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Gemeinde Spezial Bild Dir Deine Meinung! Geschätzte LeserInnen! Mit o.a. Slogan wirbt die größte deutsche Tageszeitung. Natürlich, über den intellektuellen Anspruch dieser Gazette lässt sich streiten. Aber immerhin beschränkt man sich in dieser Redaktion darauf, scharfe Schlagzeilen und Berichte zu bringen – und nicht selbst Politik zu machen. Das kann man von einigen Medien im rot-weiß-roten Lande nicht behaupten. So mancher Chefredakteur hat schon seine Seele verkauft. Nun ja, DAS MAGAZIN sieht sich nicht als Bild-Zeitung von Steiermark Mitte. Aber auch wir wollen – 10 x im Jahr – nicht Politik machen, sondern ehrlich berichten. Über kleine oder größere Missstände und Probleme in unserer Region. Dabei lassen wir alle Polit-Couleurs zu Wort kommen. Da sind wir farbenblind. Das zeigen Artikel wie Hauptplatz und Katharinenkirche Frohnleiten oder Kläranlage Pernegg in der vorigen oder Deutschfeistritz und Rein in der jetzigen Ausgabe. Und das ist gut so. Bilden Sie sich mit DMSM auch künftig Ihre eigene Meinung! Darauf hofft Inhaltsverzeichnis 04 Gemeinde Spezial 15 Wirtschaft 20 Szenario 38 Sport & Freizeit Christoph Stadlhofer (Chef vom Dienst) 4 Das Magazin Nov. / Dez. 2010 Das „Grüne Herz Österreichs“ im „Land der aufgehenden Sonne“ TUS Rein bestritt Fußballmatch in China Frei nach dem alten Sprichwort „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ schildert der Reiner Gemeinderat und Unternehmer Robert Köppel von einer China-Reise, die mit einer gewöhnlichen Fernreise nichts gemein hat. Angefangen hatte alles so, dass Köppel und der SPÖ-NAbg. Günther Kräuter gute Freunde sind. Und wie halt eins so das andere ergibt, ist der eine Obmann SP-NAbg Dr. Günther Kräuter bei seinem offiziellen Plädoyer vor Regierungsmitgliedern. des Fußballklubs TUS-Eisbach-Rein und der andere hat gute Beziehungen nach China. So fädelte Kräuter, der vor rund zehn Jahren mit dem verstorbenen Bürgermeister Elmar Fandl die Volksrepublik besuchte, die Reise ein und Köppel packte seine Reiner Altherren zusammen. Ergebnis: „22 Steirer mit ’nem Fußballpass“. Zwei Kontinente, 1 Spiel „Es war unglaublich“, leitet Köppel sein „Reise-Tagebuch“ hier im DAS MAGA-
Bild link: Ein Muß für jeden China Besuch: Die Chinesische Mauer. Bildoben: Ein Fußballmatch im Olympiastadion in Peking, ist für wohl das Höchste der Gefühle. ZIN ein – und sprudelt dann drauf los, dass die Redakteurin fast nicht mit dem mitschreiben nachkommt. Es ist aber auch verständlich, spielten die Reiner doch im Olympiastadion – dem „Vogelnest“ – Fußball! „Für die Steiermark war es überhaupt eine Premiere, noch nie ist eine Fußballmannschaft in China angetreten“, erzählt Köppel. Da entrutscht sogar der sonst nicht so fußballaffinen Redakteurin ein „oho“ – wie war dann also das Gefühl für Köppel und Konsorten? „Unglaublich! Wir wurden mit dem Regierungsbus durch die Katakomben eingefahren, überall Polizei. Wie bei einem Juventus- Turin Match.“ Naja, immerhin waren die Gegner des TUS ja in China auch keine Unbekannten: Die Steirer kickten gegen eine Auswahl an chinesischen Politikern – auch der Ministerpräsident von Peking war anwesend. „Wir waren da die kleinen Wuckerln, aber die haben uns hofiert“, staunt der Gratkorner noch immer. Und: „Es war ein sehr faires Spiel. Sie haben mehr auf uns aufgepasst, als wir auf sie beim Foulen.