rügte fehlerhafte Darlegungen<br />

in mathematischen Lehrbüchern. Vermutlich wäre er auch heute mit vielen<br />

Lehrbüchern nicht eiverstanden. Er trachtete nach Präzision und Perfektion.<br />

FREGE erkannte, dass die natürliche Sprache sehr anfällig gegenüber Missdeutungen<br />

und fehlerhaften Schlüssen ist. Die Benutzung umgangssprachlich<br />

formulierter logischer Argumente bei mathematischen Beweisen erschien ihm<br />

jedenfalls problematisch, weil dann immer Zweifel an der Korrektheit bleiben.<br />

6. FREGEs Kritik am Zahlbegriff<br />

FREGE stellte fest, dass der Zahlbegriff nicht klar war. Es gab in der Geschichte<br />

unzählige Beiträge dazu (Mystik, verschiedene Deutungen durch philosophische<br />

Strömungen, axiomatische Fassung, Fassung als formales Regelsystem),<br />

aber keine präzise inhaltliche Bestimmung. Auch die Begriffe und<br />

Axiome von EUKLID in der Geometrie waren keineswegs befriedigend. Es<br />

fehlten zudem zweifelsfreie Beweismittel. Die Schlussregeln der Logik (Syllogistik)<br />

gingen noch auf ARISTOTELES (384-322 v.d.Z.) zurück. Auch neuere<br />

Beiträge zur Logik hatten bisher keinen entscheidenden Durchbruch gebracht.

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