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Bochum - Gesundheit vor Ort

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<strong>Gesundheit</strong><br />

Sehr beliebt:<br />

Chinesische<br />

Bewegungskunst<br />

Magazin für <strong>Gesundheit</strong> und Wellness | gesundheit-<strong>vor</strong>-ort.de | Ausgabe 2 / 2007<br />

<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Schmecken<br />

das Entdecken des Ungewohnten<br />

Die Lichtburg:<br />

Das Kult-Kino<br />

in Essen stellt<br />

sich <strong>vor</strong><br />

„blau wie eine<br />

orange“: Kunst<br />

im Bergmannsheil-Neubau


Inhalt<br />

Titelthema<br />

Schmecken – SEITE 4<br />

das Entdecken des Ungewohnten<br />

Der Hausarzt rät: SEITE 6<br />

Tipps für Ihre Zahngesundheit<br />

Die Lichtburg: SEITE 8<br />

Das Kult-Kino mitten in Essen<br />

Buchtipp: SEITE 9<br />

„Jeder will es werden - keiner will es sein“<br />

Häufige Fehler bei Testamenten SEITE 10<br />

Teil X<br />

GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Straftaten gegen ältere Menschen SEITE 11<br />

Die Polizei rät, Teil IV<br />

Johanni SEITE 12<br />

Das Fest Johannes des Täufers<br />

Wir feiern Johanni SEITE 12<br />

Das Johannifeuer<br />

Was bedeutet eigentlich ... SEITE 13<br />

Arthrose?<br />

Gesund durch Bewegung SEITE 14<br />

Chinesische Bewegungskunst<br />

Flüssigkeitsaufnahme SEITE 16<br />

Wer viel trinkt bleibt fit!<br />

Gemüse rund um`s Jahr SEITE 17<br />

Mangold<br />

Rätsel SEITE 18<br />

2 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

2. Teil unseres Themenkreises<br />

Welt der Sinne<br />

Kurz notiert SEITE I<br />

Reisen für pflegebedürftige Menschen SEITE II<br />

Ein Erfahrungsbericht<br />

„blau wie eine orange“ SEITE IV<br />

Kunst im Bergmannsheil-Neubau<br />

Die Kurzliegerstation SEITE V<br />

Neuer Impuls des Martin-Luther-Krankenhauses<br />

Halswirbelsäulenerkrankung SEITE VI<br />

Neues Verfahren am Knappsch.-Kr. Bo.-Langendreer<br />

Nachgefragt ... Frau Mechthild Gornik SEITE IX<br />

Der Pflegeberatungsbesuch SEITE X<br />

Qualitätssicherung bei der FUK<br />

Ein Rom-Reisebericht mit F.U.K. - Reisen SEITE XI<br />

Sicherheit und Schutz für Pflegepersonen SEITE XII<br />

Die IKK informiert<br />

Welcher Pflegedienst passt zu mir? SEITE XV<br />

Grundsätzliche Erwägungen<br />

Die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> ist<br />

einer der größten ambulanten Pflegedienstanbieter<br />

im Ruhrgebiet.<br />

Wir sind an 6 Standorten in <strong>Bochum</strong> vertreten.<br />

Wir sind für Sie da, Tag für Tag.<br />

Seit über 40 Jahren.<br />

Impressum/Herausgeber:<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> gGmbH<br />

<strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialzentrum<br />

Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong><br />

Tel: 02 34 / 307 96-0, Fax: 02 34 / 307 96-20<br />

Redaktion: Petra Janitzki, Michael Schreiber,<br />

Petra Müller, Dirk Brieskorn<br />

Gesamtauflage: 27.000 Exemplare<br />

Lokal <strong>Bochum</strong>: 10.000 Exemplare<br />

Layout: www.pluszwo.de<br />

Druck: Color Offset Wälter, Dortmund<br />

Titelbild: Dušan Zidar, fotolia, Justitia: RAe Barkhoff & Partner, FuK <strong>Bochum</strong>


Grafik: pluszwo.de<br />

Editorial<br />

endlich kommt der Sommer! Während des Frühjahrs hatten wir Gelegen-<br />

heit, wieder einmal teilzunehmen an dem Wunder, das uns die Natur jedes<br />

Jahr von Neuem beschert: aus der Erde, aus glatten Zweigen und unscheinba-<br />

rem Gestrüpp treiben Blätter und Blüten. Die Welt erschafft sich neu.<br />

Im Hochsommer scheint die Natur den Atem anzuhalten. Die Sonne entfaltet<br />

ihre Aktivität ungebremst und zeigt sich uns von ihrer lang ersehnten – aber<br />

auch gefährlichen Seite. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht über die Instinkte<br />

verfügen, die jedes Tier im Einklang mit der Natur leben lassen, ohne Schaden<br />

zu nehmen. Der Frosch weiß, wann er das Wasser aufsuchen muss, um nicht<br />

zu vertrocknen. Die Schlange liegt nur so lange auf der heißen Straße, wie es<br />

ihr gut tut; und manche Tiere verbringen den Tag lieber in ihrer Höhle, weil die<br />

Nacht ihrem Wohlbefinden angemessener ist. Sie alle sind ihrer Umgebung op-<br />

timal angepasst und bilden unbewusst eine Einheit mit ihr. Nur der Mensch hat<br />

die Selbstverständlichkeit im Umgang mit der Natur verloren. Dies ist der Preis<br />

für unsere Freiheit: wir können uns entscheiden, ob wir die Natur für uns nutzen<br />

wollen oder nicht. Wir können sie fördern oder zerstören, mit ihr oder gegen sie<br />

handeln. Die Förderung oder Schädigung unserer <strong>Gesundheit</strong> durch mäßiges<br />

oder übertriebenes „Sonnenbaden“ im Sommer ist nur ein Beispiel dafür.<br />

Wegweiser zu einem neuen, bewussten Verhältnis zu unserem Körper und<br />

seinen Bedürfnissen können z.B. die Sinneswahrnehmungen sein. In dieser<br />

Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Schmecken. Und damit Sie das Ge-<br />

lesene gleich praktisch anwenden können, gibt es wieder Anregungen und<br />

Rezepte für die jahreszeitgemäße Küche: freuen Sie sich auf den Mangold!<br />

Einen Einklang zwischen Körper und Geist herzustellen versuchen auf ihre Art<br />

auch östliche Sportarten wie Tai Chi oder Qigong, mit denen wir Sie heute<br />

bekannt machen wollen.<br />

Achtung Großeltern: das Johanni-Fest bietet viele Möglichkeiten, die Enkel-<br />

kinder nicht nur zu beschäftigen, sondern ihnen auch nützliche Erlebnisse und<br />

Beobachtungen zu verschaffen.<br />

Dies alles und noch einiges mehr können Sie in diesem Heft nachlesen.<br />

Und nicht vergessen: das Rätsel am Schluss macht Spaß und kann für einen<br />

schönen Überraschungsgewinn sorgen!<br />

Riechen<br />

Schmecken<br />

Fühlen<br />

Sehen<br />

Willkommen<br />

Hören<br />

Petra Janitzki<br />

Redakteurin<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 |


Titelthema<br />

Schmecken –<br />

das Entdecken des Ungewohnten<br />

Was wäre das Leben ohne Geschmackserlebnisse! Ganze<br />

Berufszweige bauen darauf auf: Restaurants, Spitzenköche,<br />

die ganze Lebensmittelbranche – alle bemühen sich,<br />

unseren Geschmacksbedürfnissen entgegen zu kommen.<br />

2. Teil unseres Themenkreises<br />

Welt der Sinne<br />

<strong>Gesundheit</strong> | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2007 |<br />

Eine Reise in ein anderes Land ist nicht<br />

zuletzt deshalb so interessant, weil es<br />

dort beim Essen ungewohnte kulina-<br />

rische Richtungen kennen zu lernen<br />

gibt. Andere Länder, andere (Ge-<br />

schmacks-)Sitten!<br />

Dabei ist der Vorgang des Schmeckens<br />

eine höchst komplexe Angelegenheit,<br />

an der auch andere Sinne beteiligt sind.<br />

Der Tastsinn z.B. sorgt manchmal dafür,<br />

dass wir ein Nahrungsmittel nicht mögen,<br />

weil uns die (z.B. glibberige) Konsistenz nicht<br />

gefällt oder die Temperatur nicht stimmt. Der<br />

wichtigste Partner des Schmeckens aber ist<br />

der Geruchssinn (vgl. Heft 4/06). Jeder hat<br />

schon einmal erlebt, dass das Essen bei einer<br />

starken Erkältung fade schmeckt. Das liegt<br />

daran, dass an einem<br />

Geschmacksgenuss<br />

der Geruchssinn zu ca.<br />

80 % beteiligt ist. Dies<br />

geschieht nicht nur<br />

über die Nase, sondern<br />

auch über den Rachen, wenn beim Schlucken<br />

die Verbindung zur Nasenhöhle geöffnet wird.<br />

Wie Riechen und Schmecken gemeinsam auf<br />

unser Gefühlsleben und unsere Erinnerung<br />

wirken, hat der Schriftsteller Marcel Proust ein-<br />

drucksvoll erlebt, als er, erwachsen geworden,<br />

zufällig noch einmal die gleiche Kombination<br />

von Lindenblütentee und einer speziellen Ge-<br />

bäcksorte („Madeleine“) serviert bekam, die<br />

er aus seiner Kindheit kannte:<br />

Der Anblick jener Madeleine hatte mir<br />

nichts gesagt, be<strong>vor</strong> ich davon gekostet<br />

hatte... Doch wenn von einer weit<br />

zurückliegenden Vergangenheit<br />

nichts mehr existiert, nach dem<br />

Tod der Menschen und dem Unter-<br />

gang der Dinge, dann verharren als<br />

Einzige – zarter, aber dauerhafter<br />

– der Geruch und der Geschmack,<br />

um über den Trümmern alles Übri-<br />

gen das unermessliche Gebäude der<br />

Erinnerung zu tragen... Und so war<br />

es denn, sobald ich den Geschmack<br />

jenes Madeleine-Stücks, in Linden-<br />

blütentee getaucht, wiedererkannt<br />

hatte: das graue Haus mit seiner Stra-<br />

ßenfront, und mit dem Haus die Stadt,<br />

der Platz, die Wege, die wir gingen,...all<br />

das, was nun Form und Festigkeit annahm,<br />

Stadt und Gärten, stieg aus meiner Tasse<br />

Tee.<br />

Fällt das Riecherlebnis weg, so reduziert sich<br />

der Sinneseindruck beim Schmecken auf<br />

ca.20%, die von drei Nervenbahnen als Ge-<br />

schmacksimpulse an das Gehirn weitergeleitet<br />

werden. Wahrgenommen werden dabei im<br />

Wesentlichen nur vier Geschmacksrichtungen:<br />

süß, salzig, sauer und bitter. Erst seit wenigen<br />

Jahren ist bekannt, dass es eine gesonderte<br />

Wahrnehmung von „fleischig/herzhaft“ gibt,<br />

der man den Namen „umami“ gegeben hat.<br />

Diese fünf Geschmacksempfindungen haben<br />

fotolia<br />

ihren Ursprung in den Aromapartikeln, die<br />

den Nahrungsmitteln anhaften und im Mund<br />

Gehringer, Roland<br />

mit unseren Geschmacks-Sinneszellen in Berührung<br />

kommen. Diese stecken, in kleinen Pepperoni: fotolia,<br />

Gruppen zu je 15 bis 40 Stück, in sogenannten<br />

Geschmacksknospen, die <strong>vor</strong>wiegend auf der<br />

Moyseva, Elene<br />

Zunge, teilweise aber auch im Rachenraum,<br />

der Wangenschleimhaut und der Speiseröhre Gewuerzfotos:


