Band 5 - Marke Westfalen - Westfalen Initiative
Band 5 - Marke Westfalen - Westfalen Initiative
Band 5 - Marke Westfalen - Westfalen Initiative
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Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong><br />
für Eigenverantwortung<br />
und Gemeinwohl<br />
Piusallee 6, 48147 Münster<br />
Telefon (0251) 591–6406<br />
www.stiftung-westfalen-initiative.de<br />
ISBN 3-932959-27-2<br />
5<br />
Heribert Meffert/Christian Ebert – <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Heribert Meffert/Christian Ebert<br />
<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Grundlagen des identitätsorientierten<br />
Regionenmarketing und Ergebnisse<br />
einer empirischen Untersuchung<br />
Schriftenreihe der<br />
Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>
<strong>Westfalen</strong>-<br />
<strong>Initiative</strong>
Heribert Meffert/Christian Ebert<br />
<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>
Schriftenreihe<br />
der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong><br />
<strong>Band</strong> 5
Heribert Meffert/Christian Ebert<br />
<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Grundlagen des identitätsorientierten<br />
Regionenmarketing und Ergebnisse einer<br />
empirischen Untersuchung
© 2003<br />
Druck und<br />
Verlag:<br />
ISBN<br />
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische<br />
Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH<br />
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Wilhelmstraße 240 · 49475 Ibbenbüren<br />
Tel. 0 54 51 / 933-0 · Fax 0 54 51 / 933-195<br />
E-Mail: daten@ivd.de · www.ivd.de<br />
3-932959-27-2
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 1<br />
1. Inhaltlicher Hintergrund und Konzeption<br />
der Untersuchung 4<br />
1.1 Stellenwert einer <strong>Marke</strong> für die Profilierung von<br />
Regionen 4<br />
1.2 <strong>Westfalen</strong> und westfälische Identität in einem Europa<br />
der Regionen 9<br />
1.3 Zielsetzung und Konzeption der Untersuchung 11<br />
2. Ausgewählte Ergebnisse einer empirischen<br />
Untersuchung zur <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> 15<br />
2.1 Analyse des Selbstbildes aus Sicht der<br />
Bewohner <strong>Westfalen</strong>s 15<br />
2.1.1 Tragfähigkeit des Begriffs „<strong>Westfalen</strong>“<br />
als Identifikationsgrundlage 16<br />
2.1.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong> 19<br />
2.1.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Eigenschaften 22<br />
2.1.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Angebotskomponenten 27<br />
– i –
2.1.5 Gesamturteil 32<br />
2.1.6 Identifikation von Zielgruppen innerhalb <strong>Westfalen</strong>s 33<br />
2.2 Analyse des Fremdbildes aus Sicht der Bundesbürger 38<br />
2.2.1 Bekanntheitsgrad und Vorstellungsbild 40<br />
2.2.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />
2.2.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
44<br />
Eigenschaften<br />
2.2.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
45<br />
Angebotskomponenten 50<br />
2.2.5 Gesamturteil 56<br />
2.2.6 Identifikation von Zielgruppen außerhalb <strong>Westfalen</strong>s 57<br />
2.3 Zusammenfassende Gegenüberstellung von Selbstund<br />
Fremdbild 64<br />
3. Implikationen für ein <strong>Marke</strong>nkonzept <strong>Westfalen</strong> 71<br />
Fußnotenverzeichnis 81<br />
Literaturverzeichnis 86<br />
Anhang 90<br />
– ii –
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die vorliegende Studie wurde im Auftrag der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<br />
<strong>Initiative</strong> unter der Leitung von Prof. Meffert vom Institut für<br />
<strong>Marke</strong>ting an der Westfälischen Wilhelms-Universität durchgeführt.<br />
Die Stiftung will damit zum einen dazu beitragen, dass der<br />
Standort <strong>Westfalen</strong> gestärkt wird, indem die Region ein eigenständiges<br />
Profil entwickelt - die „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“. Darüber hinaus<br />
dient die Studie natürlich auch zur Analyse und Reflektion des<br />
Verhältnisses der Menschen zu ihrer Region. Die Identifikation<br />
der Einwohner mit ihrer Region ist nicht nur ein wichtiger Standortfaktor<br />
im globalen Wettbewerb. Die durch Globalisierung und<br />
europäische Integration veränderten Rahmenbedingungen stärken<br />
gleichzeitig das Bedürfnis der Menschen nach regionaler Identität.<br />
Regionale Identität als ein Teil der individuellen Identität ist heutzutage<br />
ein vielschichtiges Phänomen. Die Menschen identifizieren<br />
sich mit ihrem Wohnort, der eher kleinräumigen, unmittelbaren<br />
Umwelt, dem Staat, in dem sie leben, und auch mit neuen<br />
Bezugsgrößen, wie etwa der EU. Dabei hat neben der persönlichen<br />
auch eine gemeinsame historische Erfahrung bzw. der<br />
Rekurs auf historische Symbole eine große Bedeutung (vgl.<br />
Eugen Buß in <strong>Band</strong> 2 dieser Schriftenreihe).<br />
Welche Rolle spielt nun <strong>Westfalen</strong> in diesem Konzert der „überlappenden<br />
Identitäten“? Die Studie zeigt, dass die Verbundenheit<br />
der <strong>Westfalen</strong> mit ihrer Region groß, wenn auch nicht ganz so<br />
stark ausgeprägt ist, wie die mit dem Wohnort oder Deutschland<br />
(vgl. Abb. 2). Die Unterschiede vor allem zur nur knapp stärkeren<br />
– 1 –
Verbundenheit mit dem Land Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> sind indes<br />
nicht groß. <strong>Westfalen</strong> verfügt demnach über ein beachtliches<br />
Potenzial, eine wichtige Komponente in der Mischung der territorialen<br />
Bindungen der Menschen zu sein. Die insgesamt positive<br />
Einstellung der Einwohner zu <strong>Westfalen</strong> zeigt sich auch an den<br />
spontanen Assoziationen, die sie mit der Region verbinden (Abb.<br />
4), und den Eigenschaften, die sie ihr zuordnen (Abb. 5).<br />
Interessant ist der Vergleich mit dem Bild, das andere von <strong>Westfalen</strong><br />
haben. Während die <strong>Westfalen</strong> selbst ihre Region vor allem<br />
als lebenswert ansehen, üben sie sich bei der Beurteilung anderer<br />
Standortfaktoren in „typisch westfälischer“ Bescheidenheit.<br />
„Fortschrittlich“ oder „weltoffen“ finden zwar auch die <strong>Westfalen</strong><br />
ihre Region, in wesentlich stärkerem Maße ordnen jedoch die<br />
Nichtwestfalen diese Eigenschaften der Region zu (Abb. 22).<br />
Auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes <strong>Westfalen</strong>, die<br />
Berufschancen in der Region und (besonders) die Freundlichkeit<br />
der <strong>Westfalen</strong> werden von außen positiver gesehen als von den<br />
<strong>Westfalen</strong> selbst (Abb. 23).<br />
Die Autoren kommen folglich zu dem Schluss, dass <strong>Westfalen</strong> das<br />
Potenzial hat, sich als <strong>Marke</strong> zu positionieren, und zwar nicht in<br />
Konkurrenz, sondern komplementär zu den Teilregionen und<br />
Städten. Als wesentliche Feststellung muss hervorgehoben werden,<br />
dass eine <strong>Marke</strong>nbildung nur erfolgreich sein kann, wenn sie<br />
bei den Gegebenheiten vor Ort ansetzt. Das heißt, dass sowohl örtliche<br />
als auch regionale Besonderheiten zum Tragen kommen<br />
müssen, die „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“ also nicht den Subregionen und<br />
Städten willkürlich übergestülpt werden kann. Sehr wohl kann<br />
<strong>Westfalen</strong> aber in deren <strong>Marke</strong>tingstrategien eine größere Rolle<br />
spielen.<br />
Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung ist, dass gerade das<br />
Binnenmarketing in <strong>Westfalen</strong> verstärkt, d.h. das Bewusstsein<br />
seiner Einwohner für die Besonderheit und die Stärken ihrer<br />
Region geschärft werden muss. Hier gibt es noch einiges zu tun,<br />
– 2 –
und einige Anregungen der Autoren sind bereits von Stiftung und<br />
Verein <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> aufgegriffen worden. Mit den Symposien<br />
des vergangenen Jahres sind zentrale, <strong>Westfalen</strong> betreffende<br />
Themen - Politik und Verwaltung, Wirtschaftsstandort, Identität -<br />
angesprochen worden und werden durch die Publikation in dieser<br />
Buchreihe weiter an relevante Akteure herangetragen. Zu und<br />
zwischen den <strong>Marke</strong>ting-Organisationen in den Subregionen ist<br />
ein regelmäßiger Kontakt aufgebaut worden. Mit der Zukunftskonferenz,<br />
die noch in diesem Jahr stattfinden wird, sollen sowohl<br />
die Schlüsselprozesse, die <strong>Westfalen</strong> voranbringen, noch klarer<br />
identifiziert als auch die Vernetzung in <strong>Westfalen</strong> weiter verstärkt<br />
werden.<br />
All dies kann nicht von einigen Menschen allein geleistet werden.<br />
Die Resonanz, die unsere Veranstaltungen in der Vergangenheit<br />
gefunden haben, zeigt, dass die Sensibilität für das Thema <strong>Westfalen</strong><br />
und die Bereitschaft, sich für die Region zu engagieren, vorhanden<br />
sind. Je mehr Menschen sich in die Diskussion um die<br />
Zukunft ihrer Region einbringen, desto besser für die Region.<br />
Möge diese Lektüre auf Ihr Interesse stoßen und Sie animieren,<br />
die vorhandenen Ansätze zur Stärkung <strong>Westfalen</strong>s mit weiterzuentwickeln<br />
und umzusetzen. Die dieser Studie zugrunde liegenden<br />
Daten können hierzu auch noch weiter ausgewertet werden;<br />
in absehbarer Zeit können wir sie auch anderen Wissenschaftlern<br />
und Interessierten zur Verfügung stellen. Damit können wir alle<br />
noch mehr über <strong>Westfalen</strong> lernen und für seine Zukunft arbeiten.<br />
– 3 –<br />
Franz-Josef Hillebrandt<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>
1. Inhaltlicher Hintergrund und<br />
Konzeption der Untersuchung<br />
1.1 Stellenwert einer <strong>Marke</strong> für die Profilierung von<br />
Regionen<br />
Angesichts veränderter gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen sehen sich Regionen seit geraumer<br />
Zeit mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. 1 In<br />
einem „Europa der Regionen“ verlieren nationale Grenzen zunehmend<br />
an Bedeutung, einerseits bedingt durch die fortschreitende<br />
EU-Integration, andererseits durch dynamische Entwicklungen im<br />
Transport-, Informations- und Kommunikationssektor. Dies führt<br />
zu regionalen Disparitäten, wobei sich Tendenzen in Gewinnerund<br />
Verliererregionen bemerkbar machen. 2 Neben diesen globalen<br />
Trends sind Regionen auch auf lokaler Ebene auf Grund eines<br />
Werte- und Einstellungswandels der Bevölkerung einem zunehmenden<br />
Handlungsdruck ausgesetzt. Ein gestiegenes Demokratiebewusstsein<br />
und erhöhte Partizipationsanforderungen verdeutlichen<br />
die Notwendigkeit einer verstärkten Kommunikation<br />
mit den Bürgern. Daneben trägt ein verändertes Freizeitverhalten<br />
dazu bei, dass traditionelle Faktoren bei der Standortwahl zunehmend<br />
an Bedeutung verlieren und so genannten „weichen“ Standortfaktoren,<br />
wie Lebensqualität, Kultur- und Freizeitangebot, verstärkte<br />
Aufmerksamkeit beigemessen wird. 3<br />
Als Reaktion auf diese Entwicklungen ist seit mehr als einem<br />
Jahrzehnt in der regionalen Praxis und Wissenschaft ein zunehmender<br />
Stellenwert von <strong>Marke</strong>tingaspekten zu beobachten. Aufbauend<br />
auf den ersten Erkenntnissen zum themenverwandten<br />
Stadtmarketing entwickelte sich im deutschsprachigen Raum<br />
– 4 –
Mitte der 90er-Jahre das „Regionenmarketing“ zu einer eigenständigen<br />
Forschungsrichtung. 4 Analog zum Verständnis des<br />
kommerziellen <strong>Marke</strong>ting liegt diesen Veröffentlichungen eine<br />
ganzheitliche Begriffsauffassung zu Grunde. Generelles Ziel des<br />
Regionenmarketing ist die Profilierung einer Region als Wirtschafts-,<br />
Wohn- oder Fremdenverkehrsstandort bei den relevanten<br />
Zielgruppen.<br />
Die angestrebte Profilbildung wird durch zahlreiche Spezifika<br />
des Regionenmarketing im Vergleich zum unternehmerischen<br />
<strong>Marke</strong>ting erschwert. 5 So muss eine Region heterogenen Zielgruppen<br />
(z. B. Touristen, Unternehmen, Messebesucher etc.) mit<br />
teilweise divergierenden Ansprüchen gerecht werden, die jeweils<br />
nur ausgewählte kommerzielle bzw. nichtkommerzielle Leistungskomponenten<br />
nachfragen. Wegen dieser selektiven bzw.<br />
rollenbezogenen Wahrnehmung kann eine klare Profilierung letztlich<br />
nur durch die Bündelung der regionalen Einzelleistungen in<br />
einem zielgruppenübergreifenden Rahmen erfolgen.<br />
Angesichts der Integration der Zielgruppen in den Leistungserstellungsprozess<br />
(z. B. Bürgerberatung, Fremdenverkehr) und der<br />
zeitlichen Verzögerung zwischen Kauf und Inanspruchnahme<br />
einer regionalen Leistung lassen sich zahlreiche Gemeinsamkeiten<br />
mit dem Dienstleistungsmarketing ausmachen. Analog zu<br />
Dienstleistungen zeichnet sich auch das regionale Angebot durch<br />
einen hohen Anteil an Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften<br />
aus, d. h. durch Leistungen, deren Qualität sich erst während oder<br />
nach der Inanspruchnahme bzw. gar nicht beurteilen lässt. 6 Die<br />
Immaterialität vieler Einzelleistungen trägt zu einer Erhöhung des<br />
wahrgenommenen Risikos für die Zielgruppen bei.<br />
Da auf Grund ihrer vertrauensbildenden Eigenschaften der <strong>Marke</strong><br />
im Dienstleistungsmarketing besondere Bedeutung zukommt und<br />
– 5 –
nahezu keine unmarkierten Dienstleistungen existieren 7 , stellt sich<br />
die Frage, inwieweit der Aufbau einer <strong>Marke</strong> auch einen Beitrag<br />
für das Regionenmarketing leisten kann. Ein Indiz für die Aktualität<br />
des Themas „<strong>Marke</strong>“ in diesem Kontext sind auf der einen<br />
Seite zahlreiche Städte und Regionen, die diesen Titel für sich proklamieren<br />
8 , sowie auf der anderen Seite die in jüngster Zeit zunehmende<br />
Diskussion in der Wissenschaft 9 . Letztlich ergibt sich<br />
jedoch die Bedeutung einer <strong>Marke</strong> für die Austauschprozesse des<br />
Regionenmarketing aus den mit ihr verbundenen <strong>Marke</strong>nfunktionen.<br />
Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Rahmenbedingungen<br />
erfüllt eine Regionenmarke dabei auf der Anbieter- und Nachfragerebene<br />
komplexitätsreduzierende Funktionen. 10<br />
Unter verhaltenswissenschaftlichen Aspekten stellt eine starke<br />
<strong>Marke</strong> für den Nachfrager eine Orientierungshilfe bei der Auswahl<br />
von Leistungen dar. So können bereits die Bekanntheit einer<br />
Tourismusregion und die dort gesammelten Erfahrungen zur<br />
erneuten Wahl dieses Fremdenverkehrsziels beitragen. Als „information<br />
chunk“ reduziert eine Region als <strong>Marke</strong> somit Komplexität<br />
und Kosten der Informationsbeschaffung. Daneben wird<br />
einer starken <strong>Marke</strong> auf Grund ihrer Bekanntheit und Kompetenz<br />
Vertrauen entgegengebracht. Dieser Aspekt gewinnt im Regionenmarketing<br />
besondere Bedeutung, da, wie oben dargestellt, das<br />
regionale Angebot durch Erfahrungs- und Vertrauensmerkmale<br />
gekennzeichnet ist. Beispielsweise ist das Vertrauen eines Unternehmens<br />
in einen Wirtschaftsstandort Voraussetzung für finanzielle<br />
Investitionen in die Region. Die Identifikationsfunktion<br />
einer <strong>Marke</strong> drückt sich in der Verbundenheit der Bewohner mit<br />
einer Region aus, welche als Voraussetzung für einen glaubwürdigen<br />
Außenauftritt eines Standorts interpretiert werden kann.<br />
Aus Anbietersicht bildet die <strong>Marke</strong> einen Kristallisationspunkt für<br />
die beteiligten Akteure und trägt somit zur Kanalisierung der oft-<br />
– 6 –
mals divergierenden Interessen bei (Koordinationsfunktion). Es<br />
ist davon auszugehen, dass ein starker und tragfähiger <strong>Marke</strong>nkern<br />
ebenso starke Integrationspotenziale entfaltet wie organisatorischstrukturelle<br />
Koordinationsformen. Aufbauend auf dem<br />
nachfragerseitigen Nutzen dient eine <strong>Marke</strong> ferner der Profilierung<br />
bei den Zielgruppen einer Region sowie der Differenzierung<br />
gegenüber konkurrierenden Standorten. Eine etablierte<br />
<strong>Marke</strong> kann als Kommunikationsmittel genutzt werden und bildet<br />
somit die Basis für ein positives Image der Region.<br />
Die Spezifika des Regionenmarketing und die aufgezeigten <strong>Marke</strong>nfunktionen<br />
verdeutlichen, dass eine rein wirkungsbezogene<br />
Interpretation einer Regionenmarke jedoch zu kurz greift. Vielmehr<br />
ist der durch einen externen Fokus gekennzeichnete imageorientierte<br />
Ansatz der <strong>Marke</strong>nführung um eine interne Perspektive<br />
zu ergänzen. Dies geschieht im Rahmen des identitätsorientierten<br />
<strong>Marke</strong>nverständnisses, welches die Stärke einer <strong>Marke</strong><br />
auf eine ausgeprägte Identität zurückführt. Kern des identitätsorientierten<br />
Ansatzes der <strong>Marke</strong>nführung ist eine starke <strong>Marke</strong>nidentität<br />
als Voraussetzung für die Entwicklung und Festigung des<br />
Vertrauens in eine <strong>Marke</strong>. 11<br />
Bevor das Identitätskonstrukt Anfang der 1990er-Jahre Eingang<br />
in die betriebswirtschaftliche <strong>Marke</strong>nforschung fand, wurde die<br />
Identität von Städten und Regionen unter dem Begriff der „räumlichen<br />
Identität“ bereits in zahlreichen anderen Wissenschaftsdisziplinen<br />
diskutiert. 12 Ausgehend von der sozialwissenschaftlichen<br />
Verwendung des Identitätsbegriffs kann regionale Identität dabei<br />
in zweierlei Hinsicht interpretiert werden: Die Identifikation mit<br />
einer Region erfolgt ausschließlich intern und drückt die Verbundenheit<br />
einer Person zu einer räumlichen Bezugsebene aus. In<br />
Anlehnung an die Selbstkonzeptforschung lässt sich regionale<br />
Identität in diesem Sinne als Teilidentität der Identität einer Per-<br />
– 7 –
son auffassen. Die Identifizierung von einer Region verweist<br />
dagegen auf das Wahrnehmungsbild des Betrachters und rückt<br />
zusätzlich kognitive Aspekte der Beziehung zu einer Region in<br />
den Mittelpunkt. Diese als Merkmalszuschreibung zu interpretierende<br />
„psychologische Repräsentation“ kann sowohl in der Innenals<br />
auch in der Außenperspektive erfolgen. 13<br />
Während die erste Interpretationsform, aufbauend auf den Erkenntnissen<br />
der geografischen Regionalbewusstseinsforschung,<br />
spezielle Bedeutung für das Regionenmarketing gewinnt, bietet<br />
die zweite Auffassung unter normativen Gesichtspunkten einen<br />
direkten Anknüpfungspunkt an die identitätsorientierte <strong>Marke</strong>nführung.<br />
14 Hinsichtlich der Betrachtungsperspektive wird hier<br />
unterschieden in ein Selbstbild der <strong>Marke</strong>nidentität aus Sicht der<br />
internen Anspruchsgruppen sowie ein Fremdbild, welches das<br />
Image einer <strong>Marke</strong> in der Außenwahrnehmung charakterisiert.<br />
Authentizität und Stärke einer <strong>Marke</strong> werden dabei bestimmt<br />
durch das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen Selbst- und<br />
Fremdbild der <strong>Marke</strong>nidentität. Übertragen auf das Regionenmarketing<br />
bedeutet dies, dass das angestrebte Imageprofil einer<br />
Region von seinen Bewohnern gestützt bzw. das Selbstbild oder<br />
die existierenden Potenziale durch Maßnahmen des <strong>Marke</strong>ting<br />
nach außen getragen werden. Ziel des identitätsorientierten<br />
Regionenmarketing ist somit die Herstellung eines möglichst<br />
großen Fits zwischen Selbst- und Fremdbild einer Region.<br />
– 8 –
1.2 <strong>Westfalen</strong> und westfälische Identität in einem Europa<br />
der Regionen<br />
In einem Europa der Regionen sieht sich auch die Region <strong>Westfalen</strong><br />
nicht nur auf lokaler Ebene, sondern vermehrt international<br />
dem skizzierten Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Die Betroffenheit<br />
<strong>Westfalen</strong>s vom Standortwettbewerb wird eindrucksvoll in einer<br />
von der Heineken-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie beschrieben,<br />
in der eine Neuordnung Europas nach dem Subsidiaritätsprinzip<br />
in 75 historisch gewachsene Regionen vorgeschlagen<br />
wird. Exemplarisch wird in dieser Untersuchung die Region<br />
„Westfalia“ als starke und selbstständige Region mit hohem Profilierungspotenzial<br />
innerhalb eines solchen Europas hervorgehoben.<br />
15<br />
Die Ergebnisse der genannten Studie und die damit einhergehende<br />
Notwendigkeit zur Profilierung der Region <strong>Westfalen</strong> waren<br />
ein Auslöser für die Gründung der Stiftung „<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>“<br />
im Jahre 1999. Zwar ist die Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> keine<br />
Regionenmarketinginitiative im eigentlichen Sinne, doch Satzung<br />
und Zielvorstellungen deuten auf einen marketingähnlichen Aufgabenbereich<br />
hin. Zielsetzung einer integrativen Vermarktung der<br />
Teilregionen Sauerland, Siegerland, Ruhrgebiet, Münsterland,<br />
Ostwestfalen und Lippe unter der Dachmarke „<strong>Westfalen</strong>“ ist die<br />
Erlangung einer kritischen Masse als Basis für einen überregionalen<br />
Bekanntheitsgrad. Ein zentrales Ziel der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<br />
<strong>Initiative</strong> ist die Profilierung der europäischen Region <strong>Westfalen</strong><br />
im Wettbewerb der Regionen.<br />
Als informatorische Grundlage für die Profilierung der <strong>Marke</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> hat die Stiftung im Jahr 2001 eine umfangreiche Untersuchung<br />
zu identitätsstiftenden Standortfaktoren der Region<br />
durchgeführt. 16 Auf der Grundlage sekundärstatistischer Analysen<br />
– 9 –
sowie qualitativer Expertengespräche wurden dabei die Stärken<br />
und Schwächen in den Bereichen Kultur, Freizeit, Sport und<br />
Wirtschaft erhoben, welche im Folgenden knapp skizziert werden<br />
sollen.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten und auch<br />
dem Bundesland Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, welches erst im vergangenen<br />
Jahrhundert entstanden ist, weist die Region <strong>Westfalen</strong> eine<br />
lange und traditionsreiche Geschichte auf. Der Begriff <strong>Westfalen</strong><br />
hat in dieser Zeit nicht nur innerhalb seiner Grenzen, sondern<br />
deutschland- bzw. weltweite Bekanntheit erlangt. Prägendes<br />
geschichtliches Ereignis war der in Münster und Osnabrück ausgehandelte<br />
Westfälische Friede von 1648. Neben historischen<br />
Ereignissen dieser Tragweite wird die Region insbesondere<br />
anhand ihrer Bewohner charakterisiert, denen Eigenschaften wie<br />
Beharrlichkeit, Bodenständigkeit und Gastfreundlichkeit als<br />
typisch westfälisch zugeschrieben werden.<br />
Im Bereich Kultur verfügt die Region über keine „Leuchttürme“<br />
von internationaler Bekanntheit. Allerdings bietet sie auf Grund<br />
