Bochum - Gesundheit vor Ort
Bochum - Gesundheit vor Ort
Bochum - Gesundheit vor Ort
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<strong>Gesundheit</strong><br />
Sehr beliebt:<br />
Chinesische<br />
Bewegungskunst<br />
Magazin für <strong>Gesundheit</strong> und Wellness | gesundheit-<strong>vor</strong>-ort.de | Ausgabe 2 / 2007<br />
<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Schmecken<br />
das Entdecken des Ungewohnten<br />
Die Lichtburg:<br />
Das Kult-Kino<br />
in Essen stellt<br />
sich <strong>vor</strong><br />
„blau wie eine<br />
orange“: Kunst<br />
im Bergmannsheil-Neubau
Inhalt<br />
Titelthema<br />
Schmecken – SEITE 4<br />
das Entdecken des Ungewohnten<br />
Der Hausarzt rät: SEITE 6<br />
Tipps für Ihre Zahngesundheit<br />
Die Lichtburg: SEITE 8<br />
Das Kult-Kino mitten in Essen<br />
Buchtipp: SEITE 9<br />
„Jeder will es werden - keiner will es sein“<br />
Häufige Fehler bei Testamenten SEITE 10<br />
Teil X<br />
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Straftaten gegen ältere Menschen SEITE 11<br />
Die Polizei rät, Teil IV<br />
Johanni SEITE 12<br />
Das Fest Johannes des Täufers<br />
Wir feiern Johanni SEITE 12<br />
Das Johannifeuer<br />
Was bedeutet eigentlich ... SEITE 13<br />
Arthrose?<br />
Gesund durch Bewegung SEITE 14<br />
Chinesische Bewegungskunst<br />
Flüssigkeitsaufnahme SEITE 16<br />
Wer viel trinkt bleibt fit!<br />
Gemüse rund um`s Jahr SEITE 17<br />
Mangold<br />
Rätsel SEITE 18<br />
2 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
2. Teil unseres Themenkreises<br />
Welt der Sinne<br />
Kurz notiert SEITE I<br />
Reisen für pflegebedürftige Menschen SEITE II<br />
Ein Erfahrungsbericht<br />
„blau wie eine orange“ SEITE IV<br />
Kunst im Bergmannsheil-Neubau<br />
Die Kurzliegerstation SEITE V<br />
Neuer Impuls des Martin-Luther-Krankenhauses<br />
Halswirbelsäulenerkrankung SEITE VI<br />
Neues Verfahren am Knappsch.-Kr. Bo.-Langendreer<br />
Nachgefragt ... Frau Mechthild Gornik SEITE IX<br />
Der Pflegeberatungsbesuch SEITE X<br />
Qualitätssicherung bei der FUK<br />
Ein Rom-Reisebericht mit F.U.K. - Reisen SEITE XI<br />
Sicherheit und Schutz für Pflegepersonen SEITE XII<br />
Die IKK informiert<br />
Welcher Pflegedienst passt zu mir? SEITE XV<br />
Grundsätzliche Erwägungen<br />
Die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> ist<br />
einer der größten ambulanten Pflegedienstanbieter<br />
im Ruhrgebiet.<br />
Wir sind an 6 Standorten in <strong>Bochum</strong> vertreten.<br />
Wir sind für Sie da, Tag für Tag.<br />
Seit über 40 Jahren.<br />
Impressum/Herausgeber:<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> gGmbH<br />
<strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialzentrum<br />
Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong><br />
Tel: 02 34 / 307 96-0, Fax: 02 34 / 307 96-20<br />
Redaktion: Petra Janitzki, Michael Schreiber,<br />
Petra Müller, Dirk Brieskorn<br />
Gesamtauflage: 27.000 Exemplare<br />
Lokal <strong>Bochum</strong>: 10.000 Exemplare<br />
Layout: www.pluszwo.de<br />
Druck: Color Offset Wälter, Dortmund<br />
Titelbild: Dušan Zidar, fotolia, Justitia: RAe Barkhoff & Partner, FuK <strong>Bochum</strong>
Grafik: pluszwo.de<br />
Editorial<br />
endlich kommt der Sommer! Während des Frühjahrs hatten wir Gelegen-<br />
heit, wieder einmal teilzunehmen an dem Wunder, das uns die Natur jedes<br />
Jahr von Neuem beschert: aus der Erde, aus glatten Zweigen und unscheinba-<br />
rem Gestrüpp treiben Blätter und Blüten. Die Welt erschafft sich neu.<br />
Im Hochsommer scheint die Natur den Atem anzuhalten. Die Sonne entfaltet<br />
ihre Aktivität ungebremst und zeigt sich uns von ihrer lang ersehnten – aber<br />
auch gefährlichen Seite. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht über die Instinkte<br />
verfügen, die jedes Tier im Einklang mit der Natur leben lassen, ohne Schaden<br />
zu nehmen. Der Frosch weiß, wann er das Wasser aufsuchen muss, um nicht<br />
zu vertrocknen. Die Schlange liegt nur so lange auf der heißen Straße, wie es<br />
ihr gut tut; und manche Tiere verbringen den Tag lieber in ihrer Höhle, weil die<br />
Nacht ihrem Wohlbefinden angemessener ist. Sie alle sind ihrer Umgebung op-<br />
timal angepasst und bilden unbewusst eine Einheit mit ihr. Nur der Mensch hat<br />
die Selbstverständlichkeit im Umgang mit der Natur verloren. Dies ist der Preis<br />
für unsere Freiheit: wir können uns entscheiden, ob wir die Natur für uns nutzen<br />
wollen oder nicht. Wir können sie fördern oder zerstören, mit ihr oder gegen sie<br />
handeln. Die Förderung oder Schädigung unserer <strong>Gesundheit</strong> durch mäßiges<br />
oder übertriebenes „Sonnenbaden“ im Sommer ist nur ein Beispiel dafür.<br />
Wegweiser zu einem neuen, bewussten Verhältnis zu unserem Körper und<br />
seinen Bedürfnissen können z.B. die Sinneswahrnehmungen sein. In dieser<br />
Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Schmecken. Und damit Sie das Ge-<br />
lesene gleich praktisch anwenden können, gibt es wieder Anregungen und<br />
Rezepte für die jahreszeitgemäße Küche: freuen Sie sich auf den Mangold!<br />
Einen Einklang zwischen Körper und Geist herzustellen versuchen auf ihre Art<br />
auch östliche Sportarten wie Tai Chi oder Qigong, mit denen wir Sie heute<br />
bekannt machen wollen.<br />
Achtung Großeltern: das Johanni-Fest bietet viele Möglichkeiten, die Enkel-<br />
kinder nicht nur zu beschäftigen, sondern ihnen auch nützliche Erlebnisse und<br />
Beobachtungen zu verschaffen.<br />
Dies alles und noch einiges mehr können Sie in diesem Heft nachlesen.<br />
Und nicht vergessen: das Rätsel am Schluss macht Spaß und kann für einen<br />
schönen Überraschungsgewinn sorgen!<br />
Riechen<br />
Schmecken<br />
Fühlen<br />
Sehen<br />
Willkommen<br />
Hören<br />
Petra Janitzki<br />
Redakteurin<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 |
Titelthema<br />
Schmecken –<br />
das Entdecken des Ungewohnten<br />
Was wäre das Leben ohne Geschmackserlebnisse! Ganze<br />
Berufszweige bauen darauf auf: Restaurants, Spitzenköche,<br />
die ganze Lebensmittelbranche – alle bemühen sich,<br />
unseren Geschmacksbedürfnissen entgegen zu kommen.<br />
2. Teil unseres Themenkreises<br />
Welt der Sinne<br />
<strong>Gesundheit</strong> | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2007 |<br />
Eine Reise in ein anderes Land ist nicht<br />
zuletzt deshalb so interessant, weil es<br />
dort beim Essen ungewohnte kulina-<br />
rische Richtungen kennen zu lernen<br />
gibt. Andere Länder, andere (Ge-<br />
schmacks-)Sitten!<br />
Dabei ist der Vorgang des Schmeckens<br />
eine höchst komplexe Angelegenheit,<br />
an der auch andere Sinne beteiligt sind.<br />
Der Tastsinn z.B. sorgt manchmal dafür,<br />
dass wir ein Nahrungsmittel nicht mögen,<br />
weil uns die (z.B. glibberige) Konsistenz nicht<br />
gefällt oder die Temperatur nicht stimmt. Der<br />
wichtigste Partner des Schmeckens aber ist<br />
der Geruchssinn (vgl. Heft 4/06). Jeder hat<br />
schon einmal erlebt, dass das Essen bei einer<br />
starken Erkältung fade schmeckt. Das liegt<br />
daran, dass an einem<br />
Geschmacksgenuss<br />
der Geruchssinn zu ca.<br />
80 % beteiligt ist. Dies<br />
geschieht nicht nur<br />
über die Nase, sondern<br />
auch über den Rachen, wenn beim Schlucken<br />
die Verbindung zur Nasenhöhle geöffnet wird.<br />
Wie Riechen und Schmecken gemeinsam auf<br />
unser Gefühlsleben und unsere Erinnerung<br />
wirken, hat der Schriftsteller Marcel Proust ein-<br />
drucksvoll erlebt, als er, erwachsen geworden,<br />
zufällig noch einmal die gleiche Kombination<br />
von Lindenblütentee und einer speziellen Ge-<br />
bäcksorte („Madeleine“) serviert bekam, die<br />
er aus seiner Kindheit kannte:<br />
Der Anblick jener Madeleine hatte mir<br />
nichts gesagt, be<strong>vor</strong> ich davon gekostet<br />
hatte... Doch wenn von einer weit<br />
zurückliegenden Vergangenheit<br />
nichts mehr existiert, nach dem<br />
Tod der Menschen und dem Unter-<br />
gang der Dinge, dann verharren als<br />
Einzige – zarter, aber dauerhafter<br />
– der Geruch und der Geschmack,<br />
um über den Trümmern alles Übri-<br />
gen das unermessliche Gebäude der<br />
Erinnerung zu tragen... Und so war<br />
es denn, sobald ich den Geschmack<br />
jenes Madeleine-Stücks, in Linden-<br />
blütentee getaucht, wiedererkannt<br />
hatte: das graue Haus mit seiner Stra-<br />
ßenfront, und mit dem Haus die Stadt,<br />
der Platz, die Wege, die wir gingen,...all<br />
das, was nun Form und Festigkeit annahm,<br />
Stadt und Gärten, stieg aus meiner Tasse<br />
Tee.<br />
Fällt das Riecherlebnis weg, so reduziert sich<br />
der Sinneseindruck beim Schmecken auf<br />
ca.20%, die von drei Nervenbahnen als Ge-<br />
schmacksimpulse an das Gehirn weitergeleitet<br />
werden. Wahrgenommen werden dabei im<br />
Wesentlichen nur vier Geschmacksrichtungen:<br />
süß, salzig, sauer und bitter. Erst seit wenigen<br />
Jahren ist bekannt, dass es eine gesonderte<br />
Wahrnehmung von „fleischig/herzhaft“ gibt,<br />
der man den Namen „umami“ gegeben hat.<br />
Diese fünf Geschmacksempfindungen haben<br />
fotolia<br />
ihren Ursprung in den Aromapartikeln, die<br />
den Nahrungsmitteln anhaften und im Mund<br />
Gehringer, Roland<br />
mit unseren Geschmacks-Sinneszellen in Berührung<br />
kommen. Diese stecken, in kleinen Pepperoni: fotolia,<br />
Gruppen zu je 15 bis 40 Stück, in sogenannten<br />
Geschmacksknospen, die <strong>vor</strong>wiegend auf der<br />
Moyseva, Elene<br />
Zunge, teilweise aber auch im Rachenraum,<br />
der Wangenschleimhaut und der Speiseröhre Gewuerzfotos:
angeordnet sind. 10 000 solcher<br />
Knospen hat ein Säugling, ca.<br />
2000 gibt es noch beim Er-<br />
wachsenen. Im Alter von<br />
etwa 55 Jahren beginnt<br />
der Abbau der Schmeck-<br />
fähigkeit, da die Empfind-<br />
lichkeit der Geschmacks-<br />
knospen nachlässt und<br />
ihre Zahl sich reduziert,<br />
bis es im Alter nur noch<br />
ca. 600 sind. Auf der Zun-<br />
ge sind sie auf sogenann-<br />
ten Geschmackspapillen<br />
angeordnet, von denen ei-<br />
nige wie kleine rötliche Pilze<br />
aussehen, die auch mit bloßem<br />
Auge sichtbar sind (die „Zun-<br />
genwarzen“). Andere sind blättrig<br />
geformt oder von einem Graben<br />
umgeben. Alle Papillen können im<br />
Prinzip alle Geschmacksrichtungen wahrneh-<br />
men, besonders empfänglich für Süßes ist<br />
aber die Zungenspitze, für Bitteres der hintere<br />
Zungengrund, für Saures die Zungenseiten.<br />
Durch den altersbedingt herabgesetzten Ge-<br />
schmacksgenuss bei der Nahrungsaufnahme<br />
stehen alte Menschen in der Gefahr, zu viel zu<br />
essen, da sie unbewusst die reduzierte Qualität<br />
durch Quantität ersetzen wollen. Im Zusam-<br />
menhang damit, dass die Geschmacksknospen,<br />
die für die Geschmacksrichtung „süß“ zustän-<br />
dig sind, die langlebigsten sind, kann dies zu<br />
verstärktem Genuss von Süßem und damit zu<br />
Übergewicht führen. Dies gilt auch für Men-<br />
schen, die durch Veranlagung relativ wenige<br />
oder unempfindliche Geschmacksknospen<br />
im Mund haben. Forscher haben beobachtet,<br />
dass es unter ihnen viele Übergewichtige gibt,<br />
im Gegensatz zu den „begabten Schmeckern“,<br />
die dank einer großen Geschmacksempfäng-<br />
lichkeit aus jedem Bissen Genuss ziehen: sie<br />
sind meist schlanker.<br />
Ob wir einen Geschmack mögen oder nicht,<br />
hängt weitgehend von Gewohnheit ab. Nur<br />
die Vorliebe für „süß“ und die Abneigung ge-<br />
gen „bitter“ ist weitgehend angeboren, alle<br />
anderen Neigungen haben sich im Laufe un-<br />
seres Lebens herausgebildet. Dies zu wissen ist<br />
<strong>vor</strong> allem wichtig für Eltern, deren Kinder z.B.<br />
kein Obst und Gemüse, dafür aber Fast Food<br />
mögen: erworbene Angewohnheiten lassen<br />
sich bei entsprechender Konsequenz auch rück-<br />
gängig machen! Man muss<br />
dem Körper nur genügend Zeit<br />
einräumen, sich auf die neue<br />
Geschmackslage einzustellen.<br />
Aber nicht nur Kinder neigen<br />
dazu, starr an einmal gefassten<br />
Gewohnheiten festzuhalten<br />
und damit ihre gesunde Ernäh-<br />
rung zu gefährden.<br />
Auch viele Erwachsene halten<br />
an Altgewohntem fest – und<br />
nehmen sich damit die Mög-<br />
lichkeit, eine Fülle von neuen<br />
Genüssen zu entdecken und<br />
damit ihr Leben zu bereichern.<br />
Nicht umsonst heißt es im Volks-<br />
mund: „Sage mir was du isst,<br />
und ich sage dir, wer du bist!“<br />
Ein weltoffener Mensch, der In-<br />
teresse an seiner Umwelt, an fremden Kulturen<br />
und anderen Sitten hat, wird ein Nahrungsmittel<br />
nicht ablehnen, nur weil er es noch nicht kennt.<br />
Im Gegenteil: jede fremde Essgewohnheit, jeder<br />
ungewohnte Geschmack offenbart uns etwas<br />
von der Vielgestaltigkeit unserer Umwelt, erzählt<br />
von der Landschaft und der Lebenshaltung der<br />
Menschen, die darin wohnen. Etwas Neues aus-<br />
zuprobieren bedeutet immer, seinen Horizont<br />
ein wenig zu erweitern.<br />
Titelthema<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 |
Der Hausarzt rät<br />
