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Restitutionsbericht 2003 - Wien Museum

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423. Museen der Stadt <strong>Wien</strong>3.1. Überblick über den Stand der AktivitätenMit Beschluss des Gemeinderates vom 29. April 1999 hat sich die Stadt <strong>Wien</strong>verpflichtet, jene Kunst- und Kulturgegenstände aus den Museen, Bibliotheken,Archiven, Sammlungen und sonstigen Beständen der Stadt unentgeltlich an dieursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger zu übereignen, die aufgrundder historischen Ereignisse der Jahre 1938 bis 1945 in den Besitz der Stadt <strong>Wien</strong>gelangt sind. Dieser Beschluss ist analog zur Rückgabe von Kunst- undKulturgegenständen auf Bundesebene zu sehen, schließt aber zusätzlich die aktiveSuche nach möglichen rechtmäßigen Erben ein.Seither haben die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> ihre sämtlichen, etwa 23.400 Erwerbungenaus der NS-Zeit systematisch und, soweit dies angesichts der vielfältigen Problememöglich ist, auch Erwerbungen der Zeit seit 1945 auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft. 27Etwa 2.500 Objekte, das ist der Großteil der zu restituierenden Kunstgegenstände undstammt aus 18 Sammlungen bzw. Sammlungsteilen (Alphonse Rothschild, NathanielRothschild, Ferdinand Bloch-Bauer, Ernst und Gisela Pollak, Familie Lederer, FriedrichFischl, Hanns Fischl, Strauß-Meyszner, Josef Simon, Strauß-Simon, Franz Ruhmann,David Goldmann, Siegfried Fuchs, Josef und Auguste Blauhorn, Oscar Bondy,Bernhard Altmann, Leo und Helene Hecht, Josef Ungar), wurden bereits denehemaligen Eigentümern bzw. deren Rechtsnachfolgern zurückgegeben.In zehn Fällen wurde die Restitution von Sammlungen oder Sammlungsteilen (RichardBeer-Hofmann, Blindeninstitut der IKG-<strong>Wien</strong> auf der Hohen Warte, Ernst Egger, HannsEpstein, Josef Isidor Fleischner, Stefan Poglayen-Neuwall, Otto Reichel, HeinrichRieger, Heinrich Rothberger, Charles Weinberger) an die Rechtsnachfolger derehemaligen Eigentümer durch deren entsprechende Verständigung in die Wegegeleitet.27 Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> haben die hauseigenen Akten bis herauf in die Gegenwart sowie zehntausendeOpferfürsorgeakten durchgesehen und bei verdächtigen Erwerbungen seit 1945 auch zusätzliche Unterlagen.Eine systematische Überprüfung der Provenienz aller Erwerbungen seit 1945 scheitert allerdings an derenVielzahl (ca. 253.000), an der mangelnden Aussagekraft der Quellen innerhalb sowie außerhalb der Museender Stadt <strong>Wien</strong> und am begrenzten Informationsgehalt der einschlägigen Fachliteratur.

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