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Gottlob Frege - Hochschule Wismar

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• N , 0 , +1 natürliche Zahlen (Beginn: 0, Addition von 1),<br />

• N , 1 , +1 natürliche Zahlen (Beginn: 1, Addition von 1),<br />

• 2N, 2, +2 gerade natürliche Zahlen (Beginn: 2, Addition von 2),<br />

n • (1/2) , 1/2, ⋅1/2<br />

negative Zweierpotenzen (Beginn: ½, Multiplikation<br />

mit ½),<br />

• ( an) , a0 , n → n+<br />

1 unendliche Folge ohne Wiederholungen (Beginn: erstes<br />

Glied, Übergang zum Folgeglied).<br />

Auch das ist für FREGE noch unbefriedigend, denn die natürlichen Zahlen<br />

sollen genau die Objekte sein, die wir beim Zählen von Gegenständen (Fingern,<br />

Äpfeln, Sternen) verwenden.<br />

7. Philosophische Auffassungen von FREGE zur Mathematik<br />

Ausgangspunkt war für FREGE die Philosophie von KANT. Die Objekte der<br />

Mathematik (wie z.B. die Zahlen) waren für ihn nicht nur im Einzelbewusstsein<br />

vorhanden, sondern auch in einem von der Wirklichkeit abgeleiteten<br />

Reich der Ideen, das intersubjektiv zugänglich ist, aber außerhalb physikalischer<br />

Wirkungen steht. Man spricht hier von mathematischem Platonismus,<br />

obwohl die Auffassungen nicht völlig mit denen des Ideenreiches beim antiken<br />

Philosophen PLATON übereinstimmen, das primär gegenüber der Wirklichkeit<br />

sein sollte. FREGE grenzte sich mit seiner Auffassung aber von psychologistischen<br />

und empiristischen Standpunkten ab, nach denen mathematische<br />

Objekte nur sinnliche Vorstellungen sind bzw. direkt in der Natur vorkommen.<br />

Entschieden kämpfte er aber auch gegen die Auffassung, dass Zahlen<br />

nur Figuren in einem Spiel sind, dessen Regeln die Axiome darstellen<br />

(Formalismus, Positivismus). Da Zahlen nicht wahrnehmbar sind, gehörten sie<br />

für ihn nicht unmittelbar zur Wirklichkeit. Zahlen waren seiner Meinung nach<br />

Begriffe, die definiert (eindeutig festgelegt) werden müssen, um ihnen eine<br />

klare Bedeutung zu geben.<br />

Axiome waren für FREGE keine freien Erfindungen, sondern mathematische<br />

Reflektionen der Wirklichkeit. Deshalb war aus seiner Sicht EUKLIDs berühmtes<br />

Parallelenaxiom entweder richtig oder falsch. Dabei glaubte er natürlich<br />

an seine Richtigkeit, d.h., zu einer Geraden g in der Ebene und zu einem<br />

außerhalb der Geraden liegenden Punkt P der Ebene gibt es genau eine zu g<br />

parallele Gerade, die P enthält. Hinsichtlich der Rolle der Axiome führte<br />

FREGE eine Auseinandersetzung mit HILBERT, jenem berühmten deutschen<br />

Mathematiker, der die Axiomatisierung der gesamten Mathematik betrieb.<br />

HILBERT sah Axiome nur als formale Postulate an.

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