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Download - Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT)

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Selbsthilfe: gestern - heute - morgenzu bekommen, naturgemäß ausgeprägter.Herausforderungen undPerspektiven in der ZukunftDer Stellenwert von Selbsthilfegruppenwird mit Sicherheit in der Zukunftweiter zunehmen. Dies ergibtsich zum einen aus der durch dieInformationstechnologie bedingtenund im Rahmen der Gesellschaftsentwicklungauch gewünschtenund geförderten Transparenz medizinischerLeistungsangebote undderen qualitativer Einordnung. DieSelbsthilfeorganisationen werdenwie bisher auch in der Zukunft dazubeitragen, dass die Qualifikationund Spezialisierung einzelner Krankenhausabteilungenund Arztpraxenfür die Patienten besser wahrnehmbarwird; damit lenken Selbsthilfegruppen„Patientenströme”. Durchden hierbei ausgeübten Druck tragensie auch zur Qualitätssicherungbei. Dieser wachsende Stellenwertkönnte die Gefahr in sich bergen,dass Selbsthilfegruppen durch dieprofessionellen Anbieter instrumentalisiertwerden, um die betroffenenPatientengruppe an eine Klinik oderPraxis zu binden. Insofern ist auchjeder Akteur auf der professionellenSeite aufgefordert, seine Motivationfür die Arbeit mit einer Selbsthilfegruppekritisch zu prüfen.Eine wichtige Herausforderung fürdie Zukunft wird sicherlich sein,dass die Finanzierung der Selbsthilfegruppen,die ja zunehmend selbsteine gewissen Professionalisierungerfahren (müssen), auf der einenSeite gesichert sein muss, dassaber auf der anderen Seite keineAbhängigkeiten, z. B. von der pharmazeutischenIndustrie, entstehen,welche die eigentliche Aufgabe derSelbsthilfegruppen beeinflussenkönnten. Die Professionalisierunghat allerdings den möglichen Nachteil,dass eine der wesentlichenAufgaben von Selbsthilfegruppen,nämlich eine Ergänzung zu denprofessionellen Akteuren des Gesundheitssystemszu sein, verlorengehen könnte [1].Die eingangs erwähnte Förderungdurch die Krankenkassen wird inder Regel nicht ausreichen, um alleGruppen in ausreichendem Umfangzu unterstützen. Deshalb wird derbereits bestehende Wettbewerbder Selbsthilfegruppen um Fördermittelzunehmen. Dabei sollten aberdie Interessen der betroffenen Patientennicht aus den Augen verlorenund eine Aufsplitterung und gegenseitigeSchwächung der einzelnenOrganisationen unbedingt vermiedenwerden.Zusammenfassend ist den Selbsthilfegruppenallgemein und dem <strong>Netzwerk</strong><strong>NeT</strong> im Besonderen zu wünschen,dass sie ihren anspruchsvollenund wichtigen Aufgaben auchin Zukunft gerecht werden können.Der wachsende Stellenwert dieserOrganisationen lässt es als sinnvollerscheinen, das Thema Selbsthilfein die Ausbildungscurricula der Gesundheitsberufezu integrieren [1].Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Neuroendokrine</strong><strong>Tumoren</strong> (<strong>NeT</strong>) e. V. ist im Januar2010 zehn Jahre alt geworden. Esist mit seinen vielfältigen Aktivitätenund dank des beeindruckenden Engagementsseiner Mitglieder sicherlichauf dem richtigen Weg und hatfür die betroffenen Patienten enormviel erreicht. Die Autoren gratulierendem <strong>Netzwerk</strong> <strong>NeT</strong> ganz ausdrücklichzu diesem Jubiläum undwünschen für die Zukunft alles Guteund viel Erfolg.Prof. Dr. med. H. MönigKlinik für Innere Medizin IBereichsleiter Endokrinologie-Diabetologie-OsteologieUniv.-Kinikum Schleswig-HolsteinCampus KielArnold-Heller-Str. 3 / Haus 624105 KielTel.: 0431-597-1393Fax: 0431-597-1302heiner.moenig@uk-sh.deLiteratur1 Bayerischer Forschungsverbund PublicHealth und andere: Die Zukunft derSelbsthilfe. Perspektiven und neuereEntwicklungen in der gesundheitsbezogenenSelbsthilfe. Ergebnisse und Konsequenzeneiner Delphi-Umfrage. Essenund München 2002.www.shz-muenchen.de/downloads/publikationen/ZukunftSH_Delphi.pdf(Zugriff 18.3.2010)2 Schüler T. Selbsthilfe und Laienpotentialin der Gesundheitsversorgung in Stadtund Kreis Offenbach. Vortrag anlässlichdes Neujahresempfangs der Regionalgeschäftsstelledes ParitätischenWohlfahrtsverbandes Offenbach, am21.01.2009.www.ag-shgig.de/resources/Vortrag+Neujahrsempfang++Selbsthilfe+und+Laienkompetenz+21+01+2009.pdf(Zugriff 15.03.2010)3 Trojan A. B www.leitbegriffe.bzga.de(Zugriff 15.03.2010)4 Verbraucherzentrale Bundesverband.www.vzbv.de (Zugriff 17.3.2010)5 best-practice-Reihe der Partner im FörderkonzeptStadtteilzentrenSelbsthilfe und Selbsthilfeunterstützungim Wandel.www.sekis-berlin.de/uploads/media/Selbsthilfe_im_Wandel.pdf(Zugriff 15.02.2010)6 Kreß H. Dialogische Ethik im Blick aufMenschenwürde und heutige Arztethik.Referat auf der Tagung der PhilosophischenSektion der WissenschaftlichenMartin Buber-Gesellschaft „MartinBuber und die Ethik – philosophische,psychologische und medizinethischeAspekte” am 10. Oktober 2009 in Heppenheimwww.sozialethik.uni-bonn.de/kress/vortraege/kress_dialogik_menschenwuerde_arztethik_10.okt.09.pdf(Zugriff 15.03.2010)40<strong>Netzwerk</strong> <strong>Neuroendokrine</strong> <strong>Tumoren</strong> (<strong>NeT</strong>) e.V. - Nürnberg

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