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Restitutionsbericht 2003 - Wien Museum

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46Laut Inventarbuch des Historischen <strong>Museum</strong>s verkaufte Otto Herschel den StädtischenSammlungen am 25. Mai 1939 zwei Ölgemälde, Spielzeug, sieben präparierte Vögel,eine Vitrine und ungefähr 55 Stück Altwiener Mode um RM 450.--, aber bei den Aktendes Historischen <strong>Museum</strong>s findet sich kein Hinweis darauf, dass dieser Betragtatsächlich für Otto Herschel angewiesen worden wäre.Im April 1940 musste der damals 69jährige Otto Herschel mit seiner Gattin Clara überHolland in die USA flüchten, wo er mit ihr als Otto John Hershel unter der AdresseRichmond, Virginia, 3113 Patterson Ave., lebte, aber nicht mehr richtig Fuß zu fassenvermochte.Es ist angebracht, die auf Seite 2 angeführten Objekte aus dem ehemaligen Eigentumvon Otto Herschel zu restituieren, weil Herschel als Jude der Verfolgung durch denNationalsozialismus ausgesetzt war und deshalb für diese gar kein oder zu wenig Geldbekommen hat.Die Suche nach Otto Herschels Erben konzentriert sich vor allem auf Nachforschungenbezüglich der Rechtsnachfolger von dessen im Mai 1967 in Virginia verstorbener Frau,hat aber noch nicht zum gewünschten Erfolg geführt.Ergänzende Darstellung, Oktober <strong>2003</strong>Nachdem bereits im September 2002 anlässlich der Suche nach Rechtsnachfolgernvon Otto Herschel Schreiben an das „American Jewish Joint Distribution Committee“und an die „Social Security Administration“ ergangen waren, die jedoch erfolglosblieben, vertagte die <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission in ihrer Sitzung vom 18. Februar<strong>2003</strong> zunächst eine Beschlussfassung, um noch das Ergebnis weiterer Bemühungen inder Erbensuche abzuwarten, kam aber in der Sitzung vom 25. März <strong>2003</strong> einhellig zurAnsicht, dass es sich im Fall Otto Herschel um restitutionsfähige Objekte handelt.Ein Antwortschreiben des Verlassenschaftsgerichtes in Richmond, Virginia, langte imMai <strong>2003</strong> ein, das Gericht erklärte sich jedoch für unzuständig. Zur selben Zeit meldetesich aufgrund des im Internet veröffentlichten Berichtes an den <strong>Wien</strong>er Gemeinderat2002 ein in den Niederlanden lebender Mann per E-Mail, der angab, dass Clara

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