Paul Hansen und Ulrich Rudolph - Schwarzbuch dPV
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Vorstand <strong>und</strong> Geschäftsstelle<br />
1986 machte der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband, dessen<br />
Mitglied die <strong>dPV</strong> geworden war, Mittel aus der Aktion Sorgenkind<br />
als Starthilfe für die Einrichtung eine separaten Büros locker. 1988<br />
stellte der Vorstand den Assessor Friedrich-Wilhelm Mehrhoff als<br />
Geschäftsführer ein. Als junger <strong>und</strong> vitaler Mann in den Zwanzigern<br />
traf er auf mehr als doppelt so alte schwerkranke Männer.<br />
Im Gr<strong>und</strong>e hatte er eine carte blanche. Und diese weitestgehend<br />
jeglicher Kontrolle entzogenen Freiheiten baute Mehrhoff<br />
systematisch aus. In der Angestellten Pohl fand er eine kongeniale<br />
Partnerin, deren harscher Umgangston deutlich macht, was sie von<br />
ihrem parkinsonkranken Klientel, ihren Arbeitgebern, hält: nichts.<br />
Mehrhoff/Pohl <strong>und</strong> das <strong>dPV</strong>-Büro in Neuss wurden zur Informations-<br />
<strong>und</strong> Handlungszentrale des Verbandes. Hier fragen die<br />
Gruppenleiter an <strong>und</strong> rechnen ihre Gruppenkonten ab, hier werden<br />
die Mitglieder verwaltet, hier werden b<strong>und</strong>esweite Termine vereinbart<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen festgelegt, hier werden die Kontakte zu<br />
Pharmafirmen, zu anderen Verbänden, zu ärztlichen Organisationen<br />
<strong>und</strong> Versicherungen geknüpft, hier wird das Verbandsmagazin<br />
„<strong>dPV</strong>-Nachrichten“ konzipiert. Mehrhoff berät als Sachverständiger<br />
auch politische Institutionen in Berlin <strong>und</strong> vertritt die<br />
<strong>dPV</strong> in verschiedenen Gremien der Politik <strong>und</strong> der Sozialverbände.<br />
Das lässt sich die <strong>dPV</strong> schon etwas kosten. Angestellt sind neben<br />
Mehrhoff <strong>und</strong> Pohl zwei bis sechs (die Angaben sind widersprüchlich)<br />
Teilzeit- u. Aushilfskräfte. Laut Gegendarstellung der<br />
<strong>dPV</strong> im „Spiegel“ verdient Mehrhoff nicht, wie von Vielen<br />
angenommen, etwa 200.000 € jährlich, sondern „um mehr als<br />
46%“ weniger. Wie sich dann aber jährlich über 300.000 €<br />
Personalkosten erklären, bleibt das Geheimnis der <strong>dPV</strong>.<br />
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