angeordnet sind. 10 000 solcher<br />

Knospen hat ein Säugling, ca.<br />

2000 gibt es noch beim Er-<br />

wachsenen. Im Alter von<br />

etwa 55 Jahren beginnt<br />

der Abbau der Schmeck-<br />

fähigkeit, da die Empfind-<br />

lichkeit der Geschmacks-<br />

knospen nachlässt und<br />

ihre Zahl sich reduziert,<br />

bis es im Alter nur noch<br />

ca. 600 sind. Auf der Zun-<br />

ge sind sie auf sogenann-<br />

ten Geschmackspapillen<br />

angeordnet, von denen ei-<br />

nige wie kleine rötliche Pilze<br />

aussehen, die auch mit bloßem<br />

Auge sichtbar sind (die „Zun-<br />

genwarzen“). Andere sind blättrig<br />

geformt oder von einem Graben<br />

umgeben. Alle Papillen können im<br />

Prinzip alle Geschmacksrichtungen wahrneh-<br />

men, besonders empfänglich für Süßes ist<br />

aber die Zungenspitze, für Bitteres der hintere<br />

Zungengrund, für Saures die Zungenseiten.<br />

Durch den altersbedingt herabgesetzten Ge-<br />

schmacksgenuss bei der Nahrungsaufnahme<br />

stehen alte Menschen in der Gefahr, zu viel zu<br />

essen, da sie unbewusst die reduzierte Qualität<br />

durch Quantität ersetzen wollen. Im Zusam-<br />

menhang damit, dass die Geschmacksknospen,<br />

die für die Geschmacksrichtung „süß“ zustän-<br />

dig sind, die langlebigsten sind, kann dies zu<br />

verstärktem Genuss von Süßem und damit zu<br />

Übergewicht führen. Dies gilt auch für Men-<br />

schen, die durch Veranlagung relativ wenige<br />

oder unempfindliche Geschmacksknospen<br />

im Mund haben. Forscher haben beobachtet,<br />

dass es unter ihnen viele Übergewichtige gibt,<br />

im Gegensatz zu den „begabten Schmeckern“,<br />

die dank einer großen Geschmacksempfäng-<br />

lichkeit aus jedem Bissen Genuss ziehen: sie<br />

sind meist schlanker.<br />

Ob wir einen Geschmack mögen oder nicht,<br />

hängt weitgehend von Gewohnheit ab. Nur<br />

die Vorliebe für „süß“ und die Abneigung ge-<br />

gen „bitter“ ist weitgehend angeboren, alle<br />

anderen Neigungen haben sich im Laufe un-<br />

seres Lebens herausgebildet. Dies zu wissen ist<br />

<strong>vor</strong> allem wichtig für Eltern, deren Kinder z.B.<br />

kein Obst und Gemüse, dafür aber Fast Food<br />

mögen: erworbene Angewohnheiten lassen<br />

sich bei entsprechender Konsequenz auch rück-<br />

gängig machen! Man muss<br />

dem Körper nur genügend Zeit<br />

einräumen, sich auf die neue<br />

Geschmackslage einzustellen.<br />

Aber nicht nur Kinder neigen<br />

dazu, starr an einmal gefassten<br />

Gewohnheiten festzuhalten<br />

und damit ihre gesunde Ernäh-<br />

rung zu gefährden.<br />

Auch viele Erwachsene halten<br />

an Altgewohntem fest – und<br />

nehmen sich damit die Mög-<br />

lichkeit, eine Fülle von neuen<br />

Genüssen zu entdecken und<br />

damit ihr Leben zu bereichern.<br />

Nicht umsonst heißt es im Volks-<br />

mund: „Sage mir was du isst,<br />

und ich sage dir, wer du bist!“<br />

Ein weltoffener Mensch, der In-<br />

teresse an seiner Umwelt, an fremden Kulturen<br />

und anderen Sitten hat, wird ein Nahrungsmittel<br />

nicht ablehnen, nur weil er es noch nicht kennt.<br />

Im Gegenteil: jede fremde Essgewohnheit, jeder<br />

ungewohnte Geschmack offenbart uns etwas<br />

von der Vielgestaltigkeit unserer Umwelt, erzählt<br />

von der Landschaft und der Lebenshaltung der<br />

Menschen, die darin wohnen. Etwas Neues aus-<br />

zuprobieren bedeutet immer, seinen Horizont<br />

ein wenig zu erweitern.<br />

Titelthema<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 |


Der Hausarzt rät<br />

Früher galt Zahnverlust als normale Erscheinung des fortschreiten-<br />

den Alters. Zahnpflege war nicht in allen Familien an der Tages-<br />

ordnung, die Familienzahnbürste aus Unkenntnis und finanziellen<br />

Erwägungen weit verbreitet.<br />

Wie bei allen Sinnen, so ist es auch bei dem<br />

Geschmackssinn wichtig, ihn bewusst wahr-<br />

zunehmen und zu pflegen, wenn er bis ins<br />

hohe Alter als Tor zur Welt dienen soll. Beim<br />

Essen gilt der Grundsatz: Qualität geht <strong>vor</strong><br />

Quantität! Wer z.B. Appetit auf Süßes hat,<br />

verschafft sich am Besten ein möglichst in-<br />

tensives Geschmackserlebnis: eine teure Tafel<br />

Schokolade ist dabei günstiger als drei preis-<br />

werte, wenn man wirklich jedes Stück bewusst<br />

genießt. Das kultiviert die Geschmacksnerven<br />

– und hält außerdem schlank. Das Gleiche<br />

gilt auch für die übrige Ernährung. Frisches<br />

Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau<br />

Seit, in den 50er Jahren, Orland die Karies<br />

(Zahnfäule) als Infektionskrankheit identifizier-<br />

te und in den 80er Jahren die Keime entdeckt<br />

wurden, die Parodontitis (Zahnbett-Schwund)<br />

auslösen, verbreitete sich langsam die Kennt-<br />

nis, dass die Entfernung der bakteriellen<br />

Plaque von den Zahnoberflächen <strong>vor</strong> Karies<br />

und Parodontitis schützt.<br />

Heute ist das Wissen um die Entstehung von<br />

Zahn- und Zahnbetterkrankungen Allge-<br />

sind nicht nur gesünder als Fertiggerichte, sie<br />

bieten auch einen unverfälschten Geschmack.<br />

Sorgfältig zubereitet, dienen sie nicht nur der<br />

Sättigung, sondern trainieren unsere Schmeck-<br />

Fähigkeit – und sorgen dafür, dass jede Mahl-<br />

zeit zum Erlebnis wird.<br />

Wie wär´s, wenn Sie bei nächster Gelegenheit<br />

im Supermarkt einmal nach einem Produkt grei-<br />

fen würden, dessen Geschmack Sie noch nicht<br />

kennen? Oder im Restaurant auf der Speisekar-<br />

te etwas Ungewohntes bestellen würden? Ein<br />

chinesisches Sprichwort sagt: Jeder Weg be-<br />

ginnt mit dem ersten Schritt!<br />

In diesem Sinne: guten Appetit!<br />

Zahngesundheit -<br />

Vom richtigen Umgang mit den eigenen und den Ersatz-Zähnen<br />

Weitergehende Informationen<br />

zum Thema Zahngesundheit<br />

finden Sie auch auf der<br />

Internetseite unserer Zahnexpertin:<br />

praxis-taschke.de<br />

| <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

meingut. Das Angebot an Zahnpflegeartikeln<br />

und Prophylaxeleistungen ist unendlich groß.<br />

Sinnvolle und weniger sinnvolle Angebote<br />

unterscheiden sich nach dem individuellen<br />

Zahnbefund und sind für den Laien kaum mehr<br />

auseinander zu halten.<br />

1. Naturgesundes Gebiss über<br />

• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle und<br />

Entfernen von fest anhaftenden Zahnbelägen<br />

(Zahnstein), um Parodontitis <strong>vor</strong>zubeugen.<br />

• Weiter so mit der Zahnpflege !<br />

2. Gebiss mit einigen Füllungen<br />

• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle und<br />

Entfernen von fest anhaftenden Zahnbelägen<br />

(Zahnstein), um Parodontitis <strong>vor</strong>zubeugen. Um<br />

ganz sicher zu gehen, können Sie alle 6 Mona-<br />

te zur professionellen Zahnreinigung gehen.<br />

• Lassen Sie Ihre Füllungen gegen langlebige<br />

Inlays (Einlagefüllungen) austauschen.<br />

• Benutzen Sie zusätzlich zur Zahnbürste 2 x<br />

täglich Zahnseide, um Neuerkrankungen zu<br />

vermeiden.<br />

Foto: Stefan Redel, fotolia


Foto Kinder: Matka Wariatka. Buerste: Steve Degenhardt, fotolia<br />

• Wenden Sie täglich abends eine fluo-<br />

ridhaltige Mundspüllösung an.<br />

. Gebiss mit Füllungen - sehr kariesaktiv<br />

• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate<br />

zur professionellen Zahnreinigung.<br />

• Benutzen Sie zusätzlich zur Zahnbürs-<br />

te 2 x täglich Zahnseide und eine fluo-<br />

ridhaltige Mundspüllösung.<br />

• Lassen Sie sich Fluoridierungs-Schienen an-<br />

fertigen, die Sie, mit Fluorgel (zur Schmelz-<br />

härtung) beschickt, regelmäßig tragen.<br />

. Gebiss mit parodontaler Vorerkankung<br />

• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate<br />

zur professionellen Zahnreinigung.<br />

• Benutzen sie zusätzlich zur Zahnbürste<br />

Interdentalraum-Bürstchen,um bei den<br />

größeren Lücken zwischen Ihren Zäh-<br />

nen ausreichende Reinigungswirkung<br />

zu erzielen.<br />

• Benutzen sie zusätzlich eine Mund-<br />

spüllösung mit ätherischen Ölen, die ge-<br />

gen Parodontitis-Erreger wirksam ist.<br />

. Gebiss mit festsitzendem Zahner-<br />

satz – gesundes Zahnfleisch<br />

• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle<br />

und Entfernen von fest anhaftenden<br />

Zahnbelägen (Zahnstein), um Parodon-<br />

titis <strong>vor</strong>zubeugen. Um ganz sicher zu<br />

gehen, können Sie alle 6 Monate zur<br />

professionellen Zahnreinigung gehen.<br />

• Benutzen Sie zusätzlich zur Zahnbürs-<br />

te 2 x täglich Superfloss-Zahnseide, um<br />

auch unter den Brückengliedern und an<br />

Ihre Zahn-Expertin:<br />

Kronenrändern gute Reinigungswirkung<br />

zu erzielen.<br />

• Wenden Sie zusätzlich täglich abends<br />

eine fluoridhaltige Mundspüllösung an.<br />

. Gebiss mit festsitzendem Zahner-<br />

satz – <strong>vor</strong>geschädigtes Zahnbett<br />

• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate zur<br />

professionellen Zahnreinigung.<br />

• Benutzen sie zusätzlich zur Zahnbürste<br />

Interdentalraum-Bürstchen, um bei den<br />

größeren Lücken zwischen Ihren Zähnen<br />

ausreichende Reinigungswirkung zu haben.<br />

• Benutzen Sie auch 2 x täglich Super-<br />

floss-Zahnseide.<br />

• Benutzen sie zusätzlich eine Mund-<br />

spüllösung mit ätherischen Ölen.<br />

7. Gebiss mit herausnehmbarem Zahn-<br />

ersatz – gesundes Zahnfleisch<br />

• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle<br />

und Entfernen von fest anhaftenden<br />

Zahnbelägen (Zahnstein). Um ganz si-<br />

cher zu gehen, können Sie alle 6 Mo-<br />

nate zur professionellen Zahnreinigung<br />

gehen. Beziehen Sie auch die professio-<br />

nelle Reinigung Ihrer Prothese mit ein.<br />

• Wenden Sie zusätzlich täglich abends<br />

eine fluoridhaltige Mundspül-<br />

lösung an.<br />

• Benutzen Sie auch 2<br />

x täglich Superfloss-<br />

Zahnseide.<br />

Dr. med. dent.<br />

Bettina Taschke<br />

Ruhrstrasse 142<br />

44869 <strong>Bochum</strong><br />

02327 - 977660<br />

• Lassen Sie Ihren Zahnersatz regelmä-<br />

ßig unterfüttern, damit die Pfeilerzähne<br />

nicht überbelastet werden und das Kno-<br />

chenlager nicht so schnell verloren geht.<br />

8. Gebiss mit herausnehmbarem Zahn-<br />

ersatz – <strong>vor</strong>geschädigtes Zahnbett<br />

• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate<br />

zur professionellen Zahnreinigung. Bezie-<br />

hen Sie auch die professionelle Reinigung<br />

Ihrer Prothese mit ein.<br />

• Benutzen sie zusätzlich zur Zahnbürs-<br />

te Interdentalraum-Bürstchen.<br />

• Benutzen Sie auch 2 x täglich Super-<br />

floss-Zahnseide, um unter den Brücken-<br />

gliedern, Geschieben oder Stegen und<br />

an Kronenrändern gute Reinigungswir-<br />

kung zu erzielen.<br />

• Benutzen sie zusätzlich eine Mund-<br />

spüllösung mit ätherischen Ölen.<br />

• Fluoridieren Sie die freiliegenden Wur-<br />

zeloberflächen.<br />

• Reinigen Sie Ihren Zahnersatz, besonders<br />

die Verankerungselemente, mit Chlorhe-<br />

xamed-Lösung.<br />

• Lassen Sie Ihren Zahnersatz regelmäßig un-<br />

terfüttern.<br />

Der Hausarzt rät<br />

9. Totaler Zahnersatz<br />

• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle.<br />

• Lassen Sie Ihren Zahnersatz regel-<br />

mäßig unterfüttern und den Biss über-<br />

prüfen, damit das Kno-<br />

chenlager nicht so<br />

s c h n e l l verloren<br />

g e h t . D a s<br />

g a ran - t i e r t<br />

best- mög-<br />

lichen<br />

Sitz.<br />

7 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007


Info & Service<br />

Die Lichtburg<br />

Das Kult-Kino im Ruhrgebiet<br />

Die legendäre Lichtburg, im Herzen der Stadt Essen gelegen, ist mit ih-<br />

ren 1250 Plätzen Deutschlands größter Filmpalast. Die Lichtburg ist ein<br />

Denkmal der Architektur- und Kinogeschichte, ein historischer Solitär,<br />

Bindeglied zwischen der prunkvollen Tradition der Nachkriegszeit und<br />

der aktuellen Entwicklung des Medienstandortes NRW.<br />

Die Lichtburg im Internet:<br />

essener-filmkunsttheater.de<br />

lichtburg-essen.de<br />

8 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

Als die Lichtburg am 18. Oktober 1928 eröffnet<br />

wurde, galt sie als das modernste Filmtheater in<br />

Deutschland. 1943 wurde die Lichtburg Opfer von<br />

Bombenangriffen. Während der viel gerühmte<br />

Zuschauerraum völlig ausbrannte, blieb fast die<br />

gesamte äußere Hülle in der qualitätvollen For-<br />

mensprache der 20er Jahre erhalten. Beim Wie-<br />

deraufbau des Kinos wurden Raumabmessungen<br />

optimiert und die Gestaltung wandelte sich ent-<br />

sprechend dem Stil der Nachkriegszeit zu einem<br />

der elegantesten Filmtheater des Landes. Die Licht-<br />

burg war <strong>vor</strong> allem in den 50er und 60er Jahren<br />

mehr als „nur ein Kino“. Sie war über Jahrzehnte<br />

das deutsche Uraufführungstheater schlechthin.<br />

Die Lichtburg, das sind hunderte Premieren, Film-<br />

galas, nationale und weltweite Uraufführungen.<br />

Dieser Filmpalast im Revier war die Bühne des<br />

deutschen Nachkriegsfilms und hat Film- und Ki-<br />

nogeschichte geschrieben. Nationale und interna-<br />

tionale Stars gaben sich die Klinke in die Hand und<br />

begeisterten die Massen.<br />

In den 80er Jahren begann der Ruhm der Lichtburg<br />

zu verblassen, und als 1991 in Essen das größte<br />

deutsche Multiplexkino eröffnet wurde, begann<br />

in Essen das große Kinosterben. Auch der Kino-<br />

ikone Lichtburg drohte zunächst das Aus. Bürger-<br />

proteste verhinderten einen Abriss. 1998 wurde<br />

die Lichtburg von den Essener Filmkunsttheatern<br />

übernommen und mit zahlreichen Filmpremieren<br />

wieder belebt.<br />

Ein besonderer Höhepunkt war die Deutschland-<br />

premiere von „Der amerikanische Neffe“ im Sep-<br />

tember 1998, zu der Pierce Brosnan sprichwörtlich<br />

in Essen einflog: Die Landung des Hubschraubers<br />

mit Pierce Brosnan auf dem Kennedy Platz gehört<br />

sicherlich zu den spektakulärsten Momenten in<br />

der Geschichte der Lichtburg. Zu den vielen Pre-<br />

mierengästen aus Deutschland gehörten u.a. Ma-<br />

ria Schrader, Josef Vilsmaier, Joachim Król, Wim<br />

Wenders, Franka Potente, Herbert Knaup, Susan-<br />

ne von Borsody, Tom Tykwer, Armin Rohde, Kai<br />

Fotos: Lichtburg Essen, Presse


Fotos: Unibuchhandlung <strong>Bochum</strong>, Petra Wolfram<br />

Wiesinger, Katja Flint, Ben Becker, Ulrich<br />

Noethen, Hannelore Elsner, Heino Ferch<br />

und BAP. Auch zu vielen anderen Anläs-<br />

sen fand sich deutsche und internationale<br />

Prominenz in der Lichtburg ein. So war an-<br />

lässlich einer UNICEF-Gala im Februar 2000<br />

Peter Ustinov in der Lichtburg.<br />

Neben zahlreichen Konzert-, Kabarett- und<br />

Theateraufführungen rundeten Stumm-<br />

film<strong>vor</strong>führungen mit live Orchesterbeglei-<br />

tung das Programmangebot ab. Am 27.<br />

März 2002 wurde die Lichtburg geschlos-<br />

sen und zur Renovierung freigegeben. Der<br />

Saal, das große Eingangsfoyer und die his-<br />

torische Filmbar wurden unter Berücksich-<br />

tigung der Auflagen des Denkmalschutzes<br />

und - soweit möglich - unter Verwendung<br />

der Originalmaterialien <strong>vor</strong>sichtig saniert<br />

und z.T. in den Originalzustand der 50er<br />

Buchtipp:<br />

Micheline Rampe<br />

„Jeder will es werden,<br />

keiner will es sein.“ Alter<br />

als Herausforderung.<br />

2006 erschienen im A1<br />

Verlag, 214 Seiten, 18,80<br />

Euro.<br />

Petra Wolfram<br />

Universitätsbuchhandlung<br />

Janssen<br />

Brüderstraße 3, 44787 <strong>Bochum</strong><br />

Essener Filmkunsttheater<br />

Kettwiger Str. 36<br />

45127 Essen<br />

Durchwahl:<br />

0201 - 289 55 12<br />

0201 - 289 55 22<br />

Alter als Herausforderung.<br />

„Was einer an sich selbst hat, kommt ihm nie<br />

mehr zugute als im Alter“ – dieser Ausspruch<br />

von Arthur Schopenhauer ist nur einer der<br />

vielen bemerkenswerten Sätze, die Micheline<br />

Rampe in ihrem Buch „Jeder will es werden,<br />

keiner will es sein“ zitiert.<br />

Anstatt, wie viele in letzter Zeit erschienene<br />

Bücher, die Defizite und Malaisen, die das Al-<br />

ter mit sich bringt, zu beklagen, geht Micheli-<br />

ne Rampe von einem positiven Alterskonzept<br />

aus.<br />

Kartenreservierungen oder weitere<br />

Informationen (auch zum „Filmspiegel“)<br />

erhalten sie unter<br />

dieser Adresse:<br />

Sie führte Gespräche mit zahlreichen alten<br />

Menschen – Unbekannten wie Prominen-<br />

ten - um sie nach ihren Rezepten für einen<br />

glücklichen und zufriedenen Lebensherbst zu<br />

fragen. Kranke Menschen waren darunter,<br />

wie der inzwischen verstorbene Zeichner und<br />

Dichter Robert Gernhardt, aber auch eine<br />

top-fitte alte Dame wie die 85jährige Trude<br />

Gränert-Grundlach, die 2005 noch in ihrem<br />

Jahre zurückversetzt. Bühnen-, Ton- und<br />

Kinotechnik wurden dagegen auf den<br />

neuesten Stand gebracht. Das 1974 im<br />

Erdgeschoss eingerichtete „Atelier“ wich<br />

einem Wandelgang – dem „Blauen Salon“.<br />

Dafür entstand im Untergeschoss mit dem<br />

„Sabu“ der neue, kleinere Saal des Kino-<br />

palastes, ausgestattet mit 150 Plätzen und<br />

modernster Kinotechnik. Die Baumaßnah-<br />

men insgesamt dauerten gut ein Jahr.<br />

Seit der glanzvollen Wiedereröffnung im<br />

März 2003 konnte die Lichtburg wieder an<br />

die Tradition der Bühnen- und Premieren-<br />

veranstaltungen anknüpfen. Regelmäßige<br />

Filmpremieren, Bühnenveranstaltungen<br />

und natürlich das stets aktuelle Filmpro-<br />

gramm sorgen dafür, dass die Lichtburg<br />

wieder ein Leuchtturm unter den Filmthe-<br />

atern ist.<br />

Info & Service<br />

Jeder will es werden, keiner will es sein.<br />

Heimatort zur „Schönsten Altstertalerin über<br />

80“ gewählt wurde. Übereinstimmend beto-<br />

nen alle Gesprächspartner, dass die Weichen<br />

für ein erfülltes Leben im Alter schon in jun-<br />

gen Jahren gestellt werden. Wer schon <strong>vor</strong><br />

Rentenbeginn offen, tatkräftig, lebensfroh<br />

und voller Pläne ist, der hat gute Chancen,<br />

auch im Alter neugierig und dem Leben zu-<br />

gewandt zu sein.<br />

Natürlich sind Verluste und Schmerzen im<br />

Alter unvermeidbar, aber ein positives Selbst-<br />

bild und eine generelle Zufriedenheit mit<br />

den allgemeinen und konkreten Lebensum-<br />

ständen können helfen, die altersbedingten<br />

Beeinträchtigungen zu bewältigen und zu<br />

akzeptieren. Durch die vielen mutmachen-<br />

den Beispiele von alten Menschen zeigt das<br />

Buch anschaulich, was ein gutes Alter aus-<br />

macht, und ist damit auch eine Anleitung<br />

zum Glücklichsein für Jüngere.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 9


