WIB 25/2012 - Weingarten im Blick
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12 Ausgabe <strong>25</strong> / <strong>2012</strong> · Freitag, 06. 07. Amtsblatt und Bürgerzeitung der Stadt <strong>Weingarten</strong><br />
Amt für Kultur und Tourismus<br />
Erfolgreiches Kulturkreis-Abonnement<br />
Besonders beliebt ist unter den <strong>Weingarten</strong>er Kulturangeboten<br />
das gemischte Abonnement des Kulturkreises<br />
<strong>Weingarten</strong>. So dürfen wir stolz darauf hinweisen,<br />
dass wir mit unserem 7er-Abonnement <strong>im</strong> Kultur- und<br />
Kongresszentrum als festgeschnürtem Paket aus Theater-,<br />
Tanz-, Musik- und Musiktheaterveranstaltungen<br />
einer der größten und erfolgreichsten Anbieter dieser<br />
Art sind.<br />
Und die kommendeSpielzeit<br />
deutet darauf<br />
hin, dass<br />
dies auch so<br />
bleibt. Noch bis<br />
10. Juli können<br />
Sie Ihr Abonnement<br />
für die<br />
Verlosung <strong>im</strong><br />
Amt für Kultur<br />
und Tourismus<br />
anmelden. Es<br />
erwartet uns<br />
ein interessantes<br />
und zugleichhochkarätigesAbonnement-Programm<br />
verschiedener Sparten. Das Abo<br />
startet mit dem Kult-Klassiker „Die Geierwally“<br />
in einer Produktion des Theater Lindenhof<br />
Melchingen. Im November folgt<br />
ein Konzert mit der weltberühmten Klarinettistin<br />
Sabine Meyer mit den Stuttgarter<br />
Philharmonikern, die ein Programm<br />
mit Beethoven, Weber und der erst vor<br />
zwei Jahren in <strong>Weingarten</strong> vorgestellten<br />
Komponistin Gubaidulina aufführen.<br />
Schwanensee stellt den Inbegriff des klassischen<br />
Tanzes dar und wird in einer traditionellen<br />
Choreographie vom renommierten<br />
Ballett der Staatsoper Kharkov präsentiert.<br />
„Der blaue Engel“ ist durch seine legendäre<br />
Verfilmung mit Marlene Dietrich<br />
auch Kult geworden und mit dem großartigen<br />
Gerd Silberbauer <strong>im</strong> KuKO zu sehen.<br />
Als vierte Veranstaltung gastiert die Kammeroper<br />
Prag mit der komischen Oper „Il<br />
barbiere di Siviglia“, zu Deutsch „Der Barbier<br />
von Sevilla“, in unserer Stadt. Im deutschen<br />
Kulturfernsehen sind zurzeit aus<br />
Anlass des 30. Todestages die Fassbinder-<br />
Filme zu sehen. Ursprünglich war auch<br />
„Katzelmacher“ als Bühnenstück von<br />
Fassbinder konzipiert, das in einer Inszenierung<br />
des Landestheaters Schwaben<br />
auf die Bühne kommt. Gespannt dürfen<br />
wir auch auf die Sängerin Jasmin Wagner<br />
(alias „Blümchen“) sein, die <strong>im</strong> Musical<br />
„Alexandra“ über Glück und Verhängnis<br />
der berühmten Folk-Sängerin die Titelrolle<br />
übern<strong>im</strong>mt. Und zum krönenden Abschluss<br />
erwartet uns mit Rudolf Buchbinder<br />
einer der besten Beethoven-Pianisten<br />
<strong>im</strong> erweiterten 8er-Abonnement. Mit den<br />
Bamberger Symphonikern bestreitet er in<br />
seinem Meisterkonzert zwei Klavierkonzerte<br />
von Mozart und eines von Beethoven.<br />
Also sichern Sie sich Ihre Plätze und auch<br />
<strong>im</strong> Paket den überaus günstigen Preis für<br />
sieben oder acht erstklassige Kulturveranstaltungen.<br />
Viel Vergnügen wünscht Ihnen<br />
das Team des Amts für Kultur und<br />
Tourismus! Anmeldung auch von Restplätzen<br />
noch bis einschließlich Oktober <strong>im</strong><br />
Amt für Kultur und Tourismus, Münsterplatz<br />
1, Tel. 0751 / 405-127. Das Jahresprogramm<br />
des Kulturkreises <strong>Weingarten</strong><br />
ist u. a. erhältlich in den Kulturämtern des<br />
Schussentals.<br />
Text: Dr. Peter Hellmig<br />
