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boden-floors | Ausgabe 8/2011 - EstrichTechnik

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b 08<br />

Wie sind die Langzeiteigenschaften zu sehen?<br />

Auch das ist recht unterschiedlich. Typisches Malerkrepp ist dafür ausgelegt, dass es nach<br />

max. drei Tagen wieder entfernt wird. Auf Baustellen ist diese Zeitspanne bei Naturstein<br />

oft eine Illusion, da sechs Wochen bis zur Entfernung keine Seltenheit sind. Wenn sich nach<br />

dieser Zeit bestimmte Bänder nicht mehr entfernen lassen, kann der Hersteller dafür nicht<br />

verantwortlich gemacht werden.<br />

Der Stein ist an den Klebestellen angefressen, warum?<br />

Das ist keine leichte Frage. Für jedes organische Produkt gibt es in der Mikrobiologie einen<br />

Organismus, der es als Nahrungsquelle nutzt. Kommt dann noch z. B. Baufeuchte hinzu, ist<br />

das für bestimmte Bakterien und Pilze das reinste Schlaraffenland. Da hier das Prinzip „Einer<br />

frisst den anderen“ gilt, sind die Hinterlassenschaften im pH – Wert unterschiedlich. Dadurch<br />

kann bei zu langer Kontaktzeit ein saurer Mikrokosmos entstehen und im pH – Wert unter 7<br />

sinken. Darauf reagiert kalkhaltiges Gestein mit dem Verlust der Politur, bzw. der als „Harakirischwarz“<br />

bekannte G 684 mit einem deutlichen Farbumschlag. Je nach Klebstoff gibt es<br />

auch hier unterschiedliche Ergebnisse.<br />

Abkleben bei Zementschleierentferung und Grundreinigungen, was ist zu beachten?<br />

Abklebungen bei Zementschleierentfernungen sind einem niedrigen pH-Wert und Nässe<br />

ausgesetzt. Ein falsches Trägermaterial kann sich dann auflösen und als Folge haftet der<br />

Klebstoff bombenfest am Untergrund. Eine „Knibbelarbeit“ beginnt und kostet manchmal<br />

mehr Zeit als die Schmutzentfernung. Auch alkalische Grundreiniger (pH-Wert max. 10,5)<br />

können negative Effekte erzeugen. Hier muß das Abdeckklebeband für den Boden zumindest<br />

wasserbeständig sein und der Klebstoff darf sich nicht kalt verseifen. Das Produkt 3M 471 PVC<br />

Klebeband ist ein möglicher Kandidat für einen Praxistest.<br />

Wie sieht es mit der Begehbarkeit aus?<br />

Bei Abdeckklebebändern, die direkten Kontakt mit Naturstein haben, ist die mechanische<br />

Belastung nicht zu unterschätzen Durch Begehung oder Befahrung wird ein entsprechend<br />

starker Druck auf das Band ausgeübt - mit unterschiedlichen Folgen. Wenn als Abdeckung auf<br />

Granittreppen beispielsweise Kartonagen befestigt werden, muss das doppelseitige Klebeband<br />

möglichst „wackelfrei“ die wirkenden Querkräfte aufnehmen, da sonst vorhandene<br />

Sandkörner Kratzer hinterlassen können. Zudem muss das Klebeband nach 6 Wochen wieder<br />

entfernbar sein. Schwieriger ist es bei Befahrungen durch Hubwagen oder Hebebühnen.<br />

Hier ist unbedingt der Hersteller zu kontaktieren, da bei der Befahrung auch Umwelteinflüsse<br />

eine Rolle spielen können. Grundsätzlich muss in beiden Fällen aus Sicherheitsgründen eine<br />

Beratung stattfinden.<br />

Das Kind ist in den Brunnen gefallen, was nun?<br />

Hier sollte man nach Art des Problems und des Klebebandes unterscheiden:<br />

1. Klebstoffreste auf dem Stein<br />

Die tauglichste Variante zur Entfernung ist die Kältemethode. Eisspray (Kaugummivereiser)<br />

und ein Ceranfeldhobel sind dabei die Hilfsmittel. Der Klebstoff versprödet bei Kälte und<br />

kann bei geschliffenen oder polierten Oberflächen „abgezogen“ werden. Die Reste können<br />

meistens mit einem Lösemittel entfernt werden. Dazu tränkt man punktweise ein Mikrofasertuch<br />

und versucht den Restschmutz vorsichtig abzulösen.<br />

2. Klebstoffreste im Stein<br />

Das ist sehr schwierig, weil es meistens mit einer Verfärbung einhergeht. Mit einem mit Lösemitteln<br />

getränkten Mikrofasertuch so viele Reste wie möglich entfernen. Danach warten, bis<br />

das Lösemittel im Stein verdampft ist. Für den Rest kann es hilfreich sein, ein Bleichmittel wie<br />

Wasserstoffperoxyd auf den Bereich zu geben, um organische Stoffe zu entfernen. Bei kleinen<br />

Flächen ist häufig ein Austausch der Platte einfacher und schneller.<br />

3. Schatten im Streiflicht<br />

Dieses Phänomen kann eine ganz einfache Ursache haben: Das Klebeband hat bei der Entfernung<br />

schlichtweg den Schmutz aus den Poren mitgenommen. Der Stein ist also an dieser<br />

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