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Strategien zur Kompetenzentwicklung und Fachkräftesicherung

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Vor dem Hintergr<strong>und</strong> veränderter Qualifi kationsanforderungen<br />

in der Produktion, durch die qualifi zierte Montagefacharbeiter<br />

benötigt werden, äußern Betriebe den Bedarf an einem Berufsbild,<br />

welches die Anforderungen in der Montage besser<br />

berücksichtigt als dies bestehende Ausbildungsberufe tun.<br />

Die Untersuchung des f-bb kommt zu dem Ergebnis, dass das<br />

erhobene Tätigkeits- <strong>und</strong> Anforderungsprofi l der industriellen<br />

Montagearbeit entweder im Rahmen eines neu zu schaffenden<br />

Montageberufs oder eines überarbeiteten bestehenden<br />

Berufs vermittelt werden kann.<br />

Ein Abgleich des auf Basis der Fallstudien erstellten Kompetenzprofi<br />

ls mit den Ausbildungsinhalten bestehender Berufsbilder<br />

zeigt, dass derzeit keiner der in der Metallbranche<br />

eingesetzten Ausbildungsberufe die Qualifi kationsanforderungen<br />

der Montagearbeit vollständig berücksichtigt. Allerdings<br />

macht der Abgleich der Berufsprofi le eine Reihe von<br />

relevanten Gemeinsamkeiten insbesondere mit dem Beruf<br />

des Fertigungsmechanikers deutlich: Übereinstimmungen ergeben<br />

sich sowohl im Bereich des Montierens als auch bei der<br />

für die Montagetätigkeit wichtigen Prozesssicherung <strong>und</strong> Arbeitsorganisation.<br />

Auch die Ausbildungsdauer von drei Jahren<br />

kann als für die industrielle Montagearbeit angemessen angesehen<br />

werden, da die in den letzten Jahren deutlich stärker<br />

geforderten Kompetenzen in den Bereichen Prozessplanung,<br />

Prozesssicherung, problemlösungsorientiertes Arbeiten, Lo-<br />

Ausbildungsbereitschaft in den befragten Betrieben<br />

Beruf<br />

Montageberuf<br />

Stanz- <strong>und</strong><br />

Umformberuf<br />

34<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

Betriebe in Deutschland<br />

M+E-Betriebe mit mehr als<br />

50 Mitarbeitern: 13.200<br />

1.800, davon 600 im<br />

Kernbereich<br />

Stichprobe<br />

160 Betriebe<br />

151 Betriebe<br />

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Betriebsbefragungen; Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2009<br />

gistik, Taktung <strong>und</strong> Umgang mit den arbeitsorganisatorischen<br />

Methoden <strong>und</strong> Instrumenten moderner Produktionssysteme<br />

wohl nur so in ausreichender Tiefe zu vermitteln wären.<br />

Sollte sich die Überarbeitung eines bestehenden Berufes als<br />

nicht realisierbar erweisen, würde die Schaffung eines eigenständigen<br />

Berufsbildes für die erhobenen Qualifi kationsanforderungen<br />

im Montagebereich erforderlich sein. Wenn im Zuge<br />

der Ordnungsarbeit die Entscheidung für ein 2-jähriges Berufsbild<br />

getroffen werden sollte – eine Option, die rd. 40% der<br />

befragten Unternehmen befürworten –, wäre zu überlegen,<br />

inwieweit bei einer Neugestaltung eines Ausbildungsberufs<br />

anstelle des aus dem Jahr 1939 stammenden <strong>und</strong> keine Anschlussmöglichkeiten<br />

vorsehenden Berufs Teile<strong>zur</strong>ichter eine<br />

Kopplung oder Zusammenführung der Qualifi kationsbündel<br />

möglich wäre. Dafür spricht, dass Teile<strong>zur</strong>ichter ohnehin in<br />

beträchtlichem Umfang für Montagetätigkeiten eingesetzt<br />

werden.<br />

Ausbildungsbereitschaft der Betriebe<br />

Die Befragungen haben mit Blick auf ein auf die Anforderungen<br />

in der jeweiligen Produktion ausgerichtetes neues Berufsbild<br />

eine hohe Ausbildungsbereitschaft der Montagebetriebe <strong>und</strong><br />

eine sehr hohe Ausbildungsbereitschaft der Stanz- <strong>und</strong> Umformbetriebe<br />

ergeben. Wie die folgende Abbildung zeigt, sind<br />

die Betriebe in hohem Maße bereit, in einem neuen Montage-<br />

bzw. Stanz- <strong>und</strong> Umformberuf auszubilden.<br />

Ausbildungsbereitschaft<br />

davon wollen<br />

„sicher“<br />

ausbilden<br />

davon wollen<br />

„vielleicht“<br />

ausbilden<br />

bis 100 Mitarbeiter 59% 18% 41%<br />

über 100 Mitarbeiter 82% 41% 41%<br />

bis 100 Mitarbeiter 83% 45% 38%<br />

über 100 Mitarbeiter 89% 59% 30%<br />

Dirk Werner, Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

M+E-Industrie – Bedarf <strong>und</strong> Anforderungen an die duale Berufsausbildung<br />

Die Metall- <strong>und</strong> Elektronindustrie stellt mit ihren 3,5 Mio. Beschäftigten<br />

<strong>und</strong> 193.000 Auszubildenden in rd. 23.000 Betrieben<br />

eine zentrale Leitbranche der deutschen Wirtschaft mit<br />

starker Exportorientierung dar. Um den künftigen Fachkräftenachwuchs<br />

zu sichern, engagieren sich die M+E-Unternehmen<br />

in hohem Maße in der dualen Ausbildung. Eine strukturelle<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong> Flexibilisierung der Berufsausbildung<br />

könnte dazu beitragen, deren Zukunftsfestigkeit zu stärken.<br />

Wie das gelingen kann, zeigen die im Rahmen von Interviews<br />

<strong>und</strong> einer repräsentativen Umfrage im Rahmen des IW-Zukunftspanels<br />

gewonnenen originären Einschätzungen <strong>und</strong><br />

Anforderungen der M+E-Unternehmen:<br />

Zufriedenheit mit den Ausbildungsprofi len<br />

Die duale Berufsausbildung hat eine zentrale Bedeutung für<br />

die Nachwuchsgewinnung in der M+E-Industrie. Die Unternehmen<br />

engagieren sich zu 59% in sehr hohem Maße in der

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