schukulu.ch: das kulturportal im kanton luzern für ... - Schulen Ruswil
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22 SCHULSPIEGEL<br />
Seit den Sommerferien gilt es in den S<strong>ch</strong>ulen<br />
ernst: Die neue Re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>reibung wird<br />
notenwirksam. Hier die ents<strong>ch</strong>eidenden<br />
Änderungen in einer Übersi<strong>ch</strong>t.<br />
Die S<strong>ch</strong>üler in der S<strong>ch</strong>weiz, in Deuts<strong>ch</strong>land,<br />
Österrei<strong>ch</strong> und in Lie<strong>ch</strong>tenstein lernen bereits<br />
seit 1998 die neue Re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>reibung - inklusive<br />
der 2006 am Regelwerk vorgenommenen Veränderungen.<br />
Letztere betrafen die Getrenntund<br />
Zusammens<strong>ch</strong>reibung, die Zei<strong>ch</strong>ensetzung<br />
und die Worttrennung am Zeilenende.<br />
Die «Jahrhundertreform» verfolgte folgende<br />
Ziele: <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>riftbild dem Klang der Spra<strong>ch</strong>e<br />
anpassen (Stängel statt Stengel), s<strong>ch</strong>wierige<br />
S<strong>ch</strong>reibweisen erlei<strong>ch</strong>tern und komplizierte<br />
Kommaregeln korrigieren. Aus Si<strong>ch</strong>t<br />
der Kritiker ist die Reform jedo<strong>ch</strong> gründli<strong>ch</strong><br />
misslungen. Dies vor allem deshalb, weil unzählige<br />
Varianten zugelassen sind und damit<br />
semantis<strong>ch</strong>e Uns<strong>ch</strong>ärfen entstehen. Zeitungsverlage<br />
und S<strong>ch</strong>riftstellerverbände haben die<br />
Reform ni<strong>ch</strong>t vollständig übernommen und<br />
orientieren si<strong>ch</strong> zum Teil an der alten S<strong>ch</strong>reibweise.<br />
Für die Konferenz der <strong>kanton</strong>alen Erziehungsdirektoren<br />
ist die Einführung der neuen<br />
RECHTSCHREIBUNG SEIT DEM 1. AUGUST 09:<br />
DIE ACHT WICHTIGSTEN REGELN<br />
Re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>reibung in den S<strong>ch</strong>ulen am 1. August<br />
abges<strong>ch</strong>lossen. Die EDK hat <strong>für</strong> die Lehrkräfte<br />
einen Leitfaden erstellt. Wi<strong>ch</strong>tigstes<br />
Hilfsmittel ist die überarbeitete Version des<br />
S<strong>ch</strong>weizer S<strong>ch</strong>ülerdudens.<br />
1. Kein Wegfall von Bu<strong>ch</strong>staben bei Wortzusammensetzungen:<br />
S<strong>ch</strong>ifffahrt, Kaffeeernte,<br />
Rohheit (Ausnahmen: denno<strong>ch</strong>, Drittel,<br />
Mittag)<br />
2. Stamm- bzw. Parallels<strong>ch</strong>reibung: Stängel<br />
(statt Stengel), Gämse (statt Gemse),<br />
s<strong>ch</strong>näuzen (statt s<strong>ch</strong>neuzen) nummerieren<br />
(statt numerieren), Tipp (statt Tip)<br />
3. Fakultative Anpassung weniger Fremdwörter:<br />
Mikrofon (statt Mikrophon), Panter<br />
(statt Panther), Spagetti (statt Spaghetti)<br />
4. Getrennts<strong>ch</strong>reibung:<br />
a) Verb + Verb darf <strong>im</strong>mer getrennt ges<strong>ch</strong>rieben<br />
werden: lieben lernen, spazieren gehen<br />
b) Substantiv + Verb: A<strong>ch</strong>t geben, Rad fahren<br />
(aber ni<strong>ch</strong>t bei verblassten Substantiven:<br />
preisgeben, eislaufen)<br />
5. Zusammens<strong>ch</strong>reibung: zwingend nur bei<br />
irgendetwas, umso, zurzeit<br />
6. Kleins<strong>ch</strong>reibung: erlaubt bei Anredepronomen<br />
in Briefen: du, ihre, dein, euer<br />
7. Grosss<strong>ch</strong>reibung:<br />
a) Tageszeiten: gestern Abend, heute Morgen<br />
b) Substantive bei Getrennts<strong>ch</strong>reibung in Bezug<br />
auf, S<strong>ch</strong>uld haben (aber: s<strong>ch</strong>uld sein)<br />
c) Substantivierung na<strong>ch</strong> Artikel: der Einzelne,<br />
<strong>das</strong> Glei<strong>ch</strong>e<br />
8. Kommasetzung:<br />
a) Komma darf wegbleiben in Satzreihen<br />
vor «und» bzw. «oder»: Er studiert no<strong>ch</strong><br />
und sie ist arbeitslos.<br />
b) Komma darf wegbleiben bei Infinitiv- und<br />
Partizipgruppen: I<strong>ch</strong> hoffe dir eine Freude<br />
zu bereiten. Zu Hause angekommen legte<br />
er si<strong>ch</strong> hin.<br />
c) Komma zwingend bei Infinitiv- und Partizipgruppen<br />
mit Hinweiswörtern: Ein Auto<br />
zu kaufen, <strong>das</strong> ist s<strong>ch</strong>wer. I<strong>ch</strong> liebe es,<br />
Sport zu treiben.<br />
d) Komma zwingend bei Infinitiv mit «um<br />
zu», «statt zu».<br />
SCHULWEGGESCHICHTEN VON SCHÜLERN DER KLASSE 6B, FRÜHLING 09<br />
Es war an einem kalten Novembertag vor<br />
zwei Jahren. Vor kurzer Zeit hatte es ges<strong>ch</strong>neit.<br />