“ Auch war fast mehr Security als Zuschauer vorhanden: In dem rund 100.000 Fans fassenden Stadion fanden sich gerade mal 100 Zuschauer ein. Aber das war den TUS Fußballern egal, allein die Atmosphäre entschädigte für alles. „Das Echo war unglaublich. Und einmal in so einem Stadion zu stehen und so behandelt zu werden. Allein 60 Mitarbeiter wischen tagtäglich, egal ob ein Spiel ist oder nicht, alle Sitze ab.“ Doppeltes Glück Und dann geschah – eh klar – etwas Unglaubliches: Das Match endete mit 8:8. Für die Chinesen ein Ding des Unfassbaren, ist die Zahl „8“ in ihrem Land DIE Glückszahl. „Am Abend gab es ein Staatsbankett und ich durfte mich zum Ministerpräsidenten dazusetzen, weil ich fünf Tore im Spiel geschossen hatte. Aber nicht nur deswegen: Ich habe mein sechstes Tor bzw. das Siegestor verschossen und der Ministerpräsident gratulierte mir dazu. Bei uns wäre das die reinste Verhöhnung des Gegners, aber er meinte es aufrichtig, weil dadurch die doppelte Glückszahl entstand. Er meinte zu mir, er wolle neben einem so guten Fußballer sitzen“, schmunzelt Köppel noch immer. Bei diesem Bankett hielt auch Günther Kräuter eine offizielle Rede und Gespräche über wirtschaftliche Kooperationen kamen auch nicht zu kurz – dafür war ja auch viel Zeit bei dem Essen: Es gab satte 15 Gänge. „Was es alles gab, weiß ich nicht und will ich auch, glaub’ ich, gar nicht wissen.“ (Dabei haben er und Kräuter auf einem „Naschmarkt“ sogar mutig Hund und Skorpion probiert.) Einzig: „Die haben extra einen chinesischen Starkoch einfliegen lassen, der einen etwa 6.000 Euro teuren Fisch zubereitet hat. Hat der Fisch nicht die richtige Größe oder das richtige Gewicht, kommt der Koch gleich gar nicht.“ Per Bus, Gondel oder Lift Natürlich war gab es außer diesem Highlight auch noch weitere „und zu allen wurden wir mit dem Regierungsbus gefahren. Wenn da wo ein Stau war, hupte der Fahrer einfach und schon war die Straße frei“, wundert sich der „Top- Fußballer“. Die Reiner „Delegation“ besuchte unter anderem die chinesische Mauer: „Wissen Sie, wie man auf die Mauer kommt?! Mit einer Gondel – wie in Schladming beim Skifahren“, taugt sich der 35-Jährige noch immer wie ein kleines Kind. In Shanghai befuhren die Reiner Altherren den mit 650 Metern höchsten Tower Chinas und waren damit auch prompt die 1.300.000 Besucher. Gemeinde Spezial Für die Chinesen das glücklichste Ergebnis: 8:8 „Der Lift ist so schnell, drückt man zwei Mal mit dem Fotoapparat ab, ist man schon im 157. Stock.“ Auch der obligatorische Besuch von Karaoke-Bars durfte nicht fehlen. In Nanjing in der Provinz Jiangsu gab es dann bei 37 Grad ein weiteres Fußball-Match. Diesmal gewannen aber die Gastgeber - eine Sportbeamtenmannschaft - überlegen mit 4:2. Am Abend folgte ein zweites grandioses Staatsbankett. „Es ist ein Wahnsinn, was wir alles erlebt haben. Das ist unbezahlbar“, ist Köppel die Faszination anzuhören: „Sogar der Abflug war noch etwas besonderes. Wir wurden in die V.I.P.-Lounge gebracht. Ich bin mir vorgekommen, wie der Prinz von Zamunda.“ Eines ist für den Gemeinderat der Liste „Unser Eisbach-Rein“ gewiss: „Ich werde dieses Land wieder besuchen. Man braucht dort überhaupt keine Angst haben. Die Leute sind alle freundlich.“ Und wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann ein Heimspiel für die Reiner gegen ihre neuen Bekannten… Johann Schinnerl (li) und Adolf Stadlhofer mit Wu Ling in traditionellem Gewand.
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