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Heft 2/2005 - Zeit & Schrift

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zu tun, nicht mit einem Gott, der dasLeben einzelner Menschen lenkt. Wertrotzdem an einer solchen Vorstellungfesthält, bekommt die uralten Fragenan den Kopf geworfen, aber jetzt mitbeißendem Zynismus: Wie kann einGott der Liebe in Südostasien zehntausendeunschuldige Kinder umbringen!?Wir haben auf diese und andereFragen auch keine endgültige Antwort;aber die Bibel zeigt doch wichtigeAnsatzpunkte, von denen ich einigekurz antippe.1. Gott war dabeiFloris Bakels, der einmal ein Buchüber seine Erfahrungen in den Konzentrationslagernwährend des ZweitenWeltkriegs schrieb, wurde oft gefragt:„Wo war Gott in Auschwitz?“Seine Antwort lautete dann einfach:„In Auschwitz.“ Das bedeutet: WarumGott „Auschwitz“ zugelassen hat,verstehen wir nicht – aber wir haltendaran fest, dass es nicht ohne ihn geschah,ja, dass er selbst dabei war.Wie bei dem Seebeben: „Durch dasMeer führt dein Weg und deine Pfadedurch große Wasser“ (Ps 77,20).Gott verhinderte nicht, dass Israelin das Feuer des „eisernen Schmelzofens“kam (5Mo 4,20), aber er„wohnte“ doch bei ihnen in diesemFeuer, wie es im brennenden Dornbuschdargestellt wurde (5Mo 33,16).Gott verhinderte nicht, dass die dreiFreunde Daniels in den feurigen Ofengeworfen wurden, aber ein „Sohn derGötter“ (Dan 3,25; „der Sohn Gottes“!)war in diesem schrecklichenOfen bei ihnen. Der Herr Jesus verhindertenicht, dass die Jünger in einenSturm gerieten, aber er war imSturm bei ihnen (Mk 4,37–39). Gotthat uns nie versprochen, dass er unsvor dem Feuer und dem Wasser bewahrenwird, aber wohl, dass er imFeuer und im Wasser mit uns sein wird:„Wenn du durchs Wasser gehst, ichbin bei dir … Wenn du durchs Feuergehst, wirst du nicht versengt werden,und die Flamme wird dich nicht verbrennen“(Jes 43,2).2. Gott spricht uns anDer Herr Jesus sagt: „Jene achtzehn,auf die der Turm in Siloah fiel und sietötete: meint ihr, dass sie schuldigerwaren als alle Menschen, die in Jerusalemwohnen? Nein, sage ich euch,sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdetihr alle ebenso umkommen“ (Lk13,4f.).Hier lernen wir mindestens zweiwichtige Dinge. Einerseits: WennMenschen von einer Katastrophe getroffenwerden, darf man nicht denken,dass diese Menschen größereSünder waren als diejenigen, die davorverschont blieben. Andererseitshat eine solche Katastrophe immermit Schuld und Gericht im allgemeinenSinn zu tun – denn wenn wir unsnicht bekehren, werden wir genausoumkommen. Man könnte es so sagen:Eine Katastrophe für einige Menschenist immer ein Zeugnis Gottes an alleübrigen Menschen: Denke daran,bekehre dich zum lebendigen Gott(nicht nur Nichtchristen, sondern auchChristen!). In Offb 6,8 kommt eineKatastrophe (Krieg, Hungersnot, Epidemien,wilde Tiere) über ein Viertelder Erde (das wären gegenwärtig anderthalbMilliarden Menschen!), damitdie Übrigen sich bekehren sollen(vgl. 9,20f.; 16,9.11).Wir beten, dass die Katastropheim Indischen Ozean viele zum Glaubenbringen möge – aber wir müssenbefürchten, dass es, genau wiein der Offenbarung, den Unglaubenvieler nur noch verstärken wird. DasAktuellesAktuelles23

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