Früher galt Zahnverlust als normale Erscheinung des fortschreiten-<br />
den Alters. Zahnpflege war nicht in allen Familien an der Tages-<br />
ordnung, die Familienzahnbürste aus Unkenntnis und finanziellen<br />
Erwägungen weit verbreitet.<br />
Wie bei allen Sinnen, so ist es auch bei dem<br />
Geschmackssinn wichtig, ihn bewusst wahr-<br />
zunehmen und zu pflegen, wenn er bis ins<br />
hohe Alter als Tor zur Welt dienen soll. Beim<br />
Essen gilt der Grundsatz: Qualität geht <strong>vor</strong><br />
Quantität! Wer z.B. Appetit auf Süßes hat,<br />
verschafft sich am Besten ein möglichst in-<br />
tensives Geschmackserlebnis: eine teure Tafel<br />
Schokolade ist dabei günstiger als drei preis-<br />
werte, wenn man wirklich jedes Stück bewusst<br />
genießt. Das kultiviert die Geschmacksnerven<br />
– und hält außerdem schlank. Das Gleiche<br />
gilt auch für die übrige Ernährung. Frisches<br />
Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau<br />
Seit, in den 50er Jahren, Orland die Karies<br />
(Zahnfäule) als Infektionskrankheit identifizier-<br />
te und in den 80er Jahren die Keime entdeckt<br />
wurden, die Parodontitis (Zahnbett-Schwund)<br />
auslösen, verbreitete sich langsam die Kennt-<br />
nis, dass die Entfernung der bakteriellen<br />
Plaque von den Zahnoberflächen <strong>vor</strong> Karies<br />
und Parodontitis schützt.<br />
Heute ist das Wissen um die Entstehung von<br />
Zahn- und Zahnbetterkrankungen Allge-<br />
sind nicht nur gesünder als Fertiggerichte, sie<br />
bieten auch einen unverfälschten Geschmack.<br />
Sorgfältig zubereitet, dienen sie nicht nur der<br />
Sättigung, sondern trainieren unsere Schmeck-<br />
Fähigkeit – und sorgen dafür, dass jede Mahl-<br />
zeit zum Erlebnis wird.<br />
Wie wär´s, wenn Sie bei nächster Gelegenheit<br />
im Supermarkt einmal nach einem Produkt grei-<br />
fen würden, dessen Geschmack Sie noch nicht<br />
kennen? Oder im Restaurant auf der Speisekar-<br />
te etwas Ungewohntes bestellen würden? Ein<br />
chinesisches Sprichwort sagt: Jeder Weg be-<br />
ginnt mit dem ersten Schritt!<br />
In diesem Sinne: guten Appetit!<br />
Zahngesundheit -<br />
Vom richtigen Umgang mit den eigenen und den Ersatz-Zähnen<br />
Weitergehende Informationen<br />
zum Thema Zahngesundheit<br />
finden Sie auch auf der<br />
Internetseite unserer Zahnexpertin:<br />
praxis-taschke.de<br />
| <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
meingut. Das Angebot an Zahnpflegeartikeln<br />
und Prophylaxeleistungen ist unendlich groß.<br />
Sinnvolle und weniger sinnvolle Angebote<br />
unterscheiden sich nach dem individuellen<br />
Zahnbefund und sind für den Laien kaum mehr<br />
auseinander zu halten.<br />
1. Naturgesundes Gebiss über<br />
• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle und<br />
Entfernen von fest anhaftenden Zahnbelägen<br />
(Zahnstein), um Parodontitis <strong>vor</strong>zubeugen.<br />
• Weiter so mit der Zahnpflege !<br />
2. Gebiss mit einigen Füllungen<br />
• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle und<br />
Entfernen von fest anhaftenden Zahnbelägen<br />
(Zahnstein), um Parodontitis <strong>vor</strong>zubeugen. Um<br />
ganz sicher zu gehen, können Sie alle 6 Mona-<br />
te zur professionellen Zahnreinigung gehen.<br />
• Lassen Sie Ihre Füllungen gegen langlebige<br />
Inlays (Einlagefüllungen) austauschen.<br />
• Benutzen Sie zusätzlich zur Zahnbürste 2 x<br />
täglich Zahnseide, um Neuerkrankungen zu<br />
vermeiden.<br />
Foto: Stefan Redel, fotolia
Foto Kinder: Matka Wariatka. Buerste: Steve Degenhardt, fotolia<br />
• Wenden Sie täglich abends eine fluo-<br />
ridhaltige Mundspüllösung an.<br />
. Gebiss mit Füllungen - sehr kariesaktiv<br />
• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate<br />
zur professionellen Zahnreinigung.<br />
• Benutzen Sie zusätzlich zur Zahnbürs-<br />
te 2 x täglich Zahnseide und eine fluo-<br />
ridhaltige Mundspüllösung.<br />
• Lassen Sie sich Fluoridierungs-Schienen an-<br />
fertigen, die Sie, mit Fluorgel (zur Schmelz-<br />
härtung) beschickt, regelmäßig tragen.<br />
. Gebiss mit parodontaler Vorerkankung<br />
• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate<br />
zur professionellen Zahnreinigung.<br />
• Benutzen sie zusätzlich zur Zahnbürste<br />
Interdentalraum-Bürstchen,um bei den<br />
größeren Lücken zwischen Ihren Zäh-<br />
nen ausreichende Reinigungswirkung<br />
zu erzielen.<br />
• Benutzen sie zusätzlich eine Mund-<br />
spüllösung mit ätherischen Ölen, die ge-<br />
gen Parodontitis-Erreger wirksam ist.<br />
. Gebiss mit festsitzendem Zahner-<br />
satz – gesundes Zahnfleisch<br />
• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle<br />
und Entfernen von fest anhaftenden<br />
Zahnbelägen (Zahnstein), um Parodon-<br />
titis <strong>vor</strong>zubeugen. Um ganz sicher zu<br />
gehen, können Sie alle 6 Monate zur<br />
professionellen Zahnreinigung gehen.<br />
• Benutzen Sie zusätzlich zur Zahnbürs-<br />
te 2 x täglich Superfloss-Zahnseide, um<br />
auch unter den Brückengliedern und an<br />
Ihre Zahn-Expertin:<br />
Kronenrändern gute Reinigungswirkung<br />
zu erzielen.<br />
• Wenden Sie zusätzlich täglich abends<br />
eine fluoridhaltige Mundspüllösung an.<br />
. Gebiss mit festsitzendem Zahner-<br />
satz – <strong>vor</strong>geschädigtes Zahnbett<br />
• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate zur<br />
professionellen Zahnreinigung.<br />
• Benutzen sie zusätzlich zur Zahnbürste<br />
Interdentalraum-Bürstchen, um bei den<br />
größeren Lücken zwischen Ihren Zähnen<br />
ausreichende Reinigungswirkung zu haben.<br />
• Benutzen Sie auch 2 x täglich Super-<br />
floss-Zahnseide.<br />
• Benutzen sie zusätzlich eine Mund-<br />
spüllösung mit ätherischen Ölen.<br />
7. Gebiss mit herausnehmbarem Zahn-<br />
ersatz – gesundes Zahnfleisch<br />
• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle<br />
und Entfernen von fest anhaftenden<br />
Zahnbelägen (Zahnstein). Um ganz si-<br />
cher zu gehen, können Sie alle 6 Mo-<br />
nate zur professionellen Zahnreinigung<br />
gehen. Beziehen Sie auch die professio-<br />
nelle Reinigung Ihrer Prothese mit ein.<br />
• Wenden Sie zusätzlich täglich abends<br />
eine fluoridhaltige Mundspül-<br />
lösung an.<br />
• Benutzen Sie auch 2<br />
x täglich Superfloss-<br />
Zahnseide.<br />
Dr. med. dent.<br />
Bettina Taschke<br />
Ruhrstrasse 142<br />
44869 <strong>Bochum</strong><br />
02327 - 977660<br />
• Lassen Sie Ihren Zahnersatz regelmä-<br />
ßig unterfüttern, damit die Pfeilerzähne<br />
nicht überbelastet werden und das Kno-<br />
chenlager nicht so schnell verloren geht.<br />
8. Gebiss mit herausnehmbarem Zahn-<br />
ersatz – <strong>vor</strong>geschädigtes Zahnbett<br />
• Gehen sie regelmäßig alle 3-6 Monate<br />
zur professionellen Zahnreinigung. Bezie-<br />
hen Sie auch die professionelle Reinigung<br />
Ihrer Prothese mit ein.<br />
• Benutzen sie zusätzlich zur Zahnbürs-<br />
te Interdentalraum-Bürstchen.<br />
• Benutzen Sie auch 2 x täglich Super-<br />
floss-Zahnseide, um unter den Brücken-<br />
gliedern, Geschieben oder Stegen und<br />
an Kronenrändern gute Reinigungswir-<br />
kung zu erzielen.<br />
• Benutzen sie zusätzlich eine Mund-<br />
spüllösung mit ätherischen Ölen.<br />
• Fluoridieren Sie die freiliegenden Wur-<br />
zeloberflächen.<br />
• Reinigen Sie Ihren Zahnersatz, besonders<br />
die Verankerungselemente, mit Chlorhe-<br />
xamed-Lösung.<br />
• Lassen Sie Ihren Zahnersatz regelmäßig un-<br />
terfüttern.<br />
Der Hausarzt rät<br />
9. Totaler Zahnersatz<br />
• Alle 6 Monate zahnärztliche Kontrolle.<br />
• Lassen Sie Ihren Zahnersatz regel-<br />
mäßig unterfüttern und den Biss über-<br />
prüfen, damit das Kno-<br />
chenlager nicht so<br />
s c h n e l l verloren<br />
g e h t . D a s<br />
g a ran - t i e r t<br />
best- mög-<br />
lichen<br />
Sitz.<br />
7 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007
Info & Service<br />
Die Lichtburg<br />
Das Kult-Kino im Ruhrgebiet<br />
Die legendäre Lichtburg, im Herzen der Stadt Essen gelegen, ist mit ih-<br />
ren 1250 Plätzen Deutschlands größter Filmpalast. Die Lichtburg ist ein<br />
Denkmal der Architektur- und Kinogeschichte, ein historischer Solitär,<br />
Bindeglied zwischen der prunkvollen Tradition der Nachkriegszeit und<br />
der aktuellen Entwicklung des Medienstandortes NRW.<br />
Die Lichtburg im Internet:<br />
essener-filmkunsttheater.de<br />
lichtburg-essen.de<br />
8 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
Als die Lichtburg am 18. Oktober 1928 eröffnet<br />
wurde, galt sie als das modernste Filmtheater in<br />
Deutschland. 1943 wurde die Lichtburg Opfer von<br />
Bombenangriffen. Während der viel gerühmte<br />
Zuschauerraum völlig ausbrannte, blieb fast die<br />
gesamte äußere Hülle in der qualitätvollen For-<br />
mensprache der 20er Jahre erhalten. Beim Wie-<br />
deraufbau des Kinos wurden Raumabmessungen<br />
optimiert und die Gestaltung wandelte sich ent-<br />
sprechend dem Stil der Nachkriegszeit zu einem<br />
der elegantesten Filmtheater des Landes. Die Licht-<br />
burg war <strong>vor</strong> allem in den 50er und 60er Jahren<br />
mehr als „nur ein Kino“. Sie war über Jahrzehnte<br />
das deutsche Uraufführungstheater schlechthin.<br />
Die Lichtburg, das sind hunderte Premieren, Film-<br />
galas, nationale und weltweite Uraufführungen.<br />
Dieser Filmpalast im Revier war die Bühne des<br />
deutschen Nachkriegsfilms und hat Film- und Ki-<br />
nogeschichte geschrieben. Nationale und interna-<br />
tionale Stars gaben sich die Klinke in die Hand und<br />
begeisterten die Massen.<br />
In den 80er Jahren begann der Ruhm der Lichtburg<br />
zu verblassen, und als 1991 in Essen das größte<br />
deutsche Multiplexkino eröffnet wurde, begann<br />
in Essen das große Kinosterben. Auch der Kino-<br />
ikone Lichtburg drohte zunächst das Aus. Bürger-<br />
proteste verhinderten einen Abriss. 1998 wurde<br />
die Lichtburg von den Essener Filmkunsttheatern<br />
übernommen und mit zahlreichen Filmpremieren<br />
wieder belebt.<br />
Ein besonderer Höhepunkt war die Deutschland-<br />
premiere von „Der amerikanische Neffe“ im Sep-<br />
tember 1998, zu der Pierce Brosnan sprichwörtlich<br />
in Essen einflog: Die Landung des Hubschraubers<br />
mit Pierce Brosnan auf dem Kennedy Platz gehört<br />
sicherlich zu den spektakulärsten Momenten in<br />
der Geschichte der Lichtburg. Zu den vielen Pre-<br />
mierengästen aus Deutschland gehörten u.a. Ma-<br />
ria Schrader, Josef Vilsmaier, Joachim Król, Wim<br />
Wenders, Franka Potente, Herbert Knaup, Susan-<br />
ne von Borsody, Tom Tykwer, Armin Rohde, Kai<br />
Fotos: Lichtburg Essen, Presse
Fotos: Unibuchhandlung <strong>Bochum</strong>, Petra Wolfram<br />
Wiesinger, Katja Flint, Ben Becker, Ulrich<br />
Noethen, Hannelore Elsner, Heino Ferch<br />
und BAP. Auch zu vielen anderen Anläs-<br />
sen fand sich deutsche und internationale<br />
Prominenz in der Lichtburg ein. So war an-<br />
lässlich einer UNICEF-Gala im Februar 2000<br />
Peter Ustinov in der Lichtburg.<br />
Neben zahlreichen Konzert-, Kabarett- und<br />
Theateraufführungen rundeten Stumm-<br />
film<strong>vor</strong>führungen mit live Orchesterbeglei-<br />
tung das Programmangebot ab. Am 27.<br />
März 2002 wurde die Lichtburg geschlos-<br />
sen und zur Renovierung freigegeben. Der<br />
Saal, das große Eingangsfoyer und die his-<br />
torische Filmbar wurden unter Berücksich-<br />
tigung der Auflagen des Denkmalschutzes<br />
und - soweit möglich - unter Verwendung<br />
der Originalmaterialien <strong>vor</strong>sichtig saniert<br />
und z.T. in den Originalzustand der 50er<br />
Buchtipp:<br />
Micheline Rampe<br />
„Jeder will es werden,<br />
keiner will es sein.“ Alter<br />
als Herausforderung.<br />
2006 erschienen im A1<br />
Verlag, 214 Seiten, 18,80<br />
Euro.<br />
Petra Wolfram<br />
Universitätsbuchhandlung<br />
Janssen<br />
Brüderstraße 3, 44787 <strong>Bochum</strong><br />
Essener Filmkunsttheater<br />
Kettwiger Str. 36<br />
45127 Essen<br />
Durchwahl:<br />
0201 - 289 55 12<br />
0201 - 289 55 22<br />
Alter als Herausforderung.<br />
„Was einer an sich selbst hat, kommt ihm nie<br />
mehr zugute als im Alter“ – dieser Ausspruch<br />
von Arthur Schopenhauer ist nur einer der<br />
vielen bemerkenswerten Sätze, die Micheline<br />
Rampe in ihrem Buch „Jeder will es werden,<br />
keiner will es sein“ zitiert.<br />
Anstatt, wie viele in letzter Zeit erschienene<br />
Bücher, die Defizite und Malaisen, die das Al-<br />
ter mit sich bringt, zu beklagen, geht Micheli-<br />
ne Rampe von einem positiven Alterskonzept<br />
aus.<br />
Kartenreservierungen oder weitere<br />
Informationen (auch zum „Filmspiegel“)<br />
erhalten sie unter<br />
dieser Adresse:<br />
Sie führte Gespräche mit zahlreichen alten<br />
Menschen – Unbekannten wie Prominen-<br />
ten - um sie nach ihren Rezepten für einen<br />
glücklichen und zufriedenen Lebensherbst zu<br />
fragen. Kranke Menschen waren darunter,<br />
wie der inzwischen verstorbene Zeichner und<br />
Dichter Robert Gernhardt, aber auch eine<br />