Rat & Recht<br />

Häufige Fehler bei Testamenten Teil X<br />

Das unterbliebene Beratungsgespräch<br />

Barkhoff & Partner GbR<br />

Husemannplatz 3-4<br />

44787 <strong>Bochum</strong><br />

0234 - 61 06 00<br />

barkhoff-partner.de<br />

10 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

Nur etwa ein Drittel der Menschen in Deutsch-<br />

land verfassen ein Testament; zwei Drittel verlas-<br />

sen sich somit auf die gesetzliche Erbfolge, die<br />

sich in vielen Fällen als unzureichend erweist.<br />

Aber nur die Hälfte derjenigen, die ein Testa-<br />

ment verfassen, lassen sich von beruflichen<br />

Beratern, Rechtsanwälten und Notaren, Hilfe<br />

leisten. Die andere Hälfte verlässt sich auf den<br />

gutgemeinten Rat von Bekannten und sonstige<br />

eher zufällige Informationen. Dabei zeigt die Er-<br />

fahrung, dass jede individuelle Biographie über<br />

den Tod hinaus Auswirkungen hat, die zu be-<br />

denken sind. Sonst droht das, was keiner will:<br />

Der Familienfriede wird nachhaltig gefährdet.<br />

Aber nicht nur Streit gilt es zu vermeiden; posi-<br />

tiv gesehen bedeuten letztwillige Verfügungen<br />

auch die Chance der Sinnstiftung über den Tod<br />

hinaus.<br />

Bei einem erbrechtlichen Beratungsgespräch<br />

steht in rechtlicher Hinsicht die Frage der ge-<br />

setzlichen Erbfolge im Falle des Ablebens an<br />

erster Stelle. Durch das zu führende Gespräch<br />

kann das Maß, in dem von dieser Erbfolge ab-<br />

gewichen wird, festgestellt werden.<br />

Die Frage nach den Pflichtteilsberechtigten und<br />

deren Ansprüchen wird sich daran anschließen.<br />

Im Zuge des weiteren Gespräches geht es <strong>vor</strong><br />

allem darum, die ganz individuellen Intentionen<br />

des Ratsuchenden zu erfassen.<br />

Will derjenige, der ein Testament errichten will<br />

– bekanntlich auch „Erblasser“ genannt – aus-<br />

schließlich Familienangehörige und diese ganz<br />

gleich bedenken?<br />

Will der Erblasser mit dem Testament einen<br />

Ausgleich schaffen für etwas, was ihm selbst im<br />

Leben – im Guten und Schlechten – widerfah-<br />

ren ist, will er vielleicht sogar gesellschaftliche<br />

Akzente setzen?<br />

Sodann gilt es praktische Ratschläge zu erteilen<br />

und fachkundige Hilfe zu leisten.<br />

Soll von einer Erbengemeinschaft aus Gründen<br />

der Streitvermeidung nicht besser abgesehen<br />

werden? Helfen Vermächtnisse, Auflagen, Tei-<br />

lungsanordnungen oder die Einsetzung eines<br />

Testamentvollstreckers weiter?<br />

Manchmal sind es Fragen der Unternehmens-<br />

nachfolge, die im Vordergrund stehen. Auch<br />

steuerliche Gesichtspunkte sollten nicht unbe-<br />

dacht bleiben.<br />

Aber auch die Form eines Testamentes kann<br />

von Bedeutung sein. Die Vor- und Nachteile ei-<br />

nes gemeinsamen Testamentes, die Wahl der<br />

handschriftlichen oder notariellen Form, die Fra-<br />

ge der Verwahrung sind zu erörtern.<br />

Vielfach wird es eine überraschende Erfahrung<br />

sein, dass schon zu Lebzeiten wichtige Maß-<br />

nahmen ergriffen werden können. So können<br />

<strong>vor</strong>weggenommene Erbfolgen – nicht nur aus<br />

steuerlichen Gründen – sinnvoll sein. Es können<br />

sich auch Vorsorgevollmachten, Betreuungs-<br />

und Patientenverfügungen als unerlässlich er-<br />

weisen.<br />

Und die Kosten? Diese sollten mit dem Rechts-<br />

berater besprochen und vereinbart werden. Wer<br />

Beratung – gleich aus welchem Grunde – nicht<br />

in Anspruch nimmt, hat möglicherweise für sich<br />

und seine Erben die teuerste Variante gewählt.<br />

Foto Justitia: RAe Barkhoff & Partner GbR


Fotos : FuK <strong>Bochum</strong>, Katalog: pluszwo.de<br />

Kurz notiert<br />

Seit einem halben Jahr gibt es<br />

sie: die Villa Moritz<br />

Seit einem halben Jahr leben zehn an<br />

Demenz erkrankte Menschen nun in der<br />

Villa Moritz, einer Residenz besonderer<br />

Art. Hier hat jeder sein eigenes Appar-<br />

tement und kann, seinen Fähigkeiten<br />

entsprechend, ein weitgehend selbst<br />

bestimmtes Leben führen. Sogenannte<br />

„Alltagsmanagerinnen“ sorgen rund<br />

um die Uhr dafür, dass dabei niemand<br />

überfordert wird. Für die morgendliche<br />

Grundpflege kommt der Pflegedienst<br />

ins Haus. Danach können die Bewohner<br />

zusammen frühstücken und sich tagsü-<br />

Revierbetreuung in <strong>Bochum</strong>-<br />

Hamme<br />

Durch Frau Althaus, die seit Juni 2006<br />

die Revierbetreuung in <strong>Bochum</strong>-Hamme<br />

begonnen hat, wurden inzwischen fast<br />

alle älteren Mieter der BWG (<strong>Bochum</strong>er<br />

Wohnstättengenossenschaft) im Raum<br />

<strong>Bochum</strong>-Hamme besucht. Im Zuge die-<br />

ser „aufsuchenden Betreuung“ kommt<br />

Frau Althaus mit vielen Mietern in einen<br />

fruchtbaren Dialog zu verschiedenen The-<br />

men des täglichen Lebens, aber auch der<br />

Versorgungsmöglichkeiten, z.B. durch die<br />

Pflegekasse, wenn hier ein Hilfsbedarf<br />

besteht. Das Ziel der Revierbetreuung ist<br />

es, den Menschen im Revier das Bewusst-<br />

sein zu vermitteln, dass sie sich in allen<br />

Lebenslagen auf die Unterstützung durch<br />

die Revierbetreuerin bzw. die Familien-<br />

und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> verlassen<br />

können.<br />

ber – je nach Neigung und Möglichkeit -<br />

an gemeinsamen Aktivitäten beteiligen.<br />

Dabei werden <strong>vor</strong> allem sich regelmä-<br />

ßig wiederholende Alltagshandlungen<br />

durchgeführt, wie die Zubereitung der<br />

Mahlzeiten, kleinere Verrichtungen im<br />

Haushalt, Spaziergänge oder Einkaufs-<br />

besuche auf dem Markt und im Lebens-<br />

GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Einen Überblick über alle Reisen und Ausflüge der<br />

Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> bietet der<br />

Katalog der F.U.K. Reisen. Er ist kostenlos unter der<br />

Rufnummer 0234 - 30796-11 oder im Internet unter<br />

www.fuk-reisen.de erhältlich.<br />

Die Mieter in Hamme bestätigen ein<br />

hohes Maß an Sicherheit und eine zu-<br />

verlässige Betreuung. Angestoßen durch<br />

die Revierbetreuung finden inzwischen<br />

1x pro Woche alternierend ein betreuter<br />

Mittagstisch oder Kaffeetrinken in den<br />

Räumlichkeiten des Beratungsbüros von<br />

F.u.K. – Reisen an der Feldsieper Straße 19<br />

statt. Für die nächsten Monate sind weite-<br />

re Veranstaltungen <strong>vor</strong>gesehen, zu denen<br />

die Bewohner des Reviers <strong>Bochum</strong>-Ham-<br />

me herzlich eingeladen werden.<br />

mittelladen. Die<br />

möglichst lange<br />

aufrecht erhal-<br />

tene Normalität<br />

im Alltag hilft<br />

den Bewohnern,<br />

sich zu orien-<br />

tieren und das<br />

Gefühl von Sicherheit zu entwickeln.<br />

Die Villa Moritz ist, wie das erste halbe<br />

Jahr seit der Gründung bereits gezeigt<br />

hat, eine echte Alternative zur Heimun-<br />

terbringung.<br />

Reisen für pflegebedürftige<br />

Menschen<br />

Reisen – auch für pflegebedürftige<br />

Menschen kein Problem!<br />

Mit Sicherheit<br />

gut unterwegs!<br />

Reisen Sie gern? Senioren und Menschen<br />

mit gesundheitlichen Einschränkungen<br />

glauben häufig, auf schöne Seiten des<br />

Lebens, wie z.B. das Reisen, verzichten<br />

zu müssen. Die Familien- und Kranken-<br />

pflege hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

mit diesem Vorurteil aufzuräumen. Spe-<br />

ziell betreute Reisen finden zunehmend<br />

Interessenten – wer einmal dabei war,<br />

gehört schnell zum festen Kunden-<br />

stamm. Ein Erlebnisbericht macht deut-<br />

lich, warum. (Siehe nächste Seite).<br />

Weitere Infos unter 0234 – 5 77 08 07<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 |


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Gut geplant, gut beraten, gut unterwegs!<br />

Reisen für pflegebedürftige Menschen<br />

Reise nach Bad Pyrmont – ein Erfahrungsbericht<br />

Ein Service von:<br />

| <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

Durch einen Zufall habe ich von der Reise erfah-<br />

ren, die von der Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong> angeboten wurde. Da ich selbst eine<br />

einseitige Lähmung habe und auf Hilfestellun-<br />

gen während des Urlaubs angewiesen bin, war<br />

diese Reise für mich von großem Interesse. Im-<br />

merhin konnte ich seit 1997 keine Urlaubsreise<br />

mehr unternehmen, da meine Versorgung nie<br />

sichergestellt<br />

gewesen wä-<br />

re. Aufgrund<br />

dessen war<br />

das Angebot<br />

der Familien-<br />

und Kran-<br />

kenpflege <strong>Bochum</strong> für mich die einzige sichere<br />

Gelegenheit in Urlaub zu fahren.<br />

Bei einem Hausbesuch lernte ich dann auch be-<br />

reits <strong>vor</strong> Beginn der Reise Frau Fietkau kennen,<br />

Urlaub trotz Pflegebedürftigkeit?<br />

• ständige Begleitung ausgebildeter<br />

Krankenpfleger/innen.<br />

• Alle Hotels sind behindertengerecht<br />

und seniorenfreundlich ausgestattet.<br />

•<br />

Auf Wunsch wird Ihr Gepäck bei Ihnen zu<br />

Hause abgeholt und zurück gebracht.<br />

Bei Fragen erreichen Sie die Familien-<br />

und Krankenpflege zu diesem Thema<br />

unter:<br />

0234 – 5 77 08 07<br />

die uns mit einer Kollegin nach Bad Pyrmont<br />

begleitete. Dass die Betreuung schon <strong>vor</strong> dem<br />

eigentlichen<br />

Urlaub statt-<br />

fand,emp- fand ich als<br />

sehr positiv.<br />

Mit einer klei-<br />

nenVerspä- tung sind wir gut in Bad Pyrmont angekommen<br />

und wurden <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> sehr freundlich aufge-<br />

nommen. Die Pflege in der Senator Kur- und<br />

Pflegeklinik war optimal und zur Unterhaltung<br />

gab es auch einige Angebote. Der Küchen-<br />

chef bereitete uns abwechslungsreiches und<br />

schmackhaftes Essen. Während der gesamten<br />

Reise waren wir gut aufgehoben und hatten<br />

viel Spaß - dank Frau Fietkau und Frau Gren-<br />

nebach, die vom Aufstehen bis zum Ins- Bett-<br />

Gehen immer für uns da waren. Ich hoffe, dass<br />

die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> auch<br />

weiterhin Reisen für pflegebedürftige Men-<br />

schen im Programm hat, denn ich werde gerne<br />

wieder mitfahren. Grete Lucas, Witten (84 Jahre)<br />

Foto: FuK <strong>Bochum</strong>


F.u.K. <strong>Bochum</strong> Lokal


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

„blau wie eine orange“<br />

Kunst im Bergmannsheil-Neubau<br />

Am Sonntag, den 19.03.2007 stellte die in Bo-<br />

chum aufgewachsene Künstlerin Katharina<br />

Grosse erstmals ihre eigens für den Bergmanns-<br />

heil-Neubau geschaffene Wandmalerei der<br />

Öffentlichkeit <strong>vor</strong>.<br />

Kliniken Bergmannsheil<br />

Bürkle de la Camp-<br />

Platz 1<br />

44789 <strong>Bochum</strong><br />

0234 - 302-0<br />

V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

Das bis dahin noch ver-<br />

hüllte Werk mit dem Titel<br />

„blau wie eine orange“<br />

entstand parallel zu der<br />

neuen Forumswand im<br />

Museum <strong>Bochum</strong>, die<br />

Mitte Dezember öffent-<br />

lich präsentiert worden<br />

war und bis 2010 zu<br />

sehen sein wird. Katha-<br />

rina Grosse, geboren<br />

in Freiburg, studierte an<br />

der Kunstakademie in<br />

Düsseldorf und ist heute<br />

Professorin an der Kunst-<br />

hochschule Berlin-Weis-<br />

sensee. Sie ist mit ihren raumfüllenden, stark<br />

farbigen Arbeiten in Museen, öffentlichen Ge-<br />

bäuden und Galerien weltweit vertreten, so zu-<br />

v.l.n.r. Theodor Bülhoff (Hauptgeschäftsführer der Bergbau-BG),<br />

Professor Katharina Grosse, Hans-Werner Kick (Geschäftsführer<br />

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil).<br />

letzt in Taipei, Cincinnati, London<br />

oder Kopenhagen. Grosse sprayt<br />

leuchtend bunte Acrylfarbe in sich<br />

überlagernden Schichten auf Wän-<br />

de, Decken, Böden und Fassaden.<br />

Seit einiger Zeit integriert sie reale<br />

Objekte in ihre Farbräume: Regale,<br />

Kleider, Bücher, aber auch ein Bett oder Erde<br />

werden im Raum installiert und radikal über-<br />

sprayt. Die Faszination ihrer Arbeit erwächst<br />

aus der Sinnlichkeit der verwendeten Farben<br />

und Farbkombinationen wie auch dem diskur-<br />

siven Charakter ihres Werkes.<br />

Die Arbeit im neuen Bettenhaus des Berg-<br />

mannsheil erstreckt sich über mehrere Stock-<br />

werke. Die Wandoberfläche wurde eigens mit<br />

orangefarbenen Paneelen versehen. Sie geben<br />

der Malerei einen plastischen Untergrund,<br />

der an die überdimensionierte Oberfläche ei-<br />

nes Möbels erinnert. In ihrem Arbeitsprozess<br />

setzt Katharina Grosse die raumbildenden<br />

Energien der Farbe frei, räumliche Gegeben-<br />

heiten, spezifische Oberflächen und archi-<br />

tektonische Zusammenhänge lösen sich da-<br />

durch scheinbar auf.<br />

Das Bergmannsheil beschreitet hier neue We-<br />

ge, indem es Kunst und Krankenhaus zusam-<br />

men führt. Dies ist einzigartig, gibt zu Diskus-<br />

sionen Anlass und inspiriert die Fantasie der<br />

Betrachter.<br />

Die Arbeit von Frau Professor Grosse im Berg-<br />

mannsheil wird dauerhaft zu sehen sein.<br />

Foto: Bergmannsheil <strong>Bochum</strong>, Presse


Fotos: Martin/Luther/Krankenhaus,Presse<br />

GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Ein neuer Impuls des Martin-Luther-Krankenhauses<br />

