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Band 5 - Marke Westfalen - Westfalen Initiative

Band 5 - Marke Westfalen - Westfalen Initiative

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Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong><br />

für Eigenverantwortung<br />

und Gemeinwohl<br />

Piusallee 6, 48147 Münster<br />

Telefon (0251) 591–6406<br />

www.stiftung-westfalen-initiative.de<br />

ISBN 3-932959-27-2<br />

5<br />

Heribert Meffert/Christian Ebert – <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Heribert Meffert/Christian Ebert<br />

<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Grundlagen des identitätsorientierten<br />

Regionenmarketing und Ergebnisse<br />

einer empirischen Untersuchung<br />

Schriftenreihe der<br />

Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>


<strong>Westfalen</strong>-<br />

<strong>Initiative</strong>


Heribert Meffert/Christian Ebert<br />

<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>


Schriftenreihe<br />

der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong><br />

<strong>Band</strong> 5


Heribert Meffert/Christian Ebert<br />

<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Grundlagen des identitätsorientierten<br />

Regionenmarketing und Ergebnisse einer<br />

empirischen Untersuchung


© 2003<br />

Druck und<br />

Verlag:<br />

ISBN<br />

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische<br />

Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH<br />

Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH<br />

Wilhelmstraße 240 · 49475 Ibbenbüren<br />

Tel. 0 54 51 / 933-0 · Fax 0 54 51 / 933-195<br />

E-Mail: daten@ivd.de · www.ivd.de<br />

3-932959-27-2


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 1<br />

1. Inhaltlicher Hintergrund und Konzeption<br />

der Untersuchung 4<br />

1.1 Stellenwert einer <strong>Marke</strong> für die Profilierung von<br />

Regionen 4<br />

1.2 <strong>Westfalen</strong> und westfälische Identität in einem Europa<br />

der Regionen 9<br />

1.3 Zielsetzung und Konzeption der Untersuchung 11<br />

2. Ausgewählte Ergebnisse einer empirischen<br />

Untersuchung zur <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> 15<br />

2.1 Analyse des Selbstbildes aus Sicht der<br />

Bewohner <strong>Westfalen</strong>s 15<br />

2.1.1 Tragfähigkeit des Begriffs „<strong>Westfalen</strong>“<br />

als Identifikationsgrundlage 16<br />

2.1.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong> 19<br />

2.1.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Eigenschaften 22<br />

2.1.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Angebotskomponenten 27<br />

– i –


2.1.5 Gesamturteil 32<br />

2.1.6 Identifikation von Zielgruppen innerhalb <strong>Westfalen</strong>s 33<br />

2.2 Analyse des Fremdbildes aus Sicht der Bundesbürger 38<br />

2.2.1 Bekanntheitsgrad und Vorstellungsbild 40<br />

2.2.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />

2.2.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

44<br />

Eigenschaften<br />

2.2.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

45<br />

Angebotskomponenten 50<br />

2.2.5 Gesamturteil 56<br />

2.2.6 Identifikation von Zielgruppen außerhalb <strong>Westfalen</strong>s 57<br />

2.3 Zusammenfassende Gegenüberstellung von Selbstund<br />

Fremdbild 64<br />

3. Implikationen für ein <strong>Marke</strong>nkonzept <strong>Westfalen</strong> 71<br />

Fußnotenverzeichnis 81<br />

Literaturverzeichnis 86<br />

Anhang 90<br />

– ii –


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die vorliegende Studie wurde im Auftrag der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<br />

<strong>Initiative</strong> unter der Leitung von Prof. Meffert vom Institut für<br />

<strong>Marke</strong>ting an der Westfälischen Wilhelms-Universität durchgeführt.<br />

Die Stiftung will damit zum einen dazu beitragen, dass der<br />

Standort <strong>Westfalen</strong> gestärkt wird, indem die Region ein eigenständiges<br />

Profil entwickelt - die „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“. Darüber hinaus<br />

dient die Studie natürlich auch zur Analyse und Reflektion des<br />

Verhältnisses der Menschen zu ihrer Region. Die Identifikation<br />

der Einwohner mit ihrer Region ist nicht nur ein wichtiger Standortfaktor<br />

im globalen Wettbewerb. Die durch Globalisierung und<br />

europäische Integration veränderten Rahmenbedingungen stärken<br />

gleichzeitig das Bedürfnis der Menschen nach regionaler Identität.<br />

Regionale Identität als ein Teil der individuellen Identität ist heutzutage<br />

ein vielschichtiges Phänomen. Die Menschen identifizieren<br />

sich mit ihrem Wohnort, der eher kleinräumigen, unmittelbaren<br />

Umwelt, dem Staat, in dem sie leben, und auch mit neuen<br />

Bezugsgrößen, wie etwa der EU. Dabei hat neben der persönlichen<br />

auch eine gemeinsame historische Erfahrung bzw. der<br />

Rekurs auf historische Symbole eine große Bedeutung (vgl.<br />

Eugen Buß in <strong>Band</strong> 2 dieser Schriftenreihe).<br />

Welche Rolle spielt nun <strong>Westfalen</strong> in diesem Konzert der „überlappenden<br />

Identitäten“? Die Studie zeigt, dass die Verbundenheit<br />

der <strong>Westfalen</strong> mit ihrer Region groß, wenn auch nicht ganz so<br />

stark ausgeprägt ist, wie die mit dem Wohnort oder Deutschland<br />

(vgl. Abb. 2). Die Unterschiede vor allem zur nur knapp stärkeren<br />

– 1 –


Verbundenheit mit dem Land Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> sind indes<br />

nicht groß. <strong>Westfalen</strong> verfügt demnach über ein beachtliches<br />

Potenzial, eine wichtige Komponente in der Mischung der territorialen<br />

Bindungen der Menschen zu sein. Die insgesamt positive<br />

Einstellung der Einwohner zu <strong>Westfalen</strong> zeigt sich auch an den<br />

spontanen Assoziationen, die sie mit der Region verbinden (Abb.<br />

4), und den Eigenschaften, die sie ihr zuordnen (Abb. 5).<br />

Interessant ist der Vergleich mit dem Bild, das andere von <strong>Westfalen</strong><br />

haben. Während die <strong>Westfalen</strong> selbst ihre Region vor allem<br />

als lebenswert ansehen, üben sie sich bei der Beurteilung anderer<br />

Standortfaktoren in „typisch westfälischer“ Bescheidenheit.<br />

„Fortschrittlich“ oder „weltoffen“ finden zwar auch die <strong>Westfalen</strong><br />

ihre Region, in wesentlich stärkerem Maße ordnen jedoch die<br />

Nichtwestfalen diese Eigenschaften der Region zu (Abb. 22).<br />

Auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes <strong>Westfalen</strong>, die<br />

Berufschancen in der Region und (besonders) die Freundlichkeit<br />

der <strong>Westfalen</strong> werden von außen positiver gesehen als von den<br />

<strong>Westfalen</strong> selbst (Abb. 23).<br />

Die Autoren kommen folglich zu dem Schluss, dass <strong>Westfalen</strong> das<br />

Potenzial hat, sich als <strong>Marke</strong> zu positionieren, und zwar nicht in<br />

Konkurrenz, sondern komplementär zu den Teilregionen und<br />

Städten. Als wesentliche Feststellung muss hervorgehoben werden,<br />

dass eine <strong>Marke</strong>nbildung nur erfolgreich sein kann, wenn sie<br />

bei den Gegebenheiten vor Ort ansetzt. Das heißt, dass sowohl örtliche<br />

als auch regionale Besonderheiten zum Tragen kommen<br />

müssen, die „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“ also nicht den Subregionen und<br />

Städten willkürlich übergestülpt werden kann. Sehr wohl kann<br />

<strong>Westfalen</strong> aber in deren <strong>Marke</strong>tingstrategien eine größere Rolle<br />

spielen.<br />

Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung ist, dass gerade das<br />

Binnenmarketing in <strong>Westfalen</strong> verstärkt, d.h. das Bewusstsein<br />

seiner Einwohner für die Besonderheit und die Stärken ihrer<br />

Region geschärft werden muss. Hier gibt es noch einiges zu tun,<br />

– 2 –


und einige Anregungen der Autoren sind bereits von Stiftung und<br />

Verein <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> aufgegriffen worden. Mit den Symposien<br />

des vergangenen Jahres sind zentrale, <strong>Westfalen</strong> betreffende<br />

Themen - Politik und Verwaltung, Wirtschaftsstandort, Identität -<br />

angesprochen worden und werden durch die Publikation in dieser<br />

Buchreihe weiter an relevante Akteure herangetragen. Zu und<br />

zwischen den <strong>Marke</strong>ting-Organisationen in den Subregionen ist<br />

ein regelmäßiger Kontakt aufgebaut worden. Mit der Zukunftskonferenz,<br />

die noch in diesem Jahr stattfinden wird, sollen sowohl<br />

die Schlüsselprozesse, die <strong>Westfalen</strong> voranbringen, noch klarer<br />

identifiziert als auch die Vernetzung in <strong>Westfalen</strong> weiter verstärkt<br />

werden.<br />

All dies kann nicht von einigen Menschen allein geleistet werden.<br />

Die Resonanz, die unsere Veranstaltungen in der Vergangenheit<br />

gefunden haben, zeigt, dass die Sensibilität für das Thema <strong>Westfalen</strong><br />

und die Bereitschaft, sich für die Region zu engagieren, vorhanden<br />

sind. Je mehr Menschen sich in die Diskussion um die<br />

Zukunft ihrer Region einbringen, desto besser für die Region.<br />

Möge diese Lektüre auf Ihr Interesse stoßen und Sie animieren,<br />

die vorhandenen Ansätze zur Stärkung <strong>Westfalen</strong>s mit weiterzuentwickeln<br />

und umzusetzen. Die dieser Studie zugrunde liegenden<br />

Daten können hierzu auch noch weiter ausgewertet werden;<br />

in absehbarer Zeit können wir sie auch anderen Wissenschaftlern<br />

und Interessierten zur Verfügung stellen. Damit können wir alle<br />

noch mehr über <strong>Westfalen</strong> lernen und für seine Zukunft arbeiten.<br />

– 3 –<br />

Franz-Josef Hillebrandt<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>


1. Inhaltlicher Hintergrund und<br />

Konzeption der Untersuchung<br />

1.1 Stellenwert einer <strong>Marke</strong> für die Profilierung von<br />

Regionen<br />

Angesichts veränderter gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher<br />

Rahmenbedingungen sehen sich Regionen seit geraumer<br />

Zeit mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. 1 In<br />

einem „Europa der Regionen“ verlieren nationale Grenzen zunehmend<br />

an Bedeutung, einerseits bedingt durch die fortschreitende<br />

EU-Integration, andererseits durch dynamische Entwicklungen im<br />

Transport-, Informations- und Kommunikationssektor. Dies führt<br />

zu regionalen Disparitäten, wobei sich Tendenzen in Gewinnerund<br />

Verliererregionen bemerkbar machen. 2 Neben diesen globalen<br />

Trends sind Regionen auch auf lokaler Ebene auf Grund eines<br />

Werte- und Einstellungswandels der Bevölkerung einem zunehmenden<br />

Handlungsdruck ausgesetzt. Ein gestiegenes Demokratiebewusstsein<br />

und erhöhte Partizipationsanforderungen verdeutlichen<br />

die Notwendigkeit einer verstärkten Kommunikation<br />

mit den Bürgern. Daneben trägt ein verändertes Freizeitverhalten<br />

dazu bei, dass traditionelle Faktoren bei der Standortwahl zunehmend<br />

an Bedeutung verlieren und so genannten „weichen“ Standortfaktoren,<br />

wie Lebensqualität, Kultur- und Freizeitangebot, verstärkte<br />

Aufmerksamkeit beigemessen wird. 3<br />

Als Reaktion auf diese Entwicklungen ist seit mehr als einem<br />

Jahrzehnt in der regionalen Praxis und Wissenschaft ein zunehmender<br />

Stellenwert von <strong>Marke</strong>tingaspekten zu beobachten. Aufbauend<br />

auf den ersten Erkenntnissen zum themenverwandten<br />

Stadtmarketing entwickelte sich im deutschsprachigen Raum<br />

– 4 –


Mitte der 90er-Jahre das „Regionenmarketing“ zu einer eigenständigen<br />

Forschungsrichtung. 4 Analog zum Verständnis des<br />

kommerziellen <strong>Marke</strong>ting liegt diesen Veröffentlichungen eine<br />

ganzheitliche Begriffsauffassung zu Grunde. Generelles Ziel des<br />

Regionenmarketing ist die Profilierung einer Region als Wirtschafts-,<br />

Wohn- oder Fremdenverkehrsstandort bei den relevanten<br />

Zielgruppen.<br />

Die angestrebte Profilbildung wird durch zahlreiche Spezifika<br />

des Regionenmarketing im Vergleich zum unternehmerischen<br />

<strong>Marke</strong>ting erschwert. 5 So muss eine Region heterogenen Zielgruppen<br />

(z. B. Touristen, Unternehmen, Messebesucher etc.) mit<br />

teilweise divergierenden Ansprüchen gerecht werden, die jeweils<br />

nur ausgewählte kommerzielle bzw. nichtkommerzielle Leistungskomponenten<br />

nachfragen. Wegen dieser selektiven bzw.<br />

rollenbezogenen Wahrnehmung kann eine klare Profilierung letztlich<br />

nur durch die Bündelung der regionalen Einzelleistungen in<br />

einem zielgruppenübergreifenden Rahmen erfolgen.<br />

Angesichts der Integration der Zielgruppen in den Leistungserstellungsprozess<br />

(z. B. Bürgerberatung, Fremdenverkehr) und der<br />

zeitlichen Verzögerung zwischen Kauf und Inanspruchnahme<br />

einer regionalen Leistung lassen sich zahlreiche Gemeinsamkeiten<br />

mit dem Dienstleistungsmarketing ausmachen. Analog zu<br />

Dienstleistungen zeichnet sich auch das regionale Angebot durch<br />

einen hohen Anteil an Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften<br />

aus, d. h. durch Leistungen, deren Qualität sich erst während oder<br />

nach der Inanspruchnahme bzw. gar nicht beurteilen lässt. 6 Die<br />

Immaterialität vieler Einzelleistungen trägt zu einer Erhöhung des<br />

wahrgenommenen Risikos für die Zielgruppen bei.<br />

Da auf Grund ihrer vertrauensbildenden Eigenschaften der <strong>Marke</strong><br />

im Dienstleistungsmarketing besondere Bedeutung zukommt und<br />

– 5 –


nahezu keine unmarkierten Dienstleistungen existieren 7 , stellt sich<br />

die Frage, inwieweit der Aufbau einer <strong>Marke</strong> auch einen Beitrag<br />

für das Regionenmarketing leisten kann. Ein Indiz für die Aktualität<br />

des Themas „<strong>Marke</strong>“ in diesem Kontext sind auf der einen<br />

Seite zahlreiche Städte und Regionen, die diesen Titel für sich proklamieren<br />

8 , sowie auf der anderen Seite die in jüngster Zeit zunehmende<br />

Diskussion in der Wissenschaft 9 . Letztlich ergibt sich<br />

jedoch die Bedeutung einer <strong>Marke</strong> für die Austauschprozesse des<br />

Regionenmarketing aus den mit ihr verbundenen <strong>Marke</strong>nfunktionen.<br />

Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Rahmenbedingungen<br />

erfüllt eine Regionenmarke dabei auf der Anbieter- und Nachfragerebene<br />

komplexitätsreduzierende Funktionen. 10<br />

Unter verhaltenswissenschaftlichen Aspekten stellt eine starke<br />

<strong>Marke</strong> für den Nachfrager eine Orientierungshilfe bei der Auswahl<br />

von Leistungen dar. So können bereits die Bekanntheit einer<br />

Tourismusregion und die dort gesammelten Erfahrungen zur<br />

erneuten Wahl dieses Fremdenverkehrsziels beitragen. Als „information<br />

chunk“ reduziert eine Region als <strong>Marke</strong> somit Komplexität<br />

und Kosten der Informationsbeschaffung. Daneben wird<br />

einer starken <strong>Marke</strong> auf Grund ihrer Bekanntheit und Kompetenz<br />

Vertrauen entgegengebracht. Dieser Aspekt gewinnt im Regionenmarketing<br />

besondere Bedeutung, da, wie oben dargestellt, das<br />

regionale Angebot durch Erfahrungs- und Vertrauensmerkmale<br />

gekennzeichnet ist. Beispielsweise ist das Vertrauen eines Unternehmens<br />

in einen Wirtschaftsstandort Voraussetzung für finanzielle<br />

Investitionen in die Region. Die Identifikationsfunktion<br />

einer <strong>Marke</strong> drückt sich in der Verbundenheit der Bewohner mit<br />

einer Region aus, welche als Voraussetzung für einen glaubwürdigen<br />

Außenauftritt eines Standorts interpretiert werden kann.<br />

Aus Anbietersicht bildet die <strong>Marke</strong> einen Kristallisationspunkt für<br />

die beteiligten Akteure und trägt somit zur Kanalisierung der oft-<br />

– 6 –


mals divergierenden Interessen bei (Koordinationsfunktion). Es<br />

ist davon auszugehen, dass ein starker und tragfähiger <strong>Marke</strong>nkern<br />

ebenso starke Integrationspotenziale entfaltet wie organisatorischstrukturelle<br />

Koordinationsformen. Aufbauend auf dem<br />

nachfragerseitigen Nutzen dient eine <strong>Marke</strong> ferner der Profilierung<br />

bei den Zielgruppen einer Region sowie der Differenzierung<br />

gegenüber konkurrierenden Standorten. Eine etablierte<br />

<strong>Marke</strong> kann als Kommunikationsmittel genutzt werden und bildet<br />

somit die Basis für ein positives Image der Region.<br />

Die Spezifika des Regionenmarketing und die aufgezeigten <strong>Marke</strong>nfunktionen<br />

verdeutlichen, dass eine rein wirkungsbezogene<br />

Interpretation einer Regionenmarke jedoch zu kurz greift. Vielmehr<br />

ist der durch einen externen Fokus gekennzeichnete imageorientierte<br />

Ansatz der <strong>Marke</strong>nführung um eine interne Perspektive<br />

zu ergänzen. Dies geschieht im Rahmen des identitätsorientierten<br />

<strong>Marke</strong>nverständnisses, welches die Stärke einer <strong>Marke</strong><br />

auf eine ausgeprägte Identität zurückführt. Kern des identitätsorientierten<br />

Ansatzes der <strong>Marke</strong>nführung ist eine starke <strong>Marke</strong>nidentität<br />

als Voraussetzung für die Entwicklung und Festigung des<br />

Vertrauens in eine <strong>Marke</strong>. 11<br />

Bevor das Identitätskonstrukt Anfang der 1990er-Jahre Eingang<br />

in die betriebswirtschaftliche <strong>Marke</strong>nforschung fand, wurde die<br />

Identität von Städten und Regionen unter dem Begriff der „räumlichen<br />

Identität“ bereits in zahlreichen anderen Wissenschaftsdisziplinen<br />

diskutiert. 12 Ausgehend von der sozialwissenschaftlichen<br />

Verwendung des Identitätsbegriffs kann regionale Identität dabei<br />

in zweierlei Hinsicht interpretiert werden: Die Identifikation mit<br />

einer Region erfolgt ausschließlich intern und drückt die Verbundenheit<br />

einer Person zu einer räumlichen Bezugsebene aus. In<br />

Anlehnung an die Selbstkonzeptforschung lässt sich regionale<br />

Identität in diesem Sinne als Teilidentität der Identität einer Per-<br />

– 7 –


son auffassen. Die Identifizierung von einer Region verweist<br />

dagegen auf das Wahrnehmungsbild des Betrachters und rückt<br />

zusätzlich kognitive Aspekte der Beziehung zu einer Region in<br />

den Mittelpunkt. Diese als Merkmalszuschreibung zu interpretierende<br />

„psychologische Repräsentation“ kann sowohl in der Innenals<br />

auch in der Außenperspektive erfolgen. 13<br />

Während die erste Interpretationsform, aufbauend auf den Erkenntnissen<br />

der geografischen Regionalbewusstseinsforschung,<br />

spezielle Bedeutung für das Regionenmarketing gewinnt, bietet<br />

die zweite Auffassung unter normativen Gesichtspunkten einen<br />

direkten Anknüpfungspunkt an die identitätsorientierte <strong>Marke</strong>nführung.<br />

14 Hinsichtlich der Betrachtungsperspektive wird hier<br />

unterschieden in ein Selbstbild der <strong>Marke</strong>nidentität aus Sicht der<br />

internen Anspruchsgruppen sowie ein Fremdbild, welches das<br />

Image einer <strong>Marke</strong> in der Außenwahrnehmung charakterisiert.<br />

Authentizität und Stärke einer <strong>Marke</strong> werden dabei bestimmt<br />

durch das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen Selbst- und<br />

Fremdbild der <strong>Marke</strong>nidentität. Übertragen auf das Regionenmarketing<br />

bedeutet dies, dass das angestrebte Imageprofil einer<br />

Region von seinen Bewohnern gestützt bzw. das Selbstbild oder<br />

die existierenden Potenziale durch Maßnahmen des <strong>Marke</strong>ting<br />

nach außen getragen werden. Ziel des identitätsorientierten<br />

Regionenmarketing ist somit die Herstellung eines möglichst<br />

großen Fits zwischen Selbst- und Fremdbild einer Region.<br />

– 8 –


1.2 <strong>Westfalen</strong> und westfälische Identität in einem Europa<br />

der Regionen<br />

In einem Europa der Regionen sieht sich auch die Region <strong>Westfalen</strong><br />

nicht nur auf lokaler Ebene, sondern vermehrt international<br />

dem skizzierten Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Die Betroffenheit<br />

<strong>Westfalen</strong>s vom Standortwettbewerb wird eindrucksvoll in einer<br />

von der Heineken-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie beschrieben,<br />

in der eine Neuordnung Europas nach dem Subsidiaritätsprinzip<br />

in 75 historisch gewachsene Regionen vorgeschlagen<br />

wird. Exemplarisch wird in dieser Untersuchung die Region<br />

„Westfalia“ als starke und selbstständige Region mit hohem Profilierungspotenzial<br />

innerhalb eines solchen Europas hervorgehoben.<br />

15<br />

Die Ergebnisse der genannten Studie und die damit einhergehende<br />

Notwendigkeit zur Profilierung der Region <strong>Westfalen</strong> waren<br />

ein Auslöser für die Gründung der Stiftung „<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>“<br />

im Jahre 1999. Zwar ist die Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> keine<br />

Regionenmarketinginitiative im eigentlichen Sinne, doch Satzung<br />

und Zielvorstellungen deuten auf einen marketingähnlichen Aufgabenbereich<br />

hin. Zielsetzung einer integrativen Vermarktung der<br />

Teilregionen Sauerland, Siegerland, Ruhrgebiet, Münsterland,<br />

Ostwestfalen und Lippe unter der Dachmarke „<strong>Westfalen</strong>“ ist die<br />

Erlangung einer kritischen Masse als Basis für einen überregionalen<br />

Bekanntheitsgrad. Ein zentrales Ziel der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<br />

<strong>Initiative</strong> ist die Profilierung der europäischen Region <strong>Westfalen</strong><br />

im Wettbewerb der Regionen.<br />

Als informatorische Grundlage für die Profilierung der <strong>Marke</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> hat die Stiftung im Jahr 2001 eine umfangreiche Untersuchung<br />

zu identitätsstiftenden Standortfaktoren der Region<br />

durchgeführt. 16 Auf der Grundlage sekundärstatistischer Analysen<br />

– 9 –


sowie qualitativer Expertengespräche wurden dabei die Stärken<br />

und Schwächen in den Bereichen Kultur, Freizeit, Sport und<br />

Wirtschaft erhoben, welche im Folgenden knapp skizziert werden<br />

sollen.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten und auch<br />

dem Bundesland Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, welches erst im vergangenen<br />

Jahrhundert entstanden ist, weist die Region <strong>Westfalen</strong> eine<br />

lange und traditionsreiche Geschichte auf. Der Begriff <strong>Westfalen</strong><br />

hat in dieser Zeit nicht nur innerhalb seiner Grenzen, sondern<br />

deutschland- bzw. weltweite Bekanntheit erlangt. Prägendes<br />

geschichtliches Ereignis war der in Münster und Osnabrück ausgehandelte<br />

Westfälische Friede von 1648. Neben historischen<br />

Ereignissen dieser Tragweite wird die Region insbesondere<br />

anhand ihrer Bewohner charakterisiert, denen Eigenschaften wie<br />

Beharrlichkeit, Bodenständigkeit und Gastfreundlichkeit als<br />

typisch westfälisch zugeschrieben werden.<br />

Im Bereich Kultur verfügt die Region über keine „Leuchttürme“<br />

von internationaler Bekanntheit. Allerdings bietet sie auf Grund<br />

ihrer Vielfalt eine in Deutschland unverwechselbare Kulturlandschaft.<br />

Auch im sportlichen Bereich hat sich ein differenziertes<br />

Angebotsprogramm entwickelt. <strong>Westfalen</strong>typische Sportarten im<br />

Bereich des Freizeit- oder Breitensports sind der Pferdesport, Rad<br />

fahren oder Golf. Daneben haben sich im Spitzensport zahlreiche<br />

Mannschaften mit nationaler bzw. internationaler Bekanntheit etabliert<br />

(z. B. Borussia Dortmund, USC Münster). Diese Vielfalt des<br />

kulturellen und sportlichen Angebots bildet zugleich die Grundlage<br />

für die Attraktivität <strong>Westfalen</strong>s als Fremdenverkehrsziel. Als<br />

Tourismusregion mit reizvoller Landschaft, vielen Grünflächen<br />

sowie Bergen und Tälern gilt <strong>Westfalen</strong> als Ort der Ruhe und Erholung.<br />