top-fitte alte Dame wie die 85jährige Trude<br />
Gränert-Grundlach, die 2005 noch in ihrem<br />
Jahre zurückversetzt. Bühnen-, Ton- und<br />
Kinotechnik wurden dagegen auf den<br />
neuesten Stand gebracht. Das 1974 im<br />
Erdgeschoss eingerichtete „Atelier“ wich<br />
einem Wandelgang – dem „Blauen Salon“.<br />
Dafür entstand im Untergeschoss mit dem<br />
„Sabu“ der neue, kleinere Saal des Kino-<br />
palastes, ausgestattet mit 150 Plätzen und<br />
modernster Kinotechnik. Die Baumaßnah-<br />
men insgesamt dauerten gut ein Jahr.<br />
Seit der glanzvollen Wiedereröffnung im<br />
März 2003 konnte die Lichtburg wieder an<br />
die Tradition der Bühnen- und Premieren-<br />
veranstaltungen anknüpfen. Regelmäßige<br />
Filmpremieren, Bühnenveranstaltungen<br />
und natürlich das stets aktuelle Filmpro-<br />
gramm sorgen dafür, dass die Lichtburg<br />
wieder ein Leuchtturm unter den Filmthe-<br />
atern ist.<br />
Info & Service<br />
Jeder will es werden, keiner will es sein.<br />
Heimatort zur „Schönsten Altstertalerin über<br />
80“ gewählt wurde. Übereinstimmend beto-<br />
nen alle Gesprächspartner, dass die Weichen<br />
für ein erfülltes Leben im Alter schon in jun-<br />
gen Jahren gestellt werden. Wer schon <strong>vor</strong><br />
Rentenbeginn offen, tatkräftig, lebensfroh<br />
und voller Pläne ist, der hat gute Chancen,<br />
auch im Alter neugierig und dem Leben zu-<br />
gewandt zu sein.<br />
Natürlich sind Verluste und Schmerzen im<br />
Alter unvermeidbar, aber ein positives Selbst-<br />
bild und eine generelle Zufriedenheit mit<br />
den allgemeinen und konkreten Lebensum-<br />
ständen können helfen, die altersbedingten<br />
Beeinträchtigungen zu bewältigen und zu<br />
akzeptieren. Durch die vielen mutmachen-<br />
den Beispiele von alten Menschen zeigt das<br />
Buch anschaulich, was ein gutes Alter aus-<br />
macht, und ist damit auch eine Anleitung<br />
zum Glücklichsein für Jüngere.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 9
Rat & Recht<br />
Häufige Fehler bei Testamenten Teil X<br />
Das unterbliebene Beratungsgespräch<br />
Barkhoff & Partner GbR<br />
Husemannplatz 3-4<br />
44787 <strong>Bochum</strong><br />
0234 - 61 06 00<br />
barkhoff-partner.de<br />
10 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
Nur etwa ein Drittel der Menschen in Deutsch-<br />
land verfassen ein Testament; zwei Drittel verlas-<br />
sen sich somit auf die gesetzliche Erbfolge, die<br />
sich in vielen Fällen als unzureichend erweist.<br />
Aber nur die Hälfte derjenigen, die ein Testa-<br />
ment verfassen, lassen sich von beruflichen<br />
Beratern, Rechtsanwälten und Notaren, Hilfe<br />
leisten. Die andere Hälfte verlässt sich auf den<br />
gutgemeinten Rat von Bekannten und sonstige<br />
eher zufällige Informationen. Dabei zeigt die Er-<br />
fahrung, dass jede individuelle Biographie über<br />
den Tod hinaus Auswirkungen hat, die zu be-<br />
denken sind. Sonst droht das, was keiner will:<br />
Der Familienfriede wird nachhaltig gefährdet.<br />
Aber nicht nur Streit gilt es zu vermeiden; posi-<br />
tiv gesehen bedeuten letztwillige Verfügungen<br />
auch die Chance der Sinnstiftung über den Tod<br />
hinaus.<br />
Bei einem erbrechtlichen Beratungsgespräch<br />
steht in rechtlicher Hinsicht die Frage der ge-<br />
setzlichen Erbfolge im Falle des Ablebens an<br />
erster Stelle. Durch das zu führende Gespräch<br />
kann das Maß, in dem von dieser Erbfolge ab-<br />
gewichen wird, festgestellt werden.<br />
Die Frage nach den Pflichtteilsberechtigten und<br />
deren Ansprüchen wird sich daran anschließen.<br />
Im Zuge des weiteren Gespräches geht es <strong>vor</strong><br />
allem darum, die ganz individuellen Intentionen<br />
des Ratsuchenden zu erfassen.<br />
Will derjenige, der ein Testament errichten will<br />
– bekanntlich auch „Erblasser“ genannt – aus-<br />
schließlich Familienangehörige und diese ganz<br />
gleich bedenken?<br />
Will der Erblasser mit dem Testament einen<br />
Ausgleich schaffen für etwas, was ihm selbst im<br />
Leben – im Guten und Schlechten – widerfah-<br />
ren ist, will er vielleicht sogar gesellschaftliche<br />
Akzente setzen?<br />
Sodann gilt es praktische Ratschläge zu erteilen<br />
und fachkundige Hilfe zu leisten.<br />
Soll von einer Erbengemeinschaft aus Gründen<br />
der Streitvermeidung nicht besser abgesehen<br />
werden? Helfen Vermächtnisse, Auflagen, Tei-<br />
lungsanordnungen oder die Einsetzung eines<br />
Testamentvollstreckers weiter?<br />
Manchmal sind es Fragen der Unternehmens-<br />
nachfolge, die im Vordergrund stehen. Auch<br />
steuerliche Gesichtspunkte sollten nicht unbe-<br />
dacht bleiben.<br />
Aber auch die Form eines Testamentes kann<br />
von Bedeutung sein. Die Vor- und Nachteile ei-<br />
nes gemeinsamen Testamentes, die Wahl der<br />
handschriftlichen oder notariellen Form, die Fra-<br />
ge der Verwahrung sind zu erörtern.<br />
Vielfach wird es eine überraschende Erfahrung<br />
sein, dass schon zu Lebzeiten wichtige Maß-<br />
nahmen ergriffen werden können. So können<br />
<strong>vor</strong>weggenommene Erbfolgen – nicht nur aus<br />
steuerlichen Gründen – sinnvoll sein. Es können<br />
sich auch Vorsorgevollmachten, Betreuungs-<br />
und Patientenverfügungen als unerlässlich er-<br />
weisen.<br />
Und die Kosten? Diese sollten mit dem Rechts-<br />
berater besprochen und vereinbart werden. Wer<br />
Beratung – gleich aus welchem Grunde – nicht<br />
in Anspruch nimmt, hat möglicherweise für sich<br />
und seine Erben die teuerste Variante gewählt.<br />
Foto Justitia: RAe Barkhoff & Partner GbR
Fotos : FuK <strong>Bochum</strong>, Katalog: pluszwo.de<br />
Kurz notiert<br />
Seit einem halben Jahr gibt es<br />
sie: die Villa Moritz<br />
Seit einem halben Jahr leben zehn an<br />
Demenz erkrankte Menschen nun in der<br />
Villa Moritz, einer Residenz besonderer<br />
Art. Hier hat jeder sein eigenes Appar-<br />
tement und kann, seinen Fähigkeiten<br />
entsprechend, ein weitgehend selbst<br />
bestimmtes Leben führen. Sogenannte<br />
„Alltagsmanagerinnen“ sorgen rund<br />
um die Uhr dafür, dass dabei niemand<br />
überfordert wird. Für die morgendliche<br />
Grundpflege kommt der Pflegedienst<br />
ins Haus. Danach können die Bewohner<br />
zusammen frühstücken und sich tagsü-<br />
Revierbetreuung in <strong>Bochum</strong>-<br />
Hamme<br />
Durch Frau Althaus, die seit Juni 2006<br />
die Revierbetreuung in <strong>Bochum</strong>-Hamme<br />
begonnen hat, wurden inzwischen fast<br />
alle älteren Mieter der BWG (<strong>Bochum</strong>er<br />
Wohnstättengenossenschaft) im Raum<br />
<strong>Bochum</strong>-Hamme besucht. Im Zuge die-<br />
ser „aufsuchenden Betreuung“ kommt<br />
Frau Althaus mit vielen Mietern in einen<br />
fruchtbaren Dialog zu verschiedenen The-<br />
men des täglichen Lebens, aber auch der<br />
Versorgungsmöglichkeiten, z.B. durch die<br />
Pflegekasse, wenn hier ein Hilfsbedarf<br />
besteht. Das Ziel der Revierbetreuung ist<br />
es, den Menschen im Revier das Bewusst-<br />
sein zu vermitteln, dass sie sich in allen<br />
Lebenslagen auf die Unterstützung durch<br />
die Revierbetreuerin bzw. die Familien-<br />
und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> verlassen<br />
können.<br />
ber – je nach Neigung und Möglichkeit -<br />
an gemeinsamen Aktivitäten beteiligen.<br />
Dabei werden <strong>vor</strong> allem sich regelmä-<br />
ßig wiederholende Alltagshandlungen<br />
durchgeführt, wie die Zubereitung der<br />
Mahlzeiten, kleinere Verrichtungen im<br />
Haushalt, Spaziergänge oder Einkaufs-<br />
besuche auf dem Markt und im Lebens-<br />
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Einen Überblick über alle Reisen und Ausflüge der<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> bietet der<br />
Katalog der F.U.K. Reisen. Er ist kostenlos unter der<br />
Rufnummer 0234 - 30796-11 oder im Internet unter<br />
www.fuk-reisen.de erhältlich.<br />
Die Mieter in Hamme bestätigen ein<br />
hohes Maß an Sicherheit und eine zu-<br />
verlässige Betreuung. Angestoßen durch<br />
die Revierbetreuung finden inzwischen<br />
1x pro Woche alternierend ein betreuter<br />
Mittagstisch oder Kaffeetrinken in den<br />
Räumlichkeiten des Beratungsbüros von<br />
F.u.K. – Reisen an der Feldsieper Straße 19<br />
statt. Für die nächsten Monate sind weite-<br />
re Veranstaltungen <strong>vor</strong>gesehen, zu denen<br />
die Bewohner des Reviers <strong>Bochum</strong>-Ham-<br />
me herzlich eingeladen werden.<br />
mittelladen. Die<br />
möglichst lange<br />
aufrecht erhal-<br />
tene Normalität<br />
im Alltag hilft<br />
den Bewohnern,<br />
sich zu orien-<br />
tieren und das<br />
Gefühl von Sicherheit zu entwickeln.<br />
Die Villa Moritz ist, wie das erste halbe<br />
Jahr seit der Gründung bereits gezeigt<br />
hat, eine echte Alternative zur Heimun-<br />
terbringung.<br />
Reisen für pflegebedürftige<br />
Menschen<br />
Reisen – auch für pflegebedürftige<br />
Menschen kein Problem!<br />
Mit Sicherheit<br />
gut unterwegs!<br />
Reisen Sie gern? Senioren und Menschen<br />
mit gesundheitlichen Einschränkungen<br />
glauben häufig, auf schöne Seiten des<br />
Lebens, wie z.B. das Reisen, verzichten<br />
zu müssen. Die Familien- und Kranken-<br />
pflege hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
mit diesem Vorurteil aufzuräumen. Spe-<br />
ziell betreute Reisen finden zunehmend<br />
Interessenten – wer einmal dabei war,<br />
gehört schnell zum festen Kunden-<br />
stamm. Ein Erlebnisbericht macht deut-<br />
lich, warum. (Siehe nächste Seite).<br />
Weitere Infos unter 0234 – 5 77 08 07<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 |
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Gut geplant, gut beraten, gut unterwegs!<br />
Reisen für pflegebedürftige Menschen<br />
Reise nach Bad Pyrmont – ein Erfahrungsbericht<br />
Ein Service von:<br />
| <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
Durch einen Zufall habe ich von der Reise erfah-<br />
ren, die von der Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong> angeboten wurde. Da ich selbst eine<br />
einseitige Lähmung habe und auf Hilfestellun-<br />
gen während des Urlaubs angewiesen bin, war<br />
diese Reise für mich von großem Interesse. Im-<br />
merhin konnte ich seit 1997 keine Urlaubsreise<br />
mehr unternehmen, da meine Versorgung nie<br />
sichergestellt<br />
gewesen wä-<br />
re. Aufgrund<br />
dessen war<br />
das Angebot<br />
der Familien-<br />
und Kran-<br />
kenpflege <strong>Bochum</strong> für mich die einzige sichere<br />
Gelegenheit in Urlaub zu fahren.<br />
Bei einem Hausbesuch lernte ich dann auch be-<br />
reits <strong>vor</strong> Beginn der Reise Frau Fietkau kennen,<br />
Urlaub trotz Pflegebedürftigkeit?<br />
• ständige Begleitung ausgebildeter<br />
Krankenpfleger/innen.<br />
• Alle Hotels sind behindertengerecht<br />
und seniorenfreundlich ausgestattet.<br />
•<br />
Auf Wunsch wird Ihr Gepäck bei Ihnen zu<br />
Hause abgeholt und zurück gebracht.<br />
Bei Fragen erreichen Sie die Familien-<br />
und Krankenpflege zu diesem Thema<br />
unter:<br />
0234 – 5 77 08 07<br />
die uns mit einer Kollegin nach Bad Pyrmont<br />
begleitete. Dass die Betreuung schon <strong>vor</strong> dem<br />
eigentlichen<br />
Urlaub statt-<br />
fand,emp- fand ich als<br />
sehr positiv.<br />
Mit einer klei-<br />
nenVerspä- tung sind wir gut in Bad Pyrmont angekommen<br />
und wurden <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> sehr freundlich aufge-<br />
nommen. Die Pflege in der Senator Kur- und<br />
Pflegeklinik war optimal und zur Unterhaltung<br />
gab es auch einige Angebote. Der Küchen-<br />
chef bereitete uns abwechslungsreiches und<br />
schmackhaftes Essen. Während der gesamten<br />
Reise waren wir gut aufgehoben und hatten<br />
viel Spaß - dank Frau Fietkau und Frau Gren-<br />
nebach, die vom Aufstehen bis zum Ins- Bett-<br />
Gehen immer für uns da waren. Ich hoffe, dass<br />
die Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong> auch<br />
weiterhin Reisen für pflegebedürftige Men-<br />
schen im Programm hat, denn ich werde gerne<br />
wieder mitfahren. Grete Lucas, Witten (84 Jahre)<br />
Foto: FuK <strong>Bochum</strong>
F.u.K. <strong>Bochum</strong> Lokal
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
„blau wie eine orange“<br />
Kunst im Bergmannsheil-Neubau<br />
Am Sonntag, den 19.03.2007 stellte die in Bo-<br />
chum aufgewachsene Künstlerin Katharina<br />
Grosse erstmals ihre eigens für den Bergmanns-<br />
heil-Neubau geschaffene Wandmalerei der<br />
Öffentlichkeit <strong>vor</strong>.<br />
Kliniken Bergmannsheil<br />
Bürkle de la Camp-<br />
Platz 1<br />
44789 <strong>Bochum</strong><br />
0234 - 302-0<br />
V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
Das bis dahin noch ver-<br />
hüllte Werk mit dem Titel<br />
„blau wie eine orange“<br />
entstand parallel zu der<br />
neuen Forumswand im<br />
Museum <strong>Bochum</strong>, die<br />
Mitte Dezember öffent-<br />
lich präsentiert worden<br />
war und bis 2010 zu<br />
sehen sein wird. Katha-<br />
rina Grosse, geboren<br />
in Freiburg, studierte an<br />