in Wattenscheid - Die Kurzliegerstation<br />

Wenn der Wind des Wandels weht,<br />

bauen die einen Schutzmauern<br />

und die anderen Windmühlen.<br />

(Chinesisches Sprichwort)<br />

Im Sinne dieser chinesischen Weisheit<br />

hat das Martin-Luther-Krankenhaus<br />

eine Neuerung eingeführt, die bereits<br />

nach der ersten Anlaufzeit zu hoher Pa-<br />

tientenzufriedenheit geführt hat.<br />

Die Menschen schätzen es sehr, auf ei-<br />

ner Station untergebracht zu sein, die<br />

auf ihre Bedürfnisse in hohem Maße<br />

Rücksicht nehmen kann.<br />

Durch die veränderten gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen bekam das Kran-<br />

kenhaus die Möglichkeit, die Zahl der<br />

ambulanten Operationen und Behand-<br />

lungen weiter auszubauen. Die<br />

Frage nach geeigneten organisatori-<br />

schen Strukturen, die der Erweiterung<br />

des Leitungsspektrums gerecht werden<br />

können, führte dazu, dass im Jahr 2003<br />

beschlossen wurde, eine sogenannte<br />

„Kurzliegerstation“ einzurichten. Diese<br />

ist für alle Patienten interessant, die zu<br />

ambulanten Eingriffen oder Untersu-<br />

chungen kommen und solche, deren<br />

Verweildauer <strong>vor</strong>aussichtlich 5 Tage<br />

nicht übersteigt.<br />

Die Aufnahme verläuft folgendermaßen:<br />

Der Patient stellt sich in der Regel mit<br />

Frau Dr. Evis Bishqemi (rechts) und Schwester<br />

Elisabeth bei der Patientendokumentation.<br />

der Einweisung des Hausarztes in der<br />

Ambulanz <strong>vor</strong>. Vom Ambulanzarzt wird<br />

festgestellt, ob eine Operation nötig ist<br />

und ggf. mit dem Patienten eine stati-<br />

onäre bzw. ambulante Behandlung be-<br />

sprochen. Von der Ambulanz aus geht<br />

der Patient auf die Kurzliegerstation<br />

zwecks Terminabsprache für den <strong>vor</strong>sta-<br />

tionären Termin, die am Vortag der OP<br />

(oder frühestens 4 Tage <strong>vor</strong>her) statt-<br />

findet. Dieses Verfahren stellt durch die<br />

enge Vernetzung der zuständigen Stel-<br />

len eine zeitliche und organisatorische<br />

Entlastung aller betroffenen Personen<br />

dar. Außerdem bietet die Kurzliegersta-<br />

tion für die Patienten den großen Vor-<br />

teil, nicht mit Schwerkranken in einem<br />

Zimmer untergebracht zu sein. Gerade<br />

diese Tatsache ist für viele Menschen<br />

das Entscheidungskriterium dafür, ihren<br />

geplanten Eingriff im Martin-Luther-<br />

Krankenhaus <strong>vor</strong>nehmen zu lassen.<br />

Die 2003 erarbeitete Konzeption für die<br />

neue Station ist eine vielversprechende<br />

Grundlage für weitere Verbesserungen<br />

und Anpassungen an neue Situationen,<br />

an denen seitdem gemeinsam mit allen<br />

Beteiligten regelmäßig gearbeitet wird.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | V


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Neues Verfahren bei Halswirbelsäulenerkrankung<br />

Neurochirurgen befreien durchs Schlüsselloch<br />

Die Neurochirurgische Universitätsklinik im Knappschaftskranken-<br />

haus <strong>Bochum</strong>-Langendreer bietet ein neues, schonendes operati-<br />

ves Verfahren für Bandscheiben<strong>vor</strong>fälle oder verschleißbedingte<br />

Knochenveränderungen an der Halswirbelsäule.<br />

Prof. Dr. Albrecht<br />

Harders (Bild), Direktor<br />

der Neurochirurgischen<br />

Universitätsklinik, und<br />

seine Mitarbeiter Prof.<br />

Dr. Kirsten Schmieder und<br />

Dr. Ioannis Pechlivanis<br />

haben die Methode der<br />

Uncoforaminotomie<br />

erforscht und wenden<br />

sie erfolgreich an.<br />

V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

Wenn die Nervenwurzeln so sehr eingeengt<br />

sind, dass nur noch eine Operation helfen kann,<br />

„bohren“ sich die Neurochirurgen von <strong>vor</strong>ne an<br />

der Außenseite durch den betroffenen Wirbel-<br />

körper und entfernen die Einengung durch die-<br />

ses „Schlüsselloch“. Die Bandscheibe selbst und<br />

auch die Bewegung des operierten Segmentes<br />

bleiben erhalten.<br />

Altersbedingte Veränderungen an<br />

der Halswirbelsäule und deren Aus-<br />

wirkungen auf den Bewegungsap-<br />

parat eines Menschen gehören zu<br />

den häufigen Problemen bei der<br />

täglichen Routine des Neurochirur-<br />

gen. Vergleichbar den Veränderun-<br />

gen an der Lendenwirbelsäule wer-<br />

den auch hier die Nervenwurzeln<br />

mechanisch durch Druck geschädigt.<br />

Wenn eine gezielte medikamentöse Behandlung<br />

der betroffenen Körperpartien nach sechs bis<br />

acht Wochen keine Linderung der Beschwerden<br />

bringt, ist eine Operation erfolgversprechend.<br />

Ziel der Operation ist die Beseitigung der me-<br />

chanischen Einengung des Nervs bedingt durch<br />

einen Bandscheiben<strong>vor</strong>fall oder eine knöcherne<br />

Veränderung.<br />

Der Zugang zur Halswirbelsäule wird seit etwa<br />

einem halben Jahrhundert von <strong>vor</strong>ne geschaf-<br />

fen. Auf diesem Wege kann man die Halswir-<br />

belsäule schonend erreichen. Traditionell wird<br />

die <strong>vor</strong>gefallene Bandscheibe entfernt oder<br />

knöcherne Randkantenausziehungen des Wir-<br />

belkörpers, die auf die Nervenwurzel drücken,<br />

mit eine Fräse abgetragen. Ein eingebrachter<br />

künstlicher Platzhalter macht das operierte Wir-<br />

belsäulensegment sofort stabil und wird mit der<br />

Zeit knöchern überbaut, so dass die beiden Wir-<br />

belkörper auf lange Sicht permanent knöchern<br />

verbunden sind (Fusion). Die daraus erfolgende<br />

Bewegungseinschränkung nimmt der Patient<br />

nicht wahr, bewirkt jedoch langfristig, dass die<br />

mechanische Belastung der angrenzenden Wir-<br />

belsäulenabschnitte zunimmt. Dies kann eine<br />

beschleunigte Alterung (Degeneration) zur Folge<br />

haben und im schlimmsten Fall eine Operation<br />

Bild links: Spiegelverkehrte Darstellung des linksseitigen<br />

Bandscheiben<strong>vor</strong>falls eines Patienten <strong>vor</strong> der Operation, der<br />

seit 6 Monaten trotz medikamentöser Behandlung an Schmerzen<br />

im Arm litt. Bild rechts: 2 Tage nach der Operation<br />

der benachbarten Segmente nach sich ziehen.<br />

Aus diesem Grund wird seit vielen Jahren über<br />

ein alternatives Operationsverfahren zur Fusion<br />

nachgedacht.<br />

Eine Möglichkeit ist der komplette Ersatz der<br />

Bandscheibe durch eine Bandscheibenprothese.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist eine spezielle Ope-<br />

rationstechnik in der Behandlung von alterungs-<br />

bedingten Erkrankungen der Halswirbelsäule,<br />

die an der Neurochirurgischen Universitätsklinik<br />

im Knappschaftskrankenhaus <strong>Bochum</strong>-Langen-<br />

dreer als eine von wenigen Kliniken in Deutsch-<br />

land eingesetzt wird: die Uncoforaminotomie.<br />

Der Zugang zur Halswirbelsäule erfolgt weiter-<br />

hin von <strong>vor</strong>ne.<br />

Fotos: Neurochirurgische Uniklinik, Knappschaftskr. Bo-Langendreer


Bild links: Vorderansicht der Halswirbelsäule in einer dreidimensionalen<br />

Rekonstruktion, die postoperativ den Operationszugang<br />

zeigt.<br />

Bild rechts: Vom Uncus aus „bohrt“ der Operateur einen Kanal<br />

durch den Knochen des Wirbelkörpers bis zum Nervenaustrittsloch<br />

(Neuroforamen) – daher der Name der Methode „Uncoforaminotomie“<br />

(-tomie = Freilegung).<br />

Der betroffene Wirbel wird dann über<br />

den Uncus erreicht, eine knöcherne Aus-<br />

ziehung auf beiden Seiten an der Außen-<br />

seite des Wirbelkörpers, die zudem eine<br />

Verbindung der beiden angrenzenden<br />

Wirbelkörper bildet. Diese Verbindung<br />

entspricht eigentlich<br />

keinem Gelenk, hat<br />

aber bei funktions-<br />

tüchtigerBandschei- be, also <strong>vor</strong> dem Auf-<br />

treten einer Alterung,<br />

eine durchaus ähnli-<br />

che Funktion in der<br />

Steuerung von Bewe-<br />

gungsabläufen, <strong>vor</strong><br />

allem bei der Harmo-<br />

nisierung von Bewe-<br />

gungen der gesamten Halswirbelsäule.<br />

Vom Uncus aus „bohrt“ der Operateur<br />

einen Kanal durch den Knochen des Wir-<br />

belkörpers bis zum Nervenaustrittsloch<br />

(Neuroforamen), daher der Name der<br />

Methode „Uncoforaminotomie“ (-tomie<br />

GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

= Freilegung). Am hinteren Ende des ge-<br />

schaffenen Kanals liegt dann die Nerven-<br />

wurzel. Ziel dieser Operationstechnik ist<br />

die Befreiung der Nervenwurzel von einer<br />

Einengung, sei es knöchern oder band-<br />

scheibenbedingt.<br />

Nachdem der sechs mal acht Millimeter<br />

große Kanal gefräst ist, wird die Ner-<br />

venwurzel genauer untersucht. Bei einer<br />

knöchernen Einengung ist mit Fertigstel-<br />

lung des Kanals und somit freigelegter<br />

Nervenwurzel das Ziel der Operation<br />

bereits erreicht. Liegt ein Bandscheiben-<br />

<strong>vor</strong>fall <strong>vor</strong>, wird das verlagerte Gewebe<br />

mit einer kleinen Fasszange entfernt. Die<br />

Bandscheibe selbst wird belassen; man<br />

eröffnet sie nur ganz am äußersten Rand.<br />

Dementsprechend ist die Gewebeverlet-<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | V


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Das Knappschaftskrankenhaus<br />

<strong>Bochum</strong>- Langendreer<br />

V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

zung sehr gering. Die Patienten können schnell<br />

mobilisiert werden, sie brauchen nach der Ope-<br />

ration keine Halskrawatte zu tragen. Damit kön-<br />

nen sie auch frühzeitig wieder an den Arbeits-<br />

platz zurückkehren.<br />

Die Uncoforaminotomie macht die operierten<br />

Segmente beweglicher, was jedoch auch eine<br />

gewisse Instabilität mit sich bringt. Diese ist bei<br />

einer guten Restfunktion der Bandscheibe un-<br />

bedeutend. Bei Patienten mit deutlich gealterter<br />

Bandscheibe ist die Gefahr der Instabilität höher,<br />

so dass das Verfahren bei diesen Patienten we-<br />

niger <strong>vor</strong>teilhaft ist.<br />

Fasst man alle Ergebnisse zusammen, dann<br />

handelt es sich bei der Operationsmethode der<br />

Uncoforaminotomie um ein viel versprechendes<br />

Verfahren zur Behandlung altersbedingter Er-<br />

krankungen der Halswirbelsäule. Am besten ist<br />

die Methode für die Behandlung weicher Band-<br />

scheiben<strong>vor</strong>fälle geeignet oder die Kombination<br />

aus einem weichen Bandscheiben<strong>vor</strong>fall und be-<br />

ginnender knöcherner Randkantenausziehun-<br />

gen der Wirbelkörperrückfläche. Bei rein knö-<br />

chernen Veränderungen am Nervenaustrittsloch<br />

ist die Operationsmethode nach den derzeitigen<br />

Erkenntnissen nicht so gut geeignet. Diese Pati-<br />

enten werden nach wie <strong>vor</strong> am besten von einer<br />

Verblockung des Segmentes profitieren.<br />

Für die Zukunft bleibt zu wünschen, dass auch<br />

die Langzeitverläufe die guten ersten Erfahrun-<br />

gen bestätigen und die Uncoforaminotomie<br />

ihren festen Platz in der minimal invasiven Be-<br />

handlung bandscheibenbedingter Nerveneinen-<br />

gungen erhält und behauptet.


Foto: Gornik priv.<br />

Nachgefragt ...<br />

Frau Gornik, Mitarbeiterin bei der Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />

Frau Gornik, erzählen Sie uns doch bitte et-<br />

was über hre Herkunft.<br />

Ich stamme aus einer richtigen Großfamilie.<br />

Meine Eltern sind mit einem Kind am Ende des<br />

Krieges aus Schlesien geflohen und haben sich<br />

im Münsterland angesiedelt. Weitere acht Kin-<br />

der wurden geboren. Die Drittälteste war ich.<br />

Ich habe selten so kreative und tüchtige Men-<br />

schen erlebt: trotz der schwierigen Verhältnis-<br />

se haben sie alle Kinder ohne fremde Hilfe so<br />

gefördert, dass jeder von uns das Gymnasium<br />

besucht und eine Berufsausbildung, bzw. ein<br />

Studium abgeschlossen hat. Außerdem haben<br />

wir alle ein Instrument erlernt, die Hausmusik<br />

hat unseren Familienzusammenhalt sehr geför-<br />

dert. Das hat sich auch in jeder unserer Famili-<br />

en so fortgesetzt.<br />

Wie sah hre berufliche Laufbahn aus?<br />

Nach der Schule habe ich eine Krankenpflege-<br />

Ausbildung absolviert. Während dieser Zeit<br />

schloss ich mich als Cello- und Flötenspielerin<br />

dem Orchester des Hauses an. Als ein Teil die-<br />

ser Musikergruppe an die Klinik in Dortmund –<br />

Aplerbeck wechselte, ging ich mit und machte<br />

dort eine Zusatzausbildung zur psychiatrischen<br />

Krankenpflegerin.<br />

Die Jahre zwischen 1968 und 1975 waren ge-<br />

prägt durch meine Mitarbeit beim Aufbau der<br />

damals neu aufkommenden Beschäftigungs-<br />

und Arbeitstherapie. In dieser Zeit herrschte<br />

eine Aufbruchsstimmung in der psychiatrischen<br />

Krankenpflege, die mich begeisterte: statt die<br />

betroffenen Menschen nur zu verwahren,<br />

nahm man sie zunehmend ernst in ihrer Per-<br />

sönlichkeit und suchte sie durch geeignete<br />

Betätigung zu fördern. Dortmund war neben<br />

Gütersloh und Münster führend auf diesem<br />

Gebiet. An der Einführung dieser Neuerungen<br />

GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

„Unterstützung zu neuem Selbstbewusstsein, das<br />

ist der pflegerische Auftrag in unserem Beruf“<br />

in unserem Haus habe ich maßgeblich mitge-<br />

wirkt.<br />

Sie haben drei Kinder – wie konnten Sie Fa-<br />

milie und Beruf vereinbaren?<br />

Als ich 1973 heiratete und 1975 schwanger<br />

wurde, habe ich eine „Familienpause“ einge-<br />

legt. In unserem großen Haus in <strong>Bochum</strong> war<br />

genügend Platz <strong>vor</strong>handen, so dass wir einigen<br />

Kindern aus komplizierten Familien ein Zuhau-<br />

se anbieten konnten, die sonst in ein Heim ge-<br />

musst hätten.<br />

2004 bin ich dann wieder berufstätig gewor-<br />

den. Die Tätigkeit bei der FuK kommt meinem<br />

Bedürfnis nach Selbständigkeit entgegen. Als<br />

Fachaufsicht bin ich zuständig für die Patien-<br />

tenversorgung, für die Zusammenarbeit mit<br />

den Ärzten, den Kontakt zu den Krankenkas-<br />

sen und die umfassende Beratung der Ange-<br />

hörigen. Dabei kann ich eigenständig und<br />

unbürokratisch meine Fachkenntnisse und Er-<br />

fahrungen einbringen.<br />

Worauf legen Sie bei hrer Tätigkeit beson-<br />

deren Wert?<br />

Mir geht es in erster Linie darum, den Men-<br />

schen dabei zu helfen, trotz ihrer psychischen<br />

Veränderungen selbständig und als vollwertige<br />

Frau Mechthild Gornik<br />

Fachaufsicht der ambulanten<br />

psychiatrischen Pflege<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | X


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Psychiatrische Krankenpflege<br />