Mehr als 20 Mio. Übernachtungen pro Jahr unterstreichen die<br />

Bedeutung <strong>Westfalen</strong>s als Fremdenverkehrsregion.<br />

– 10 –


Neben dem hohen Freizeit- und Erholungswert verfügt die Region<br />

über ein beachtliches wirtschaftliches Potenzial: Mit einer<br />

Quote von 120 Unternehmen pro 10.000 Einwohner liegt <strong>Westfalen</strong><br />

im nationalen Durchschnitt, und die Anzahl der Beschäftigten<br />

ist mit 3,3 Mio. für eine Region dieser Größenordnung selbst unter<br />

internationalen Gesichtspunkten ausgesprochen hoch. Demgegenüber<br />

lassen sich jedoch auch eindeutige Schwachstellen<br />

ausmachen: So ist die wirtschaftliche Struktur der Region vornehmlich<br />

durch den Mittelstand geprägt, während Unternehmen<br />

von internationaler Bedeutung die Ausnahme sind. Hinzu kommt<br />

der Fokus der Region auf das verarbeitende Gewerbe, der tertiäre<br />

Sektor hingegen ist in <strong>Westfalen</strong> stark unterrepräsentiert.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das in der Untersuchung<br />

skizzierte Bild <strong>Westfalen</strong>s durchaus positiv, jedoch ausgesprochen<br />

differenziert ist. Aufbauend auf den Analyseergebnissen<br />

lassen sich identitätsstiftende Faktoren im kulturellen, touristischen<br />

und wirtschaftlichen Bereich ausmachen, die bislang<br />

nicht ausreichend gebündelt werden. Die Vielfalt der Region<br />

<strong>Westfalen</strong> verdeutlicht somit die Notwendigkeit einer vernetzten<br />

Darstellung des regionalen Angebots und einer eindeutigen Profilbildung<br />

der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> in einem Europa der Regionen.<br />

1.3 Zielsetzung und Konzeption der Untersuchung<br />

Die obigen Ausführungen haben verdeutlicht, dass die Etablierung<br />

einer „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“ einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Profilierung der Region leisten kann. Die auf Sekundärstatistiken<br />

und Expertengesprächen aufbauende skizzierte Studie bietet<br />

dabei zwar erste Ansatzpunkte, eine auf dem <strong>Marke</strong>nverständnis<br />

basierende systematische Analyse der Wahrnehmung <strong>Westfalen</strong>s<br />

aus Sicht der Zielgruppen existiert jedoch bislang nicht. Zielset-<br />

– 11 –


zung der vorliegenden Untersuchung ist daher die Schaffung<br />

einer informatorischen Basis für die Ableitung von Maßnahmen<br />

zur Gestaltung und Etablierung der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>.<br />

Aufbauend auf den konzeptionellen Grundlagen der identitätsorientierten<br />

<strong>Marke</strong>nführung und der regionalen Identität umfasst<br />

die Untersuchung die folgenden Teilschritte, die zugleich den<br />

Bezugsrahmen der empirischen Untersuchung determinieren (vgl.<br />

Abbildung 1):<br />

■ Analyse des Selbstbildes der Region <strong>Westfalen</strong><br />

Auf Basis der personenbezogenen Interpretation regionaler<br />

Identität bildet das Zugehörigkeitsgefühl der Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />

den Ausgangspunkt der Untersuchung. Im Sinne eines<br />

Identifikationsankers ist hier die Verbundenheit der <strong>Westfalen</strong><br />

mit ihrer Region zu prüfen. Nach dieser graduellen Messung<br />

steht im Anschluss die mehrdimensionale Imageanalyse im<br />

Mittelpunkt: Zunächst wird mittels spontaner Nennungen die<br />

<strong>Band</strong>breite der Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />

eruiert. In gestützter Form wird dann <strong>Westfalen</strong> als <strong>Marke</strong>npersönlichkeit<br />

interpretiert und anhand abstrakter Eigenschaften<br />

beurteilt. Den Abschluss des ersten Teils der Untersuchung<br />

bildet die Bewertung der regionalen Angebotskomponenten<br />

aus der Sicht der Bewohner.<br />

■ Analyse des Fremdbildes der Region <strong>Westfalen</strong><br />

Im Sinne einer zielgruppenübergreifenden Profilierung der<br />

<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> wird die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung<br />

als externe Zielgruppe interpretiert. Anstelle der regionalen<br />

Verbundenheit wird hier zunächst der nationale Bekanntheitsgrad<br />

<strong>Westfalen</strong>s als eindimensionale Größe erhoben.<br />

Ebenfalls von Interesse ist in diesem Zusammenhang, wie klar<br />

das Vorstellungsbild von <strong>Westfalen</strong> bei den Bundesbürgern<br />

– 12 –


ausgeprägt ist. Aus Vergleichsgründen werden anschließend<br />

die Erhebungen zu Spontanassoziationen, Eigenschaften und<br />

Angebotskomponenten äquivalent zur Selbstbilduntersuchung<br />

durchgeführt.<br />

■ Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild<br />

der Region <strong>Westfalen</strong><br />

Nach der isolierten Analyse von Selbst- und Fremdbild werden<br />

diese einer vergleichenden Analyse unterzogen. Bezüglich der<br />

spontanen Assoziationen mit der Region sowie der standardisierten<br />

Eigenschafts- und Angebotsbewertung sollen dabei<br />

perspektivenbezogene Wahrnehmungslücken eruiert werden.<br />

In Kombination mit den weiteren Untersuchungsergebnissen<br />

bilden diese identifizierten Lücken den Ausgangspunkt für die<br />

Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen als letztem Punkt<br />

der Untersuchung.<br />

Selbstbildanalyse Fremdbildanalyse<br />

Bewohner <strong>Westfalen</strong>s (n=500) Bundesbürger (n=1000)<br />

Identifikationsanker<br />

Spontanassoziationen<br />

Eigenschaftsbeurteilung<br />

Angebotsbeurteilung<br />

Gegenüberstellung von<br />

Selbst- und Fremdbild<br />

Implikationen<br />

Abb. 1: Bezugsrahmen der Untersuchung<br />

– 13 –<br />

Bekanntheitsgrad<br />

Spontanassoziationen<br />

Eigenschaftsbeurteilung<br />

Angebotsbeurteilung


Aus der Konzeption des theoretischen Bezugsrahmens ergibt sich<br />

die Notwendigkeit von zwei Teilbefragungen, die aus Gründen<br />

der Vergleichbarkeit inhaltlich kongruent gehalten wurden: Im<br />

Rahmen einer aus Kosten-Nutzen-Erwägungen zweckmäßigen<br />

telefonischen Befragung wurden vom Meinungsforschungsinstitut<br />

TNS EMNID im Sommer 2002 500 Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />

sowie 1000 Bundesbürger anhand eines auf die Zielgruppen zugeschnittenen<br />

Fragebogens befragt. Der Fragebogen der Selbstbildanalyse<br />

(vgl. Anhang I) umfasste 8 Themenkomplexe mit insgesamt<br />

17 Fragen. Die Grundgesamtheit wurde definiert als die<br />

Bevölkerung <strong>Westfalen</strong>s ab 14 Jahren, bestehend aus den Teilregionen<br />

Sauerland, Siegerland, Ruhrgebiet, Münsterland, Ostwestfalen<br />

und Lippe. Die Stichprobe wurde entsprechend den Bevölkerungsanteilen<br />

innerhalb <strong>Westfalen</strong>s vorgenommen.<br />

Der für die Zielgruppe Bundesbürger konzipierte Fragebogen<br />

(vgl. Anhang II) umfasste 7 Fragenkomplexe, bestehend aus insgesamt<br />

16-20 Fragen, da aus Vergleichszwecken zusätzlich die<br />

Städte Bielefeld, Dortmund und Münster in die Befragung aufgenommen<br />

wurden. Um den zeitlichen Aufwand der Befragten<br />

jedoch nicht überzustrapazieren, wurden die Probanden bei diesen<br />

Fragen nur zu jeweils 2 von 4 Bezugsobjekten befragt, sodass sich<br />

der Stichprobenumfang hier um jeweils die Hälfte reduziert. Die<br />

Grundgesamtheit der externen Stichprobe wurde als die deutsche<br />

Wohnbevölkerung in Privathaushalten ab 14 Jahren definiert. Zur<br />

Vermeidung von Doppelbefragungen bzw. einer Verzerrung der<br />

Ergebnisse wurden die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s aus dieser Untersuchung<br />

ausgeschlossen, sodass sich folgende Stichprobenverteilung<br />

ergibt, die unter Berücksichtigung dieser Restriktion als<br />

repräsentativ angesehen werden kann: 17<br />

– 14 –


- Schleswig-Holstein 3,8 %<br />

- Hamburg 2,7 %<br />

- Niedersachsen 10,8 %<br />

- Bremen 1,0 %<br />

- Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> 12,9 %<br />

- Hessen 7,9 %<br />

- Rheinland-Pfalz 5,0 %<br />

- Baden-Württemberg 13,5 %<br />

- Bayern 15,7 %<br />

- Saarland 1,3 %<br />

- Berlin 5,2 %<br />

- Brandenburg 3,7 %<br />

- Mecklenburg-Vorpommern 2,5 %<br />

- Sachsen 6,5 %<br />

- Sachsen-Anhalt 4,0 %<br />

- Thüringen 3,5 %<br />

2. Ausgewählte Ergebnisse einer empirischen<br />

Untersuchung zur <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

Anknüpfend an den in Abbildung 1 dargestellten konzeptionellen<br />

Bezugsrahmen sollen in diesem Kapitel das Selbst- und Fremdbild<br />

der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> analysiert sowie kritisch gegenübergestellt<br />

werden.<br />

2.1 Analyse des Selbstbildes aus Sicht der Bewohner<br />

<strong>Westfalen</strong>s<br />

Die Profilierung einer Region als <strong>Marke</strong> kann nur authentisch<br />

umgesetzt werden, wenn die nach außen vermittelten Identitäts-<br />

– 15 –


merkmale auch von den Bewohnern einer Region getragen werden.<br />

18 Dementsprechend erfolgt im ersten Untersuchungsschritt<br />

eine Erhebung des Selbstbildes der westfälischen Bevölkerung.<br />

Zunächst wird die Tragfähigkeit des Begriffes „<strong>Westfalen</strong>“ als<br />

Profilierungsgrundlage analysiert und in diesem Zusammenhang<br />

untersucht, inwieweit sich die Bewohner mit ihrer Region identifizieren.<br />

Daraufhin wird erhoben, welche inhaltlichen Assoziationen<br />

die <strong>Westfalen</strong> mit ihrer Region verbinden. In diesem<br />

Zusammenhang ist es von Interesse, ob die Einschätzungen der<br />

Aspekte über alle Bewohner homogen sind oder ob sie sich nach<br />

ausgewählten Kriterien unterscheiden. Nachdem diese Beurteilung<br />

nach ausgewählten Eigenschafts- bzw. Angebotsdimensionen<br />

differenziert analysiert wird, erfolgt abschließend eine Erhebung<br />

des Globalurteils der Region <strong>Westfalen</strong> aus Sicht ihrer<br />

Bewohner.<br />

2.1.1 Tragfähigkeit des Begriffs „<strong>Westfalen</strong>“ als<br />

Identifikationsgrundlage<br />

Die Tragfähigkeit des Begriffes „<strong>Westfalen</strong>“ zur Profilierung der<br />

Region im Wettbewerbsumfeld erfordert eine hohe Verbundenheit<br />

der Bewohner mit ihrer Region. Zur Überprüfung dieses Identifikationsankers<br />

wurden den <strong>Westfalen</strong> verschiedene räumliche<br />

Bezugsebenen zur Beurteilung als Identifikationsbasis vorgelegt.<br />

Die diesbezügliche Auswertung erfolgte dabei zunächst über alle<br />

Befragten der Region <strong>Westfalen</strong> sowie zusätzlich differenziert<br />

nach soziodemografischen Kriterien.<br />

Obwohl die Verbundenheit mit allen abgefragten Raumebenen<br />

überdurchschnittlich stark ausgeprägt ist, bildet der Wohnort mit<br />

einem Wert von 1,86 für die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s die stärkste<br />

Identifikationsbasis, gefolgt von der Bundesrepublik Deutsch-<br />

– 16 –


land. Dieses Resultat ist wenig überraschend und deckt sich mit<br />

den Ergebnissen ähnlich angelegter Untersuchungen. 19 Aus der<br />

Perspektive <strong>Westfalen</strong>s ist jedoch interessant, dass nicht nur die<br />

Subregion (hier wurden in Abhängigkeit von der Wohngegend die<br />

einzelnen Teilregionen <strong>Westfalen</strong>s abgefragt), sondern auch das<br />

übergeordnete Bundesland Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> eine stärkere<br />

Identifikationskraft besitzt. Vor dem Hintergrund der langen Tradition<br />

der Region <strong>Westfalen</strong> im Vergleich zur „Schaffung“ Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>s<br />

im vergangenen Jahrhundert ist dieses Ergebnis<br />

eher überraschend.<br />

Wie stark fühlen Sie sich mit folgenden Städten oder Regionen verbunden?<br />

(1=stark verbunden - 5=nicht verbunden, Ø)<br />

Wohnort<br />

Deutschland<br />

Subregion (z. B.<br />

Münsterland)<br />

Geburtsort<br />

Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Europa<br />

Abb. 2: Identifikationsanker der Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />

1,86<br />

Bezieht man die Einschätzungen der Bewohner Bielefelds, Dortmunds<br />

und Münsters in die Analyse mit ein 20 , zeigen sich Ergebnisunterschiede<br />

in Abhängigkeit von der Herkunft. Abbildung<br />

3 macht deutlich, dass sich die Bewohner Bielefelds am stärksten<br />

mit ihrem Wohnort sowie Deutschland und Europa identifizieren,<br />

während die regionalen Bezugsebenen auf den hinteren Plätzen<br />

rangieren. Ein ähnliches Bild ergibt sich in Dortmund, wo West-<br />

– 17 –<br />

1,97<br />

2,14<br />

2,27<br />

2,32<br />

n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />

2,40<br />

2,41


falen als Identifikationsbasis ebenfalls auf dem letzten Platz liegt,<br />

die Differenzen zur Subregion (Westfälisches Ruhrgebiet) bzw.<br />

Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> jedoch noch stärker ausgeprägt sind. Einzig<br />

für die Bewohner Münsters rangiert <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich der<br />

Identifikationskraft vor dem Bundesland NRW, wobei auch hier<br />

die Differenzen zum Wohnort bzw. der Subregion Münsterland<br />

bestätigt werden.<br />

Wie stark fühlen Sie sich mit folgenden Städten oder Regionen verbunden?<br />

(1=stark verbunden - 5=nicht verbunden, Ø)<br />

Geburtsort<br />

Wohnort<br />

(Sub-)Region<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Nordrhein-<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Deutschland<br />

Europa<br />

<strong>Westfalen</strong> (n=500)<br />

Münster (n=300)<br />

1 2 3<br />

5<br />

Abb. 3: Vergleich des Identifikationsankers der <strong>Westfalen</strong> mit<br />

den Bewohnern aus Bielefeld, Dortmund und Münster<br />

Es kann festgehalten werden, dass auf Basis der obigen Ergebnisse<br />

die Region <strong>Westfalen</strong> einen relativ schwachen Identifikationsanker<br />

für seine Bewohner bildet. Da eine gemeinsame regionale<br />

Identität als Grundlage für die <strong>Marke</strong>nprofilierung angesehen<br />

werden kann, sind insbesondere die Differenzen in Bezug auf die<br />

untergeordnete Subregion bzw. das übergeordnete Bundesland als<br />

kritisch zu beurteilen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass<br />

– 18 –<br />

Dortmund (n=180)<br />

Bielefeld (n=164)


<strong>Westfalen</strong> als <strong>Marke</strong> eine wenig tragfähige Basis für ein Regionenmarketing<br />

ist. Da sich hieraus direkte Implikationen für eine<br />

Zielgruppenansprache ergeben, wurden in einem weiteren Untersuchungsschritt<br />

sozio-demografische Merkmale identifiziert,<br />

die die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> maßgeblich beeinflussen,<br />

wobei folgende Tendenzaussagen generiert wurden:<br />

- Alter: Mit zunehmendem Alter der Befragten (ab ca. 40 Jahre)<br />

nimmt die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> stark zu<br />

- Wohndauer: Mit längerer Wohndauer (ab ca. 30 Jahre) nimmt<br />

die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> stark zu<br />

- Bildung: Mit zunehmendem Bildungsstand der Befragten<br />

nimmt die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> ab<br />

- Haushaltsgröße: Mehr-Personen-Haushalte identifizieren sich<br />

stärker mit <strong>Westfalen</strong> als Single-Haushalte<br />

Eine bivariate lineare Regression ergab, dass das Alter der Befragten<br />

(Hr 2 =9,5 %) und die Wohndauer (Hr 2 =7,7 %) den weitaus<br />

höchsten Varianzanteil der abhängigen Variablen „Identifikation<br />

mit <strong>Westfalen</strong>“ erklären. Zu berücksichtigen ist dabei, dass das<br />

Alter und die Wohndauer in hohem Maße miteinander korreliert<br />

sind. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Identifikation<br />

mit <strong>Westfalen</strong> nicht in allen Bevölkerungsschichten gleich ist,<br />

sondern augenscheinlich Zielsegmente mit unterschiedlichem<br />

Potenzial existieren.<br />

2.1.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />

Neben der graduellen Messung der regionalen Verbundenheit, d.<br />

h. der Identifikation mit einer Region, ist zur Überprüfung der<br />

regionalen Identität insbesondere die Identifizierung von einer<br />

Region zu analysieren. Diese ist in einer raumbezogenen Per-<br />

– 19 –


spektive durch die Beschreibung einer Region anhand von Merkmalen<br />

gekennzeichnet. Vor der gestützten Abfrage vorgegebener<br />

Items wurden die Befragten für eine grobe Erfassung des Selbstbildes<br />

zunächst um spontane Assoziationen zur Region <strong>Westfalen</strong><br />

gebeten. Diese Begriffe wurden zu übergeordneten Themenkomplexen<br />

verdichtet, wobei die meistgenannten in Abbildung 4<br />

dargestellt sind.<br />

Mit großem Abstand entfallen mehr als 16 % der Nennungen auf<br />

Assoziationen, die mit grüner Landschaft und Natur verbunden<br />

sind. In Kombination mit dem positiven Menschenschlag (Platz 2<br />

der Nennungen) deutet dies darauf hin, dass <strong>Westfalen</strong> als eine<br />

Region mit angenehmen Lebensbedingungen gesehen wird.<br />

Assoziationen, die <strong>Westfalen</strong> als Wirtschaftsstandort oder Fremdenverkehrsziel<br />

charakterisieren, sind dagegen eher zweitrangig.<br />

Es fällt auf, dass trotz der im vorherigen Kapitel relativ schwach<br />

Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als erstes<br />

dazu ein?<br />

(in % der Gesamtnennungen)<br />

grün, ländlich, Natur<br />

Menschen (positiv)<br />

Einzelne Städte<br />

Ruhrgebiet<br />

Landwirtschaft, Pferdezucht<br />

Verbundenheit<br />

Regionale Spezialitäten<br />

Menschen (negativ)<br />

Gebäude, Sehenswürdigkeiten<br />

Fußball<br />

Industrie<br />

Einzelne Regionen<br />

Kohle, Bergbau, Stahl<br />

3,72%<br />

3,60%<br />

– 20 –<br />

4,76%<br />

4,53%<br />

4,53%<br />

4,41%<br />

4,07%<br />

4,07%<br />

5,81%<br />

5,69%<br />

5,23%<br />

8,25%<br />

Abb. 4: Spontanassoziationen (Selbstbild)<br />

16,26%<br />

n=500 (<strong>Westfalen</strong>)


ausgeprägten Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> der Begriff „Verbundenheit“<br />

mit 4,76 % der Nennungen bereits an 6. Stelle genannt<br />

wird, ein Wert, der in der separaten Befragung in den drei Städten<br />

nicht erreicht wird. Das augenscheinlich vorhandene Verbundenheitsgefühl<br />

wird in einer isolierten Frage nach <strong>Westfalen</strong> somit<br />

stärker zum Ausdruck gebracht als im direkten Vergleich mit<br />

anderen räumlichen Bezugsebenen.<br />

Eine genauere Betrachtung der Ergebnisse macht deutlich, dass<br />

<strong>Westfalen</strong> nicht durchgängig als räumliche Einheit wahrgenommen<br />

wird: So charakterisieren die Bewohner ihre Region entweder<br />

anhand bestimmter Städte (Platz 3) oder einzelner Regionen,<br />

von denen insbesondere das Ruhrgebiet (5,69 %), das Münsterland<br />

(2,56 %) und das Sauerland (2,44 %) explizit genannt<br />

wurden. Auch andere Nennungen wie Fußball (zumeist Borussia<br />

Dortmund) oder Kohle und Bergbau deuten darauf hin, dass sich<br />

die Assoziationen häufig nur auf bestimmte Raumausschnitte<br />

konzentrieren. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass sich die<br />

genannten Assoziationen zumeist auf ein globales Bild beziehen,<br />

während symbolträchtige Einzelnennungen, wie berühmte Persönlichkeiten,<br />

regionale Veranstaltungen oder spezielle Einrichtungen,<br />

kaum Erwähnung finden.<br />

Da auch die Tendenz der Assoziationen einen Indikator der regionalen<br />

Identität bildet, stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß die<br />

Assoziationen mit <strong>Westfalen</strong> positiv bzw. negativ besetzt sind.<br />

Explizite Negativassoziationen lassen sich nur bei den Nennungen<br />

„Menschen (negativ)“ und „schlechtes Wetter“ (1,74 %) ausmachen,<br />

sodass sich mit 6,27 % ein relativ geringer Anteil negativer<br />

Nennungen ergibt. Neben diesen eindeutig negativen Nennungen<br />

existieren zwei weitere Bereiche, die gegebenenfalls<br />

negativ besetzt sein könnten: „Industrie“ bzw. „Kohle, Bergbau<br />

und Stahl“. Doch auch wenn diese Nennungen in der medialen<br />

– 21 –


Berichterstattung teilweise negativ diskutiert werden, lässt sich<br />

festhalten, dass die Spontanassoziationen mit <strong>Westfalen</strong> aus<br />

Sicht seiner Bewohner überwiegend positiv sind.<br />

2.1.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Eigenschaften<br />

Nachdem anhand spontaner Nennungen die <strong>Band</strong>breite der Assoziationen<br />

mit <strong>Westfalen</strong> eruiert werden konnte, wurde den Befragten<br />

in einem nächsten Schritt ein Merkmalskatalog vorgelegt, der in<br />

standardisierter Form einen direkten Vergleich mit dem Fremdbild<br />

ermöglicht. Auf einer abstrakten Ebene standen dabei zunächst die<br />

Eigenschaften einer Region im Sinne einer <strong>Marke</strong>npersönlichkeit<br />

im Mittelpunkt. Hier wurden die Soll-Anforderungen an eine ideale<br />

Region sowie anschließend die Realeinschätzung <strong>Westfalen</strong>s<br />

anhand dieser Merkmale erhoben. Die separat abgefragten Einschätzungen<br />

werden anschließend gegenübergestellt, um Stärken<br />

und Schwächen der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zu identifizieren.<br />

Die Befragten wurden zunächst gebeten, anhand einer Skala von<br />

„sehr wichtig“ bis „gar nicht wichtig“ ihre Idealanforderungen<br />

an eine Region darzulegen. Aus Abbildung 5 ist ersichtlich, dass<br />

bei durchgehend hoher Relevanz aller Kriterien den Eigenschaften<br />

„umweltbewusst“ und „gepflegt“ die größte Bedeutung<br />

zukommt. In Verbindung mit den ebenfalls hohen Werten in<br />

Bezug auf „sympathisch“ und „gemütlich“ deutet dies darauf hin,<br />

dass die <strong>Westfalen</strong> der Wohn- und Lebensqualität einer Region<br />

besonderen Stellenwert beimessen.<br />

Bei einer detaillierten Analyse der Idealanforderungen anhand<br />

sozio-demografischer Kriterien wird die hohe Relevanz der<br />

wohnstandortbezogenen Kriterien bestätigt. Allerdings stellen<br />

– 22 –


Frauen weitaus höhere Anforderungen an eine Region und räumen<br />

dabei den Faktoren „fortschrittlich“, „weltoffen“ und „gastlich“<br />

einen höheren Stellenwert als männliche Befragte ein. Auch<br />

bezüglich der Altersstruktur der Befragten ergeben sich größere<br />

Unterschiede: So stellen Jugendliche tendenziell geringere<br />

Anforderungen an eine Region als Senioren. Den Kriterien<br />

„lebenslustig“ und „gemütlich“ wird von dieser Altersgruppe<br />

jedoch ein recht hoher Stellenwert beigemessen. Ein ähnliches<br />

Bild zeichnet sich bei einer Berücksichtigung der Wohndauer ab:<br />

Während Personen mit einer kurzen Wohndauer in <strong>Westfalen</strong> eher<br />

„lebensbetonte“ Merkmale präferieren, sind länger ansässigen<br />

Bewohnern Kriterien wie „fortschrittlich“ oder „weltoffen“ wichtig.<br />

Dieses Bild bestätigt sich, wenn man zusätzlich das Bildungsniveau<br />

der Befragten in die Analyse einbezieht. Über alle Bildungsgruppen<br />

wird einer „umweltbewussten“ und „gepflegten“<br />

Region die höchste Bedeutung zugemessen, einzig Personen, die<br />

noch zur Schule gehen, präferieren einen „lebenslustigen“ und<br />

„gemütlichen“ Standort.<br />

Wenn Sie eine ideale Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden,<br />

wie wichtig wären Ihnen dann die folgenden Merkmale?<br />

(1=sehr wichtig - 5=gar nicht wichtig, Ø)<br />

umweltbewusst<br />

gepflegt<br />

sympathisch<br />

gastlich<br />

vertrauenswürdig<br />

gemütlich<br />

weltoffen<br />

lebenslustig<br />

attraktiv<br />

preiswert<br />

fortschrittlich<br />

1,71<br />

1,71<br />

Abb. 5: Anforderungen an eine ideale Region anhand von<br />

Eigenschaften (Selbstbild)<br />

– 23 –<br />

1,81<br />

1,81<br />

1,85<br />

1,92<br />

1,94<br />

1,97<br />

n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />

1,98<br />

2,02<br />

2,03


Zusammenfassend zeigt die Analyse, dass sich, insbesondere in<br />

Bezug auf die beiden erstgenannten Kriterien, eine relativ homogene<br />

Einschätzung einer idealen Region ergibt. Mit zunehmendem<br />

Alter, Wohndauer und Bildungsstand nimmt jedoch der<br />

Wunsch nach einer lebenswerten Region zu Gunsten von Modernität<br />

und Fortschrittlichkeit ab.<br />

Aufbauend auf der Ermittlung der Soll-Anforderungen anhand<br />

von Eigenschaften werden im Folgenden die Ist-Einschätzungen<br />

der <strong>Westfalen</strong> gegenüber ihrer Region auf einer Skala von „trifft<br />

sehr zu“ bis „trifft gar nicht zu“ eruiert. Aus Gründen der Vergleichbarkeit<br />

wurde dabei auf die bereits verwendeten 11 Anforderungskriterien<br />

zurückgegriffen. Die Realeinschätzung <strong>Westfalen</strong>s<br />

anhand dieser Eigenschaften ist Abbildung 6 zu entnehmen.<br />

Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich folgender Eigenschaften<br />

bewerten?<br />

(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu, Ø)<br />

sympathisch<br />

gemütlich<br />

gepflegt<br />

gastlich<br />

vertrauenswürdig<br />

umweltbewusst<br />

attraktiv<br />

lebenslustig<br />

fortschrittlich<br />

weltoffen<br />

preiswert<br />

Abb. 6: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Eigenschaften (Selbstbild)<br />