der Kunstakademie in<br />
Düsseldorf und ist heute<br />
Professorin an der Kunst-<br />
hochschule Berlin-Weis-<br />
sensee. Sie ist mit ihren raumfüllenden, stark<br />
farbigen Arbeiten in Museen, öffentlichen Ge-<br />
bäuden und Galerien weltweit vertreten, so zu-<br />
v.l.n.r. Theodor Bülhoff (Hauptgeschäftsführer der Bergbau-BG),<br />
Professor Katharina Grosse, Hans-Werner Kick (Geschäftsführer<br />
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil).<br />
letzt in Taipei, Cincinnati, London<br />
oder Kopenhagen. Grosse sprayt<br />
leuchtend bunte Acrylfarbe in sich<br />
überlagernden Schichten auf Wän-<br />
de, Decken, Böden und Fassaden.<br />
Seit einiger Zeit integriert sie reale<br />
Objekte in ihre Farbräume: Regale,<br />
Kleider, Bücher, aber auch ein Bett oder Erde<br />
werden im Raum installiert und radikal über-<br />
sprayt. Die Faszination ihrer Arbeit erwächst<br />
aus der Sinnlichkeit der verwendeten Farben<br />
und Farbkombinationen wie auch dem diskur-<br />
siven Charakter ihres Werkes.<br />
Die Arbeit im neuen Bettenhaus des Berg-<br />
mannsheil erstreckt sich über mehrere Stock-<br />
werke. Die Wandoberfläche wurde eigens mit<br />
orangefarbenen Paneelen versehen. Sie geben<br />
der Malerei einen plastischen Untergrund,<br />
der an die überdimensionierte Oberfläche ei-<br />
nes Möbels erinnert. In ihrem Arbeitsprozess<br />
setzt Katharina Grosse die raumbildenden<br />
Energien der Farbe frei, räumliche Gegeben-<br />
heiten, spezifische Oberflächen und archi-<br />
tektonische Zusammenhänge lösen sich da-<br />
durch scheinbar auf.<br />
Das Bergmannsheil beschreitet hier neue We-<br />
ge, indem es Kunst und Krankenhaus zusam-<br />
men führt. Dies ist einzigartig, gibt zu Diskus-<br />
sionen Anlass und inspiriert die Fantasie der<br />
Betrachter.<br />
Die Arbeit von Frau Professor Grosse im Berg-<br />
mannsheil wird dauerhaft zu sehen sein.<br />
Foto: Bergmannsheil <strong>Bochum</strong>, Presse
Fotos: Martin/Luther/Krankenhaus,Presse<br />
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Ein neuer Impuls des Martin-Luther-Krankenhauses<br />
in Wattenscheid - Die Kurzliegerstation<br />
Wenn der Wind des Wandels weht,<br />
bauen die einen Schutzmauern<br />
und die anderen Windmühlen.<br />
(Chinesisches Sprichwort)<br />
Im Sinne dieser chinesischen Weisheit<br />
hat das Martin-Luther-Krankenhaus<br />
eine Neuerung eingeführt, die bereits<br />
nach der ersten Anlaufzeit zu hoher Pa-<br />
tientenzufriedenheit geführt hat.<br />
Die Menschen schätzen es sehr, auf ei-<br />
ner Station untergebracht zu sein, die<br />
auf ihre Bedürfnisse in hohem Maße<br />
Rücksicht nehmen kann.<br />
Durch die veränderten gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen bekam das Kran-<br />
kenhaus die Möglichkeit, die Zahl der<br />
ambulanten Operationen und Behand-<br />
lungen weiter auszubauen. Die<br />
Frage nach geeigneten organisatori-<br />
schen Strukturen, die der Erweiterung<br />
des Leitungsspektrums gerecht werden<br />
können, führte dazu, dass im Jahr 2003<br />
beschlossen wurde, eine sogenannte<br />
„Kurzliegerstation“ einzurichten. Diese<br />
ist für alle Patienten interessant, die zu<br />
ambulanten Eingriffen oder Untersu-<br />
chungen kommen und solche, deren<br />
Verweildauer <strong>vor</strong>aussichtlich 5 Tage<br />
nicht übersteigt.<br />
Die Aufnahme verläuft folgendermaßen:<br />
Der Patient stellt sich in der Regel mit<br />
Frau Dr. Evis Bishqemi (rechts) und Schwester<br />
Elisabeth bei der Patientendokumentation.<br />
der Einweisung des Hausarztes in der<br />
Ambulanz <strong>vor</strong>. Vom Ambulanzarzt wird<br />
festgestellt, ob eine Operation nötig ist<br />
und ggf. mit dem Patienten eine stati-<br />
onäre bzw. ambulante Behandlung be-<br />
sprochen. Von der Ambulanz aus geht<br />
der Patient auf die Kurzliegerstation<br />
zwecks Terminabsprache für den <strong>vor</strong>sta-<br />
tionären Termin, die am Vortag der OP<br />
(oder frühestens 4 Tage <strong>vor</strong>her) statt-<br />
findet. Dieses Verfahren stellt durch die<br />
enge Vernetzung der zuständigen Stel-<br />
len eine zeitliche und organisatorische<br />
Entlastung aller betroffenen Personen<br />
dar. Außerdem bietet die Kurzliegersta-<br />
tion für die Patienten den großen Vor-<br />
teil, nicht mit Schwerkranken in einem<br />
Zimmer untergebracht zu sein. Gerade<br />
diese Tatsache ist für viele Menschen<br />
das Entscheidungskriterium dafür, ihren<br />
geplanten Eingriff im Martin-Luther-<br />
Krankenhaus <strong>vor</strong>nehmen zu lassen.<br />
Die 2003 erarbeitete Konzeption für die<br />
neue Station ist eine vielversprechende<br />
Grundlage für weitere Verbesserungen<br />
und Anpassungen an neue Situationen,<br />
an denen seitdem gemeinsam mit allen<br />
Beteiligten regelmäßig gearbeitet wird.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | V
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Neues Verfahren bei Halswirbelsäulenerkrankung<br />
Neurochirurgen befreien durchs Schlüsselloch<br />
Die Neurochirurgische Universitätsklinik im Knappschaftskranken-<br />
haus <strong>Bochum</strong>-Langendreer bietet ein neues, schonendes operati-<br />
ves Verfahren für Bandscheiben<strong>vor</strong>fälle oder verschleißbedingte<br />
Knochenveränderungen an der Halswirbelsäule.<br />
Prof. Dr. Albrecht<br />
Harders (Bild), Direktor<br />
der Neurochirurgischen<br />
Universitätsklinik, und<br />
seine Mitarbeiter Prof.<br />
Dr. Kirsten Schmieder und<br />
Dr. Ioannis Pechlivanis<br />
haben die Methode der<br />
Uncoforaminotomie<br />
erforscht und wenden<br />
sie erfolgreich an.<br />
V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
Wenn die Nervenwurzeln so sehr eingeengt<br />
sind, dass nur noch eine Operation helfen kann,<br />
„bohren“ sich die Neurochirurgen von <strong>vor</strong>ne an<br />
der Außenseite durch den betroffenen Wirbel-<br />
körper und entfernen die Einengung durch die-<br />
ses „Schlüsselloch“. Die Bandscheibe selbst und<br />
auch die Bewegung des operierten Segmentes<br />
bleiben erhalten.<br />
Altersbedingte Veränderungen an<br />
der Halswirbelsäule und deren Aus-<br />
wirkungen auf den Bewegungsap-<br />
parat eines Menschen gehören zu<br />
den häufigen Problemen bei der<br />
täglichen Routine des Neurochirur-<br />
gen. Vergleichbar den Veränderun-<br />
gen an der Lendenwirbelsäule wer-<br />
den auch hier die Nervenwurzeln<br />
mechanisch durch Druck geschädigt.<br />
Wenn eine gezielte medikamentöse Behandlung<br />
der betroffenen Körperpartien nach sechs bis<br />
acht Wochen keine Linderung der Beschwerden<br />
bringt, ist eine Operation erfolgversprechend.<br />
Ziel der Operation ist die Beseitigung der me-<br />
chanischen Einengung des Nervs bedingt durch<br />
einen Bandscheiben<strong>vor</strong>fall oder eine knöcherne<br />
Veränderung.<br />
Der Zugang zur Halswirbelsäule wird seit etwa<br />
einem halben Jahrhundert von <strong>vor</strong>ne geschaf-<br />
fen. Auf diesem Wege kann man die Halswir-<br />
belsäule schonend erreichen. Traditionell wird<br />
die <strong>vor</strong>gefallene Bandscheibe entfernt oder<br />
knöcherne Randkantenausziehungen des Wir-<br />
belkörpers, die auf die Nervenwurzel drücken,<br />
mit eine Fräse abgetragen. Ein eingebrachter<br />
künstlicher Platzhalter macht das operierte Wir-<br />
belsäulensegment sofort stabil und wird mit der<br />
Zeit knöchern überbaut, so dass die beiden Wir-<br />
belkörper auf lange Sicht permanent knöchern<br />
verbunden sind (Fusion). Die daraus erfolgende<br />
Bewegungseinschränkung nimmt der Patient<br />
nicht wahr, bewirkt jedoch langfristig, dass die<br />
mechanische Belastung der angrenzenden Wir-<br />
belsäulenabschnitte zunimmt. Dies kann eine<br />
beschleunigte Alterung (Degeneration) zur Folge<br />
haben und im schlimmsten Fall eine Operation<br />
Bild links: Spiegelverkehrte Darstellung des linksseitigen<br />
Bandscheiben<strong>vor</strong>falls eines Patienten <strong>vor</strong> der Operation, der<br />
seit 6 Monaten trotz medikamentöser Behandlung an Schmerzen<br />
im Arm litt. Bild rechts: 2 Tage nach der Operation<br />
der benachbarten Segmente nach sich ziehen.<br />
Aus diesem Grund wird seit vielen Jahren über<br />
ein alternatives Operationsverfahren zur Fusion<br />
nachgedacht.<br />
Eine Möglichkeit ist der komplette Ersatz der<br />
Bandscheibe durch eine Bandscheibenprothese.<br />
Eine weitere Möglichkeit ist eine spezielle Ope-<br />
rationstechnik in der Behandlung von alterungs-<br />
bedingten Erkrankungen der Halswirbelsäule,<br />
die an der Neurochirurgischen Universitätsklinik<br />
im Knappschaftskrankenhaus <strong>Bochum</strong>-Langen-<br />
dreer als eine von wenigen Kliniken in Deutsch-<br />
land eingesetzt wird: die Uncoforaminotomie.<br />
Der Zugang zur Halswirbelsäule erfolgt weiter-<br />
hin von <strong>vor</strong>ne.<br />
Fotos: Neurochirurgische Uniklinik, Knappschaftskr. Bo-Langendreer
Bild links: Vorderansicht der Halswirbelsäule in einer dreidimensionalen<br />
Rekonstruktion, die postoperativ den Operationszugang<br />
zeigt.<br />
Bild rechts: Vom Uncus aus „bohrt“ der Operateur einen Kanal<br />
durch den Knochen des Wirbelkörpers bis zum Nervenaustrittsloch<br />
(Neuroforamen) – daher der Name der Methode „Uncoforaminotomie“<br />
(-tomie = Freilegung).<br />
Der betroffene Wirbel wird dann über<br />
den Uncus erreicht, eine knöcherne Aus-<br />
ziehung auf beiden Seiten an der Außen-<br />
seite des Wirbelkörpers, die zudem eine<br />
Verbindung der beiden angrenzenden<br />
Wirbelkörper bildet. Diese Verbindung<br />
entspricht eigentlich<br />
keinem Gelenk, hat<br />
aber bei funktions-<br />
tüchtigerBandschei- be, also <strong>vor</strong> dem Auf-<br />
treten einer Alterung,<br />
eine durchaus ähnli-<br />
che Funktion in der<br />
Steuerung von Bewe-<br />
gungsabläufen, <strong>vor</strong><br />
allem bei der Harmo-<br />
nisierung von Bewe-<br />
gungen der gesamten Halswirbelsäule.<br />
Vom Uncus aus „bohrt“ der Operateur<br />
einen Kanal durch den Knochen des Wir-<br />
belkörpers bis zum Nervenaustrittsloch<br />
(Neuroforamen), daher der Name der<br />
Methode „Uncoforaminotomie“ (-tomie<br />
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
= Freilegung). Am hinteren Ende des ge-<br />
schaffenen Kanals liegt dann die Nerven-<br />
wurzel. Ziel dieser Operationstechnik ist<br />
die Befreiung der Nervenwurzel von einer<br />
Einengung, sei es knöchern oder band-<br />
scheibenbedingt.<br />
Nachdem der sechs mal acht Millimeter<br />
große Kanal gefräst ist, wird die Ner-<br />
venwurzel genauer untersucht. Bei einer<br />
knöchernen Einengung ist mit Fertigstel-<br />
lung des Kanals und somit freigelegter<br />
Nervenwurzel das Ziel der Operation<br />
bereits erreicht. Liegt ein Bandscheiben-<br />
<strong>vor</strong>fall <strong>vor</strong>, wird das verlagerte Gewebe<br />
mit einer kleinen Fasszange entfernt. Die<br />
Bandscheibe selbst wird belassen; man<br />
eröffnet sie nur ganz am äußersten Rand.<br />
Dementsprechend ist die Gewebeverlet-<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | V
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Das Knappschaftskrankenhaus<br />
<strong>Bochum</strong>- Langendreer<br />
V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
zung sehr gering. Die Patienten können schnell<br />
mobilisiert werden, sie brauchen nach der Ope-<br />
ration keine Halskrawatte zu tragen. Damit kön-<br />
nen sie auch frühzeitig wieder an den Arbeits-<br />
platz zurückkehren.<br />
Die Uncoforaminotomie macht die operierten<br />
Segmente beweglicher, was jedoch auch eine<br />
gewisse Instabilität mit sich bringt. Diese ist bei<br />
einer guten Restfunktion der Bandscheibe un-<br />
bedeutend. Bei Patienten mit deutlich gealterter<br />
Bandscheibe ist die Gefahr der Instabilität höher,<br />
so dass das Verfahren bei diesen Patienten we-<br />
niger <strong>vor</strong>teilhaft ist.<br />
Fasst man alle Ergebnisse zusammen, dann<br />
handelt es sich bei der Operationsmethode der<br />
Uncoforaminotomie um ein viel versprechendes<br />
Verfahren zur Behandlung altersbedingter Er-<br />
krankungen der Halswirbelsäule. Am besten ist<br />
die Methode für die Behandlung weicher Band-<br />
scheiben<strong>vor</strong>fälle geeignet oder die Kombination<br />
aus einem weichen Bandscheiben<strong>vor</strong>fall und be-<br />
ginnender knöcherner Randkantenausziehun-<br />
gen der Wirbelkörperrückfläche. Bei rein knö-<br />
chernen Veränderungen am Nervenaustrittsloch<br />
ist die Operationsmethode nach den derzeitigen<br />
Erkenntnissen nicht so gut geeignet. Diese Pati-<br />
enten werden nach wie <strong>vor</strong> am besten von einer<br />
Verblockung des Segmentes profitieren.<br />
Für die Zukunft bleibt zu wünschen, dass auch<br />
die Langzeitverläufe die guten ersten Erfahrun-<br />
gen bestätigen und die Uncoforaminotomie<br />
ihren festen Platz in der minimal invasiven Be-<br />
handlung bandscheibenbedingter Nerveneinen-<br />
gungen erhält und behauptet.