Haben Sie Fragen zum Thema<br />

„ambulante psychiatrische<br />

Krankenpflege“?<br />

Dann wenden Sie sich für ein ers-<br />

tes, kostenloses Orientierungsge-<br />

spräch bitte an die Familien- und<br />

Krankenpflege <strong>Bochum</strong> – Langen-<br />

dreer,<br />

0234 - 296058.<br />

Oder direkt an Frau Gornik:<br />

0163 - 3079662<br />

X | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

Mitglieder der Gesellschaft le-<br />

ben zu können. Dazu gehört die<br />

praktische Unterstützung zu neu-<br />

em Selbstbewusstsein und einem<br />

guten Selbstwertgefühl, das nach<br />

schweren Erfahrungen meistens<br />

erst wieder aufgebaut werden<br />

muss - und das Heute und Jetzt<br />

für sich neu zu entdecken. Aber<br />

Fortschritte ohne Respekt <strong>vor</strong> der<br />

Andersartigkeit sind keine Fort-<br />

schritte. Auch Angehörige müssen<br />

oft erst lernen, dass durch eine<br />

veränderte Sichtweise das Zusam-<br />

menleben mit einem erkrankten<br />

Menschen erheblich verbessert<br />

werden kann. Das ist der pflege-<br />

rische Auftrag in unserem Beruf.<br />

Der Pflegeberatungsbesuch<br />

Qualitätssicherung durch Beratungsbesuche nach § 37,3 SGB XI<br />

Pflegeversicherungsgesetz<br />

Bei selbst beschaffter Pflegehilfe<br />

(durch Angehörige, Freunde oder<br />

Bekannte) bezieht der Pflegebedürftige<br />

das so genannte Pflegegeld:<br />

Pflegestufe 205,00 Euro<br />

Pflegestufe 410,00 Euro<br />

Pflegestufe 665,00 Euro<br />

Die Pflegekasse übernimmt bei Pflegestufe I<br />

und II zweimal jährlich und bei Pflegestufe III<br />

viermal jährlich die Kosten für Beratungsbesuche<br />

durch einen Pflegedienst.<br />

Die Aufgabe des Pflegedienstes<br />

ist es, den Pflegebedürftigen<br />

und seine Pflegeperson fachlich<br />

zu beraten und so die angemessene<br />

Pflege sicher zu stellen.<br />

Diese Beratungsbesuche sind<br />

Mein Motto dabei ist: „Es gibt nichts, was man<br />

nicht bewegen kann!“<br />

Haben Sie private Hobbys?<br />

Viele! Spannende und entspannende! Sie auf-<br />

zuzählen, würde zu lange dauern. Mein Herz<br />

hängt besonders an unserem Familien-Projekt<br />

in Weißrussland: dort haben mein Mann und<br />

ich gemeinsam mit der Caritas ein Kinderdorf<br />

für schwerstbehinderte Kinder ins Leben ge-<br />

rufen, die Kosten eines Hauses für 12 dieser<br />

Kinder werden von <strong>Bochum</strong> aus durch uns<br />

finanziert. Es soll nach Fertigstellung von den<br />

Benediktinerinnen geleitet werden.<br />

Wir wünschen hnen und hren Vorhaben<br />

viel Glück!<br />

Jetzt<br />

Beratungsgesprächvereinbaren!<br />

0234 307 96 11<br />

Eine kompetente Beratung stellt eine<br />

optimale Versrgung sicher.<br />

Pflichtbesuche. Werden sie nicht regelmäßig<br />

abgerufen, kann dies zur Reduzierung oder sogar<br />

Einstellung der Pflegegeldzahlung führen!<br />

Wird der Bezug von Pflegegeld in Sach- bzw.<br />

Kombinationsleistung geändert, weil ein ambulanter<br />

Pflegedienst den betroffenen Pflegebedürftigen<br />

mit pflegt, so entfällt der Beratungsbesuch.<br />

Fotos: FuK <strong>Bochum</strong>


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Rom ist eine Reise wert – ein Erlebnisbericht<br />

Mein Mann und ich hatten uns im letzten<br />

Jahr entschlossen, an einer Reise von F.U.K.<br />

– Reisen <strong>Bochum</strong> teilzunehmen. Immer wieder<br />

hatten wir diese Idee gehabt und verschoben<br />

– jetzt sollte es endlich soweit sein. Rom – fünf<br />

Tage im November.<br />

Am Montag ging es los, ab Flughafen Dort-<br />

mund mit dem Flieger nach Rom. Auf unsere<br />

Unterkunft war ich sehr gespannt, und wurde<br />

dann angenehm überrascht. Alles war in Ord-<br />

nung in diesem Hotel, auch die Einrichtung war<br />

geschmackvoll; und <strong>vor</strong> allem die Lage war<br />

günstig: wir wohnten nicht weit vom Stadtkern<br />

entfernt und erreichten viele Besichtigungs-<br />

orte problemlos zu Fuß. Morgens nach dem<br />

Frühstück, gegen 9 Uhr, ging es jeden Tag bei<br />

gutem Wetter los. Sehr beeindruckt hat mich<br />

die öffentliche Messe, die der Papst abhielt,<br />

während wir zusammen mit unglaublich vielen<br />

Gläubigen auf dem Petersplatz standen. Um<br />

uns herum hörte man ein Gewirr von verschie-<br />

denen Sprachen, ich erinnere mich an Polnisch,<br />

Englisch, Französisch. Alle Menschen waren<br />

ganz ergriffen und haben das Erlebnis sicher<br />

bis heute ebenso wenig vergessen wie ich.<br />

Wenn ich noch einmal nach Rom fahre, gehe<br />

ich sicher auch gern ein wenig allein durch die<br />

Stadt, weil ich mich ja jetzt schon auskenne.<br />

Reisen für junggebliebene ab 55 Jahren<br />

Ihr Spezialist für Seniorenreisen<br />

...Mehr erleben mit Gleichgesinnten<br />

und Gleichaltrigen!<br />

Wir möchten mit diesen Reisen gerne Ihren Wunsch nach Service,<br />

Komfort und ein bißchen Luxus erfüllen. Die Reisen finden allesamt<br />

in Begleitung von Mitarbeitern der F.U.K. - Reisen <strong>Bochum</strong> statt. Das<br />

gibt Ihnen Sicherheit und ein gutes Gefühl. Im Angebot zum Bei-<br />

spiel:<br />

Im Internet finden sie alle Informationen<br />

zum Palliativnetz <strong>Bochum</strong><br />

ROM (04.11.07 bis 10.11.07), M TTEL-<br />

MEERKREUTZFAHRT (07.05.07 bis<br />

17.05.07), STADE (13.05.07 bis 17.05.07),<br />

VELDENZ AN DER MOSEL (21.05.07<br />

bis 28.05.07), GARM SCH-PARTEN-<br />

K RCHEN (11.06.07 bis 20.06.07), BERL N<br />

(01.07.07 bis 06.07.07), LÜNEBURGER -<br />

HE DE (08.07.07 bis 15.07.07), MÜNCHEN<br />

(27.08.07 bis 31.08.07), ALTMÜHLTAL<br />

(10.08.07 bis 19.08.07), NORDDE CH<br />

(07.10.07 bis 14.10.07), GARDASEE (01.10.07<br />

bis 11.10.07), MALLORCA (14.10.07 bis<br />

28.10.07).<br />

Rufen Sie uns an! Wir erteilen gerne Auskunft über unser umfangreiches<br />

Reiseprogramm sowie über unsere Tagesausflüge. Herr Nico Koning freut<br />

sich auf Ihren Anruf unter 0234 – 5 77 08 07.<br />

Oder besuchen Sie uns im Internet:<br />

fuk-reisen.de<br />

SOMMER<br />

2007<br />

Viele weitere<br />

tolle Ziele,<br />

Sprechen Sie<br />

uns an!<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | X


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

F.U.K. - Reisen<br />

Feldsieper Str. 19<br />

44809 <strong>Bochum</strong><br />

0234 - 577 08 07<br />

Sicherheit und Schutz für Pflegepersonen<br />

Die IKK informiert<br />

Besuchen Sie uns doch mal<br />

Im Internet:<br />

vereinigte-ikk.de<br />

X | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

Beim ersten Besuch habe ich es aber als sehr<br />

angenehm empfunden, in einer Gruppe zu<br />

sein. Wir hatten nicht nur den Reiseleiter, Herrn<br />

Bauhuf, bei uns, der sich auskannte, sondern<br />

wurden auch noch von einer deutschen jun-<br />

Unterstützung für Pflegepersonen<br />

Für Pflegepersonen, die ihre Hilfe nicht er-<br />

werbsmäßig in einem Haushalt leisten (ehren-<br />

amtliche Pflege), bietet die Pflegeversicherung<br />

der Vereinigten IKK ebenfalls spezifische Leis-<br />

tungen und weitere Vorteile. Unter bestimm-<br />

ten Voraussetzungen<br />

• sind ehrenamtlich Pflegende rentenversichert,<br />

• erhalten ehrenamtlich Pflegende bei ihrer Pflege<br />

einen gesetzlichen Unfallversicherungsschutz,<br />

• können ehrenamtlich Pflegende nach Beendi-<br />

gung der Pflegetätigkeit besondere Unterstüt-<br />

zung beim Widereinstieg in das Erwerbsleben<br />

erhalten und<br />

• an für sie kostenfreien Pflegekursen – auch<br />

zu Hause – teilnehmen.<br />

Ehrenamtlichkeit entfällt im Übrigen nicht des-<br />

halb, weil der Pflegebedürftige das Pflegegeld<br />

an seine Pflegeperson weiterreicht. Auch müs-<br />

sen Pflegende nicht befürchten, dass ihnen<br />

andere Sozialleistungen (wie Erziehungsgeld<br />

oder <strong>vor</strong>zeitige Altersrente) aus diesem Grund<br />

gestrichen werden. Ebenso muss niemand des-<br />

wegen aus der kostenfreien Familienversiche-<br />

rung in der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

der Vereinigten IKK ausscheiden. Wer aller-<br />

dings Arbeitslosengeld bezieht, der sollte der<br />

Agentur für Arbeit die ehrenamtliche Pflege<br />

anzeigen, damit geprüft werden kann, ob wei-<br />

terhin Vermittlungsfähigkeit <strong>vor</strong>liegt.<br />

Rentenversicherungsbeiträge für Pflegeper-<br />

sonen<br />

gen Frau begleitet,<br />

die in Rom wohnt<br />

und fließend Ita-<br />

lienisch sprach.<br />

Sie hat uns alles,<br />

was wir sahen,<br />

erklärt und für ei-<br />

nen reibungslosen<br />

Ablauf der Besichtigungen gesorgt. Insgesamt<br />

hat mir die Fahrt nach Rom ausgesprochen gut<br />

gefallen. Wir denken noch oft daran und sind<br />

froh, dass wir uns dazu entschlossen haben,<br />

mitzufahren. Frau E. Moysidis<br />

Wenn Pflegepersonen – beispielsweise als An-<br />

gehöriger, Freund oder Nachbar – einen bei<br />

der Vereinigten IKK versicherten Pflegebedürf-<br />

tigen regelmäßig und mindestens 14 Stunden<br />

wöchentlich ehrenamtlich pflegen, zahlt die<br />

Pflegekasse der Vereinigten IKK für die Dauer<br />

Romfotos: FuK - Reisen


Fotos: FuK <strong>Bochum</strong><br />

Übrigens:<br />

Hat ein Pflegebedürftiger zugleich<br />

Ansprüche auf Beihilfe oder Heil-<br />

fürsorge, zahlen wir nur den halben<br />

Beitrag. Die andere Hälfte steuert die<br />

für den Pflegebedürftigen zuständi-<br />

ge Festsetzungsstelle für die Beihilfe<br />

bzw. der Dienstherr bei. Auch diese<br />

Stellen sollten deshalb vom Pflege-<br />

bedürftigen und/oder von der Pflege-<br />

person über die ehrenamtliche Pflege<br />

informiert werden.<br />

der Pflege Rentenversicherungsbeiträge.<br />

Das gilt nicht, wenn die Pflegeperson<br />

anderweitig mehr als 30 Stunden wö-<br />

chentlich erwerbstätig (zum Beispiel als<br />

Arbeitnehmer) oder versicherungsfrei in<br />

der Rentenversicherung sind (zum Beispiel<br />

wegen des Bezugs einer Altersvollrente).<br />

Die Höhe der Beiträge richtet sich nach<br />

dem wöchentlichen Umfang der Pflege<br />

und er Pflegestufe des Pflegebedürftigen.<br />

Als Faustformel gilt: Je höher die Pflege-<br />

stufe und je höher der Zeitaufwand für<br />

die wöchentliche Pflege, desto höher sind<br />

die von der IKK gezahlten Beiträge und die<br />

dadurch erworbenen späteren Rentenan-<br />

sprüche. Die Höhe der Bemessungsgrund-<br />

lage, von der wir insgesamt Rentenversi-<br />

cherungsbeiträge gezahlt haben, teilt die<br />

IKK dem Pflegenden mindestens jährlich<br />

mit. Wer es schon <strong>vor</strong>her wissen möchte,<br />

der kann die Höhe der Beiträge gern bei<br />

der Krankenkasse erfragen.<br />

Eine Bitte an alle ehrenamtlichen Pfle-<br />

gepersonen: Informieren Sie die Pflege-<br />

„Mein bequemer Freelift.<br />

Ich kann und will nicht mehr ohne.“<br />

Rufen Sie kostenlos an!<br />

Telefon 0800 - 33 77 880<br />

Freelift Treppenlifte GmbH<br />

Siemensstraße 31<br />

47533 Kleve<br />

Wir sind<br />

<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

für Sie da<br />

T R E P P E N L I F T E G m b H<br />

WWW.freelift-treppenlifte.de<br />

GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

kasse über alle Veränderungen, die mög-<br />

licherweise Einfluss auf die Zahlung und<br />

die Höhe der Rentenversicherungsbeiträge<br />

haben, zum Beispiel eine höhere wöchent-<br />

liche Pflegezeit, eine Verringerung der<br />

Pflegezeit durch Aufteilung der Pflege auf<br />

mehrere Personen, eine Minderung einer<br />

anderweitigen Erwerbstätigkeit auf nicht<br />

mehr als 30 Stunden, eine Unterbrechung<br />

der Pflege wegen Urlaub oder Krankheit<br />

der Pflegeperson. Das schafft Klarheit und<br />

vermeidet nachträgliche Korrekturen.<br />

Unfallversicherung<br />

Ehrenamtlich Pflegende mit einer mindes-<br />

tens 14-stündigen wöchentlichen Pflege-<br />

zeit sind für die Dauer der häuslichen Pfle-<br />

ge auch unfallversichert. Ein Antrag oder<br />

eine zusätzliche Beitragszahlung sind hier-<br />

für nicht erforderlich. Den Pflegepersonen<br />

stehen dieselben Leistungsansprüche zu<br />

wie den anderen Versicherten in der ge-<br />

setzlichen Unfallversicherung. Zuständig<br />

sind die Gemeindeunfallversicherungsträ-<br />

ger bzw. Eigenunfallversicherungsträger<br />

der Städte.<br />

44 FRL Duitse adv FC 118x117.1 1 16-01-2007 11:03:50<br />

Wenn die Pflegeperson einen Unfall erlei-<br />

det, liegt ein „Arbeitsunfall“ <strong>vor</strong>. In diesem<br />

Fall sollte unbedingt der Unfallarzt aufge-<br />

sucht werden. Bei Behandlung durch den<br />

Hausarzt muss angegeben werden, dass<br />

es sich um einen Arbeitsunfall handelt. In<br />

diesem Fall entfallen die sonst erforderli-<br />

chen Eigenbeteiligungen, zum Beispiel im<br />

Krankenhaus oder bei den Arzneien.<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