ihrer Vielfalt eine in Deutschland unverwechselbare Kulturlandschaft.<br />
Auch im sportlichen Bereich hat sich ein differenziertes<br />
Angebotsprogramm entwickelt. <strong>Westfalen</strong>typische Sportarten im<br />
Bereich des Freizeit- oder Breitensports sind der Pferdesport, Rad<br />
fahren oder Golf. Daneben haben sich im Spitzensport zahlreiche<br />
Mannschaften mit nationaler bzw. internationaler Bekanntheit etabliert<br />
(z. B. Borussia Dortmund, USC Münster). Diese Vielfalt des<br />
kulturellen und sportlichen Angebots bildet zugleich die Grundlage<br />
für die Attraktivität <strong>Westfalen</strong>s als Fremdenverkehrsziel. Als<br />
Tourismusregion mit reizvoller Landschaft, vielen Grünflächen<br />
sowie Bergen und Tälern gilt <strong>Westfalen</strong> als Ort der Ruhe und Erholung.<br />
Mehr als 20 Mio. Übernachtungen pro Jahr unterstreichen die<br />
Bedeutung <strong>Westfalen</strong>s als Fremdenverkehrsregion.<br />
– 10 –
Neben dem hohen Freizeit- und Erholungswert verfügt die Region<br />
über ein beachtliches wirtschaftliches Potenzial: Mit einer<br />
Quote von 120 Unternehmen pro 10.000 Einwohner liegt <strong>Westfalen</strong><br />
im nationalen Durchschnitt, und die Anzahl der Beschäftigten<br />
ist mit 3,3 Mio. für eine Region dieser Größenordnung selbst unter<br />
internationalen Gesichtspunkten ausgesprochen hoch. Demgegenüber<br />
lassen sich jedoch auch eindeutige Schwachstellen<br />
ausmachen: So ist die wirtschaftliche Struktur der Region vornehmlich<br />
durch den Mittelstand geprägt, während Unternehmen<br />
von internationaler Bedeutung die Ausnahme sind. Hinzu kommt<br />
der Fokus der Region auf das verarbeitende Gewerbe, der tertiäre<br />
Sektor hingegen ist in <strong>Westfalen</strong> stark unterrepräsentiert.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das in der Untersuchung<br />
skizzierte Bild <strong>Westfalen</strong>s durchaus positiv, jedoch ausgesprochen<br />
differenziert ist. Aufbauend auf den Analyseergebnissen<br />
lassen sich identitätsstiftende Faktoren im kulturellen, touristischen<br />
und wirtschaftlichen Bereich ausmachen, die bislang<br />
nicht ausreichend gebündelt werden. Die Vielfalt der Region<br />
<strong>Westfalen</strong> verdeutlicht somit die Notwendigkeit einer vernetzten<br />
Darstellung des regionalen Angebots und einer eindeutigen Profilbildung<br />
der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> in einem Europa der Regionen.<br />
1.3 Zielsetzung und Konzeption der Untersuchung<br />
Die obigen Ausführungen haben verdeutlicht, dass die Etablierung<br />
einer „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“ einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Profilierung der Region leisten kann. Die auf Sekundärstatistiken<br />
und Expertengesprächen aufbauende skizzierte Studie bietet<br />
dabei zwar erste Ansatzpunkte, eine auf dem <strong>Marke</strong>nverständnis<br />
basierende systematische Analyse der Wahrnehmung <strong>Westfalen</strong>s<br />
aus Sicht der Zielgruppen existiert jedoch bislang nicht. Zielset-<br />
– 11 –
zung der vorliegenden Untersuchung ist daher die Schaffung<br />
einer informatorischen Basis für die Ableitung von Maßnahmen<br />
zur Gestaltung und Etablierung der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>.<br />
Aufbauend auf den konzeptionellen Grundlagen der identitätsorientierten<br />
<strong>Marke</strong>nführung und der regionalen Identität umfasst<br />
die Untersuchung die folgenden Teilschritte, die zugleich den<br />
Bezugsrahmen der empirischen Untersuchung determinieren (vgl.<br />
Abbildung 1):<br />
■ Analyse des Selbstbildes der Region <strong>Westfalen</strong><br />
Auf Basis der personenbezogenen Interpretation regionaler<br />
Identität bildet das Zugehörigkeitsgefühl der Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />
den Ausgangspunkt der Untersuchung. Im Sinne eines<br />
Identifikationsankers ist hier die Verbundenheit der <strong>Westfalen</strong><br />
mit ihrer Region zu prüfen. Nach dieser graduellen Messung<br />
steht im Anschluss die mehrdimensionale Imageanalyse im<br />
Mittelpunkt: Zunächst wird mittels spontaner Nennungen die<br />
<strong>Band</strong>breite der Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />
eruiert. In gestützter Form wird dann <strong>Westfalen</strong> als <strong>Marke</strong>npersönlichkeit<br />
interpretiert und anhand abstrakter Eigenschaften<br />
beurteilt. Den Abschluss des ersten Teils der Untersuchung<br />
bildet die Bewertung der regionalen Angebotskomponenten<br />
aus der Sicht der Bewohner.<br />
■ Analyse des Fremdbildes der Region <strong>Westfalen</strong><br />
Im Sinne einer zielgruppenübergreifenden Profilierung der<br />
<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> wird die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung<br />
als externe Zielgruppe interpretiert. Anstelle der regionalen<br />
Verbundenheit wird hier zunächst der nationale Bekanntheitsgrad<br />
<strong>Westfalen</strong>s als eindimensionale Größe erhoben.<br />
Ebenfalls von Interesse ist in diesem Zusammenhang, wie klar<br />
das Vorstellungsbild von <strong>Westfalen</strong> bei den Bundesbürgern<br />
– 12 –
ausgeprägt ist. Aus Vergleichsgründen werden anschließend<br />
die Erhebungen zu Spontanassoziationen, Eigenschaften und<br />
Angebotskomponenten äquivalent zur Selbstbilduntersuchung<br />
durchgeführt.<br />
■ Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild<br />
der Region <strong>Westfalen</strong><br />
Nach der isolierten Analyse von Selbst- und Fremdbild werden<br />
diese einer vergleichenden Analyse unterzogen. Bezüglich der<br />
spontanen Assoziationen mit der Region sowie der standardisierten<br />
Eigenschafts- und Angebotsbewertung sollen dabei<br />
perspektivenbezogene Wahrnehmungslücken eruiert werden.<br />
In Kombination mit den weiteren Untersuchungsergebnissen<br />
bilden diese identifizierten Lücken den Ausgangspunkt für die<br />
Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen als letztem Punkt<br />
der Untersuchung.<br />
Selbstbildanalyse Fremdbildanalyse<br />
Bewohner <strong>Westfalen</strong>s (n=500) Bundesbürger (n=1000)<br />
Identifikationsanker<br />
Spontanassoziationen<br />
Eigenschaftsbeurteilung<br />
Angebotsbeurteilung<br />
Gegenüberstellung von<br />
Selbst- und Fremdbild<br />
Implikationen<br />
Abb. 1: Bezugsrahmen der Untersuchung<br />
– 13 –<br />
Bekanntheitsgrad<br />
Spontanassoziationen<br />
Eigenschaftsbeurteilung<br />
Angebotsbeurteilung
Aus der Konzeption des theoretischen Bezugsrahmens ergibt sich<br />
die Notwendigkeit von zwei Teilbefragungen, die aus Gründen<br />
der Vergleichbarkeit inhaltlich kongruent gehalten wurden: Im<br />
Rahmen einer aus Kosten-Nutzen-Erwägungen zweckmäßigen<br />
telefonischen Befragung wurden vom Meinungsforschungsinstitut<br />
TNS EMNID im Sommer 2002 500 Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />
sowie 1000 Bundesbürger anhand eines auf die Zielgruppen zugeschnittenen<br />
Fragebogens befragt. Der Fragebogen der Selbstbildanalyse<br />
(vgl. Anhang I) umfasste 8 Themenkomplexe mit insgesamt<br />
17 Fragen. Die Grundgesamtheit wurde definiert als die<br />
Bevölkerung <strong>Westfalen</strong>s ab 14 Jahren, bestehend aus den Teilregionen<br />
Sauerland, Siegerland, Ruhrgebiet, Münsterland, Ostwestfalen<br />
und Lippe. Die Stichprobe wurde entsprechend den Bevölkerungsanteilen<br />
innerhalb <strong>Westfalen</strong>s vorgenommen.<br />
Der für die Zielgruppe Bundesbürger konzipierte Fragebogen<br />
(vgl. Anhang II) umfasste 7 Fragenkomplexe, bestehend aus insgesamt<br />
16-20 Fragen, da aus Vergleichszwecken zusätzlich die<br />
Städte Bielefeld, Dortmund und Münster in die Befragung aufgenommen<br />
wurden. Um den zeitlichen Aufwand der Befragten<br />
jedoch nicht überzustrapazieren, wurden die Probanden bei diesen<br />
Fragen nur zu jeweils 2 von 4 Bezugsobjekten befragt, sodass sich<br />
der Stichprobenumfang hier um jeweils die Hälfte reduziert. Die<br />
Grundgesamtheit der externen Stichprobe wurde als die deutsche<br />
Wohnbevölkerung in Privathaushalten ab 14 Jahren definiert. Zur<br />
Vermeidung von Doppelbefragungen bzw. einer Verzerrung der<br />
Ergebnisse wurden die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s aus dieser Untersuchung<br />
ausgeschlossen, sodass sich folgende Stichprobenverteilung<br />
ergibt, die unter Berücksichtigung dieser Restriktion als<br />
repräsentativ angesehen werden kann: 17<br />
– 14 –
- Schleswig-Holstein 3,8 %<br />
- Hamburg 2,7 %<br />
- Niedersachsen 10,8 %<br />
- Bremen 1,0 %<br />
- Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> 12,9 %<br />
- Hessen 7,9 %<br />
- Rheinland-Pfalz 5,0 %<br />
- Baden-Württemberg 13,5 %<br />
- Bayern 15,7 %<br />
- Saarland 1,3 %<br />
- Berlin 5,2 %<br />
- Brandenburg 3,7 %<br />
- Mecklenburg-Vorpommern 2,5 %<br />
- Sachsen 6,5 %<br />
- Sachsen-Anhalt 4,0 %<br />
- Thüringen 3,5 %<br />
2. Ausgewählte Ergebnisse einer empirischen<br />
Untersuchung zur <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
Anknüpfend an den in Abbildung 1 dargestellten konzeptionellen<br />
Bezugsrahmen sollen in diesem Kapitel das Selbst- und Fremdbild<br />
der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> analysiert sowie kritisch gegenübergestellt<br />
werden.<br />
2.1 Analyse des Selbstbildes aus Sicht der Bewohner<br />
<strong>Westfalen</strong>s<br />
Die Profilierung einer Region als <strong>Marke</strong> kann nur authentisch<br />
umgesetzt werden, wenn die nach außen vermittelten Identitäts-<br />
– 15 –
merkmale auch von den Bewohnern einer Region getragen werden.<br />
18 Dementsprechend erfolgt im ersten Untersuchungsschritt<br />
eine Erhebung des Selbstbildes der westfälischen Bevölkerung.<br />
Zunächst wird die Tragfähigkeit des Begriffes „<strong>Westfalen</strong>“ als<br />
Profilierungsgrundlage analysiert und in diesem Zusammenhang<br />
untersucht, inwieweit sich die Bewohner mit ihrer Region identifizieren.<br />
Daraufhin wird erhoben, welche inhaltlichen Assoziationen<br />
die <strong>Westfalen</strong> mit ihrer Region verbinden. In diesem<br />
Zusammenhang ist es von Interesse, ob die Einschätzungen der<br />
Aspekte über alle Bewohner homogen sind oder ob sie sich nach<br />
ausgewählten Kriterien unterscheiden. Nachdem diese Beurteilung<br />
nach ausgewählten Eigenschafts- bzw. Angebotsdimensionen<br />
differenziert analysiert wird, erfolgt abschließend eine Erhebung<br />
des Globalurteils der Region <strong>Westfalen</strong> aus Sicht ihrer<br />
Bewohner.<br />
2.1.1 Tragfähigkeit des Begriffs „<strong>Westfalen</strong>“ als<br />
Identifikationsgrundlage<br />
Die Tragfähigkeit des Begriffes „<strong>Westfalen</strong>“ zur Profilierung der<br />
Region im Wettbewerbsumfeld erfordert eine hohe Verbundenheit<br />
der Bewohner mit ihrer Region. Zur Überprüfung dieses Identifikationsankers<br />
wurden den <strong>Westfalen</strong> verschiedene räumliche<br />
Bezugsebenen zur Beurteilung als Identifikationsbasis vorgelegt.<br />
Die diesbezügliche Auswertung erfolgte dabei zunächst über alle<br />
Befragten der Region <strong>Westfalen</strong> sowie zusätzlich differenziert<br />
nach soziodemografischen Kriterien.<br />
Obwohl die Verbundenheit mit allen abgefragten Raumebenen<br />
überdurchschnittlich stark ausgeprägt ist, bildet der Wohnort mit<br />
einem Wert von 1,86 für die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s die stärkste<br />
Identifikationsbasis, gefolgt von der Bundesrepublik Deutsch-<br />
– 16 –
land. Dieses Resultat ist wenig überraschend und deckt sich mit<br />
den Ergebnissen ähnlich angelegter Untersuchungen. 19 Aus der<br />
Perspektive <strong>Westfalen</strong>s ist jedoch interessant, dass nicht nur die<br />
Subregion (hier wurden in Abhängigkeit von der Wohngegend die<br />
einzelnen Teilregionen <strong>Westfalen</strong>s abgefragt), sondern auch das<br />
übergeordnete Bundesland Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> eine stärkere<br />
Identifikationskraft besitzt. Vor dem Hintergrund der langen Tradition<br />
der Region <strong>Westfalen</strong> im Vergleich zur „Schaffung“ Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>s<br />
im vergangenen Jahrhundert ist dieses Ergebnis<br />
eher überraschend.<br />
Wie stark fühlen Sie sich mit folgenden Städten oder Regionen verbunden?<br />
(1=stark verbunden - 5=nicht verbunden, Ø)<br />
Wohnort<br />
Deutschland<br />
Subregion (z. B.<br />
Münsterland)<br />
Geburtsort<br />
Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />
<strong>Westfalen</strong><br />
Europa<br />
Abb. 2: Identifikationsanker der Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />
1,86<br />
Bezieht man die Einschätzungen der Bewohner Bielefelds, Dortmunds<br />
und Münsters in die Analyse mit ein 20 , zeigen sich Ergebnisunterschiede<br />
in Abhängigkeit von der Herkunft. Abbildung<br />
3 macht deutlich, dass sich die Bewohner Bielefelds am stärksten<br />
mit ihrem Wohnort sowie Deutschland und Europa identifizieren,<br />
während die regionalen Bezugsebenen auf den hinteren Plätzen<br />
rangieren. Ein ähnliches Bild ergibt sich in Dortmund, wo West-<br />
– 17 –<br />
1,97<br />
2,14<br />
2,27<br />
2,32<br />
n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />
2,40<br />
2,41
falen als Identifikationsbasis ebenfalls auf dem letzten Platz liegt,<br />
die Differenzen zur Subregion (Westfälisches Ruhrgebiet) bzw.<br />
Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> jedoch noch stärker ausgeprägt sind. Einzig<br />
für die Bewohner Münsters rangiert <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich der<br />
Identifikationskraft vor dem Bundesland NRW, wobei auch hier<br />
die Differenzen zum Wohnort bzw. der Subregion Münsterland<br />
bestätigt werden.<br />
Wie stark fühlen Sie sich mit folgenden Städten oder Regionen verbunden?<br />
(1=stark verbunden - 5=nicht verbunden, Ø)<br />
Geburtsort<br />
Wohnort<br />
(Sub-)Region<br />
<strong>Westfalen</strong><br />
Nordrhein-<br />
<strong>Westfalen</strong><br />
Deutschland<br />
Europa<br />
<strong>Westfalen</strong> (n=500)<br />
Münster (n=300)<br />
1 2 3<br />
5<br />
Abb. 3: Vergleich des Identifikationsankers der <strong>Westfalen</strong> mit<br />
den Bewohnern aus Bielefeld, Dortmund und Münster<br />
Es kann festgehalten werden, dass auf Basis der obigen Ergebnisse<br />
die Region <strong>Westfalen</strong> einen relativ schwachen Identifikationsanker<br />
für seine Bewohner bildet. Da eine gemeinsame regionale<br />
Identität als Grundlage für die <strong>Marke</strong>nprofilierung angesehen<br />
werden kann, sind insbesondere die Differenzen in Bezug auf die<br />
untergeordnete Subregion bzw. das übergeordnete Bundesland als<br />
kritisch zu beurteilen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass<br />
– 18 –<br />
Dortmund (n=180)<br />
Bielefeld (n=164)
<strong>Westfalen</strong> als <strong>Marke</strong> eine wenig tragfähige Basis für ein Regionenmarketing<br />
ist. Da sich hieraus direkte Implikationen für eine<br />
Zielgruppenansprache ergeben, wurden in einem weiteren Untersuchungsschritt<br />
sozio-demografische Merkmale identifiziert,<br />
die die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> maßgeblich beeinflussen,<br />
wobei folgende Tendenzaussagen generiert wurden:<br />
- Alter: Mit zunehmendem Alter der Befragten (ab ca. 40 Jahre)<br />
nimmt die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> stark zu<br />
- Wohndauer: Mit längerer Wohndauer (ab ca. 30 Jahre) nimmt<br />
die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> stark zu<br />
- Bildung: Mit zunehmendem Bildungsstand der Befragten<br />
nimmt die Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> ab<br />
- Haushaltsgröße: Mehr-Personen-Haushalte identifizieren sich<br />
stärker mit <strong>Westfalen</strong> als Single-Haushalte<br />
Eine bivariate lineare Regression ergab, dass das Alter der Befragten<br />
(Hr 2 =9,5 %) und die Wohndauer (Hr 2 =7,7 %) den weitaus<br />
höchsten Varianzanteil der abhängigen Variablen „Identifikation<br />
mit <strong>Westfalen</strong>“ erklären. Zu berücksichtigen ist dabei, dass das<br />
Alter und die Wohndauer in hohem Maße miteinander korreliert<br />
sind. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Identifikation<br />
mit <strong>Westfalen</strong> nicht in allen Bevölkerungsschichten gleich ist,<br />
sondern augenscheinlich Zielsegmente mit unterschiedlichem<br />
Potenzial existieren.<br />
2.1.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />
Neben der graduellen Messung der regionalen Verbundenheit, d.<br />
h. der Identifikation mit einer Region, ist zur Überprüfung der<br />
regionalen Identität insbesondere die Identifizierung von einer<br />
Region zu analysieren. Diese ist in einer raumbezogenen Per-<br />
– 19 –
spektive durch die Beschreibung einer Region anhand von Merkmalen<br />
gekennzeichnet. Vor der gestützten Abfrage vorgegebener<br />
Items wurden die Befragten für eine grobe Erfassung des Selbstbildes<br />
zunächst um spontane Assoziationen zur Region <strong>Westfalen</strong><br />
gebeten. Diese Begriffe wurden zu übergeordneten Themenkomplexen<br />
verdichtet, wobei die meistgenannten in Abbildung 4<br />
dargestellt sind.<br />
Mit großem Abstand entfallen mehr als 16 % der Nennungen auf<br />
Assoziationen, die mit grüner Landschaft und Natur verbunden<br />
sind. In Kombination mit dem positiven Menschenschlag (Platz 2<br />
der Nennungen) deutet dies darauf hin, dass <strong>Westfalen</strong> als eine<br />
Region mit angenehmen Lebensbedingungen gesehen wird.<br />
Assoziationen, die <strong>Westfalen</strong> als Wirtschaftsstandort oder Fremdenverkehrsziel<br />
charakterisieren, sind dagegen eher zweitrangig.<br />
Es fällt auf, dass trotz der im vorherigen Kapitel relativ schwach<br />
Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als erstes<br />
dazu ein?<br />
(in % der Gesamtnennungen)<br />
grün, ländlich, Natur<br />
Menschen (positiv)<br />
Einzelne Städte<br />
Ruhrgebiet<br />
Landwirtschaft, Pferdezucht<br />
Verbundenheit<br />
Regionale Spezialitäten<br />
Menschen (negativ)<br />
Gebäude, Sehenswürdigkeiten<br />
Fußball<br />
Industrie<br />
Einzelne Regionen<br />
Kohle, Bergbau, Stahl<br />
3,72%<br />
3,60%<br />
– 20 –<br />
4,76%<br />
4,53%<br />
4,53%<br />
4,41%<br />
4,07%<br />
4,07%<br />
5,81%<br />
5,69%<br />
5,23%<br />
8,25%<br />
Abb. 4: Spontanassoziationen (Selbstbild)<br />
16,26%<br />
n=500 (<strong>Westfalen</strong>)
ausgeprägten Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> der Begriff „Verbundenheit“<br />
mit 4,76 % der Nennungen bereits an 6. Stelle genannt<br />
wird, ein Wert, der in der separaten Befragung in den drei Städten<br />
nicht erreicht wird. Das augenscheinlich vorhandene Verbundenheitsgefühl<br />
wird in einer isolierten Frage nach <strong>Westfalen</strong> somit<br />
stärker zum Ausdruck gebracht als im direkten Vergleich mit<br />
anderen räumlichen Bezugsebenen.<br />
Eine genauere Betrachtung der Ergebnisse macht deutlich, dass<br />
<strong>Westfalen</strong> nicht durchgängig als räumliche Einheit wahrgenommen<br />
wird: So charakterisieren die Bewohner ihre Region entweder<br />
anhand bestimmter Städte (Platz 3) oder einzelner Regionen,<br />
von denen insbesondere das Ruhrgebiet (5,69 %), das Münsterland<br />
(2,56 %) und das Sauerland (2,44 %) explizit genannt<br />
wurden. Auch andere Nennungen wie Fußball (zumeist Borussia<br />
Dortmund) oder Kohle und Bergbau deuten darauf hin, dass sich<br />
die Assoziationen häufig nur auf bestimmte Raumausschnitte<br />
konzentrieren. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass sich die<br />
genannten Assoziationen zumeist auf ein globales Bild beziehen,<br />
während symbolträchtige Einzelnennungen, wie berühmte Persönlichkeiten,<br />
regionale Veranstaltungen oder spezielle Einrichtungen,<br />
kaum Erwähnung finden.<br />
Da auch die Tendenz der Assoziationen einen Indikator der regionalen<br />
Identität bildet, stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß die<br />
Assoziationen mit <strong>Westfalen</strong> positiv bzw. negativ besetzt sind.<br />
Explizite Negativassoziationen lassen sich nur bei den Nennungen<br />
„Menschen (negativ)“ und „schlechtes Wetter“ (1,74 %) ausmachen,<br />
sodass sich mit 6,27 % ein relativ geringer Anteil negativer<br />
Nennungen ergibt. Neben diesen eindeutig negativen Nennungen<br />
existieren zwei weitere Bereiche, die gegebenenfalls<br />
negativ besetzt sein könnten: „Industrie“ bzw. „Kohle, Bergbau<br />
und Stahl“. Doch auch wenn diese Nennungen in der medialen<br />
– 21 –
Berichterstattung teilweise negativ diskutiert werden, lässt sich<br />
festhalten, dass die Spontanassoziationen mit <strong>Westfalen</strong> aus<br />
Sicht seiner Bewohner überwiegend positiv sind.<br />
2.1.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Eigenschaften<br />
Nachdem anhand spontaner Nennungen die <strong>Band</strong>breite der Assoziationen<br />
mit <strong>Westfalen</strong> eruiert werden konnte, wurde den Befragten<br />
in einem nächsten Schritt ein Merkmalskatalog vorgelegt, der in<br />
standardisierter Form einen direkten Vergleich mit dem Fremdbild<br />
ermöglicht. Auf einer abstrakten Ebene standen dabei zunächst die<br />
Eigenschaften einer Region im Sinne einer <strong>Marke</strong>npersönlichkeit<br />
im Mittelpunkt. Hier wurden die Soll-Anforderungen an eine ideale<br />
Region sowie anschließend die Realeinschätzung <strong>Westfalen</strong>s<br />
anhand dieser Merkmale erhoben. Die separat abgefragten Einschätzungen<br />
werden anschließend gegenübergestellt, um Stärken<br />
und Schwächen der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zu identifizieren.<br />
Die Befragten wurden zunächst gebeten, anhand einer Skala von<br />
„sehr wichtig“ bis „gar nicht wichtig“ ihre Idealanforderungen<br />
an eine Region darzulegen. Aus Abbildung 5 ist ersichtlich, dass<br />
bei durchgehend hoher Relevanz aller Kriterien den Eigenschaften<br />
„umweltbewusst“ und „gepflegt“ die größte Bedeutung<br />
zukommt. In Verbindung mit den ebenfalls hohen Werten in<br />
Bezug auf „sympathisch“ und „gemütlich“ deutet dies darauf hin,<br />
dass die <strong>Westfalen</strong> der Wohn- und Lebensqualität einer Region<br />
besonderen Stellenwert beimessen.<br />
Bei einer detaillierten Analyse der Idealanforderungen anhand<br />
sozio-demografischer Kriterien wird die hohe Relevanz der<br />
wohnstandortbezogenen Kriterien bestätigt. Allerdings stellen<br />
– 22 –
Frauen weitaus höhere Anforderungen an eine Region und räumen<br />
dabei den Faktoren „fortschrittlich“, „weltoffen“ und „gastlich“<br />
einen höheren Stellenwert als männliche Befragte ein. Auch<br />
bezüglich der Altersstruktur der Befragten ergeben sich größere<br />
Unterschiede: So stellen Jugendliche tendenziell geringere<br />
Anforderungen an eine Region als Senioren. Den Kriterien<br />
„lebenslustig“ und „gemütlich“ wird von dieser Altersgruppe<br />
