WIB 25/2012 - Weingarten im Blick
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4 Ausgabe <strong>25</strong> / <strong>2012</strong> · Freitag, 06. 07. Amtsblatt und Bürgerzeitung der Stadt <strong>Weingarten</strong><br />
Portrait und Fotoreportage<br />
50 Jahre Pädagogische<br />
Hochschule <strong>Weingarten</strong><br />
50 Jahre PH wurden mit einem Festakt mit Ministerin Theresia Bauer und einem Tag<br />
der offenen Tür rund um den Martinsberg am vergangenen Samstag gefeiert. Die<br />
Bilder geben Ihnen einen Eindruck der abwechslungsreichen Veranstaltung. Doch<br />
wie waren die Anfänge der PH in <strong>Weingarten</strong> vor 50 Jahren? Der Rektor der Hochschule,<br />
Prof. Dr. Werner Knapp, erläutert interessierten Leser/innen die Geschichte<br />
der PH in den folgenden Zeilen: (Text: Britta Z<strong>im</strong>mermann, Bilder: Derek Schuh)<br />
50 Jahre PH, wie begann alles? 1949 suchte<br />
man einen Platz für das Pädagogische<br />
Institut für Volksschullehrer (PI), das sich<br />
seinerzeit in Reutlingen befand. Da <strong>im</strong><br />
Schlossbau neben der Basilika freier Raum<br />
war, wurde das PI dorthin umgesiedelt. Im<br />
Jahr 1962 wurden alle PIs in Pädagogische<br />
Hochschulen umgewandelt und damit die<br />
PH <strong>Weingarten</strong> gegründet. Als Aufgabe<br />
wurde in der Gründungsurkunde festgelegt,<br />
„auf der Grundlage wissenschaftlicher<br />
Forschung in hochschulmäßiger Lehre<br />
und praktischer Übung die Einsichten,<br />
Kenntnisse und Methoden zu vermitteln,<br />
deren der Volksschullehrer in seiner Unterrichts-<br />
und Erziehungsarbeit bedarf“. Bald<br />
wurde die <strong>im</strong> PI zweijährige Ausbildung<br />
auf sechs Semester ausgeweitet. In den<br />
1960er Jahren drängten geburtenstarke<br />
Jahrgänge in die Schule und das 9. Schuljahr<br />
wurde eingeführt, was zu einem großen<br />
Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern<br />
führte. Hinzu kam, dass 1971 das Tettnanger<br />
Institut für die Realschullehrerausbildung<br />
in die PH integriert wurde. Deshalb<br />
wuchs die PH rasant. Waren es bei der<br />
Gründung noch 445 Studierende, stieg<br />
deren Zahl bis Mitte der 1970er Jahre<br />
schnell auf knapp 2.000. Der Schlossbau<br />
reichte längst nicht mehr aus. Im Töbele<br />
wurden 1971 die Sport- und Schw<strong>im</strong>mhalle<br />
mit Außenanlagen, die damals in Oberschwaben<br />
einmalig waren, in Betrieb genommen.<br />
Im 1972 sanierten Fruchtkasten<br />
wurden die Bibliothek, Hörsäle und Dozentenbüros<br />
untergebracht. Studenten-<br />
wohnhe<strong>im</strong>e und Mensa wurden gebaut.<br />
1977 wurde das Naturwissenschaftliche<br />
Zentrum eingeweiht.<br />
Ende der 1970er Jahre kam die große Zäsur.<br />
Nachdem kurz zuvor noch für das Studium<br />
des Lehramtes geworben wurde,<br />
gingen die Einstellungszahlen schlagartig<br />
zurück. Wie aus dem Nichts breitete sich<br />
eine große Lehrerarbeitslosigkeit aus.<br />
Selbst die besten Absolventen wurden arbeitslos.<br />
Die Studierendenzahlen brachen<br />
ein, 1985 waren nur noch ca. 600 Studierende<br />
auf dem Martinsberg. Lange Zeit<br />
wurden keine neuen Lehrenden mehr eingestellt<br />
und es kam zu einer Stagnation <strong>im</strong><br />
Lehrkörper. Jetzt wirkte es sich verhängnisvoll<br />
aus, dass die PH vollständig von<br />
dem stark schwankenden Lehrerbedarf