Wenn Angehörige gepflegt werden, kön-<br />

nen Pflegepersonen sich seit dem 1. Februar<br />

2006 freiwillig in der Arbeitslosenversiche-<br />

rung weiterversichern. Dies war zu<strong>vor</strong> nicht<br />

möglich. Dazu müssen folgende Vorausset-<br />

zungen erfüllt werden:<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | X


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Frank Heckmann<br />

Regionaldirektor<br />

Universitätsstr. 68<br />

44789 <strong>Bochum</strong><br />

0234 - 333 01-200<br />

X V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

• Sie pflegen Angehörige der Pflegestufen I bis III<br />

(nach dem SGB XI)<br />

• Für die Pflege benötigen Sie wöchentlich mindes-<br />

tens 14 Stunden oder<br />

• Sie sind selbständig tätig und pflegen eine ange-<br />

hörige Person oder<br />

• Sie sind im Ausland – außerhalb der EU – beschäf-<br />

tigt und pflegen eine angehörige Person: Dann<br />

können Sie sich unter bestimmten Bedingungen<br />

freiwillig weiterversichern. Bitte setzen Sie sich dazu<br />

mit der Bundesagentur für Arbeit in Verbindung.<br />

Wer trägt den Beitrag zur freiwilligen Arbeits-<br />

losenversicherung?<br />

Den Beitrag zahlt die Pflegeversicherung allein.<br />

Wann genau die Pflegeperson Anspruch auf<br />

Arbeitslosengeld hat: Anspruch auf Arbeitslo-<br />

sengeld besteht, wenn sie<br />

• ihre Pflegetätigkeit beendet haben und arbeitslos<br />

sind und • sich freiwillig weiterversichern und<br />

• die freiwillige Arbeitslosenversicherung innerhalb<br />

eines Monats beantragen, nachdem Sie mit der<br />

Pflege begonnen haben.<br />

Wo wird der Antrag auf freiwillige Arbeitslo-<br />

senversicherung gestellt:<br />

Der Antrag wird bei der Bundessagentur für Arbeit<br />

an Ihrem Wohnort gestellt.<br />

Achtung: Der Antrag muss innerhalb eines Monats<br />

nach Beginn der Pflegetätigkeit beantragt werden!<br />

Die Vereinigte IKK gehört mit über 1 Million Versi-<br />

cherten und 2.700 Mitarbeitern zu den 16 größten<br />

Krankenkassen in Deutschland und betreut in Bo-<br />

chum rund 25.000 Versicherte. Besuchen Sie uns<br />

doch einmal in unserer Regionaldirektion, Universi-<br />

tätsstr. 68, 44789 <strong>Bochum</strong> (Tel. 0234/ 333 01-0)<br />

oder in der Geschäftsstelle Wattenscheid, August-<br />

Bebel-Platz 2, 44866 <strong>Bochum</strong> (Tel. 02327-9914-0).<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Foto Heckmann: IKK Regionaldirektion


Fotos: pluszwo.de<br />

GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Welcher Pflegedienst passt zu mir und meiner<br />

Situation? Grundsätzliche Erwägungen<br />

Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind täglich auf Pflege angewiesen. Der größte Teil von ihnen wird<br />

zu Hause von Angehörigen gepflegt. Noch, denn die demographische Entwicklung und die verschärften Bedin-<br />

gungen auf dem Arbeitsmarkt werden dazu führen, dass schon bald Familienangehörige allein nicht mehr die<br />

Zeit und die Kraft aufbringen können, die Pflege ihrer Lieben zu übernehmen.<br />

Schon heute zeichnet sich ein Trend ab, dass<br />

die Nachfrage nach ambulanten Pflegediens-<br />

ten ansteigt. Doch wie findet man unter den<br />

vielen Anbietern den Dienst, der am besten zu<br />

den eigenen Bedürfnissen passt?<br />

Kirchen, Verbände der freien Wohlfahrtspflege,<br />

private Verbände oder Gemeinden, sie alle bieten<br />

den häuslichen ambulanten Pflegedienst an. Da<br />

ist es für die Pflegebedürftigen und ihre Ange-<br />

hörigen nicht leicht, den Durchblick zu behalten,<br />

zumal sich die einzelnen Anbieter oft deutlich<br />

in ihren Leistungen und Preisen unterscheiden.<br />

Deshalb ist es grundsätzlich ratsam, immer<br />

mehrere Angebote einzuholen, be<strong>vor</strong> man sich<br />

für einen Pflegedienst entscheidet.<br />

Oft können andere<br />

Betroffene ihre<br />

Erfahrungen<br />

mitteilen und<br />

w e r t v o l l e<br />

Tipps geben.<br />

Eine gute Ent-<br />

scheidungshilfe<br />

liefert aber auch<br />

eine Checklis-<br />

te, die die AOK<br />

ins Internet<br />

gestellt hat<br />

(www.aok.de).<br />

Anhand von zahlreiche Fragen<br />

und deren Beantwortung werden<br />

Unterschiede zwischen den ver-<br />

schiedenen Anbietern deutlich,<br />

die der Interessent dann aufgrund<br />

seiner individuellen Situation be-<br />

werten und abwägen kann.<br />

Ein wichtiges Kriterium ist bei-<br />

spielsweise ein ausführliches und<br />

kostenfreies erstes Gespräch im<br />

häuslichen Umfeld des Pflegebe-<br />

dürftigen. Da wird schnell klar, ob<br />

und wie persönliche Bedürfnisse<br />

und Gewohnheiten mit dem An-<br />

gebot des Pflegedienstes zusam-<br />

menpassen. Des weiteren spielt<br />

die räumliche Nähe des Anbieters<br />

zur Wohnung des zu Pflegenden<br />

eine nicht unbedeutende Rolle<br />

und die Erreichbarkeit des Diens-<br />

tes – idealer Weise 24 Stunden am<br />

Tag, auch am Wochenende und<br />

Ambulante Pflege:<br />

• Versorgung eines Menschen in sei-<br />

ner häuslichen Umgebung<br />

durch Sozialstationen und private<br />

Pflegedienste.<br />

• Durch aktivierende Pflege soll eine<br />

Verbesserung der <strong>Gesundheit</strong>s- und<br />

Lebenssituation erreicht werden.<br />

• Umfasst sowohl elementare Pflege-<br />

handlungen sowie auf eine spezifi-<br />

sche Erkrankung zugeschnittene<br />

Pflegemaßnahmen (Grund- und<br />

Behandlungspflege) als auch die<br />

hauswirtschaftliche Versorgung.<br />

• Vermeidung von Krankenhaus- oder<br />

Heimaufenthalten.<br />

• Verkürzung von Klinikaufenthal-<br />

ten.<br />

an Feiertagen. In diesem Zusammenhang ist<br />

ebenfalls abzuklären, ob diver-<br />

se Zusatzkosten (Nacht-<br />

zuschlag, Wegegeld)<br />

berechnet werden.<br />

Überhaupt sollte das<br />

Angebot des Pflege-<br />

dienstes klar struktu-<br />

riert, übersichtlich und<br />

für Laien verständlich<br />

ausformuliert sein.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | XV


GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />

Ambulante Pflege:<br />

Welche Personen dürfen in der am-<br />

bulanten Pflege arbeiten?<br />

Welche Personen in der ambulanten<br />

Pflege arbeiten dürfen, richtet sich<br />

nach den Sozial-Gesetz-Buch (SGB).<br />

Bei den Leistungen nach SGB V dürfen<br />

nur examinierte Pflegekräfte (min. 5<br />

Vollzeitstellen inkl. Vertretung) und<br />

Personen mit einer beruflichen Qua-<br />

lifikation, soweit diese das Spektrum<br />

der Behandlungspflege entsprechen<br />

und mindestens 2 Jahre Berufspraxis<br />

haben (Arzthelferin, Altenpflegehel-<br />

ferin).<br />

Bei den Leistungen nach SGB XI kann<br />

grundsätzlich die Arbeit von Pflege-<br />

hilfskräften unter der Leitung einer<br />

examinierten Pflegekraft geschehen.<br />

XV | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />

Weiterführende Informationen zum Thema: aok.de<br />

Dass es sich selbstverständlich<br />

immer nur um einen zugelas-<br />

senen Dienst handeln sollte,<br />

der einen Vertrag mit der<br />

Pflegekasse geschlossen hat,<br />

sei noch einmal ausdrücklich<br />

erwähnt.<br />

Doch nicht nur die finanziellen<br />

Rahmenbedingungen müssen<br />

stimmen, auch das Fachpersonal des Pflege-<br />

dienstes sollte qualifiziert und in ausreichender<br />

Besetzung <strong>vor</strong>handen sein, damit sich der Pfle-<br />

gebedürftige nicht ständig an neue Gesichter<br />

gewöhnen muss, sondern im Idealfall von einer<br />

Pflegekraft bzw. einem kleinen Pflegeteam be-<br />

treut wird. Darüber hinaus haben sich einige<br />

Pflegedienste auf bestimmte Personengruppen<br />

spezialisiert (beispielsweise Kinder oder auch<br />

Demente etc.) Wichtig ist für manchen auch<br />

die Frage, ob er festlegen kann, dass er nur<br />

von männlichem bzw. weiblichem Personal<br />

gepflegt werden möchte.<br />

Für den reibungslosen Ablauf der Pflege<br />

sollten von Anfang an die Angehörigen<br />

mit in die Aufstellung des Pflegeplans ein-<br />

bezogen werden. Dazu gehört auch, dass<br />

der Pflegedienst ihnen einen festen An-<br />

sprechpartner auf seiner Seite nennt, den<br />

sie kontaktieren können, sollte es Probleme<br />

irgendwelcher Art geben.<br />

Ein guter Pflegedienst wird zusätzlich sei-<br />

ne Pflegeschritte sorgfältig dokumentieren<br />

und die Angehörigen auf Wunsch die Ak-<br />

ten einsehen lassen.<br />

Ferner sollte er ihnen eine Pflegeanleitung und<br />

praktische Tipps für die Zeit des Tages und der<br />

Nacht mit auf den Weg geben, wo die profes-<br />

sionelle Hilfe nicht anwesend ist und die Ange-<br />

hörigen auf sich allein gestellt sind.<br />

Foto Simone van den Berg, fotolia


Foto: Holz Marketing<br />

Straftaten gegen ältere Menschen<br />

Teil IV<br />

Senioren werden häufig Opfer von Trickbetrügern.<br />

In Zusammenarbeit mit der Polizei informiert <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Sie über die wichtigs-<br />

ten zur Zeit praktizierten Methoden, mit denen die Straftäter versuchen, sich an Ihnen<br />

zu bereichern.<br />

Diesmal geht es um:<br />

Unterwegs auf Nummer sicher.<br />

Verreisen Sie gern? Reisen bringen nicht nur Ab-<br />

wechslung in den Alltag, sie öffnen uns auch die<br />

Augen für Unbekanntes und erhalten damit unser<br />

Interesse an der Welt. Leider macht man manch-<br />

mal aber auch negative Erfahrungen, <strong>vor</strong> allem<br />

dann, wenn die unbeschwerte Ferienstimmung<br />

zur Sorglosigkeit im Umgang mit dem Porte-<br />

monnaie geführt hat. Darauf haben sich nämlich<br />

manche Diebe spezialisiert. Hier sind einige Tipps<br />

für den Umgang mit Geld auf Reisen:<br />

TIPPS:<br />

• Nehmen Sie nach Möglichkeit keine größeren<br />

Bargeldbeträge mit.<br />

• Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und<br />

Papiere in verschiedenen verschlossenen Innenta-<br />

schen ihrer Oberbekleidung dicht am Körper statt<br />

in der Handtasche. Benutzen Sie einen Brustbeu-<br />

tel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder<br />

eine am Gürtel befestigte Geldbörse.<br />

Tragen Sie ihre Hand- oder Umhängetasche ver-<br />

schlossen unter den Arm geklemmt oder auf der<br />

Körper<strong>vor</strong>derseite mit dem Verschluss zum Körper.<br />

Tragen Sie die Tasche nicht lose über der Schulter.<br />

• Legen Sie Ihre Geldbörse beim Einkauf nicht<br />

in die Einkaufstasche, den Einkaufskorb oder<br />

–wagen, sondern tragen Sie Ihr Geld in einer ver-<br />

schlossenen körpernahen Innentasche Ihrer Ober-<br />

bekleidung.<br />

• Lassen Sie die Handtasche nie aus den Augen,<br />

weder im Restaurant oder Laden noch im Kauf-<br />

haus. Hängen Sie Ihre Tasche bei der Anprobe von<br />

Schuhen nicht an die Stuhllehne bzw. lassen Sie<br />

sie nicht in der Umkleidekabine unbeaufsichtigt<br />

liegen.<br />

• Unterwegs bietet Ihnen Begleitung guten<br />

Schutz. Unternehmen Sie Besorgungen oder Be-<br />

suche gemeinsam mit Nachbarn, Bekannten oder<br />

Verwandten.<br />

• Wenn möglich, lassen Sie sich Ihr Geld nicht am<br />

viel besuchten Kassenschalter, sondern an einem<br />

abseits gelegenen, ruhigen Schalter auszahlen.<br />

• Überlegen Sie, wie viel Geld Sie unbedingt ab-<br />

heben müssen und gehen Sie lieber des öfteren<br />

zur Bank, statt das Geld im Hotelzimmer zu ver-<br />

stecken.<br />

• Wenn Sie Geld am Automaten abheben: tun Sie<br />

dies möglichst nur an Automaten in Innenbereichen.<br />

Zählen Sie Ihr Geld nicht in der Öffentlichkeit nach.<br />

• Achten Sie gerade beim Geldabheben auf Frem-<br />

de, die Ihnen folgen, gehen Sie durch belebte<br />

Gegenden mit Passanten und Geschäften nach<br />

Hause. Wenn Sie sich belästigt fühlen: stellen Sie<br />

Öffentlichkeit her, indem Sie den Verfolger laut<br />

ansprechen.<br />

• Bei der Bitte um eine milde Gabe oder um<br />

Wechseln des Geldes denken Sie daran, dass Die-<br />

be zugreifen können, wenn Sie die Geldbörse in<br />

der Hand halten.<br />

• Lassen Sie in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in<br />

Bahnhöfen, auf Weihnachtsmärkten oder in Gast-<br />

stätten, niemanden sehen, wie viel Geld Sie bei<br />

sich haben.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine<br />

gute Reise!<br />

Info & Service<br />

Wer einige Tipps beachtet,<br />

braucht unterwegs keine<br />

Angst <strong>vor</strong> Dieben zu haben.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 11