jedoch ein recht hoher Stellenwert beigemessen. Ein ähnliches<br />
Bild zeichnet sich bei einer Berücksichtigung der Wohndauer ab:<br />
Während Personen mit einer kurzen Wohndauer in <strong>Westfalen</strong> eher<br />
„lebensbetonte“ Merkmale präferieren, sind länger ansässigen<br />
Bewohnern Kriterien wie „fortschrittlich“ oder „weltoffen“ wichtig.<br />
Dieses Bild bestätigt sich, wenn man zusätzlich das Bildungsniveau<br />
der Befragten in die Analyse einbezieht. Über alle Bildungsgruppen<br />
wird einer „umweltbewussten“ und „gepflegten“<br />
Region die höchste Bedeutung zugemessen, einzig Personen, die<br />
noch zur Schule gehen, präferieren einen „lebenslustigen“ und<br />
„gemütlichen“ Standort.<br />
Wenn Sie eine ideale Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden,<br />
wie wichtig wären Ihnen dann die folgenden Merkmale?<br />
(1=sehr wichtig - 5=gar nicht wichtig, Ø)<br />
umweltbewusst<br />
gepflegt<br />
sympathisch<br />
gastlich<br />
vertrauenswürdig<br />
gemütlich<br />
weltoffen<br />
lebenslustig<br />
attraktiv<br />
preiswert<br />
fortschrittlich<br />
1,71<br />
1,71<br />
Abb. 5: Anforderungen an eine ideale Region anhand von<br />
Eigenschaften (Selbstbild)<br />
– 23 –<br />
1,81<br />
1,81<br />
1,85<br />
1,92<br />
1,94<br />
1,97<br />
n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />
1,98<br />
2,02<br />
2,03
Zusammenfassend zeigt die Analyse, dass sich, insbesondere in<br />
Bezug auf die beiden erstgenannten Kriterien, eine relativ homogene<br />
Einschätzung einer idealen Region ergibt. Mit zunehmendem<br />
Alter, Wohndauer und Bildungsstand nimmt jedoch der<br />
Wunsch nach einer lebenswerten Region zu Gunsten von Modernität<br />
und Fortschrittlichkeit ab.<br />
Aufbauend auf der Ermittlung der Soll-Anforderungen anhand<br />
von Eigenschaften werden im Folgenden die Ist-Einschätzungen<br />
der <strong>Westfalen</strong> gegenüber ihrer Region auf einer Skala von „trifft<br />
sehr zu“ bis „trifft gar nicht zu“ eruiert. Aus Gründen der Vergleichbarkeit<br />
wurde dabei auf die bereits verwendeten 11 Anforderungskriterien<br />
zurückgegriffen. Die Realeinschätzung <strong>Westfalen</strong>s<br />
anhand dieser Eigenschaften ist Abbildung 6 zu entnehmen.<br />
Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich folgender Eigenschaften<br />
bewerten?<br />
(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu, Ø)<br />
sympathisch<br />
gemütlich<br />
gepflegt<br />
gastlich<br />
vertrauenswürdig<br />
umweltbewusst<br />
attraktiv<br />
lebenslustig<br />
fortschrittlich<br />
weltoffen<br />
preiswert<br />
Abb. 6: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Eigenschaften (Selbstbild)<br />
2,23<br />
2,25<br />
– 24 –<br />
2,38<br />
2,38<br />
2,39<br />
2,42<br />
2,50<br />
2,52<br />
2,54<br />
2,59<br />
n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />
2,82
Die Befragten vergeben durchgehend überdurchschnittliche<br />
Noten, wobei <strong>Westfalen</strong> insbesondere als „sympathisch“ und<br />
„gemütlich“ eingeschätzt wird. Relativ schlecht wird dagegen<br />
das Preisniveau der Region beurteilt. Zudem fällt auf, dass sämtliche<br />
Eigenschaften, die mit einem modernen bzw. dynamischen<br />
Standort assoziiert sind, auf den hinteren Plätzen genannt werden.<br />
Insgesamt zeigt sich, dass die Bewertungsrangfolge Analogien<br />
zur Wichtigkeit der Kriterien aufweist, wobei nur vermutet<br />
werden kann, dass die Relevanz der Kriterien von den realen<br />
Potenzialen einer Region abhängt.<br />
Die Analyse der Ist-Beurteilung nach Altersgruppen zeigt ein relativ<br />
homogenes Beurteilungsprofil der Befragten. Durchgängig<br />
wird <strong>Westfalen</strong> in erster Linie mit den Eigenschaften „sympathisch“<br />
bzw. „gemütlich“ assoziiert. Die älteste Bevölkerungsgruppe,<br />
die die größten Anforderungen an die Region stellt, beurteilt<br />
<strong>Westfalen</strong> hinsichtlich aller Kriterien tendenziell am besten.<br />
Einzig in Bezug auf „lebenslustig“ und „gemütlich“ sind die<br />
Werte mit denen der jüngeren Bevölkerung vergleichbar, die hier<br />
ebenfalls gute Werte vergibt. Diese Ergebnisse der Altersstrukturanalyse<br />
werden bei einer Berücksichtigung der Wohndauer bestätigt.<br />
Auch in Abhängigkeit vom Bildungsstand der Befragten ergeben<br />
sich signifikante Unterschiede in der Beurteilung <strong>Westfalen</strong>s.<br />
Hinsichtlich fast aller Kriterien schätzen Personen mit geringer<br />
Qualifikation die Region besser ein als der Durchschnitt. Einzig<br />
in Bezug auf Gemütlichkeit und Preisniveau wird <strong>Westfalen</strong> von<br />
Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem Studium ähnlich beurteilt.<br />
Zur Identifikation von Diskrepanzen zwischen den erhobenen<br />
Wichtigkeits- und Zufriedenheitsurteilen sind die isoliert ermittelten<br />
Soll- und Ist-Eigenschaften in Abbildung 7 vergleichend<br />
gegenübergestellt. Je weiter die Ist-Bewertung von den Soll-Wer-<br />
– 25 –
ten nach rechts abweicht, desto größer sind die Defizite in der<br />
Erreichung des Solls. Liegt das Ist-Profil links davon, so kann von<br />
einer Übererfüllung der Idealanforderungen gesprochen werden.<br />
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Eigenschaften in der<br />
Reihenfolge ihrer Relevanz von oben nach unten angeordnet.<br />
umweltbewusst<br />
gepflegt<br />
sympathisch<br />
gastlich<br />
vertrauenswürdig<br />
gemütlich<br />
weltoffen<br />
lebenslustig<br />
attraktiv<br />
preiswert<br />
fortschrittlich<br />
Soll-Anforderungen<br />
Ist-Bewertung<br />
1 2 3<br />
5<br />
Abb. 7: Soll-Ist-Vergleich der Eigenschaften (Selbstbild)<br />
Zunächst fällt auf, dass <strong>Westfalen</strong> in keinem der Kriterien die Idealanforderungen<br />
erfüllt und teilweise erhebliche Differenzen<br />
bestehen. Dies ist jedoch nicht per se negativ zu beurteilen, da das<br />
hohe Anspruchsniveau der Befragten zu Soll-Werten führt, die<br />
nahezu alle zwischen „sehr wichtig“ und „wichtig“ liegen und<br />
auch die Vergleichsanalysen anderer Städte zu ähnlichen Ergebnissen<br />
führen. 21<br />
Unter Berücksichtigung der Relevanz der Kriterien zeigen sich<br />
große Abweichungen bei den beiden wichtigsten Eigenschaften<br />
„umweltbewusst“ und „gepflegt“. Obwohl die Ist-Beurteilung<br />
<strong>Westfalen</strong>s hier überdurchschnittlich ausgeprägt ist, müssen diese<br />
Abweichungen auf Grund der Relevanz der Merkmale als kritisch<br />
bezeichnet werden. Weiterhin ergeben sich hohe Differenzen<br />
– 26 –
ezüglich der Eigenschaften „weltoffen“ und „preiswert“, die<br />
schon in der Ist-Beurteilung am schlechtesten bewertet wurden,<br />
jedoch weniger relevant sind. Mit Abweichungen von -0,33 und<br />
-0,42 kommen die Eigenschaften „gemütlich“ und „sympathisch“<br />
den Soll-Vorgaben am nächsten, sodass die in Abbildung 6<br />
ermittelten Stärken bei einem Vergleich mit den Idealvorstellungen<br />
bestätigt werden.<br />
2.1.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Angebotskomponenten<br />
Die Analyse <strong>Westfalen</strong>s anhand von Eigenschaften diente der<br />
Ermittlung des Globalimages der Region auf einem relativ<br />
abstrakten Niveau. Eine Verfeinerung dieser Bewertung zur<br />
Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen erfolgt in einem<br />
nächsten Schritt auf Basis einer Analyse des regionalen Angebots.<br />
Um eine hinreichende Vergleichbarkeit mit ähnlich gelagerten<br />
Untersuchungen zu gewährleisten, wurde dabei auf die Abfrage<br />
westfalenspezifischer Angebote verzichtet; stattdessen wurden<br />
die Angebotskomponenten zu übergeordneten Themen verdichtet.<br />
Analog zur Eigenschaftsbeurteilung wurden die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />
zunächst darum gebeten, ihre Anforderungen an eine ideale<br />
Region auf einer Skala von 1 bis 5 darzulegen. Abbildung 8<br />
verdeutlicht, dass die <strong>Westfalen</strong> der medizinischen Versorgung<br />
sowie der Wohnqualität die größte Bedeutung beimessen. Die im<br />
vorherigen Kapitel gewonnene Erkenntnis, dass eine Region in<br />
erster Linie eine angemessene Lebensqualität bieten muss, wird<br />
somit unterstrichen. Die folgenden Kriterien (Bildungseinrichtungen,<br />
Schulen, Kindergärten und Berufsperspektiven) zeigen<br />
jedoch, dass die <strong>Westfalen</strong> den Zukunftsaussichten jüngerer Zielgruppen<br />
eine ebenfalls hohe Bedeutung beimessen. Einen gerin-<br />
– 27 –
geren Stellenwert räumen die <strong>Westfalen</strong> dagegen dem Zeitvertreib<br />
ein, wie die Bewertung von Sportanlagen, Freizeitmöglichkeiten<br />
u. a. zeigt.<br />
Analog zur Beurteilung anhand von Eigenschaften offenbart eine<br />
Differenzierung hinsichtlich des Geschlechts auch hier Unterschiede<br />
in den Soll-Anforderungen. Sämtliche Kriterien, die sich<br />
auf einem Signifikanzniveau von 0,01 unterscheiden, werden<br />
dabei von Frauen als wichtiger eingestuft. Die größten Differenzen<br />
ergeben sich hinsichtlich der Faktoren „Einkaufsmöglichkeiten“<br />
und „Parkplätze“, was sich durch eine gesteigerte Shopping-Orientierung<br />
weiblicher Zielgruppen erklären lässt. Weiterhin<br />
räumen weibliche Befragte den Kriterien Bildungseinrichtungen<br />
bzw. Schulen und Kindergärten einen höheren Stellenwert<br />
ein.<br />
Wenn Sie eine ideale Region anhand von Angebotskomponenten beschreiben würden,<br />
wie wichtig wären Ihnen dann die folgenden Merkmale?<br />
(1=sehr wichtig - 5=gar nicht wichtig, Ø)<br />
Medizinische Versorgung<br />
Wohnqualität<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Schulen und Kindergärten<br />
Berufliche Perspektiven<br />
Sauberkeit<br />
Freundlichkeit der Menschen<br />
Verkehrsanbindung<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Landschaft<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
Wohnungsangebot<br />
Sportanlagen<br />
Parkplätze<br />
Gaststätten und Restaurants<br />
Wetter<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
1,47<br />
1,52<br />
1,66<br />
1,66<br />
1,66<br />
Abb. 8: Soll-Anforderungen an eine ideale Region anhand<br />
von Angebotskomponenten (Selbstbild)<br />
1,75<br />
1,76<br />
– 28 –<br />
1,86<br />
1,87<br />
1,90<br />
2,00<br />
2,09<br />
2,15<br />
2,26<br />
2,36<br />
2,36<br />
2,42<br />
n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />
2,49
Unterschiede in der Bedeutung des regionalen Angebots ergeben<br />
sich auch in Abhängigkeit vom Alter der Befragten. Ähnlich der<br />
Eigenschaftsbeurteilung stellen auch hier ältere Zielgruppen<br />
tendenziell höhere Anforderungen: Sehenswürdigkeiten, Landschaft,<br />
Verkehrsanbindung, Attraktivität des Wirtschaftsstandortes<br />
und Sportanlagen werden auf einem Signifikanzniveau von<br />
0,001 als wichtiger eingestuft, wobei der letztgenannte Faktor<br />
allerdings auch bei Personen unter 20 Jahren eine hohe Bedeutung<br />
hat. Eine Analyse der Angebotsbedeutung nach dem Bildungsstand<br />
der Befragten ergibt dagegen ein wenig aussagekräftiges<br />
Ergebnis. Zwar wird Sehenswürdigkeiten und Landschaft mit<br />
steigendem Bildungsgrad eine signifikant geringere Bedeutung<br />
beigemessen. Allerdings stufen auch Personen, die noch zur Schule<br />
gehen, diese Kriterien als eher unwichtig ein. In Bezug auf die<br />
Haushaltsgröße und das Einkommen der Befragten ergeben sich<br />
keine aussagekräftigen Unterschiede hinsichtlich der Anforderun-<br />
Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich ihres Angebots bewerten?<br />
(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu)<br />
Medizinische Versorgung<br />
Wohnqualität<br />
Landschaft<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Schulen und Kindergärten<br />
Verkehrsanbindung<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Sportanlagen<br />
Gaststätten und Restaurants<br />
Sauberkeit<br />
Wohnungsangebot<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Freundlichkeit der Menschen<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
Berufliche Perspektiven<br />
Parkplätze<br />
Wetter<br />
Abb. 9: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Angebotskomponenten (Selbstbild)<br />
1,94<br />
2,13<br />
2,14<br />
– 29 –<br />
2,21<br />
2,26<br />
2,30<br />
2,31<br />
2,36<br />
2,37<br />
2,39<br />
2,40<br />
2,41<br />
2,45<br />
2,55<br />
2,60<br />
2,68<br />
2,74<br />
n=500 (<strong>Westfalen</strong>)<br />
2,99
gen an das regionale Angebot. Anhand einer Regressionsanalyse<br />
zeigt sich, dass das Alter den größten Erklärungsbeitrag an den<br />
auftretenden Varianzen hat, wobei einzig die Bedeutung der<br />
Sehenswürdigkeiten in zufrieden stellendem Ausmaß durch die<br />
abgefragten Sozio-Demografika erklärt werden kann.<br />
Nach der Abfrage der Bedeutung des regionalen Angebots waren<br />
die Befragten aufgefordert, die Region <strong>Westfalen</strong> bezüglich der<br />
angeführten Angebotskomponenten zu bewerten (vgl. Abbildung<br />
9). Es werden alle Kriterien überdurchschnittlich beurteilt, wobei<br />
die Einschätzung der medizinischen Versorgung innerhalb der<br />
Region mit Abstand auf dem ersten Platz rangiert. Es folgen zahlreiche<br />
Angebotskomponenten, die bis zu einem Wert von 2,45<br />
(Freundlichkeit der Menschen) relativ homogen bewertet werden.<br />
Anschließend jedoch fällt das Urteil der Befragten ab: Sehenswürdigkeiten<br />
(2,55), Attraktivität des Wirtschaftsstandortes<br />
(2,60), Berufliche Perspektiven (2,68), Parkplätze (2,74) und insbesondere<br />
das Wetter in der Region (2,99) werden schlechter<br />
beurteilt. Dabei zeigen sich Analogien zu der bereits erfolgten<br />
Eigenschaftsanalyse: Auch hier werden die von den Bewohnern<br />
als wichtig erachteten Kriterien besser eingestuft, wobei der zu<br />
Grunde liegende Kausalzusammenhang nicht eindeutig feststellbar<br />
ist. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass <strong>Westfalen</strong> als<br />
eine Region mit hoher Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie<br />
einem adäquaten Bildungsangebot gilt.<br />
Unter Berücksichtigung sozio-demografischer Kriterien der<br />
Befragten ergeben sich keine signifikant unterschiedlichen Urteile<br />
hinsichtlich Geschlecht, Einkommen und Haushaltsgröße. In<br />
Bezug auf den Bildungsstand werden das Angebot an Sehenswürdigkeiten<br />
sowie Schulen und Kindergärten von Personen mit<br />
höherem Bildungsgrad schlechter bewertet. Als trennschärfstes<br />
Kriterium bezüglich der Angebotsbeurteilung erweist sich wie<br />
– 30 –
schon zuvor das Alter der Probanden, wobei sich insbesondere<br />
das Urteil der Senioren (älter als 65 Jahre) von dem der 21- bis 39-<br />
Jährigen unterscheidet: Auf einem Signifikanzniveau von 0,005<br />
bewertet die älteste Probandengruppe die Wohnqualität, Sehenswürdigkeiten,<br />
das Wetter, die Landschaft, Verkehrsanbindung und<br />
Sportanlagen besser als die zweitgenannte Gruppe. Als Tendenzaussage<br />
lässt sich festhalten, dass die positive Bewertung der<br />
Region mit steigendem Alter zunimmt, allerdings mit einigen<br />
Ausnahmen: Die beruflichen Perspektiven sowie Schulen und<br />
Kindergärten werden von Jugendlichen am besten beurteilt, als<br />
attraktiver Wirtschaftsstandort wird <strong>Westfalen</strong> am ehesten von<br />
den 18- bis 20-Jährigen eingeschätzt.<br />
Weitere Informationen über Stärken und Schwächen der Region<br />
lassen sich aus einem Vergleich der erhobenen Soll- und Ist-<br />
Urteile gewinnen. Aus Abbildung 10 geht hervor, dass <strong>Westfalen</strong><br />
hinsichtlich einiger Kriterien dem Angebot einer idealen Region<br />
relativ nahe kommt. Diese Angebotskomponenten (z.B. Sportanlagen,<br />
Gaststätten und Restaurants, Sehenswürdigkeiten) werden<br />
allerdings aus Zielgruppensicht auch als weniger bedeutsam eingestuft.<br />
Mit steigender Relevanz der Merkmale nehmen die Diskrepanzen<br />
zwischen Soll- und Ist-Urteil der Befragten zu. Als<br />
besonders kritisch ist die hohe Differenz bezüglich der beruflichen<br />
Perspektiven hervorzuheben (-1,02), ein Standortfaktor,<br />
dem aus Sicht der Befragten eine durchgehend hohe Bedeutung<br />
beigemessen wird.<br />
– 31 –
Medizinische Versorgung<br />
Wohnqualität<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Schulen und Kindergärten<br />
Berufliche Perspektiven<br />
Sauberkeit<br />
Freundlichkeit der Menschen<br />
Verkehrsanbindung<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Landschaft<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
Wohnungsangebot<br />
Sportanlagen<br />
Parkplätze<br />
Gaststätten und Restaurants<br />
Wetter<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Abb. 10: Soll-Ist-Vergleich des Angebots (Selbstbild)<br />
2.1.5 Gesamturteil<br />
Soll-Anforderungen<br />
Ist-Bewertung<br />
1 2 3<br />
5<br />
Nachdem im Rahmen der Eigenschafts- und Angebotsanalyse<br />
vielfältige differenzierte Urteile über die Region <strong>Westfalen</strong> erhoben<br />
wurden, bildet das Gesamturteil der Bewohner den<br />
Abschluss der Selbstbildbefragung. Anhand einer Skala von 1 =<br />
sehr positiv bis 5 = sehr negativ wurden die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />
gefragt, wie sie die Region insgesamt beurteilen. Aus Gründen der<br />
Vergleichbarkeit sind in Abbildung 11 die Referenzwerte von<br />
Befragungen in Bielefeld, Dortmund und Münster dargestellt.<br />
Es zeigt sich, dass die Beurteilung <strong>Westfalen</strong>s mit einem Durchschnittswert<br />
von 2,34 über alle Befragten nicht nur absolut, sondern<br />
auch in Relation zu den Vergleichsstädten positiv ausfällt.<br />
Einzig Münster wird von seinen Bewohnern eindeutig besser<br />
beurteilt. Analysiert man das Globalurteil der <strong>Westfalen</strong> nach<br />
– 32 –<br />
n=500 (<strong>Westfalen</strong>)
sozio-demografischen Kriterien, so zeigt sich eine ausgesprochen<br />
homogene Bewertung über alle Befragten. Allerdings ist ersichtlich,<br />
dass Personen mit dem niedrigsten Bildungsstand (Volksoder<br />
Hauptschule ohne Lehre) ein eindeutig besseres Urteil (2,09)<br />
als die anderen Gruppen abgeben und dass mit zunehmendem<br />
Alter das Gesamturteil tendenziell steigt (hiervon ausgenommen<br />
sei die Gruppe der Jugendlichen (bis 17 Jahre), die ein ähnlich<br />
positives Urteil abgibt).<br />
Wie würden Sie folgende Stadt/Region insgesamt beurteilen?<br />
(1= sehr positiv – 5= sehr negativ, Ø)<br />
Münster<br />
<strong>Westfalen</strong><br />
Dortmund<br />
Bielefeld<br />
Abb. 11: Gesamturteil (Selbstbild)<br />
2.1.6 Identifikation von Zielgruppen innerhalb <strong>Westfalen</strong>s<br />
Die Analyse der Beurteilung <strong>Westfalen</strong>s aus Sicht der Bewohner<br />
konnte bislang zahlreiche Informationen hinsichtlich spontaner<br />
und gestützter Assoziationen mit der Region zu Tage fördern. Eine<br />
effiziente Marktbearbeitung im Rahmen der <strong>Marke</strong>nführung ist<br />
jedoch ohne eine detaillierte Zielgruppenanalyse kaum möglich.<br />
In einem weiteren Untersuchungsschritt sollen deshalb die befrag-<br />
– 33 –<br />
1,99<br />
2,34<br />
2,51<br />
2,59
ten internen Bezugsgruppen zu homogenen Clustern zusammengefasst<br />
werden. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung<br />
wurde dabei eine Einstellungssegmentierung auf Basis der<br />
angegebenen Soll-Anforderungen an das regionale Angebot vorgenommen.<br />
Dieses Vorgehen wurde gewählt, weil das Angebot im<br />
Vergleich zu den anderen Daten (Eigenschaften, Werte, Sozio-<br />
Demografika) einen direkten Bezug zu konkreten Handlungsmaßnahmen<br />
aufweist. Soweit sich allerdings inhaltlich sinnvolle<br />
Aussagen ergeben, werden diese Kriterien zur Beschreibung der<br />
identifizierten Cluster herangezogen.<br />
Nachdem in einem ersten Schritt die interne Stichprobe um fehlende<br />
Werte eliminiert wurde, ergaben sich mit Hilfe des Single-<br />
Linkage-Verfahrens der Clusteranalyse 22 Ausreißer, die aus dem<br />
weiteren Verfahren ausgeschlossen wurden. Auf Basis der Ward-<br />
Methode konnten aus den 470 einbezogenen Fällen schließlich<br />
drei Cluster identifiziert werden, die sich hinsichtlich ihrer<br />
Anforderungen an eine Region deutlich voneinander unterscheiden:<br />
Cluster 1: „Die Domizil- und Shopping-Orientierten“<br />
Cluster 2: „Die Bodenständigen“<br />
Cluster 3: „Die unabhängigen Anspruchslosen“<br />
Die erste und zugleich kleinste Zielgruppe (30,6 % der Stichprobe)<br />
setzt sich aus Personen zusammen, die sich durch generell<br />
durchschnittliche Anforderungen an eine Region auszeichnen.<br />
Eine differenzierte Betrachtung der artikulierten Präferenzen<br />
macht jedoch deutlich, dass sie als ausgesprochen inaktiv charakterisiert<br />
werden können: Sowohl dem Wetter als auch dem Sportund<br />
Freizeitangebot wird von dieser Zielgruppe eine relativ geringe<br />
Bedeutung beigemessen. Relevante Entscheidungskriterien der<br />
„Domizil- und Shopping-Orientierten“ sind dagegen Woh-<br />
– 34 –
nungsangebot bzw. -qualität sowie die Verkehrsanbindung und<br />
Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Analysiert man dieses Cluster hinsichtlich seiner Ist-Beurteilung<br />
<strong>Westfalen</strong>s, so bestätigt sich die bereits zuvor gewonnene<br />
Erkenntnis der Angleichung von Soll- und Ist-Bewertung:<br />
Obgleich das Gesamturteil dieser Zielgruppe mit einem Wert von<br />
2,27 überdurchschnittlich positiv ausfällt, ist das Realbild <strong>Westfalen</strong>s<br />
eher mittelmäßig. Es fällt allerdings auf, dass der Region<br />
die Eigenschaften eines attraktiven Wirtschaftsstandortes relativ<br />
häufig zugesprochen werden. Schlecht fallen dagegen die<br />
Urteile bezüglich Parkplatz- und Wohnungsangebot sowie Schulen<br />
und Kindergärten aus.<br />
Im Verhältnis zu den anderen Gruppen fühlen sich die „Domizilund<br />
Shopping-Orientierten“ am stärksten mit <strong>Westfalen</strong> verbunden<br />
(Mittelwert: 2,35). Einen starken Identifikationsanker bildet<br />
für diese Personen zudem der Geburtsort. Zusätzlich lassen sich die<br />
Befragten anhand ihrer zentralen Wertevorstellungen charakterisieren,<br />
welche im Rahmen der Untersuchung ebenfalls abgefragt wurden.<br />
Hinsichtlich des Wertesystems zeichnet sich das Segment der<br />
„Domizil- und Shopping-Orientierten“ durch eine sozial-alternativfokussierte<br />
Orientierung aus: Toleranz, Solidarität und soziale<br />
Kontakte haben für dieses Cluster ebenso eine hohe Bedeutung wie<br />
ein umwelt-, energie- und gesundheitsbewusstes Leben.<br />
Analysiert man dieses Zielsegment anhand sozio-demografischer<br />
Merkmale, so liegt es bezüglich Alter (44,57 Jahre), Bildung und<br />
Einkommen im Durchschnitt aller Befragten. Kleinere Unterschiede<br />
ergeben sich hinsichtlich des Geschlechts (mehr Frauen)<br />
sowie der Haushaltsgröße: Der Anteil an Drei-Personen-Haushalten<br />
ist geringer als der Durchschnittswert, Vier-Personen-Haushalte<br />
sind dagegen häufiger anzutreffen.<br />
– 35 –
Ähnlich groß wie die erste Gruppe ist auch das zweite der identifizierten<br />
Cluster, „Die Bodenständigen“ mit einem Anteil von<br />
