Paul Hansen und Ulrich Rudolph - Schwarzbuch dPV
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Auf der anderen Seite gehört dazu ein aktiver, vitaler Mensch wie<br />
der Geschäftsführer Mehrhoff, ohne große Skrupel <strong>und</strong> mit einer<br />
guten Portion Unverfrorenheit. Der ehemalige Schatzmeister Ernst<br />
Geweke schildert die daraus folgende Konsequenz: „Statt der<br />
Analyse kam dann eine Gehaltserhöhung auf die Tagesordnung für<br />
das Gespann Mehrhoff/Pohl, zu der ich beim ersten Anlauf noch<br />
eine Überdenkzeit im geschäftsführenden Vorstand erreichen<br />
konnte, die einige Tage später jedoch in einem Eil-<br />
Telefonbeschluß ohne meine Stimme bewilligt wurde.“<br />
Die meisten Tagesordnungspunkte von Vorstandssitzungen<br />
werden vom Geschäftsführer bestritten. Er besitzt ein Informationsmonopol.<br />
In der Rubrik „Vorstandsarbeit transparent“, die seit<br />
drei Jahren in der Verbandszeitung erscheint, finden sich Abschnitt<br />
für Abschnitt Formulierungen wie „Herr Mehrhoff informierte...“,<br />
„...kündigte Herr Mehrhoff an...“, „...stellte Herr Mehrhoff<br />
vor...“, „...konnte Herr Mehrhoff verweisen...“, ...“trug Herr<br />
Mehrhoff vor...“. Außer ihm wurde aus dieser Vorstandssitzung,<br />
an der immerhin vierzehn Personen teilnahmen, nur die<br />
Vorsitzende Kaminski namentlich zweimal erwähnt. Und diese<br />
Wiedergabe ist repräsentativ.<br />
Mehrhoffs Machtstellung innerhalb der <strong>dPV</strong> beruht nicht nur auf<br />
seiner Präsenz. Dazu trägt auch sein Umgang mit Kritikern <strong>und</strong><br />
Widersachern bei. „Herr Mehrhoff weiß genau um die Defizite<br />
eines Parkinsonkranken, er weiß, dass wir Schwierigkeiten beim<br />
freien Sprechen haben, dass wir zittern wie Espenlaub, wenn wir<br />
uns aufregen <strong>und</strong> dass unser Nervenkostüm immer dünner wird.<br />
Dass wir also kaum noch in der Lage sind, über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg Unannehmlichkeiten zu ertragen, sondern nach<br />
zaghaften Versuchen meist genervt den Rückzug antreten“, wie es<br />
eine Kranke beschreibt. Zwei junge Parkinsonkranke, die 2004 in<br />
den Vorstand der <strong>dPV</strong> gewählt wurden, traten bald danach zurück.<br />
Das ist nicht ungewöhnlich. Viele Menschen gaben nach<br />
Konflikten mit Mehrhoff auf.<br />
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