Do<strong>ch</strong> nun war der S<strong>ch</strong>nee ri<strong>ch</strong>tig eisig.<br />
Es war total gefährli<strong>ch</strong>. Wenn man einen<br />
fals<strong>ch</strong>en Tritt ma<strong>ch</strong>te, ruts<strong>ch</strong>te man aus.<br />
An diesem Tag lief i<strong>ch</strong> ganz in meine Gedanken<br />
versunken von der S<strong>ch</strong>ule na<strong>ch</strong> Hause.<br />
Es fröstelte mir, denn es war bitterkalt. An<br />
unserem steilen Hang bei der Zückenstrasse<br />
war es besonders gefährli<strong>ch</strong>. Zwe<strong>im</strong>al<br />
ruts<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> aus und fiel hin. Das ma<strong>ch</strong>te<br />
mi<strong>ch</strong> wütend. Als i<strong>ch</strong> fast oben angekommen<br />
war, sprang i<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>rocken zur Seite, denn<br />
ein rotes Auto raste mit einer enormen Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
an mir vorbei. Zur selben Zeit<br />
fuhr ein Pferdetransporter vom Tierarztparkplatz<br />
auf die Strasse. I<strong>ch</strong> hielt die Luft an,<br />
bald würde es knallen. I<strong>ch</strong> sah alles wie in<br />
Zeitlupe. Das rote Auto ma<strong>ch</strong>te eine Vollbremsung.<br />
Do<strong>ch</strong> es war zu spät zum Bremsen,<br />
also riss er <strong>das</strong> Steuer herum. Er streifte<br />
den Pferdewagen und fuhr auf die Wiese.<br />
Dem Pferd passierte zum Glück ni<strong>ch</strong>ts.<br />
•<br />
S<strong>ch</strong>ulwegges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
Heute morgen als i<strong>ch</strong> meine Kollegin abholte,<br />
merkte i<strong>ch</strong>, <strong>das</strong>s i<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Turnzeug vergessen<br />
hatte. Also begleitete mi<strong>ch</strong> meine<br />
Freundin. Wir mussten uns beeilen. I<strong>ch</strong> packte<br />
s<strong>ch</strong>nell meine Sa<strong>ch</strong>en zusammen und verliess<br />
<strong>das</strong> Haus. Meine Kollegin wartete vor<br />
der Haustür auf mi<strong>ch</strong>. In s<strong>ch</strong>nellem Tempo liefen<br />
wir Ri<strong>ch</strong>tung S<strong>ch</strong>ule. Als wir gerade be<strong>im</strong><br />
Bärematts<strong>ch</strong>ulhaus vorbeiliefen, sahen wir einen<br />
Jungen, der auf dem Glatteis auf seinen<br />
Hintern fiel. Zuerst la<strong>ch</strong>ten wir uns die Hosen<br />
voll, aber als der Junge zu weinen anfing,<br />
trösteten wir ihn. Der kleine Junge war aus<br />
der zweiten Klasse, hatte au<strong>ch</strong> sein Turnzeug<br />
vergessen und war spät dran. Wir liefen<br />
weiter zur S<strong>ch</strong>ule. Zum Glück kamen wir<br />
no<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig zur S<strong>ch</strong>ule. Auf dem S<strong>ch</strong>ulhausplatz<br />
bewarfen uns die Knaben mit<br />
S<strong>ch</strong>neebällen. Wir warfen zurück und s<strong>ch</strong>on<br />
hörten wir die S<strong>ch</strong>ulhausglocke klingeln und<br />
der Unterri<strong>ch</strong>t fing an.<br />
•<br />
I<strong>ch</strong> und meine Kollegen liefen von der S<strong>ch</strong>ule<br />
na<strong>ch</strong> Hause. Es war gerade Winter. Wir<br />
s<strong>ch</strong>lenderten neben dem S<strong>ch</strong>ulhausneubau<br />
den Kiesweg ho<strong>ch</strong> und bogen neben der roten<br />
Strassenlaterne links ab. Als wir dann bei<br />
dem alten Haus waren und über irgendetwas<br />
redeten, liefen vor uns drei kleine Mäd<strong>ch</strong>en.<br />
Eines trug eine rote Jacke und balancierte auf<br />
der Steinmauer. Es spra<strong>ch</strong> mit den anderen<br />
Kindern. Wir waren ganz in unser Gesprä<strong>ch</strong><br />
vertieft, als plötzli<strong>ch</strong> <strong>das</strong> Mäd<strong>ch</strong>en mit der roten<br />
Jacke von der Steinmauer direkt in eine<br />
Wasserpfütze fiel. Die anderen Mäd<strong>ch</strong>en<br />
wurden dur<strong>ch</strong> den Fall in die Pfütze mit<br />
dreckigem Wasser angespritzt. Das<br />
Mäd<strong>ch</strong>en fing zu weinen an. Erst jetzt begriffen<br />
wir, was passiert war. Die rote Jacke war<br />
vom Dreck ri<strong>ch</strong>tig braun geworden. Die anderen<br />
zwei Mäd<strong>ch</strong>en la<strong>ch</strong>ten über den Sturz<br />
und so mussten wir au<strong>ch</strong> la<strong>ch</strong>en. Wir la<strong>ch</strong>ten<br />
aber so, <strong>das</strong>s es <strong>das</strong> Mäd<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t hörte.<br />
Wir liefen weiter und la<strong>ch</strong>ten no<strong>ch</strong> den<br />
ganzen S<strong>ch</strong>ulweg über diesen Vorfall.<br />
•