30,9 %. Diese Gruppe stellt grundsätzlich sehr hohe Anforderungen<br />
an eine Region, wobei die höchsten Anforderungen an die<br />
medizinische Versorgung, Schulen und Kindergärten sowie das<br />
Parkplatzangebot gestellt werden. Weniger wichtig sind den<br />
Befragten dagegen Kriterien die über den normalen Lebensstandard<br />
hinausgehen (z. B. Gaststätten und Restaurants).<br />
Auch eine Analyse dieser Gruppe bestätigt die Korrelation zwischen<br />
Ideal- und Realeindruck, da nahezu alle Angebotskomponenten<br />
<strong>Westfalen</strong>s von diesem Cluster am besten bewertet werden.<br />
Ausnahmen bilden lediglich die Merkmale „Attraktiver Wirtschaftsstandort“<br />
und „Gaststätten und Restaurants“, die vom<br />
ersten Cluster ähnlich bzw. besser beurteilt werden. Relativ gut<br />
bewertet dieses Segment dagegen das Sportangebot sowie die Bildungseinrichtungen<br />
der Region. Nicht überraschend ist auch, dass<br />
diese Gruppe das beste Gesamturteil aller Befragten abgibt<br />
(Mittelwert: 2,26).<br />
Ein zentrales Unterscheidungskriterium zu Cluster 1 bildet der<br />
erhobene Identifikationsanker. So entfaltet der Geburtsort, eine<br />
starke Identifikationsbasis für die erste Zielgruppe, eine relativ<br />
schwache Identifikationskraft für „Die Bodenständigen“. Demgegenüber<br />
fühlen sich diese stärker mit Deutschland bzw. Europa<br />
verbunden. Analysiert man das Wertesystem dieser Zielgruppe,<br />
so fällt die hohe Bedeutung persönlicher Sicherheit bzw. Freiheit<br />
auf, zwei Kriterien, denen über alle Zielgruppen und Kriterien<br />
die höchste Bedeutung zukommt. In Relation zu den anderen Clustern<br />
ist zudem die Orientierung an Tradition bzw. einer bequemen<br />
Lebensführung in diesem Cluster stark ausgeprägt.<br />
– 36 –
Gegenüber dem Durchschnitt der Befragten lässt sich die Zielgruppe<br />
der „Bodenständigen“ eindeutig soziodemografisch<br />
abgrenzen. So sind Frauen in diesem Cluster mit einem Anteil<br />
von 62,8 % überrepräsentiert. Auch liegt der Altersdurchschnitt<br />
dieser Gruppe mit 47,03 Jahren höher als der der beiden anderen<br />
Cluster. Betrachtet man die Alterstruktur genauer, so fällt auf, dass<br />
weniger Jugendliche und 21- bis 39-Jährige, dafür mehr 18- bis<br />
20-Jährige sowie Personen ab 60 Jahren in dieser Gruppe vertreten<br />
sind. Die letztgenannten Gruppen hatten sich bereits in den<br />
Einzelschritten der Selbstbildanalyse als diejenigen mit den<br />
besten Soll- bzw. Ist-Urteilen herauskristallisiert. Unterstellt man<br />
eine Korrelation zwischen Bildungsstand und Nettoeinkommen,<br />
so zeigt sich hinsichtlich beider Kriterien dieselbe Tendenz: Personen<br />
dieses Clusters sind in unteren Bildungs- bzw. Einkommensschichten<br />
jeweils überrepräsentiert, während ihr Anteil in<br />
höheren Klassen abnimmt.<br />
Als drittes und zugleich größtes Segment (38,5 %) konnte die<br />
Gruppe der „unabhängigen Anspruchslosen“ identifiziert werden,<br />
die durch die geringsten Idealanforderungen gekennzeichnet<br />
ist. Die geringste Bedeutung im Vergleich mit den beiden<br />
anderen Clustern werden der medizinischen Versorgung, der Verkehrsanbindung<br />
und dem Parkplatzangebot beigemessen. Wichtig<br />
sind diesem Zielsegment dagegen die Qualität des Wohnens sowie<br />
die Landschaft.<br />
Von allen Befragten zeichnet sich diese Zielgruppe durch das<br />
schwächste Zugehörigkeitsgefühl mit <strong>Westfalen</strong> aus (Mittelwert:<br />
2,45), auch das Bundesland NRW bildet einen schwachen<br />
Identifikationsanker. Im Unterschied zu den beiden anderen Segmenten<br />
ist hier allerdings die Verbundenheit mit dem gegenwärtigen<br />
Wohnort stark ausgeprägt. Auch wenn die Ausprägung aller<br />
Wertevorstellungen schlechter ausfällt als bei den anderen Clu-<br />
– 37 –
stern, lassen sich die „unabhängigen Anspruchslosen“ als gesellschafts,<br />
genuss- und freiheitsorientiert charakterisieren.<br />
Ebenso wie Cluster 2 lässt sich auch diese Gruppe anhand der<br />
erhobenen Sozio-Demografika eindeutig abgrenzen. Beschreibt<br />
man dieses Zielsegment anhand des Geschlechts, so stellt man<br />
fest, dass der Anteil männlicher Bewohner mit 54,9 % am größten<br />
ist (Durchschnitt 44,9 %). Hinsichtlich der Altersstruktur ist<br />
diese Zielgruppe ein Spiegelbild zu Cluster 2: Während Befragte<br />
bis 17 Jahren und zwischen 21 und 59 Jahren in dieser Gruppe<br />
überrepräsentiert sind, ist der Anteil von Personen über 60 Jahren<br />
signifikant geringer. Charakteristisches Merkmal dieser Zielgruppe<br />
ist zudem der hohe Wert für Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem<br />
Studium. Zudem verfügen die „unabhängigen<br />
Anspruchslosen“ über ein höheres Nettoeinkommen als der<br />
Durchschnitt aller Befragten, was sie aus ökonomischer Perspektive<br />
interessant erscheinen lässt. Allerdings besteht die zentrale<br />
Herausforderung darin, die eher negativen Einstellungen zu<br />
beeinflussen bzw. ein den Präferenzen und Wertevorstellungen<br />
entsprechendes Angebot zu gestalten.<br />
2.2 Analyse des Fremdbildes aus Sicht der Bundesbürger<br />
Gegenüber dem Selbstbild einer Region wird das Fremdbild als<br />
regionales Image aus Sicht der externen Zielgruppen interpretiert.<br />
Im Sinne des Akzeptanzkonzepts ist das Fremdbild das Ergebnis<br />
der subjektiven Wahrnehmung und Dekodierung der von einer<br />
Region als <strong>Marke</strong> ausgestrahlten Impulse. 23 Neben der Analyse<br />
von Einschätzungen und Identifikation der Bewohner <strong>Westfalen</strong>s<br />
ist somit im weiteren Verlauf der Untersuchung die Region <strong>Westfalen</strong><br />
aus Perspektive externer Anspruchsgruppen zu analysieren.<br />
– 38 –
Wie bereits eingangs erläutert, existieren neben den Bewohnern<br />
einer Region zahlreiche externe Bezugsgruppen. Aus mehreren<br />
Gründen sollen im Rahmen der vorliegenden Untersuchung diese<br />
Zielgruppen nicht ex ante festgelegt werden: Zum einen herrscht<br />
in der Literatur bislang keine einheitliche Meinung bezüglich der<br />
Ausgestaltung dieser Zielgruppen. Die Anzahl der genannten<br />
Gruppen variiert dabei von recht groben Unterteilungen (zumeist<br />
Touristen und Unternehmen 24 ) bis hin zu detaillierten Auflistungen<br />
25 . Zum anderen würde mit der Anzahl unterschiedlicher Zielgruppen<br />
auch die Komplexität einer solchen Untersuchung ansteigen,<br />
um den Stichprobenanforderungen in Bezug auf Repräsentativität<br />
gerecht zu werden. Um eine direkte Vergleichbarkeit mit<br />
den Ergebnissen der Selbstbildanalyse zu gewährleisten, soll auch<br />
im Rahmen der Fremdbilduntersuchung zunächst ein globales<br />
Image der Region <strong>Westfalen</strong> über die Gesamtstichprobe erhoben<br />
werden. Eine Differenzierung in Zielgruppen erfordert allerdings<br />
eine Ex-post-Differenzierung auf Basis der erhobenen Einschätzungen.<br />
Zusätzlich zu den bereits genannten sozio-demografischen Kriterien<br />
wie Alter, Bildung und Geschlecht soll im Rahmen der<br />
Fremdbildanalyse die geografische Herkunft der Befragten für<br />
eine detaillierte Untersuchung herangezogen werden. Dabei wird<br />
auf die sog. „Nielsen-Gebiete“ zurückgegriffen, die von A. C.<br />
Nielsen als fest umrissene Teilgebiete der Bundesrepublik<br />
Deutschland festgelegt und im Zuge der deutschen Wiedervereinigung<br />
um die neuen Bundesländer erweitert wurden. Insgesamt<br />
werden folgende Nielsen-Gebiete unterschieden:<br />
- Nielsen I: Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein,<br />
Niedersachsen<br />
- Nielsen II: Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />
- Nielsen IIIa: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland<br />
– 39 –
- Nielsen IIIb: Baden-Württemberg<br />
- Nielsen IV: Bayern<br />
- Nielsen V: Berlin<br />
- Nielsen VI: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt<br />
- Nielsen VII: Thüringen, Sachsen<br />
2.2.1 Bekanntheitsgrad und Vorstellungsbild<br />
Der Bekanntheitsgrad einer Stadt bzw. Region wird in empirischen<br />
Untersuchungen in verschiedenster Weise operationalisiert.<br />
So wurde beispielsweise der Bekanntheitsgrad des Münsterlandes<br />
1989 anhand der mit der Region vorhandenen Assoziationen<br />
gemessen 26 , während Kirchgeorg die Bekanntheit der Region<br />
Mitteldeutschland auch über die korrekte Zuordnung von Städten<br />
zu der Region operationalisiert 27 . Aus Gründen der Vergleichbarkeit<br />
mit anderen Studien wurde im Rahmen dieser Untersuchung<br />
jedoch die relativ häufig angewandte gestützte Abfrage der<br />
Bekanntheit herangezogen (vgl. Abbildung 12).<br />
Die Analyse zeigt, dass der Name <strong>Westfalen</strong> über 90 Prozent der<br />
Bevölkerung bekannt ist, ein Wert, der nur knapp unter dem der<br />
westfälischen Oberzentren Bielefeld, Dortmund und Münster<br />
liegt. Vergleicht man dieses Ergebnis mit dem Bekanntheitsgrad<br />
der Subregion Ostwestfalen-Lippe, der 2002 ebenfalls bundesweit<br />
ermittelt wurde, so ist festzuhalten, dass dieser mit 79 % signifikant<br />
niedriger liegt. 28<br />
– 40 –
Haben Sie schon einmal von folgenden Städten oder Regionen gehört?<br />
(Antwort=ja in Prozent)<br />
Dortmund<br />
Bielefeld<br />
Münster<br />
<strong>Westfalen</strong><br />
91,9%<br />
92,9%<br />
Abb. 12: Nationaler Bekanntheitsgrad der Region <strong>Westfalen</strong> im<br />
Vergleich mit Bielefeld, Dortmund und Münster<br />
Die Analyse des Bekanntheitsgrades erfolgt zunächst in Abhängigkeit<br />
von der geografischen Herkunft der Befragten. Den mit<br />
97,9 % höchsten Bekanntheitsgrad weist <strong>Westfalen</strong> innerhalb<br />
Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>s auf, es folgen die Gebiete Nielsen I bzw.<br />
Nielsen IIIa mit einem Wert von jeweils 92,3 %. Werte über 90 %<br />
erreicht <strong>Westfalen</strong> ebenfalls in Baden-Württemberg (91,8 %),<br />
Bayern (91,1 %) und Berlin (90,4 %). Über die geringste Bekanntheit<br />
verfügt <strong>Westfalen</strong> in den neuen Bundesländern, Nielsen VII<br />
(89,2 %) und Nielsen VIII (89,0 %). Die Ergebnisse machen deutlich,<br />
dass die Bekanntheit <strong>Westfalen</strong>s mit zunehmender geografischer<br />
Distanz des Wohnorts sukzessive abnimmt.<br />
Kaum signifikante Unterschiede hinsichtlich des Bekanntheitsgrades<br />
ergibt eine Analyse anhand statistischer Kriterien: Legt<br />
man den Bildungsgrad als Differenzierungsmaßstab zu Grunde,<br />
so ist festzustellen, dass bei niedrigerem Bildungsniveau tendenziell<br />
auch die Bekanntheit <strong>Westfalen</strong>s geringer ausfällt. Zudem<br />
– 41 –<br />
94,4%<br />
96,7%<br />
n=1000 (BRD)
liefert ein Mittelwertvergleichstest nach Scheffé auf einem Signifikanzniveau<br />
von 0,05 zwei homogene Untergruppen: Während<br />
nur drei Viertel der Personen mit Volks- oder Hauptschulabschluss<br />
ohne Lehre der Name <strong>Westfalen</strong> ein Begriff ist, liegen die Werte<br />
der anderen Befragten bei fast 90 bis 98 %. Die Ergebnisse bestätigen<br />
sich in einer Regressionsanalyse, die einzig den Bildungsgrad<br />
als erklärenden Faktor des Bekanntheitsgrades ausgibt.<br />
Neben dem Bekanntheitsgrad soll die Klarheit des inneren Vorstellungsbildes<br />
der Befragten als Indikator für die Stärke der Verankerung<br />
der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> herangezogen werden. Diese auch<br />
als Vividness bezeichnete Deutlichkeit des inneren Bildes gilt als<br />
Indiz für die gute Gedächtnisleistung einer <strong>Marke</strong>. 29 Aus Abbildung<br />
13 geht hervor, dass die Klarheit der Vorstellungsbilder<br />
<strong>Westfalen</strong>s und der Städte Bielefeld, Dortmund und Münster<br />
unterschiedlich ausfällt, wobei die klarsten Vorstellungen mit<br />
Dortmund verbunden werden. Die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>, obwohl<br />
weniger bekannt als die beiden anderen Städte, ist mit einem Wert<br />
knapp über 3 klarer im Gedächtnis verankert als Münster und Bielefeld.<br />
Zieht man für eine detailliertere Analyse die geografische Herkunft<br />
der Befragten heran, so zeigen sich Unterschiede in der<br />
angegebenen Klarheit des Vorstellungsbildes. Über das stärkste<br />
innere Bild der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> verfügen die Befragten aus Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz und dem Saarland (2,94) sowie aus Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />
(3,07). In einer zweiten Gruppe folgen die Befragten<br />
aus den Nielsen-Gebieten VII und I mit Werten von 3,23<br />
und 3,25. Eher schwächer ist das Vorstellungsbild bei den Bewohnern<br />
der übrigen Nielsen-Gebiete mit Werten um 3,5 ausgeprägt.<br />
Ähnlich wie der Bekanntheitsgrad nimmt somit auch die Klarheit<br />
des inneren Vorstellungsbildes mit zunehmender räumlicher<br />
Entfernung zu <strong>Westfalen</strong> tendenziell ab. Die weniger eindeuti-<br />
– 42 –
ge Rangfolge lässt sich damit erklären, dass in die Analyse nur die<br />
Befragten einbezogen wurden, die <strong>Westfalen</strong> nach eigenem<br />
Bekunden kennen.<br />
Teilweise höchst signifikante Ergebnisunterschiede hinsichtlich<br />
der Klarheit des Vorstellungsbildes ergeben sich unter Berükksichtigung<br />
der Sozio-Demografika. So haben männliche Zielpersonen<br />
mit einem Durchschnittswert von 3,15 ein deutlicheres<br />
Bild <strong>Westfalen</strong>s verankert als weibliche Befragte (3,46). Die<br />
Berücksichtigung der Alterstruktur der Probanden zeigt, dass die<br />
artikulierte Klarheit des Vorstellungsbildes mit zunehmendem<br />
Alter steigt. Insbesondere die Gruppe der über 60-jährigen unterscheidet<br />
sich hier signifikant von Personen unter 40 Jahren. Zieht<br />
man die Haushaltsgröße als Differenzierungskriterium heran, so<br />
bleibt festzuhalten, dass Zwei-Personen-Haushalte über das eindeutig<br />
klarste Vorstellungsbild verfügen. Es ist zu vermuten, dass<br />
sich diese Gruppe vornehmlich aus älteren Personen zusammen-<br />
Wie klar ist Ihr Vorstellungsbild der folgenden Städte und Regionen?<br />
(1=klar - 5=verschwommen, Ø)<br />
Dortmund<br />
<strong>Westfalen</strong><br />
Münster<br />
Bielefeld<br />
2,85<br />
– 43 –<br />
3,30<br />
3,32<br />
n=1000 (BRD)<br />
Abb. 13: Klarheit des Vorstellungsbildes der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> im<br />
regionalen Vergleich<br />
3,45
setzt, während in Mehr-Personen-Haushalten eher Personen der<br />
mittleren bzw. jüngeren Altersstufe anzutreffen sind.<br />
2.2.2 Spontane Assoziationen mit der Region <strong>Westfalen</strong><br />
Die bisherigen Ergebnisse der Fremdbildanalyse haben gezeigt,<br />
dass trotz der geringeren Bekanntheit die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> im<br />
regionalen Vergleich relativ klar in den Köpfen der Zielgruppen<br />
verankert ist. Dies lässt vermuten, dass die Befragten mit dem<br />
Begriff <strong>Westfalen</strong> deutlichere inhaltliche Assoziationen verknüpfen<br />
als mit den Städten Bielefeld und Münster. Die Analyse<br />
dieser Imagedimensionen soll analog zur Selbstbilduntersuchung<br />
zunächst ungestützt und anschließend anhand des vorab definierten<br />
Eigenschafts- bzw. Angebotskataloges erfolgen.<br />
Die von den Bundesbürgern mit der Region <strong>Westfalen</strong> spontan<br />
verbundenen Assoziationen sind Abbildung 14 zu entnehmen.<br />
Die meisten Nennungen entfallen hier auf die von grüner Natur<br />
geprägte Landschaft <strong>Westfalen</strong>s, dicht gefolgt von einzelnen<br />
Städten innerhalb <strong>Westfalen</strong>s. Stark verankert sind in den Köpfen<br />
der Bundesbürger zudem die Begriffe Landwirtschaft bzw. Pferdezucht,<br />
das Ruhrgebiet sowie die zu einem Oberbegriff<br />
zusammengefassten regionalen Spezialitäten <strong>Westfalen</strong>s.<br />
Insgesamt lassen sich nur 2,16 % der Nennungen als eindeutig<br />
negativ klassifizieren (Negativassoziationen mit den Bewohnern<br />
<strong>Westfalen</strong>s). Weiterhin können 8,82 % der Antworten sowohl<br />
positiv als auch negativ belegt sein (Industrie, Kohle, Bergbau,<br />
Stahl), wobei die Tendenz aus den Antworten nicht immer eindeutig<br />
hervorgeht. Zusammenfassend verfügt <strong>Westfalen</strong> bei den<br />
Bundesbürgern über ein generell positives Profil, welches zudem<br />
recht differenziert ausgeprägt ist. Kaum oder gar nicht genannt<br />
– 44 –
werden „Leuchttürme“ der Region, wie z. B. einzelne Personen,<br />
Sehenswürdigkeiten oder regionale Events.<br />
Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als erstes<br />
dazu ein?<br />
(in % der Gesamtnennungen)<br />
grün, ländlich, natürlich<br />
Einzelne Großstädte (BI, DO, MS)<br />
Landwirtschaft, Pferdezucht<br />
Ruhrgebiet<br />
Regionale Spezialitäten<br />
Fußball<br />
Kultur-/Freizeitangebot<br />
Einzelne Gebäude, Sehenswürdigkeiten<br />
Industrie<br />
Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />
Menschen (positiv/neutral)<br />
Verbundenheit<br />
Kohle, Bergbau, Stahl<br />
Abb. 14: Spontanassoziationen (Fremdbild)<br />
2.2.3 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Eigenschaften<br />
Wie die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s wurden auch die Bundesbürger<br />
gebeten, ihre Anforderungen an eine ideale Region auf einer<br />
Skala von „1 = sehr wichtig“ bis „5 = gar nicht wichtig“ anzugeben.<br />
Diese Soll-Anforderungen anhand von Eigenschaften sind in<br />
Abbildung 15 dargestellt. Bei einer durchgehend hohen Bedeutung<br />
aller Kriterien wird einer gepflegten Region aus Perspektive<br />
der Bundesbürger der höchste Stellenwert eingeräumt. Es folgen<br />
auf den weiteren Rängen die Eigenschaften „gastlich“,<br />
„umweltbewusst“ und „sympathisch“. Mit etwas Abstand wird<br />
auf dem letzten Platz das Merkmal „fortschrittlich“ genannt.<br />
– 45 –<br />
3,41%<br />
3,33%<br />
3,99%<br />
4,83%<br />
5,74%<br />
5,49%<br />
6,41%<br />
6,24%<br />
7,74%<br />
7,32%<br />
7,15%<br />
10,40%<br />
10,07%<br />
n=1000 (BRD)
Bei der Untersuchung des Soll-Images anhand sozio-demografischer<br />
Kriterien wird die Relevanz des Merkmals „gepflegt“ bestätigt,<br />
welches durchgehend eine hohe bis sehr hohe Bedeutung<br />
erfährt. Frauen messen dieser Eigenschaft einen noch höheren<br />
Stellenwert als männliche Befragte bei, stellen jedoch auch insgesamt<br />
höhere Anforderungen an eine Region: die Eigenschaften<br />
„gemütlich“, „gepflegt“, „gastlich“, „vertrauenswürdig“, „weltoffen“,<br />
„umweltbewusst“ und „preiswert“ werden von diesen als<br />
signifikant wichtiger eingestuft.<br />
Wenn Sie eine ideale Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden, wie<br />
wichtig wären Ihnen dann die folgenden Merkmale?<br />
(1=sehr wichtig - 5=gar nicht wichtig, Ø)<br />
gepflegt<br />
gastlich<br />
umweltbewusst<br />
sympathisch<br />
vertrauenswürdig<br />
weltoffen<br />
attraktiv<br />
gemütlich<br />
preiswert<br />
lebenslustig<br />
fortschrittlich<br />
1,72<br />
1,79<br />
Abb. 15: Anforderungen an eine ideale Region anhand von<br />
Eigenschaften (Fremdbild)<br />
1,81<br />
1,83<br />
Auch hinsichtlich des Alters ergeben sich unterschiedliche Anforderungen<br />
an eine ideale Region. So wird von den befragten Senioren<br />
(ab 65 Jahren) einem lebenslustigen Standort eine weitaus geringere<br />
Bedeutung beigemessen als von Personen unter 40 Jahren. Bis<br />
auf wenige Ausnahmen werden die geringsten Anforderungen von<br />
der Zielgruppe bis 18 Jahren gestellt. Besonders auffällig ist hier die<br />
– 46 –<br />
1,98<br />
2,00<br />
2,06<br />
2,07<br />
2,08<br />
2,14<br />
2,27<br />
n=1000 (BRD)
Bewertung der Eigenschaft preiswert: Während Jugendliche diesem<br />
Kriterium die geringste Bedeutung aller Merkmale (2,41) beimessen,<br />
steht diese Eigenschaft bei Personen zwischen 18 und 20 Jahren<br />
hinsichtlich der Relevanz an erster Stelle (1,56). Kriterienübergreifend<br />
lässt sich festhalten, dass das Anspruchsniveau an eine ideale<br />
Region mit zunehmendem Alter steigt.<br />
Ähnlich differenzierte Ergebnisse zeigen sich auch unter Berücksichtigung<br />
des Bildungsgrades der Bundesbürger. Hier lässt sich<br />
die Tendenzaussage ableiten, dass mit steigendem Bildungsniveau<br />
die Anforderungen an eine Region sinken, wobei allerdings<br />
Befragte, die noch zur Schule gehen, generell die geringsten<br />
Ansprüche stellen. Da sich diese in der Mehrzahl noch im jugendlichen<br />
Alter befinden, bestätigen sich hier die Ergebnisse der<br />
Altersklassenanalyse. Signifikante Ergebnisunterschiede ergeben<br />
sich hinsichtlich der Eigenschaften „gemütlich“ und „fortschrittlich“,<br />
die von Personen mit Volks- bzw. Hauptschulabschluss als<br />
wichtiger eingestuft werden sowie „gastlich“, „vertrauenswürdig“<br />
und „preiswert“, denen von Schulgängern eine im Vergleich mit<br />
anderen Gruppen geringere Bedeutung beigemessen wird. Keine<br />
nennenswerten Ergebnisunterschiede zeigen sich hinsichtlich<br />
Nettoeinkommen, Haushaltsgröße und Herkunft der Befragten.<br />
Die tatsächliche Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Eigenschaften ist Abbildung 16 zu entnehmen, in der die durchschnittliche<br />
Bewertung über alle befragten Bundesbürger wiedergegeben<br />
ist. Bei der Betrachtung dieses Realimages zeigt sich,<br />
dass <strong>Westfalen</strong> im Fremdbild zunächst als gastliche Region eingestuft<br />
wird. Relative Stärken werden der Region auch hinsichtlich<br />
der Eigenschaften „sympathisch“, „gepflegt“ und „gemütlich“<br />
zugeschrieben. Die übrigen Kriterien werden als durchschnittlich<br />
eingeschätzt. Das schlechteste Urteil entfällt auf das<br />
regionale Preisniveau.<br />
– 47 –
Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich folgender Eigenschaften bewerten?<br />
(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu, Ø)<br />
gastlich<br />
sympathisch<br />
gepflegt<br />
gemütlich<br />
umweltbewusst<br />
weltoffen<br />
fortschrittlich<br />
vertrauenswürdig<br />
lebenslustig<br />
attraktiv<br />
preiswert<br />
Abb. 16: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Eigenschaften (Fremdbild)<br />
2,15<br />
Im Gegensatz zu den untersuchten Sollanforderungen ergeben<br />
sich bei einer Differenzierung anhand des Geschlechts der Befragten<br />
keine signifikanten Beurteilungsunterschiede. Die geografische<br />
Herkunft dagegen lässt Aussagen hinsichtlich der Eigenschaften<br />
„weltoffen“ und „fortschrittlich“ zu: Von Befragten aus<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />
wird <strong>Westfalen</strong> fortschrittlicher als von Personen aus Norddeutschland<br />
(Nielsen I) eingestuft, Zielgruppen der Gebiete Nielsen<br />
VII und Nielsen VIII (Ostdeutschland) sehen die Region weltoffener<br />
als Befragte aus Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>. In der Grundtendenz<br />
lässt sich festhalten, dass der Region <strong>Westfalen</strong> mit zunehmender<br />
Entfernung ein moderneres Image zugesprochen wird.<br />
In Abhängigkeit vom Einkommen sowie der Haushaltsgröße kann<br />