Info & Service<br />

Johanni<br />

Am 24. Juni feiern wir Johanni, das<br />

Fest Johannes das Täufers.<br />

In <strong>vor</strong>christlicher Zeit hatte die „Mittsommer-<br />

Johannes auf Patmos<br />

Hans Burgkmair;<br />

Öl auf Holz;1518;<br />

Wir feiern Johanni<br />

„Kleiner Wagen“<br />

nacht“ Ende Juni eine ähnlich große Bedeu-<br />

tung im Jahreslauf wie für uns heute das Weih-<br />

nachtsfest. Dass diese beiden Festeszeiten im<br />

Kreislauf der Natur einander genau gegenüber<br />

liegen, ist kein Zufall. Der längsten Nacht im<br />

Dezember entspricht als Gegenpol der<br />

längste Tag im Hochsommer.<br />

Auch die Art, wie man<br />

Deichsel<br />

damals und heute die Feste<br />

beging bzw. begeht, ist gegensätz-<br />

lich: die Germanen fühlten sich im Juni dem<br />

Sonnengott verbunden. Sie huldigten ihm auf<br />

freiem Feld unter sengender Sonne, indem<br />

sie sich durch Tanz, Musik und berauschende<br />

Getränke in einen ekstatischen Zustand ver-<br />

setzten. Dieses Gemeinschaftserlebnis verhalf<br />

ihnen dazu, sich gefühlsmäßig von der Erde<br />

zu entfernen und mit der Sonne zu verbinden.<br />

Das Weihnachtsfest dagegen begehen wir in<br />

der Ruhe und Innerlichkeit der heiligen Nacht.<br />

Johannes der Täufer wird der Verkünder des<br />

Lichtes genannt. Er gilt als der erste Mensch,<br />

der die Bedeutung des Jesus von Nazareth er-<br />

Wer einen Garten hat, kann seinen (Enkel-)Kindern um die Johan-<br />

nizeit ein besonderes Erlebnis ermöglichen: ein Johannifeuer!<br />

12 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

Bei hereinbrechender Dunkelheit wird es ent-<br />

zündet und gemeinsam eine Weile beobachtet<br />

- dabei lassen sich in den Flammen Gestalten,<br />

Gesichter und vieles mehr entdecken. Wenn<br />

das Holz heruntergebrannt ist, werden Kartof-<br />

feln in Alufolie in die Glut gelegt und später<br />

mit Salz und Butter gegessen. Beliebt ist bei<br />

Polarstern<br />

( Nordstern)<br />

kannt hat, der von sich sagt: „Ich bin das Licht<br />

der Welt“. Den Anbruch eines neuen Zeitalters<br />

als Einziger geahnt zu haben, war für Johan-<br />

nes mit einem Einsamkeitserlebnis verbunden,<br />

das er in einem Bild andeutet: „Ich bin die<br />

fers in der Wüste“.<br />

Stimme des Ru-<br />

Er charakterisiert sich damit als<br />

den ersten „modernen“ Menschen:<br />

während die heidnische Anbetung der<br />

Sonne ein Gruppenereignis war, die Be-<br />

deutung des christlichen Impulses kann<br />

nur jeder für sich allein erkennen. Es gibt<br />

ein Tier, das Johannes dem Täufer gewidmet ist:<br />

das Glühwürmchen (auch „Johanneskäfer“ ge-<br />

nannt). Wer sich um die Johannizeit an warmen<br />

Abenden im Freien aufhält und nicht zu viel Lärm<br />

macht, kann manchmal ganze Schwärme der<br />

Leuchtkäferchen umherfliegen sehen. Jedes von<br />

ihnen ist ein kleines Licht in den kurzen Nächten<br />

des Jahres. Es deutet – wie sein Namensgeber<br />

- <strong>vor</strong>aus auf das Kommen des großen Lichtes in<br />

der längsten Nacht.<br />

Kindern das „Stockbrot“: ein Stock wird an<br />

einem Ende mit Brotteig (oder anderem Teig)<br />

bestrichen und solange über die Glut gehalten,<br />

bis der Teig gar ist. Wer keinen Garten hat,<br />

kann auf dem Balkon oder bei einem Spazier-<br />

gang an einem klaren Abend auch ohne Feuer<br />

den Hochsommer feiern. Der Sternenhimmel<br />

Grafik: pluszwo.de, Foto: fotolia, Täufer: Uni Leipzig


Foto Feuer: Susanne Güttler, Arthrose: Branislav Ostojic, fotolia<br />

übt auf Kinder eine große Faszination<br />

aus. Machen Sie sie auf einfache Phäno-<br />

mene aufmerksam:<br />

Der erste Stern, der am Himmel auf-<br />

Entfernung x 5!<br />

leuchtet, ist die Venus, der<br />

„Großer<br />

Wagen“<br />

Was bedeutet eigentlich ...<br />

Arthrose ?<br />

Arthrose ist der dauerhafte Verschleiß<br />

eines Gelenkknorpels, oft aufgrund<br />

zu starker oder einseitiger Belastung<br />

über längere Zeit (z.B. bei Leistungs-<br />

sportlern). Weitere Ursachen können<br />

Rheuma, Verletzungen, Stoffwechsel-<br />

störungen oder angeborene Formverän-<br />

derungen des Gelenks sein. Außerdem<br />

ist Arthrose eine typische Alterserschei-<br />

nung, deren Auftreten auch anlagebe-<br />

dingt ist.<br />

„Abendstern“. Als „Kompass“<br />

diente den Seefahrern frü-<br />

her der Polarstern oder<br />

„Nordstern“: er bildet<br />

den nördlichen Him-<br />

melspol, um den<br />

sich der ganze<br />

Himmel zu dre-<br />

hen scheint. Wo<br />

er steht, ist Nor-<br />

den. Man findet ihn,<br />

indem man zuerst den<br />

Der Verlauf geht schleichend <strong>vor</strong> sich:<br />

Der Knorpel wird aufgrund der stetigen<br />

Belastung langsam abgerieben bis hin<br />

zu seiner völligen Zerstörung. Spätes-<br />

„Großen Wagen“<br />

aufsucht, der als<br />

auffälligstes Stern-<br />

bild immer gut zu<br />

finden ist. Wenn die<br />

Entfernung zwischen<br />

den beiden hinteren,<br />

den Kasten des Wa-<br />

gens bezeichnenden<br />

Sterne mit einer ge-<br />

dachten Linie um das<br />

Fünffache verlängert wird, erreicht man<br />

den Polarstern. Er ist zugleich der letzte<br />

Deichselstern des „Kleinen Wagens“.<br />

Ist das Interesse an den Sternbildern bei<br />

den Kindern erwacht, kann sich z.B. später<br />

ein Besuch im Planetarium anschließen.<br />

tens wenn der Knochen selbst angegrif-<br />

fen wird, ist die Arthrose mit starken<br />

Schmerzen verbunden.<br />

Info & Service<br />

Bei Kindern sehr beliebt: Stockbrot<br />

backen am Lagerfeuer.<br />

Die Therapie hängt von den Ursachen,<br />

dem Stadium und dem betroffenen<br />

Gelenk ab. Belastungen (z.B. durch<br />

Übergewicht) sowie Kälte und Nässe<br />

müssen vermieden werden. Medika-<br />

mente können schmerzlindernd sein<br />

und Entzündungen vermeiden helfen,<br />

Knochenaufbaupräparate regen den<br />

Knorpel zu Wachstum an. Operative<br />

Korrekturen erreichen oft eine Besse-<br />

rung, letzte Maßnahme ist das Einset-<br />

zen eines künstlichen Gelenks.<br />

1 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007


!<br />

Gesünder leben durch<br />

Chinesische Bewegungskunst<br />

Die chinesische Medizin kennt eine ganze Reihe von<br />

Bewegungs- und Meditationstechniken, die zur Erhaltung<br />

der <strong>Gesundheit</strong> dienen und sich auch bei uns steigender Be-<br />

liebtheit erfreuen. Zwei der bekanntesten wollen wir Ihnen<br />

<strong>vor</strong>stellen:<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Tai Chi (siehe Bild) kann in<br />

jedem Alter erlernt und ausgeübt<br />

werden. Fragen Sie Ihre<br />

Krankenkasse nach möglichen<br />

Kostenübernahmen.<br />

1 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

Tai Chi (gesprochen:Taitschi) und Qigong (ge-<br />

sprochen: Tschigong) sind weltweit geschätzt als<br />

effektive, ganzheitliche <strong>Gesundheit</strong>sförderung,<br />

die von Menschen jeden Alters und in jedem Fit-<br />

nesszustand ausgeführt werden können. Beide<br />

haben die chinesische Yin-Yang-Philosophie zur<br />

Grundlage und lehren den Menschen, seine in-<br />

nere Energie zur Steigerung der Lebensqualität zu<br />

nutzen. Beim Üben verbinden sich Körper, Geist<br />

und Atem zu einer tiefen, natürlichen Einheit.<br />

Qigong<br />

Das chinesische Wort Qi (gesprochen: Tschi)<br />

bedeutet „Atem“ oder „Energie“. Gong heißt<br />

„Arbeit“, aber auch „Können“. Zusammen be-<br />

zeichnet der Ausdruck Qigong die Fähigkeit, mit<br />

dem Atem als vitale Lebenskraft umzugehen, sie<br />

zu beleben und zu aktivieren. Die Qigong-Übun-<br />

gen sind älter als die Akupunktur und bildeten<br />

ursprünglich die Basis der chinesischen Medizin.<br />

Sie variieren je nach Schule stark in ihrer Ausfüh-<br />

rung, haben aber alle zum Ziel, Kontrolle über<br />

den Fluss der Lebensenergieströme zu erlangen<br />

und dadurch nicht nur die körperliche Gesund-<br />

heit, sondern auch den Willen zu stärken.<br />

Tai Chi<br />

Im Tai Chi als Entspannungsübung kommt es in<br />

erster Linie auf Weichheit und Geschmeidigkeit<br />

an. Die Muskulatur soll im Laufe der Zeit in ho-<br />

hem Maße entspannt und die Gelenke beweglich<br />

werden. Der Ausdruck Tai Chi kann als „Das Erha-<br />

bene“ oder „Höchste Unendlichkeit“ verstanden<br />

werden, wobei das Tai auch als Bezeichnung des<br />

Polarsterns als Angelpunkt des Universums gilt.<br />

Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Die Zeit, die Du<br />

Dir nicht für Deine <strong>Gesundheit</strong> nimmst, nimmt<br />

sich die Krankheit.<br />

Die Tai Chi und Qigong-Kurse, die in Mitgliedsver-<br />

einen des Dachverbandes gegeben werden, sind<br />

von den Spitzenorganisationen der gesetzlichen<br />

Krankenkassen als qualitätsgesicherte Präven-<br />

tionskurse nach § 20 SGB V (Sozialgesetzbuch)<br />

zertifiziert. Deren Mitgliedskassen übernehmen<br />

bis zu 100 % der Kursgebühren. Zusätzlich bie-<br />

ten zahlreiche Krankenkassen ihren Versicherten<br />

Prämien im Rahmen von Bonusprogrammen an,<br />

mit denen sie Bonuspunkte für individuelle Ak-<br />

tivitäten zur <strong>Gesundheit</strong>serhaltung und –förde-<br />

rung vergeben.<br />

Foto: Ulrike Hammerich, fotolia


Menschen mit Behinderungen – steuerliche Tipps<br />

Von Diplom - Ökonom Kai-Uwe Göbel, Wirtschaftsprüfer / Steuerberater, Sozietät Dr. Adamsen, <strong>Bochum</strong><br />

Das Steuerrecht berücksichtigt durch eine Vielzahl<br />

von Vorschriften, dass Menschen aufgrund<br />

einer Behinderung zwangsläufig durch finanzielle<br />

Mehraufwendungen betroffen sind.<br />

Nachfolgend stellen wir Ihnen wesentliche Regelungen<br />

des Einkommensteuergesetzes <strong>vor</strong>,<br />

die dazu dienen diese finanziellen Nachteile zu<br />

mindern.<br />

Steuerliche Berücksichtigung von Behinderungen<br />

– Grad der Behinderung<br />

Das Steuerrecht orientiert sich an dem Grad<br />

der Behinderung der betroffenen Personen.<br />

Die Feststellung der Behinderung erfolgt auf<br />

Antrag bei der zuständigen Behörde. Beträgt<br />

der festgestellte Grad der Behinderung (GdB)<br />

mindestens 50, erhält die Person einen Schwerbehindertenausweis<br />

aus dem ggf. über Merkzeichen<br />

weitere Informationen über gesundheitliche<br />

Merkmale zu entnehmen sind.<br />

Die nachfolgenden Behinderten -Pauschalbeträge<br />

können bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens<br />

steuermindernd berücksichtigt werden:<br />

Bei einem GdB von:<br />

25 und 30 EUR= 10, 35 und 40 EUR= 0, 45<br />

und 50 EUR= 70, 55 und 60 EUR= 720, 65 und<br />

70 EUR= 890, 75 und 80 EUR= 1.0 0, 85 und<br />

90 EUR= 1.2 0, 95 und 100 EUR= 1. 20. Blinde<br />

und hilflose Personen EUR .700.<br />

Die Gewährung des erhöhten Pauschbetrages<br />

für blinde und hilflose Personen ist nicht davon<br />

abhängig, dass eine Pflegeperson tatsächlich<br />

beschäftigt wird. Die Pauschbeträge werden<br />

stets in voller Höhe gewährt, auch wenn die<br />

Vorraussetzung nicht während des ganzen<br />

Kalenderjahres <strong>vor</strong>gelegen haben. Wird der<br />

GdB im Laufe des Jahres erhöht oder gemindert<br />

steht der Pauschbetrag nach dem höchsten<br />

Grad zu, der im Kalenderjahr festgestellt<br />

war. Eine rückwirkende Anerkennung oder<br />

Änderung des GdB ist grundsätzlich möglich.<br />

Sind zusammen veranlagte Ehegatten beide<br />

behindert, steht der Pauschbetrag zweimal zu.<br />

Hat ein Kind Anspruch auf Behinderten-<br />

Pauschbetrag kann der Pauschbetrag auf<br />

den Steuerpflichtigen, der für das Kind<br />

einen Kinderfreibetrag bzw. Kindergeld erhält,<br />

übertragen werden.<br />

Bei der Berücksichtigung von Kindern mit Behinderung<br />

ist das Zusammenspiel zwischen dem<br />

Behinderten – Pauschbetrag und weiteren steuerlichen<br />

Vorschriften zu beachten. (u.a. Kinderfreibetrag,<br />

Kinderbetreuungskosten etc.).<br />

Der Behinderten – Pauschbetrag kann auf der<br />

Lohnsteuerkarte eingetragen werden und somit<br />

bereits beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt<br />

werden.<br />

Berücksichtigung als außergewöhnliche<br />

Belastungen<br />

Entstehen dem Steuerpflichtigen infolge der<br />

Behinderung höhere Aufwendungen, so können<br />

diese anstelle des Pauschbetrages geltend<br />

gemacht werden.<br />

Hierbei schreibt jedoch das Gesetz die Berücksichtigung<br />

und Kürzung einer zumutbaren Belastung<br />

<strong>vor</strong>. Diese ermittelt sich, entsprechend<br />

der familiären Situation, zwischen 1 und 7<br />

Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte.<br />

Nur tatsächliche Aufwendungen, die den<br />

ermittelten Kürzungsbetrag übersteigen können,<br />

wenn sie zudem über dem Pauschbetrag<br />

liegen, berücksichtigt werden. Die tatsächlichen<br />

Aufwendungen sind nachzuweisen bzw.<br />

glaubhaft zu machen.<br />

Zusätzlich können außerordentliche Krankheitskosten<br />

berücksichtigt werden. So sind<br />

beispielsweise die Kosten, die durch einen akuten<br />

Krankheitsanlass verursacht werden, neben dem<br />

Behinderten-Pauschbetrag zusätzlich als außergewöhnliche<br />

Belastung berücksichtigungsfähig.<br />

Rentner im Visier des Finanzamtes<br />

Von Dipl. Ök. Kai-Uwe Göbel, Wirtschaftsprüfer / Steuerberater, Sozietät Dr. Adamsen, <strong>Bochum</strong><br />

Besondere Fälle<br />

Bei behinderungsbedingten, unvermeidba-<br />

Mit Beginn des Jahres 2005<br />

ren Fahrten können geh- hat und die Gesetzgebung stehbehinderte<br />

die gedeckt.<br />

neue Rentenbesteuerung<br />

durch das Alterseinkünftegesetz<br />

eingeführt.<br />

Steuerpflichtige (GdB von mind. 80 oder GdB<br />

Ergänzt wird dieses Gesetz<br />

durch umfangreiche Kontrollmaßnahmen.<br />

Die Finanzämter erhalten<br />

Rentenbezugsmitteilungen<br />

und Hinweise auf Kapitalund<br />

Nebeneinkünfte von<br />

Rentnern. Dadurch wird die<br />

Steuerpflicht vieler Rentner<br />

offenbar.<br />

Wer ist betroffen:<br />

� Rentner, die bisher<br />

schon steuerpflichtig<br />

waren, aber keine<br />

die Neuregelungen auf-<br />

Ein Amnestiegesetz gibt es<br />

nicht, die gesetzlich geregelte<br />

Steueramnestie ist<br />

zum 31. März 2005<br />

ausgelaufen. Es bleibt noch<br />

die Möglichkeit einer strafbefreienden<br />

Selbstanzeige.<br />

Die zweite Gruppe der<br />

betroffenen Rentner wird für<br />

das Kalenderjahr 2005<br />

erstmals steuerpflichtig, weil<br />

durch das Alterseinkünftegesetz<br />

Renteneinkünfte jetzt<br />

zur Hälfte steuerpflichtig<br />

sind und nicht mehr mit dem<br />

im Regelfall günstigeren<br />

Ertragsanteil besteuert<br />

werden.<br />

70 und Merkzeichen G) Aufwendungen für<br />

die Fahrten in angemessenem Rahmen Mit geltend Beginn des<br />

machen. Ein Aufwand für Fahrten bis hat zu 3.000 die Gese<br />

neue Rente<br />

km im Jahr wird als angemessen angesehen.<br />

durch das Al<br />

Außergewöhnlich gehbehinderte gesetz Personen eingefüh<br />

(Merkzeichen aG oder B oder H) können in<br />

Ergänzt wird d<br />

angemessenem Rahmen bis zu 15.000 km<br />

durch umfang<br />

sämtliche Fahrten geltend machen. trollmaßnahme<br />

Zur Ermittlung des steuerlich zu berücksichti- Die Finanzäm<br />

Rentenbezugsm<br />

genden Aufwandes wird ein Kilometersatz von<br />

und Hinweise<br />

EUR 0,30 angesetzt. Beabsichtigt der und Steuer- Nebenei<br />

pflichtige Fahrten über 3.000 km bzw. Rentnern. 15.000 Dad<br />

km zu beantragen ist der Nachweis grundsätz- Steuerpflicht v<br />

offenbar.<br />

lich über ein Fahrtenbuch zu erbringen<br />

Macht ein gehbehinderter Steuerpflichtiger Wer ist betroff<br />

auch Kosten für andere Verkehrsmittel geltend<br />

� Rentne<br />

(z.B. Taxi), so sind die oben genannten Fahrten<br />

schon<br />

entsprechend zu kürzen.<br />

waren,<br />

Neben den Regelungen zu außergewöhnli- Steuere<br />

abgege<br />

chen Belastungen können weitere Vorschriften<br />

steuermindernd berücksichtigt werden, � so Rentne<br />

zum Beispiel für Aufwendungen für die Fahr- grund<br />

ten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte.<br />

regelun<br />

steuerp<br />

Die speziellen Regelungen und Pauschalen die werden<br />

Menschen mit Behinderungen dienen, werden<br />

ergänzt durch allgemeine Regelungen, Viele Rentner<br />

sind der Auffa<br />

wie z. B. die Berücksichtigungsfähigkeit der<br />

sie nach Ein<br />

haushaltsnahen Beschäftigungsverhältnisse Ruhestand<br />

und Dienstleistungen. Neben der Einkommen- steuerpflichtig<br />

Schätzungen<br />

steuer finden sich Sonderregelungen beispiels-<br />

400.000 Rentn<br />

weise in der Grund- Umsatz- und die Kraftfahr- durc<br />

zeugsteuer.<br />

Nebeneinkünfte<br />

schon immer<br />

Gerne beraten wir Sie im Bedarfsfall indivi-<br />

von Steu<br />

duell um für Ihre persönliche Situation verpflichtet sämt- w<br />

liche relevante Steuerminderungs<strong>vor</strong>schriften Probleme werd<br />

zu ermitteln<br />

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kreisen zu gehören, ist es<br />