Bild: AKT<br />
Kunstpromenade<br />
Ein Hauch von<br />
Melancholie<br />
Malerei ist (wieder) „in“. Auch bei vielen jungen Künstlerinnen<br />
und Künstlern. Wie zum Beispiel bei der knapp<br />
28-jährigen Silvia Brosig, die - in Ravensburg geboren -<br />
einen Teil ihrer Kindheit in <strong>Weingarten</strong> verbracht und<br />
an der Kunstakademie Stuttgart studiert hat, wo sie<br />
seit 2011 noch das Fach intermediales Gestalten belegt,<br />
bei dem der Kunstbegriff um Trickfilm, Bildbearbeitung<br />
und Performance erweitert wird.<br />
Bis 14. Juli zeigen<br />
Susanne Weiss<br />
und Eugen<br />
Dorsch in ihrem<br />
schönen, neoklassizistischen<br />
<strong>Weingarten</strong>er<br />
Haus Promenade<br />
3/1 knapp 50 Bilder<br />
der Künstlerin.<br />
Seit vier Jahren<br />
gibt es die<br />
Kunst-Promenade<br />
<strong>Weingarten</strong>,<br />
junge Kunst zu<br />
zeigen ist ihr Programm.<br />
Junge<br />
Kunst – das seien in der Regel Arbeiten<br />
von bis zu etwa 40-Jährigen, sagt Eugen<br />
Dorsch, doch ein Dogma sei das nicht. Jedes<br />
Jahr werden zwei Künstler(innen) vorgestellt.<br />
Der Publikumserfolg zeigt sich<br />
auch in Zahlen. Bei der Vernissage am<br />
Sonntag drängten sich fast 100 Kunstfreunde<br />
in den schönen, hellen Räumen.<br />
Zur Vernissage am gleichen Tag in der<br />
städtischen Kornhaus Galerie kamen<br />
deutlich weniger. Silvia Brosig ist trotz ihrer<br />
Jugend eine vielseitige Künstlerin. Ihr<br />
Stil changiert zwischen gegenständlichen<br />
Motiven, Landschaftsmalerei vor allem,<br />
und dem Bemühen, mittels geometrischer<br />
Formen und Farbwelten Dreid<strong>im</strong>ensionalität<br />
zu suggerieren. Alle ihre Bilder<br />
sind menschenleer, was die Laudatorin<br />
Andrea Dreher M.A. an Giorgio De Chiricos<br />
„metaphysische“ Plätze denken ließ,<br />
auf denen das Menschliche bestenfalls in<br />
Form puppenhafter Statuen daherkommt.<br />
Bei Silvia Brosig fehlen selbst diese.<br />
Ein Hauch von Melancholie liegt über<br />
ihren Bildern, vielleicht gar Endzeitst<strong>im</strong>mung.<br />
Tiefe Eindrücke hat in ihr augenscheinlich<br />
ein Finnland-Aufenthalt hinterlassen – sie<br />
gewann 2010 ein Kunststipendium an der<br />
Aalto Alvar Universität Helsinki. Weil sich<br />
Silvia Brosig und Eugen Dorsch<br />
ihre Wohnung in einem Betonviertel befand,<br />
entstand dort ihr erstes geometrisches<br />
Setzkastenbild, aber sie malte vor allem<br />
auch nordfinnische Berge, surreale<br />
Landschaften, in die der Mensch zwar vorgedrungen<br />
ist, wie Andrea Dreher es formulierte,<br />
aber angesichts des gewaltigen<br />
Naturschauspiels bedeutungslos bleibt.<br />
Man müsste dazu Sibelius’ Sinfonie „Finlandia“<br />
hören. Es kommt in diesem Werk<br />
aber auch das eher Triviale und Reale vor:<br />
Pferde, die tanzen, Bäume, zum Teil schon<br />
abgestorben, konstruierte Häuser, Alltägliches,<br />
sogar Eistüten. Doch all dies scheint<br />
dem Bemühen verpflichtet, abstrakte<br />
Raumbilder zu schaffen, neue Räume zu<br />
erobern. Kunst kann nur durch kontinuierliche<br />
Arbeit entstehen. So hat Silvia Brosig<br />
einmal sogar 100 Bilder in 100 Tagen gemalt,<br />
wie ihre Laudatorin berichtete.<br />
Die Ausstellung Silvia Brosig „Malerei“ in<br />
der Kunst-Promenade 3/1 be<strong>im</strong> Stadtgarten<br />
in <strong>Weingarten</strong> ist bis 14. Juli geöffnet:<br />
donnerstags und freitags (16 – 19 Uhr),<br />
samstags (11 – 14 Uhr) nach telefonischer<br />
Anmeldung (Tel. 0751 / 16 100).<br />
Text: Susanne Weiss<br />
Bild: privat