die Einschätzung <strong>Westfalen</strong>s als relativ homogen bezeichnet werden.<br />
Hervorzuheben ist, dass <strong>Westfalen</strong> mit steigendem Nettoeinkommen<br />
der Befragten als weniger fortschrittlich gilt und das<br />
– 48 –<br />
2,30<br />
2,34<br />
2,36<br />
2,43<br />
2,46<br />
2,46<br />
2,49<br />
2,50<br />
2,53<br />
2,68<br />
n=415 (BRD)
Urteil mit zunehmender Haushaltsgröße insbesondere bezüglich<br />
der Merkmale „gepflegt“, „gastlich“, „vertrauenswürdig“ und<br />
„attraktiv“ abnimmt. Als trennschärfstes Kriterium aller Sozio-<br />
Demografika erweist sich das Alter der Zielpersonen: Bezüglich<br />
fast aller Kriterien wird <strong>Westfalen</strong> von Personen ab 60 Jahren<br />
signifikant besser eingestuft als von jüngeren Zielgruppen. Ein<br />
exakt umgekehrtes Ergebnis ergibt sich jedoch bezüglich der<br />
Eigenschaft „lebenslustig“. Unter Bezugnahme auf die Ergebnisse<br />
der Soll-Analyse scheint sich die Vermutung zu bestätigen,<br />
dass sich die Ist-Bewertung an den Soll-Anforderungen orientiert<br />
bzw. vice versa. Eine abschließend durchgeführte Regressionsanalyse<br />
belegt den im Vergleich hohen Erklärungsbeitrag des<br />
Alters, wenngleich absolut jeweils nur ein geringer Anteil der Ist-<br />
Beurteilung dadurch erklärt werden kann.<br />
Abschließend sollen die von den Bundesbürgern artikulierten<br />
Ideal-Anforderungen dem Real-Image <strong>Westfalen</strong>s gegenübergestellt<br />
werden. Die Ergebnisse des Soll-Ist-Vergleichs im Fremdbild<br />
sind Abbildung 17 zu entnehmen. Wie zu erwarten, weicht<br />
dabei die Ist-Beurteilung auf Grund der hohen Ansprüche von<br />
dem Soll-Profil ab, wobei die Differenzen bezüglich der Eigenschaften<br />
„gastlich“, „gemütlich“ und „fortschrittlich“ am geringsten<br />
ausfallen. Eine große Abweichung entfällt auf das Preisniveau<br />
in der Region, welches allerdings bei den Befragten eine<br />
untergeordnete Bedeutung besitzt. Die größten Unterschiede<br />
(jeweils 0,62) ergeben sich bezüglich der Merkmale „gepflegt“<br />
und „umweltbewusst“. Da <strong>Westfalen</strong> hier allerdings nicht grundsätzlich<br />
schlecht beurteilt wird, liegen diese Differenzen vornehmlich<br />
in den hohen Anforderungen der Befragten begründet.<br />
– 49 –
gepflegt<br />
gastlich<br />
umweltbewusst<br />
sympathisch<br />
vertrauenswürdig<br />
weltoffen<br />
attraktiv<br />
gemütlich<br />
preiswert<br />
lebenslustig<br />
fortschrittlich<br />
Soll-Anforderungen<br />
Ist-Bewertung<br />
1 2 3<br />
5<br />
Abb. 17: Soll-Ist-Vergleich der Eigenschaften (Fremdbild)<br />
2.2.4 Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Angebotskomponenten<br />
Für eine Konkretisierung der Fremdbildanalyse im Hinblick auf<br />
spezifische Angebotskomponenten wurden die Bundesbürger im<br />
Weiteren nach ihren Anforderungen an das regionale Angebot<br />
gefragt. Die Soll-Anforderungen an die Angebotskomponenten<br />
einer Region sind Abbildung 18 zu entnehmen. Es zeigt sich,<br />
dass allen vorgegebenen Items eine überdurchschnittliche Bedeutung<br />
beigemessen wird, wobei die medizinische Versorgung mit<br />
einem Wert von 1,47 an erster Stelle rangiert. Dahinter lassen sich<br />
drei Gruppen identifizieren, die in sich relativ homogen bewertet<br />
werden, sich jedoch untereinander abgrenzen. Die geringste<br />
Bedeutung über alle Angebotskomponenten wird dem Wetter in<br />
einer Region beigemessen. Fasst man die Angebotskomponenten<br />
zu Themenkomplexen zusammen, so wird deutlich, dass sich die<br />
Ansprüche der Bundesbürger insbesondere auf eine Region als<br />
Wohnort richten. Die für auswärtige Besucher interessanten<br />
– 50 –
Sehenswürdigkeiten sowie die Wirtschaftskraft einer Region sind<br />
für die Befragten von untergeordneter Bedeutung.<br />
Eine differenziertere Analyse der Soll-Anforderungen der<br />
Bundesbürger zeigt ein recht heterogenes Beurteilungsbild der<br />
Befragten. Als eines der trennschärfsten Kriterien konnte das<br />
Geschlecht der Zielpersonen ausgemacht werden: Fast alle vorgegebenen<br />
Angebotsitems werden von Frauen als signifikant<br />
wichtiger eingestuft als von den männlichen Befragten. Einzig das<br />
Sportangebot wird von beiden Gruppen als gleich relevant eingeschätzt,<br />
die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts von männlichen<br />
Befragten sogar noch wichtiger. Ähnlich wie im Eigenschaftsprofil<br />
stellen Frauen somit größere Ansprüche an eine Region als<br />
Männer.<br />
Wie würden Sie eine ideale Region hinsichtlich ihres Angebots bewerten?<br />
(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu)<br />
Medizinische Versorgung<br />
Wohnqualität<br />
Berufliche Perspektiven<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Sauberkeit<br />
Freundlichkeit der Menschen<br />
Schulen und Kindergärten<br />
Verkehrsanbindung<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Landschaft<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Wohnungsangebot<br />
Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
Parkplätze<br />
Sportanlagen<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Gaststätten und Restaurants<br />
Wetter<br />
1,47<br />
1,55<br />
1,59<br />
1,64<br />
1,66<br />
1,67<br />
Abb. 18: Soll-Anforderungen an eine ideale Region anhand<br />
von Angebotskomponenten (Fremdbild)<br />
1,70<br />
1,76<br />
Auch hinsichtlich des Alters der Befragten zeigen sich erhebliche<br />
Differenzen in den Soll-Anforderungen: Die Verkehrsanbin-<br />
– 51 –<br />
1,85<br />
1,89<br />
1,89<br />
1,93<br />
2,02<br />
2,23<br />
2,31<br />
2,35<br />
2,35<br />
2,48<br />
n=1000 (BRD)
dung wurde beispielsweise von älteren Personen, die auf öffentliche<br />
Verkehrsmittel angewiesen sind, für bedeutend wichtiger<br />
erachtet als von jüngeren Zielgruppen. Signifikante Unterschiede<br />
ergeben sich auch hinsichtlich der Kriterien Wohnqualität,<br />
Sehenswürdigkeiten, Landschaft, Attraktivität des Wirtschaftsstandorts<br />
und den Einkaufsmöglichkeiten, die allesamt mit zunehmendem<br />
Alter als wichtiger eingestuft wurden. Auf der anderen<br />
Seite werden die Berufsperspektiven sowie das regionale Freizeitund<br />
Sportangebot von jüngeren Zielpersonen, insbesondere bis 20<br />
Jahren, als eindeutig wichtiger beurteilt.<br />
Deutlich unterscheiden sich auch die Soll-Urteile der Bundesbürger,<br />
wenn man den Bildungsstand als Differenzierungsmerkmal<br />
heranzieht. Hier werden einzig das Angebot an Gaststätten und<br />
Restaurants, Bildungseinrichtungen und die beruflichen Perspektiven<br />
relativ homogen bewertet. Fast durchgehend stellen hier<br />
Personen mit Abitur bzw. abgeschlossenem Studium geringere<br />
Anforderungen als Befragte, die nur über einen Volks- bzw.<br />
Hauptschulabschluss verfügen. Auch Personen, die gegenwärtig<br />
noch die Schule besuchen, haben tendenziell geringe Ansprüche,<br />
allerdings bis auf zwei Ausnahmen: Sowohl das Angebot an<br />
Sport- als auch an Freizeitmöglichkeiten wird von dieser Gruppe<br />
wichtiger beurteilt als von den anderen Befragten. Bezüglich des<br />
Einkommens der Zielgruppen lassen nur die Kriterien Sehenswürdigkeiten,<br />
Freundlichkeit der Menschen und Einkaufsmöglichkeiten<br />
auf signifikante Unterschiede schließen: Mit steigendem<br />
Einkommen lässt die Bedeutung dieser Angebote für die<br />
Befragten nach. Geht man davon aus, dass mit steigendem Bildungsgrad<br />
auch das Einkommen ansteigt, so sind auch hier deutliche<br />
Korrelationen zu erkennen. Eine detaillierte Analyse anhand<br />
der Haushaltsgröße kommt zu dem Ergebnis, dass das Angebot an<br />
Sehenswürdigkeiten eher von kleineren Haushalten als wichtig<br />
erachtet wird, während Angebot und Qualität von Schulen bzw.<br />
– 52 –
Kindergärten insbesondere von Vier-Personen-Haushalten geschätzt<br />
werden, was unter sachlogischen Gesichtspunkten nachvollziehbar<br />
erscheint.<br />
Zur Identifikation relativer Stärken und Schwächen wurde im<br />
Anschluss an das Soll-Profil die Region <strong>Westfalen</strong> anhand der<br />
vorgegebenen Angebotskomponenten bewertet. Die Ergebnisse<br />
dieser Ist-Analyse in der Außenperspektive sind Abbildung 19 zu<br />
entnehmen. Sämtliche Angebote <strong>Westfalen</strong>s werden überdurchschnittlich<br />
bewertet, wobei das beste Urteil auf die medizinische<br />
Versorgung innerhalb der Region entfällt. Die auf den weiteren<br />
Plätzen folgenden Items lassen keine eindeutige Fokussierung<br />
erkennen, vielmehr wird <strong>Westfalen</strong> in verschiedensten Bereichen<br />
positiv eingeschätzt: Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten,<br />
Freundlichkeit der Menschen, Sauberkeit, Bildungseinrichtungen<br />
etc. Betrachtet man dagegen die eher schlecht beurteilten Ange-<br />
Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> hinsichtlich ihres Angebots bewerten ?<br />
(1=trifft sehr zu - 5=trifft gar nicht zu)<br />
Medizinische Versorgung<br />
Verkehrsanbindung<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Freundlichkeit der Menschen<br />
Sauberkeit<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Landschaft<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Schulen und Kindergärten<br />
Gaststätten und Restaurants<br />
Wohnqualität<br />
Sportanlagen<br />
Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
Berufliche Perspektiven<br />
Wohnungsangebot<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Parkplätze<br />
Wetter<br />
Abb. 19: Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> anhand von<br />
Angebotskomponenten (Fremdbild)<br />
1,93<br />
– 53 –<br />
2,01<br />
2,07<br />
2,12<br />
2,14<br />
2,19<br />
2,21<br />
2,21<br />
2,22<br />
2,27<br />
2,29<br />
2,31<br />
2,35<br />
2,36<br />
2,39<br />
2,41<br />
2,58<br />
n=420 (BRD)<br />
2,73
otskomponenten, so lassen sich zumindest zwei thematische<br />
Schwerpunkte ausmachen: Als attraktiver Wohnraum (Wohnqualität,<br />
2,29; Wohnungsangebot 2,39) wird <strong>Westfalen</strong> ebenso<br />
eingeschränkt gesehen wie als Wirtschaftsstandort mit<br />
Zukunftsperspektiven (attraktiver Wirtschaftsstandort 2,35;<br />
berufliche Perspektiven 2,36). Die mit Abstand schlechtesten<br />
Urteile entfallen jedoch auf das Parkplatzangebot sowie das Wetter<br />
in der Region.<br />
Im Unterschied zu den Idealvorstellungen der Bundesbürger ergeben<br />
sich in Bezug auf das Realimage <strong>Westfalen</strong>s zahlreiche Differenzen<br />
hinsichtlich der geografischen Herkunft der Befragten.<br />
Das grundsätzlich schlechteste Urteil erfährt <strong>Westfalen</strong> von den<br />
Bewohnern aus Nielsen II (Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>), die sich insbesondere<br />
in der Einschätzung der Bildungseinrichtungen, beruflichen<br />
Perspektiven, Attraktivität des Wirtschaftsstandorts, Verkehrsanbindung<br />
und Medizinischer Versorgung signifikant von<br />
Zielgruppen aus Nielsen VII (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt) bzw. Nielsen IV (Bayern) unterscheiden.<br />
Am positivsten wird <strong>Westfalen</strong> von Befragten aus Nielsen<br />
VII beurteilt, die neben den genannten Items auch die Sehenswürdigkeiten<br />
(besser als Nielsen I, Nielsen IV) und das Parkplatzangebot<br />
(besser als Nielsen V) signifikant besser einstufen.<br />
Es kann festgehalten werden, dass Zielpersonen mit großer geografischer<br />
Entfernung zu <strong>Westfalen</strong> zu einem tendenziell positiveren<br />
Urteil über die Region neigen.<br />
Die Berücksichtigung der sozio-demografischen Kriterien bei<br />
der Analyse zeigt ein weitaus homogeneres Profil der Befragten,<br />
als dies bei den Soll-Anforderungen der Fall war. So ergeben sich<br />
hinsichtlich des Geschlechts Differenzen bezüglich Wetter und<br />
Landschaft, welche von weiblichen Befragten besser beurteilt<br />
werden, sowie der Verkehrsanbindung, die von männlichen Ziel-<br />
– 54 –
personen positiver bewertet wird. Auch in Abhängigkeit vom<br />
Alter sind nur bei einzelnen Kriterien signifikante Unterschiede<br />
zu identifizieren: So werden die Sehenswürdigkeiten und die<br />
Attraktivität des Wirtschaftsstandorts von der Altersgruppe 21-39<br />
Jahre deutlich schlechter beurteilt als von Personen ab 60 Jahren.<br />
Das Wetter dagegen, welches über alle Altersgruppen hinweg am<br />
schlechtesten bewertet wird, erhält von der ansonsten kritischen<br />
Gruppe der 18- bis 20-Jährigen ein relativ positives Urteil. Dennoch<br />
lässt sich festhalten, dass mit zunehmendem Alter die Ist-<br />
Beurteilung der Region <strong>Westfalen</strong> besser ausfällt. Dieses Ergebnis<br />
bestätigt sich in einer abschließend durchgeführten, schrittweisen<br />
Regressionsanalyse: Trotz eines relativ geringen Erklärungsbeitrags<br />
an der jeweiligen Gesamtvarianz, zeigt sich hier ein<br />
durchgehend positiver Einfluss des Alters sowie ein negativer<br />
Einfluss des Einkommens (d.h. mit zunehmendem Nettoeinkommen<br />
fällt das Ist-Urteil schlechter aus).<br />
Den letzten Schritt der Fremdbildanalyse bildet die Gegenüberstellung<br />
von Ist- und Soll-Urteil der Angebotsbewertung <strong>Westfalen</strong>s<br />
(vgl. Abbildung 20). Auf Grund des hohen Anspruchsniveaus<br />
der Befragten verläuft auch hier das Ist-Profil rechts der Idealanforderungen,<br />
wobei jedoch mit abnehmender Relevanz der<br />
Kriterien eine Annäherung feststellbar ist. Bezüglich des Angebots<br />
an Sportanlagen kommt <strong>Westfalen</strong> augenscheinlich den<br />
Anforderungen an eine ideale Region sehr nahe, wobei diese hinsichtlich<br />
des gastronomischen Angebots sogar übererfüllt werden.<br />
Während die Soll-Ist-Abweichungen der meisten anderen<br />
Angebotskomponenten mit Werten bis 0,5 als akzeptabel bezeichnet<br />
werden können, lassen sich zwei kritische Differenzen identifizieren:<br />
Die Abweichungen bei der Bewertung der Wohnqualität<br />
(0,74) und den beruflichen Perspektiven (0,77) scheinen<br />
dabei nicht nur in der hohen Bedeutung, sondern ebenso in der<br />
relativ schlechten Ist-Beurteilung begründet. Während sich<br />
– 55 –
jedoch die Beurteilung der Berufsperspektiven im Rahmen dieser<br />
Untersuchung bereits als Defizit der Region abzeichnete,<br />
erscheint die abweichende Beurteilung der Wohnqualität aus Perspektive<br />
der Bundesbürger überraschend. Erklären lässt sich dies<br />
vermutlich dadurch, dass die mangelnde Kenntnis der Wohnqualität<br />
die Auswärtigen zu einer eher durchschnittlichen Beurteilung<br />
verleitet, während die Soll-Anforderungen davon unbeeinflusst<br />
bleiben.<br />
Medizinische Versorgung<br />
Wohnqualität<br />
Berufliche Perspektiven<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Sauberkeit<br />
Freundlichkeit der Menschen<br />
Schulen und Kindergärten<br />
Verkehrsanbindung<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Landschaft<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Wohnungsangebot<br />
Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
Parkplätze<br />
Sportanlagen<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Gaststätten und Restaurants<br />
Wetter<br />
Abb. 20: Soll-Ist-Vergleich der Angebotsbeurteilung<br />
(Fremdbild)<br />
2.2.5 Gesamturteil<br />
Soll-Anforderungen<br />
Ist-Bewertung<br />
1 2 3<br />
5<br />
Analog zur Selbstbildanalyse wurden auch die 1000 befragten<br />
Bundesbürger um ein abschließendes Gesamturteil über die<br />
Region <strong>Westfalen</strong> gebeten. Als regionale Vergleichsmaßstäbe<br />
wurden zusätzlich die Städte Bielefeld, Dortmund und Münster in<br />
die Analyse mit einbezogen (vgl. Abbildung 21).<br />
– 56 –
Zwar kommt das Gesamturteil <strong>Westfalen</strong>s von 2,43 nicht ganz an<br />
den Wert des Selbstbildes heran, doch kann auch das Urteil der<br />
Bundesbürger sowohl absolut als auch relativ als überdurchschnittlich<br />
bezeichnet werden. Eine detaillierte Analyse des<br />
Gesamturteils anhand sozio-demografischer Merkmale zeigt, dass<br />
das Gesamturteil über alle Befragten relativ homogen ausfällt.<br />
Signifikante Bewertungsunterschiede ergeben sich kaum, allerdings<br />
lassen sich zumindest hinsichtlich der Altersstruktur, Haushaltsgröße<br />
und Herkunft der Befragten Tendenzaussagen generieren:<br />
Das Urteil steigt mit steigendem Alter und Haushaltsgröße<br />
sowie bei Personen aus den östlichen Bundesländern.<br />
Wie würden Sie folgende Stadt/Region insgesamt beurteilen?<br />
(1= sehr positiv – 5= sehr negativ, Ø)<br />
Münster<br />
<strong>Westfalen</strong><br />
Dortmund<br />
Bielefeld<br />
Abb. 21: Gesamturteil (Fremdbild)<br />
2.2.6 Identifikation von Zielgruppen außerhalb <strong>Westfalen</strong>s<br />
Da wegen der Komplexität regionaler Zusammenhänge eine klare<br />
Profilierung einer Region als <strong>Marke</strong> nur in einem zielgruppenübergreifenden<br />
Rahmen erfolgen kann, wurde im Rahmen der<br />
Fremdbilduntersuchung die externe Zielgruppe „Bundesbürger“<br />
– 57 –<br />
2,24<br />
2,43<br />
2,52<br />
2,65<br />
n=1000
ex ante nicht aufgespalten. Allerdings haben die vorangegangenen<br />
Untersuchungen gezeigt, dass nicht alle Urteile über sämtliche<br />
Befragten homogen ausfallen. Es liegt nahe, auch diese Zielgruppe<br />
auf homogene Cluster zu untersuchen, die gleichzeitig die<br />
Basis für eine differenzierte Marktbearbeitung legen sollen. Analog<br />
zur Selbstbildanalyse wurden auch hier die Soll-Anforderungen<br />
der Bundesbürger als Ausdruck von Präferenzen bzw. Einstellungen<br />
als Segmentierungskriterien herangezogen. Nachdem<br />
die Stichprobe um Ausreißer und fehlende Werte bereinigt wurde,<br />
konnten mit Hilfe der Clusteranalyse 4 Zielgruppen identifiziert<br />
werden, die sich hinsichtlich ihrer Soll-Anforderungen voneinander<br />
unterscheiden:<br />
Cluster 1: „Die Bodenständigen“<br />
Cluster 2: „Die gebildeten Singles“<br />
Cluster 3: „Die strebsamen Arbeiter“<br />
Cluster 4: „Die freizeitorientierten Naturfreunde“<br />
Die Gruppe der „Bodenständigen“ ist mit 31,7 % der Befragten<br />
die größte der identifizierten Gruppen und stellt gleichzeitig ein<br />
für <strong>Westfalen</strong> attraktives Cluster dar. Zwar stellt diese Gruppe die<br />
mit Abstand größten Anforderungen an das Angebot einer<br />
Region (Schulen und Kindergärten, Bildungseinrichtungen und<br />
medizinische Versorgung sind durch die höchsten Ansprüche über<br />
alle Zielgruppen gekennzeichnet). Gleichzeitig fällt jedoch auch<br />
das Realurteil dieser Personen signifikant besser aus: Die 18 auf<br />
einer Skala von 1 bis 5 erfassten Kriterien werden ohne Ausnahme<br />
mit Werten zwischen 1,0 und 2,2 überdurchschnittlich positiv<br />
beurteilt. Entsprechend diesen Einzelurteilen fällt auch die<br />
Gesamtbewertung <strong>Westfalen</strong>s mit 2,29 am besten aus. Zudem ist<br />
das Bild <strong>Westfalen</strong>s bei den „Bodenständigen“ mit einem Durchschnittswert<br />
von 3,19 am klarsten verankert.<br />
– 58 –
Obwohl das erste Cluster durch ein durchgehend hohes Anspruchsniveau<br />
charakterisiert ist, sind Merkmale, die mit einem<br />
gehobeneren Lebensstandard verbunden sind, dieser Zielgruppe<br />
weniger wichtig (Gaststätten, Restaurants, Wohnqualität).<br />
Diese Charakterisierung schlägt sich auch in den Wertevorstellungen<br />
nieder, die vor allem durch eine „Orientierung an Bewährtem“,<br />
„Umwelt- und Energiebewusstsein“ sowie „persönlicher<br />
Sicherheit“ gekennzeichnet sind. Genussreiche Lebensführung<br />
bzw. ein ausgeprägtes Freizeitleben sind den „Bodenständigen“,<br />
gemessen am Durchschnitt, weniger wichtig. Die Verbindung<br />
eines hohen Anspruchsniveaus bei gleichzeitig geringer Bedeutung<br />
von Qualität/Luxus erscheint auf den ersten Blick paradox.<br />
In diesem Zusammenhang ist allerdings zu berücksichtigen, dass<br />
dieses Cluster generell dazu tendiert, gute (hier: anspruchsvolle)<br />
Werte zu vergeben.<br />
Die für eine gezielte Bearbeitung notwendige Kennzeichnung<br />
anhand von sozio-demografischen Kriterien verdeutlicht einige<br />
Unterschiede dieses Segments bezüglich des Gesamtdurchschnitts:<br />
Hinsichtlich der Altersstruktur sind die „Bodenständigen“<br />
von allen Zielgruppen durch den geringsten Anteil in der<br />
Altersgruppe der 21- bis 39-Jährigen gekennzeichnet, die sich in<br />
den vorhergehenden Analysen durch unterdurchschnittliche Beurteilungen<br />
<strong>Westfalen</strong>s auszeichnete. Demgegenüber ist dieses Cluster<br />
im Altersbereich der Senioren (ab 65 Jahren) mit einem<br />
Anteil von 38,2 % stark vertreten. Hinsichtlich des Einkommens<br />
dieser Zielgruppe fällt auf, dass sie recht stark in der Klasse bis<br />
3000 Euro vertreten ist, während in höheren Einkommensschichten<br />
andere Cluster dominieren.<br />
Relativ eindeutig lassen sich die „Bodenständigen“ auch anhand<br />
des Geschlechts abgrenzen: Während in der Gesamtstichprobe<br />
das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ausgeglichen ist,<br />
– 59 –
liegt der Anteil weiblicher Befragter in dieser Zielgruppe bei fast<br />
60 %. Eine detaillierte Analyse des Bildungsstandes offenbart ein<br />
eher niedriges Bildungsniveau dieses Zielsegments: 45 % der<br />
Befragten gaben an, maximal einen Volks- oder Hauptschulabschluss<br />
zu besitzen (Durchschnitt: 36,6 %), ein abgeschlossenes<br />
Studium bzw. Abitur haben demgegenüber nur 23 % (Durchschnitt:<br />
34,1 %).<br />
Während Cluster 1 durch die höchsten Anforderungen an eine ideale<br />
Region gekennzeichnet war, so urteilt Segment 2 genau gegensätzlich:<br />
Der „gebildete Single“ zeichnet sich durch ein ausgesprochen<br />
niedriges Anspruchsniveau aus. Von den anderen Zielgruppen<br />
unterscheidet ihn die gesteigerte Wichtigkeit von Landschaft,<br />
Wohnqualität bzw. Freundlichkeit der Menschen, weniger<br />
Bedeutung misst er Bildungseinrichtungen sowie Schulen und<br />
Kindergärten zu. Die geringste Bedeutung sämtlicher Zielgruppen<br />
über alle abgefragten Kriterien wird von dieser Zielgruppe dem<br />
Angebot an Parkplätzen gegeben.<br />
Wenig überraschend ist nach den bisherigen Erkenntnissen, dass<br />
diese Zielgruppe, mit 16,2 % der Befragten nur halb so groß wie<br />
Cluster 1, auch das schlechteste Ist-Urteil über <strong>Westfalen</strong> fällt.<br />
Das Gesamturteil tendiert mit einem Wert von 2,67 ebenso gegen<br />
„befriedigend“ wie die Einzelwertungen. Abweichend von der<br />
Rangfolge aller Bundesbürger ist die bessere Bewertung von<br />
Landschaft und Sehenswürdigkeiten; Schulen und Kindergärten<br />
sowie sonstige Bildungseinrichtungen werden dagegen negativer<br />
wahrgenommen. Auch bezüglich der abgefragten Wertevorstellungen<br />
zeichnet sich dieses Cluster durch eher schwache Präferenzen<br />
aus. Bis auf „Freizeitorientierung“ werden sämtliche Wertevorstellungen<br />
von dieser Gruppe als am wenigsten wichtig<br />
erachtet. Besonders auffällig gegenüber dem Durchschnitt ist die<br />
geringe Bedeutung, die den Faktoren „Orientierung an<br />
– 60 –
Bewährtem“ bzw. „Ausgeprägtes Familienleben“ beigemessen<br />