Zeit jetzt Rat bei<br />

Fachleuten einzuholen,<br />

denn die Steuererklärung ist<br />

grundsätzlich bis zum 31.<br />

Mai 2006 abzugeben. Für<br />

die Steuerpflichtigen, die<br />

einen Steuerberater<br />

beauftragen, besteht die<br />

Möglichkeit, die Abgabefrist<br />

bis zum 31. Dezember 2006<br />

zu verlängern.<br />

Wir, die Sozietät Dr.<br />

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<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 1


<strong>Gesundheit</strong><br />

Flüssigkeitsaufnahme -<br />

Wer viel trinkt bleibt fit von Michael Dau<br />

Wer viel trinkt bleibt fit -<br />

das gilt nicht für ältere<br />

Menschen<br />

1 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

Dass der menschliche Körper zu ca. 78% aus Wasser besteht,<br />

ist heutzutage kein Geheimnis mehr.<br />

Dass die 5-7 Liter Blut, die pro Minute durch<br />

unseren Körper gepumpt werden, ebenfalls zum<br />

größten Teil aus Wasser bestehen, können sich<br />

die meisten Menschen ebenfalls denken. Dass<br />

wir aber auch dann ständig Flüssigkeit verlieren,<br />

wenn wir nicht zur Toilette gehen oder nicht<br />

stark schwitzen, wissen nur die wenigsten.<br />

Unter dem Fachbegriff Perspiratio insesibilis<br />

(nicht spürbares Schwitzen) versteht man nichts<br />

anderes, als dass der Mensch ständig über seine<br />

Haut Körperflüssigkeiten verdunstet und dies<br />

nicht einmal merkt. Dieser Mechanismus hilft uns,<br />

unsere Körpertemperatur zu regulieren. Jeden<br />

Tag verlieren wir somit ca. 500 ml Flüssigkeit, die<br />

- neben unseren anderen Körperausscheidungen<br />

- auch wieder aufgefüllt werden möchten.<br />

Was passiert, wenn wir nicht genug trin-<br />

ken? Müssen wirklich nur die Nieren gespült<br />

werden?<br />

Die Antwort heißt nein und lässt sich einfach<br />

begründen. Alle Körperflüssigkeiten, Schleim-<br />

häute und Haut benötigen die Flüssigkeitszufuhr<br />

von außen. Das Blut, das<br />

Gehirnwasser, Urin, Stuhl<br />

und alle Schleimarten (z.B.<br />

Bronchialsekret oder Spei-<br />

chel), müssen regelmäßig<br />

mit Flüssigkeit aufgefüllt<br />

werden, damit die darin<br />

enthaltenen, u.a. festen<br />

Bestandteile (Blutzellen,<br />

Kristalle, etc.) sich nicht im<br />

Körper ablagern.<br />

• So kann eingedicktes<br />

Blut - <strong>vor</strong> allem bei älteren<br />

Tipps:<br />

Menschen - zu geistiger Verwirrung führen. Dies<br />

liegt daran, dass unser Blut ja gleichzeitig Nähr-<br />

stoff und Sauerstoffträger ist und diese wichtigen<br />

Dinge nicht ausreichend an unsere Gehirnzel-<br />

len weitergeben kann. Ebenfalls erhöht sich die<br />

Thrombosegefahr erheblich, <strong>vor</strong> allem wenn wei-<br />

tere Risikofaktoren (z.B. Krampfadern) <strong>vor</strong>liegen.<br />

Zu konzentrierter oder auch einfach wenig Urin<br />

spült die Nieren nicht genug, das Nierengewebe<br />

kann Schaden nehmen. Harnkristalle können sich<br />

in den Nieren und den ableitenden Harnwegen<br />

ablagern und dort zu schmerzhaften und gefähr-<br />

lichen Nierensteinen führen.<br />

Trinken Sie mindestens 2 -3 Liter Flüs-<br />

sigkeit pro Tag und meiden Sie dabei<br />

anregende Tees und Kaffee, denn<br />

sie fordern mehr Flüssigkeit, als sie<br />

selbst geben. Grüne Tees, Früchte-<br />

tees, Mineralwasser und dergleichen<br />

eignen sich dagegen her<strong>vor</strong>ragend.<br />

• In den Bronchien können die darin <strong>vor</strong>hande-<br />

nen Flimmerhärchen den zähflüssigen Schleim<br />

kaum noch transportieren. Kommen hier eine<br />

flache Atmung (z.B. wenn man sehr inaktiv ist)<br />

und ein paar Bakterien hinzu, ist die Bronchitis<br />

oder Lungenentzündung <strong>vor</strong>programmiert.<br />

• Außerdem trocknen Haut und Schleimhäu-<br />

te bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr aus. Die<br />

Schleimhäute werden an-<br />

fälliger für Erkrankungen<br />

(Pilzbefall, Entzündungen),<br />

die Haut sieht schuppig<br />

und faltiger aus.<br />

Die Liste der Folgen ließe<br />

sich noch um viele Beispie-<br />

le ergänzen. Die meisten<br />

könnte man als mehr oder<br />

weniger schwerwiegende<br />

<strong>Gesundheit</strong>sstörungen in-<br />

folge mangelnder Flüssig-<br />

keitszufuhr bezeichnen.<br />

Foto: Cristiano Caligaris, Wasserglas: jlye, fotolia


Gemuese o. l.: criber, Bild o.r.: Silvia Jansen, Rezept 1 u. 2: pluszwo.de<br />

Genau genommen sind diese Blätter<br />

nichts anderes als veredelte Rübenblät-<br />

ter, denn der Mangold ist mit der Roten<br />

Rübe (Rote Bete) verwandt und gehört<br />

damit zu den Gänsefußgewächsen.<br />

Dieser Name stammt von der Blatt-<br />

beschaffenheit: zwischen den dicken<br />

Rippen erscheinen die Flächen wie die<br />

Schwimmhäute der Gänse zwischen den<br />

Zehen. Dieses Gemüse, das ursprünglich<br />

Gemüse rund um`s Jahr<br />

Mangold<br />

Schon sein Aussehen ist überzeugend: die kräftigen Blätter des Man-<br />

gold gibt es nicht nur in grüner, sondern auch in gelber und roter Aus-<br />

führung, was ihn für den Anbau im Garten besonders attraktiv macht.<br />

Mangoldgemüse als Beilage:<br />

Mangoldblätter, getrocknete Tomaten<br />

in Öl, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen,<br />

Brühe, 1 Zitrone.<br />

Mangold waschen, Blätter und Stiele<br />

getrennt in feine Streifen schneiden.<br />

Tomaten und Zwiebeln würfeln, Knob-<br />

lauch in Scheiben schneiden. Zitrone<br />

auspressen. In einer Pfanne das To-<br />

matenöl erhitzen und Zwiebeln, Knob-<br />

lauch und die Mangoldstiele weich<br />

dünsten. Tomatenwürfel dazu geben,<br />

mit der Brühe ablöschen. Zusammen<br />

mit den Mangoldblättern weitere 3 Mi-<br />

nuten dünsten. Passt als Beilage z.B.<br />

zu Fleisch oder Fisch.<br />

aus dem Mittelmeerraum stammt, ist bei<br />

uns seit dem 13. Jahrhundert bekannt und<br />

kann problemlos in jedem Garten gezogen<br />

werden. Er wird vom frühen Sommer bis in<br />

den Winter hinein geerntet und stellt eine<br />

ausgesprochen gesunde Bereicherung des<br />

Speiseplans dar: kaum ein anderes Gemü-<br />

se ist so reich an Kalium, Calcium, Eisen<br />

und den Vitaminen A und C.<br />

Rouladenwickel:<br />

1 Bund Schnittlauch, Tomatenpüree,<br />

Butter, Brühe, 1 Prise Zucker, Mangold-<br />

blätter, Schinkenscheiben, junger Gou-<br />

da-Käse in Scheiben. Salz, Pfeffer.<br />

Jeweils zwei Mangoldblätter überei-<br />

nander legen, darauf je eine Scheibe<br />

Schinken und Käse legen, aufrollen und<br />

mit Zahnstochern zusammen stecken.<br />

Butter im Topf zerlassen und die Rou-<br />

laden kurz andünsten. Tomatenpüree<br />

und Brühe angießen, zugedeckt 10<br />

Minuten garen.<br />

Mit Salz, Zucker und Pfeffer würzen, mit<br />

Schnittlauchröllchen bestreuen.<br />

Mangold-Auflauf:<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

2 Zwiebeln, 2 Möhren, 3 Stangen<br />

Staudensellerie, ca. 10 Mangoldblät-<br />

ter, Olivenöl, Hackfleisch, Hühner-<br />

brühe, Salz und Pfeffer.<br />

In einer Pfanne die gehackten Zwie-<br />

beln andünsten und das Hackfleisch<br />

anbraten. Mit Brühe ablöschen, die<br />

gewürfelten Möhren und Sellerie da-<br />

zugeben und garen. Den Mangold in<br />

kochendem Salzwasser blanchieren<br />

und abtropfen lassen. Eine Auflauf-<br />

form mit Öl ausstreichen, den Boden<br />

mit der Hälfte der Mangoldblätter<br />

belegen. Darauf das Hackfleisch-<br />

Möhren-Sellerie-Gemisch geben und<br />

mit der anderen Hälfte Mangold<br />

bedecken. Im Ofen 30 Minuten bei<br />

200° backen. Dazu Kartoffelpüree.<br />

Geschmacklich erinnert der Mangold an<br />

Spinat, schmeckt aber viel kräftiger als<br />

dieser. Die Festigkeit der Blätter macht ihn<br />

für viele Gerichte geeignet, bei denen die<br />

zarten Spinatblättchen reißen würden,<br />

z.B. Rouladenwickel. Die Stiele des Man-<br />

gold sind eine besondere Delikatesse: sie<br />

werden als der „Spargel des kleinen Man-<br />

nes“ bezeichnet, weil sie spargelähnlich<br />

schmecken, aber viel preiswerter sind. Da<br />

die gesamte Pflanze (bis auf die Wurzel)<br />

verwertbar ist, gibt es bei der Zubereitung<br />

kaum Abfall. Beim Kauf muss lediglich auf<br />

die knackige Frische der Blätter und eine<br />

gute Anbauqualität geachtet werden.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 17


Rätsel<br />

Haben Sie aufmerksam gelesen?<br />

Dann können Sie die folgenden Fragen<br />

sicher gut beantworten. Die Buchstaben<br />

<strong>vor</strong> den richtigen Antworten ergeben<br />

– in die richtige Reihenfolge gebracht –<br />

die Bezeichnung für einen Gegenstand,<br />

der im Sommer sehr nützlich ist.<br />

1. Wie nennt man den Verschleiß eines<br />

Gelenkknorpels?<br />

E Arthrose<br />

F Knorpolose<br />

Ü Gelenktitis<br />

2. Wie lautet der Titel eines Buches von<br />

Micheline Rampe?<br />

O Jeder will es werden, keiner will es sein<br />

U Keiner will es werden, manch einer will es sein<br />

M Wer es nicht werden will, kann es nicht sein<br />

. Wen suchen Trickbetrüger sich<br />

besonders gern als Opfer aus?<br />

P Kinder<br />

S Senioren<br />

K Pflegebedürftige<br />

. Mit welchem Gemüse ist der Man-<br />

gold eng verwandt?<br />

TZ Spinat<br />

Rätsel<br />

SCH Rote Beete<br />

CK Blattsalat<br />

Schicken Sie das Lösungswort an:<br />

Familien- und Krankenpflege<br />

<strong>Bochum</strong>, z.H. Frau Müller,<br />

Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong>,<br />

Stichwort: Rätsel<br />

Einsendeschluß ist der 15.07.2007<br />

Zu gewinnen gibt es diesmal:<br />

Viel Glück!<br />

1. Preis:<br />

Ein Tagesausflug<br />

mit F.U.K. - Reisen<br />

für 2 Personen.<br />

2. Preis:<br />

Theaterkarte vom<br />

Mondpalast von<br />

Wanne-Eickel der<br />

besten Preiskategorie.<br />

. - . Preis:<br />

Je 2 Kinokarten<br />

für die Lichtburg<br />

in Essen.<br />

. Wie wird der Nordstern noch<br />

genannt?<br />

A Horizontalstern<br />

J Hauptstern<br />

N Polarstern<br />

. Die „Lichtburg“ ist ein(e)...<br />

R Museum<br />

A Burg<br />

I Filmkunsttheater<br />

7. Qigong ist ein(e)...<br />

P Thailändisches Gericht<br />

M asiatische Sportart<br />

T chinesisches Silbenrätsel.<br />

8. Wer ein Gebiss mit festsitzendem<br />

Zahnersatz hat, sollte...<br />

LL kein Kaugummi kauen<br />

MM täglich zum Zahnarzt gehen<br />

NN professionelle Zahnreinigung<br />

machen lassen<br />

9. Der Geschmackssinn steht in<br />

enger Verbindung zum...<br />

R Riechen<br />

G Sehen<br />

W Hören<br />

Lösungswort:<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Hier die Gewinner des letzten Preisausschreibens:<br />

1. Preis (Tagesausflug): Karlheinz Wessollek, <strong>Bochum</strong>. 2. Preis (Wellnessgutschein): Helga Reinhard, <strong>Bochum</strong>.<br />

3. - 5. Preis (Jeweils ein Gutscheinbuch): Brigitte Piotrowski, Essen. Sandra Martis, Herne. Helma Fischer-Pöpsel, Ennepetal.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

18 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />

Foto Blume: pluszwo.de


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Kontakt / Impressum<br />

Zweigstellen der Familien- und<br />

Krankenpflege <strong>Bochum</strong>:<br />

<strong>Bochum</strong>-Mitte<br />

Paddenbett 13<br />

44803 <strong>Bochum</strong><br />

Tel: 02 34 - 307 96-0<br />

Fax: 0234 - 307 96-20<br />

<strong>Bochum</strong>-Wattenscheid<br />

Voedestr. 16<br />

44866 <strong>Bochum</strong><br />

Tel: 0 23 27 - 98 71-0<br />

<strong>Bochum</strong>-Weitmar<br />

Karl-Friedrich-Straße 112<br />

44795 <strong>Bochum</strong><br />

Tel: 02 34 - 43 43 09<br />

<strong>Bochum</strong>-Langendreer<br />

Alte Bahnhofstraße 82<br />

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Fax: 0234 - 29 43 81<br />

Pflegebüro am Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 2,<br />

44789 <strong>Bochum</strong><br />

Tel: 02 34 - 32 53 073<br />

Fax: 0234 - 32 55 395<br />

Beratungsbüro<br />

Feldsieper Str. 19,<br />

44809 <strong>Bochum</strong><br />

Tel: 0234 - 577 08 07<br />

oder 0234 - 58 44 796<br />

Beratungsbüro<br />

Dorstener Str. 149<br />

44809 <strong>Bochum</strong><br />

Tel: 0234 - 52 49 272<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 19

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