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Wie zufällig ist der Zufall? - Rohde & Schwarz

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sendungen <strong>ist</strong> hier me<strong>ist</strong> nur mit erheblichem<br />

technischen Aufwand auf <strong>der</strong><br />

Sen<strong>der</strong>seite zu erreichen. Der Meßdienst<br />

sowie <strong>der</strong> Betreiber solcher Sen<strong>der</strong><br />

müssen daher in <strong>der</strong> Lage sein,<br />

den Verlauf <strong>der</strong> Seitenbandaussendungen<br />

messen zu können. Die zur Zeit<br />

gültigen Sen<strong>der</strong>masken für DAB und<br />

DVB-T (BILD 3/4) schreiben Pegelabsenkungen<br />

von bis zu –126 dB vor (bezogen<br />

auf Gesamtpegel und 4 kHz<br />

Meßbandbreite).<br />

Aus BILD 3 wird deutlich, daß man den<br />

Spektralverlauf eines DAB-Sen<strong>der</strong>s mit<br />

einer Meßdynamik von mindestens<br />

110 dB aufzeichnen müßte, um das<br />

Einhalten <strong>der</strong> kritischen Maske nachweisen<br />

zu können. Das <strong>ist</strong> mit heute<br />

erhältlichen Meßempfängern o<strong>der</strong><br />

Analysatoren alleine nicht möglich. Im<br />

Fall von DVB-T zeigen sich ebenso die<br />

Grenzen <strong>der</strong> Meßtechnik: Auch <strong>der</strong><br />

Meßempfänger <strong>ist</strong> bei einem Vielträgersignal<br />

für Intermodulationen anfällig,<br />

weshalb <strong>der</strong> maximale Nutzpegel<br />

bei einer solchen Messung ca.<br />

50 dBµV nicht überschreiten darf (vor-<br />

Signal<br />

90 dBµV<br />

70 dBµV<br />

50 dBµV<br />

30 dBµV<br />

10 dBµV<br />

–10 dBµV<br />

–30 dBµV<br />

2<br />

1 Schaltmatrix<br />

Filter<br />

DVB-Signalverlauf<br />

Pegel/4 kHz<br />

Grenzwert<br />

682 MHz 684 MHz 686 MHz 688 MHz 690 MHz 692 MHz<br />

ausgesetzt es steht ein Meßfilter mit<br />

4 kHz Bandbreite zur Verfügung). Bei<br />

DVB-T wäre es bei diesem Nutzpegel<br />

erfor<strong>der</strong>lich, in 12 MHz Abstand Aussendungen<br />

von –27 dBµV noch einwandfrei<br />

nachweisen zu können.<br />

Für die Messung <strong>der</strong> Restseitenbandaussendungen<br />

von DAB- und DVB-T-<br />

Sen<strong>der</strong>n wird daher eine Bandsperre<br />

vorgeschaltet, die den Nutzkanal möglichst<br />

gut sperrt, den Nachbarkanal<br />

aber durchläßt. Dadurch <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Meßempfänger<br />

vom starken Nutzsignal<br />

nicht übersteuert, während er im Bereich<br />

<strong>der</strong> Restseitenbandaussendungen<br />

seine volle Empfindlichkeit behält. Die<br />

Bandsperre muß abstimmbar sein. Die<br />

Dämpfung entlang des darzustellenden<br />

Frequenzbereiches muß zum gemessenen<br />

Signal addiert werden, um das<br />

reale, ungefilterte Signal zu erhalten.<br />

Um die Filterkurve genau bestimmen zu<br />

können, wird <strong>der</strong> Mitlauf-Generator des<br />

Empfängers benötigt. Das Zusammenschalten<br />

<strong>der</strong> Geräte zeigt BILD 5; ein<br />

Beispiel, wie einfach solche Messungen<br />

sein können, <strong>der</strong> Kasten rechts.<br />

HF-<br />

Eingang<br />

Empfänger<br />

Mitlaufgenerator<br />

BILD 5<br />

Blockschaltung für<br />

das Messen <strong>der</strong><br />

DAB/DVB-<br />

Restseitenbandaussendungen.<br />

BILD 6<br />

Ergebnis einer<br />

Restseitenbandmessung<br />

mit hoher<br />

Dynamik.<br />

Fazit<br />

Die Kombination aus dem Spectrum<br />

Monitoring System ARGUS-IT mit den<br />

Geräten FSE, FSIQ o<strong>der</strong> ESI erlaubt auf<br />

sehr einfache Weise, alle oben aufgeführten<br />

Messungen an DAB-/DVB-T-<br />

Signalen durchzuführen, die zur Störungsbearbeitung<br />

sowie zur Beurteilung<br />

des HF-Signalverlaufes notwendig<br />

sind.<br />

So einfach kann Messen sein … .<br />

Jörg Pfitzner<br />

LITERATUR<br />

[1] Wolf D. Seidl: Spektrum-Monitoring nach<br />

ITU-Handbuch. Neues von <strong>Rohde</strong> & <strong>Schwarz</strong><br />

(1997) Nr. 153, S. 26 – 27.<br />

[2] Michael Lehmann; Dr. Manfred Schukat:<br />

Versorgungsmeß- und Monitoring-Systeme<br />

für DAB-T und DVB-T. Neues von <strong>Rohde</strong> &<br />

<strong>Schwarz</strong> (1999) Nr. 162, S. 22 – 24.<br />

Näheres unter Kennziffer 164/05<br />

Applikation<br />

So einfach können Messungen mit<br />

<strong>der</strong> Software ArgusMon sein …<br />

Restseitenbandaussendungen eines DVB-<br />

Sen<strong>der</strong>s oberhalb des Nutzkanals (BILD 6).<br />

Als erstes wird die Bandsperre manuell so<br />

abgestimmt, daß <strong>der</strong> Durchlaßbereich gerade<br />

an <strong>der</strong> darzustellenden Eckfrequenz beginnt<br />

(abhängig von <strong>der</strong> Flanke, die gemessen werden<br />

soll). Als Filter kann hier auch ein abstimmbarer<br />

Hoch- o<strong>der</strong> Tiefpaß bzw. ein Bandpaß<br />

verwendet werden.<br />

In die Software ArgusMon müssen nur die<br />

Werte für den darzustellenden Frequenzbereich<br />

eingegeben werden (682 MHz bis<br />

692 MHz). Die übrigen Angaben wie Mittenfrequenz<br />

(680 MHz) und Bandbreite<br />

(7,61 MHz) übernimmt das Programm automatisch<br />

aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Messung im<br />

Nutzkanal.<br />

Nach Start <strong>der</strong> Messung geschieht alles weitere<br />

automatisch: Zunächst werden <strong>der</strong> Dämpfungsverlauf<br />

des Filters, danach <strong>der</strong> Pegelverlauf<br />

des gefilterten Signals im gewünschten<br />

Bereich gemessen und beide Kurven entsprechend<br />

verrechnet. Dargestellt wird eine Grafik<br />

mit dem wahren – also ungefilterten –<br />

Signalverlauf. In diese Kurve wird dann die<br />

jeweils gültige Grenzwertlinie pegelnormiert<br />

eingeblendet, so daß auf einen Blick zu<br />

erkennen <strong>ist</strong>, ob <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong> die gefor<strong>der</strong>te<br />

Maske einhält o<strong>der</strong> nicht.<br />

Neues von <strong>Rohde</strong> & <strong>Schwarz</strong> Heft 164 (1999/IV) 19

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