wird.<br />
Die Vermutung, dass sich diese Zielgruppe auf Grund der artikulierten<br />
Anforderungen und Wertevorstellungen zu einem großen<br />
Teil aus Singles zusammensetzt, wird durch die Analyse der Haushaltsgröße<br />
bestätigt: Während der Anteil der 1-Personen-Haushalte<br />
in der Gesamtstichprobe bei 23,2 % liegt, sind in diesem<br />
Cluster fast 27 % Single-Haushalte vertreten. Dies geht einher mit<br />
der Feststellung, dass bezüglich der Alterstruktur dieses Segment<br />
entweder der jüngsten oder ältesten Altersklasse zuzuordnen ist.<br />
In mittleren Altersklassen, in denen das Zusammenleben innerhalb<br />
einer Familie stärker ausgeprägt ist, sind die „gebildeten Singles“<br />
unterdurchschnittlich vertreten.<br />
Als Gegenstück zu dem ersten Cluster sind in diesem Zielsegment<br />
männliche Befragte häufiger anzutreffen (63,2 %). Das Einkommen<br />
der „gebildeten Singles“ ist als überdurchschnittlich<br />
zu beschreiben, wobei zusätzlich auffällt, dass mehr als ein Viertel<br />
der Befragten in dieser Gruppe angibt, zwischen 2.000 und<br />
2.500 Euro monatlich (netto) zu verdienen. Das sozio-demografische<br />
Merkmal mit der größten Diskriminanzwirkung zwischen<br />
Cluster 1 und 2 ist allerdings der Bildungsstand: Nur 26,8 % der<br />
„gebildeten Singles“ geben an, über einen Volks- oder Hauptschulabschluss<br />
zu verfügen (Cluster 1: 45 %). Demgegenüber<br />
haben 43,6 % dieses Zielsegments ihr Abitur bzw. Studium erfolgreich<br />
abgeschlossen (Cluster 1: 23,3 %). Ein hoher Bildungsstand<br />
ist somit ein zentrales Charakteristikum des zweiten Zielsegments.<br />
Etwas kleiner als das erste Segment, jedoch eindeutig größer als<br />
Cluster 2, ist die dritte externe Zielgruppe, „Die strebsamen<br />
Arbeiter“ (26,1 % der Gesamtstichprobe). Die Soll-Anforderun-<br />
– 61 –
gen an das Angebot einer Region sind in der Mehrzahl unterdurchschnittlich<br />
ausgeprägt, allerdings durch erhebliche Varianzen<br />
gekennzeichnet. Relativ wichtig sind dieser Zielgruppe sämtliche<br />
Bildungseinrichtungen, Schulen und Kindergärten, ein<br />
attraktiver Wirtschaftsstandort sowie berufliche Perspektiven.<br />
Geringere Bedeutung messen die Befragten dagegen sämtlichen<br />
Kriterien zu, die dem Zeitvertreib zuzuordnen sind (Freizeitangebot,<br />
Sportanlagen, Einkaufen, Freundlichkeit der Menschen). Die<br />
als wichtig erachteten Angebote werden von den „strebsamen<br />
Arbeitern“ auch tendenziell besser beurteilt.<br />
Auch das Werteprofil dieser Zielgruppe ist dadurch gekennzeichnet,<br />
dass man sich wenig Zeit für sich selbst nimmt: Der Faktor<br />
„Viel Freizeit“ ist der einzige, den diese Zielgruppe weniger wichtig<br />
als das zuvor beschriebene Zielsegment 2 erachtet. Große<br />
Bedeutung wird Bildung und Kultur sowie den Verpflichtungen<br />
innerhalb der Familie beigemessen. Im Unterschied zu den beiden<br />
zuvor genannten Zielgruppen lassen sich die „strebsamen Arbeiter“<br />
allerdings relativ schlecht anhand sozio-demografischer Kriterien<br />
abgrenzen. Haushaltsgröße und Geschlecht dieses Segments<br />
sind im Vergleich mit der Gesamtstichprobe als durchschnittlich<br />
zu bezeichnen. Hinsichtlich der Altersstruktur ist festzuhalten,<br />
dass dieses Segment überwiegend den „arbeitenden“<br />
Altersstufen (21-64 Jahre) zuzuordnen ist, während es in den<br />
Klassen bis 20 Jahre sowie dem Seniorenalter unterdurchschnittlich<br />
vertreten ist.<br />
Über alle Gruppen hinweg ist Cluster 3 am stärksten in Einkommensklassen<br />
ab 3000 Euro vertreten. Gegenüber dem Durchschnitt<br />
aller Befragten von 24,7 % sind 29,7 % der „strebsamen<br />
Arbeiter“ dieser Einkommensschicht zuzuordnen. Ein positiver<br />
Zusammenhang zwischen Einkommen und Bildung unterstellt,<br />
bestätigt sich dieses Ergebnis bei einer Analyse des Bildungsni-<br />
– 62 –
veaus, welches hier eine hohe Diskriminanzwirkung entfaltet: Nur<br />
22 % der Befragten verfügen einzig über einen Volks- bzw. Hauptschulabschluss<br />
(Durchschnitt: 34,6 %), fast 50 % dagegen haben<br />
ein abgeschlossenes Studium bzw. Abitur (Durchschnitt: 34,1<br />
%). Anhand der geografischen Herkunft lässt sich die Zielgruppe<br />
nicht eindeutig charakterisieren, jedoch kommen überdurchschnittlich<br />
viele Befragte aus den östlichen Nielsen-Gebieten V,<br />
VI und VII (30,4 % gegenüber durchschnittlich 25,8 %), tendenziell<br />
weniger dagegen aus dem Süden Deutschlands. Festzuhalten<br />
bleibt abschließend, dass <strong>Westfalen</strong> bei dieser Zielgruppe über<br />
den höchsten Bekanntheitsgrad aller Befragten verfügt (94,8<br />
%), relativ deutlich in den Köpfen der Befragten verankert ist<br />
(3,26) und nach Cluster 1 das zweitbeste Gesamturteil (2,43)<br />
erfährt.<br />
Als viertes Cluster der Fremdbildanalyse konnten „Die freizeitorientierten<br />
Naturfreunde“ identifiziert werden, die hinsichtlich<br />
der Größe (26,0 % der Stichprobe) mit Cluster 3 vergleichbar sind.<br />
Insgesamt ist dieses Zielsegment durch durchschnittliche Soll-<br />
Anforderungen gekennzeichnet, wobei es sich in den inhaltlichen<br />
Ausprägungen eindeutig von Cluster 3 differenziert. Waren dort<br />
die natur- und freizeitbezogenen Merkmale (Wetter, Freizeitangebot,<br />
Landschaft, Parkplätze) weniger wichtig, ist es hier umgekehrt.<br />
Die hohe Bedeutung dieser Kriterien lässt vermuten, dass es<br />
sich bei dieser Zielgruppe um potenzielle Besucher bzw. Touristen<br />
handelt. Weniger wichtig erscheinen dieser Zielgruppe die<br />
Bildungsangebote einer Region sowie berufliche Perspektiven.<br />
Das abgegebene Ist-Profil der „freizeitorientierten Naturfreunde“<br />
ist nahezu deckungsgleich mit dem Durchschnitt aller Befragten.<br />
Geringe Unterschiede sind einzig bei der besseren Beurteilung<br />
von Wetter, Parkplätzen und Gastronomie sowie dem schlechteren<br />
Urteil bezüglich Wirtschaftskraft und Berufsperspektiven in<br />
– 63 –
<strong>Westfalen</strong> ersichtlich. Auch die in dieser Zielgruppe verankerten<br />
Wertevorstellungen tendieren Richtung Durchschnittsurteil der<br />
Gesamtstichprobe, wobei sich die Freizeitorientierung dieses Clusters<br />
bestätigt. Genuss, Freizeit, Freiheit und Selbstentfaltung<br />
dominieren das Werteprofil dieses Segments, Verpflichtungen<br />
innerhalb der Gesellschaft und kulturelles Interesse sind von<br />
untergeordneter Bedeutung.<br />
Wenige Besonderheiten zeigen sich bei einer Beschreibung dieser<br />
Zielgruppe anhand sozio-demografischer Merkmale. Bezüglich<br />
der Bildungsstruktur fällt auf, dass die „freizeitorientierten Naturfreunde“<br />
leicht überdurchschnittlich in der Personenklasse mit<br />
Volks- bzw. Hauptschulabschluss vertreten sind (39,4 % gegenüber<br />
durchschnittlich 34,6 %). Im monatlichen Nettoeinkommen<br />
schlägt sich das niedrige Bildungsniveau allerdings nicht nieder,<br />
vielmehr ist dieses vierte Zielsegment in allen Einkommensklassen<br />
entsprechend dem Gesamtdurchschnitt vertreten. Aus dem<br />
erhöhten Anteil von 2- bis 3-Personen-Haushalten geht hervor,<br />
dass es sich bei den „freizeitorientierten Naturfreunden“ weder<br />
um Großfamilien, noch um Single-Haushalte wie im Segment 3<br />
handelt. Hinsichtlich der geografischen Herkunft ist dieses vierte<br />
Cluster durch ein Nord-Süd-Gefälle gekennzeichnet: weniger<br />
stark ist diese Zielgruppe in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> bzw. nördlich<br />
davon vertreten (Nielsen I und II). Relativ viele Befragte dieses<br />
Segments stammen dagegen aus den südlichen Bundesländern mit<br />
dem Schwerpunkt Bayern.<br />
2.3 Zusammenfassende Gegenüberstellung von Selbstund<br />
Fremdbild<br />
Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Region <strong>Westfalen</strong> von<br />
einem erhöhten regionalen Wettbewerb betroffen ist, konnte die<br />
– 64 –
Notwendigkeit zur Profilierung <strong>Westfalen</strong>s als eigenständige<br />
<strong>Marke</strong> ausgemacht werden. Zur Identifizierung imageprägender<br />
Eigenschaften und darauf aufbauender Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen<br />
wurde dabei hinsichtlich des Selbst- und des<br />
Fremdbildes der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> unterschieden. Die Ergebnisse<br />
der empirischen Untersuchung sollen im Folgenden zusammengefasst<br />
und anschließend gegenübergestellt werden.<br />
Ziel der Befragung der <strong>Westfalen</strong>-Bewohner war es, Ansatzpunkte<br />
über die Selbstwahrnehmung der <strong>Westfalen</strong> und ihrer Region zu<br />
erlangen. Eine erste Erkenntnis war, dass der Begriff <strong>Westfalen</strong><br />
gegenüber dem gegenwärtigen Wohnort, aber auch dem Bundesland<br />
Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> ein geringeres Identifikationspotenzial<br />
besitzt. Das Vorhandensein einer starken Identität als Voraussetzung<br />
für die <strong>Marke</strong>nprofilierung ist damit nur eingeschränkt<br />
erfüllt, zumal das Verbundenheitsgefühl bei den zukunftsträchtigen<br />
jüngeren Zielgruppen nochmals abfällt.<br />
Im Rahmen der bundesweiten Fremdbildanalyse wurde zunächst<br />
der Bekanntheitsgrad <strong>Westfalen</strong>s ermittelt, der mit 91,9 % absolut<br />
und relativ gut ausfällt. Überdurchschnittlich bekannt ist die<br />
Region <strong>Westfalen</strong> bei Personen mit einem höherem Bildungsniveau<br />
sowie Befragten, deren Wohnort im näheren Umkreis liegt.<br />
Im Vergleich mit den westfälischen Städten ist zudem das in den<br />
Köpfen verankerte Vorstellungsbild der Region relativ klar<br />
ausgeprägt, was als positiv im Hinblick auf die <strong>Marke</strong>nprofilierung<br />
gewertet werden kann. Das Vorstellungsbild wird mit zunehmender<br />
geografischer Nähe der Befragten deutlicher, ebenso bei<br />
Männern, älteren Befragten sowie Personen, die in 2-Personen-<br />
Haushalten leben.<br />
Die anschließende, in beiden Stichproben durchgeführte, ungestützte<br />
Analyse der Imagedimensionen zeigte ein recht einheit-<br />
– 65 –
liches Bild <strong>Westfalen</strong>s in der Innen- und Außenperspektive. In<br />
erster Linie wird <strong>Westfalen</strong> anhand seiner Natur und Landschaft<br />
charakterisiert und als Region mit hoher Lebensqualität angesehen,<br />
während das Bild <strong>Westfalen</strong>s als Wirtschaftsstandort bei<br />
den Befragten kaum verankert ist. Der hohe Anteil der Nennungen,<br />
die auf einzelne Städte bzw. Subregionen entfallen, machte<br />
deutlich, dass <strong>Westfalen</strong> nur eingeschränkt als räumliche Einheit<br />
wahrgenommen wird. Dieses Ergebnis geht einher mit der<br />
obigen Erkenntnis einer schwach ausgeprägten regionalen Identität<br />
innerhalb <strong>Westfalen</strong>s. Insgesamt fallen die spontanen Assoziationen<br />
durchweg positiv aus, wobei negative Nennungen überwiegend<br />
von den eigenen Bewohnern hervorgebracht werden.<br />
Sowohl im Selbst- als auch im Fremdbild ist das Profil <strong>Westfalen</strong>s<br />
differenziert, regionale „Leuchttürme“ sind in den Köpfen<br />
der Zielgruppen kaum verankert.<br />
Die Bewohner <strong>Westfalen</strong>s, und auch die Bundesbürger stellen<br />
hohe Erwartungen an eine Region, die unabhängig von der Motivation<br />
der Befragten (z. B. Wohnen, Reisen) sauber und gepflegt<br />
sein muss. Im Selbst- und im Fremdbild zeigt sich, dass Frauen<br />
und ältere Personen die höchsten Ansprüche stellen. Jüngere<br />
Personen legen Wert darauf, dass die Region lebenslustig und<br />
gemütlich ist. Das Ist-Profil <strong>Westfalen</strong>s aus Sicht seiner Bewohner<br />
hat verdeutlicht, dass die Region als sehr lebenswert und traditionell<br />
eingeschätzt wird, wobei die als wichtig erachteten Kriterien<br />
von den Befragten auch als gut beurteilt wurden. Analog<br />
dazu vergab die Personengruppe mit den höchsten Anforderungen<br />
auch das insgesamt beste Urteil über <strong>Westfalen</strong>. Inhaltlich und von<br />
der Rangfolge der Merkmale wird <strong>Westfalen</strong> von den Bundesbürgern<br />
ähnlich beurteilt, bei einer direkten Gegenüberstellung von<br />
Selbst- und Fremdbild werden jedoch auch einige Unterschiede<br />
deutlich. In Abbildung 22 sind die abweichenden Urteile im<br />
Selbst- und Fremdbild dargestellt, wobei die nach links ausschla-<br />
– 66 –
genden Balken eine bessere Bewertung der Bewohner kennzeichnen,<br />
während die nach rechts gerichteten Balken für ein positiveres<br />
Urteil der Bundesbürger stehen.<br />
...Selbstbild<br />
Bessere Beurteilung im... ...Fremdbild<br />
gastlich<br />
preiswert<br />
weltoffen<br />
fortschrittlich<br />
gepflegt<br />
lebenslustig 0,02<br />
0,01 umweltbewusst<br />
0,03 attraktiv<br />
0,07 sympathisch<br />
0,1<br />
vertrauenswürdig<br />
0,11<br />
gemütlich<br />
Selbstbild Fremdbild<br />
Abb. 22: Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild<br />
der Eigenschaftsbeurteilung (Abweichung vom<br />
Mittelwert)<br />
Es wird deutlich, dass <strong>Westfalen</strong> von den eigenen Bewohnern eher<br />
als gemütlich, vertrauenswürdig, sympathisch, attraktiv und<br />
umweltbewusst eingeschätzt wird. Die größeren Ausschläge und<br />
somit auch das bessere Urteil ergibt allerdings die Bewertung in<br />
der Außenperspektive. Die dort genannten Merkmale lassen darauf<br />
schließen, dass <strong>Westfalen</strong> von außen als moderner und gastfreundlicher<br />
eingeschätzt wird als von seinen Bewohnern.<br />
Bezieht man die geografische Entfernung der Befragten in die<br />
Analyse ein, so verstärkt sich diese Erkenntnis: Mit zunehmender<br />
räumlicher Distanz zu <strong>Westfalen</strong> werden der Region eher die<br />
Eigenschaften gastlich, weltoffen und fortschrittlich zugeschrieben.<br />
– 67 –<br />
0,04<br />
0,07<br />
0,14<br />
0,13<br />
0,23
Die im Anschluss an die Eigenschaftsanalyse durchgeführte<br />
Untersuchung des regionalen Angebots hat bestätigt, dass sämtliche<br />
Befragte zunächst einen Wohnort präferieren, eine Region als<br />
Tourismusziel bzw. Wirtschaftsstandort ist dagegen zweitrangig.<br />
Recht hohe Bedeutung wurde von allen Zielgruppen auch den<br />
beruflichen Perspektiven zugeschrieben. Diese konnten zusammen<br />
mit dem mangelnden Wirtschaftsimage als eines der größten<br />
Defizite <strong>Westfalen</strong>s im Selbst- und Fremdbild identifiziert<br />
werden. Eine Ausnahme bilden hier innerhalb <strong>Westfalen</strong>s die jüngeren<br />
Zielgruppen, die <strong>Westfalen</strong> eher als wirtschaftlich und<br />
beruflich attraktiv kennzeichnen, obwohl sie ansonsten eher zu<br />
einem negativen Urteil neigen. Bundesweit fällt das Urteil inhaltlich<br />
relativ homogen aus, allerdings unterscheidet sich die Tendenz<br />
in Abhängigkeit von der geografischen Herkunft: Während<br />
Befragte innerhalb Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>s insbesondere Berufsperspektiven,<br />
Wirtschaftsimage und Verkehrsanbindung als<br />
schlecht charakterisieren, steigt das Urteil bezüglich aller Kriterien<br />
mit zunehmender Distanz des Wohnorts. Das wiederum lässt<br />
vermuten, dass das Fremdbild auch in Bezug auf das regionale<br />
Angebot besser ausfällt als die Selbstbildanalyse. Dies wird bei<br />
einer Betrachtung von Abbildung 23 bestätigt, in der die Ist-Beurteilung<br />
von Selbst- und Fremdbild vergleichend gegenübergestellt<br />
ist.<br />
Obwohl die Ergebnisse der Einzelanalysen gezeigt haben, dass die<br />
inhaltliche Rangfolge der Kriterien ähnlich ist, werden hier<br />
erhebliche Unterschiede in der konkreten Bewertung deutlich.<br />
Im Selbstbild werden einzig die Landschaft und die Wohnqualität<br />
besser beurteilt, letztere vermutlich deshalb, weil Auswärtige<br />
diese kaum beurteilen können und deshalb zu eher durchschnittlichen<br />
Noten tendiert haben. Sämtliche weiteren der insgesamt 18<br />
abgefragten Angebotskomponenten werden von den Bundesbürgern<br />
besser beurteilt. Hervorzuheben ist, dass das Image Westfa-<br />
– 68 –
lens als Wirtschaftsstandort mit guten Berufsaussichten bundesweit<br />
stärker verankert ist als bei den eigenen Bewohnern. Auch<br />
schätzen sich die Bewohner selbst als weniger freundlich ein, als<br />
sie von außen wahrgenommen werden. Diese Ergebnisse sind als<br />
gleichsam überraschend wie auch kritisch zu beurteilen, da Personen<br />
mit einer vermeintlich besseren Kenntnis der Region<br />
(Bewohner) diese fast durchgehend schlechter beurteilen. Zumindest<br />
teilweise mag das in einer tendenziell kritischeren Grundhaltung<br />
der <strong>Westfalen</strong> begründet sein.<br />
Im Anschluss an die Analyse von Selbst- und Fremdbild konnten<br />
als Grundlage für eine zielgerichtete Marktbearbeitung zentrale<br />
Zielgruppen in Abhängigkeit der Idealvorstellungen bezüglich<br />
des Angebots identifiziert werden. Aus der internen Stichprobe<br />
ergaben sich drei Zielsegmente: „Die Domizil- und Shopping-<br />
...Selbstbild<br />
Freundlichkeit der Menschen<br />
Berufliche Perspektiven<br />
Verkehrsanbindung<br />
Wetter<br />
Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
Sauberkeit<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Parkplätze<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Gaststätten und Restaurants<br />
Sportanlagen 0,06<br />
Selbstbild<br />
Schulen und Kindergärten<br />
Wohnungsangebot<br />
0,04<br />
0,02<br />
Fremdbild<br />
Medizinische Versorgung 0,01<br />
0,16<br />
Bessere Beurteilung im... ...Fremdbild<br />
0,07<br />
– 69 –<br />
0,1<br />
0,14<br />
0,14<br />
0,12<br />
Landschaft<br />
Wohnqualität<br />
Abb. 23: Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild<br />
der Angebotsbeurteilung (Abweichungsanalyse)<br />
0,2<br />
0,17<br />
0,26<br />
0,25<br />
0,25<br />
0,29<br />
0,33<br />
0,32
Orientierten“, die bei durchschnittlichen Anforderungen besonderen<br />
Wert auf Wohnqualität und Einkaufsmöglichkeiten legen<br />
und zugleich die höchste Identifikation mit <strong>Westfalen</strong> aufweisen,<br />
„Die Bodenständigen“, überwiegend weibliche Befragte, die<br />
sich vornehmlich an Grundbedürfnissen orientieren, und „Die<br />
unabhängigen Anspruchslosen“, die ökonomisch attraktivste<br />
Zielgruppe mit dem höchsten Nettoeinkommen und Bildungsstand,<br />
die sich allerdings auch am wenigsten mit <strong>Westfalen</strong> identifiziert<br />
und zudem das schlechteste Gesamturteil abgibt.<br />
In der bundesweiten Befragung konnten schließlich vier intern<br />
homogene Zielsegmente identifiziert werden. „Die Bodenständigen“<br />
sind am ehesten mit Cluster 2 der Selbstbildanalyse zu vergleichen:<br />
Sehr hohe Anforderungen stehen hier dem Streben nach<br />
Sicherheit und der geringen Bedeutung eines gehobenen Lebensstandards<br />
gegenüber. Die Gruppe setzt sich überwiegend aus<br />
Frauen zusammen, verfügt über ein niedriges Bildungsniveau und<br />
ein mittleres Einkommen. Demgegenüber stehen „Die gebildeten<br />
Singles“, die vornehmlich männlich sind und das signifikant<br />
schlechteste Gesamturteil über <strong>Westfalen</strong> abgeben. Wenig Interesse<br />
an Sport, Freizeit und Shopping hat der „strebsame Arbeiter“,<br />
dem vor allem Selbstentfaltung und kulturelles Interesse<br />
wichtig sind. Mit einem sehr hohen Durchschnittseinkommen<br />
erscheint er ökonomisch interessant, wobei sich auf Grund seiner<br />
Präferenzen jedoch die Frage stellt, welche Angebote ihn an die<br />
Region binden können. Dies erscheint bei den „freizeitorientierten<br />
Naturfreunden“ offensichtlich, die als viertes Cluster identifiziert<br />
werden konnten. Wenn es gelingt, diese vornehmlich aus<br />
Süddeutschland stammenden, potenziellen Touristen gezielt<br />
anzusprechen, könnte dies kurz- bis mittelfristig zu einer Erhöhung<br />
der Besucherzahlen in <strong>Westfalen</strong> führen.<br />
– 70 –
3. Implikationen für ein <strong>Marke</strong>nkonzept<br />
<strong>Westfalen</strong><br />
Die in der empirischen Untersuchung herausgearbeiteten Ergebnisse<br />
bilden die Informationsbasis zur Ableitung von Implikationen<br />
für ein <strong>Marke</strong>nkonzept der Region <strong>Westfalen</strong>. Dabei ist in<br />
besonderem Maße den Spannungsfeldern Rechnung zu tragen,<br />
die im Rahmen der Untersuchung herausgearbeitet werden konnten:<br />
1. dem Spannungsfeld zwischen den Soll-Anforderungen der<br />
Zielgruppen und den existierenden Potenzialen <strong>Westfalen</strong>s<br />
2. dem Spannungsfeld zwischen dem Selbst- und Fremdbild der<br />
Region <strong>Westfalen</strong><br />
3. dem aus unterschiedlichen Zielgruppen resultierenden Spannungsfeld<br />
innerhalb des Selbst- und Fremdbildes<br />
Die Überbrückung dieser Spannungsfelder erfordert eine strukturierte<br />
Vorgehensweise im Rahmen der <strong>Marke</strong>nführung. Zu diesem<br />
Zweck soll auf einen entscheidungsorientierten Managementprozess<br />
zurückgegriffen werden, der die Aktivitäten anhand ihrer<br />
zeitlichen Abfolge darstellt (vgl. Abbildung 24). 30 Aufbauend auf<br />
einer Situationsanalyse sind zunächst die übergeordneten Ziele<br />
für die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zu konkretisieren. Anschließend gilt es,<br />
Entscheidungen hinsichtlich der strategischen Stoßrichtung und<br />
Positionierung zu treffen, bevor Maßnahmen zur Ausgestaltung<br />
der <strong>Marke</strong>nkonzeption abzuleiten sind. Die Kontrolle von <strong>Marke</strong>nkonzept<br />
und -umsetzung bildet den Abschluss des entscheidungsorientierten<br />
Prozesses und liefert zugleich Ansatzpunkte für<br />
Anpassungsmaßnahmen.<br />
– 71 –
Wie eingangs erläutert, ist ein möglichst großer Fit zwischen<br />
Selbst- und Fremdbild eine entscheidende Determinante des<br />
Erfolgs einer Region als <strong>Marke</strong>. Aus diesem Grund ist im Rahmen<br />
der Situationsanalyse die Wahrnehmung einer Region aus der<br />
Innen- (inside-out) und Außenperspektive (outside-in) zu erheben.<br />
Da dies das zentrale Anliegen der vorliegenden Untersuchung<br />
war und entsprechend dezidiert dargestellt wurde, soll auf<br />
die Durchführung der Situationsanalyse im Folgenden nicht weiter<br />
eingegangen werden.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Marke</strong>nziele<br />
<strong>Marke</strong>nstrategie<br />
<strong>Marke</strong>npositionierung<br />
<strong>Marke</strong>ngestaltung<br />
<strong>Marke</strong>ncontrolling<br />
Abb. 24: Prozessuales Vorgehen zur Steuerung einer<br />
Region als <strong>Marke</strong><br />
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Situationsanalyse sind in<br />
einem nächsten Schritt markenstrategische Zielsetzungen für<br />
die Region <strong>Westfalen</strong> abzuleiten. Auch wenn sich die Zielfestle-<br />
– 72 –<br />
Erhebung von Selbst- und Fremdbild einer<br />
Region<br />
Analyse und Vergleich<br />
Ableitung zielgruppenübergreifender<br />
Oberziele<br />
Innen- und aussengerichtete Zielsetzungen<br />
Festlegung der <strong>Marke</strong>nstrategie im<br />
horizontalen, vertikalen und internationalen<br />
Kontext<br />
