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Strategien zur Kompetenzentwicklung und Fachkräftesicherung

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Europäische Bemühungen<br />

Berufsbildung insgesamt muss in einem europäischen Kontext<br />

gesehen werden, um mehr berufl iche Mobilität für die<br />

Menschen zu erreichen. Berufl iche Bildungsgänge müssen<br />

in Europa Anerkennung erfahren. Derzeit gibt es auf europäischer<br />

Ebene verschiedene Prozesse, die dies voranbringen<br />

können.<br />

Erforderlich für Vergleichbarkeit sind Qualifi kationsrahmen.<br />

Die für uns so selbstverständliche Gleichwertigkeit von allgemeiner<br />

<strong>und</strong> berufl icher Bildung in diesem Instrument abzubilden,<br />

ist allerdings eine Herausforderung. Auch im Bereich<br />

der Weiterqualifi zierung gibt es in den meisten europäischen<br />

Ländern keine Entsprechung für deutsche Standards. Der<br />

Prozess ist im Gange, wir werden alles dafür tun, bayerische<br />

Standards zu wahren <strong>und</strong> Anerkennung für diese zu fi nden.<br />

Dies gilt auch für Abschlüsse der Hochschulen. Hier muss<br />

es innerhalb der Kultusministerkonferenz (KMK) <strong>und</strong> gemeinsam<br />

mit den Partnern aus der Wirtschaft zu einer tragfähigen<br />

Lösung kommen. Es gilt einerseits den Stellenwert <strong>und</strong> die<br />

Qualität der einzelnen Abschlüsse nicht zu verwässern – das<br />

ist vor allem die Sorge der Hochschulen. Andererseits muss<br />

es gelingen, durch die Einstufung berufl icher Qualifi kationen<br />

gegenüber unseren europäischen Partnern klar zu machen,<br />

auf welch hohem Niveau berufl iche Bildung in Deutschland<br />

vermittelt wird. Dies dürfen wir mit Selbstbewusstsein vertreten.<br />

Schulsystem in Bayern<br />

individuell, durchlässig, differenziert<br />

Wir bekennen uns klar zum differenzierten Schulsystem! Jeder<br />

Mensch ist anders. Aber jeder hat Talente – <strong>und</strong> jedes<br />

Talent ist wertvoll! Es ist Aufgabe, diese Talente zu fi nden <strong>und</strong><br />

so gut wie möglich individuell zu fördern. Das kann nur ein vielfältig<br />

differenziertes Schulwesen leisten. Denn hier werden<br />

alle Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen begabungs- <strong>und</strong> altersgemäß<br />

gefördert. Ein Bildungswesen ist dann gerecht, wenn es unterschiedlichen<br />

Begabungen auch unterschiedliche Angebote<br />

macht – in jeder Lebens- oder Bildungsphase.<br />

Die Realschule kombiniert vertiefte Allgemeinbildung mit<br />

Praxis orientierung. Sie hat im Brückenschlag zwischen Theorie<br />

<strong>und</strong> Praxis ihr besonderes Profi l. Damit steht sie für Solidität,<br />

Konstanz <strong>und</strong> Qualität der Bildungsarbeit. Das Gymnasium<br />

schließlich bereitet seine Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

auf den Übertritt an die Hochschulen <strong>und</strong> für akademisch<br />

anspruchsvolle Berufe vor. Sein besonderer Anspruch ist die<br />

Vermittlung von Studierfähigkeit <strong>und</strong> Allgemeinbildung auf<br />

einem vorwissenschaftlichen Niveau. Das bayerische Gymnasium<br />

steht in ganz Deutschland für Bildungsqualität. Und<br />

das soll auch in Zukunft so bleiben.<br />

Das Alleinstellungsmerkmal der Hauptschule <strong>und</strong> künftig auch<br />

der Mittelschule ist ihre starke Berufs- <strong>und</strong> Praxisorientierung.<br />

Damit bietet sie ihren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern ein Sprungbrett<br />

zu einer qualifi zierten Berufstätigkeit <strong>und</strong> zudem viele<br />

10<br />

schulische Entwicklungsmöglichkeiten – bis hin <strong>zur</strong> Hochschulreife.<br />

Absolventen dieser berufs- <strong>und</strong> praxisorientierten<br />

Schulen gelten als fachlich versiert <strong>und</strong> qualifi ziert, sie haben<br />

auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen. Das zeigen allerorts positive<br />

Rückmeldungen aus den Ausbildungsbetrieben.<br />

Die Bayerische Mittelschule ruht auf drei Bildungsf<strong>und</strong>amenten,<br />

die die Schüler stark machen für Beruf <strong>und</strong> Leben:<br />

● Sie vermittelt Allgemeinbildung durch eine individuelle, begabungsgerechte<br />

<strong>und</strong> leistungsdifferenzierte Förderung –<br />

vor allem in den Kernkompetenzfächern Deutsch, Mathematik<br />

<strong>und</strong> Englisch.<br />

● Sie fördert anders als Realschule <strong>und</strong> Gymnasium die<br />

Persönlichkeitsentwicklung durch den Klassenlehrer als<br />

zentralen Ansprechpartner <strong>und</strong> Bezugsperson. Förderlehrkräfte<br />

<strong>und</strong> Sozialpädagogen unterstützen das Betreuungs-<br />

<strong>und</strong> Lehrangebot zusätzlich. Kleine Klassen, intensive,<br />

bedarfsgerechte Sprachförderung <strong>und</strong> vermehrt<br />

ganztägiger Unterricht sichern die individuelle Förderung<br />

<strong>und</strong> Betreuung eines jeden Kindes.<br />

● Sie leistet eine berufl iche Orientierung. Die Förderung von<br />

Ausbildungsreife <strong>und</strong> Berufskompetenz sind zentrales Alleinstellungsmerkmal<br />

der Mittelschule.<br />

Die Mittelschule ist erste Wahl für alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler,<br />

die einen besonders praxisorientierten schulischen Bildungsweg<br />

einschlagen – <strong>und</strong> sich dennoch alle Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Wege offenhalten wollen. Neben dem erfolgreichen <strong>und</strong><br />

dem qualifi zierenden Hauptschulabschluss werden zwei weitere<br />

Abschlüsse verliehen: der Praxisklassen-Abschluss <strong>und</strong><br />

der neue Mittelschulabschluss, ein anspruchsvoller mittlerer<br />

Schulabschluss auf dem Niveau von Wirtschafts- <strong>und</strong> Realschule.<br />

Weder Berufsausbildung noch Schule in Bayern können sich<br />

erlauben, statisch zu sein. Gesellschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

geben die Veränderungen vor. Alle für die Ausbildung<br />

der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen Verantwortlichen müssen<br />

darauf reagieren. Gleichzeitig gilt es aber auch, Maß zu halten<br />

<strong>und</strong> nicht jedem Modetrend blindlings hinterherzulaufen.<br />

Schule in Bayern bietet Konstanz <strong>und</strong> Verlässlichkeit. Denn<br />

unsere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sowie unsere Auszubildenden<br />

sollen das „Bestmögliche“ für das Leben mitbekommen,<br />

um sie für ihre <strong>und</strong> unsere „Zukunft fi t“ zu machen.

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