2,23<br />

2,25<br />

– 24 –<br />

2,38<br />

2,38<br />

2,39<br />

2,42<br />

2,50<br />

2,52<br />

2,54<br />

2,59<br />

n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />

2,82


Die Befragten vergeben durchgehend überdurchschnittliche<br />

Noten, wobei <strong>Westfalen</strong> insbesondere als „sympathisch“ und<br />

„gemütlich“ eingeschätzt wird. Relativ schlecht wird dagegen<br />

das Preisniveau der Region beurteilt. Zudem fällt auf, dass sämtliche<br />

Eigenschaften, die mit einem modernen bzw. dynamischen<br />

Standort assoziiert sind, auf den hinteren Plätzen genannt werden.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass die Bewertungsrangfolge Analogien<br />

zur Wichtigkeit der Kriterien aufweist, wobei nur vermutet<br />

werden kann, dass die Relevanz der Kriterien von den realen<br />

Potenzialen einer Region abhängt.<br />

Die Analyse der Ist-Beurteilung nach Altersgruppen zeigt ein relativ<br />

homogenes Beurteilungsprofil der Befragten. Durchgängig<br />

wird <strong>Westfalen</strong> in erster Linie mit den Eigenschaften „sympathisch“<br />

bzw. „gemütlich“ assoziiert. Die älteste Bevölkerungsgruppe,<br />

die die größten Anforderungen an die Region stellt, beurteilt<br />

<strong>Westfalen</strong> hinsichtlich aller Kriterien tendenziell am besten.<br />

Einzig in Bezug auf „lebenslustig“ und „gemütlich“ sind die<br />

Werte mit denen der jüngeren Bevölkerung vergleichbar, die hier<br />

ebenfalls gute Werte vergibt. Diese Ergebnisse der Altersstrukturanalyse<br />

werden bei einer Berücksichtigung der Wohndauer bestätigt.<br />

Auch in Abhängigkeit vom Bildungsstand der Befragten ergeben<br />

sich signifikante Unterschiede in der Beurteilung <strong>Westfalen</strong>s.<br />

Hinsichtlich fast aller Kriterien schätzen Personen mit geringer<br />

Qualifikation die Region besser ein als der Durchschnitt. Einzig<br />

in Bezug auf Gemütlichkeit und Preisniveau wird <strong>Westfalen</strong> von<br />

Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem Studium ähnlich beurteilt.<br />

Zur Identifikation von Diskrepanzen zwischen den erhobenen<br />

Wichtigkeits- und Zufriedenheitsurteilen sind die isoliert ermittelten<br />

Soll- und Ist-Eigenschaften in Abbildung 7 vergleichend<br />

gegenübergestellt. Je weiter die Ist-Bewertung von den Soll-Wer-<br />

– 25 –


ten nach rechts abweicht, desto größer sind die Defizite in der<br />

Erreichung des Solls. Liegt das Ist-Profil links davon, so kann von<br />

einer Übererfüllung der Idealanforderungen gesprochen werden.<br />

Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Eigenschaften in der<br />

Reihenfolge ihrer Relevanz von oben nach unten angeordnet.<br />

umweltbewusst<br />

gepflegt<br />

sympathisch<br />

gastlich<br />

vertrauenswürdig<br />

gemütlich<br />

weltoffen<br />

lebenslustig<br />

attraktiv<br />

preiswert<br />

fortschrittlich<br />

Soll-Anforderungen<br />

Ist-Bewertung<br />

1 2 3<br />

5<br />

Abb. 7: Soll-Ist-Vergleich der Eigenschaften (Selbstbild)<br />

Zunächst fällt auf, dass <strong>Westfalen</strong> in keinem der Kriterien die Idealanforderungen<br />

erfüllt und teilweise erhebliche Differenzen<br />

bestehen. Dies ist jedoch nicht per se negativ zu beurteilen, da das<br />

hohe Anspruchsniveau der Befragten zu Soll-Werten führt, die<br />

nahezu alle zwischen „sehr wichtig“ und „wichtig“ liegen und<br />

auch die Vergleichsanalysen anderer Städte zu ähnlichen Ergebnissen<br />

führen. 21<br />

Unter Berücksichtigung der Relevanz der Kriterien zeigen sich<br />

große Abweichungen bei den beiden wichtigsten Eigenschaften<br />

„umweltbewusst“ und „gepflegt“. Obwohl die Ist-Beurteilung<br />

<strong>Westfalen</strong>s hier überdurchschnittlich ausgeprägt ist, müssen diese<br />

Abweichungen auf Grund der Relevanz der Merkmale als kritisch<br />

bezeichnet werden. Weiterhin ergeben sich hohe Differenzen<br />

– 26 –


ezüglich der Eigenschaften „weltoffen“ und „preiswert“, die<br />

schon in der Ist-Beurteilung am schlechtesten bewertet wurden,<br />

jedoch weniger relevant sind. Mit Abweichungen von -0,33 und<br />

-0,42 kommen die Eigenschaften „gemütlich“ und „sympathisch“<br />

den Soll-Vorgaben am nächsten, sodass die in Abbildung 6<br />

ermittelten Stärken bei einem Vergleich mit den Idealvorstellungen<br />

bestätigt werden.<br />

2.1.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Angebotskomponenten<br />

Die Analyse <strong>Westfalen</strong>s anhand von Eigenschaften diente der<br />

Ermittlung des Globalimages der Region auf einem relativ<br />

abstrakten Niveau. Eine Verfeinerung dieser Bewertung zur<br />

Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen erfolgt in einem<br />

nächsten Schritt auf Basis einer Analyse des regionalen Angebots.<br />

Um eine hinreichende Vergleichbarkeit mit ähnlich gelagerten<br />

Untersuchungen zu gewährleisten, wurde dabei auf die Abfrage<br />

westfalenspezifischer Angebote verzichtet; stattdessen wurden<br />

die Angebotskomponenten zu übergeordneten Themen verdichtet.<br />

Analog zur Eigenschaftsbeurteilung wurden die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />

zunächst darum gebeten, ihre Anforderungen an eine ideale<br />

Region auf einer Skala von 1 bis 5 darzulegen. Abbildung 8<br />

verdeutlicht, dass die <strong>Westfalen</strong> der medizinischen Versorgung<br />

sowie der Wohnqualität die größte Bedeutung beimessen. Die im<br />

vorherigen Kapitel gewonnene Erkenntnis, dass eine Region in<br />

erster Linie eine angemessene Lebensqualität bieten muss, wird<br />

somit unterstrichen. Die folgenden Kriterien (Bildungseinrichtungen,<br />

Schulen, Kindergärten und Berufsperspektiven) zeigen<br />

jedoch, dass die <strong>Westfalen</strong> den Zukunftsaussichten jüngerer Zielgruppen<br />

eine ebenfalls hohe Bedeutung beimessen. Einen gerin-<br />

– 27 –


geren Stellenwert räumen die <strong>Westfalen</strong> dagegen dem Zeitvertreib<br />

ein, wie die Bewertung von Sportanlagen, Freizeitmöglichkeiten<br />

u. a. zeigt.<br />

Analog zur Beurteilung anhand von Eigenschaften offenbart eine<br />

Differenzierung hinsichtlich des Geschlechts auch hier Unterschiede<br />

in den Soll-Anforderungen. Sämtliche Kriterien, die sich<br />

auf einem Signifikanzniveau von 0,01 unterscheiden, werden<br />

dabei von Frauen als wichtiger eingestuft. Die größten Differenzen<br />

ergeben sich hinsichtlich der Faktoren „Einkaufsmöglichkeiten“<br />

und „Parkplätze“, was sich durch eine gesteigerte Shopping-Orientierung<br />

weiblicher Zielgruppen erklären lässt. Weiterhin<br />

räumen weibliche Befragte den Kriterien Bildungseinrichtungen<br />

bzw. Schulen und Kindergärten einen höheren Stellenwert<br />

ein.<br />

Wenn Sie eine ideale Region anhand von Angebotskomponenten beschreiben würden,<br />

wie wichtig wären Ihnen dann die folgenden Merkmale?<br />

(1=sehr wichtig - 5=gar nicht wichtig, Ø)<br />

Medizinische Versorgung<br />

Wohnqualität<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Schulen und Kindergärten<br />

Berufliche Perspektiven<br />

Sauberkeit<br />

Freundlichkeit der Menschen<br />

Verkehrsanbindung<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Landschaft<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Wohnungsangebot<br />

Sportanlagen<br />

Parkplätze<br />

Gaststätten und Restaurants<br />

Wetter<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

1,47<br />

1,52<br />

1,66<br />

1,66<br />

1,66<br />

Abb. 8: Soll-Anforderungen an eine ideale Region anhand<br />

von Angebotskomponenten (Selbstbild)<br />

1,75<br />

1,76<br />

– 28 –<br />

1,86<br />

1,87<br />

1,90<br />

2,00<br />

2,09<br />

2,15<br />

2,26<br />

2,36<br />

2,36<br />

2,42<br />

n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />

2,49


Unterschiede in der Bedeutung des regionalen Angebots ergeben<br />

sich auch in Abhängigkeit vom Alter der Befragten. Ähnlich der<br />

Eigenschaftsbeurteilung stellen auch hier ältere Zielgruppen<br />

tendenziell höhere Anforderungen: Sehenswürdigkeiten, Landschaft,<br />

Verkehrsanbindung, Attraktivität des Wirtschaftsstandortes<br />

und Sportanlagen werden auf einem Signifikanzniveau von<br />

0,001 als wichtiger eingestuft, wobei der letztgenannte Faktor<br />

allerdings auch bei Personen unter 20 Jahren eine hohe Bedeutung<br />

hat. Eine Analyse der Angebotsbedeutung nach dem Bildungsstand<br />

der Befragten ergibt dagegen ein wenig aussagekräftiges<br />

Ergebnis. Zwar wird Sehenswürdigkeiten und Landschaft mit<br />

steigendem Bildungsgrad eine signifikant geringere Bedeutung<br />

beigemessen. Allerdings stufen auch Personen, die noch zur Schule<br />

gehen, diese Kriterien als eher unwichtig ein. In Bezug auf die<br />

Haushaltsgröße und das Einkommen der Befragten ergeben sich<br />

keine aussagekräftigen Unterschiede hinsichtlich der Anforderun-<br />

Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich ihres Angebots bewerten?<br />

(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu)<br />

Medizinische Versorgung<br />

Wohnqualität<br />

Landschaft<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Schulen und Kindergärten<br />

Verkehrsanbindung<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Sportanlagen<br />

Gaststätten und Restaurants<br />

Sauberkeit<br />

Wohnungsangebot<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Freundlichkeit der Menschen<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Berufliche Perspektiven<br />

Parkplätze<br />

Wetter<br />

Abb. 9: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Angebotskomponenten (Selbstbild)<br />

1,94<br />

2,13<br />

2,14<br />

– 29 –<br />

2,21<br />

2,26<br />

2,30<br />

2,31<br />

2,36<br />

2,37<br />

2,39<br />

2,40<br />

2,41<br />

2,45<br />

2,55<br />

2,60<br />

2,68<br />

2,74<br />

n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />

2,99


gen an das regionale Angebot. Anhand einer Regressionsanalyse<br />

zeigt sich, dass das Alter den größten Erklärungsbeitrag an den<br />

auftretenden Varianzen hat, wobei einzig die Bedeutung der<br />

Sehenswürdigkeiten in zufrieden stellendem Ausmaß durch die<br />

abgefragten Sozio-Demografika erklärt werden kann.<br />

Nach der Abfrage der Bedeutung des regionalen Angebots waren<br />

die Befragten aufgefordert, die Region <strong>Westfalen</strong> bezüglich der<br />

angeführten Angebotskomponenten zu bewerten (vgl. Abbildung<br />

9). Es werden alle Kriterien überdurchschnittlich beurteilt, wobei<br />

die Einschätzung der medizinischen Versorgung innerhalb der<br />

Region mit Abstand auf dem ersten Platz rangiert. Es folgen zahlreiche<br />

Angebotskomponenten, die bis zu einem Wert von 2,45<br />

(Freundlichkeit der Menschen) relativ homogen bewertet werden.<br />

Anschließend jedoch fällt das Urteil der Befragten ab: Sehenswürdigkeiten<br />

(2,55), Attraktivität des Wirtschaftsstandortes<br />

(2,60), Berufliche Perspektiven (2,68), Parkplätze (2,74) und insbesondere<br />

das Wetter in der Region (2,99) werden schlechter<br />

beurteilt. Dabei zeigen sich Analogien zu der bereits erfolgten<br />

Eigenschaftsanalyse: Auch hier werden die von den Bewohnern<br />

als wichtig erachteten Kriterien besser eingestuft, wobei der zu<br />

Grunde liegende Kausalzusammenhang nicht eindeutig feststellbar<br />

ist. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass <strong>Westfalen</strong> als<br />

eine Region mit hoher Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie<br />

einem adäquaten Bildungsangebot gilt.<br />

Unter Berücksichtigung sozio-demografischer Kriterien der<br />

Befragten ergeben sich keine signifikant unterschiedlichen Urteile<br />

hinsichtlich Geschlecht, Einkommen und Haushaltsgröße. In<br />

Bezug auf den Bildungsstand werden das Angebot an Sehenswürdigkeiten<br />

sowie Schulen und Kindergärten von Personen mit<br />

höherem Bildungsgrad schlechter bewertet. Als trennschärfstes<br />

Kriterium bezüglich der Angebotsbeurteilung erweist sich wie<br />

– 30 –


schon zuvor das Alter der Probanden, wobei sich insbesondere<br />

das Urteil der Senioren (älter als 65 Jahre) von dem der 21- bis 39-<br />

Jährigen unterscheidet: Auf einem Signifikanzniveau von 0,005<br />

bewertet die älteste Probandengruppe die Wohnqualität, Sehenswürdigkeiten,<br />

das Wetter, die Landschaft, Verkehrsanbindung und<br />

Sportanlagen besser als die zweitgenannte Gruppe. Als Tendenzaussage<br />

lässt sich festhalten, dass die positive Bewertung der<br />

Region mit steigendem Alter zunimmt, allerdings mit einigen<br />

Ausnahmen: Die beruflichen Perspektiven sowie Schulen und<br />

Kindergärten werden von Jugendlichen am besten beurteilt, als<br />

attraktiver Wirtschaftsstandort wird <strong>Westfalen</strong> am ehesten von<br />

den 18- bis 20-Jährigen eingeschätzt.<br />

Weitere Informationen über Stärken und Schwächen der Region<br />

lassen sich aus einem Vergleich der erhobenen Soll- und Ist-<br />

Urteile gewinnen. Aus Abbildung 10 geht hervor, dass <strong>Westfalen</strong><br />

hinsichtlich einiger Kriterien dem Angebot einer idealen Region<br />

relativ nahe kommt. Diese Angebotskomponenten (z.B. Sportanlagen,<br />

Gaststätten und Restaurants, Sehenswürdigkeiten) werden<br />

allerdings aus Zielgruppensicht auch als weniger bedeutsam eingestuft.<br />

Mit steigender Relevanz der Merkmale nehmen die Diskrepanzen<br />

zwischen Soll- und Ist-Urteil der Befragten zu. Als<br />

besonders kritisch ist die hohe Differenz bezüglich der beruflichen<br />

Perspektiven hervorzuheben (-1,02), ein Standortfaktor,<br />

dem aus Sicht der Befragten eine durchgehend hohe Bedeutung<br />

beigemessen wird.<br />

– 31 –


Medizinische Versorgung<br />

Wohnqualität<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Schulen und Kindergärten<br />

Berufliche Perspektiven<br />

Sauberkeit<br />

Freundlichkeit der Menschen<br />

Verkehrsanbindung<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Landschaft<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Wohnungsangebot<br />

Sportanlagen<br />

Parkplätze<br />

Gaststätten und Restaurants<br />

Wetter<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Abb. 10: Soll-Ist-Vergleich des Angebots (Selbstbild)<br />

2.1.5 Gesamturteil<br />

Soll-Anforderungen<br />

Ist-Bewertung<br />

1 2 3<br />

5<br />

Nachdem im Rahmen der Eigenschafts- und Angebotsanalyse<br />

vielfältige differenzierte Urteile über die Region <strong>Westfalen</strong> erhoben<br />

wurden, bildet das Gesamturteil der Bewohner den<br />

Abschluss der Selbstbildbefragung. Anhand einer Skala von 1 =<br />

sehr positiv bis 5 = sehr negativ wurden die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />

gefragt, wie sie die Region insgesamt beurteilen. Aus Gründen der<br />

Vergleichbarkeit sind in Abbildung 11 die Referenzwerte von<br />

Befragungen in Bielefeld, Dortmund und Münster dargestellt.<br />

Es zeigt sich, dass die Beurteilung <strong>Westfalen</strong>s mit einem Durchschnittswert<br />

von 2,34 über alle Befragten nicht nur absolut, sondern<br />

auch in Relation zu den Vergleichsstädten positiv ausfällt.<br />

Einzig Münster wird von seinen Bewohnern eindeutig besser<br />

beurteilt. Analysiert man das Globalurteil der <strong>Westfalen</strong> nach<br />

– 32 –<br />

n=500 (<strong>Westfalen</strong>)


sozio-demografischen Kriterien, so zeigt sich eine ausgesprochen<br />

homogene Bewertung über alle Befragten. Allerdings ist ersichtlich,<br />

dass Personen mit dem niedrigsten Bildungsstand (Volksoder<br />

Hauptschule ohne Lehre) ein eindeutig besseres Urteil (2,09)<br />

als die anderen Gruppen abgeben und dass mit zunehmendem<br />

Alter das Gesamturteil tendenziell steigt (hiervon ausgenommen<br />

sei die Gruppe der Jugendlichen (bis 17 Jahre), die ein ähnlich<br />

positives Urteil abgibt).<br />

Wie würden Sie folgende Stadt/Region insgesamt beurteilen?<br />

(1= sehr positiv – 5= sehr negativ, Ø)<br />

Münster<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Dortmund<br />

Bielefeld<br />

Abb. 11: Gesamturteil (Selbstbild)<br />

2.1.6 Identifikation von Zielgruppen innerhalb <strong>Westfalen</strong>s<br />

Die Analyse der Beurteilung <strong>Westfalen</strong>s aus Sicht der Bewohner<br />

konnte bislang zahlreiche Informationen hinsichtlich spontaner<br />

und gestützter Assoziationen mit der Region zu Tage fördern. Eine<br />

effiziente Marktbearbeitung im Rahmen der <strong>Marke</strong>nführung ist<br />

jedoch ohne eine detaillierte Zielgruppenanalyse kaum möglich.<br />

In einem weiteren Untersuchungsschritt sollen deshalb die befrag-<br />

– 33 –<br />

1,99<br />

2,34<br />

2,51<br />

2,59


ten internen Bezugsgruppen zu homogenen Clustern zusammengefasst<br />

werden. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung<br />

wurde dabei eine Einstellungssegmentierung auf Basis der<br />

angegebenen Soll-Anforderungen an das regionale Angebot vorgenommen.<br />

Dieses Vorgehen wurde gewählt, weil das Angebot im<br />

Vergleich zu den anderen Daten (Eigenschaften, Werte, Sozio-<br />

Demografika) einen direkten Bezug zu konkreten Handlungsmaßnahmen<br />

aufweist. Soweit sich allerdings inhaltlich sinnvolle<br />

Aussagen ergeben, werden diese Kriterien zur Beschreibung der<br />

identifizierten Cluster herangezogen.<br />

Nachdem in einem ersten Schritt die interne Stichprobe um fehlende<br />

Werte eliminiert wurde, ergaben sich mit Hilfe des Single-<br />

Linkage-Verfahrens der Clusteranalyse 22 Ausreißer, die aus dem<br />

weiteren Verfahren ausgeschlossen wurden. Auf Basis der Ward-<br />

Methode konnten aus den 470 einbezogenen Fällen schließlich<br />

drei Cluster identifiziert werden, die sich hinsichtlich ihrer<br />

Anforderungen an eine Region deutlich voneinander unterscheiden:<br />

Cluster 1: „Die Domizil- und Shopping-Orientierten“<br />

Cluster 2: „Die Bodenständigen“<br />

Cluster 3: „Die unabhängigen Anspruchslosen“<br />

Die erste und zugleich kleinste Zielgruppe (30,6 % der Stichprobe)<br />

setzt sich aus Personen zusammen, die sich durch generell<br />

durchschnittliche Anforderungen an eine Region auszeichnen.<br />

Eine differenzierte Betrachtung der artikulierten Präferenzen<br />

macht jedoch deutlich, dass sie als ausgesprochen inaktiv charakterisiert<br />

werden können: Sowohl dem Wetter als auch dem Sportund<br />

Freizeitangebot wird von dieser Zielgruppe eine relativ geringe<br />

Bedeutung beigemessen. Relevante Entscheidungskriterien der<br />

„Domizil- und Shopping-Orientierten“ sind dagegen Woh-<br />

– 34 –


nungsangebot bzw. -qualität sowie die Verkehrsanbindung und<br />

Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Analysiert man dieses Cluster hinsichtlich seiner Ist-Beurteilung<br />

<strong>Westfalen</strong>s, so bestätigt sich die bereits zuvor gewonnene<br />

Erkenntnis der Angleichung von Soll- und Ist-Bewertung:<br />

Obgleich das Gesamturteil dieser Zielgruppe mit einem Wert von<br />

2,27 überdurchschnittlich positiv ausfällt, ist das Realbild <strong>Westfalen</strong>s<br />

eher mittelmäßig. Es fällt allerdings auf, dass der Region<br />

die Eigenschaften eines attraktiven Wirtschaftsstandortes relativ<br />

häufig zugesprochen werden. Schlecht fallen dagegen die<br />

Urteile bezüglich Parkplatz- und Wohnungsangebot sowie Schulen<br />

und Kindergärten aus.<br />

Im Verhältnis zu den anderen Gruppen fühlen sich die „Domizilund<br />

Shopping-Orientierten“ am stärksten mit <strong>Westfalen</strong> verbunden<br />

(Mittelwert: 2,35). Einen starken Identifikationsanker bildet<br />

für diese Personen zudem der Geburtsort. Zusätzlich lassen sich die<br />

Befragten anhand ihrer zentralen Wertevorstellungen charakterisieren,<br />

welche im Rahmen der Untersuchung ebenfalls abgefragt wurden.<br />

Hinsichtlich des Wertesystems zeichnet sich das Segment der<br />

„Domizil- und Shopping-Orientierten“ durch eine sozial-alternativfokussierte<br />

Orientierung aus: Toleranz, Solidarität und soziale<br />

Kontakte haben für dieses Cluster ebenso eine hohe Bedeutung wie<br />

ein umwelt-, energie- und gesundheitsbewusstes Leben.<br />

Analysiert man dieses Zielsegment anhand sozio-demografischer<br />

Merkmale, so liegt es bezüglich Alter (44,57 Jahre), Bildung und<br />

Einkommen im Durchschnitt aller Befragten. Kleinere Unterschiede<br />

ergeben sich hinsichtlich des Geschlechts (mehr Frauen)<br />

sowie der Haushaltsgröße: Der Anteil an Drei-Personen-Haushalten<br />

ist geringer als der Durchschnittswert, Vier-Personen-Haushalte<br />

sind dagegen häufiger anzutreffen.<br />

– 35 –


Ähnlich groß wie die erste Gruppe ist auch das zweite der identifizierten<br />

Cluster, „Die Bodenständigen“ mit einem Anteil von<br />

30,9 %. Diese Gruppe stellt grundsätzlich sehr hohe Anforderungen<br />

an eine Region, wobei die höchsten Anforderungen an die<br />

medizinische Versorgung, Schulen und Kindergärten sowie das<br />

Parkplatzangebot gestellt werden. Weniger wichtig sind den<br />

Befragten dagegen Kriterien die über den normalen Lebensstandard<br />

hinausgehen (z. B. Gaststätten und Restaurants).<br />

Auch eine Analyse dieser Gruppe bestätigt die Korrelation zwischen<br />

Ideal- und Realeindruck, da nahezu alle Angebotskomponenten<br />

<strong>Westfalen</strong>s von diesem Cluster am besten bewertet werden.<br />

Ausnahmen bilden lediglich die Merkmale „Attraktiver Wirtschaftsstandort“<br />

und „Gaststätten und Restaurants“, die vom<br />

ersten Cluster ähnlich bzw. besser beurteilt werden. Relativ gut<br />

bewertet dieses Segment dagegen das Sportangebot sowie die Bildungseinrichtungen<br />

der Region. Nicht überraschend ist auch, dass<br />

diese Gruppe das beste Gesamturteil aller Befragten abgibt<br />

(Mittelwert: 2,26).<br />

Ein zentrales Unterscheidungskriterium zu Cluster 1 bildet der<br />

erhobene Identifikationsanker. So entfaltet der Geburtsort, eine<br />

starke Identifikationsbasis für die erste Zielgruppe, eine relativ<br />

schwache Identifikationskraft für „Die Bodenständigen“. Demgegenüber<br />

fühlen sich diese stärker mit Deutschland bzw. Europa<br />

verbunden. Analysiert man das Wertesystem dieser Zielgruppe,<br />

so fällt die hohe Bedeutung persönlicher Sicherheit bzw. Freiheit<br />

auf, zwei Kriterien, denen über alle Zielgruppen und Kriterien<br />

die höchste Bedeutung zukommt. In Relation zu den anderen Clustern<br />

ist zudem die Orientierung an Tradition bzw. einer bequemen<br />

Lebensführung in diesem Cluster stark ausgeprägt.<br />

– 36 –


Gegenüber dem Durchschnitt der Befragten lässt sich die Zielgruppe<br />

der „Bodenständigen“ eindeutig soziodemografisch<br />

abgrenzen. So sind Frauen in diesem Cluster mit einem Anteil<br />

von 62,8 % überrepräsentiert. Auch liegt der Altersdurchschnitt<br />

dieser Gruppe mit 47,03 Jahren höher als der der beiden anderen<br />

Cluster. Betrachtet man die Alterstruktur genauer, so fällt auf, dass<br />

weniger Jugendliche und 21- bis 39-Jährige, dafür mehr 18- bis<br />

20-Jährige sowie Personen ab 60 Jahren in dieser Gruppe vertreten<br />

sind. Die letztgenannten Gruppen hatten sich bereits in den<br />

Einzelschritten der Selbstbildanalyse als diejenigen mit den<br />

besten Soll- bzw. Ist-Urteilen herauskristallisiert. Unterstellt man<br />

eine Korrelation zwischen Bildungsstand und Nettoeinkommen,<br />

so zeigt sich hinsichtlich beider Kriterien dieselbe Tendenz: Personen<br />

dieses Clusters sind in unteren Bildungs- bzw. Einkommensschichten<br />

jeweils überrepräsentiert, während ihr Anteil in<br />

höheren Klassen abnimmt.<br />

Als drittes und zugleich größtes Segment (38,5 %) konnte die<br />

Gruppe der „unabhängigen Anspruchslosen“ identifiziert werden,<br />

die durch die geringsten Idealanforderungen gekennzeichnet<br />

ist. Die geringste Bedeutung im Vergleich mit den beiden<br />

anderen Clustern werden der medizinischen Versorgung, der Verkehrsanbindung<br />

und dem Parkplatzangebot beigemessen. Wichtig<br />

sind diesem Zielsegment dagegen die Qualität des Wohnens sowie<br />

die Landschaft.<br />

Von allen Befragten zeichnet sich diese Zielgruppe durch das<br />

schwächste Zugehörigkeitsgefühl mit <strong>Westfalen</strong> aus (Mittelwert:<br />