Profilierung und Differenzierung der Region<br />
Berücksichtigung<br />
zielgruppenübergreifender und<br />
zielgruppenspezifischer Anforderungen<br />
Konkretisierung der <strong>Marke</strong>tinginstrumente<br />
Zielsetzungsgerechte und widerspruchsfreie<br />
Gestaltung des <strong>Marke</strong>nkonzepts<br />
Kontrolle der Zielerreichung<br />
Ableitung von Anpasungsmaßnahmen
gung auf einer übergeordneten Ebene bewegt, ist hier analog zum<br />
Aufbau der Situationsanalyse hinsichtlich innen- und außengerichteter<br />
<strong>Marke</strong>nziele zu unterscheiden. Auf Grundlage der Analyseergebnisse<br />
lassen sich dabei folgende interne Zielsetzungen<br />
für die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> ausmachen:<br />
1. Schaffung eines gemeinsamen Selbstverständnisses<br />
Zentraler Ansatzpunkt der Selbstanalyse ist die relativ schwach<br />
ausgeprägte Verbundenheit der Bewohner mit ihrer Region.<br />
Oberste Priorität ist somit der Stärkung einer „westfälischen<br />
Identität“, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen, beizumessen.<br />
Kern eines gemeinsamen Selbstverständnisses bilden<br />
„Wurzeln“ der Region, die von allen Bewohnern gleichsam<br />
getragen werden, z. B.:<br />
- Geschichte und Tradition<br />
- Landschaft<br />
- Westfälische Spezialitäten<br />
- Kulturelle Werte und Lebensart<br />
- Typische Charaktereigenschaften<br />
2. Herausstellung <strong>Westfalen</strong>s als Einheit<br />
<strong>Westfalen</strong> wird nur ansatzweise als ganzheitlich wahrgenommen<br />
und oftmals anhand spezifischer Raumausschnitte charakterisiert.<br />
Für ein widerspruchsfreies <strong>Marke</strong>nbild ist es folglich<br />
unabdingbar, die Einheitlichkeit <strong>Westfalen</strong>s als historisch<br />
gewachsene Region herauszustellen. Dies ist jedoch nicht als<br />
Vernachlässigung der westfälischen Städte und Gemeinden zu<br />
verstehen. Vielmehr ist der Beitrag einzelner Kommunen für<br />
das Gesamtbild der Region zu verdeutlichen und eine Verknüpfung<br />
der lokalen Identität mit den Identitätsmerkmalen<br />
<strong>Westfalen</strong>s herzustellen.<br />
– 73 –
3. Abbau von Wahrnehmungsdefiziten<br />
In vielen Punkten wurde <strong>Westfalen</strong> von den eigenen Bewohnern<br />
schlechter beurteilt als im Fremdbild. Dies betrifft insbesondere<br />
die Faktoren „Berufsperspektiven“, „Preisniveau“,<br />
„Wirtschaftsimage“, „Freundlichkeit der Menschen“ und<br />
„Gastlichkeit“. Da die Beurteilung zumindest teilweise in einer<br />
verzerrten Wahrnehmung der tatsächlichen Gegebenheiten<br />
begründet liegt, ist hier eine Korrektur dieser Wahrnehmungsdefizite<br />
anzustreben.<br />
Analog zu den internen Zielsetzungen ergeben sich aus den<br />
Ergebnissen der empirischen Untersuchung außengerichtete<br />
<strong>Marke</strong>nziele für <strong>Westfalen</strong>:<br />
1. Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />
Mit einem Wert von über 90 % erscheint der Bekanntheitsgrad<br />
der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zunächst recht hoch. Es konnten jedoch<br />
Segmente identifiziert werden, bei denen <strong>Westfalen</strong> weitaus<br />
weniger bekannt ist. Insbesondere bei Personen mit geringerem<br />
Bildungsstand sowie Befragten mit größerer räumlicher Entfernung<br />
zu <strong>Westfalen</strong> ist das vorhandene Steigerungspotenzial<br />
zu nutzen.<br />
2. Herausstellung <strong>Westfalen</strong>s als Einheit<br />
Noch stärker als im Selbstbild wird <strong>Westfalen</strong> von den Bundesbürgern<br />
oftmals anhand seiner Städte identifiziert. Auch in der<br />
Außendarstellung ist somit einer integrativen Vermarktung der<br />
Region unter Berücksichtigung der Kommunen hohe Priorität<br />
beizumessen.<br />
3. Abbau von Wahrnehmungsdefiziten<br />
Obwohl das Urteil der Bundesbürger generell positiv ausfiel,<br />
ließen sich eindeutige Imagedefizite <strong>Westfalen</strong>s ausmachen.<br />
– 74 –
Diese beziehen sich vornehmlich auf die Faktoren „Berufsperspektiven“<br />
und „Preisniveau“. In Abhängigkeit von den tatsächlichen<br />
Potenzialen der Region ist eine Korrektur dieser<br />
Defizite im Rahmen der Kommunikations- bzw. Leistungspolitik<br />
anzustreben.<br />
Aufbauend auf den abgeleiteten Zielen und vor der Entscheidung<br />
über die Positionierung ist die strategische Ausrichtung der<br />
<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> festzulegen. In der Literatur erfolgt die Strategiefestlegung<br />
dabei in einem dreidimensionalen Wettbewerbsraum<br />
auf horizontaler, vertikaler und internationaler Ebene 31 ,<br />
wobei der Entscheidungsspielraum im Regionenmarketing sehr<br />
begrenzt ist. Im horizontalen Wettbewerb stellt sich die Frage, ob<br />
die Region <strong>Westfalen</strong> eine Einzelmarken-, Mehrmarken-, Dachmarken-<br />
oder <strong>Marke</strong>nfamilienstrategie verfolgten sollte. Aus den<br />
Ergebnissen der Untersuchung in Verbindung mit den Charakteristika<br />
einer Region geht hervor, dass einzig die Dachmarkenstrategie<br />
eine sinnvolle Option darstellt. Dementsprechend sind die in<br />
der Literatur diskutierten Vor- (Bekanntheit, Synergieeffekte) und<br />
Nachteile (Koordinationsbedarf, negative Ausstrahlungseffekte)<br />
einer Dachmarke unweigerlich mit dem Aufbau der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong><br />
verbunden. 32 Allerdings ist zu berücksichtigen, dass sowohl<br />
die in der Region ansässigen Institutionen als auch die Städte und<br />
Gemeinden teilweise über etablierte <strong>Marke</strong>n verfügen. Aus diesem<br />
Grund erscheint die Option des Co-Branding empfehlenswert,<br />
wobei die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> situationsabhängig dominierend,<br />
gleich- oder untergeordnet zum Einsatz kommen kann. 33<br />
Während sich die Frage nach der vertikalen <strong>Marke</strong>nstrategie<br />
(Hersteller-, Handels- oder Gattungsmarken) im Regionenmarketing<br />
nicht stellt, ist auf internationaler Ebene zu entscheiden, ob<br />
die <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> global, multinational oder in einer Mischform<br />
auftreten soll. Zwar war die Wahrnehmung <strong>Westfalen</strong>s im<br />
internationalen Kontext nicht Gegenstand der vorliegenden<br />
– 75 –
Untersuchung, doch auf Grund der Größe der Region und des eingangs<br />
skizzierten Wettbewerbs erscheint ein internationaler<br />
Auftritt ratsam. Da diese Entscheidung vornehmlich den Bereich<br />
des Tourismus betrifft, ist eine gemischte <strong>Marke</strong>nstrategie zu<br />
empfehlen, die unter Bezugnahme auf ein einheitliches <strong>Marke</strong>nprofil<br />
insbesondere kommunikationspolitisch auf die länderspezifischen<br />
Gegebenheiten eingeht.<br />
Unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />
sind in einem nächsten Schritt Entscheidungen hinsichtlich<br />
der Positionierung der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> zu treffen. Ziel der Positionierung<br />
ist die Erlangung einer dominierenden Stellung in der<br />
Psyche der Zielgruppen und der Differenzierung im Wettbewerb.<br />
Da eine Wettbewerbsanalyse im Rahmen dieser Untersuchung<br />
durch die Einbeziehung der Städte nur ansatzweise durchgeführt<br />
wurde, soll hier die Herausbildung eines klaren Eigenschaftsprofils<br />
bei den relevanten Zielgruppen im Mittelpunkt stehen. Ein<br />
solches Profil hat dabei drei zentralen Anforderungen Rechnung<br />
zu tragen: Zum einen muss die Positionierung <strong>Westfalen</strong>s die<br />
Ansprüche und Bedürfnisse der Zielgruppen widerspiegeln.<br />
Eine zu starke Differenzierung des Profils ist jedoch zu vermeiden,<br />
um die notwendige inhaltliche Konsistenz zu bewahren.<br />
Schließlich ist darauf zu achten, dass aus Gründen der Authentizität<br />
die Positionierung auf den vorhandenen Stärken der Region<br />
aufbaut.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Anforderungen und auf Basis der vorliegenden<br />
Ergebnisse kann der Positionierungskern der <strong>Marke</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> wie folgt definiert werden:<br />
Die natürliche Umgebung der Region, die abwechslungsreiche<br />
Landschaft und die auf Grund geringer industrieller Belastung<br />
intakte Umwelt führen zu einer hohen Lebensqualität in Westfa-<br />
– 76 –
len. In Verbindung mit dem differenzierten Sportangebot und der<br />
kulturellen Vielfalt lässt sich <strong>Westfalen</strong> als ein „aktiver Erholungsraum“<br />
charakterisieren. Ein solches Potenzial kommt dabei<br />
nicht nur den Bedürfnissen von Bewohnern und Touristen entgegen,<br />
sondern richtet sich auch an die Wirtschaft, da die Lebensqualität<br />
einer Region als Standortfaktor für potenzielle Arbeitnehmer<br />
eine entscheidende Rolle spielt.<br />
Über ein ebenfalls hohes Profilierungspotenzial verfügen die als<br />
durchgehend positiv beurteilten Bildungseinrichtungen und Schulen<br />
der Region. Insbesondere die Hochschulen <strong>Westfalen</strong>s sind<br />
regional und überregional anerkannt. Das angenehme Umfeld im<br />
Vergleich zu Massenuniversitäten in der Nähe industrieller Ballungszentren<br />
führt zu einem Bild <strong>Westfalen</strong>s als ein „attraktiver<br />
Aus- und Weiterbildungsstandort“. Da die beruflichen Perspektiven<br />
der Region als eines der größten Defizite <strong>Westfalen</strong>s<br />
identifiziert wurden, sollte dieser Positionierungsanker verstärkt<br />
an die Zielgruppe der Unternehmen gerichtet werden.<br />
Von den eigenen Bewohnern und insbesondere von den Bundesbürgern<br />
wird <strong>Westfalen</strong> als ausgesprochen gastlich eingeschätzt.<br />
Vielfältige infrastrukturelle Potenziale wie die Anbindung im<br />
Bereich des Land-, Luft- oder Wasserverkehrs ergänzen diesen<br />
eher abstrakten Begriff. Anhand der Verknüpfung von Gastfreundlichkeit<br />
und Verkehrsanbindung lässt sich <strong>Westfalen</strong> als<br />
„einladende Region“ charakterisieren. Auch dieses Positionierungsmerkmal<br />
kann bei entsprechender Ausgestaltung an vielfältige<br />
externe Zielgruppen gerichtet werden.<br />
Nachdem im Rahmen der strategischen Positionierung die grundsätzliche<br />
Ausrichtung der <strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong> festgelegt wurde, sind<br />
für die unterschiedlichen internen und externen Zielgruppen differenzierte<br />
Handlungsmaßnahmen abzuleiten. Da im Rahmen<br />
– 77 –
dieser Untersuchung ein umfassendes Gesamtimage der detaillierten<br />
Analyse einzelner Themenfelder vorgezogen wurde, sollen<br />
im Folgenden exemplarische Gestaltungsempfehlungen abgegeben<br />
werden. Für konkrete Maßnahmen- und Projektvorschläge<br />
sind zusätzliche Tiefenuntersuchungen bzw. Expertengespräche<br />
notwendig.<br />
Für die interne Zielgruppe sind folgende Maßnahmen der Leistungs-<br />
bzw. Kommunikationspolitik beispielhaft anzuführen:<br />
• Aufbau eines Fördervereins „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“ zur Sicherung<br />
der finanziellen Basis und Sensibilisierung der Wirtschaft für<br />
die Notwendigkeit eines Regionenmarketing<br />
• Verstärkung des Dialogs mit den regionalen Akteuren im Hinblick<br />
auf die Abstimmung eines einheitlichen Außenauftritts<br />
• Durchführung von Bürgerwettbewerben (z. B. Vorschläge für<br />
ein Logo) zur Stärkung der Identifikation der Bevölkerung<br />
• Initiierung eines regionalen Projekts zur verstärkten Kooperation<br />
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft<br />
• Jährliche Durchführung eines „<strong>Westfalen</strong>-Tages“ in den Oberzentren<br />
der Region mit dem Fokus auf jüngere Zielgruppen<br />
(bzw. Cluster 3 der Selbstbildanalyse)<br />
• Entwicklung einer themenspezifischen Eventreihe unter der<br />
Dachmarke „<strong>Westfalen</strong>“ (z. B. Wirtschaft in <strong>Westfalen</strong>, Kultur<br />
in <strong>Westfalen</strong> etc.)<br />
• Ausbau von „Indoor-Aktivitäten“ im Rahmen des Freizeit- und<br />
Sportprogramms<br />
• Penetration der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung in<br />
den regionalen Medien (Multiplikatorenwirkung)<br />
Obwohl die Wahrnehmung im Fremdbild relativ positiv ausgeprägt<br />
war, lassen sich auch für die Zielgruppe der Bundesbürger<br />
zentrale Gestaltungsempfehlungen ableiten:<br />
– 78 –
• Initiierung überregional bedeutender Großveranstaltungen mit<br />
direktem Bezug zur „<strong>Marke</strong> <strong>Westfalen</strong>“<br />
• Konzeption einer langfristigen Imagekampagne, in der die Einheit<br />
<strong>Westfalen</strong>s herausgestellt wird<br />
• Gezielte Ansprache know-how-basierter Wirtschaftszweige (z.<br />
B. Telekommunikation, Biotechnologie) unter Bezugnahme<br />
auf das Wissenspotenzial der Region<br />
• Durchführung eines „Tages der offenen Region“ unter Beteiligung<br />
der regionalen Wirtschaft bzw. des Fremdenverkehrs<br />
• „Begründung“ des Preisniveaus der Region im Rahmen einer<br />
qualitätsorientierten Kommunikation (Lebensqualität, Bildungsqualität)<br />
• Direktmarketingaktivitäten für die „freizeitorientierten Naturfreunde“,<br />
um diese potenziellen Touristen für einen Besuch der<br />
Region zu gewinnen<br />
Nach einer detaillierten Diskussion dieser bzw. weiterer Maßnahmenvorschläge<br />
sind diese von den Akteuren des Regionenmarketing<br />
mit Prioritäten bzw. Verantwortlichkeiten zu versehen. Ein<br />
zentraler Erfolgsfaktor für die Umsetzung des gesamten <strong>Marke</strong>nkonzepts<br />
ist dabei die Integration und Koordination aller Beteiligten<br />
im Hinblick auf ein gemeinsames Zielsystem. Daneben ist<br />
eine laufende Evaluierung des Status quo der Aktivitäten vorzunehmen.<br />
Für die Überprüfung des übergeordneten Zielerreichungsgrades<br />
auf der Wahrnehmungsebene ist dabei eine Wiederholung<br />
der vorliegenden Imageanalyse in regelmäßigen Abständen<br />
zu empfehlen (z. B. alle 5 Jahre). Dadurch lassen sich langfristige<br />
Imageveränderungen identifizieren und gegebenenfalls<br />
der strategischen Ausrichtung ableiten. Auf der Maßnahmen- bzw.<br />
Projektebene sind jeweils spezifische Kontrollgrößen zu definieren,<br />
die von der Anzahl unternehmerischer Neuansiedlungen über<br />
Besucherströme bis hin zu finanziellen Kennzahlen reichen können.<br />
– 79 –
Abschließend sei darauf verwiesen, dass die vorliegende Untersuchung<br />
auf Grund ihres Zielgruppenfokus relativ breit angelegt<br />
war. Für weitere Erkenntnisse und differenziertere Implikationen<br />
ist sie in Zukunft um detaillierte Folgeanalysen in den einzelnen<br />
Themenfeldern der Region (z. B. Tourismus, Wirtschaft) zu<br />
ergänzen.<br />
– 80 –
Fußnotenverzeichnis<br />
1 Vgl. stellvertretend Spieß, S.: <strong>Marke</strong>ting für Regionen -<br />
Anwendungsmöglichkeiten im Standortwettbewerb, Illmenau<br />
1998, S. 1 ff.<br />
2 So liegen zahlreiche traditionelle Wirtschaftszentren auf einer<br />
Nord-Süd-Achse (sog. „blaue Banane“), von London über<br />
Frankfurt und München nach Mailand. Demgegenüber steht<br />
der „Sunbelt“, das französisch-spanische Mittelmeergebiet,<br />
welches sich aus aufstrebenden High-Tech-Standorten wie<br />
Valencia, Lyon oder Nizza zusammensetzt. Vgl. Nub, G.,<br />
Reuter, J., Russ, H.: Großräumige Entwicklungstrends in<br />
Europa und wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf, in: ifo -<br />
schnelldienst, Heft 17/18 (1992), S. 13-21; o.V.: Die neuen<br />
Stars der alten Welt, in: manager magazin, Heft 3 (1990), S.<br />
204-215.<br />
3 Vgl. Grabow, B., et al. (Hrsg.): Weiche Standortfaktoren,<br />
Stuttgart, Berlin und Köln 1995.<br />
4 Vgl. u.a Spieß, S.: <strong>Marke</strong>ting für Regionen - Anwendungsmöglichkeiten<br />
im Standortwettbewerb, Illmenau 1998, S. 1<br />
ff.; Dutschmann, J.: Ansatzpunkte zur Profilierung von Regionen<br />
durch das <strong>Marke</strong>ting im Bereich der Wirtschaftsförderung<br />
- dargestellt am Beispiel einer Region in Mecklenburg,<br />
Rostock 1994; Frömbling, S.: Zielgruppenmarketing im<br />
Fremdenverkehr von Regionen: ein Beitrag zur Marktsegmentierung<br />
auf der Grundlage von Werten, Motiven und Einstellungen,<br />
Frankfurt 1993; Manschwetus, U.: Regionalmarketing<br />
- <strong>Marke</strong>ting als Instrument der Wirtschaftsentwikklung,<br />
Wiesbaden 1995.<br />
– 81 –
5 Vgl. die auf das Stadtmarketing bezogene Darstellung bei<br />
Meffert, H.: Städtemarketing - Pflicht oder Kür?, in: Planung<br />
und Analyse, Heft 8 (1989), S. 273-280.<br />
6 Vgl. Meffert, H., Bruhn, M.: Dienstleistungsmarketing, 3.<br />
Aufl., Wiesbaden 2000, S. 311.<br />
7 Vgl. Schleusener, M.: Identitätsorientierte <strong>Marke</strong>nführung bei<br />
Dienstleistungen, in: Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M.<br />
(Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement - Grundfragen der identitätsorientierten<br />
<strong>Marke</strong>nführung, Wiesbaden 2001, S. 264-289.<br />
8 Beispielhaft genannt sei hier die Region Graubünden in der<br />
Schweiz, die seit einigen Jahren gemeinsam mit einer international<br />
tätigen Branding-Agentur am Aufbau der Regionenmarke<br />
„graubünden“ arbeitet. Nachdem der <strong>Marke</strong>nprozess<br />
Ende 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sind mit der<br />
Wort-/Bild-<strong>Marke</strong> „graubünden“ und dem Claim „The Heimat<br />
Feeling“ bereits die ersten Schritte abgeschlossen.<br />
9 Vgl. u.a. Kirchgeorg, M., Kreller, P.: Etablierung von <strong>Marke</strong>n<br />
im Regionenmarketing - eine vergleichende Analyse der<br />
Regionennamen „Mitteldeutschland“ und „Ruhrgebiet“ auf<br />
der Grundlage einer repräsentativen Studie, HHL-Arbeitspapier<br />
Nr. 38, Leipzig 2000; Franzen, O., Lulay, W.: Strategische<br />
<strong>Marke</strong>nführung für Kurorte - Was ist zu tun?, in: planung &<br />
analyse, Heft 6 (2001), S. 26-31.<br />
10 Vgl. zu den allgemeinen Funktionen einer <strong>Marke</strong> Fischer, M.,<br />
Hieronimus, F., Kranz, M.: <strong>Marke</strong>nrelevanz in der Unternehmensführung.<br />
Messung, Erklärung und empirische Befunde<br />
für B2C-Märkte, MCM & McKinsey-Arbeitspapier Nr. 1,<br />
hrsg. von Backhaus, K., Meffert, H., Perrey, J., Schröder, J.,<br />
– 82 –
Münster 2002, sowie speziell Kirchgeorg, M., Kreller, P.: Etablierung<br />
von <strong>Marke</strong>n im Regionenmarketing, a.a.O.<br />
11 Vgl. Kapferer, J.-N.: Die <strong>Marke</strong>. Kapital des Unternehmens,<br />
Landsberg/Lech 1992, S. 39 ff. sowie Meffert, H.; Burmann,<br />
Ch.: Theoretisches Grundkonzept der identitätsorientierten<br />
<strong>Marke</strong>nführung, in: Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M.<br />
(Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement, a.a.O., S. 35-72.<br />
12 Zu nennen sind hier insbesondere die Arbeiten zur geografischen<br />
Regionalbewusstseinsforschung (RBF), ein Konstrukt,<br />
welches sich in der Folge als Leitbegriff für eine Vielzahl konzeptioneller<br />
und empirischer Arbeiten durchgesetzt hat. Vgl.<br />
Blotevogel, H.H., Heinritz, G., Popp, H.: Regionalbewusstsein.<br />
Bemerkungen zum Leitbegriff einer Tagung, in: Bericht<br />
zur deutschen Landeskunde, Heft 1 (1986), S. 103-114.<br />
13 Vgl. Werthmöller, E.: Räumliche Identität als Aufgabenfeld<br />
des Städte- und Regionenmarketing. Ein Beitrag zur Fundierung<br />
des Placemarketing, Frankfurt 1995, S. 47 ff.<br />
14 Vgl. Meffert, H.; Burmann, Ch.: Theoretisches Grundkonzept<br />
der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung, a.a.O., S. 49.<br />
15 Vgl. Parkinson, C. N.: The United States of Europe (A Eurotopia?),<br />
New York 1992.<br />
16 Vgl. im Folgenden Wielens, H.: Stärken-Schwächen-Analyse<br />
<strong>Westfalen</strong>s, in: Wielens, H. (Hrsg.): <strong>Westfalen</strong> im Europa der<br />
Regionen, Schriftenreihe der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong><br />
<strong>Band</strong> 1, Münster 2001, S. 83-102.<br />
– 83 –
17 Für eine Übersicht über die Aufteilung der bundesdeutschen<br />
Gesamtbevölkerung nach Bundesländern vgl. Statistisches<br />
Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2002, Wiesbaden 2002, S. 45.<br />
18 Vgl. Meffert, H.: Regionenmarketing Münsterland. Ansatzpunkte<br />
auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung,<br />
Münster 1991, S. 179.<br />
19 Vgl. ebenda, S. 38.<br />
20 Die Befragungen in Bielefeld und Dortmund waren nicht<br />
Bestandteil der von TNS EMNID durchgeführten Befragung,<br />
sondern wurden im Rahmen einer Projektarbeitsgemeinschaft<br />
am Institut für <strong>Marke</strong>ting der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
Münster im Sommer 2002 separat erhoben.<br />
21 Vgl. hierzu beispielsweise die Ergebnisse der regelmäßig<br />
durchgeführten Bürgerumfrage der Stadt Münster.<br />
22 Einen Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten der Clusteranalyse<br />
sowie der im Rahmen der vorliegenden Untersuchung<br />
eingesetzten Verfahren bieten Backhaus, K. et. al.:<br />
Multivariate Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte<br />
Einführung, 9. Aufl., Berlin 2000, S. 328 ff.<br />
23 Vgl. Meffert, H.; Burmann, Ch.: Theoretisches Grundkonzept<br />
der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung, a.a.O., S. 65.<br />
24 Vgl. beispielsweise Meffert, H.: Regionenmarketing Münsterland,<br />
a.a.O.<br />
25 Vgl. Spieß, S.: <strong>Marke</strong>ting für Regionen, a.a.O., S. 31 ff.<br />
– 84 –
26 Vgl. Meffert, H.: Regionenmarketing Münsterland, a.a.O., S.<br />
60 f.<br />
27 Vgl. Kirchgeorg, M.: Aufbau und Gestaltung von Regionenmarken,<br />
in: Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.):<br />
<strong>Marke</strong>nmanagement, a.a.O., S. 391 f.<br />
28 Vgl. die Ergebnisse einer Untersuchung der OWL <strong>Marke</strong>ting<br />
GmbH, abgerufen aus dem Internet unter http://www.ostwestfalenlippe.de/presse/2002/pm_2307_marke_owl.htm.<br />
29 Vgl. Esch, F.-R., Geus, P.: Ansätze zur Messung des <strong>Marke</strong>nwertes,<br />
in : Esch, F.-R. (Hrsg.): Moderne <strong>Marke</strong>nführung.<br />
Grundlagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, 3.<br />
Aufl., Wiesbaden 2001, S. 1039.<br />
30 In Anlehnung an Meffert, H., Burmann, Ch.: Managementkonzept<br />
der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung, in: Meffert,<br />
H., Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement,<br />
a.a.O., S. 75.<br />
31 Vgl. Meffert, H.: <strong>Marke</strong>ting. Grundlagen marktorientierter<br />
Unternehmensführung. Konzepte - Instrumente - Praxisbeispiele,<br />
9. Aufl., Wiesbaden 2000, S. 856 ff.<br />
32 Vgl. Kirchgeorg, M.: Aufbau und Gestaltung von Regionenmarken,<br />
a.a.O., S. 282.<br />
33 Für einen Überblick über mögliche Strategien im Rahmen des<br />
Corporate Branding vgl. Laforet, S., Saunders, J.: Managing<br />
Brand Portfolios. Why Leaders do what they do, in: Journal of<br />
Advertising Research, Vol. 1 (1999), S. 51-66.<br />
– 85 –
Literaturverzeichnis<br />
Backhaus, K., et. al.<br />
