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Download - Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT)

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Angriffsfläche für radioaktiv markierteSpürsubstanzen. Eine große Zahl neuroendokrinerTumore bildet auf der Zelloberflächeden sogenannten Somatostatinrezeptor.Somatostatin kommtnatürlicherweise im Organismus vorund steuert, wenn es an den Rezeptorbindet, Vorgänge im Zellinneren.Im zu Ende gehenden Jahrzehnt ist esgelungen, für die Positronen-Emissions-Tomographiegeeignete Molekülezu konstruieren, die ähnlich wie Somatostatinan den Rezeptor binden unddort über lange Zeit verharren. Damitwurde die Grundlage der PET bei neuroendokrinen<strong>Tumoren</strong> geschaffen. Inden letzten Jahren hat sich das Verfahrenan größeren Zentren weltweitdurchgesetzt, wenngleich es bis heutekein marktfähiges Produkt hierfür gibt.Die radioaktiven PET-Liganden (= anein Zentralatom gebundene, um diesegruppierte Moleküle) sind derartspezifisch für neuroendokrine Tumorherde,dass selbst kleinste Herde (biszu 2 mm) nachgewiesen werden können.Gerade hier ist die gleichzeitigeDarstellung der Anatomie mithilfe derCT-Komponente von entscheidenderBedeutung.An der Schwelle einer neuen ÄraMehrere Gerätehersteller arbeiten fieberhaftan einer neuen Gerätekonfiguration,der Kombination von Kernspintomographieund PET. Für die Untersuchungdes Gehirns gibt es bereitseinen Prototypen. Die Aufstellung derersten Ganzkörper-PET/MRT-Gerätewird in den nächsten zwei Jahren erfolgen.Zunächst sind in der Erprobungsphaseeinige technische Probleme zulösen, z. B. die Schwächungskorrektur.Es muss geprüft werden, ob diesemit dem MRT-Datensatz ebenso oderannähernd so gut möglich ist wie mitdem CT-Datensatz. Wenn die Systeme68Ga-DOTATATE-PETvor PRRTErfolgreiche Behandlung mit PRRTalle klinisch-praktischen Tests bestandenhaben, eröffnet sich eine Perspektive,die die gesamte Medizin, aber vorallem auch die Onkologie umfasst. Aktuellwird die Strahlenbelastung bei derUntersuchung mit PET/CT von bis ¾durch die CT-Komponente verursacht.Die Kombination von PET mit MRTkönnte zu einer ganz wesentlichenReduktion der Strahlenbelastung führen.Daneben beinhaltet das Arsenalder MRT-Kontrastmittel eine interessanteVielfalt. In Kombination mit denAussagen über molekulare Veränderungendurch die PET eröffnet sich dieMöglichkeit einer sehr umfassendenbiologischen Charakterisierung von<strong>Tumoren</strong> einschließlich der Beurteilungvon Wirkungen neuer therapeutischerVerfahren.Auch die konventionelle nuklearmedizinischeBildgebung mit sogenanntenGamma-Kameras erfährt zurzeiteinen tief greifenden Wandel. Er wirdgetrieben von neuen Detektormaterialien,die eine Detailerkennbarkeitähnlich wie bei der PET ermöglichenund – ebenso wie bei der PET – durchdie Kombination mit CT. Mit solchenGeräten lassen sich in einem UntersuchungsgangHerzkranzgefäße undPlaques (herdförmige Veränderungen),die zu Verengungen führen, sowie dieAuswirkung solcher Veränderungenauf die Blutversorgung des Herzmuskelsin Ruhe und unter Belastung darstellen.Karzinoid der Papilla Vateri(Zwölffingerdarm) mit Befall desKopfes der Bauchspeicheldrüse.Z. n. Whipple-OP 1996, vor PRRTvielfache zur Leber gehörendeMetastasen.Diagnostik: gestern - heute - morgenLebermetastasen nach2 Zyklen PRRT mit je 8GBq 177 Lu-DOTATATE verschwunden(Aktivitätsherde in Projektionauf Unterbauch = ableitende Harnwege,kein Tumor)Zusammenfassung68Ga-DOTATATE-PETnach PRRTDie nuklearmedizinische Diagnostikist in einem grundlegenden Wandelbegriffen, obwohl die diagnostischenPrinzipien, insbesondere das Tracerprinzip,unverändert Gültigkeit haben.Der Wandel wird getrieben durch dieVereinigung mehrerer Modalitäten ineinem Untersuchungsgang und durchneue molekulare Erkenntnisse vonKrankheitsprozessen. Die Ausbildungder Ärzte muss sich diesem Wandelanpassen. Sowohl die nationale Fachgesellschaft(Deutsche Gesellschaft fürNuklearmedizin) als auch die europäischeOrganisation (European Associationof Nuclear Medicine) entwickelnderzeit neue Curricula (Regelungenvon Lernzielen, -inhalten und -prozessen),um die Qualifizierung der Ärztefür die neuen Herausforderungen sicherzustellen.Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>NeT</strong> hat sich stetsbemüht, den Forschungsstand dernuklearmedizinischen Diagnostik laienverständlichdarzustellen. Zum Jubiläumwünsche ich alles Gute undweiterhin erfolgreiche Arbeit.Prof. Dr. med. Wolfram H. KnappDirektor der Klinik für NuklearmedizinMedizinische Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 1, 30625 HannoverTel.: +49 511 532 2577/8E-Mail: knapp.wolfram@mh-hannover.de44<strong>Netzwerk</strong> <strong>Neuroendokrine</strong> <strong>Tumoren</strong> (<strong>NeT</strong>) e.V. - Nürnberg

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