Foto: Gornik priv.<br />
Nachgefragt ...<br />
Frau Gornik, Mitarbeiterin bei der Familien- und Krankenpflege <strong>Bochum</strong><br />
Frau Gornik, erzählen Sie uns doch bitte et-<br />
was über hre Herkunft.<br />
Ich stamme aus einer richtigen Großfamilie.<br />
Meine Eltern sind mit einem Kind am Ende des<br />
Krieges aus Schlesien geflohen und haben sich<br />
im Münsterland angesiedelt. Weitere acht Kin-<br />
der wurden geboren. Die Drittälteste war ich.<br />
Ich habe selten so kreative und tüchtige Men-<br />
schen erlebt: trotz der schwierigen Verhältnis-<br />
se haben sie alle Kinder ohne fremde Hilfe so<br />
gefördert, dass jeder von uns das Gymnasium<br />
besucht und eine Berufsausbildung, bzw. ein<br />
Studium abgeschlossen hat. Außerdem haben<br />
wir alle ein Instrument erlernt, die Hausmusik<br />
hat unseren Familienzusammenhalt sehr geför-<br />
dert. Das hat sich auch in jeder unserer Famili-<br />
en so fortgesetzt.<br />
Wie sah hre berufliche Laufbahn aus?<br />
Nach der Schule habe ich eine Krankenpflege-<br />
Ausbildung absolviert. Während dieser Zeit<br />
schloss ich mich als Cello- und Flötenspielerin<br />
dem Orchester des Hauses an. Als ein Teil die-<br />
ser Musikergruppe an die Klinik in Dortmund –<br />
Aplerbeck wechselte, ging ich mit und machte<br />
dort eine Zusatzausbildung zur psychiatrischen<br />
Krankenpflegerin.<br />
Die Jahre zwischen 1968 und 1975 waren ge-<br />
prägt durch meine Mitarbeit beim Aufbau der<br />
damals neu aufkommenden Beschäftigungs-<br />
und Arbeitstherapie. In dieser Zeit herrschte<br />
eine Aufbruchsstimmung in der psychiatrischen<br />
Krankenpflege, die mich begeisterte: statt die<br />
betroffenen Menschen nur zu verwahren,<br />
nahm man sie zunehmend ernst in ihrer Per-<br />
sönlichkeit und suchte sie durch geeignete<br />
Betätigung zu fördern. Dortmund war neben<br />
Gütersloh und Münster führend auf diesem<br />
Gebiet. An der Einführung dieser Neuerungen<br />
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
„Unterstützung zu neuem Selbstbewusstsein, das<br />
ist der pflegerische Auftrag in unserem Beruf“<br />
in unserem Haus habe ich maßgeblich mitge-<br />
wirkt.<br />
Sie haben drei Kinder – wie konnten Sie Fa-<br />
milie und Beruf vereinbaren?<br />
Als ich 1973 heiratete und 1975 schwanger<br />
wurde, habe ich eine „Familienpause“ einge-<br />
legt. In unserem großen Haus in <strong>Bochum</strong> war<br />
genügend Platz <strong>vor</strong>handen, so dass wir einigen<br />
Kindern aus komplizierten Familien ein Zuhau-<br />
se anbieten konnten, die sonst in ein Heim ge-<br />
musst hätten.<br />
2004 bin ich dann wieder berufstätig gewor-<br />
den. Die Tätigkeit bei der FuK kommt meinem<br />
Bedürfnis nach Selbständigkeit entgegen. Als<br />
Fachaufsicht bin ich zuständig für die Patien-<br />
tenversorgung, für die Zusammenarbeit mit<br />
den Ärzten, den Kontakt zu den Krankenkas-<br />
sen und die umfassende Beratung der Ange-<br />
hörigen. Dabei kann ich eigenständig und<br />
unbürokratisch meine Fachkenntnisse und Er-<br />
fahrungen einbringen.<br />
Worauf legen Sie bei hrer Tätigkeit beson-<br />
deren Wert?<br />
Mir geht es in erster Linie darum, den Men-<br />
schen dabei zu helfen, trotz ihrer psychischen<br />
Veränderungen selbständig und als vollwertige<br />
Frau Mechthild Gornik<br />
Fachaufsicht der ambulanten<br />
psychiatrischen Pflege<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | X
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Psychiatrische Krankenpflege<br />
Haben Sie Fragen zum Thema<br />
„ambulante psychiatrische<br />
Krankenpflege“?<br />
Dann wenden Sie sich für ein ers-<br />
tes, kostenloses Orientierungsge-<br />
spräch bitte an die Familien- und<br />
Krankenpflege <strong>Bochum</strong> – Langen-<br />
dreer,<br />
0234 - 296058.<br />
Oder direkt an Frau Gornik:<br />
0163 - 3079662<br />
X | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
Mitglieder der Gesellschaft le-<br />
ben zu können. Dazu gehört die<br />
praktische Unterstützung zu neu-<br />
em Selbstbewusstsein und einem<br />
guten Selbstwertgefühl, das nach<br />
schweren Erfahrungen meistens<br />
erst wieder aufgebaut werden<br />
muss - und das Heute und Jetzt<br />
für sich neu zu entdecken. Aber<br />
Fortschritte ohne Respekt <strong>vor</strong> der<br />
Andersartigkeit sind keine Fort-<br />
schritte. Auch Angehörige müssen<br />
oft erst lernen, dass durch eine<br />
veränderte Sichtweise das Zusam-<br />
menleben mit einem erkrankten<br />
Menschen erheblich verbessert<br />
werden kann. Das ist der pflege-<br />
rische Auftrag in unserem Beruf.<br />
Der Pflegeberatungsbesuch<br />
Qualitätssicherung durch Beratungsbesuche nach § 37,3 SGB XI<br />
Pflegeversicherungsgesetz<br />
Bei selbst beschaffter Pflegehilfe<br />
(durch Angehörige, Freunde oder<br />
Bekannte) bezieht der Pflegebedürftige<br />
das so genannte Pflegegeld:<br />
Pflegestufe 205,00 Euro<br />
Pflegestufe 410,00 Euro<br />
Pflegestufe 665,00 Euro<br />
Die Pflegekasse übernimmt bei Pflegestufe I<br />
und II zweimal jährlich und bei Pflegestufe III<br />
viermal jährlich die Kosten für Beratungsbesuche<br />
durch einen Pflegedienst.<br />
Die Aufgabe des Pflegedienstes<br />
ist es, den Pflegebedürftigen<br />
und seine Pflegeperson fachlich<br />
zu beraten und so die angemessene<br />
Pflege sicher zu stellen.<br />
Diese Beratungsbesuche sind<br />
Mein Motto dabei ist: „Es gibt nichts, was man<br />
nicht bewegen kann!“<br />
Haben Sie private Hobbys?<br />
Viele! Spannende und entspannende! Sie auf-<br />
zuzählen, würde zu lange dauern. Mein Herz<br />
hängt besonders an unserem Familien-Projekt<br />
in Weißrussland: dort haben mein Mann und<br />
ich gemeinsam mit der Caritas ein Kinderdorf<br />
für schwerstbehinderte Kinder ins Leben ge-<br />
rufen, die Kosten eines Hauses für 12 dieser<br />
Kinder werden von <strong>Bochum</strong> aus durch uns<br />
finanziert. Es soll nach Fertigstellung von den<br />
Benediktinerinnen geleitet werden.<br />
Wir wünschen hnen und hren Vorhaben<br />
viel Glück!<br />
Jetzt<br />
Beratungsgesprächvereinbaren!<br />
0234 307 96 11<br />
Eine kompetente Beratung stellt eine<br />
optimale Versrgung sicher.<br />
Pflichtbesuche. Werden sie nicht regelmäßig<br />
abgerufen, kann dies zur Reduzierung oder sogar<br />
Einstellung der Pflegegeldzahlung führen!<br />
Wird der Bezug von Pflegegeld in Sach- bzw.<br />
Kombinationsleistung geändert, weil ein ambulanter<br />
Pflegedienst den betroffenen Pflegebedürftigen<br />
mit pflegt, so entfällt der Beratungsbesuch.<br />
Fotos: FuK <strong>Bochum</strong>
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Rom ist eine Reise wert – ein Erlebnisbericht<br />
Mein Mann und ich hatten uns im letzten<br />
Jahr entschlossen, an einer Reise von F.U.K.<br />
– Reisen <strong>Bochum</strong> teilzunehmen. Immer wieder<br />
hatten wir diese Idee gehabt und verschoben<br />
– jetzt sollte es endlich soweit sein. Rom – fünf<br />
Tage im November.<br />
Am Montag ging es los, ab Flughafen Dort-<br />
mund mit dem Flieger nach Rom. Auf unsere<br />
Unterkunft war ich sehr gespannt, und wurde<br />
dann angenehm überrascht. Alles war in Ord-<br />
nung in diesem Hotel, auch die Einrichtung war<br />
geschmackvoll; und <strong>vor</strong> allem die Lage war<br />
günstig: wir wohnten nicht weit vom Stadtkern<br />
entfernt und erreichten viele Besichtigungs-<br />
orte problemlos zu Fuß. Morgens nach dem<br />
Frühstück, gegen 9 Uhr, ging es jeden Tag bei<br />
gutem Wetter los. Sehr beeindruckt hat mich<br />
die öffentliche Messe, die der Papst abhielt,<br />
während wir zusammen mit unglaublich vielen<br />
Gläubigen auf dem Petersplatz standen. Um<br />
uns herum hörte man ein Gewirr von verschie-<br />
denen Sprachen, ich erinnere mich an Polnisch,<br />
Englisch, Französisch. Alle Menschen waren<br />
ganz ergriffen und haben das Erlebnis sicher<br />
bis heute ebenso wenig vergessen wie ich.<br />
Wenn ich noch einmal nach Rom fahre, gehe<br />
ich sicher auch gern ein wenig allein durch die<br />
Stadt, weil ich mich ja jetzt schon auskenne.<br />
Reisen für junggebliebene ab 55 Jahren<br />
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(01.07.07 bis 06.07.07), LÜNEBURGER -<br />
HE DE (08.07.07 bis 15.07.07), MÜNCHEN<br />
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(10.08.07 bis 19.08.07), NORDDE CH<br />
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<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | X
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
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Sicherheit und Schutz für Pflegepersonen<br />
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vereinigte-ikk.de<br />
X | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
Beim ersten Besuch habe ich es aber als sehr<br />
angenehm empfunden, in einer Gruppe zu<br />
sein. Wir hatten nicht nur den Reiseleiter, Herrn<br />
Bauhuf, bei uns, der sich auskannte, sondern<br />
wurden auch noch von einer deutschen jun-<br />
Unterstützung für Pflegepersonen<br />
Für Pflegepersonen, die ihre Hilfe nicht er-<br />
werbsmäßig in einem Haushalt leisten (ehren-<br />
amtliche Pflege), bietet die Pflegeversicherung<br />
der Vereinigten IKK ebenfalls spezifische Leis-<br />
tungen und weitere Vorteile. Unter bestimm-<br />
ten Voraussetzungen<br />
• sind ehrenamtlich Pflegende rentenversichert,<br />
• erhalten ehrenamtlich Pflegende bei ihrer Pflege<br />
einen gesetzlichen Unfallversicherungsschutz,<br />
• können ehrenamtlich Pflegende nach Beendi-<br />
gung der Pflegetätigkeit besondere Unterstüt-<br />
zung beim Widereinstieg in das Erwerbsleben<br />
erhalten und<br />
• an für sie kostenfreien Pflegekursen – auch<br />
zu Hause – teilnehmen.<br />
Ehrenamtlichkeit entfällt im Übrigen nicht des-<br />
halb, weil der Pflegebedürftige das Pflegegeld<br />
an seine Pflegeperson weiterreicht. Auch müs-<br />
sen Pflegende nicht befürchten, dass ihnen<br />
andere Sozialleistungen (wie Erziehungsgeld<br />
oder <strong>vor</strong>zeitige Altersrente) aus diesem Grund<br />
gestrichen werden. Ebenso muss niemand des-<br />
wegen aus der kostenfreien Familienversiche-<br />
rung in der Kranken- und Pflegeversicherung<br />
der Vereinigten IKK ausscheiden. Wer aller-<br />
dings Arbeitslosengeld bezieht, der sollte der<br />
Agentur für Arbeit die ehrenamtliche Pflege<br />
anzeigen, damit geprüft werden kann, ob wei-<br />
terhin Vermittlungsfähigkeit <strong>vor</strong>liegt.<br />
Rentenversicherungsbeiträge für Pflegeper-<br />
sonen<br />
gen Frau begleitet,<br />
die in Rom wohnt<br />
und fließend Ita-<br />
lienisch sprach.<br />
Sie hat uns alles,<br />
was wir sahen,<br />
erklärt und für ei-<br />
nen reibungslosen<br />
Ablauf der Besichtigungen gesorgt. Insgesamt<br />
hat mir die Fahrt nach Rom ausgesprochen gut<br />
gefallen. Wir denken noch oft daran und sind<br />
froh, dass wir uns dazu entschlossen haben,<br />
mitzufahren. Frau E. Moysidis<br />
Wenn Pflegepersonen – beispielsweise als An-<br />
gehöriger, Freund oder Nachbar – einen bei<br />
der Vereinigten IKK versicherten Pflegebedürf-<br />
tigen regelmäßig und mindestens 14 Stunden<br />
wöchentlich ehrenamtlich pflegen, zahlt die<br />
Pflegekasse der Vereinigten IKK für die Dauer<br />
Romfotos: FuK - Reisen
Fotos: FuK <strong>Bochum</strong><br />
Übrigens:<br />
Hat ein Pflegebedürftiger zugleich<br />
Ansprüche auf Beihilfe oder Heil-<br />
fürsorge, zahlen wir nur den halben<br />
Beitrag. Die andere Hälfte steuert die<br />
für den Pflegebedürftigen zuständi-<br />
ge Festsetzungsstelle für die Beihilfe<br />
bzw. der Dienstherr bei. Auch diese<br />
Stellen sollten deshalb vom Pflege-<br />
bedürftigen und/oder von der Pflege-<br />
person über die ehrenamtliche Pflege<br />
informiert werden.<br />
der Pflege Rentenversicherungsbeiträge.<br />
Das gilt nicht, wenn die Pflegeperson<br />
anderweitig mehr als 30 Stunden wö-<br />
chentlich erwerbstätig (zum Beispiel als<br />
Arbeitnehmer) oder versicherungsfrei in<br />
der Rentenversicherung sind (zum Beispiel<br />
wegen des Bezugs einer Altersvollrente).<br />
Die Höhe der Beiträge richtet sich nach<br />
dem wöchentlichen Umfang der Pflege<br />
und er Pflegestufe des Pflegebedürftigen.<br />
Als Faustformel gilt: Je höher die Pflege-<br />
stufe und je höher der Zeitaufwand für<br />
die wöchentliche Pflege, desto höher sind<br />
die von der IKK gezahlten Beiträge und die<br />
dadurch erworbenen späteren Rentenan-<br />
sprüche. Die Höhe der Bemessungsgrund-<br />
lage, von der wir insgesamt Rentenversi-<br />
cherungsbeiträge gezahlt haben, teilt die<br />
IKK dem Pflegenden mindestens jährlich<br />
mit. Wer es schon <strong>vor</strong>her wissen möchte,<br />
der kann die Höhe der Beiträge gern bei<br />
der Krankenkasse erfragen.<br />
Eine Bitte an alle ehrenamtlichen Pfle-<br />
gepersonen: Informieren Sie die Pflege-<br />
„Mein bequemer Freelift.<br />
Ich kann und will nicht mehr ohne.“<br />
Rufen Sie kostenlos an!<br />
Telefon 0800 - 33 77 880<br />
Freelift Treppenlifte GmbH<br />
Siemensstraße 31<br />
47533 Kleve<br />
Wir sind<br />
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WWW.freelift-treppenlifte.de<br />
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
kasse über alle Veränderungen, die mög-<br />
licherweise Einfluss auf die Zahlung und<br />
die Höhe der Rentenversicherungsbeiträge<br />
haben, zum Beispiel eine höhere wöchent-<br />
liche Pflegezeit, eine Verringerung der<br />
Pflegezeit durch Aufteilung der Pflege auf<br />
mehrere Personen, eine Minderung einer<br />
anderweitigen Erwerbstätigkeit auf nicht<br />
mehr als 30 Stunden, eine Unterbrechung<br />
der Pflege wegen Urlaub oder Krankheit<br />
der Pflegeperson. Das schafft Klarheit und<br />
vermeidet nachträgliche Korrekturen.<br />