Multivariate Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte<br />
Einführung, 9. Aufl., Berlin 2000.<br />
Blotevogel, H.H., Heinritz, G., Popp, H.<br />
Regionalbewusstsein. Bemerkungen zum Leitbegriff einer<br />
Tagung, in: Bericht zur deutschen Landeskunde, Heft 1 (1986),<br />
S. 103-114.<br />
Dutschmann, J.<br />
Ansatzpunkte zur Profilierung von Regionen durch das <strong>Marke</strong>ting<br />
im Bereich der Wirtschaftsförderung - dargestellt am Beispiel<br />
einer Region in Mecklenburg, Rostock 1994.<br />
Esch, F.-R. (Hrsg.)<br />
Moderne <strong>Marke</strong>nführung. Grundlagen, innovative Ansätze,<br />
praktische Umsetzung, 3. Aufl., Wiesbaden 2001.<br />
Esch, F.-R., Geus, P.<br />
Ansätze zur Messung des <strong>Marke</strong>nwertes, in: Esch, F.-R. (Hrsg.):<br />
Moderne <strong>Marke</strong>nführung. Grundlagen, innovative Ansätze,<br />
praktische Umsetzung, 3. Aufl., Wiesbaden 2001, S. 1025-1057.<br />
Fischer, M., Hieronimus, F., Kranz, M.<br />
<strong>Marke</strong>nrelevanz in der Unternehmensführung. Messung, Erklärung<br />
und empirische Befunde für B2C-Märkte, MCM & McKinsey<br />
- Arbeitspapier 1, hrsg. von Backhaus, K., Meffert, H., Perrey,<br />
J., Schröder, J., Münster 2002.<br />
Franzen, O., Lulay, W.<br />
Strategische <strong>Marke</strong>nführung für Kurorte - Was ist zu tun?, in:<br />
planung & analyse, Heft 6 (2001), S. 26-31.<br />
– 86 –
Frömbling, S.<br />
Zielgruppenmarketing im Fremdverkehr von Regionen: ein Beitrag<br />
zur Marktsegmentierung auf der Grundlage von Werten,<br />
Motiven und Einstellungen, Frankfurt 1993.<br />
Grabow, B., et al. (Hrsg.)<br />
Weiche Standortfaktoren, Stuttgart, Berlin und Köln 1995.<br />
Kapferer, J.-N.<br />
Die <strong>Marke</strong>. Kapital des Unternehmens, Landsberg/Lech 1992.<br />
Kirchgeorg, M., Kreller, P.<br />
Etablierung von <strong>Marke</strong>n im Regionenmarketing - eine vergleichende<br />
Analyse der Regionennamen „Mitteldeutschland“ und<br />
„Ruhrgebiet“ auf der Grundlage einer repräsentativen Studie,<br />
HHL-Arbeitspapier Nr. 38, Leipzig 2000.<br />
Kirchgeorg, M.<br />
Aufbau und Gestaltung von Regionenmarken, in: Meffert, H.,<br />
Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement. Grundfragen<br />
der marktorientierten Unternehmensführung, Wiesbaden<br />
2002, S. 375-400.<br />
Laforet, S., Saunders, J.<br />
Managing Brand Portfolios. Why Leaders do what they do, in:<br />
Journal of Advertising Research, Vol. 1 (1999), S. 51-66.<br />
Manschwetus, U.<br />
Regionalmarketing - <strong>Marke</strong>ting als Instrument der Wirtschaftsentwicklung,<br />
Wiesbaden 1995.<br />
Meffert, H.<br />
Städtemarketing - Pflicht oder Kür?, in Planung und Analyse,<br />
Heft 8 (1989), S. 273-280.<br />
– 87 –
Meffert, H.<br />
Regionenmarketing Münsterland. Ansatzpunkte auf der Grundlage<br />
einer empirischen Untersuchung, Münster 1991.<br />
Meffert, H.<br />
<strong>Marke</strong>ting. Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung.<br />
Konzepte - Instrumente - Praxisbeispiele, 9. Aufl., Wiesbaden<br />
2000.<br />
Meffert, H., Bruhn, M.<br />
Dienstleistungsmarketing, 3. Aufl., Wiesbaden 2000.<br />
Meffert, H., Burmann, Ch.<br />
Theoretisches Grundkonzept der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung,<br />
in: Meffert H., Burmann, Ch., Koers, M., (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement,<br />
<strong>Marke</strong>nmanagement. Grundfragen der marktorientierten<br />
Unternehmensführung, Wiesbaden 2002, S. 35-72.<br />
Nub, G., Reuter, J., Russ, H.<br />
Großräumige Entwicklungstrends in Europa und wirtschaftspolitischer<br />
Handlungsbedarf, in: ifo-schnelldienst, Heft 17/18<br />
(1992). S. 13-21.<br />
o.V.<br />
Die neuen Stars der alten Welt, in: manager magazin, Heft 3<br />
(1990), S. 204-215.<br />
o.V.<br />
http://www.ostwestfalenlippe.de/presse/2002/pm_2307_marke_owl.<br />
htm<br />
Parkinson, C.N.<br />
The United States of Europe ( A Eurotopia? ), New York 1992.<br />
– 88 –
Schleusener, M.<br />
Identitätsorientierte <strong>Marke</strong>nführung bei Dienstleistungen, in:<br />
Meffert, H., Burmann, Ch., Koers, M. (Hrsg.): <strong>Marke</strong>nmanagement.<br />
Grundfragen der identitätsorientierten <strong>Marke</strong>nführung,<br />
Wiesbaden 2002, S. 264-289.<br />
Spieß, S.<br />
<strong>Marke</strong>ting für Regionen - Anwendungsmöglichkeiten im Standortwettbewerb,<br />
Illmenau 1998.<br />
Statistisches Bundesamt<br />
Statistisches Jahrbuch 2002, Wiesbaden 2002.<br />
Werthmöller, E.<br />
Räumliche Identität als Aufgabenfeld des Städte- und Regionenmarketing:<br />
ein Beitrag zur Fundierung des Placemarketing,<br />
Frankfurt 1995.<br />
Wielens, H.<br />
Stärken-Schwächen-Analyse <strong>Westfalen</strong>s, in: Wielens, H.<br />
(Hrsg.): <strong>Westfalen</strong> im Europa der Regionen, Schriftenreihe der<br />
Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> <strong>Band</strong> 1, Münster 2001, S. 83-102.<br />
Wielens, H. (Hrsg.)<br />
<strong>Westfalen</strong> im Europa der Regionen, Schriftenreihe der Stiftung<br />
<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> <strong>Band</strong> 1, Münster 2001<br />
– 89 –
Anhang<br />
Seite<br />
Anhang I: Fragebogen Selbstbild 91<br />
Anhang II: Fragebogen Fremdbild. 99<br />
– 90 –
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Institut für <strong>Marke</strong>ting<br />
Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Meffert<br />
Forschungsprojekt<br />
„Regionenmarketing“<br />
Stichprobe: Selbstbild<br />
Dipl.-Kfm. Christian Ebert • Institut für <strong>Marke</strong>ting • Am Stadtgraben 13-15 • 48143 Münster<br />
Telefon: 0251/83-22936 • Telefax: 0251/83-28356 • E-Mail: 14cheb@wiwi.uni-muenster.de<br />
– 91 –
Guten Tag, mein Name ist ... vom EMNID-Institut für Markt- und Meinungsforschung in Bielefeld. Wir führen<br />
zurzeit eine bundesweite Umfrage durch, in der es um die Einschätzung von verschiedenen Städten und Regionen<br />
in Deutschland geht. Dabei haben wir per Zufall Ihre Telefonnummer gewählt. Dazu würde ich Ihnen gerne einige<br />
Fragen stellen. Das Interview dauert zwischen 10 und 20 Minuten. Ihre Angaben werden selbstverständlich völlig<br />
anonym ausgewertet.<br />
Zunächst möchten wir Sie zu Ihrer aktuellen Wohnsituation befragen:<br />
1. Wohndauer<br />
Seit welchem Jahr wohnen Sie in Ihrem gegenwärtigen Wohnort? _________ (Jahr)<br />
2. Wohnzufriedenheit<br />
Wie sehr sind Sie mit Ihrer gegenwärtigen Wohngegend zufrieden?<br />
Man kann sich mit Städten oder Regionen mehr oder weniger stark verbunden fühlen bzw. sich damit<br />
identifizieren:<br />
3. Identifikationsanker<br />
Bitte geben sie an, wie stark Sie sich mit den folgenden Städten und Regionen verbunden fühlen, bzw. wie stark<br />
Sie sich damit identifizieren!<br />
sehr verbunden gar nicht verbunden<br />
1 2 3 4 5<br />
a) Geburtsort<br />
b) Wohnort<br />
c) Region<br />
(z.B. Sauerland, Ostwestfalen)<br />
d) <strong>Westfalen</strong><br />
e) Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />
f) Deutschland<br />
g) Europa<br />
sehr zufrieden sehr unzufrieden<br />
1 2 3 4 5<br />
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4. Spontanassoziationen<br />
Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als Erstes dazu ein? Nennen Sie bitte maximal 3<br />
Begriffe!<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
– 92 –<br />
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Stellen Sie sich nun vor, eine Stadt/Region ließe sich wie eine Person anhand von Eigenschaften<br />
beschreiben:<br />
5. Eigenschaften SOLL<br />
Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden, wie wichtig wären Ihnen<br />
die folgenden Merkmale?<br />
sehr wichtig gar nicht wichtig<br />
1 2 3 4 5<br />
a) lebenslustig<br />
b) sympathisch<br />
c) gemütlich<br />
d) gepflegt<br />
e) gastlich<br />
f) fortschrittlich<br />
g) vertrauenswürdig<br />
h) weltoffen<br />
i) umweltbewusst<br />
j) attraktiv<br />
k) preiswert<br />
6. Eigenschaften IST<br />
Ich lese Ihnen die eben genannten Merkmale noch einmal vor. Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong><br />
hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />
trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />
1 2 3 4 5<br />
a) lebenslustig<br />
b) sympathisch<br />
c) gemütlich<br />
d) gepflegt<br />
e) gastlich<br />
f) fortschrittlich<br />
g) vertrauenswürdig<br />
h) weltoffen<br />
i) umweltbewusst<br />
j) attraktiv<br />
k) preiswert<br />
– 93 –<br />
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In einer Stadt/Region existiert ein vielfältiges Angebot in verschiedenen Bereichen:<br />
7. Angebot SOLL<br />
Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Angebotskomponenten beschreiben würden, wie wichtig<br />
wären Ihnen dann die folgenden Angebote?<br />
a) Wohnqualität<br />
b) Bildungseinrichtungen<br />
c) Sehenswürdigkeiten<br />
d) Berufliche Perspektiven<br />
e) Wetter<br />
f) Freundlichkeit der Menschen<br />
g) Landschaft<br />
h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
i) Verkehrsanbindung<br />
j) Sauberkeit<br />
k) Einkaufsmöglichkeiten<br />
l) Freizeitmöglichkeiten<br />
m) Medizinische Versorgung<br />
n) Gaststätten und Restaurants<br />
o) Parkplätze<br />
p) Wohnungsangebot<br />
q) Sportanlagen<br />
r) Schulen und Kindergärten<br />
8. Angebot IST<br />
Ich lese Ihnen die eben genannten Angebotskomponenten noch einmal vor. Wie würden Sie die Region<br />
<strong>Westfalen</strong> hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />
a) Wohnqualität<br />
b) Bildungseinrichtungen<br />
c) Sehenswürdigkeiten<br />
d) Berufliche Perspektiven<br />
e) Wetter<br />
f) Freundlichkeit der Menschen<br />
g) Landschaft<br />
h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
i) Verkehrsanbindung<br />
j) Sauberkeit<br />
sehr wichtig gar nicht wichtig<br />
1 2 3 4 5<br />
– 94 –<br />
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trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />
1 2 3 4 5<br />
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k) Einkaufsmöglichkeiten<br />
l) Freizeitmöglichkeiten<br />
m) Medizinische Versorgung<br />
n) Gaststätten und Restaurants<br />
o) Parkplätze<br />
p) Wohnungsangebot<br />
q) Sportanlagen<br />
r) Schulen und Kindergärten<br />
Nach diesen spezifischen Fragen möchten wir Sie nun um Ihre Gesamteinschätzung Ihrer Stadt/Region<br />
bitten:<br />
9. Gesamturteil <strong>Westfalen</strong><br />
Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> insgesamt beurteilen?<br />
Zum Abschluss etwas Allgemeines: Es wird häufig darüber gesprochen, welchen Stellenwert bestimmte<br />
Werte und Ziele für die eigene Lebensführung einnehmen:<br />
10. Persönliches Wertesystem<br />
Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Werte und Ziele für die eigene Lebensführung?<br />
a) Gesellschaftliche Anerkennung<br />
b) Umwelt- und energiebewusstes Leben<br />
c) Selbstentfaltung<br />
d) Bequeme Lebensführung<br />
e) Persönliche und finanzielle Sicherheit<br />
f) Persönliche Freiheit<br />
g) Viel Freizeit<br />
h) Ausgeprägtes Familienleben<br />
i) Viele soziale Kontakte (Freunde, Verein...)<br />
j) Genussreiche Lebensführung<br />
k) Orientierung an „Bewährtem“<br />
l) Orientierung an Toleranz,Vielfalt,Solidarität<br />
m) Übernahme v. Aufgaben für die Gesellschaft<br />
n) Hoher Bildungsstand<br />
o) Kulturelles Interesse<br />
sehr positiv sehr negativ<br />
1 2 3 4 5<br />
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sehr wichtig gar nicht wichtig<br />
1 2 3 4 5<br />
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Darf ich Sie zum Schluss noch um ein paar Angaben für unsere Statistik bitten?<br />
11. Geschlecht (nicht fragen!)<br />
12. Alter<br />
Darf ich fragen, wie alt Sie sind? __________(Jahre)<br />
13. Bildung<br />
Welche Schule haben Sie zuletzt besucht bzw. welchen Schulabschluss haben Sie?<br />
� 1=Gehe noch zur Schule<br />
� 2=Volks- oder Hauptschule, ohne Lehre<br />
� 3=Volks-oder Hauptschule, mit Lehre<br />
� 4=weiterbildende Schule ohne Abitur<br />
� 5=Abitur, Hochschulreife, Fachhochschulreife<br />
� 6=abgeschlossenes Studium<br />
� 7=keine Angabe<br />
14. Berufstätigkeit<br />
Sind Sie persönlich berufstätig?<br />
� 1=ja, incl. z.Zt. arbeitslos<br />
� 2=nein, incl. Lehrling, Schüler, Student, Rentner, Pensionär<br />
� 3=keine Angabe<br />
15. HH-Größe insgesamt<br />
Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt, Sie eingeschlossen?<br />
� 1=eine Person<br />
� 2=zwei Personen<br />
� 3=drei Personen<br />
� 4=vier Personen<br />
� 5=fünf Personen und mehr<br />
� 6=keine Angabe<br />
16. HH-Größe ab 14<br />
Und wie viele davon sind 14 Jahre und älter?<br />
� 1=eine Person<br />
� 2=zwei Personen<br />
� 3=drei Personen<br />
� 4=vier Personen<br />
� 5=fünf Personen und mehr<br />
� 6=keine Angabe<br />
� (1=männlich) � (2= weiblich)<br />
– 96 –
17. Netto HH-Einkommen<br />
Wenn Sie alles zusammenrechnen: wie hoch ist dann das monatliche Netto-Einkommen, das Sie alle<br />
zusammen im Haushalt haben, nach Abzug von Steuern und Sozialversicherung?<br />
� 1=unter EURO 500<br />
� 2=EURO 500 bis unter EURO 1.000<br />
� 3=EURO 1.000 bis unter EURO 1.500<br />
� 4=EURO 1.500 bis unter EURO 2.000<br />
� 5=EURO 2.000 bis unter EURO 2.500<br />
� 6=EURO 2.500 bis unter EURO 3.000<br />
� 7=EURO 3.000 bis unter EURO 3.500<br />
� 8=EURO 3.500 bis unter EURO 4.000<br />
� 9=EURO 4.000 und mehr<br />
� 10=keine Angabe<br />
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!<br />
– 97 –
– 98 –
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Institut für <strong>Marke</strong>ting<br />
Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Meffert<br />
Forschungsprojekt<br />
„Regionenmarketing“<br />
Stichprobe: Fremdbild<br />
Dipl.-Kfm. Christian Ebert • Institut für <strong>Marke</strong>ting • Am Stadtgraben 13-15 • 48143 Münster<br />
Telefon: 0251/83-22936 • Telefax: 0251/83-28356 • E-Mail: 14cheb@wiwi.uni-muenster.de<br />
– 99 –
Guten Tag, mein Name ist ... vom EMNID-Institut für Markt- und Meinungsforschung in Bielefeld. Wir führen<br />
zurzeit eine bundesweite Umfrage durch, in der es um die Einschätzung von verschiedenen Städten und Regionen<br />
in Deutschland geht. Dabei haben wir per Zufall Ihre Telefonnummer gewählt. Dazu würde ich Ihnen gerne einige<br />
Fragen stellen. Das Interview dauert zwischen 10 und 20 Minuten. Ihre Angaben werden selbstverständlich völlig<br />
anonym ausgewertet.<br />
Zunächst möchten wir gerne von Ihnen wissen, ob Sie die folgenden Städte/Regionen kennen:<br />
1. Bekanntheit<br />
Haben Sie schon einmal von den folgenden Städten oder Regionen gehört?<br />
a) <strong>Westfalen</strong><br />
b) Bielefeld<br />
c) Dortmund<br />
d) Münster<br />
2. Klarheit des Bildes<br />
Sie haben uns gesagt, dass Sie die folgenden Städte oder Regionen kennen. Wenn Sie sich Ihr<br />
Vorstellungsbild dieser Städte und Regionen vor Augen rufen, wie klar ist das Bild, dass Sie vor Augen<br />
haben?<br />
klar verschwommen<br />
1 2 3 4 5<br />
a) <strong>Westfalen</strong><br />
b) Bielefeld<br />
c) Dortmund<br />
d) Münster<br />
3. Spontanassoziationen <strong>Westfalen</strong><br />
Wenn Sie an die Region <strong>Westfalen</strong> denken, was fällt Ihnen als Erstes dazu ein? Nennen Sie bitte maximal 3<br />
Begriffe!<br />
a)<br />
b)<br />
� (1=ja) � (2=nein)<br />
� (1=ja) � (2=nein)<br />
� (1=ja) � (2=nein)<br />
� (1=ja) � (2=nein)<br />
– 100 –<br />
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c)
Stellen Sie sich nun vor, eine Stadt/Region ließe sich wie eine Person anhand von Eigenschaften<br />
beschreiben:<br />
4. Eigenschaften SOLL<br />
Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Eigenschaften beschreiben würden, wie wichtig wären Ihnen<br />
die folgenden Merkmale?<br />
sehr wichtig gar nicht wichtig<br />
1 2 3 4 5<br />
a) lebenslustig<br />
b) sympathisch<br />
c) gemütlich<br />
d) gepflegt<br />
e) gastlich<br />
f) fortschrittlich<br />
g) vertrauenswürdig<br />
h) weltoffen<br />
i) umweltbewusst<br />
j) attraktiv<br />
k) preiswert<br />
5. Eigenschaften IST<br />
Ich lese Ihnen die eben genannten Merkmale noch einmal vor. Wie würden Sie die Region <strong>Westfalen</strong> (bzw.<br />
die Stadt Bielefeld, Dortmund, Münster) hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />
trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />
1 2 3 4 5<br />
a) lebenslustig<br />
b) sympathisch<br />
c) gemütlich<br />
d) gepflegt<br />
e) gastlich<br />
f) fortschrittlich<br />
g) vertrauenswürdig<br />
h) weltoffen<br />
i) umweltbewusst<br />
j) attraktiv<br />
k) preiswert<br />
In einer Stadt/Region existiert ein vielfältiges Angebot in verschiedenen Bereichen:<br />
– 101 –<br />
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6. Angebot SOLL<br />
Wenn Sie eine ideale Stadt/Region anhand von Angebotskomponenten beschreiben würden, wie wichtig<br />
wären Ihnen dann die folgenden Angebote?<br />
sehr wichtig gar nicht wichtig<br />
1 2 3 4 5<br />
a) Wohnqualität<br />
� � � � �<br />
b) Bildungseinrichtungen<br />
� � � � �<br />
c) Sehenswürdigkeiten<br />
� � � � �<br />
d) Berufliche Perspektiven<br />
� � � � �<br />
e) Wetter<br />
� � � � �<br />
f) Freundlichkeit der Menschen<br />
� � � � �<br />
g) Landschaft<br />
� � � � �<br />
h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
� � � � �<br />
i) Verkehrsanbindung<br />
� � � � �<br />
j) Sauberkeit<br />
� � � � �<br />
k) Einkaufsmöglichkeiten<br />
� � � � �<br />
l) Freizeitmöglichkeiten<br />
� � � � �<br />
m) Medizinische Versorgung<br />
� � � � �<br />
n) Gaststätten und Restaurants<br />
� � � � �<br />
o) Parkplätze<br />
� � � � �<br />
p) Wohnungsangebot<br />
� � � � �<br />
q) Sportanlagen<br />
� � � � �<br />
r) Schulen und Kindergärten<br />
� � � � �<br />
7. Angebot IST<br />
Ich lese Ihnen die eben genannten Angebotskomponenten noch einmal vor. Wie würden Sie die Region<br />
<strong>Westfalen</strong> (bzw. die Stadt Bielefeld, Dortmund, Münster) hinsichtlich Ihrer Ausprägung bewerten?<br />
a) Wohnqualität<br />
b) Bildungseinrichtungen<br />
c) Sehenswürdigkeiten<br />
d) Berufliche Perspektiven<br />
e) Wetter<br />
f) Freundlichkeit der Menschen<br />
g) Landschaft<br />
h) Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />
i) Verkehrsanbindung<br />
j) Sauberkeit<br />
k) Einkaufsmöglichkeiten<br />
l) Freizeitmöglichkeiten<br />
trifft sehr zu trifft gar nicht zu<br />
1 2 3 4 5<br />
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– 102 –
m) Medizinische Versorgung<br />
n) Gaststätten und Restaurants<br />
o) Parkplätze<br />
p) Wohnungsangebot<br />
q) Sportanlagen<br />
r) Schulen und Kindergärten<br />
Nach diesen spezifischen Fragen möchten wir Sie nun um Ihre Gesamteinschätzung der Städte/Regionen<br />
bitten:<br />
8. Gesamturteil<br />
Wie würden Sie folgende Städte/Regionen insgesamt beurteilen?<br />
a) <strong>Westfalen</strong><br />
b) Bielefeld<br />
c) Dortmund<br />
d) Münster<br />
Zum Abschluss etwas Allgemeines: Es wird häufig darüber gesprochen, welchen Stellenwert bestimmte<br />
Werte und Ziele für die eigene Lebensführung einnehmen:<br />
9. Persönliches Wertesystem<br />
Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Werte und Ziele für die eigene Lebensführung?<br />
a) Gesellschaftliche Anerkennung<br />
b) Umwelt- und energiebewusstes Leben<br />
c) Selbstentfaltung<br />
d) Bequeme Lebensführung<br />
e) Persönliche und finanzielle Sicherheit<br />
f) Persönliche Freiheit<br />
g) Viel Freizeit<br />
h) Ausgeprägtes Familienleben<br />
i) Viele soziale Kontakte (Freunde, Verein...)<br />
j) Genussreiche Lebensführung<br />
k) Orientierung an „Bewährtem“<br />
l) Orientierung an Toleranz,Vielfalt,Solidarität<br />
m) Übernahme v. Aufgaben für die Gesellschaft<br />
n) Hoher Bildungsstand<br />
o) Kulturelles Interesse<br />
sehr positiv sehr negativ<br />
1 2 3 4 5<br />
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sehr wichtig gar nicht wichtig<br />
1 2 3 4 5<br />
– 103 –<br />
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Darf ich Sie zum Schluss noch um ein paar Angaben für unsere Statistik bitten?<br />
10. Geschlecht (nicht fragen!)<br />
11. Alter<br />
Darf ich fragen, wie alt Sie sind? __________(Jahre)<br />
12. Bildung<br />
Welche Schule haben Sie zuletzt besucht bzw. welchen Schulabschluss haben Sie?<br />
� 1=Gehe noch zur Schule<br />
� 2=Volks- oder Hauptschule, ohne Lehre<br />
� 3=Volks-oder Hauptschule, mit Lehre<br />
� 4=weiterbildende Schule ohne Abitur<br />
� 5=Abitur, Hochschulreife, Fachhochschulreife<br />
� 6=abgeschlossenes Studium<br />
� 7=keine Angabe<br />
13. Berufstätigkeit<br />
Sind Sie persönlich berufstätig?<br />
� 1=ja, incl. z.Zt. arbeitslos<br />
� 2=nein, incl. Lehrling, Schüler, Student, Rentner, Pensionär<br />
� 3=keine Angabe<br />
14. HH-Größe insgesamt<br />
Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt, Sie eingeschlossen?<br />
� 1=eine Person<br />
� 2=zwei Personen<br />
� 3=drei Personen<br />
� 4=vier Personen<br />
� 5=fünf Personen und mehr<br />
� 6=keine Angabe<br />
15. HH-Größe ab 14<br />
Und wie viele davon sind 14 Jahre und älter?<br />
� 1=eine Person<br />
� 2=zwei Personen<br />
� 3=drei Personen<br />
� 4=vier Personen<br />
� 5=fünf Personen und mehr<br />
� 6=keine Angabe<br />
� (1=männlich) � (2= weiblich)<br />
– 104 –
16. Netto HH-Einkommen<br />
Wenn Sie alles zusammenrechnen: wie hoch ist dann das monatliche Netto-Einkommen, das Sie alle<br />
zusammen im Haushalt haben, nach Abzug von Steuern und Sozialversicherung?<br />
� 1=unter EURO 500<br />
� 2=EURO 500 bis unter EURO 1.000<br />
� 3=EURO 1.000 bis unter EURO 1.500<br />
� 4=EURO 1.500 bis unter EURO 2.000<br />
� 5=EURO 2.000 bis unter EURO 2.500<br />
� 6=EURO 2.500 bis unter EURO 3.000<br />
� 7=EURO 3.000 bis unter EURO 3.500<br />
� 8=EURO 3.500 bis unter EURO 4.000<br />
� 9=EURO 4.000 und mehr<br />
� 10=keine Angabe<br />
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!<br />
– 105 –
Was wollen wir in <strong>Westfalen</strong>?<br />
1<br />
Wir wollen ein lebendiges, wirtschaftlich und kulturell<br />
erfolgreiches <strong>Westfalen</strong>.<br />
2<br />
Wir wollen unsere Zukunft in <strong>Westfalen</strong> stärker<br />
selbst in die Hand nehmen und erwarten, dass das<br />
Land Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, der Bund und die Europäische<br />
Union das Subsidiaritätsprinzip zugunsten<br />
der Regionen mit Leben füllen, damit die regionalen<br />
Kräfte sich voll entfalten können.<br />
3<br />
Wir wollen eine europäische Region <strong>Westfalen</strong>, die<br />
sich in einem Wettbewerb der Regionen behauptet<br />
und ihre in Geschichte und Tradition entwickelten<br />
Stärken voll entfaltet.<br />
4<br />
Wir wollen westfälisches Bewusstsein schärfen und<br />
westfälische Identität betonen, die gewachsenen<br />
Teilregionen in ihrer Weiterentwicklung unterstützen<br />
und die gemeinsamen Interessen <strong>Westfalen</strong>s stärker<br />
zur Geltung bringen.
<strong>Westfalen</strong>-<br />
<strong>Initiative</strong>