2,45), auch das Bundesland NRW bildet einen schwachen<br />

Identifikationsanker. Im Unterschied zu den beiden anderen Segmenten<br />

ist hier allerdings die Verbundenheit mit dem gegenwärtigen<br />

Wohnort stark ausgeprägt. Auch wenn die Ausprägung aller<br />

Wertevorstellungen schlechter ausfällt als bei den anderen Clu-<br />

– 37 –


stern, lassen sich die „unabhängigen Anspruchslosen“ als gesellschafts,<br />

genuss- und freiheitsorientiert charakterisieren.<br />

Ebenso wie Cluster 2 lässt sich auch diese Gruppe anhand der<br />

erhobenen Sozio-Demografika eindeutig abgrenzen. Beschreibt<br />

man dieses Zielsegment anhand des Geschlechts, so stellt man<br />

fest, dass der Anteil männlicher Bewohner mit 54,9 % am größten<br />

ist (Durchschnitt 44,9 %). Hinsichtlich der Altersstruktur ist<br />

diese Zielgruppe ein Spiegelbild zu Cluster 2: Während Befragte<br />

bis 17 Jahren und zwischen 21 und 59 Jahren in dieser Gruppe<br />

überrepräsentiert sind, ist der Anteil von Personen über 60 Jahren<br />

signifikant geringer. Charakteristisches Merkmal dieser Zielgruppe<br />

ist zudem der hohe Wert für Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem<br />

Studium. Zudem verfügen die „unabhängigen<br />

Anspruchslosen“ über ein höheres Nettoeinkommen als der<br />

Durchschnitt aller Befragten, was sie aus ökonomischer Perspektive<br />

interessant erscheinen lässt. Allerdings besteht die zentrale<br />

Herausforderung darin, die eher negativen Einstellungen zu<br />

beeinflussen bzw. ein den Präferenzen und Wertevorstellungen<br />

entsprechendes Angebot zu gestalten.<br />

2.2 Analyse des Fremdbildes aus Sicht der Bundesbürger<br />

Gegenüber dem Selbstbild einer Region wird das Fremdbild als<br />

regionales Image aus Sicht der externen Zielgruppen interpretiert.<br />

Im Sinne des Akzeptanzkonzepts ist das Fremdbild das Ergebnis<br />

der subjektiven Wahrnehmung und Dekodierung der von einer<br />

Region als <strong>Marke</strong> ausgestrahlten Impulse. 23 Neben der Analyse<br />

von Einschätzungen und Identifikation der Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />

ist somit im weiteren Verlauf der Untersuchung die Region <strong>Westfalen</strong><br />

aus Perspektive externer Anspruchsgruppen zu analysieren.<br />

– 38 –


Wie bereits eingangs erläutert, existieren neben den Bewohnern<br />

einer Region zahlreiche externe Bezugsgruppen. Aus mehreren<br />

Gründen sollen im Rahmen der vorliegenden Untersuchung diese<br />

Zielgruppen nicht ex ante festgelegt werden: Zum einen herrscht<br />

in der Literatur bislang keine einheitliche Meinung bezüglich der<br />

Ausgestaltung dieser Zielgruppen. Die Anzahl der genannten<br />

Gruppen variiert dabei von recht groben Unterteilungen (zumeist<br />

Touristen und Unternehmen 24 ) bis hin zu detaillierten Auflistungen<br />

25 . Zum anderen würde mit der Anzahl unterschiedlicher Zielgruppen<br />

auch die Komplexität einer solchen Untersuchung ansteigen,<br />

um den Stichprobenanforderungen in Bezug auf Repräsentativität<br />

gerecht zu werden. Um eine direkte Vergleichbarkeit mit<br />

den Ergebnissen der Selbstbildanalyse zu gewährleisten, soll auch<br />

im Rahmen der Fremdbilduntersuchung zunächst ein globales<br />

Image der Region <strong>Westfalen</strong> über die Gesamtstichprobe erhoben<br />

werden. Eine Differenzierung in Zielgruppen erfordert allerdings<br />

eine Ex-post-Differenzierung auf Basis der erhobenen Einschätzungen.<br />

Zusätzlich zu den bereits genannten sozio-demografischen Kriterien<br />

wie Alter, Bildung und Geschlecht soll im Rahmen der<br />

Fremdbildanalyse die geografische Herkunft der Befragten für<br />

eine detaillierte Untersuchung herangezogen werden. Dabei wird<br />

auf die sog. „Nielsen-Gebiete“ zurückgegriffen, die von A. C.<br />

Nielsen als fest umrissene Teilgebiete der Bundesrepublik<br />

Deutschland festgelegt und im Zuge der deutschen Wiedervereinigung<br />

um die neuen Bundesländer erweitert wurden. Insgesamt<br />

werden folgende Nielsen-Gebiete unterschieden:<br />

- Nielsen I: Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein,<br />

Niedersachsen<br />

- Nielsen II: Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />

- Nielsen IIIa: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland<br />

– 39 –


- Nielsen IIIb: Baden-Württemberg<br />

- Nielsen IV: Bayern<br />

- Nielsen V: Berlin<br />

- Nielsen VI: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt<br />

- Nielsen VII: Thüringen, Sachsen<br />

2.2.1 Bekanntheitsgrad und Vorstellungsbild<br />

Der Bekanntheitsgrad einer Stadt bzw. Region wird in empirischen<br />

Untersuchungen in verschiedenster Weise operationalisiert.<br />

So wurde beispielsweise der Bekanntheitsgrad des Münsterlandes<br />

1989 anhand der mit der Region vorhandenen Assoziationen<br />

gemessen 26 , während Kirchgeorg die Bekanntheit der Region<br />

Mitteldeutschland auch über die korrekte Zuordnung von Städten<br />

zu der Region operationalisiert 27 . Aus Gründen der Vergleichbarkeit<br />

mit anderen Studien wurde im Rahmen dieser Untersuchung<br />

jedoch die relativ häufig angewandte gestützte Abfrage der<br />

Bekanntheit herangezogen (vgl. Abbildung 12).<br />

Die Analyse zeigt, dass der Name <strong>Westfalen</strong> über 90 Prozent der<br />

Bevölkerung bekannt ist, ein Wert, der nur knapp unter dem der<br />

westfälischen Oberzentren Bielefeld, Dortmund und Münster<br />

liegt. Vergleicht man dieses Ergebnis mit dem Bekanntheitsgrad<br />

der Subregion Ostwestfalen-Lippe, der 2002 ebenfalls bundesweit<br />

ermittelt wurde, so ist festzuhalten, dass dieser mit 79 % signifikant<br />

niedriger liegt. 28<br />

– 40 –


Haben Sie schon einmal von folgenden Städten oder Regionen gehört?<br />

(Antwort=ja in Prozent)<br />

Dortmund<br />

Bielefeld<br />

Münster<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

91,9%<br />

92,9%<br />

Abb. 12: Nationaler Bekanntheitsgrad der Region <strong>Westfalen</strong> im<br />

Vergleich mit Bielefeld, Dortmund und Münster<br />

Die Analyse des Bekanntheitsgrades erfolgt zunächst in Abhängigkeit<br />

von der geografischen Herkunft der Befragten. Den mit<br />

97,9 % höchsten Bekanntheitsgrad weist <strong>Westfalen</strong> innerhalb<br />

Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>s auf, es folgen die Gebiete Nielsen I bzw.<br />

Nielsen IIIa mit einem Wert von jeweils 92,3 %. Werte über 90 %<br />

erreicht <strong>Westfalen</strong> ebenfalls in Baden-Württemberg (91,8 %),<br />

Bayern (91,1 %) und Berlin (90,4 %). Über die geringste Bekanntheit<br />

verfügt <strong>Westfalen</strong> in den neuen Bundesländern, Nielsen VII<br />

(89,2 %) und Nielsen VIII (89,0 %). Die Ergebnisse machen deutlich,<br />

dass die Bekanntheit <strong>Westfalen</strong>s mit zunehmender geografischer<br />

Distanz des Wohnorts sukzessive abnimmt.<br />

Kaum signifikante Unterschiede hinsichtlich des Bekanntheitsgrades<br />

ergibt eine Analyse anhand statistischer Kriterien: Legt<br />

man den Bildungsgrad als Differenzierungsmaßstab zu Grunde,<br />

so ist festzustellen, dass bei niedrigerem Bildungsniveau tendenziell<br />

auch die Bekanntheit <strong>Westfalen</strong>s geringer ausfällt. Zudem<br />

– 41 –<br />

94,4%<br />

96,7%<br />

n=1000 (BRD)


liefert ein Mittelwertvergleichstest nach Scheffé auf einem Signifikanzniveau<br />

von 0,05 zwei homogene Untergruppen: Während<br />

nur drei Viertel der Personen mit Volks- oder Hauptschulabschluss<br />

ohne Lehre der Name <strong>Westfalen</strong> ein Begriff ist, liegen die Werte<br />

der anderen Befragten bei fast 90 bis 98 %. Die Ergebnisse bestätigen<br />

sich in einer Regressionsanalyse, die einzig den Bildungsgrad<br />

als erklärenden Faktor des Bekanntheitsgrades ausgibt.<br />

Neben dem Bekanntheitsgrad soll die Klarheit des inneren Vorstellungsbildes<br />

der Befragten als Indikator für die Stärke der Verankerung<br />

der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> herangezogen werden. Diese auch<br />

als Vividness bezeichnete Deutlichkeit des inneren Bildes gilt als<br />

Indiz für die gute Gedächtnisleistung einer <strong>Marke</strong>. 29 Aus Abbildung<br />

13 geht hervor, dass die Klarheit der Vorstellungsbilder<br />

<strong>Westfalen</strong>s und der Städte Bielefeld, Dortmund und Münster<br />

unterschiedlich ausfällt, wobei die klarsten Vorstellungen mit<br />

Dortmund verbunden werden. Die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>, obwohl<br />

weniger bekannt als die beiden anderen Städte, ist mit einem Wert<br />

knapp über 3 klarer im Gedächtnis verankert als Münster und Bielefeld.<br />

Zieht man für eine detailliertere Analyse die geografische Herkunft<br />

der Befragten heran, so zeigen sich Unterschiede in der<br />

angegebenen Klarheit des Vorstellungsbildes. Über das stärkste<br />

innere Bild der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> verfügen die Befragten aus Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz und dem Saarland (2,94) sowie aus Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />

(3,07). In einer zweiten Gruppe folgen die Befragten<br />

aus den Nielsen-Gebieten VII und I mit Werten von 3,23<br />

und 3,25. Eher schwächer ist das Vorstellungsbild bei den Bewohnern<br />

der übrigen Nielsen-Gebiete mit Werten um 3,5 ausgeprägt.<br />

Ähnlich wie der Bekanntheitsgrad nimmt somit auch die Klarheit<br />

des inneren Vorstellungsbildes mit zunehmender räumlicher<br />

Entfernung zu <strong>Westfalen</strong> tendenziell ab. Die weniger eindeuti-<br />

– 42 –


ge Rangfolge lässt sich damit erklären, dass in die Analyse nur die<br />

Befragten einbezogen wurden, die <strong>Westfalen</strong> nach eigenem<br />

Bekunden kennen.<br />

Teilweise höchst signifikante Ergebnisunterschiede hinsichtlich<br />

der Klarheit des Vorstellungsbildes ergeben sich unter Berükksichtigung<br />

der Sozio-Demografika. So haben männliche Zielpersonen<br />

mit einem Durchschnittswert von 3,15 ein deutlicheres<br />

Bild <strong>Westfalen</strong>s verankert als weibliche Befragte (3,46). Die<br />

Berücksichtigung der Alterstruktur der Probanden zeigt, dass die<br />

artikulierte Klarheit des Vorstellungsbildes mit zunehmendem<br />

Alter steigt. Insbesondere die Gruppe der über 60-jährigen unterscheidet<br />

sich hier signifikant von Personen unter 40 Jahren. Zieht<br />

man die Haushaltsgröße als Differenzierungskriterium heran, so<br />

bleibt festzuhalten, dass Zwei-Personen-Haushalte über das eindeutig<br />

klarste Vorstellungsbild verfügen. Es ist zu vermuten, dass<br />

sich diese Gruppe vornehmlich aus älteren Personen zusammen-<br />

Wie klar ist Ihr Vorstellungsbild der folgenden Städte und Regionen?<br />

(1=klar - 5=verschwommen, Ø)<br />

Dortmund<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Münster<br />

Bielefeld<br />

2,85<br />

– 43 –<br />

3,30<br />

3,32<br />

n=1000 (BRD)<br />

Abb. 13: Klarheit des Vorstellungsbildes der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> im<br />

regionalen Vergleich<br />

3,45


setzt, während in Mehr-Personen-Haushalten eher Personen der<br />

mittleren bzw. jüngeren Altersstufe anzutreffen sind.<br />

2.2.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />

Die bisherigen Ergebnisse der Fremdbildanalyse haben gezeigt,<br />

dass trotz der geringeren Bekanntheit die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> im<br />

regionalen Vergleich relativ klar in den Köpfen der Zielgruppen<br />

verankert ist. Dies lässt vermuten, dass die Befragten mit dem<br />

Begriff <strong>Westfalen</strong> deutlichere inhaltliche Assoziationen verknüpfen<br />

als mit den Städten Bielefeld und Münster. Die Analyse<br />

dieser Imagedimensionen soll analog zur Selbstbilduntersuchung<br />

zunächst ungestützt und anschließend anhand des vorab definierten<br />

Eigenschafts- bzw. Angebotskataloges erfolgen.<br />

Die von den Bundesbürgern mit der Region <strong>Westfalen</strong> spontan<br />

verbundenen Assoziationen sind Abbildung 14 zu entnehmen.<br />

Die meisten Nennungen entfallen hier auf die von grüner Natur<br />

geprägte Landschaft <strong>Westfalen</strong>s, dicht gefolgt von einzelnen<br />

Städten innerhalb <strong>Westfalen</strong>s. Stark verankert sind in den Köpfen<br />

der Bundesbürger zudem die Begriffe Landwirtschaft bzw. Pferdezucht,<br />

das Ruhrgebiet sowie die zu einem Oberbegriff<br />

zusammengefassten regionalen Spezialitäten <strong>Westfalen</strong>s.<br />

Insgesamt lassen sich nur 2,16 % der Nennungen als eindeutig<br />

negativ klassifizieren (Negativassoziationen mit den Bewohnern<br />

<strong>Westfalen</strong>s). Weiterhin können 8,82 % der Antworten sowohl<br />

positiv als auch negativ belegt sein (Industrie, Kohle, Bergbau,<br />

Stahl), wobei die Tendenz aus den Antworten nicht immer eindeutig<br />

hervorgeht. Zusammenfassend verfügt <strong>Westfalen</strong> bei den<br />

Bundesbürgern über ein generell positives Profil, welches zudem<br />

recht differenziert ausgeprägt ist. Kaum oder gar nicht genannt<br />

– 44 –


werden „Leuchttürme“ der Region, wie z. B. einzelne Personen,<br />

Sehenswürdigkeiten oder regionale Events.<br />

Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als erstes<br />

dazu ein?<br />

(in % der Gesamtnennungen)<br />

grün, ländlich, natürlich<br />

Einzelne Großstädte (BI, DO, MS)<br />

Landwirtschaft, Pferdezucht<br />

Ruhrgebiet<br />

Regionale Spezialitäten<br />

Fußball<br />

Kultur-/Freizeitangebot<br />

Einzelne Gebäude, Sehenswürdigkeiten<br />

Industrie<br />

Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />

Menschen (positiv/neutral)<br />

Verbundenheit<br />

Kohle, Bergbau, Stahl<br />

Abb. 14: Spontanassoziationen (Fremdbild)<br />

2.2.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Eigenschaften<br />

Wie die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s wurden auch die Bundesbürger<br />

gebeten, ihre Anforderungen an eine ideale Region auf einer<br />

Skala von „1 = sehr wichtig“ bis „5 = gar nicht wichtig“ anzugeben.<br />

Diese Soll-Anforderungen anhand von Eigenschaften sind in<br />

Abbildung 15 dargestellt. Bei einer durchgehend hohen Bedeutung<br />

aller Kriterien wird einer gepflegten Region aus Perspektive<br />

der Bundesbürger der höchste Stellenwert eingeräumt. Es folgen<br />

auf den weiteren Rängen die Eigenschaften „gastlich“,<br />

„umweltbewusst“ und „sympathisch“. Mit etwas Abstand wird<br />

auf dem letzten Platz das Merkmal „fortschrittlich“ genannt.<br />

– 45 –<br />

3,41%<br />

3,33%<br />

3,99%<br />

4,83%<br />

5,74%<br />

5,49%<br />

6,41%<br />

6,24%<br />

7,74%<br />

7,32%<br />

7,15%<br />

10,40%<br />

10,07%<br />

n=1000 (BRD)


Bei der Untersuchung des Soll-Images anhand sozio-demografischer<br />

Kriterien wird die Relevanz des Merkmals „gepflegt“ bestätigt,<br />

welches durchgehend eine hohe bis sehr hohe Bedeutung<br />

erfährt. Frauen messen dieser Eigenschaft einen noch höheren<br />

Stellenwert als männliche Befragte bei, stellen jedoch auch insgesamt<br />

höhere Anforderungen an eine Region: die Eigenschaften<br />

„gemütlich“, „gepflegt“, „gastlich“, „vertrauenswürdig“, „weltoffen“,<br />

„umweltbewusst“ und „preiswert“ werden von diesen als<br />

signifikant wichtiger eingestuft.<br />

Wenn Sie eine ideale Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden, wie<br />

wichtig wären Ihnen dann die folgenden Merkmale?<br />

(1=sehr wichtig - 5=gar nicht wichtig, Ø)<br />

gepflegt<br />

gastlich<br />

umweltbewusst<br />

sympathisch<br />

vertrauenswürdig<br />

weltoffen<br />

attraktiv<br />

gemütlich<br />

preiswert<br />

lebenslustig<br />

fortschrittlich<br />

1,72<br />

1,79<br />

Abb. 15: Anforderungen an eine ideale Region anhand von<br />

Eigenschaften (Fremdbild)<br />

1,81<br />

1,83<br />

Auch hinsichtlich des Alters ergeben sich unterschiedliche Anforderungen<br />

an eine ideale Region. So wird von den befragten Senioren<br />

(ab 65 Jahren) einem lebenslustigen Standort eine weitaus geringere<br />

Bedeutung beigemessen als von Personen unter 40 Jahren. Bis<br />

auf wenige Ausnahmen werden die geringsten Anforderungen von<br />

der Zielgruppe bis 18 Jahren gestellt. Besonders auffällig ist hier die<br />

– 46 –<br />

1,98<br />

2,00<br />

2,06<br />

2,07<br />

2,08<br />

2,14<br />

2,27<br />

n=1000 (BRD)


Bewertung der Eigenschaft preiswert: Während Jugendliche diesem<br />

Kriterium die geringste Bedeutung aller Merkmale (2,41) beimessen,<br />

steht diese Eigenschaft bei Personen zwischen 18 und 20 Jahren<br />

hinsichtlich der Relevanz an erster Stelle (1,56). Kriterienübergreifend<br />

lässt sich festhalten, dass das Anspruchsniveau an eine ideale<br />

Region mit zunehmendem Alter steigt.<br />

Ähnlich differenzierte Ergebnisse zeigen sich auch unter Berücksichtigung<br />

des Bildungsgrades der Bundesbürger. Hier lässt sich<br />

die Tendenzaussage ableiten, dass mit steigendem Bildungsniveau<br />

die Anforderungen an eine Region sinken, wobei allerdings<br />

Befragte, die noch zur Schule gehen, generell die geringsten<br />

Ansprüche stellen. Da sich diese in der Mehrzahl noch im jugendlichen<br />

Alter befinden, bestätigen sich hier die Ergebnisse der<br />

Altersklassenanalyse. Signifikante Ergebnisunterschiede ergeben<br />

sich hinsichtlich der Eigenschaften „gemütlich“ und „fortschrittlich“,<br />

die von Personen mit Volks- bzw. Hauptschulabschluss als<br />

wichtiger eingestuft werden sowie „gastlich“, „vertrauenswürdig“<br />

und „preiswert“, denen von Schulgängern eine im Vergleich mit<br />

anderen Gruppen geringere Bedeutung beigemessen wird. Keine<br />

nennenswerten Ergebnisunterschiede zeigen sich hinsichtlich<br />

Nettoeinkommen, Haushaltsgröße und Herkunft der Befragten.<br />

Die tatsächliche Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Eigenschaften ist Abbildung 16 zu entnehmen, in der die durchschnittliche<br />

Bewertung über alle befragten Bundesbürger wiedergegeben<br />

ist. Bei der Betrachtung dieses Realimages zeigt sich,<br />

dass <strong>Westfalen</strong> im Fremdbild zunächst als gastliche Region eingestuft<br />

wird. Relative Stärken werden der Region auch hinsichtlich<br />

der Eigenschaften „sympathisch“, „gepflegt“ und „gemütlich“<br />

zugeschrieben. Die übrigen Kriterien werden als durchschnittlich<br />

eingeschätzt. Das schlechteste Urteil entfällt auf das<br />

regionale Preisniveau.<br />

– 47 –


Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich folgender Eigenschaften bewerten?<br />

(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu, Ø)<br />

gastlich<br />

sympathisch<br />

gepflegt<br />

gemütlich<br />

umweltbewusst<br />

weltoffen<br />

fortschrittlich<br />

vertrauenswürdig<br />

lebenslustig<br />

attraktiv<br />

preiswert<br />

Abb. 16: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Eigenschaften (Fremdbild)<br />

2,15<br />

Im Gegensatz zu den untersuchten Sollanforderungen ergeben<br />

sich bei einer Differenzierung anhand des Geschlechts der Befragten<br />

keine signifikanten Beurteilungsunterschiede. Die geografische<br />

Herkunft dagegen lässt Aussagen hinsichtlich der Eigenschaften<br />

„weltoffen“ und „fortschrittlich“ zu: Von Befragten aus<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />

wird <strong>Westfalen</strong> fortschrittlicher als von Personen aus Norddeutschland<br />

(Nielsen I) eingestuft, Zielgruppen der Gebiete Nielsen<br />

VII und Nielsen VIII (Ostdeutschland) sehen die Region weltoffener<br />

als Befragte aus Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>. In der Grundtendenz<br />

lässt sich festhalten, dass der Region <strong>Westfalen</strong> mit zunehmender<br />

Entfernung ein moderneres Image zugesprochen wird.<br />

In Abhängigkeit vom Einkommen sowie der Haushaltsgröße kann<br />

die Einschätzung <strong>Westfalen</strong>s als relativ homogen bezeichnet werden.<br />

Hervorzuheben ist, dass <strong>Westfalen</strong> mit steigendem Nettoeinkommen<br />

der Befragten als weniger fortschrittlich gilt und das<br />

– 48 –<br />

2,30<br />

2,34<br />

2,36<br />

2,43<br />

2,46<br />

2,46<br />

2,49<br />

2,50<br />

2,53<br />

2,68<br />

n=415 (BRD)


