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Jubiläum 2001Namensgebung zum 125. Geburtstag <strong>der</strong> StreckenGotha – Ohrdruf und Fröttstädt – FriedrichrodaNeu: Ohratalbahnund Friedrichrodaer BahnMehr Reisekomfort kommt mit neuen SchienenfahrzeugenDas Jahr 2001 bescherte wie<strong>der</strong>um Thüringer Eisenbahnjubiläen: das125. <strong>der</strong> Strecke Gotha – Ohrdruf (heutige KBS 572 Gotha – Georgenthal– Gräfenroda) sowie die 125. Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> BahnlinieFröttstädt – Friedrichroda (KBS 606).Am 7. Mai 1876 wurde die 17,31 km lange Bahnstrecke von Gotha nachOhrdruf eröffnet. An diesem Tag empfing eine begeisterte Menschenmengeam schön geschmückten Ohrdrufer Bahnhof den ebensofestlich dekorierten Eröffnungszug mit vielstimmigen „Hurra!“. Ein hoffnungsvolles„Glück auf!“ entbot Bürgermeister Strenge und fügte hinzu:„Heute bringt die ersehnte Lokomotive auf neuer Bahn frisches Lebenin das stille Tal <strong>der</strong> Ohra, eine <strong>der</strong> ältesten Kulturstätten des ThüringerLandes, heute ruft die Lokomotive zu regerem Geschäftsverkehr, zuneuem Mut für Handel und Wandel, für Gewerbe und Industrie …“An<strong>der</strong>entags erfolgte die offizielle Aufnahme des Betriebs. Die anfänglichwerktäglich drei (aus Personen- und Güterwagen) gemischten Zugpaareführten die 2. bis 4. Wagenklasse. Nur wenn <strong>der</strong> Herzog von Gothabzw. sein Hofstaat die Bahn benutzte, wurde die 1. Wagenklasse bereitgestellt.An Sonn- und Feiertagen verkehrten noch zwei weitereZugpaare mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit zwischen Gotha undOhrdruf.Zur Bahneröffnung sollen noch nicht alle Stationsgebäude (BahnhöfeOhrdruf und Georgenthal, Haltestelle Emleben) fertiggestellt gewesenund die Billette u.a. im „Gasthaus zum Thüringer Wald“ verkauft wordensein. Die Betriebsführung auf <strong>der</strong> Strecke hatte die ThüringischeEisenbahn-Gesellschaft (ThEG) mit eigenen Fahrzeugen auf Rechnung<strong>der</strong> Gotha-Ohrdrufer-Eisenbahn-Gesellschaft (GOEG) übernommen.Eine Beson<strong>der</strong>heit war hier <strong>der</strong> Einsatz von Doppelstock-Personenwagen<strong>der</strong> 2. und 3. Klasse, die allerdings schon 1880 durch neue, kleinereWagen ersetzt wurden.Mit <strong>der</strong> Gotha-Ohrdrufer Eisenbahn gelangten nun die im ThüringerWald Erholung suchenden Touristen bequemer und schneller ans Ziel.Ohrdruf <strong>als</strong> (vorläufiger) Endpunkt <strong>der</strong> Bahn hatte Anschluß an die Personenpost,mit <strong>der</strong> die Reisenden weiter in Richtung Oberhof-Suhl o<strong>der</strong>Arnstadt fuhren. Obwohl sich <strong>der</strong> Verkehr recht gut entwickelte, nötigtendie hohen Betriebskosten ständig staatliche Zuschüsse ab. Bereitsab 1882 führte die ThEG auf <strong>der</strong> Linie Gotha – Ohrdruf den Secundärbahnbetriebin, mit dem u.a. die Bewachung weniger frequentierterWegeübergänge eingespart wurde.Per Staatsvertrag von 1887 übernahm die preußische Staatsbahn diebeiden Secundärbahnen Gotha – Ohrdruf und Fröttstädt – Friedrichrodaschulden- und lastenfrei und verpflichtete sich gleichzeitig, dieseStrecken zu verlängern bzw. zu weiteren Bahnbauten im Herzogtum.Dabei wurde auch das ursprüngliche Projekt wie<strong>der</strong> aufgegriffen, dieBahn von Ohrdruf über Gräfenroda nach Elgersburg zu verlängern. Problemebereitete noch die Steigung zwischen Frankenhain und Gräfenroda… Später wurde Gräfenroda <strong>als</strong> Endpunkt <strong>der</strong> sogenannten Waldsaumbahnbestimmt, welche von Friedrichroda bzw. Fröttstädt kommend,bei Georgenthal in die Ohrdrufer Strecke einmünden sollte.Die dann bis Gräfenroda um 18,39 weitere Streckenkilomter verlängerteBahnlinie wurde am 1. November 1892 mit den Haltestellen Luisenthal,Crawinkel, Frankenhain und Gräfenroda-Herrenmühle (später Gräfenroda-Süd,ab 1929 Gräfenroda-Ort) <strong>als</strong> norm<strong>als</strong>purige Bahn untergeordneterBedeutung dem öffentlichen Verkehr übergeben.Durch die weiteren wechselvollen Jahrzehnte führt das ebenso informativewie unterhaltsame Büchlein „Aus <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> NebenbahnGotha – Gräfenroda“ von Mario und Horst Möller, passend zum Jubiläumin diesem Jahr erschienen im Verlag Rockstuhl Bad Langensalza.Die Historie <strong>der</strong> Fröttstädt-Friedrichrodaer Strecke ist nachzulesen imBuch mit dem Titel „Von <strong>der</strong> Waltershäuser Pferdebahn zur Waldsaumbahn“,das gleichfalls <strong>der</strong> Verlag Rockstuhl herausbrachte.Beide Streckenjubiläen wurden in den Anliegerkommunen mit Unterstützung<strong>der</strong> <strong>NVS</strong> würdig begangen und dabei auch Namenswettbewerbeausgelobt. Die Jury entschied sich für die neue identifikationsstiftendeBezeichnung „Ohratalbahn“ für die Strecke Gotha – Ohrdruf –Gräfenroda, die bald auch wie<strong>der</strong> auf voller Länge befahren wird undfür die Bezeichnung <strong>der</strong> Strecke Fröttstädt – Friedrichroda <strong>als</strong> „FriedrichrodaerBahn“. Auf beiden Strecken kommen bald die mo<strong>der</strong>nenTriebwagen VT 641 zum Einsatz und werden zu einer deutlichen Attraktivtätssteigerungbeitragen.In Reinhardsbrunn-Friedrichroda.Bild oben: die Ohratalbahn zwischen Crawinkel und Gotha.21

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