Unfallversicherung<br />
Ehrenamtlich Pflegende mit einer mindes-<br />
tens 14-stündigen wöchentlichen Pflege-<br />
zeit sind für die Dauer der häuslichen Pfle-<br />
ge auch unfallversichert. Ein Antrag oder<br />
eine zusätzliche Beitragszahlung sind hier-<br />
für nicht erforderlich. Den Pflegepersonen<br />
stehen dieselben Leistungsansprüche zu<br />
wie den anderen Versicherten in der ge-<br />
setzlichen Unfallversicherung. Zuständig<br />
sind die Gemeindeunfallversicherungsträ-<br />
ger bzw. Eigenunfallversicherungsträger<br />
der Städte.<br />
44 FRL Duitse adv FC 118x117.1 1 16-01-2007 11:03:50<br />
Wenn die Pflegeperson einen Unfall erlei-<br />
det, liegt ein „Arbeitsunfall“ <strong>vor</strong>. In diesem<br />
Fall sollte unbedingt der Unfallarzt aufge-<br />
sucht werden. Bei Behandlung durch den<br />
Hausarzt muss angegeben werden, dass<br />
es sich um einen Arbeitsunfall handelt. In<br />
diesem Fall entfallen die sonst erforderli-<br />
chen Eigenbeteiligungen, zum Beispiel im<br />
Krankenhaus oder bei den Arzneien.<br />
Arbeitslosenversicherung<br />
Wenn Angehörige gepflegt werden, kön-<br />
nen Pflegepersonen sich seit dem 1. Februar<br />
2006 freiwillig in der Arbeitslosenversiche-<br />
rung weiterversichern. Dies war zu<strong>vor</strong> nicht<br />
möglich. Dazu müssen folgende Vorausset-<br />
zungen erfüllt werden:<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | X
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Frank Heckmann<br />
Regionaldirektor<br />
Universitätsstr. 68<br />
44789 <strong>Bochum</strong><br />
0234 - 333 01-200<br />
X V | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
• Sie pflegen Angehörige der Pflegestufen I bis III<br />
(nach dem SGB XI)<br />
• Für die Pflege benötigen Sie wöchentlich mindes-<br />
tens 14 Stunden oder<br />
• Sie sind selbständig tätig und pflegen eine ange-<br />
hörige Person oder<br />
• Sie sind im Ausland – außerhalb der EU – beschäf-<br />
tigt und pflegen eine angehörige Person: Dann<br />
können Sie sich unter bestimmten Bedingungen<br />
freiwillig weiterversichern. Bitte setzen Sie sich dazu<br />
mit der Bundesagentur für Arbeit in Verbindung.<br />
Wer trägt den Beitrag zur freiwilligen Arbeits-<br />
losenversicherung?<br />
Den Beitrag zahlt die Pflegeversicherung allein.<br />
Wann genau die Pflegeperson Anspruch auf<br />
Arbeitslosengeld hat: Anspruch auf Arbeitslo-<br />
sengeld besteht, wenn sie<br />
• ihre Pflegetätigkeit beendet haben und arbeitslos<br />
sind und • sich freiwillig weiterversichern und<br />
• die freiwillige Arbeitslosenversicherung innerhalb<br />
eines Monats beantragen, nachdem Sie mit der<br />
Pflege begonnen haben.<br />
Wo wird der Antrag auf freiwillige Arbeitslo-<br />
senversicherung gestellt:<br />
Der Antrag wird bei der Bundessagentur für Arbeit<br />
an Ihrem Wohnort gestellt.<br />
Achtung: Der Antrag muss innerhalb eines Monats<br />
nach Beginn der Pflegetätigkeit beantragt werden!<br />
Die Vereinigte IKK gehört mit über 1 Million Versi-<br />
cherten und 2.700 Mitarbeitern zu den 16 größten<br />
Krankenkassen in Deutschland und betreut in Bo-<br />
chum rund 25.000 Versicherte. Besuchen Sie uns<br />
doch einmal in unserer Regionaldirektion, Universi-<br />
tätsstr. 68, 44789 <strong>Bochum</strong> (Tel. 0234/ 333 01-0)<br />
oder in der Geschäftsstelle Wattenscheid, August-<br />
Bebel-Platz 2, 44866 <strong>Bochum</strong> (Tel. 02327-9914-0).<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Foto Heckmann: IKK Regionaldirektion
Fotos: pluszwo.de<br />
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Welcher Pflegedienst passt zu mir und meiner<br />
Situation? Grundsätzliche Erwägungen<br />
Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind täglich auf Pflege angewiesen. Der größte Teil von ihnen wird<br />
zu Hause von Angehörigen gepflegt. Noch, denn die demographische Entwicklung und die verschärften Bedin-<br />
gungen auf dem Arbeitsmarkt werden dazu führen, dass schon bald Familienangehörige allein nicht mehr die<br />
Zeit und die Kraft aufbringen können, die Pflege ihrer Lieben zu übernehmen.<br />
Schon heute zeichnet sich ein Trend ab, dass<br />
die Nachfrage nach ambulanten Pflegediens-<br />
ten ansteigt. Doch wie findet man unter den<br />
vielen Anbietern den Dienst, der am besten zu<br />
den eigenen Bedürfnissen passt?<br />
Kirchen, Verbände der freien Wohlfahrtspflege,<br />
private Verbände oder Gemeinden, sie alle bieten<br />
den häuslichen ambulanten Pflegedienst an. Da<br />
ist es für die Pflegebedürftigen und ihre Ange-<br />
hörigen nicht leicht, den Durchblick zu behalten,<br />
zumal sich die einzelnen Anbieter oft deutlich<br />
in ihren Leistungen und Preisen unterscheiden.<br />
Deshalb ist es grundsätzlich ratsam, immer<br />
mehrere Angebote einzuholen, be<strong>vor</strong> man sich<br />
für einen Pflegedienst entscheidet.<br />
Oft können andere<br />
Betroffene ihre<br />
Erfahrungen<br />
mitteilen und<br />
w e r t v o l l e<br />
Tipps geben.<br />
Eine gute Ent-<br />
scheidungshilfe<br />
liefert aber auch<br />
eine Checklis-<br />
te, die die AOK<br />
ins Internet<br />
gestellt hat<br />
(www.aok.de).<br />
Anhand von zahlreiche Fragen<br />
und deren Beantwortung werden<br />
Unterschiede zwischen den ver-<br />
schiedenen Anbietern deutlich,<br />
die der Interessent dann aufgrund<br />
seiner individuellen Situation be-<br />
werten und abwägen kann.<br />
Ein wichtiges Kriterium ist bei-<br />
spielsweise ein ausführliches und<br />
kostenfreies erstes Gespräch im<br />
häuslichen Umfeld des Pflegebe-<br />
dürftigen. Da wird schnell klar, ob<br />
und wie persönliche Bedürfnisse<br />
und Gewohnheiten mit dem An-<br />
gebot des Pflegedienstes zusam-<br />
menpassen. Des weiteren spielt<br />
die räumliche Nähe des Anbieters<br />
zur Wohnung des zu Pflegenden<br />
eine nicht unbedeutende Rolle<br />
und die Erreichbarkeit des Diens-<br />
tes – idealer Weise 24 Stunden am<br />
Tag, auch am Wochenende und<br />
Ambulante Pflege:<br />
• Versorgung eines Menschen in sei-<br />
ner häuslichen Umgebung<br />
durch Sozialstationen und private<br />
Pflegedienste.<br />
• Durch aktivierende Pflege soll eine<br />
Verbesserung der <strong>Gesundheit</strong>s- und<br />
Lebenssituation erreicht werden.<br />
• Umfasst sowohl elementare Pflege-<br />
handlungen sowie auf eine spezifi-<br />
sche Erkrankung zugeschnittene<br />
Pflegemaßnahmen (Grund- und<br />
Behandlungspflege) als auch die<br />
hauswirtschaftliche Versorgung.<br />
• Vermeidung von Krankenhaus- oder<br />
Heimaufenthalten.<br />
• Verkürzung von Klinikaufenthal-<br />
ten.<br />
an Feiertagen. In diesem Zusammenhang ist<br />
ebenfalls abzuklären, ob diver-<br />
se Zusatzkosten (Nacht-<br />
zuschlag, Wegegeld)<br />
berechnet werden.<br />
Überhaupt sollte das<br />
Angebot des Pflege-<br />
dienstes klar struktu-<br />
riert, übersichtlich und<br />
für Laien verständlich<br />
ausformuliert sein.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007 | XV
GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Ambulante Pflege:<br />
Welche Personen dürfen in der am-<br />
bulanten Pflege arbeiten?<br />
Welche Personen in der ambulanten<br />
Pflege arbeiten dürfen, richtet sich<br />
nach den Sozial-Gesetz-Buch (SGB).<br />
Bei den Leistungen nach SGB V dürfen<br />
nur examinierte Pflegekräfte (min. 5<br />
Vollzeitstellen inkl. Vertretung) und<br />
Personen mit einer beruflichen Qua-<br />
lifikation, soweit diese das Spektrum<br />
der Behandlungspflege entsprechen<br />
und mindestens 2 Jahre Berufspraxis<br />
haben (Arzthelferin, Altenpflegehel-<br />
ferin).<br />
Bei den Leistungen nach SGB XI kann<br />
grundsätzlich die Arbeit von Pflege-<br />
hilfskräften unter der Leitung einer<br />
examinierten Pflegekraft geschehen.<br />
XV | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2/2007<br />
Weiterführende Informationen zum Thema: aok.de<br />
Dass es sich selbstverständlich<br />
immer nur um einen zugelas-<br />
senen Dienst handeln sollte,<br />
der einen Vertrag mit der<br />
Pflegekasse geschlossen hat,<br />
sei noch einmal ausdrücklich<br />
erwähnt.<br />
Doch nicht nur die finanziellen<br />
Rahmenbedingungen müssen<br />
stimmen, auch das Fachpersonal des Pflege-<br />
dienstes sollte qualifiziert und in ausreichender<br />
Besetzung <strong>vor</strong>handen sein, damit sich der Pfle-<br />
gebedürftige nicht ständig an neue Gesichter<br />
gewöhnen muss, sondern im Idealfall von einer<br />
Pflegekraft bzw. einem kleinen Pflegeteam be-<br />
treut wird. Darüber hinaus haben sich einige<br />
Pflegedienste auf bestimmte Personengruppen<br />
spezialisiert (beispielsweise Kinder oder auch<br />
Demente etc.) Wichtig ist für manchen auch<br />
die Frage, ob er festlegen kann, dass er nur<br />
von männlichem bzw. weiblichem Personal<br />
gepflegt werden möchte.<br />
Für den reibungslosen Ablauf der Pflege<br />
sollten von Anfang an die Angehörigen<br />
mit in die Aufstellung des Pflegeplans ein-<br />
bezogen werden. Dazu gehört auch, dass<br />
der Pflegedienst ihnen einen festen An-<br />
sprechpartner auf seiner Seite nennt, den<br />
sie kontaktieren können, sollte es Probleme<br />
irgendwelcher Art geben.<br />
Ein guter Pflegedienst wird zusätzlich sei-<br />
ne Pflegeschritte sorgfältig dokumentieren<br />
und die Angehörigen auf Wunsch die Ak-<br />
ten einsehen lassen.<br />
Ferner sollte er ihnen eine Pflegeanleitung und<br />
praktische Tipps für die Zeit des Tages und der<br />
Nacht mit auf den Weg geben, wo die profes-<br />
sionelle Hilfe nicht anwesend ist und die Ange-<br />
hörigen auf sich allein gestellt sind.<br />
Foto Simone van den Berg, fotolia
Foto: Holz Marketing<br />
Straftaten gegen ältere Menschen<br />
Teil IV<br />
Senioren werden häufig Opfer von Trickbetrügern.<br />
In Zusammenarbeit mit der Polizei informiert <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Sie über die wichtigs-<br />
ten zur Zeit praktizierten Methoden, mit denen die Straftäter versuchen, sich an Ihnen<br />
zu bereichern.<br />
Diesmal geht es um:<br />
Unterwegs auf Nummer sicher.<br />
Verreisen Sie gern? Reisen bringen nicht nur Ab-<br />
wechslung in den Alltag, sie öffnen uns auch die<br />
Augen für Unbekanntes und erhalten damit unser<br />
Interesse an der Welt. Leider macht man manch-<br />
mal aber auch negative Erfahrungen, <strong>vor</strong> allem<br />
dann, wenn die unbeschwerte Ferienstimmung<br />
zur Sorglosigkeit im Umgang mit dem Porte-<br />
monnaie geführt hat. Darauf haben sich nämlich<br />
manche Diebe spezialisiert. Hier sind einige Tipps<br />
für den Umgang mit Geld auf Reisen:<br />
TIPPS:<br />
• Nehmen Sie nach Möglichkeit keine größeren<br />
Bargeldbeträge mit.<br />
• Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und<br />
Papiere in verschiedenen verschlossenen Innenta-<br />
schen ihrer Oberbekleidung dicht am Körper statt<br />
in der Handtasche. Benutzen Sie einen Brustbeu-<br />
tel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder<br />
eine am Gürtel befestigte Geldbörse.<br />
Tragen Sie ihre Hand- oder Umhängetasche ver-<br />
schlossen unter den Arm geklemmt oder auf der<br />
Körper<strong>vor</strong>derseite mit dem Verschluss zum Körper.<br />
Tragen Sie die Tasche nicht lose über der Schulter.<br />
• Legen Sie Ihre Geldbörse beim Einkauf nicht<br />
in die Einkaufstasche, den Einkaufskorb oder<br />
–wagen, sondern tragen Sie Ihr Geld in einer ver-<br />
schlossenen körpernahen Innentasche Ihrer Ober-<br />
bekleidung.<br />
• Lassen Sie die Handtasche nie aus den Augen,<br />
weder im Restaurant oder Laden noch im Kauf-<br />
haus. Hängen Sie Ihre Tasche bei der Anprobe von<br />
Schuhen nicht an die Stuhllehne bzw. lassen Sie<br />
sie nicht in der Umkleidekabine unbeaufsichtigt<br />
liegen.<br />
• Unterwegs bietet Ihnen Begleitung guten<br />
Schutz. Unternehmen Sie Besorgungen oder Be-<br />
suche gemeinsam mit Nachbarn, Bekannten oder<br />
Verwandten.<br />
• Wenn möglich, lassen Sie sich Ihr Geld nicht am<br />
viel besuchten Kassenschalter, sondern an einem<br />
abseits gelegenen, ruhigen Schalter auszahlen.<br />
• Überlegen Sie, wie viel Geld Sie unbedingt ab-<br />
heben müssen und gehen Sie lieber des öfteren<br />
zur Bank, statt das Geld im Hotelzimmer zu ver-<br />
stecken.<br />
• Wenn Sie Geld am Automaten abheben: tun Sie<br />
dies möglichst nur an Automaten in Innenbereichen.<br />
Zählen Sie Ihr Geld nicht in der Öffentlichkeit nach.<br />
• Achten Sie gerade beim Geldabheben auf Frem-<br />
de, die Ihnen folgen, gehen Sie durch belebte<br />
Gegenden mit Passanten und Geschäften nach<br />
Hause. Wenn Sie sich belästigt fühlen: stellen Sie<br />
Öffentlichkeit her, indem Sie den Verfolger laut<br />
ansprechen.<br />
• Bei der Bitte um eine milde Gabe oder um<br />
Wechseln des Geldes denken Sie daran, dass Die-<br />
be zugreifen können, wenn Sie die Geldbörse in<br />
der Hand halten.<br />
• Lassen Sie in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in<br />
Bahnhöfen, auf Weihnachtsmärkten oder in Gast-<br />
stätten, niemanden sehen, wie viel Geld Sie bei<br />
sich haben.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine<br />
gute Reise!<br />
Info & Service<br />
Wer einige Tipps beachtet,<br />
braucht unterwegs keine<br />
Angst <strong>vor</strong> Dieben zu haben.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 11
Info & Service<br />
Johanni<br />
Am 24. Juni feiern wir Johanni, das<br />
Fest Johannes das Täufers.<br />
In <strong>vor</strong>christlicher Zeit hatte die „Mittsommer-<br />
Johannes auf Patmos<br />
Hans Burgkmair;<br />
Öl auf Holz;1518;<br />
Wir feiern Johanni<br />
„Kleiner Wagen“<br />
nacht“ Ende Juni eine ähnlich große Bedeu-<br />
tung im Jahreslauf wie für uns heute das Weih-<br />
nachtsfest. Dass diese beiden Festeszeiten im<br />