Urteil mit zunehmender Haushaltsgröße insbesondere bezüglich<br />

der Merkmale „gepflegt“, „gastlich“, „vertrauenswürdig“ und<br />

„attraktiv“ abnimmt. Als trennschärfstes Kriterium aller Sozio-<br />

Demografika erweist sich das Alter der Zielpersonen: Bezüglich<br />

fast aller Kriterien wird <strong>Westfalen</strong> von Personen ab 60 Jahren<br />

signifikant besser eingestuft als von jüngeren Zielgruppen. Ein<br />

exakt umgekehrtes Ergebnis ergibt sich jedoch bezüglich der<br />

Eigenschaft „lebenslustig“. Unter Bezugnahme auf die Ergebnisse<br />

der Soll-Analyse scheint sich die Vermutung zu bestätigen,<br />

dass sich die Ist-Bewertung an den Soll-Anforderungen orientiert<br />

bzw. vice versa. Eine abschließend durchgeführte Regressionsanalyse<br />

belegt den im Vergleich hohen Erklärungsbeitrag des<br />

Alters, wenngleich absolut jeweils nur ein geringer Anteil der Ist-<br />

Beurteilung dadurch erklärt werden kann.<br />

Abschließend sollen die von den Bundesbürgern artikulierten<br />

Ideal-Anforderungen dem Real-Image <strong>Westfalen</strong>s gegenübergestellt<br />

werden. Die Ergebnisse des Soll-Ist-Vergleichs im Fremdbild<br />

sind Abbildung 17 zu entnehmen. Wie zu erwarten, weicht<br />

dabei die Ist-Beurteilung auf Grund der hohen Ansprüche von<br />

dem Soll-Profil ab, wobei die Differenzen bezüglich der Eigenschaften<br />

„gastlich“, „gemütlich“ und „fortschrittlich“ am geringsten<br />

ausfallen. Eine große Abweichung entfällt auf das Preisniveau<br />

in der Region, welches allerdings bei den Befragten eine<br />

untergeordnete Bedeutung besitzt. Die größten Unterschiede<br />

(jeweils 0,62) ergeben sich bezüglich der Merkmale „gepflegt“<br />

und „umweltbewusst“. Da <strong>Westfalen</strong> hier allerdings nicht grundsätzlich<br />

schlecht beurteilt wird, liegen diese Differenzen vornehmlich<br />

in den hohen Anforderungen der Befragten begründet.<br />

– 49 –


gepflegt<br />

gastlich<br />

umweltbewusst<br />

sympathisch<br />

vertrauenswürdig<br />

weltoffen<br />

attraktiv<br />

gemütlich<br />

preiswert<br />

lebenslustig<br />

fortschrittlich<br />

Soll-Anforderungen<br />

Ist-Bewertung<br />

1 2 3<br />

5<br />

Abb. 17: Soll-Ist-Vergleich der Eigenschaften (Fremdbild)<br />

2.2.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Angebotskomponenten<br />

Für eine Konkretisierung der Fremdbildanalyse im Hinblick auf<br />

spezifische Angebotskomponenten wurden die Bundesbürger im<br />

Weiteren nach ihren Anforderungen an das regionale Angebot<br />

gefragt. Die Soll-Anforderungen an die Angebotskomponenten<br />

einer Region sind Abbildung 18 zu entnehmen. Es zeigt sich,<br />

dass allen vorgegebenen Items eine überdurchschnittliche Bedeutung<br />

beigemessen wird, wobei die medizinische Versorgung mit<br />

einem Wert von 1,47 an erster Stelle rangiert. Dahinter lassen sich<br />

drei Gruppen identifizieren, die in sich relativ homogen bewertet<br />

werden, sich jedoch untereinander abgrenzen. Die geringste<br />

Bedeutung über alle Angebotskomponenten wird dem Wetter in<br />

einer Region beigemessen. Fasst man die Angebotskomponenten<br />

zu Themenkomplexen zusammen, so wird deutlich, dass sich die<br />

Ansprüche der Bundesbürger insbesondere auf eine Region als<br />

Wohnort richten. Die für auswärtige Besucher interessanten<br />

– 50 –


Sehenswürdigkeiten sowie die Wirtschaftskraft einer Region sind<br />

für die Befragten von untergeordneter Bedeutung.<br />

Eine differenziertere Analyse der Soll-Anforderungen der<br />

Bundesbürger zeigt ein recht heterogenes Beurteilungsbild der<br />

Befragten. Als eines der trennschärfsten Kriterien konnte das<br />

Geschlecht der Zielpersonen ausgemacht werden: Fast alle vorgegebenen<br />

Angebotsitems werden von Frauen als signifikant<br />

wichtiger eingestuft als von den männlichen Befragten. Einzig das<br />

Sportangebot wird von beiden Gruppen als gleich relevant eingeschätzt,<br />

die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts von männlichen<br />

Befragten sogar noch wichtiger. Ähnlich wie im Eigenschaftsprofil<br />

stellen Frauen somit größere Ansprüche an eine Region als<br />

Männer.<br />

Wie würden Sie eine ideale Region hinsichtlich ihres Angebots bewerten?<br />

(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu)<br />

Medizinische Versorgung<br />

Wohnqualität<br />

Berufliche Perspektiven<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Sauberkeit<br />

Freundlichkeit der Menschen<br />

Schulen und Kindergärten<br />

Verkehrsanbindung<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Landschaft<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Wohnungsangebot<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Parkplätze<br />

Sportanlagen<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Gaststätten und Restaurants<br />

Wetter<br />

1,47<br />

1,55<br />

1,59<br />

1,64<br />

1,66<br />

1,67<br />

Abb. 18: Soll-Anforderungen an eine ideale Region anhand<br />

von Angebotskomponenten (Fremdbild)<br />

1,70<br />

1,76<br />

Auch hinsichtlich des Alters der Befragten zeigen sich erhebliche<br />

Differenzen in den Soll-Anforderungen: Die Verkehrsanbin-<br />

– 51 –<br />

1,85<br />

1,89<br />

1,89<br />

1,93<br />

2,02<br />

2,23<br />

2,31<br />

2,35<br />

2,35<br />

2,48<br />

n=1000 (BRD)


dung wurde beispielsweise von älteren Personen, die auf öffentliche<br />

Verkehrsmittel angewiesen sind, für bedeutend wichtiger<br />

erachtet als von jüngeren Zielgruppen. Signifikante Unterschiede<br />

ergeben sich auch hinsichtlich der Kriterien Wohnqualität,<br />

Sehenswürdigkeiten, Landschaft, Attraktivität des Wirtschaftsstandorts<br />

und den Einkaufsmöglichkeiten, die allesamt mit zunehmendem<br />

Alter als wichtiger eingestuft wurden. Auf der anderen<br />

Seite werden die Berufsperspektiven sowie das regionale Freizeitund<br />

Sportangebot von jüngeren Zielpersonen, insbesondere bis 20<br />

Jahren, als eindeutig wichtiger beurteilt.<br />

Deutlich unterscheiden sich auch die Soll-Urteile der Bundesbürger,<br />

wenn man den Bildungsstand als Differenzierungsmerkmal<br />

heranzieht. Hier werden einzig das Angebot an Gaststätten und<br />

Restaurants, Bildungseinrichtungen und die beruflichen Perspektiven<br />

relativ homogen bewertet. Fast durchgehend stellen hier<br />

Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem Studium geringere<br />

Anforderungen als Befragte, die nur über einen Volks- bzw.<br />

Hauptschulabschluss verfügen. Auch Personen, die gegenwärtig<br />

noch die Schule besuchen, haben tendenziell geringe Ansprüche,<br />

allerdings bis auf zwei Ausnahmen: Sowohl das Angebot an<br />

Sport- als auch an Freizeitmöglichkeiten wird von dieser Gruppe<br />

wichtiger beurteilt als von den anderen Befragten. Bezüglich des<br />

Einkommens der Zielgruppen lassen nur die Kriterien Sehenswürdigkeiten,<br />

Freundlichkeit der Menschen und Einkaufsmöglichkeiten<br />

auf signifikante Unterschiede schließen: Mit steigendem<br />

Einkommen lässt die Bedeutung dieser Angebote für die<br />

Befragten nach. Geht man davon aus, dass mit steigendem Bildungsgrad<br />

auch das Einkommen ansteigt, so sind auch hier deutliche<br />

Korrelationen zu erkennen. Eine detaillierte Analyse anhand<br />

der Haushaltsgröße kommt zu dem Ergebnis, dass das Angebot an<br />

Sehenswürdigkeiten eher von kleineren Haushalten als wichtig<br />

erachtet wird, während Angebot und Qualität von Schulen bzw.<br />

– 52 –


Kindergärten insbesondere von Vier-Personen-Haushalten geschätzt<br />

werden, was unter sachlogischen Gesichtspunkten nachvollziehbar<br />

erscheint.<br />

Zur Identifikation relativer Stärken und Schwächen wurde im<br />

Anschluss an das Soll-Profil die Region <strong>Westfalen</strong> anhand der<br />

vorgegebenen Angebotskomponenten bewertet. Die Ergebnisse<br />

dieser Ist-Analyse in der Außenperspektive sind Abbildung 19 zu<br />

entnehmen. Sämtliche Angebote <strong>Westfalen</strong>s werden überdurchschnittlich<br />

bewertet, wobei das beste Urteil auf die medizinische<br />

Versorgung innerhalb der Region entfällt. Die auf den weiteren<br />

Plätzen folgenden Items lassen keine eindeutige Fokussierung<br />

erkennen, vielmehr wird <strong>Westfalen</strong> in verschiedensten Bereichen<br />

positiv eingeschätzt: Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Freundlichkeit der Menschen, Sauberkeit, Bildungseinrichtungen<br />

etc. Betrachtet man dagegen die eher schlecht beurteilten Ange-<br />

Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich ihres Angebots bewerten ?<br />

(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu)<br />

Medizinische Versorgung<br />

Verkehrsanbindung<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Freundlichkeit der Menschen<br />

Sauberkeit<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Landschaft<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Schulen und Kindergärten<br />

Gaststätten und Restaurants<br />

Wohnqualität<br />

Sportanlagen<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Berufliche Perspektiven<br />

Wohnungsangebot<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Parkplätze<br />

Wetter<br />

Abb. 19: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />

Angebotskomponenten (Fremdbild)<br />

1,93<br />

– 53 –<br />

2,01<br />

2,07<br />

2,12<br />

2,14<br />

2,19<br />

2,21<br />

2,21<br />

2,22<br />

2,27<br />

2,29<br />

2,31<br />

2,35<br />

2,36<br />

2,39<br />

2,41<br />

2,58<br />

n=420 (BRD)<br />

2,73


otskomponenten, so lassen sich zumindest zwei thematische<br />

Schwerpunkte ausmachen: Als attraktiver Wohnraum (Wohnqualität,<br />

2,29; Wohnungsangebot 2,39) wird <strong>Westfalen</strong> ebenso<br />

eingeschränkt gesehen wie als Wirtschaftsstandort mit<br />

Zukunftsperspektiven (attraktiver Wirtschaftsstandort 2,35;<br />

berufliche Perspektiven 2,36). Die mit Abstand schlechtesten<br />

Urteile entfallen jedoch auf das Parkplatzangebot sowie das Wetter<br />

in der Region.<br />

Im Unterschied zu den Idealvorstellungen der Bundesbürger ergeben<br />

sich in Bezug auf das Realimage <strong>Westfalen</strong>s zahlreiche Differenzen<br />

hinsichtlich der geografischen Herkunft der Befragten.<br />

Das grundsätzlich schlechteste Urteil erfährt <strong>Westfalen</strong> von den<br />

Bewohnern aus Nielsen II (Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>), die sich insbesondere<br />

in der Einschätzung der Bildungseinrichtungen, beruflichen<br />

Perspektiven, Attraktivität des Wirtschaftsstandorts, Verkehrsanbindung<br />

und Medizinischer Versorgung signifikant von<br />

Zielgruppen aus Nielsen VII (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt) bzw. Nielsen IV (Bayern) unterscheiden.<br />

Am positivsten wird <strong>Westfalen</strong> von Befragten aus Nielsen<br />

VII beurteilt, die neben den genannten Items auch die Sehenswürdigkeiten<br />

(besser als Nielsen I, Nielsen IV) und das Parkplatzangebot<br />

(besser als Nielsen V) signifikant besser einstufen.<br />

Es kann festgehalten werden, dass Zielpersonen mit großer geografischer<br />

Entfernung zu <strong>Westfalen</strong> zu einem tendenziell positiveren<br />

Urteil über die Region neigen.<br />

Die Berücksichtigung der sozio-demografischen Kriterien bei<br />

der Analyse zeigt ein weitaus homogeneres Profil der Befragten,<br />

als dies bei den Soll-Anforderungen der Fall war. So ergeben sich<br />

hinsichtlich des Geschlechts Differenzen bezüglich Wetter und<br />

Landschaft, welche von weiblichen Befragten besser beurteilt<br />

werden, sowie der Verkehrsanbindung, die von männlichen Ziel-<br />

– 54 –


personen positiver bewertet wird. Auch in Abhängigkeit vom<br />

Alter sind nur bei einzelnen Kriterien signifikante Unterschiede<br />

zu identifizieren: So werden die Sehenswürdigkeiten und die<br />

Attraktivität des Wirtschaftsstandorts von der Altersgruppe 21-39<br />

Jahre deutlich schlechter beurteilt als von Personen ab 60 Jahren.<br />

Das Wetter dagegen, welches über alle Altersgruppen hinweg am<br />

schlechtesten bewertet wird, erhält von der ansonsten kritischen<br />

Gruppe der 18- bis 20-Jährigen ein relativ positives Urteil. Dennoch<br />

lässt sich festhalten, dass mit zunehmendem Alter die Ist-<br />

Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> besser ausfällt. Dieses Ergebnis<br />

bestätigt sich in einer abschließend durchgeführten, schrittweisen<br />

Regressionsanalyse: Trotz eines relativ geringen Erklärungsbeitrags<br />

an der jeweiligen Gesamtvarianz, zeigt sich hier ein<br />

durchgehend positiver Einfluss des Alters sowie ein negativer<br />

Einfluss des Einkommens (d.h. mit zunehmendem Nettoeinkommen<br />

fällt das Ist-Urteil schlechter aus).<br />

Den letzten Schritt der Fremdbildanalyse bildet die Gegenüberstellung<br />

von Ist- und Soll-Urteil der Angebotsbewertung <strong>Westfalen</strong>s<br />

(vgl. Abbildung 20). Auf Grund des hohen Anspruchsniveaus<br />

der Befragten verläuft auch hier das Ist-Profil rechts der Idealanforderungen,<br />

wobei jedoch mit abnehmender Relevanz der<br />

Kriterien eine Annäherung feststellbar ist. Bezüglich des Angebots<br />

an Sportanlagen kommt <strong>Westfalen</strong> augenscheinlich den<br />

Anforderungen an eine ideale Region sehr nahe, wobei diese hinsichtlich<br />

des gastronomischen Angebots sogar übererfüllt werden.<br />

Während die Soll-Ist-Abweichungen der meisten anderen<br />

Angebotskomponenten mit Werten bis 0,5 als akzeptabel bezeichnet<br />

werden können, lassen sich zwei kritische Differenzen identifizieren:<br />

Die Abweichungen bei der Bewertung der Wohnqualität<br />

(0,74) und den beruflichen Perspektiven (0,77) scheinen<br />

dabei nicht nur in der hohen Bedeutung, sondern ebenso in der<br />

relativ schlechten Ist-Beurteilung begründet. Während sich<br />

– 55 –


jedoch die Beurteilung der Berufsperspektiven im Rahmen dieser<br />

Untersuchung bereits als Defizit der Region abzeichnete,<br />

erscheint die abweichende Beurteilung der Wohnqualität aus Perspektive<br />

der Bundesbürger überraschend. Erklären lässt sich dies<br />

vermutlich dadurch, dass die mangelnde Kenntnis der Wohnqualität<br />

die Auswärtigen zu einer eher durchschnittlichen Beurteilung<br />

verleitet, während die Soll-Anforderungen davon unbeeinflusst<br />

bleiben.<br />

Medizinische Versorgung<br />

Wohnqualität<br />

Berufliche Perspektiven<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Sauberkeit<br />

Freundlichkeit der Menschen<br />

Schulen und Kindergärten<br />

Verkehrsanbindung<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Landschaft<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Wohnungsangebot<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Parkplätze<br />

Sportanlagen<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Gaststätten und Restaurants<br />

Wetter<br />

Abb. 20: Soll-Ist-Vergleich der Angebotsbeurteilung<br />

(Fremdbild)<br />

2.2.5 Gesamturteil<br />

Soll-Anforderungen<br />

Ist-Bewertung<br />

1 2 3<br />

5<br />

Analog zur Selbstbildanalyse wurden auch die 1000 befragten<br />

Bundesbürger um ein abschließendes Gesamturteil über die<br />

Region <strong>Westfalen</strong> gebeten. Als regionale Vergleichsmaßstäbe<br />

wurden zusätzlich die Städte Bielefeld, Dortmund und Münster in<br />

die Analyse mit einbezogen (vgl. Abbildung 21).<br />

– 56 –


Zwar kommt das Gesamturteil <strong>Westfalen</strong>s von 2,43 nicht ganz an<br />

den Wert des Selbstbildes heran, doch kann auch das Urteil der<br />

Bundesbürger sowohl absolut als auch relativ als überdurchschnittlich<br />

bezeichnet werden. Eine detaillierte Analyse des<br />

Gesamturteils anhand sozio-demografischer Merkmale zeigt, dass<br />

das Gesamturteil über alle Befragten relativ homogen ausfällt.<br />

Signifikante Bewertungsunterschiede ergeben sich kaum, allerdings<br />

lassen sich zumindest hinsichtlich der Altersstruktur, Haushaltsgröße<br />

und Herkunft der Befragten Tendenzaussagen generieren:<br />

Das Urteil steigt mit steigendem Alter und Haushaltsgröße<br />

sowie bei Personen aus den östlichen Bundesländern.<br />

Wie würden Sie folgende Stadt/Region insgesamt beurteilen?<br />

(1= sehr positiv – 5= sehr negativ, Ø)<br />

Münster<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Dortmund<br />

Bielefeld<br />

Abb. 21: Gesamturteil (Fremdbild)<br />

2.2.6 Identifikation von Zielgruppen außerhalb <strong>Westfalen</strong>s<br />

Da wegen der Komplexität regionaler Zusammenhänge eine klare<br />

Profilierung einer Region als <strong>Marke</strong> nur in einem zielgruppenübergreifenden<br />

Rahmen erfolgen kann, wurde im Rahmen der<br />

Fremdbilduntersuchung die externe Zielgruppe „Bundesbürger“<br />

– 57 –<br />

2,24<br />

2,43<br />

2,52<br />

2,65<br />

n=1000


ex ante nicht aufgespalten. Allerdings haben die vorangegangenen<br />

Untersuchungen gezeigt, dass nicht alle Urteile über sämtliche<br />

Befragten homogen ausfallen. Es liegt nahe, auch diese Zielgruppe<br />

auf homogene Cluster zu untersuchen, die gleichzeitig die<br />

Basis für eine differenzierte Marktbearbeitung legen sollen. Analog<br />

zur Selbstbildanalyse wurden auch hier die Soll-Anforderungen<br />

der Bundesbürger als Ausdruck von Präferenzen bzw. Einstellungen<br />

als Segmentierungskriterien herangezogen. Nachdem<br />

die Stichprobe um Ausreißer und fehlende Werte bereinigt wurde,<br />

konnten mit Hilfe der Clusteranalyse 4 Zielgruppen identifiziert<br />

werden, die sich hinsichtlich ihrer Soll-Anforderungen voneinander<br />

unterscheiden:<br />

Cluster 1: „Die Bodenständigen“<br />

Cluster 2: „Die gebildeten Singles“<br />

Cluster 3: „Die strebsamen Arbeiter“<br />

Cluster 4: „Die freizeitorientierten Naturfreunde“<br />

Die Gruppe der „Bodenständigen“ ist mit 31,7 % der Befragten<br />

die größte der identifizierten Gruppen und stellt gleichzeitig ein<br />

für <strong>Westfalen</strong> attraktives Cluster dar. Zwar stellt diese Gruppe die<br />

mit Abstand größten Anforderungen an das Angebot einer<br />

Region (Schulen und Kindergärten, Bildungseinrichtungen und<br />

medizinische Versorgung sind durch die höchsten Ansprüche über<br />

alle Zielgruppen gekennzeichnet). Gleichzeitig fällt jedoch auch<br />

das Realurteil dieser Personen signifikant besser aus: Die 18 auf<br />

einer Skala von 1 bis 5 erfassten Kriterien werden ohne Ausnahme<br />

mit Werten zwischen 1,0 und 2,2 überdurchschnittlich positiv<br />

beurteilt. Entsprechend diesen Einzelurteilen fällt auch die<br />

Gesamtbewertung <strong>Westfalen</strong>s mit 2,29 am besten aus. Zudem ist<br />

das Bild <strong>Westfalen</strong>s bei den „Bodenständigen“ mit einem Durchschnittswert<br />

von 3,19 am klarsten verankert.<br />

– 58 –


Obwohl das erste Cluster durch ein durchgehend hohes Anspruchsniveau<br />

charakterisiert ist, sind Merkmale, die mit einem<br />

gehobeneren Lebensstandard verbunden sind, dieser Zielgruppe<br />

weniger wichtig (Gaststätten, Restaurants, Wohnqualität).<br />

Diese Charakterisierung schlägt sich auch in den Wertevorstellungen<br />

nieder, die vor allem durch eine „Orientierung an Bewährtem“,<br />

„Umwelt- und Energiebewusstsein“ sowie „persönlicher<br />

Sicherheit“ gekennzeichnet sind. Genussreiche Lebensführung<br />

bzw. ein ausgeprägtes Freizeitleben sind den „Bodenständigen“,<br />

gemessen am Durchschnitt, weniger wichtig. Die Verbindung<br />

eines hohen Anspruchsniveaus bei gleichzeitig geringer Bedeutung<br />

von Qualität/Luxus erscheint auf den ersten Blick paradox.<br />

In diesem Zusammenhang ist allerdings zu berücksichtigen, dass<br />

dieses Cluster generell dazu tendiert, gute (hier: anspruchsvolle)<br />

Werte zu vergeben.<br />

Die für eine gezielte Bearbeitung notwendige Kennzeichnung<br />

anhand von sozio-demografischen Kriterien verdeutlicht einige<br />

Unterschiede dieses Segments bezüglich des Gesamtdurchschnitts:<br />

Hinsichtlich der Altersstruktur sind die „Bodenständigen“<br />

von allen Zielgruppen durch den geringsten Anteil in der<br />

Altersgruppe der 21- bis 39-Jährigen gekennzeichnet, die sich in<br />

den vorhergehenden Analysen durch unterdurchschnittliche Beurteilungen<br />

<strong>Westfalen</strong>s auszeichnete. Demgegenüber ist dieses Cluster<br />

im Altersbereich der Senioren (ab 65 Jahren) mit einem<br />

Anteil von 38,2 % stark vertreten. Hinsichtlich des Einkommens<br />

dieser Zielgruppe fällt auf, dass sie recht stark in der Klasse bis<br />

3000 Euro vertreten ist, während in höheren Einkommensschichten<br />

andere Cluster dominieren.<br />

Relativ eindeutig lassen sich die „Bodenständigen“ auch anhand<br />

des Geschlechts abgrenzen: Während in der Gesamtstichprobe<br />

das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ausgeglichen ist,<br />

– 59 –


liegt der Anteil weiblicher Befragter in dieser Zielgruppe bei fast<br />

60 %. Eine detaillierte Analyse des Bildungsstandes offenbart ein<br />

eher niedriges Bildungsniveau dieses Zielsegments: 45 % der<br />

Befragten gaben an, maximal einen Volks- oder Hauptschulabschluss<br />

zu besitzen (Durchschnitt: 36,6 %), ein abgeschlossenes<br />

Studium bzw. Abitur haben demgegenüber nur 23 % (Durchschnitt:<br />

34,1 %).<br />

Während Cluster 1 durch die höchsten Anforderungen an eine ideale<br />

Region gekennzeichnet war, so urteilt Segment 2 genau gegensätzlich:<br />

Der „gebildete Single“ zeichnet sich durch ein ausgesprochen<br />

niedriges Anspruchsniveau aus. Von den anderen Zielgruppen<br />

unterscheidet ihn die gesteigerte Wichtigkeit von Landschaft,<br />

Wohnqualität bzw. Freundlichkeit der Menschen, weniger<br />

Bedeutung misst er Bildungseinrichtungen sowie Schulen und<br />

Kindergärten zu. Die geringste Bedeutung sämtlicher Zielgruppen<br />

über alle abgefragten Kriterien wird von dieser Zielgruppe dem<br />

Angebot an Parkplätzen gegeben.<br />

Wenig überraschend ist nach den bisherigen Erkenntnissen, dass<br />

diese Zielgruppe, mit 16,2 % der Befragten nur halb so groß wie<br />

Cluster 1, auch das schlechteste Ist-Urteil über <strong>Westfalen</strong> fällt.<br />

