boden-floors | Ausgabe 8/2011 - EstrichTechnik
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b 08<br />
Sowohl der Juglans regia als auch der Juglans<br />
nigra zeigen je nach Herkunft wegen ihrer<br />
farblichen Schattierung unterschiedliche<br />
Muster, wodurch die Hölzer nach den verschiedenen<br />
Proveniencen gehandelt werden.<br />
Dabei sind es in erster Linie die markanten<br />
Flader, die den geschätzten Charakter des<br />
Nussbaumes ausmachen. Die Mode spielt<br />
bei diesem dominierenden Ausstattungsholz<br />
eine große Rolle. So werden manchmal die<br />
ruhigen, bisweilen die helleren, aber auch<br />
oft die lebhafteren Strukturen und Töne<br />
verlangt. Die Farbe aller Nussbäume wird im<br />
Laufe der Zeit durch die Belichtung gleichmäßiger,<br />
wobei insbesondere die Farbstreifigkeit<br />
abnimmt. Bild (4) Hochkantparkett zeigt die Farbvariationsbreite.<br />
Furniere interessant<br />
Wegen seines hohen Preises sind in erster Linie Nussbaumfurniere interessant. Im Bereich der<br />
derzeit an Bedeutung zunehmenden Furnierböden hat er deshalb auch schon einen gewissen<br />
Anteil erobert. Vor allem in Italien wird das Holz häufig zu Parkettstäben eingeschnitten.<br />
Vorzugsweise gedämpft erhält es nicht nur eine einheitlich elegante Farbgebung, sondern<br />
auch einen Schutz vor Wurm- und Schädlingsbefall. Intarsienböden in historischen Bauten<br />
sind ohne Nussbaum kaum denkbar. Aber<br />
auch heute wird dieses Holz im repräsentativen<br />
Bau noch gerne als Schmuckfuß<strong>boden</strong>,<br />
als dunkle Ader oder umlaufender Fries<br />
verwandt.<br />
Strukturelle Besonderheiten sind Astgabelungen,<br />
die das Pyramidenholz des Nussbaum<br />
liefern. Die bekannten Maserknollen<br />
werden aus den ausgegrabenen Wurzelstöcken<br />
älterer, gesunder Stämme gewonnen.<br />
Aber auch die geraden Wurzelstöcke geben<br />
ein schönes Holzbild ab.<br />
Eigenschaften als Parkettholz<br />
(Bild 5) Die tiefrissige Borke ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal.<br />
Das Holz zeichnet sich durch eine mittlere Schrumpfung und einen langsamen Angleich an<br />
Feuchtewechsel aus. Die Härte ist für Fuß<strong>boden</strong>hölzer absolut ausreichend. Die hohe Festigkeit<br />
und gleichzeitig große Biegsamkeit (Biegefestigkeit bis 130 N/mm2) und Elastizität<br />
empfehlen es besonders für gedrechselte Stuhlbeine. Dies zeigt, dass zwar optische Eigenschaften<br />
bei der Wahl eines Holzes für einen bestimmten Verwendungszweck eine Rolle spielen,<br />
die technischen aber langfristig die ausschlaggebenden sind. Walnuss lässt sich mit allen<br />
Werkzeugen gut bearbeiten. Gehobeltes Holz wird ziemlich glatt. Beim Kleben empfehlen<br />
sich Dispersionen mit niedrigem Wassergehalt und Zweikomponentenkleber. Beim amerikanischen<br />
Nussbaum sind Reaktionsflecken auf alkalische Bestandteile im Leim denkbar. Die<br />
Lackierungen weisen sehr gute Ergebnisse auf und zeigen die ganze Schönheit des Holzes,<br />
wenn sie glänzend eingestellt sind. Ein porenverfüllender Grund ist für die etwas grobere<br />
amerikanische Herkunft sinnvoll.<br />
Das Holz lässt sich problemlos trocknen. Die teilweise starke Verstopfung des Kernholzes<br />
mit Thyllen verlangt aber eine langsame und schonende Behandlung. Farbfehler treten<br />
gelegentlich in Folge von Spechtschäden auf. Das Holz wird wegen mangelnder Ver-<br />
fügbarkeit häufig durch andere Holzarten ersetzt. Eine auf Nussbaum gedämpfte Akazie<br />
kommt im Parkettbereich genauso häufig zum Einsatz wie das afrikanische „Mutenye“<br />
oder auch das amerikanische „Jatoba“.<br />
Walter Pitt<br />
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