Kreislauf der Natur einander genau gegenüber<br />
liegen, ist kein Zufall. Der längsten Nacht im<br />
Dezember entspricht als Gegenpol der<br />
längste Tag im Hochsommer.<br />
Auch die Art, wie man<br />
Deichsel<br />
damals und heute die Feste<br />
beging bzw. begeht, ist gegensätz-<br />
lich: die Germanen fühlten sich im Juni dem<br />
Sonnengott verbunden. Sie huldigten ihm auf<br />
freiem Feld unter sengender Sonne, indem<br />
sie sich durch Tanz, Musik und berauschende<br />
Getränke in einen ekstatischen Zustand ver-<br />
setzten. Dieses Gemeinschaftserlebnis verhalf<br />
ihnen dazu, sich gefühlsmäßig von der Erde<br />
zu entfernen und mit der Sonne zu verbinden.<br />
Das Weihnachtsfest dagegen begehen wir in<br />
der Ruhe und Innerlichkeit der heiligen Nacht.<br />
Johannes der Täufer wird der Verkünder des<br />
Lichtes genannt. Er gilt als der erste Mensch,<br />
der die Bedeutung des Jesus von Nazareth er-<br />
Wer einen Garten hat, kann seinen (Enkel-)Kindern um die Johan-<br />
nizeit ein besonderes Erlebnis ermöglichen: ein Johannifeuer!<br />
12 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
Bei hereinbrechender Dunkelheit wird es ent-<br />
zündet und gemeinsam eine Weile beobachtet<br />
- dabei lassen sich in den Flammen Gestalten,<br />
Gesichter und vieles mehr entdecken. Wenn<br />
das Holz heruntergebrannt ist, werden Kartof-<br />
feln in Alufolie in die Glut gelegt und später<br />
mit Salz und Butter gegessen. Beliebt ist bei<br />
Polarstern<br />
( Nordstern)<br />
kannt hat, der von sich sagt: „Ich bin das Licht<br />
der Welt“. Den Anbruch eines neuen Zeitalters<br />
als Einziger geahnt zu haben, war für Johan-<br />
nes mit einem Einsamkeitserlebnis verbunden,<br />
das er in einem Bild andeutet: „Ich bin die<br />
fers in der Wüste“.<br />
Stimme des Ru-<br />
Er charakterisiert sich damit als<br />
den ersten „modernen“ Menschen:<br />
während die heidnische Anbetung der<br />
Sonne ein Gruppenereignis war, die Be-<br />
deutung des christlichen Impulses kann<br />
nur jeder für sich allein erkennen. Es gibt<br />
ein Tier, das Johannes dem Täufer gewidmet ist:<br />
das Glühwürmchen (auch „Johanneskäfer“ ge-<br />
nannt). Wer sich um die Johannizeit an warmen<br />
Abenden im Freien aufhält und nicht zu viel Lärm<br />
macht, kann manchmal ganze Schwärme der<br />
Leuchtkäferchen umherfliegen sehen. Jedes von<br />
ihnen ist ein kleines Licht in den kurzen Nächten<br />
des Jahres. Es deutet – wie sein Namensgeber<br />
- <strong>vor</strong>aus auf das Kommen des großen Lichtes in<br />
der längsten Nacht.<br />
Kindern das „Stockbrot“: ein Stock wird an<br />
einem Ende mit Brotteig (oder anderem Teig)<br />
bestrichen und solange über die Glut gehalten,<br />
bis der Teig gar ist. Wer keinen Garten hat,<br />
kann auf dem Balkon oder bei einem Spazier-<br />
gang an einem klaren Abend auch ohne Feuer<br />
den Hochsommer feiern. Der Sternenhimmel<br />
Grafik: pluszwo.de, Foto: fotolia, Täufer: Uni Leipzig
Foto Feuer: Susanne Güttler, Arthrose: Branislav Ostojic, fotolia<br />
übt auf Kinder eine große Faszination<br />
aus. Machen Sie sie auf einfache Phäno-<br />
mene aufmerksam:<br />
Der erste Stern, der am Himmel auf-<br />
Entfernung x 5!<br />
leuchtet, ist die Venus, der<br />
„Großer<br />
Wagen“<br />
Was bedeutet eigentlich ...<br />
Arthrose ?<br />
Arthrose ist der dauerhafte Verschleiß<br />
eines Gelenkknorpels, oft aufgrund<br />
zu starker oder einseitiger Belastung<br />
über längere Zeit (z.B. bei Leistungs-<br />
sportlern). Weitere Ursachen können<br />
Rheuma, Verletzungen, Stoffwechsel-<br />
störungen oder angeborene Formverän-<br />
derungen des Gelenks sein. Außerdem<br />
ist Arthrose eine typische Alterserschei-<br />
nung, deren Auftreten auch anlagebe-<br />
dingt ist.<br />
„Abendstern“. Als „Kompass“<br />
diente den Seefahrern frü-<br />
her der Polarstern oder<br />
„Nordstern“: er bildet<br />
den nördlichen Him-<br />
melspol, um den<br />
sich der ganze<br />
Himmel zu dre-<br />
hen scheint. Wo<br />
er steht, ist Nor-<br />
den. Man findet ihn,<br />
indem man zuerst den<br />
Der Verlauf geht schleichend <strong>vor</strong> sich:<br />
Der Knorpel wird aufgrund der stetigen<br />
Belastung langsam abgerieben bis hin<br />
zu seiner völligen Zerstörung. Spätes-<br />
„Großen Wagen“<br />
aufsucht, der als<br />
auffälligstes Stern-<br />
bild immer gut zu<br />
finden ist. Wenn die<br />
Entfernung zwischen<br />
den beiden hinteren,<br />
den Kasten des Wa-<br />
gens bezeichnenden<br />
Sterne mit einer ge-<br />
dachten Linie um das<br />
Fünffache verlängert wird, erreicht man<br />
den Polarstern. Er ist zugleich der letzte<br />
Deichselstern des „Kleinen Wagens“.<br />
Ist das Interesse an den Sternbildern bei<br />
den Kindern erwacht, kann sich z.B. später<br />
ein Besuch im Planetarium anschließen.<br />
tens wenn der Knochen selbst angegrif-<br />
fen wird, ist die Arthrose mit starken<br />
Schmerzen verbunden.<br />
Info & Service<br />
Bei Kindern sehr beliebt: Stockbrot<br />
backen am Lagerfeuer.<br />
Die Therapie hängt von den Ursachen,<br />
dem Stadium und dem betroffenen<br />
Gelenk ab. Belastungen (z.B. durch<br />
Übergewicht) sowie Kälte und Nässe<br />
müssen vermieden werden. Medika-<br />
mente können schmerzlindernd sein<br />
und Entzündungen vermeiden helfen,<br />
Knochenaufbaupräparate regen den<br />
Knorpel zu Wachstum an. Operative<br />
Korrekturen erreichen oft eine Besse-<br />
rung, letzte Maßnahme ist das Einset-<br />
zen eines künstlichen Gelenks.<br />
1 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007
!<br />
Gesünder leben durch<br />
Chinesische Bewegungskunst<br />
Die chinesische Medizin kennt eine ganze Reihe von<br />
Bewegungs- und Meditationstechniken, die zur Erhaltung<br />
der <strong>Gesundheit</strong> dienen und sich auch bei uns steigender Be-<br />
liebtheit erfreuen. Zwei der bekanntesten wollen wir Ihnen<br />
<strong>vor</strong>stellen:<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Tai Chi (siehe Bild) kann in<br />
jedem Alter erlernt und ausgeübt<br />
werden. Fragen Sie Ihre<br />
Krankenkasse nach möglichen<br />
Kostenübernahmen.<br />
1 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
Tai Chi (gesprochen:Taitschi) und Qigong (ge-<br />
sprochen: Tschigong) sind weltweit geschätzt als<br />
effektive, ganzheitliche <strong>Gesundheit</strong>sförderung,<br />
die von Menschen jeden Alters und in jedem Fit-<br />
nesszustand ausgeführt werden können. Beide<br />
haben die chinesische Yin-Yang-Philosophie zur<br />
Grundlage und lehren den Menschen, seine in-<br />
nere Energie zur Steigerung der Lebensqualität zu<br />
nutzen. Beim Üben verbinden sich Körper, Geist<br />
und Atem zu einer tiefen, natürlichen Einheit.<br />
Qigong<br />
Das chinesische Wort Qi (gesprochen: Tschi)<br />
bedeutet „Atem“ oder „Energie“. Gong heißt<br />
„Arbeit“, aber auch „Können“. Zusammen be-<br />
zeichnet der Ausdruck Qigong die Fähigkeit, mit<br />
dem Atem als vitale Lebenskraft umzugehen, sie<br />
zu beleben und zu aktivieren. Die Qigong-Übun-<br />
gen sind älter als die Akupunktur und bildeten<br />
ursprünglich die Basis der chinesischen Medizin.<br />
Sie variieren je nach Schule stark in ihrer Ausfüh-<br />
rung, haben aber alle zum Ziel, Kontrolle über<br />
den Fluss der Lebensenergieströme zu erlangen<br />
und dadurch nicht nur die körperliche Gesund-<br />
heit, sondern auch den Willen zu stärken.<br />
Tai Chi<br />
Im Tai Chi als Entspannungsübung kommt es in<br />
erster Linie auf Weichheit und Geschmeidigkeit<br />
an. Die Muskulatur soll im Laufe der Zeit in ho-<br />
hem Maße entspannt und die Gelenke beweglich<br />
werden. Der Ausdruck Tai Chi kann als „Das Erha-<br />
bene“ oder „Höchste Unendlichkeit“ verstanden<br />
werden, wobei das Tai auch als Bezeichnung des<br />
Polarsterns als Angelpunkt des Universums gilt.<br />
Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Die Zeit, die Du<br />
Dir nicht für Deine <strong>Gesundheit</strong> nimmst, nimmt<br />
sich die Krankheit.<br />
Die Tai Chi und Qigong-Kurse, die in Mitgliedsver-<br />
einen des Dachverbandes gegeben werden, sind<br />
von den Spitzenorganisationen der gesetzlichen<br />
Krankenkassen als qualitätsgesicherte Präven-<br />
tionskurse nach § 20 SGB V (Sozialgesetzbuch)<br />
zertifiziert. Deren Mitgliedskassen übernehmen<br />
bis zu 100 % der Kursgebühren. Zusätzlich bie-<br />
ten zahlreiche Krankenkassen ihren Versicherten<br />
Prämien im Rahmen von Bonusprogrammen an,<br />
mit denen sie Bonuspunkte für individuelle Ak-<br />
tivitäten zur <strong>Gesundheit</strong>serhaltung und –förde-<br />
rung vergeben.<br />
Foto: Ulrike Hammerich, fotolia
Menschen mit Behinderungen – steuerliche Tipps<br />
Von Diplom - Ökonom Kai-Uwe Göbel, Wirtschaftsprüfer / Steuerberater, Sozietät Dr. Adamsen, <strong>Bochum</strong><br />
Das Steuerrecht berücksichtigt durch eine Vielzahl<br />
von Vorschriften, dass Menschen aufgrund<br />
einer Behinderung zwangsläufig durch finanzielle<br />
Mehraufwendungen betroffen sind.<br />
Nachfolgend stellen wir Ihnen wesentliche Regelungen<br />
des Einkommensteuergesetzes <strong>vor</strong>,<br />
die dazu dienen diese finanziellen Nachteile zu<br />
mindern.<br />
Steuerliche Berücksichtigung von Behinderungen<br />
– Grad der Behinderung<br />
Das Steuerrecht orientiert sich an dem Grad<br />
der Behinderung der betroffenen Personen.<br />
Die Feststellung der Behinderung erfolgt auf<br />
Antrag bei der zuständigen Behörde. Beträgt<br />
der festgestellte Grad der Behinderung (GdB)<br />
mindestens 50, erhält die Person einen Schwerbehindertenausweis<br />
aus dem ggf. über Merkzeichen<br />
weitere Informationen über gesundheitliche<br />
Merkmale zu entnehmen sind.<br />
Die nachfolgenden Behinderten -Pauschalbeträge<br />
können bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens<br />
steuermindernd berücksichtigt werden:<br />
Bei einem GdB von:<br />
25 und 30 EUR= 10, 35 und 40 EUR= 0, 45<br />
und 50 EUR= 70, 55 und 60 EUR= 720, 65 und<br />
70 EUR= 890, 75 und 80 EUR= 1.0 0, 85 und<br />
90 EUR= 1.2 0, 95 und 100 EUR= 1. 20. Blinde<br />
und hilflose Personen EUR .700.<br />
Die Gewährung des erhöhten Pauschbetrages<br />
für blinde und hilflose Personen ist nicht davon<br />
abhängig, dass eine Pflegeperson tatsächlich<br />
beschäftigt wird. Die Pauschbeträge werden<br />
stets in voller Höhe gewährt, auch wenn die<br />
Vorraussetzung nicht während des ganzen<br />
Kalenderjahres <strong>vor</strong>gelegen haben. Wird der<br />
GdB im Laufe des Jahres erhöht oder gemindert<br />
steht der Pauschbetrag nach dem höchsten<br />
Grad zu, der im Kalenderjahr festgestellt<br />
war. Eine rückwirkende Anerkennung oder<br />
Änderung des GdB ist grundsätzlich möglich.<br />
Sind zusammen veranlagte Ehegatten beide<br />
behindert, steht der Pauschbetrag zweimal zu.<br />
Hat ein Kind Anspruch auf Behinderten-<br />
Pauschbetrag kann der Pauschbetrag auf<br />
den Steuerpflichtigen, der für das Kind<br />
einen Kinderfreibetrag bzw. Kindergeld erhält,<br />
übertragen werden.<br />
Bei der Berücksichtigung von Kindern mit Behinderung<br />
ist das Zusammenspiel zwischen dem<br />
Behinderten – Pauschbetrag und weiteren steuerlichen<br />
Vorschriften zu beachten. (u.a. Kinderfreibetrag,<br />
Kinderbetreuungskosten etc.).<br />
Der Behinderten – Pauschbetrag kann auf der<br />
Lohnsteuerkarte eingetragen werden und somit<br />
bereits beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt<br />
werden.<br />
Berücksichtigung als außergewöhnliche<br />
Belastungen<br />
Entstehen dem Steuerpflichtigen infolge der<br />
Behinderung höhere Aufwendungen, so können<br />
diese anstelle des Pauschbetrages geltend<br />
gemacht werden.<br />
Hierbei schreibt jedoch das Gesetz die Berücksichtigung<br />
und Kürzung einer zumutbaren Belastung<br />
<strong>vor</strong>. Diese ermittelt sich, entsprechend<br />
der familiären Situation, zwischen 1 und 7<br />
Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte.<br />
Nur tatsächliche Aufwendungen, die den<br />
ermittelten Kürzungsbetrag übersteigen können,<br />
wenn sie zudem über dem Pauschbetrag<br />
liegen, berücksichtigt werden. Die tatsächlichen<br />
Aufwendungen sind nachzuweisen bzw.<br />
glaubhaft zu machen.<br />
Zusätzlich können außerordentliche Krankheitskosten<br />
berücksichtigt werden. So sind<br />
beispielsweise die Kosten, die durch einen akuten<br />
Krankheitsanlass verursacht werden, neben dem<br />
Behinderten-Pauschbetrag zusätzlich als außergewöhnliche<br />
Belastung berücksichtigungsfähig.<br />
Rentner im Visier des Finanzamtes<br />
Von Dipl. Ök. Kai-Uwe Göbel, Wirtschaftsprüfer / Steuerberater, Sozietät Dr. Adamsen, <strong>Bochum</strong><br />
Besondere Fälle<br />
Bei behinderungsbedingten, unvermeidba-<br />
Mit Beginn des Jahres 2005<br />
ren Fahrten können geh- hat und die Gesetzgebung stehbehinderte<br />
die gedeckt.<br />
neue Rentenbesteuerung<br />
durch das Alterseinkünftegesetz<br />
eingeführt.<br />
Steuerpflichtige (GdB von mind. 80 oder GdB<br />
Ergänzt wird dieses Gesetz<br />
durch umfangreiche Kontrollmaßnahmen.<br />
Die Finanzämter erhalten<br />
Rentenbezugsmitteilungen<br />
und Hinweise auf Kapitalund<br />
Nebeneinkünfte von<br />
Rentnern. Dadurch wird die<br />
Steuerpflicht vieler Rentner<br />
offenbar.<br />
Wer ist betroffen:<br />
� Rentner, die bisher<br />
schon steuerpflichtig<br />
waren, aber keine<br />
die Neuregelungen auf-<br />
Ein Amnestiegesetz gibt es<br />
nicht, die gesetzlich geregelte<br />
Steueramnestie ist<br />
zum 31. März 2005<br />
ausgelaufen. Es bleibt noch<br />
die Möglichkeit einer strafbefreienden<br />
Selbstanzeige.<br />
Die zweite Gruppe der<br />
betroffenen Rentner wird für<br />
das Kalenderjahr 2005<br />
erstmals steuerpflichtig, weil<br />