Das Gesamturteil tendiert mit einem Wert von 2,67 ebenso gegen<br />

„befriedigend“ wie die Einzelwertungen. Abweichend von der<br />

Rangfolge aller Bundesbürger ist die bessere Bewertung von<br />

Landschaft und Sehenswürdigkeiten; Schulen und Kindergärten<br />

sowie sonstige Bildungseinrichtungen werden dagegen negativer<br />

wahrgenommen. Auch bezüglich der abgefragten Wertevorstellungen<br />

zeichnet sich dieses Cluster durch eher schwache Präferenzen<br />

aus. Bis auf „Freizeitorientierung“ werden sämtliche Wertevorstellungen<br />

von dieser Gruppe als am wenigsten wichtig<br />

erachtet. Besonders auffällig gegenüber dem Durchschnitt ist die<br />

geringe Bedeutung, die den Faktoren „Orientierung an<br />

– 60 –


Bewährtem“ bzw. „Ausgeprägtes Familienleben“ beigemessen<br />

wird.<br />

Die Vermutung, dass sich diese Zielgruppe auf Grund der artikulierten<br />

Anforderungen und Wertevorstellungen zu einem großen<br />

Teil aus Singles zusammensetzt, wird durch die Analyse der Haushaltsgröße<br />

bestätigt: Während der Anteil der 1-Personen-Haushalte<br />

in der Gesamtstichprobe bei 23,2 % liegt, sind in diesem<br />

Cluster fast 27 % Single-Haushalte vertreten. Dies geht einher mit<br />

der Feststellung, dass bezüglich der Alterstruktur dieses Segment<br />

entweder der jüngsten oder ältesten Altersklasse zuzuordnen ist.<br />

In mittleren Altersklassen, in denen das Zusammenleben innerhalb<br />

einer Familie stärker ausgeprägt ist, sind die „gebildeten Singles“<br />

unterdurchschnittlich vertreten.<br />

Als Gegenstück zu dem ersten Cluster sind in diesem Zielsegment<br />

männliche Befragte häufiger anzutreffen (63,2 %). Das Einkommen<br />

der „gebildeten Singles“ ist als überdurchschnittlich<br />

zu beschreiben, wobei zusätzlich auffällt, dass mehr als ein Viertel<br />

der Befragten in dieser Gruppe angibt, zwischen 2.000 und<br />

2.500 Euro monatlich (netto) zu verdienen. Das sozio-demografische<br />

Merkmal mit der größten Diskriminanzwirkung zwischen<br />

Cluster 1 und 2 ist allerdings der Bildungsstand: Nur 26,8 % der<br />

„gebildeten Singles“ geben an, über einen Volks- oder Hauptschulabschluss<br />

zu verfügen (Cluster 1: 45 %). Demgegenüber<br />

haben 43,6 % dieses Zielsegments ihr Abitur bzw. Studium erfolgreich<br />

abgeschlossen (Cluster 1: 23,3 %). Ein hoher Bildungsstand<br />

ist somit ein zentrales Charakteristikum des zweiten Zielsegments.<br />

Etwas kleiner als das erste Segment, jedoch eindeutig größer als<br />

Cluster 2, ist die dritte externe Zielgruppe, „Die strebsamen<br />

Arbeiter“ (26,1 % der Gesamtstichprobe). Die Soll-Anforderun-<br />

– 61 –


gen an das Angebot einer Region sind in der Mehrzahl unterdurchschnittlich<br />

ausgeprägt, allerdings durch erhebliche Varianzen<br />

gekennzeichnet. Relativ wichtig sind dieser Zielgruppe sämtliche<br />

Bildungseinrichtungen, Schulen und Kindergärten, ein<br />

attraktiver Wirtschaftsstandort sowie berufliche Perspektiven.<br />

Geringere Bedeutung messen die Befragten dagegen sämtlichen<br />

Kriterien zu, die dem Zeitvertreib zuzuordnen sind (Freizeitangebot,<br />

Sportanlagen, Einkaufen, Freundlichkeit der Menschen). Die<br />

als wichtig erachteten Angebote werden von den „strebsamen<br />

Arbeitern“ auch tendenziell besser beurteilt.<br />

Auch das Werteprofil dieser Zielgruppe ist dadurch gekennzeichnet,<br />

dass man sich wenig Zeit für sich selbst nimmt: Der Faktor<br />

„Viel Freizeit“ ist der einzige, den diese Zielgruppe weniger wichtig<br />

als das zuvor beschriebene Zielsegment 2 erachtet. Große<br />

Bedeutung wird Bildung und Kultur sowie den Verpflichtungen<br />

innerhalb der Familie beigemessen. Im Unterschied zu den beiden<br />

zuvor genannten Zielgruppen lassen sich die „strebsamen Arbeiter“<br />

allerdings relativ schlecht anhand sozio-demografischer Kriterien<br />

abgrenzen. Haushaltsgröße und Geschlecht dieses Segments<br />

sind im Vergleich mit der Gesamtstichprobe als durchschnittlich<br />

zu bezeichnen. Hinsichtlich der Altersstruktur ist festzuhalten,<br />

dass dieses Segment überwiegend den „arbeitenden“<br />

Altersstufen (21-64 Jahre) zuzuordnen ist, während es in den<br />

Klassen bis 20 Jahre sowie dem Seniorenalter unterdurchschnittlich<br />

vertreten ist.<br />

Über alle Gruppen hinweg ist Cluster 3 am stärksten in Einkommensklassen<br />

ab 3000 Euro vertreten. Gegenüber dem Durchschnitt<br />

aller Befragten von 24,7 % sind 29,7 % der „strebsamen<br />

Arbeiter“ dieser Einkommensschicht zuzuordnen. Ein positiver<br />

Zusammenhang zwischen Einkommen und Bildung unterstellt,<br />

bestätigt sich dieses Ergebnis bei einer Analyse des Bildungsni-<br />

– 62 –


veaus, welches hier eine hohe Diskriminanzwirkung entfaltet: Nur<br />

22 % der Befragten verfügen einzig über einen Volks- bzw. Hauptschulabschluss<br />

(Durchschnitt: 34,6 %), fast 50 % dagegen haben<br />

ein abgeschlossenes Studium bzw. Abitur (Durchschnitt: 34,1<br />

%). Anhand der geografischen Herkunft lässt sich die Zielgruppe<br />

nicht eindeutig charakterisieren, jedoch kommen überdurchschnittlich<br />

viele Befragte aus den östlichen Nielsen-Gebieten V,<br />

VI und VII (30,4 % gegenüber durchschnittlich 25,8 %), tendenziell<br />

weniger dagegen aus dem Süden Deutschlands. Festzuhalten<br />

bleibt abschließend, dass <strong>Westfalen</strong> bei dieser Zielgruppe über<br />

den höchsten Bekanntheitsgrad aller Befragten verfügt (94,8<br />

%), relativ deutlich in den Köpfen der Befragten verankert ist<br />

(3,26) und nach Cluster 1 das zweitbeste Gesamturteil (2,43)<br />

erfährt.<br />

Als viertes Cluster der Fremdbildanalyse konnten „Die freizeitorientierten<br />

Naturfreunde“ identifiziert werden, die hinsichtlich<br />

der Größe (26,0 % der Stichprobe) mit Cluster 3 vergleichbar sind.<br />

Insgesamt ist dieses Zielsegment durch durchschnittliche Soll-<br />

Anforderungen gekennzeichnet, wobei es sich in den inhaltlichen<br />

Ausprägungen eindeutig von Cluster 3 differenziert. Waren dort<br />

die natur- und freizeitbezogenen Merkmale (Wetter, Freizeitangebot,<br />

Landschaft, Parkplätze) weniger wichtig, ist es hier umgekehrt.<br />

Die hohe Bedeutung dieser Kriterien lässt vermuten, dass es<br />

sich bei dieser Zielgruppe um potenzielle Besucher bzw. Touristen<br />

handelt. Weniger wichtig erscheinen dieser Zielgruppe die<br />

Bildungsangebote einer Region sowie berufliche Perspektiven.<br />

Das abgegebene Ist-Profil der „freizeitorientierten Naturfreunde“<br />

ist nahezu deckungsgleich mit dem Durchschnitt aller Befragten.<br />

Geringe Unterschiede sind einzig bei der besseren Beurteilung<br />

von Wetter, Parkplätzen und Gastronomie sowie dem schlechteren<br />

Urteil bezüglich Wirtschaftskraft und Berufsperspektiven in<br />

– 63 –


<strong>Westfalen</strong> ersichtlich. Auch die in dieser Zielgruppe verankerten<br />

Wertevorstellungen tendieren Richtung Durchschnittsurteil der<br />

Gesamtstichprobe, wobei sich die Freizeitorientierung dieses Clusters<br />

bestätigt. Genuss, Freizeit, Freiheit und Selbstentfaltung<br />

dominieren das Werteprofil dieses Segments, Verpflichtungen<br />

innerhalb der Gesellschaft und kulturelles Interesse sind von<br />

untergeordneter Bedeutung.<br />

Wenige Besonderheiten zeigen sich bei einer Beschreibung dieser<br />

Zielgruppe anhand sozio-demografischer Merkmale. Bezüglich<br />

der Bildungsstruktur fällt auf, dass die „freizeitorientierten Naturfreunde“<br />

leicht überdurchschnittlich in der Personenklasse mit<br />

Volks- bzw. Hauptschulabschluss vertreten sind (39,4 % gegenüber<br />

durchschnittlich 34,6 %). Im monatlichen Nettoeinkommen<br />

schlägt sich das niedrige Bildungsniveau allerdings nicht nieder,<br />

vielmehr ist dieses vierte Zielsegment in allen Einkommensklassen<br />

entsprechend dem Gesamtdurchschnitt vertreten. Aus dem<br />

erhöhten Anteil von 2- bis 3-Personen-Haushalten geht hervor,<br />

dass es sich bei den „freizeitorientierten Naturfreunden“ weder<br />

um Großfamilien, noch um Single-Haushalte wie im Segment 3<br />

handelt. Hinsichtlich der geografischen Herkunft ist dieses vierte<br />

Cluster durch ein Nord-Süd-Gefälle gekennzeichnet: weniger<br />

stark ist diese Zielgruppe in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> bzw. nördlich<br />

davon vertreten (Nielsen I und II). Relativ viele Befragte dieses<br />

Segments stammen dagegen aus den südlichen Bundesländern mit<br />

dem Schwerpunkt Bayern.<br />

2.3 Zusammenfassende Gegenüberstellung von Selbstund<br />

Fremdbild<br />

Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Region <strong>Westfalen</strong> von<br />

einem erhöhten regionalen Wettbewerb betroffen ist, konnte die<br />

– 64 –


Notwendigkeit zur Profilierung <strong>Westfalen</strong>s als eigenständige<br />

<strong>Marke</strong> ausgemacht werden. Zur Identifizierung imageprägender<br />

Eigenschaften und darauf aufbauender Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen<br />

wurde dabei hinsichtlich des Selbst- und des<br />

Fremdbildes der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> unterschieden. Die Ergebnisse<br />

der empirischen Untersuchung sollen im Folgenden zusammengefasst<br />

und anschließend gegenübergestellt werden.<br />

Ziel der Befragung der <strong>Westfalen</strong>-Bewohner war es, Ansatzpunkte<br />

über die Selbstwahrnehmung der <strong>Westfalen</strong> und ihrer Region zu<br />

erlangen. Eine erste Erkenntnis war, dass der Begriff <strong>Westfalen</strong><br />

gegenüber dem gegenwärtigen Wohnort, aber auch dem Bundesland<br />

Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> ein geringeres Identifikationspotenzial<br />

besitzt. Das Vorhandensein einer starken Identität als Voraussetzung<br />

für die <strong>Marke</strong>nprofilierung ist damit nur eingeschränkt<br />

erfüllt, zumal das Verbundenheitsgefühl bei den zukunftsträchtigen<br />

jüngeren Zielgruppen nochmals abfällt.<br />

Im Rahmen der bundesweiten Fremdbildanalyse wurde zunächst<br />

der Bekanntheitsgrad <strong>Westfalen</strong>s ermittelt, der mit 91,9 % absolut<br />

und relativ gut ausfällt. Überdurchschnittlich bekannt ist die<br />

Region <strong>Westfalen</strong> bei Personen mit einem höherem Bildungsniveau<br />

sowie Befragten, deren Wohnort im näheren Umkreis liegt.<br />

Im Vergleich mit den westfälischen Städten ist zudem das in den<br />

Köpfen verankerte Vorstellungsbild der Region relativ klar<br />

ausgeprägt, was als positiv im Hinblick auf die <strong>Marke</strong>nprofilierung<br />

gewertet werden kann. Das Vorstellungsbild wird mit zunehmender<br />

geografischer Nähe der Befragten deutlicher, ebenso bei<br />

Männern, älteren Befragten sowie Personen, die in 2-Personen-<br />

Haushalten leben.<br />

Die anschließende, in beiden Stichproben durchgeführte, ungestützte<br />

Analyse der Imagedimensionen zeigte ein recht einheit-<br />

– 65 –


liches Bild <strong>Westfalen</strong>s in der Innen- und Außenperspektive. In<br />

erster Linie wird <strong>Westfalen</strong> anhand seiner Natur und Landschaft<br />

charakterisiert und als Region mit hoher Lebensqualität angesehen,<br />

während das Bild <strong>Westfalen</strong>s als Wirtschaftsstandort bei<br />

den Befragten kaum verankert ist. Der hohe Anteil der Nennungen,<br />

die auf einzelne Städte bzw. Subregionen entfallen, machte<br />

deutlich, dass <strong>Westfalen</strong> nur eingeschränkt als räumliche Einheit<br />

wahrgenommen wird. Dieses Ergebnis geht einher mit der<br />

obigen Erkenntnis einer schwach ausgeprägten regionalen Identität<br />

innerhalb <strong>Westfalen</strong>s. Insgesamt fallen die spontanen Assoziationen<br />

durchweg positiv aus, wobei negative Nennungen überwiegend<br />

von den eigenen Bewohnern hervorgebracht werden.<br />

Sowohl im Selbst- als auch im Fremdbild ist das Profil <strong>Westfalen</strong>s<br />

differenziert, regionale „Leuchttürme“ sind in den Köpfen<br />

der Zielgruppen kaum verankert.<br />

Die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s, und auch die Bundesbürger stellen<br />

hohe Erwartungen an eine Region, die unabhängig von der Motivation<br />

der Befragten (z. B. Wohnen, Reisen) sauber und gepflegt<br />

sein muss. Im Selbst- und im Fremdbild zeigt sich, dass Frauen<br />

und ältere Personen die höchsten Ansprüche stellen. Jüngere<br />

Personen legen Wert darauf, dass die Region lebenslustig und<br />

gemütlich ist. Das Ist-Profil <strong>Westfalen</strong>s aus Sicht seiner Bewohner<br />

hat verdeutlicht, dass die Region als sehr lebenswert und traditionell<br />

eingeschätzt wird, wobei die als wichtig erachteten Kriterien<br />

von den Befragten auch als gut beurteilt wurden. Analog<br />

dazu vergab die Personengruppe mit den höchsten Anforderungen<br />

auch das insgesamt beste Urteil über <strong>Westfalen</strong>. Inhaltlich und von<br />

der Rangfolge der Merkmale wird <strong>Westfalen</strong> von den Bundesbürgern<br />

ähnlich beurteilt, bei einer direkten Gegenüberstellung von<br />

Selbst- und Fremdbild werden jedoch auch einige Unterschiede<br />

deutlich. In Abbildung 22 sind die abweichenden Urteile im<br />

Selbst- und Fremdbild dargestellt, wobei die nach links ausschla-<br />

– 66 –


genden Balken eine bessere Bewertung der Bewohner kennzeichnen,<br />

während die nach rechts gerichteten Balken für ein positiveres<br />

Urteil der Bundesbürger stehen.<br />

...Selbstbild<br />

Bessere Beurteilung im... ...Fremdbild<br />

gastlich<br />

preiswert<br />

weltoffen<br />

fortschrittlich<br />

gepflegt<br />

lebenslustig 0,02<br />

0,01 umweltbewusst<br />

0,03 attraktiv<br />

0,07 sympathisch<br />

0,1<br />

vertrauenswürdig<br />

0,11<br />

gemütlich<br />

Selbstbild Fremdbild<br />

Abb. 22: Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild<br />

der Eigenschaftsbeurteilung (Abweichung vom<br />

Mittelwert)<br />

Es wird deutlich, dass <strong>Westfalen</strong> von den eigenen Bewohnern eher<br />

als gemütlich, vertrauenswürdig, sympathisch, attraktiv und<br />

umweltbewusst eingeschätzt wird. Die größeren Ausschläge und<br />

somit auch das bessere Urteil ergibt allerdings die Bewertung in<br />

der Außenperspektive. Die dort genannten Merkmale lassen darauf<br />

schließen, dass <strong>Westfalen</strong> von außen als moderner und gastfreundlicher<br />

eingeschätzt wird als von seinen Bewohnern.<br />

Bezieht man die geografische Entfernung der Befragten in die<br />

Analyse ein, so verstärkt sich diese Erkenntnis: Mit zunehmender<br />

räumlicher Distanz zu <strong>Westfalen</strong> werden der Region eher die<br />

Eigenschaften gastlich, weltoffen und fortschrittlich zugeschrieben.<br />

– 67 –<br />

0,04<br />

0,07<br />

0,14<br />

0,13<br />

0,23


Die im Anschluss an die Eigenschaftsanalyse durchgeführte<br />

Untersuchung des regionalen Angebots hat bestätigt, dass sämtliche<br />

Befragte zunächst einen Wohnort präferieren, eine Region als<br />

Tourismusziel bzw. Wirtschaftsstandort ist dagegen zweitrangig.<br />

Recht hohe Bedeutung wurde von allen Zielgruppen auch den<br />

beruflichen Perspektiven zugeschrieben. Diese konnten zusammen<br />

mit dem mangelnden Wirtschaftsimage als eines der größten<br />

Defizite <strong>Westfalen</strong>s im Selbst- und Fremdbild identifiziert<br />

werden. Eine Ausnahme bilden hier innerhalb <strong>Westfalen</strong>s die jüngeren<br />

Zielgruppen, die <strong>Westfalen</strong> eher als wirtschaftlich und<br />

beruflich attraktiv kennzeichnen, obwohl sie ansonsten eher zu<br />

einem negativen Urteil neigen. Bundesweit fällt das Urteil inhaltlich<br />

relativ homogen aus, allerdings unterscheidet sich die Tendenz<br />

in Abhängigkeit von der geografischen Herkunft: Während<br />

Befragte innerhalb Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>s insbesondere Berufsperspektiven,<br />

Wirtschaftsimage und Verkehrsanbindung als<br />

schlecht charakterisieren, steigt das Urteil bezüglich aller Kriterien<br />

mit zunehmender Distanz des Wohnorts. Das wiederum lässt<br />

vermuten, dass das Fremdbild auch in Bezug auf das regionale<br />

Angebot besser ausfällt als die Selbstbildanalyse. Dies wird bei<br />

einer Betrachtung von Abbildung 23 bestätigt, in der die Ist-Beurteilung<br />

von Selbst- und Fremdbild vergleichend gegenübergestellt<br />

ist.<br />

Obwohl die Ergebnisse der Einzelanalysen gezeigt haben, dass die<br />

inhaltliche Rangfolge der Kriterien ähnlich ist, werden hier<br />

erhebliche Unterschiede in der konkreten Bewertung deutlich.<br />

Im Selbstbild werden einzig die Landschaft und die Wohnqualität<br />

besser beurteilt, letztere vermutlich deshalb, weil Auswärtige<br />

diese kaum beurteilen können und deshalb zu eher durchschnittlichen<br />

Noten tendiert haben. Sämtliche weiteren der insgesamt 18<br />

abgefragten Angebotskomponenten werden von den Bundesbürgern<br />

besser beurteilt. Hervorzuheben ist, dass das Image Westfa-<br />

– 68 –


lens als Wirtschaftsstandort mit guten Berufsaussichten bundesweit<br />

stärker verankert ist als bei den eigenen Bewohnern. Auch<br />

schätzen sich die Bewohner selbst als weniger freundlich ein, als<br />

sie von außen wahrgenommen werden. Diese Ergebnisse sind als<br />

gleichsam überraschend wie auch kritisch zu beurteilen, da Personen<br />

mit einer vermeintlich besseren Kenntnis der Region<br />

(Bewohner) diese fast durchgehend schlechter beurteilen. Zumindest<br />

teilweise mag das in einer tendenziell kritischeren Grundhaltung<br />

der <strong>Westfalen</strong> begründet sein.<br />

Im Anschluss an die Analyse von Selbst- und Fremdbild konnten<br />

als Grundlage für eine zielgerichtete Marktbearbeitung zentrale<br />

Zielgruppen in Abhängigkeit der Idealvorstellungen bezüglich<br />

des Angebots identifiziert werden. Aus der internen Stichprobe<br />

ergaben sich drei Zielsegmente: „Die Domizil- und Shopping-<br />

...Selbstbild<br />

Freundlichkeit der Menschen<br />

Berufliche Perspektiven<br />

Verkehrsanbindung<br />

Wetter<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Sauberkeit<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Parkplätze<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Gaststätten und Restaurants<br />

Sportanlagen 0,06<br />

Selbstbild<br />

Schulen und Kindergärten<br />

Wohnungsangebot<br />

0,04<br />

0,02<br />

Fremdbild<br />

Medizinische Versorgung 0,01<br />

0,16<br />

Bessere Beurteilung im... ...Fremdbild<br />

0,07<br />

– 69 –<br />

0,1<br />

0,14<br />

0,14<br />

0,12<br />

Landschaft<br />

Wohnqualität<br />

Abb. 23: Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild<br />

der Angebotsbeurteilung (Abweichungsanalyse)<br />

0,2<br />

0,17<br />

0,26<br />

0,25<br />

0,25<br />

0,29<br />

0,33<br />

0,32


Orientierten“, die bei durchschnittlichen Anforderungen besonderen<br />

Wert auf Wohnqualität und Einkaufsmöglichkeiten legen<br />

und zugleich die höchste Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> aufweisen,<br />

„Die Bodenständigen“, überwiegend weibliche Befragte, die<br />

sich vornehmlich an Grundbedürfnissen orientieren, und „Die<br />

unabhängigen Anspruchslosen“, die ökonomisch attraktivste<br />

Zielgruppe mit dem höchsten Nettoeinkommen und Bildungsstand,<br />

die sich allerdings auch am wenigsten mit <strong>Westfalen</strong> identifiziert<br />

und zudem das schlechteste Gesamturteil abgibt.<br />

In der bundesweiten Befragung konnten schließlich vier intern<br />

homogene Zielsegmente identifiziert werden. „Die Bodenständigen“<br />

sind am ehesten mit Cluster 2 der Selbstbildanalyse zu vergleichen:<br />

Sehr hohe Anforderungen stehen hier dem Streben nach<br />

Sicherheit und der geringen Bedeutung eines gehobenen Lebensstandards<br />

gegenüber. Die Gruppe setzt sich überwiegend aus<br />

Frauen zusammen, verfügt über ein niedriges Bildungsniveau und<br />

ein mittleres Einkommen. Demgegenüber stehen „Die gebildeten<br />

Singles“, die vornehmlich männlich sind und das signifikant<br />

schlechteste Gesamturteil über <strong>Westfalen</strong> abgeben. Wenig Interesse<br />

an Sport, Freizeit und Shopping hat der „strebsame Arbeiter“,<br />

dem vor allem Selbstentfaltung und kulturelles Interesse<br />

wichtig sind. Mit einem sehr hohen Durchschnittseinkommen<br />

erscheint er ökonomisch interessant, wobei sich auf Grund seiner<br />

Präferenzen jedoch die Frage stellt, welche Angebote ihn an die<br />

Region binden können. Dies erscheint bei den „freizeitorientierten<br />

Naturfreunden“ offensichtlich, die als viertes Cluster identifiziert<br />

werden konnten. Wenn es gelingt, diese vornehmlich aus<br />

Süddeutschland stammenden, potenziellen Touristen gezielt<br />

anzusprechen, könnte dies kurz- bis mittelfristig zu einer Erhöhung<br />

der Besucherzahlen in <strong>Westfalen</strong> führen.<br />

– 70 –


3. Implikationen für ein <strong>Marke</strong>nkonzept<br />

<strong>Westfalen</strong><br />

Die in der empirischen Untersuchung herausgearbeiteten Ergebnisse<br />

bilden die Informationsbasis zur Ableitung von Implikationen<br />

für ein <strong>Marke</strong>nkonzept der Region <strong>Westfalen</strong>. Dabei ist in<br />

besonderem Maße den Spannungsfeldern Rechnung zu tragen,<br />

die im Rahmen der Untersuchung herausgearbeitet werden konnten:<br />

1. dem Spannungsfeld zwischen den Soll-Anforderungen der<br />

Zielgruppen und den existierenden Potenzialen <strong>Westfalen</strong>s<br />

2. dem Spannungsfeld zwischen dem Selbst- und Fremdbild der<br />

Region <strong>Westfalen</strong><br />

3. dem aus unterschiedlichen Zielgruppen resultierenden Spannungsfeld<br />

innerhalb des Selbst- und Fremdbildes<br />

Die Überbrückung dieser Spannungsfelder erfordert eine strukturierte<br />

Vorgehensweise im Rahmen der <strong>Marke</strong>nführung. Zu diesem<br />

Zweck soll auf einen entscheidungsorientierten Managementprozess<br />

zurückgegriffen werden, der die Aktivitäten anhand ihrer<br />

zeitlichen Abfolge darstellt (vgl. Abbildung 24). 30 Aufbauend auf<br />

einer Situationsanalyse sind zunächst die übergeordneten Ziele<br />

für die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zu konkretisieren. Anschließend gilt es,<br />

Entscheidungen hinsichtlich der strategischen Stoßrichtung und<br />

Positionierung zu treffen, bevor Maßnahmen zur Ausgestaltung<br />

der <strong>Marke</strong>nkonzeption abzuleiten sind. Die Kontrolle von <strong>Marke</strong>nkonzept<br />

und -umsetzung bildet den Abschluss des entscheidungsorientierten<br />

Prozesses und liefert zugleich Ansatzpunkte für<br />

Anpassungsmaßnahmen.<br />

– 71 –


Wie eingangs erläutert, ist ein möglichst großer Fit zwischen<br />

Selbst- und Fremdbild eine entscheidende Determinante des<br />

Erfolgs einer Region als <strong>Marke</strong>. Aus diesem Grund ist im Rahmen<br />

der Situationsanalyse die Wahrnehmung einer Region aus der<br />

Innen- (inside-out) und Außenperspektive (outside-in) zu erheben.<br />

Da dies das zentrale Anliegen der vorliegenden Untersuchung<br />

war und entsprechend dezidiert dargestellt wurde, soll auf<br />

die Durchführung der Situationsanalyse im Folgenden nicht weiter<br />

eingegangen werden.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Marke</strong>nziele<br />

<strong>Marke</strong>nstrategie<br />

<strong>Marke</strong>npositionierung<br />

<strong>Marke</strong>ngestaltung<br />

<strong>Marke</strong>ncontrolling<br />

Abb. 24: Prozessuales Vorgehen zur Steuerung einer<br />

Region als <strong>Marke</strong><br />

Aufbauend auf den Erkenntnissen der Situationsanalyse sind in<br />

einem nächsten Schritt markenstrategische Zielsetzungen für<br />

die Region <strong>Westfalen</strong> abzuleiten. Auch wenn sich die Zielfestle-<br />

– 72 –<br />

Erhebung von Selbst- und Fremdbild einer<br />

Region<br />

Analyse und Vergleich<br />

Ableitung zielgruppenübergreifender<br />

Oberziele<br />

Innen- und aussengerichtete Zielsetzungen<br />

Festlegung der <strong>Marke</strong>nstrategie im<br />

horizontalen, vertikalen und internationalen<br />

Kontext<br />

Profilierung und Differenzierung der Region<br />

Berücksichtigung<br />

zielgruppenübergreifender und<br />

zielgruppenspezifischer Anforderungen<br />

Konkretisierung der <strong>Marke</strong>tinginstrumente<br />

Zielsetzungsgerechte und widerspruchsfreie<br />

Gestaltung des <strong>Marke</strong>nkonzepts<br />

Kontrolle der Zielerreichung<br />

Ableitung von Anpasungsmaßnahmen


gung auf einer übergeordneten Ebene bewegt, ist hier analog zum<br />

Aufbau der Situationsanalyse hinsichtlich innen- und außengerichteter<br />

<strong>Marke</strong>nziele zu unterscheiden. Auf Grundlage der Analyseergebnisse<br />

lassen sich dabei folgende interne Zielsetzungen<br />

für die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> ausmachen:<br />

1. Schaffung eines gemeinsamen Selbstverständnisses<br />

Zentraler Ansatzpunkt der Selbstanalyse ist die relativ schwach<br />

ausgeprägte Verbundenheit der Bewohner mit ihrer Region.<br />

Oberste Priorität ist somit der Stärkung einer „westfälischen<br />

Identität“, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen, beizumessen.<br />

Kern eines gemeinsamen Selbstverständnisses bilden<br />

„Wurzeln“ der Region, die von allen Bewohnern gleichsam<br />

getragen werden, z. B.:<br />

- Geschichte und Tradition<br />

- Landschaft<br />

- Westfälische Spezialitäten<br />

- Kulturelle Werte und Lebensart<br />

- Typische Charaktereigenschaften<br />

2. Herausstellung <strong>Westfalen</strong>s als Einheit<br />

<strong>Westfalen</strong> wird nur ansatzweise als ganzheitlich wahrgenommen<br />

und oftmals anhand spezifischer Raumausschnitte charakterisiert.<br />

Für ein widerspruchsfreies <strong>Marke</strong>nbild ist es folglich<br />

unabdingbar, die Einheitlichkeit <strong>Westfalen</strong>s als historisch<br />

gewachsene Region herauszustellen. Dies ist jedoch nicht als<br />

Vernachlässigung der westfälischen Städte und Gemeinden zu<br />

verstehen. Vielmehr ist der Beitrag einzelner Kommunen für<br />

das Gesamtbild der Region zu verdeutlichen und eine Verknüpfung<br />

der lokalen Identität mit den Identitätsmerkmalen<br />

<strong>Westfalen</strong>s herzustellen.<br />

– 73 –


3. Abbau von Wahrnehmungsdefiziten<br />

In vielen Punkten wurde <strong>Westfalen</strong> von den eigenen Bewohnern<br />

schlechter beurteilt als im Fremdbild. Dies betrifft insbesondere<br />

die Faktoren „Berufsperspektiven“, „Preisniveau“,<br />

„Wirtschaftsimage“, „Freundlichkeit der Menschen“ und<br />

„Gastlichkeit“. Da die Beurteilung zumindest teilweise in einer<br />

verzerrten Wahrnehmung der tatsächlichen Gegebenheiten<br />

begründet liegt, ist hier eine Korrektur dieser Wahrnehmungsdefizite<br />

anzustreben.<br />

Analog zu den internen Zielsetzungen ergeben sich aus den<br />

Ergebnissen der empirischen Untersuchung außengerichtete<br />

<strong>Marke</strong>nziele für <strong>Westfalen</strong>:<br />

1. Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />

Mit einem Wert von über 90 % erscheint der Bekanntheitsgrad<br />

der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zunächst recht hoch. Es konnten jedoch<br />

Segmente identifiziert werden, bei denen <strong>Westfalen</strong> weitaus<br />

weniger bekannt ist. Insbesondere bei Personen mit geringerem<br />

Bildungsstand sowie Befragten mit größerer räumlicher Entfernung<br />

zu <strong>Westfalen</strong> ist das vorhandene Steigerungspotenzial<br />

zu nutzen.<br />

2. Herausstellung <strong>Westfalen</strong>s als Einheit<br />

Noch stärker als im Selbstbild wird <strong>Westfalen</strong> von den Bundesbürgern<br />

oftmals anhand seiner Städte identifiziert. Auch in der<br />

Außendarstellung ist somit einer integrativen Vermarktung der<br />

Region unter Berücksichtigung der Kommunen hohe Priorität<br />

beizumessen.<br />

3. Abbau von Wahrnehmungsdefiziten<br />

Obwohl das Urteil der Bundesbürger generell positiv ausfiel,<br />

ließen sich eindeutige Imagedefizite <strong>Westfalen</strong>s ausmachen.<br />

– 74 –


Diese beziehen sich vornehmlich auf die Faktoren „Berufsperspektiven“<br />

und „Preisniveau“. In Abhängigkeit von den tatsächlichen<br />

Potenzialen der Region ist eine Korrektur dieser<br />

Defizite im Rahmen der Kommunikations- bzw. Leistungspolitik<br />

anzustreben.<br />

Aufbauend auf den abgeleiteten Zielen und vor der Entscheidung<br />

über die Positionierung ist die strategische Ausrichtung der<br />

<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> festzulegen. In der Literatur erfolgt die Strategiefestlegung<br />

dabei in einem dreidimensionalen Wettbewerbsraum<br />

auf horizontaler, vertikaler und internationaler Ebene 31 ,<br />

wobei der Entscheidungsspielraum im Regionenmarketing sehr<br />

begrenzt ist. Im horizontalen Wettbewerb stellt sich die Frage, ob<br />

die Region <strong>Westfalen</strong> eine Einzelmarken-, Mehrmarken-, Dachmarken-<br />

oder <strong>Marke</strong>nfamilienstrategie verfolgten sollte. Aus den<br />

Ergebnissen der Untersuchung in Verbindung mit den Charakteristika<br />

einer Region geht hervor, dass einzig die Dachmarkenstrategie<br />

eine sinnvolle Option darstellt. Dementsprechend sind die in<br />

der Literatur diskutierten Vor- (Bekanntheit, Synergieeffekte) und<br />

Nachteile (Koordinationsbedarf, negative Ausstrahlungseffekte)<br />

einer Dachmarke unweigerlich mit dem Aufbau der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />

verbunden. 32 Allerdings ist zu berücksichtigen, dass sowohl<br />

die in der Region ansässigen Institutionen als auch die Städte und<br />

Gemeinden teilweise über etablierte <strong>Marke</strong>n verfügen. Aus diesem<br />

Grund erscheint die Option des Co-Branding empfehlenswert,<br />

wobei die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> situationsabhängig dominierend,<br />

gleich- oder untergeordnet zum Einsatz kommen kann. 33<br />

Während sich die Frage nach der vertikalen <strong>Marke</strong>nstrategie<br />

(Hersteller-, Handels- oder Gattungsmarken) im Regionenmarketing<br />

nicht stellt, ist auf internationaler Ebene zu entscheiden, ob<br />

die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> global, multinational oder in einer Mischform<br />

auftreten soll. Zwar war die Wahrnehmung <strong>Westfalen</strong>s im<br />

internationalen Kontext nicht Gegenstand der vorliegenden<br />

– 75 –


Untersuchung, doch auf Grund der Größe der Region und des eingangs<br />

skizzierten Wettbewerbs erscheint ein internationaler<br />

Auftritt ratsam. Da diese Entscheidung vornehmlich den Bereich<br />

des Tourismus betrifft, ist eine gemischte <strong>Marke</strong>nstrategie zu<br />

empfehlen, die unter Bezugnahme auf ein einheitliches <strong>Marke</strong>nprofil<br />

insbesondere kommunikationspolitisch auf die länderspezifischen<br />

Gegebenheiten eingeht.<br />

Unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

sind in einem nächsten Schritt Entscheidungen hinsichtlich<br />

der Positionierung der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zu treffen. Ziel der Positionierung<br />

ist die Erlangung einer dominierenden Stellung in der<br />

Psyche der Zielgruppen und der Differenzierung im Wettbewerb.<br />

Da eine Wettbewerbsanalyse im Rahmen dieser Untersuchung<br />

durch die Einbeziehung der Städte nur ansatzweise durchgeführt<br />

wurde, soll hier die Herausbildung eines klaren Eigenschaftsprofils<br />

bei den relevanten Zielgruppen im Mittelpunkt stehen. Ein<br />

solches Profil hat dabei drei zentralen Anforderungen Rechnung<br />

zu tragen: Zum einen muss die Positionierung <strong>Westfalen</strong>s die<br />

Ansprüche und Bedürfnisse der Zielgruppen widerspiegeln.<br />

Eine zu starke Differenzierung des Profils ist jedoch zu vermeiden,<br />

um die notwendige inhaltliche Konsistenz zu bewahren.<br />

Schließlich ist darauf zu achten, dass aus Gründen der Authentizität<br />

die Positionierung auf den vorhandenen Stärken der Region<br />

aufbaut.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Anforderungen und auf Basis der vorliegenden<br />

Ergebnisse kann der Positionierungskern der <strong>Marke</strong><br />

<strong>Westfalen</strong> wie folgt definiert werden:<br />

Die natürliche Umgebung der Region, die abwechslungsreiche<br />

Landschaft und die auf Grund geringer industrieller Belastung<br />

intakte Umwelt führen zu einer hohen Lebensqualität in Westfa-<br />

– 76 –


len. In Verbindung mit dem differenzierten Sportangebot und der<br />

kulturellen Vielfalt lässt sich <strong>Westfalen</strong> als ein „aktiver Erholungsraum“<br />

charakterisieren. Ein solches Potenzial kommt dabei<br />

nicht nur den Bedürfnissen von Bewohnern und Touristen entgegen,<br />

sondern richtet sich auch an die Wirtschaft, da die Lebensqualität<br />

einer Region als Standortfaktor für potenzielle Arbeitnehmer<br />

eine entscheidende Rolle spielt.<br />

Über ein ebenfalls hohes Profilierungspotenzial verfügen die als<br />

durchgehend positiv beurteilten Bildungseinrichtungen und Schulen<br />

der Region. Insbesondere die Hochschulen <strong>Westfalen</strong>s sind<br />

regional und überregional anerkannt. Das angenehme Umfeld im<br />

Vergleich zu Massenuniversitäten in der Nähe industrieller Ballungszentren<br />

führt zu einem Bild <strong>Westfalen</strong>s als ein „attraktiver<br />

Aus- und Weiterbildungsstandort“. Da die beruflichen Perspektiven<br />

der Region als eines der größten Defizite <strong>Westfalen</strong>s<br />

identifiziert wurden, sollte dieser Positionierungsanker verstärkt<br />

an die Zielgruppe der Unternehmen gerichtet werden.<br />

Von den eigenen Bewohnern und insbesondere von den Bundesbürgern<br />

wird <strong>Westfalen</strong> als ausgesprochen gastlich eingeschätzt.<br />

Vielfältige infrastrukturelle Potenziale wie die Anbindung im<br />

Bereich des Land-, Luft- oder Wasserverkehrs ergänzen diesen<br />

eher abstrakten Begriff. Anhand der Verknüpfung von Gastfreundlichkeit<br />

und Verkehrsanbindung lässt sich <strong>Westfalen</strong> als<br />

„einladende Region“ charakterisieren. Auch dieses Positionierungsmerkmal<br />

kann bei entsprechender Ausgestaltung an vielfältige<br />

externe Zielgruppen gerichtet werden.<br />

Nachdem im Rahmen der strategischen Positionierung die grundsätzliche<br />

Ausrichtung der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> festgelegt wurde, sind<br />

für die unterschiedlichen internen und externen Zielgruppen differenzierte<br />

Handlungsmaßnahmen abzuleiten. Da im Rahmen<br />

– 77 –


dieser Untersuchung ein umfassendes Gesamtimage der detaillierten<br />

Analyse einzelner Themenfelder vorgezogen wurde, sollen<br />

im Folgenden exemplarische Gestaltungsempfehlungen abgegeben<br />

werden. Für konkrete Maßnahmen- und Projektvorschläge<br />

sind zusätzliche Tiefenuntersuchungen bzw. Expertengespräche<br />

notwendig.<br />

Für die interne Zielgruppe sind folgende Maßnahmen der Leistungs-<br />

bzw. Kommunikationspolitik beispielhaft anzuführen:<br />

• Aufbau eines Fördervereins „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“ zur Sicherung<br />

der finanziellen Basis und Sensibilisierung der Wirtschaft für<br />

die Notwendigkeit eines Regionenmarketing<br />

• Verstärkung des Dialogs mit den regionalen Akteuren im Hinblick<br />

auf die Abstimmung eines einheitlichen Außenauftritts<br />

• Durchführung von Bürgerwettbewerben (z. B. Vorschläge für<br />

ein Logo) zur Stärkung der Identifikation der Bevölkerung<br />

• Initiierung eines regionalen Projekts zur verstärkten Kooperation<br />

zwischen Wirtschaft und Wissenschaft<br />

• Jährliche Durchführung eines „<strong>Westfalen</strong>-Tages“ in den Oberzentren<br />

der Region mit dem Fokus auf jüngere Zielgruppen<br />

(bzw. Cluster 3 der Selbstbildanalyse)<br />

• Entwicklung einer themenspezifischen Eventreihe unter der<br />

Dachmarke „<strong>Westfalen</strong>“ (z. B. Wirtschaft in <strong>Westfalen</strong>, Kultur<br />

in <strong>Westfalen</strong> etc.)<br />

• Ausbau von „Indoor-Aktivitäten“ im Rahmen des Freizeit- und<br />

Sportprogramms<br />

• Penetration der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung in<br />

den regionalen Medien (Multiplikatorenwirkung)<br />

Obwohl die Wahrnehmung im Fremdbild relativ positiv ausgeprägt<br />

war, lassen sich auch für die Zielgruppe der Bundesbürger<br />

zentrale Gestaltungsempfehlungen ableiten:<br />

– 78 –


• Initiierung überregional bedeutender Großveranstaltungen mit<br />

direktem Bezug zur „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“<br />

• Konzeption einer langfristigen Imagekampagne, in der die Einheit<br />

<strong>Westfalen</strong>s herausgestellt wird<br />

• Gezielte Ansprache know-how-basierter Wirtschaftszweige (z.<br />

B. Telekommunikation, Biotechnologie) unter Bezugnahme<br />

auf das Wissenspotenzial der Region<br />

• Durchführung eines „Tages der offenen Region“ unter Beteiligung<br />

der regionalen Wirtschaft bzw. des Fremdenverkehrs<br />

• „Begründung“ des Preisniveaus der Region im Rahmen einer<br />

qualitätsorientierten Kommunikation (Lebensqualität, Bildungsqualität)<br />

• Direktmarketingaktivitäten für die „freizeitorientierten Naturfreunde“,<br />

um diese potenziellen Touristen für einen Besuch der<br />

Region zu gewinnen<br />

Nach einer detaillierten Diskussion dieser bzw. weiterer Maßnahmenvorschläge<br />

sind diese von den Akteuren des Regionenmarketing<br />

mit Prioritäten bzw. Verantwortlichkeiten zu versehen. Ein<br />

zentraler Erfolgsfaktor für die Umsetzung des gesamten <strong>Marke</strong>nkonzepts<br />

ist dabei die Integration und Koordination aller Beteiligten<br />

im Hinblick auf ein gemeinsames Zielsystem. Daneben ist<br />

eine laufende Evaluierung des Status quo der Aktivitäten vorzunehmen.<br />

Für die Überprüfung des übergeordneten Zielerreichungsgrades<br />

auf der Wahrnehmungsebene ist dabei eine Wiederholung<br />

der vorliegenden Imageanalyse in regelmäßigen Abständen<br />

zu empfehlen (z. B. alle 5 Jahre). Dadurch lassen sich langfristige<br />

Imageveränderungen identifizieren und gegebenenfalls<br />

der strategischen Ausrichtung ableiten. Auf der Maßnahmen- bzw.<br />

Projektebene sind jeweils spezifische Kontrollgrößen zu definieren,<br />

die von der Anzahl unternehmerischer Neuansiedlungen über<br />

Besucherströme bis hin zu finanziellen Kennzahlen reichen können.<br />

– 79 –


Abschließend sei darauf verwiesen, dass die vorliegende Untersuchung<br />

auf Grund ihres Zielgruppenfokus relativ breit angelegt<br />

war. Für weitere Erkenntnisse und differenziertere Implikationen<br />

ist sie in Zukunft um detaillierte Folgeanalysen in den einzelnen<br />

Themenfeldern der Region (z. B. Tourismus, Wirtschaft) zu<br />

ergänzen.<br />

– 80 –


Fußnotenverzeichnis<br />

1 Vgl. stellvertretend Spieß, S.: <strong>Marke</strong>ting für Regionen -<br />

Anwendungsmöglichkeiten im Standortwettbewerb, Illmenau<br />

1998, S. 1 ff.<br />

2 So liegen zahlreiche traditionelle Wirtschaftszentren auf einer<br />

Nord-Süd-Achse (sog. „blaue Banane“), von London über<br />

Frankfurt und München nach Mailand. Demgegenüber steht<br />

der „Sunbelt“, das französisch-spanische Mittelmeergebiet,<br />

welches sich aus aufstrebenden High-Tech-Standorten wie<br />

Valencia, Lyon oder Nizza zusammensetzt. Vgl. Nub, G.,<br />

Reuter, J., Russ, H.: Großräumige Entwicklungstrends in<br />

Europa und wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf, in: ifo -<br />

schnelldienst, Heft 17/18 (1992), S. 13-21; o.V.: Die neuen<br />

Stars der alten Welt, in: manager magazin, Heft 3 (1990), S.<br />

204-215.<br />

3 Vgl. Grabow, B., et al. (Hrsg.): Weiche Standortfaktoren,<br />

Stuttgart, Berlin und Köln 1995.<br />

4 Vgl. u.a Spieß, S.: <strong>Marke</strong>ting für Regionen - Anwendungsmöglichkeiten<br />

im Standortwettbewerb, Illmenau 1998, S. 1<br />

ff.; Dutschmann, J.: Ansatzpunkte zur Profilierung von Regionen<br />

durch das <strong>Marke</strong>ting im Bereich der Wirtschaftsförderung<br />

- dargestellt am Beispiel einer Region in Mecklenburg,<br />

Rostock 1994; Frömbling, S.: Zielgruppenmarketing im<br />

Fremdenverkehr von Regionen: ein Beitrag zur Marktsegmentierung<br />

auf der Grundlage von Werten, Motiven und Einstellungen,<br />

Frankfurt 1993; Manschwetus, U.: Regionalmarketing<br />

- <strong>Marke</strong>ting als Instrument der Wirtschaftsentwikklung,<br />

Wiesbaden 1995.<br />

– 81 –


5 Vgl. die auf das Stadtmarketing bezogene Darstellung bei<br />

Meffert, H.: Städtemarketing - Pflicht oder Kür?, in: Planung<br />

und Analyse, Heft 8 (1989), S. 273-280.<br />

6 Vgl. Meffert, H., Bruhn, M.: Dienstleistungsmarketing, 3.<br />

Aufl., Wiesbaden 2000, S. 311.<br />

7 Vgl. Schleusener, M.: Identitätsorientierte <strong>Marke</strong>nführung bei<br />

Dienstleistungen, in: Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M.<br />

(Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement - Grundfragen der identitätsorientierten<br />

<strong>Marke</strong>nführung, Wiesbaden 2001, S. 264-289.<br />

8 Beispielhaft genannt sei hier die Region Graubünden in der<br />

Schweiz, die seit einigen Jahren gemeinsam mit einer international<br />

tätigen Branding-Agentur am Aufbau der Regionenmarke<br />

„graubünden“ arbeitet. Nachdem der <strong>Marke</strong>nprozess<br />

Ende 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sind mit der<br />

Wort-/Bild-<strong>Marke</strong> „graubünden“ und dem Claim „The Heimat<br />

Feeling“ bereits die ersten Schritte abgeschlossen.<br />

9 Vgl. u.a. Kirchgeorg, M., Kreller, P.: Etablierung von <strong>Marke</strong>n<br />

im Regionenmarketing - eine vergleichende Analyse der<br />

Regionennamen „Mitteldeutschland“ und „Ruhrgebiet“ auf<br />

der Grundlage einer repräsentativen Studie, HHL-Arbeitspapier<br />

Nr. 38, Leipzig 2000; Franzen, O., Lulay, W.: Strategische<br />

<strong>Marke</strong>nführung für Kurorte - Was ist zu tun?, in: planung &<br />

analyse, Heft 6 (2001), S. 26-31.<br />

10 Vgl. zu den allgemeinen Funktionen einer <strong>Marke</strong> Fischer, M.,<br />

Hieronimus, F., Kranz, M.: <strong>Marke</strong>nrelevanz in der Unternehmensführung.<br />

Messung, Erklärung und empirische Befunde<br />

für B2C-Märkte, MCM & McKinsey-Arbeitspapier Nr. 1,<br />

hrsg. von Backhaus, K., Meffert, H., Perrey, J., Schröder, J.,<br />

– 82 –


Münster 2002, sowie speziell Kirchgeorg, M., Kreller, P.: Etablierung<br />

von <strong>Marke</strong>n im Regionenmarketing, a.a.O.<br />

11 Vgl. Kapferer, J.-N.: Die <strong>Marke</strong>. Kapital des Unternehmens,<br />

Landsberg/Lech 1992, S. 39 ff. sowie Meffert, H.; Burmann,<br />

Ch.: Theoretisches Grundkonzept der identitätsorientierten<br />

<strong>Marke</strong>nführung, in: Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M.<br />

(Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement, a.a.O., S. 35-72.<br />

12 Zu nennen sind hier insbesondere die Arbeiten zur geografischen<br />

Regionalbewusstseinsforschung (RBF), ein Konstrukt,<br />

welches sich in der Folge als Leitbegriff für eine Vielzahl konzeptioneller<br />

und empirischer Arbeiten durchgesetzt hat. Vgl.<br />

Blotevogel, H.H., Heinritz, G., Popp, H.: Regionalbewusstsein.<br />

Bemerkungen zum Leitbegriff einer Tagung, in: Bericht<br />

zur deutschen Landeskunde, Heft 1 (1986), S. 103-114.<br />

13 Vgl. Werthmöller, E.: Räumliche Identität als Aufgabenfeld<br />

des Städte- und Regionenmarketing. Ein Beitrag zur Fundierung<br />

des Placemarketing, Frankfurt 1995, S. 47 ff.<br />

14 Vgl. Meffert, H.; Burmann, Ch.: Theoretisches Grundkonzept<br />

der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung, a.a.O., S. 49.<br />

15 Vgl. Parkinson, C. N.: The United States of Europe (A Eurotopia?),<br />

New York 1992.<br />

16 Vgl. im Folgenden Wielens, H.: Stärken-Schwächen-Analyse<br />

<strong>Westfalen</strong>s, in: Wielens, H. (Hrsg.): <strong>Westfalen</strong> im Europa der<br />

Regionen, Schriftenreihe der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong><br />

<strong>Band</strong> 1, Münster 2001, S. 83-102.<br />

– 83 –


17 Für eine Übersicht über die Aufteilung der bundesdeutschen<br />

Gesamtbevölkerung nach Bundesländern vgl. Statistisches<br />

Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2002, Wiesbaden 2002, S. 45.<br />

18 Vgl. Meffert, H.: Regionenmarketing Münsterland. Ansatzpunkte<br />

auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung,<br />

Münster 1991, S. 179.<br />

19 Vgl. ebenda, S. 38.<br />

20 Die Befragungen in Bielefeld und Dortmund waren nicht<br />

Bestandteil der von TNS EMNID durchgeführten Befragung,<br />

sondern wurden im Rahmen einer Projektarbeitsgemeinschaft<br />

am Institut für <strong>Marke</strong>ting der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster im Sommer 2002 separat erhoben.<br />

21 Vgl. hierzu beispielsweise die Ergebnisse der regelmäßig<br />

durchgeführten Bürgerumfrage der Stadt Münster.<br />

22 Einen Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten der Clusteranalyse<br />

sowie der im Rahmen der vorliegenden Untersuchung<br />

eingesetzten Verfahren bieten Backhaus, K. et. al.:<br />

Multivariate Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte<br />

Einführung, 9. Aufl., Berlin 2000, S. 328 ff.<br />

23 Vgl. Meffert, H.; Burmann, Ch.: Theoretisches Grundkonzept<br />

der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung, a.a.O., S. 65.<br />

24 Vgl. beispielsweise Meffert, H.: Regionenmarketing Münsterland,<br />

a.a.O.<br />

25 Vgl. Spieß, S.: <strong>Marke</strong>ting für Regionen, a.a.O., S. 31 ff.<br />

– 84 –


26 Vgl. Meffert, H.: Regionenmarketing Münsterland, a.a.O., S.<br />

60 f.<br />

27 Vgl. Kirchgeorg, M.: Aufbau und Gestaltung von Regionenmarken,<br />

in: Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.):<br />

<strong>Marke</strong>nmanagement, a.a.O., S. 391 f.<br />

28 Vgl. die Ergebnisse einer Untersuchung der OWL <strong>Marke</strong>ting<br />

GmbH, abgerufen aus dem Internet unter http://www.ostwestfalenlippe.de/presse/2002/pm_2307_marke_owl.htm.<br />

29 Vgl. Esch, F.-R., Geus, P.: Ansätze zur Messung des <strong>Marke</strong>nwertes,<br />

in : Esch, F.-R. (Hrsg.): Moderne <strong>Marke</strong>nführung.<br />

Grundlagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, 3.<br />

Aufl., Wiesbaden 2001, S. 1039.<br />

30 In Anlehnung an Meffert, H., Burmann, Ch.: Managementkonzept<br />

der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung, in: Meffert,<br />

H., Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement,<br />

a.a.O., S. 75.<br />

31 Vgl. Meffert, H.: <strong>Marke</strong>ting. Grundlagen marktorientierter<br />

Unternehmensführung. Konzepte - Instrumente - Praxisbeispiele,<br />

9. Aufl., Wiesbaden 2000, S. 856 ff.<br />

32 Vgl. Kirchgeorg, M.: Aufbau und Gestaltung von Regionenmarken,<br />

a.a.O., S. 282.<br />

33 Für einen Überblick über mögliche Strategien im Rahmen des<br />

Corporate Branding vgl. Laforet, S., Saunders, J.: Managing<br />

Brand Portfolios. Why Leaders do what they do, in: Journal of<br />

Advertising Research, Vol. 1 (1999), S. 51-66.<br />

– 85 –


Literaturverzeichnis<br />

Backhaus, K., et. al.<br />

Multivariate Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte<br />

Einführung, 9. Aufl., Berlin 2000.<br />

Blotevogel, H.H., Heinritz, G., Popp, H.<br />

Regionalbewusstsein. Bemerkungen zum Leitbegriff einer<br />

Tagung, in: Bericht zur deutschen Landeskunde, Heft 1 (1986),<br />

S. 103-114.<br />

Dutschmann, J.<br />

Ansatzpunkte zur Profilierung von Regionen durch das <strong>Marke</strong>ting<br />

im Bereich der Wirtschaftsförderung - dargestellt am Beispiel<br />

einer Region in Mecklenburg, Rostock 1994.<br />

Esch, F.-R. (Hrsg.)<br />

Moderne <strong>Marke</strong>nführung. Grundlagen, innovative Ansätze,<br />

praktische Umsetzung, 3. Aufl., Wiesbaden 2001.<br />

Esch, F.-R., Geus, P.<br />

Ansätze zur Messung des <strong>Marke</strong>nwertes, in: Esch, F.-R. (Hrsg.):<br />