durch das Alterseinkünftegesetz<br />
Renteneinkünfte jetzt<br />
zur Hälfte steuerpflichtig<br />
sind und nicht mehr mit dem<br />
im Regelfall günstigeren<br />
Ertragsanteil besteuert<br />
werden.<br />
70 und Merkzeichen G) Aufwendungen für<br />
die Fahrten in angemessenem Rahmen Mit geltend Beginn des<br />
machen. Ein Aufwand für Fahrten bis hat zu 3.000 die Gese<br />
neue Rente<br />
km im Jahr wird als angemessen angesehen.<br />
durch das Al<br />
Außergewöhnlich gehbehinderte gesetz Personen eingefüh<br />
(Merkzeichen aG oder B oder H) können in<br />
Ergänzt wird d<br />
angemessenem Rahmen bis zu 15.000 km<br />
durch umfang<br />
sämtliche Fahrten geltend machen. trollmaßnahme<br />
Zur Ermittlung des steuerlich zu berücksichti- Die Finanzäm<br />
Rentenbezugsm<br />
genden Aufwandes wird ein Kilometersatz von<br />
und Hinweise<br />
EUR 0,30 angesetzt. Beabsichtigt der und Steuer- Nebenei<br />
pflichtige Fahrten über 3.000 km bzw. Rentnern. 15.000 Dad<br />
km zu beantragen ist der Nachweis grundsätz- Steuerpflicht v<br />
offenbar.<br />
lich über ein Fahrtenbuch zu erbringen<br />
Macht ein gehbehinderter Steuerpflichtiger Wer ist betroff<br />
auch Kosten für andere Verkehrsmittel geltend<br />
� Rentne<br />
(z.B. Taxi), so sind die oben genannten Fahrten<br />
schon<br />
entsprechend zu kürzen.<br />
waren,<br />
Neben den Regelungen zu außergewöhnli- Steuere<br />
abgege<br />
chen Belastungen können weitere Vorschriften<br />
steuermindernd berücksichtigt werden, � so Rentne<br />
zum Beispiel für Aufwendungen für die Fahr- grund<br />
ten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte.<br />
regelun<br />
steuerp<br />
Die speziellen Regelungen und Pauschalen die werden<br />
Menschen mit Behinderungen dienen, werden<br />
ergänzt durch allgemeine Regelungen, Viele Rentner<br />
sind der Auffa<br />
wie z. B. die Berücksichtigungsfähigkeit der<br />
sie nach Ein<br />
haushaltsnahen Beschäftigungsverhältnisse Ruhestand<br />
und Dienstleistungen. Neben der Einkommen- steuerpflichtig<br />
Schätzungen<br />
steuer finden sich Sonderregelungen beispiels-<br />
400.000 Rentn<br />
weise in der Grund- Umsatz- und die Kraftfahr- durc<br />
zeugsteuer.<br />
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<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 1
<strong>Gesundheit</strong><br />
Flüssigkeitsaufnahme -<br />
Wer viel trinkt bleibt fit von Michael Dau<br />
Wer viel trinkt bleibt fit -<br />
das gilt nicht für ältere<br />
Menschen<br />
1 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
Dass der menschliche Körper zu ca. 78% aus Wasser besteht,<br />
ist heutzutage kein Geheimnis mehr.<br />
Dass die 5-7 Liter Blut, die pro Minute durch<br />
unseren Körper gepumpt werden, ebenfalls zum<br />
größten Teil aus Wasser bestehen, können sich<br />
die meisten Menschen ebenfalls denken. Dass<br />
wir aber auch dann ständig Flüssigkeit verlieren,<br />
wenn wir nicht zur Toilette gehen oder nicht<br />
stark schwitzen, wissen nur die wenigsten.<br />
Unter dem Fachbegriff Perspiratio insesibilis<br />
(nicht spürbares Schwitzen) versteht man nichts<br />
anderes, als dass der Mensch ständig über seine<br />
Haut Körperflüssigkeiten verdunstet und dies<br />
nicht einmal merkt. Dieser Mechanismus hilft uns,<br />
unsere Körpertemperatur zu regulieren. Jeden<br />
Tag verlieren wir somit ca. 500 ml Flüssigkeit, die<br />
- neben unseren anderen Körperausscheidungen<br />
- auch wieder aufgefüllt werden möchten.<br />
Was passiert, wenn wir nicht genug trin-<br />
ken? Müssen wirklich nur die Nieren gespült<br />
werden?<br />
Die Antwort heißt nein und lässt sich einfach<br />
begründen. Alle Körperflüssigkeiten, Schleim-<br />
häute und Haut benötigen die Flüssigkeitszufuhr<br />
von außen. Das Blut, das<br />
Gehirnwasser, Urin, Stuhl<br />
und alle Schleimarten (z.B.<br />
Bronchialsekret oder Spei-<br />
chel), müssen regelmäßig<br />
mit Flüssigkeit aufgefüllt<br />
werden, damit die darin<br />
enthaltenen, u.a. festen<br />
Bestandteile (Blutzellen,<br />
Kristalle, etc.) sich nicht im<br />
Körper ablagern.<br />
• So kann eingedicktes<br />
Blut - <strong>vor</strong> allem bei älteren<br />
Tipps:<br />
Menschen - zu geistiger Verwirrung führen. Dies<br />
liegt daran, dass unser Blut ja gleichzeitig Nähr-<br />
stoff und Sauerstoffträger ist und diese wichtigen<br />
Dinge nicht ausreichend an unsere Gehirnzel-<br />
len weitergeben kann. Ebenfalls erhöht sich die<br />
Thrombosegefahr erheblich, <strong>vor</strong> allem wenn wei-<br />
tere Risikofaktoren (z.B. Krampfadern) <strong>vor</strong>liegen.<br />
Zu konzentrierter oder auch einfach wenig Urin<br />
spült die Nieren nicht genug, das Nierengewebe<br />
kann Schaden nehmen. Harnkristalle können sich<br />
in den Nieren und den ableitenden Harnwegen<br />
ablagern und dort zu schmerzhaften und gefähr-<br />
lichen Nierensteinen führen.<br />
Trinken Sie mindestens 2 -3 Liter Flüs-<br />
sigkeit pro Tag und meiden Sie dabei<br />
anregende Tees und Kaffee, denn<br />
sie fordern mehr Flüssigkeit, als sie<br />
selbst geben. Grüne Tees, Früchte-<br />
tees, Mineralwasser und dergleichen<br />
eignen sich dagegen her<strong>vor</strong>ragend.<br />
• In den Bronchien können die darin <strong>vor</strong>hande-<br />
nen Flimmerhärchen den zähflüssigen Schleim<br />
kaum noch transportieren. Kommen hier eine<br />
flache Atmung (z.B. wenn man sehr inaktiv ist)<br />
und ein paar Bakterien hinzu, ist die Bronchitis<br />
oder Lungenentzündung <strong>vor</strong>programmiert.<br />
• Außerdem trocknen Haut und Schleimhäu-<br />
te bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr aus. Die<br />
Schleimhäute werden an-<br />
fälliger für Erkrankungen<br />
(Pilzbefall, Entzündungen),<br />
die Haut sieht schuppig<br />
und faltiger aus.<br />
Die Liste der Folgen ließe<br />
sich noch um viele Beispie-<br />
le ergänzen. Die meisten<br />
könnte man als mehr oder<br />
weniger schwerwiegende<br />
<strong>Gesundheit</strong>sstörungen in-<br />
folge mangelnder Flüssig-<br />
keitszufuhr bezeichnen.<br />
Foto: Cristiano Caligaris, Wasserglas: jlye, fotolia
Gemuese o. l.: criber, Bild o.r.: Silvia Jansen, Rezept 1 u. 2: pluszwo.de<br />
Genau genommen sind diese Blätter<br />
nichts anderes als veredelte Rübenblät-<br />
ter, denn der Mangold ist mit der Roten<br />
Rübe (Rote Bete) verwandt und gehört<br />
damit zu den Gänsefußgewächsen.<br />
Dieser Name stammt von der Blatt-<br />
beschaffenheit: zwischen den dicken<br />
Rippen erscheinen die Flächen wie die<br />
Schwimmhäute der Gänse zwischen den<br />
Zehen. Dieses Gemüse, das ursprünglich<br />
Gemüse rund um`s Jahr<br />
Mangold<br />
Schon sein Aussehen ist überzeugend: die kräftigen Blätter des Man-<br />
gold gibt es nicht nur in grüner, sondern auch in gelber und roter Aus-<br />
führung, was ihn für den Anbau im Garten besonders attraktiv macht.<br />
Mangoldgemüse als Beilage:<br />
Mangoldblätter, getrocknete Tomaten<br />
in Öl, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen,<br />
Brühe, 1 Zitrone.<br />
Mangold waschen, Blätter und Stiele<br />
getrennt in feine Streifen schneiden.<br />
Tomaten und Zwiebeln würfeln, Knob-<br />
lauch in Scheiben schneiden. Zitrone<br />
auspressen. In einer Pfanne das To-<br />
matenöl erhitzen und Zwiebeln, Knob-<br />
lauch und die Mangoldstiele weich<br />
dünsten. Tomatenwürfel dazu geben,<br />
mit der Brühe ablöschen. Zusammen<br />
mit den Mangoldblättern weitere 3 Mi-<br />
nuten dünsten. Passt als Beilage z.B.<br />
zu Fleisch oder Fisch.<br />
aus dem Mittelmeerraum stammt, ist bei<br />
uns seit dem 13. Jahrhundert bekannt und<br />
kann problemlos in jedem Garten gezogen<br />
werden. Er wird vom frühen Sommer bis in<br />
den Winter hinein geerntet und stellt eine<br />
ausgesprochen gesunde Bereicherung des<br />
Speiseplans dar: kaum ein anderes Gemü-<br />
se ist so reich an Kalium, Calcium, Eisen<br />
und den Vitaminen A und C.<br />
Rouladenwickel:<br />
1 Bund Schnittlauch, Tomatenpüree,<br />
Butter, Brühe, 1 Prise Zucker, Mangold-<br />
blätter, Schinkenscheiben, junger Gou-<br />
da-Käse in Scheiben. Salz, Pfeffer.<br />
Jeweils zwei Mangoldblätter überei-<br />
nander legen, darauf je eine Scheibe<br />
Schinken und Käse legen, aufrollen und<br />
mit Zahnstochern zusammen stecken.<br />
Butter im Topf zerlassen und die Rou-<br />
laden kurz andünsten. Tomatenpüree<br />
und Brühe angießen, zugedeckt 10<br />
Minuten garen.<br />
Mit Salz, Zucker und Pfeffer würzen, mit<br />
Schnittlauchröllchen bestreuen.<br />
Mangold-Auflauf:<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
2 Zwiebeln, 2 Möhren, 3 Stangen<br />
Staudensellerie, ca. 10 Mangoldblät-<br />
ter, Olivenöl, Hackfleisch, Hühner-<br />
brühe, Salz und Pfeffer.<br />
In einer Pfanne die gehackten Zwie-<br />
beln andünsten und das Hackfleisch<br />
anbraten. Mit Brühe ablöschen, die<br />
gewürfelten Möhren und Sellerie da-<br />
zugeben und garen. Den Mangold in<br />
kochendem Salzwasser blanchieren<br />
und abtropfen lassen. Eine Auflauf-<br />
form mit Öl ausstreichen, den Boden<br />
mit der Hälfte der Mangoldblätter<br />
belegen. Darauf das Hackfleisch-<br />
Möhren-Sellerie-Gemisch geben und<br />
mit der anderen Hälfte Mangold<br />
bedecken. Im Ofen 30 Minuten bei<br />
200° backen. Dazu Kartoffelpüree.<br />
Geschmacklich erinnert der Mangold an<br />
Spinat, schmeckt aber viel kräftiger als<br />
dieser. Die Festigkeit der Blätter macht ihn<br />
für viele Gerichte geeignet, bei denen die<br />
zarten Spinatblättchen reißen würden,<br />
z.B. Rouladenwickel. Die Stiele des Man-<br />
gold sind eine besondere Delikatesse: sie<br />
werden als der „Spargel des kleinen Man-<br />
nes“ bezeichnet, weil sie spargelähnlich<br />
schmecken, aber viel preiswerter sind. Da<br />
die gesamte Pflanze (bis auf die Wurzel)<br />
verwertbar ist, gibt es bei der Zubereitung<br />
kaum Abfall. Beim Kauf muss lediglich auf<br />
die knackige Frische der Blätter und eine<br />
gute Anbauqualität geachtet werden.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 17
Rätsel<br />
Haben Sie aufmerksam gelesen?<br />
Dann können Sie die folgenden Fragen<br />
sicher gut beantworten. Die Buchstaben<br />
<strong>vor</strong> den richtigen Antworten ergeben<br />
– in die richtige Reihenfolge gebracht –<br />
die Bezeichnung für einen Gegenstand,<br />
der im Sommer sehr nützlich ist.<br />
1. Wie nennt man den Verschleiß eines<br />
Gelenkknorpels?<br />
E Arthrose<br />
F Knorpolose<br />
Ü Gelenktitis<br />
2. Wie lautet der Titel eines Buches von<br />
Micheline Rampe?<br />
O Jeder will es werden, keiner will es sein<br />
U Keiner will es werden, manch einer will es sein<br />
M Wer es nicht werden will, kann es nicht sein<br />
. Wen suchen Trickbetrüger sich<br />
besonders gern als Opfer aus?<br />
P Kinder<br />
S Senioren<br />
K Pflegebedürftige<br />
. Mit welchem Gemüse ist der Man-<br />
gold eng verwandt?<br />
TZ Spinat<br />
Rätsel<br />
SCH Rote Beete<br />
CK Blattsalat<br />
Schicken Sie das Lösungswort an:<br />
Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong>, z.H. Frau Müller,<br />
Paddenbett 13, 44803 <strong>Bochum</strong>,<br />
Stichwort: Rätsel<br />
Einsendeschluß ist der 15.07.2007<br />
Zu gewinnen gibt es diesmal:<br />
Viel Glück!<br />
1. Preis:<br />
Ein Tagesausflug<br />
mit F.U.K. - Reisen<br />
für 2 Personen.<br />
2. Preis:<br />
Theaterkarte vom<br />
Mondpalast von<br />
Wanne-Eickel der<br />
besten Preiskategorie.<br />
. - . Preis:<br />
Je 2 Kinokarten<br />
für die Lichtburg<br />
in Essen.<br />
. Wie wird der Nordstern noch<br />
genannt?<br />
A Horizontalstern<br />
J Hauptstern<br />
N Polarstern<br />
. Die „Lichtburg“ ist ein(e)...<br />
R Museum<br />
A Burg<br />
I Filmkunsttheater<br />
7. Qigong ist ein(e)...<br />
P Thailändisches Gericht<br />
M asiatische Sportart<br />
T chinesisches Silbenrätsel.<br />
8. Wer ein Gebiss mit festsitzendem<br />
Zahnersatz hat, sollte...<br />
LL kein Kaugummi kauen<br />
MM täglich zum Zahnarzt gehen<br />
NN professionelle Zahnreinigung<br />
machen lassen<br />
9. Der Geschmackssinn steht in<br />
enger Verbindung zum...<br />
R Riechen<br />
G Sehen<br />
W Hören<br />
Lösungswort:<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Hier die Gewinner des letzten Preisausschreibens:<br />
1. Preis (Tagesausflug): Karlheinz Wessollek, <strong>Bochum</strong>. 2. Preis (Wellnessgutschein): Helga Reinhard, <strong>Bochum</strong>.<br />
3. - 5. Preis (Jeweils ein Gutscheinbuch): Brigitte Piotrowski, Essen. Sandra Martis, Herne. Helma Fischer-Pöpsel, Ennepetal.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
18 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007<br />
Foto Blume: pluszwo.de
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Kontakt / Impressum<br />
Zweigstellen der Familien- und<br />
Krankenpflege <strong>Bochum</strong>:<br />
<strong>Bochum</strong>-Mitte<br />
Paddenbett 13<br />
44803 <strong>Bochum</strong><br />
Tel: 02 34 - 307 96-0<br />
Fax: 0234 - 307 96-20<br />
<strong>Bochum</strong>-Wattenscheid<br />
Voedestr. 16<br />
44866 <strong>Bochum</strong><br />
Tel: 0 23 27 - 98 71-0<br />
<strong>Bochum</strong>-Weitmar<br />
Karl-Friedrich-Straße 112<br />
44795 <strong>Bochum</strong><br />
Tel: 02 34 - 43 43 09<br />
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Fax: 0234 - 29 43 81<br />
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44789 <strong>Bochum</strong><br />
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Beratungsbüro<br />
Feldsieper Str. 19,<br />
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oder 0234 - 58 44 796<br />
Beratungsbüro<br />
Dorstener Str. 149<br />
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Tel: 0234 - 52 49 272<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 2/2007 | 19