Moderne <strong>Marke</strong>nführung. Grundlagen, innovative Ansätze,<br />

praktische Umsetzung, 3. Aufl., Wiesbaden 2001, S. 1025-1057.<br />

Fischer, M., Hieronimus, F., Kranz, M.<br />

<strong>Marke</strong>nrelevanz in der Unternehmensführung. Messung, Erklärung<br />

und empirische Befunde für B2C-Märkte, MCM & McKinsey<br />

- Arbeitspapier 1, hrsg. von Backhaus, K., Meffert, H., Perrey,<br />

J., Schröder, J., Münster 2002.<br />

Franzen, O., Lulay, W.<br />

Strategische <strong>Marke</strong>nführung für Kurorte - Was ist zu tun?, in:<br />

planung & analyse, Heft 6 (2001), S. 26-31.<br />

– 86 –


Frömbling, S.<br />

Zielgruppenmarketing im Fremdverkehr von Regionen: ein Beitrag<br />

zur Marktsegmentierung auf der Grundlage von Werten,<br />

Motiven und Einstellungen, Frankfurt 1993.<br />

Grabow, B., et al. (Hrsg.)<br />

Weiche Standortfaktoren, Stuttgart, Berlin und Köln 1995.<br />

Kapferer, J.-N.<br />

Die <strong>Marke</strong>. Kapital des Unternehmens, Landsberg/Lech 1992.<br />

Kirchgeorg, M., Kreller, P.<br />

Etablierung von <strong>Marke</strong>n im Regionenmarketing - eine vergleichende<br />

Analyse der Regionennamen „Mitteldeutschland“ und<br />

„Ruhrgebiet“ auf der Grundlage einer repräsentativen Studie,<br />

HHL-Arbeitspapier Nr. 38, Leipzig 2000.<br />

Kirchgeorg, M.<br />

Aufbau und Gestaltung von Regionenmarken, in: Meffert, H.,<br />

Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement. Grundfragen<br />

der marktorientierten Unternehmensführung, Wiesbaden<br />

2002, S. 375-400.<br />

Laforet, S., Saunders, J.<br />

Managing Brand Portfolios. Why Leaders do what they do, in:<br />

Journal of Advertising Research, Vol. 1 (1999), S. 51-66.<br />

Manschwetus, U.<br />

Regionalmarketing - <strong>Marke</strong>ting als Instrument der Wirtschaftsentwicklung,<br />

Wiesbaden 1995.<br />

Meffert, H.<br />

Städtemarketing - Pflicht oder Kür?, in Planung und Analyse,<br />

Heft 8 (1989), S. 273-280.<br />

– 87 –


Meffert, H.<br />

Regionenmarketing Münsterland. Ansatzpunkte auf der Grundlage<br />

einer empirischen Untersuchung, Münster 1991.<br />

Meffert, H.<br />

<strong>Marke</strong>ting. Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung.<br />

Konzepte - Instrumente - Praxisbeispiele, 9. Aufl., Wiesbaden<br />

2000.<br />

Meffert, H., Bruhn, M.<br />

Dienstleistungsmarketing, 3. Aufl., Wiesbaden 2000.<br />

Meffert, H., Burmann, Ch.<br />

Theoretisches Grundkonzept der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung,<br />

in: Meffert H., Burmann, Ch., Koers, M., (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement,<br />

<strong>Marke</strong>nmanagement. Grundfragen der marktorientierten<br />

Unternehmensführung, Wiesbaden 2002, S. 35-72.<br />

Nub, G., Reuter, J., Russ, H.<br />

Großräumige Entwicklungstrends in Europa und wirtschaftspolitischer<br />

Handlungsbedarf, in: ifo-schnelldienst, Heft 17/18<br />

(1992). S. 13-21.<br />

o.V.<br />

Die neuen Stars der alten Welt, in: manager magazin, Heft 3<br />

(1990), S. 204-215.<br />

o.V.<br />

http://www.ostwestfalenlippe.de/presse/2002/pm_2307_marke_owl.<br />

htm<br />

Parkinson, C.N.<br />

The United States of Europe ( A Eurotopia? ), New York 1992.<br />

– 88 –


Schleusener, M.<br />

Identitätsorientierte <strong>Marke</strong>nführung bei Dienstleistungen, in:<br />

Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement.<br />

Grundfragen der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung,<br />

Wiesbaden 2002, S. 264-289.<br />

Spieß, S.<br />

<strong>Marke</strong>ting für Regionen - Anwendungsmöglichkeiten im Standortwettbewerb,<br />

Illmenau 1998.<br />

Statistisches Bundesamt<br />

Statistisches Jahrbuch 2002, Wiesbaden 2002.<br />

Werthmöller, E.<br />

Räumliche Identität als Aufgabenfeld des Städte- und Regionenmarketing:<br />

ein Beitrag zur Fundierung des Placemarketing,<br />

Frankfurt 1995.<br />

Wielens, H.<br />

Stärken-Schwächen-Analyse <strong>Westfalen</strong>s, in: Wielens, H.<br />

(Hrsg.): <strong>Westfalen</strong> im Europa der Regionen, Schriftenreihe der<br />

Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> <strong>Band</strong> 1, Münster 2001, S. 83-102.<br />

Wielens, H. (Hrsg.)<br />

<strong>Westfalen</strong> im Europa der Regionen, Schriftenreihe der Stiftung<br />

<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> <strong>Band</strong> 1, Münster 2001<br />

– 89 –


Anhang<br />

Seite<br />

Anhang I: Fragebogen Selbstbild 91<br />

Anhang II: Fragebogen Fremdbild. 99<br />

– 90 –


Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Institut für <strong>Marke</strong>ting<br />

Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Meffert<br />

Forschungsprojekt<br />

„Regionenmarketing“<br />

Stichprobe: Selbstbild<br />

Dipl.-Kfm. Christian Ebert • Institut für <strong>Marke</strong>ting • Am Stadtgraben 13-15 • 48143 Münster<br />

Telefon: 0251/83-22936 • Telefax: 0251/83-28356 • E-Mail: 14cheb@wiwi.uni-muenster.de<br />

– 91 –


Guten Tag, mein Name ist ... vom EMNID-Institut für Markt- und Meinungsforschung in Bielefeld. Wir führen<br />

zurzeit eine bundesweite Umfrage durch, in der es um die Einschätzung von verschiedenen Städten und Regionen<br />

in Deutschland geht. Dabei haben wir per Zufall Ihre Telefonnummer gewählt. Dazu würde ich Ihnen gerne einige<br />

Fragen stellen. Das Interview dauert zwischen 10 und 20 Minuten. Ihre Angaben werden selbstverständlich völlig<br />

anonym ausgewertet.<br />

Zunächst möchten wir Sie zu Ihrer aktuellen Wohnsituation befragen:<br />

1. Wohndauer<br />

Seit welchem Jahr wohnen Sie in Ihrem gegenwärtigen Wohnort? _________ (Jahr)<br />

2. Wohnzufriedenheit<br />

Wie sehr sind Sie mit Ihrer gegenwärtigen Wohngegend zufrieden?<br />

Man kann sich mit Städten oder Regionen mehr oder weniger stark verbunden fühlen bzw. sich damit<br />

identifizieren:<br />

3. Identifikationsanker<br />

Bitte geben sie an, wie stark Sie sich mit den folgenden Städten und Regionen verbunden fühlen, bzw. wie stark<br />

Sie sich damit identifizieren!<br />

sehr verbunden gar nicht verbunden<br />

1 2 3 4 5<br />

a) Geburtsort<br />

b) Wohnort<br />

c) Region<br />

(z.B. Sauerland, Ostwestfalen)<br />

d) <strong>Westfalen</strong><br />

e) Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />

f) Deutschland<br />

g) Europa<br />

sehr zufrieden sehr unzufrieden<br />

1 2 3 4 5<br />

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4. Spontanassoziationen<br />

Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als Erstes dazu ein? Nennen Sie bitte maximal 3<br />

Begriffe!<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

– 92 –<br />

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Stellen Sie sich nun vor, eine Stadt/Region ließe sich wie eine Person anhand von Eigenschaften<br />

beschreiben:<br />

5. Eigenschaften SOLL<br />

Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden, wie wichtig wären Ihnen<br />

die folgenden Merkmale?<br />

sehr wichtig gar nicht wichtig<br />

1 2 3 4 5<br />

a) lebenslustig<br />

b) sympathisch<br />

c) gemütlich<br />

d) gepflegt<br />

e) gastlich<br />

f) fortschrittlich<br />

g) vertrauenswürdig<br />

h) weltoffen<br />

i) umweltbewusst<br />

j) attraktiv<br />

k) preiswert<br />

6. Eigenschaften IST<br />

Ich lese Ihnen die eben genannten Merkmale noch einmal vor. Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong><br />

hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />

trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />

1 2 3 4 5<br />

a) lebenslustig<br />

b) sympathisch<br />

c) gemütlich<br />

d) gepflegt<br />

e) gastlich<br />

f) fortschrittlich<br />

g) vertrauenswürdig<br />

h) weltoffen<br />

i) umweltbewusst<br />

j) attraktiv<br />

k) preiswert<br />

– 93 –<br />

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In einer Stadt/Region existiert ein vielfältiges Angebot in verschiedenen Bereichen:<br />

7. Angebot SOLL<br />

Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Angebotskomponenten beschreiben würden, wie wichtig<br />

wären Ihnen dann die folgenden Angebote?<br />

a) Wohnqualität<br />

b) Bildungseinrichtungen<br />

c) Sehenswürdigkeiten<br />

d) Berufliche Perspektiven<br />

e) Wetter<br />

f) Freundlichkeit der Menschen<br />

g) Landschaft<br />

h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

i) Verkehrsanbindung<br />

j) Sauberkeit<br />

k) Einkaufsmöglichkeiten<br />

l) Freizeitmöglichkeiten<br />

m) Medizinische Versorgung<br />

n) Gaststätten und Restaurants<br />

o) Parkplätze<br />

p) Wohnungsangebot<br />

q) Sportanlagen<br />

r) Schulen und Kindergärten<br />

8. Angebot IST<br />

Ich lese Ihnen die eben genannten Angebotskomponenten noch einmal vor. Wie würden Sie die Region<br />

<strong>Westfalen</strong> hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />

a) Wohnqualität<br />

b) Bildungseinrichtungen<br />

c) Sehenswürdigkeiten<br />

d) Berufliche Perspektiven<br />

e) Wetter<br />

f) Freundlichkeit der Menschen<br />

g) Landschaft<br />

h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

i) Verkehrsanbindung<br />

j) Sauberkeit<br />

sehr wichtig gar nicht wichtig<br />

1 2 3 4 5<br />

– 94 –<br />

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trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />

1 2 3 4 5<br />

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k) Einkaufsmöglichkeiten<br />

l) Freizeitmöglichkeiten<br />

m) Medizinische Versorgung<br />

n) Gaststätten und Restaurants<br />

o) Parkplätze<br />

p) Wohnungsangebot<br />

q) Sportanlagen<br />

r) Schulen und Kindergärten<br />

Nach diesen spezifischen Fragen möchten wir Sie nun um Ihre Gesamteinschätzung Ihrer Stadt/Region<br />

bitten:<br />

9. Gesamturteil <strong>Westfalen</strong><br />

Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> insgesamt beurteilen?<br />

Zum Abschluss etwas Allgemeines: Es wird häufig darüber gesprochen, welchen Stellenwert bestimmte<br />

Werte und Ziele für die eigene Lebensführung einnehmen:<br />

10. Persönliches Wertesystem<br />

Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Werte und Ziele für die eigene Lebensführung?<br />

a) Gesellschaftliche Anerkennung<br />

b) Umwelt- und energiebewusstes Leben<br />

c) Selbstentfaltung<br />

d) Bequeme Lebensführung<br />

e) Persönliche und finanzielle Sicherheit<br />

f) Persönliche Freiheit<br />

g) Viel Freizeit<br />

h) Ausgeprägtes Familienleben<br />

i) Viele soziale Kontakte (Freunde, Verein...)<br />

j) Genussreiche Lebensführung<br />

k) Orientierung an „Bewährtem“<br />

l) Orientierung an Toleranz,Vielfalt,Solidarität<br />

m) Übernahme v. Aufgaben für die Gesellschaft<br />

n) Hoher Bildungsstand<br />

o) Kulturelles Interesse<br />

sehr positiv sehr negativ<br />

1 2 3 4 5<br />

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sehr wichtig gar nicht wichtig<br />

1 2 3 4 5<br />

– 95 –<br />

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Darf ich Sie zum Schluss noch um ein paar Angaben für unsere Statistik bitten?<br />

11. Geschlecht (nicht fragen!)<br />

12. Alter<br />

Darf ich fragen, wie alt Sie sind? __________(Jahre)<br />

13. Bildung<br />

Welche Schule haben Sie zuletzt besucht bzw. welchen Schulabschluss haben Sie?<br />

� 1=Gehe noch zur Schule<br />

� 2=Volks- oder Hauptschule, ohne Lehre<br />

� 3=Volks-oder Hauptschule, mit Lehre<br />

� 4=weiterbildende Schule ohne Abitur<br />

� 5=Abitur, Hochschulreife, Fachhochschulreife<br />

� 6=abgeschlossenes Studium<br />

� 7=keine Angabe<br />

14. Berufstätigkeit<br />

Sind Sie persönlich berufstätig?<br />

� 1=ja, incl. z.Zt. arbeitslos<br />

� 2=nein, incl. Lehrling, Schüler, Student, Rentner, Pensionär<br />

� 3=keine Angabe<br />

15. HH-Größe insgesamt<br />

Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt, Sie eingeschlossen?<br />

� 1=eine Person<br />

� 2=zwei Personen<br />

� 3=drei Personen<br />

� 4=vier Personen<br />

� 5=fünf Personen und mehr<br />

� 6=keine Angabe<br />

16. HH-Größe ab 14<br />

Und wie viele davon sind 14 Jahre und älter?<br />

� 1=eine Person<br />

� 2=zwei Personen<br />

� 3=drei Personen<br />

� 4=vier Personen<br />

� 5=fünf Personen und mehr<br />

� 6=keine Angabe<br />

� (1=männlich) � (2= weiblich)<br />

– 96 –


17. Netto HH-Einkommen<br />

Wenn Sie alles zusammenrechnen: wie hoch ist dann das monatliche Netto-Einkommen, das Sie alle<br />

zusammen im Haushalt haben, nach Abzug von Steuern und Sozialversicherung?<br />

� 1=unter EURO 500<br />

� 2=EURO 500 bis unter EURO 1.000<br />

� 3=EURO 1.000 bis unter EURO 1.500<br />

� 4=EURO 1.500 bis unter EURO 2.000<br />

� 5=EURO 2.000 bis unter EURO 2.500<br />

� 6=EURO 2.500 bis unter EURO 3.000<br />

� 7=EURO 3.000 bis unter EURO 3.500<br />

� 8=EURO 3.500 bis unter EURO 4.000<br />

� 9=EURO 4.000 und mehr<br />

� 10=keine Angabe<br />

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!<br />

– 97 –


– 98 –


Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Institut für <strong>Marke</strong>ting<br />

Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Meffert<br />

Forschungsprojekt<br />

„Regionenmarketing“<br />

Stichprobe: Fremdbild<br />

Dipl.-Kfm. Christian Ebert • Institut für <strong>Marke</strong>ting • Am Stadtgraben 13-15 • 48143 Münster<br />

Telefon: 0251/83-22936 • Telefax: 0251/83-28356 • E-Mail: 14cheb@wiwi.uni-muenster.de<br />

– 99 –


Guten Tag, mein Name ist ... vom EMNID-Institut für Markt- und Meinungsforschung in Bielefeld. Wir führen<br />

zurzeit eine bundesweite Umfrage durch, in der es um die Einschätzung von verschiedenen Städten und Regionen<br />

in Deutschland geht. Dabei haben wir per Zufall Ihre Telefonnummer gewählt. Dazu würde ich Ihnen gerne einige<br />

Fragen stellen. Das Interview dauert zwischen 10 und 20 Minuten. Ihre Angaben werden selbstverständlich völlig<br />

anonym ausgewertet.<br />

Zunächst möchten wir gerne von Ihnen wissen, ob Sie die folgenden Städte/Regionen kennen:<br />

1. Bekanntheit<br />

Haben Sie schon einmal von den folgenden Städten oder Regionen gehört?<br />

a) <strong>Westfalen</strong><br />

b) Bielefeld<br />

c) Dortmund<br />

d) Münster<br />

2. Klarheit des Bildes<br />

Sie haben uns gesagt, dass Sie die folgenden Städte oder Regionen kennen. Wenn Sie sich Ihr<br />

Vorstellungsbild dieser Städte und Regionen vor Augen rufen, wie klar ist das Bild, dass Sie vor Augen<br />

haben?<br />

klar verschwommen<br />

1 2 3 4 5<br />

a) <strong>Westfalen</strong><br />

b) Bielefeld<br />

c) Dortmund<br />

d) Münster<br />

3. Spontanassoziationen <strong>Westfalen</strong><br />

Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als Erstes dazu ein? Nennen Sie bitte maximal 3<br />

Begriffe!<br />

a)<br />

b)<br />

� (1=ja) � (2=nein)<br />

� (1=ja) � (2=nein)<br />

� (1=ja) � (2=nein)<br />

� (1=ja) � (2=nein)<br />

– 100 –<br />

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c)


Stellen Sie sich nun vor, eine Stadt/Region ließe sich wie eine Person anhand von Eigenschaften<br />

beschreiben:<br />

4. Eigenschaften SOLL<br />

Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden, wie wichtig wären Ihnen<br />

die folgenden Merkmale?<br />

sehr wichtig gar nicht wichtig<br />

1 2 3 4 5<br />

a) lebenslustig<br />

b) sympathisch<br />

c) gemütlich<br />

d) gepflegt<br />

e) gastlich<br />

f) fortschrittlich<br />

g) vertrauenswürdig<br />

h) weltoffen<br />

i) umweltbewusst<br />

j) attraktiv<br />

k) preiswert<br />

5. Eigenschaften IST<br />

Ich lese Ihnen die eben genannten Merkmale noch einmal vor. Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> (bzw.<br />

die Stadt Bielefeld, Dortmund, Münster) hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />

trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />

1 2 3 4 5<br />

a) lebenslustig<br />

b) sympathisch<br />

c) gemütlich<br />

d) gepflegt<br />

e) gastlich<br />

f) fortschrittlich<br />

g) vertrauenswürdig<br />

h) weltoffen<br />

i) umweltbewusst<br />

j) attraktiv<br />

k) preiswert<br />

In einer Stadt/Region existiert ein vielfältiges Angebot in verschiedenen Bereichen:<br />

– 101 –<br />

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6. Angebot SOLL<br />

Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Angebotskomponenten beschreiben würden, wie wichtig<br />

wären Ihnen dann die folgenden Angebote?<br />

sehr wichtig gar nicht wichtig<br />

1 2 3 4 5<br />

a) Wohnqualität<br />

� � � � �<br />

b) Bildungseinrichtungen<br />

� � � � �<br />

c) Sehenswürdigkeiten<br />

� � � � �<br />

d) Berufliche Perspektiven<br />

� � � � �<br />

e) Wetter<br />

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f) Freundlichkeit der Menschen<br />

� � � � �<br />

g) Landschaft<br />

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h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

� � � � �<br />

i) Verkehrsanbindung<br />

� � � � �<br />

j) Sauberkeit<br />

� � � � �<br />

k) Einkaufsmöglichkeiten<br />

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l) Freizeitmöglichkeiten<br />

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m) Medizinische Versorgung<br />

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n) Gaststätten und Restaurants<br />

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o) Parkplätze<br />

� � � � �<br />

p) Wohnungsangebot<br />

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q) Sportanlagen<br />

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r) Schulen und Kindergärten<br />

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7. Angebot IST<br />

Ich lese Ihnen die eben genannten Angebotskomponenten noch einmal vor. Wie würden Sie die Region<br />

<strong>Westfalen</strong> (bzw. die Stadt Bielefeld, Dortmund, Münster) hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />

a) Wohnqualität<br />

b) Bildungseinrichtungen<br />

c) Sehenswürdigkeiten<br />

d) Berufliche Perspektiven<br />

e) Wetter<br />

f) Freundlichkeit der Menschen<br />

g) Landschaft<br />

h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

i) Verkehrsanbindung<br />

j) Sauberkeit<br />

k) Einkaufsmöglichkeiten<br />

l) Freizeitmöglichkeiten<br />

trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />

1 2 3 4 5<br />

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m) Medizinische Versorgung<br />

n) Gaststätten und Restaurants<br />

o) Parkplätze<br />

p) Wohnungsangebot<br />

q) Sportanlagen<br />

r) Schulen und Kindergärten<br />

Nach diesen spezifischen Fragen möchten wir Sie nun um Ihre Gesamteinschätzung der Städte/Regionen<br />

bitten:<br />

8. Gesamturteil<br />

Wie würden Sie folgende Städte/Regionen insgesamt beurteilen?<br />

a) <strong>Westfalen</strong><br />

b) Bielefeld<br />

c) Dortmund<br />

d) Münster<br />

Zum Abschluss etwas Allgemeines: Es wird häufig darüber gesprochen, welchen Stellenwert bestimmte<br />

Werte und Ziele für die eigene Lebensführung einnehmen:<br />

9. Persönliches Wertesystem<br />

Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Werte und Ziele für die eigene Lebensführung?<br />

a) Gesellschaftliche Anerkennung<br />

b) Umwelt- und energiebewusstes Leben<br />

c) Selbstentfaltung<br />

d) Bequeme Lebensführung<br />

e) Persönliche und finanzielle Sicherheit<br />

f) Persönliche Freiheit<br />

g) Viel Freizeit<br />

h) Ausgeprägtes Familienleben<br />

i) Viele soziale Kontakte (Freunde, Verein...)<br />

j) Genussreiche Lebensführung<br />

k) Orientierung an „Bewährtem“<br />

l) Orientierung an Toleranz,Vielfalt,Solidarität<br />

m) Übernahme v. Aufgaben für die Gesellschaft<br />

n) Hoher Bildungsstand<br />

o) Kulturelles Interesse<br />

sehr positiv sehr negativ<br />

1 2 3 4 5<br />

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sehr wichtig gar nicht wichtig<br />

1 2 3 4 5<br />

– 103 –<br />

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Darf ich Sie zum Schluss noch um ein paar Angaben für unsere Statistik bitten?<br />

10. Geschlecht (nicht fragen!)<br />

11. Alter<br />

Darf ich fragen, wie alt Sie sind? __________(Jahre)<br />

12. Bildung<br />

Welche Schule haben Sie zuletzt besucht bzw. welchen Schulabschluss haben Sie?<br />

� 1=Gehe noch zur Schule<br />

� 2=Volks- oder Hauptschule, ohne Lehre<br />

� 3=Volks-oder Hauptschule, mit Lehre<br />

� 4=weiterbildende Schule ohne Abitur<br />

� 5=Abitur, Hochschulreife, Fachhochschulreife<br />

� 6=abgeschlossenes Studium<br />

� 7=keine Angabe<br />

13. Berufstätigkeit<br />

Sind Sie persönlich berufstätig?<br />

� 1=ja, incl. z.Zt. arbeitslos<br />

� 2=nein, incl. Lehrling, Schüler, Student, Rentner, Pensionär<br />

� 3=keine Angabe<br />

14. HH-Größe insgesamt<br />

Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt, Sie eingeschlossen?<br />

� 1=eine Person<br />

� 2=zwei Personen<br />

� 3=drei Personen<br />

� 4=vier Personen<br />

� 5=fünf Personen und mehr<br />

� 6=keine Angabe<br />

15. HH-Größe ab 14<br />

Und wie viele davon sind 14 Jahre und älter?<br />

� 1=eine Person<br />

� 2=zwei Personen<br />

� 3=drei Personen<br />

� 4=vier Personen<br />

� 5=fünf Personen und mehr<br />

� 6=keine Angabe<br />

� (1=männlich) � (2= weiblich)<br />

– 104 –


16. Netto HH-Einkommen<br />

Wenn Sie alles zusammenrechnen: wie hoch ist dann das monatliche Netto-Einkommen, das Sie alle<br />

zusammen im Haushalt haben, nach Abzug von Steuern und Sozialversicherung?<br />

� 1=unter EURO 500<br />

� 2=EURO 500 bis unter EURO 1.000<br />

� 3=EURO 1.000 bis unter EURO 1.500<br />

� 4=EURO 1.500 bis unter EURO 2.000<br />

� 5=EURO 2.000 bis unter EURO 2.500<br />

� 6=EURO 2.500 bis unter EURO 3.000<br />

� 7=EURO 3.000 bis unter EURO 3.500<br />

� 8=EURO 3.500 bis unter EURO 4.000<br />

� 9=EURO 4.000 und mehr<br />

� 10=keine Angabe<br />

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!<br />

– 105 –


Was wollen wir in <strong>Westfalen</strong>?<br />

1<br />

Wir wollen ein lebendiges, wirtschaftlich und kulturell<br />

erfolgreiches <strong>Westfalen</strong>.<br />

2<br />

Wir wollen unsere Zukunft in <strong>Westfalen</strong> stärker<br />

selbst in die Hand nehmen und erwarten, dass das<br />

Land Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, der Bund und die Europäische<br />

Union das Subsidiaritätsprinzip zugunsten<br />

der Regionen mit Leben füllen, damit die regionalen<br />

Kräfte sich voll entfalten können.<br />

3<br />

Wir wollen eine europäische Region <strong>Westfalen</strong>, die<br />

sich in einem Wettbewerb der Regionen behauptet<br />

und ihre in Geschichte und Tradition entwickelten<br />

Stärken voll entfaltet.<br />

4<br />

Wir wollen westfälisches Bewusstsein schärfen und<br />

westfälische Identität betonen, die gewachsenen<br />

Teilregionen in ihrer Weiterentwicklung unterstützen<br />

und die gemeinsamen Interessen <strong>Westfalen</strong>s stärker<br />

zur Geltung bringen.


<strong>Westfalen</strong>-<br />

<strong>Initiative</strong>

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