48gesamte Warenlager umfasste, der „Einkaufs- und Treuhandgenossenschaft für dieUhren- und Juwelenbranche“, <strong>Wien</strong> 1., Schwedenplatz 2, und einen dritten Teil demUhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong>.Auf diese Weise „erwarb“ das Uhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong> vom kommissarischenVerwalter Josef Berger 70 Uhren- und Uhrwerke aus der Sammlung von AlexanderGrosz zu einem noch durch einen Rabatt herabgesetzten Kaufpreis von RM 885, 40.Als sich herausstellte, dass der kommissarische Verwalter nach der Liquidation desBetriebes, die größtenteils bereits am 10. November 1939 abgeschlossen war, diegesamten Barbeträge aus der Firmenkassa von Alexander Grosz sowie eine Anzahlungauf die Uhren von Eugen Ritter aus Feldkirch veruntreut hatte und unauffindbar blieb,stellte die „Überprüfungsstelle der kommissarischen Verwalter der Uhren- undJuwelenbranche“ durch ihren Referenten, Steuerberater Andreas Käs, im Dezember1938 Nachforschungen an. Neuerlich durchgeführte Schätzungen des Warenlagers undder Uhrensammlung von Alexander Grosz ergaben, dass die einzelnen Stücke vonJosef Berger unter ihrem Wert verschleudert worden waren.Der Uhrmachermeister aus Feldkirch und die „Einkaufs- und Treuhandgenossenschaftfür die Uhren- und Juwelenbranche“ überwiesen daraufhin im Juli 1939 eine von der„Abwicklungsstelle für die jüdischen Einzelhandelsfirmen des Uhrmacher- undJuwelenfaches“ festgesetzte „Nachzahlung“. Das Uhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong>weigerte sich hingegen, einem diesbezüglichen Zahlungsauftrag nachzukommen undverwies die Abwicklungsstelle an die MA 50, Hauptabteilung KulturelleAngelegenheiten.Die MA 50 argumentierte gegenüber der Abwicklungsstelle, dass die Uhren vomkommissarischen Verwalter im Einvernehmen mit der Fachinnung erworben wordenwaren, eine nachträgliche einseitige Erhöhung des Kaufpreises wegen des „perfekt“zustande- gekommenen Kaufes nicht möglich sei und der Kaufvertrag überdies wegen„Verkürzung über die Hälfte“ nicht angefochten werden könne.Der Ankauf von 70 Uhren aus der Sammlung von Alexander Grosz durch dasUhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong> steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der
49Machtergreifung des Nationalsozialismus in Österreich. Alexander Grosz konnte nachder Einsetzung eines kommissarischen Verwalters in seine Firma den Käufer nicht freiwählen, der Kaufpreis wurde von den NS-Behörden als unangemessen festgestellt undist Alexander Grosz nach Auflösung seines Betriebes auch nicht zugekommen. Von den70 Uhren sind 30 im Zuge der kriegsbedingten Auslagerung verloren gegangen, dieerhalten gebliebenen 40 Uhren sollten aber an die Rechtsnachfolger von AlexanderGrosz restituiert werden:262alte2123475alte2146602alte21841754alte21541781alte21561831alte21511836alte21631837alte21551899alte21581914alte21291974alte21361975alte2147I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.I.N.Kleines Standührchen („Zappler“) samt Glassturz, Darstellung einesReiters auf Pferd, 1. Hälfte 19. Jhdt.Barock-Standuhr, Viertelschlag, Zugwecker, Blatt getrieben undversilbert, schwarzer Kasten mit geschweiften Leisten, um 1750, Ladefehlt, sign.: Thomas Stöckhl in Hall.„Mysterieuse Uhr“, Bronzegehäuse, nur ein Zeiger, Stundenschlag,Schlossscheibe, Glocke, vergoldeter Holzsockel. Um 1800.Taschenuhr, Zylindergang, Schlüsselaufzug, Werk mit Schutzreif,Deckel sign.: P.W., Blatt bez.: 1828 Cornhill in London Barraud’s7828. Um 1800.Taschenuhr, Duplexgang, ganze Sekunden, hinten Glasdeckel,Gangrad hat senkrecht aufgesetzte Stifte, Deckel bez.: 938 P-M. 19.Jhdt.Taschenuhr, Ankergang, seltene Form, spitze Zähne, fliegendesFederhaus, geht nur auf der Zifferblattseite, Werk bez.: Hans et fils,Bruxelles No 1.Um 1800.Taschenuhr, Ankergang, American Watch Co 27875, Appleton Tracy& Co Waltham Mass. Um 1800.Taschenuhr, Ankergang, Silber, Schlüsselaufzug, zwei Federhäuser,Anker und Räderzapfen in Steinen, Aufzüge in entgegengesetzterRichtung der Zeiger, Deckel bez.: 1962, acht Tagwerk. Um 1800.Taschenuhr, ganz unvollständig, Gehäuse bez.: Karl Wagner, Blattbez.: Berthoud Freres, Horlogers de la Marine. Um 1800.Taschenspindeluhr, Selbstschlaguhr, Deckel und Werk bez.: FrancoisL’Hardy, Schlagwerkabstellung fehlt, Gehäuse: H.T.D. 21746/70.Mitte 18. Jhdt.Taschenspindeluhr, Emailblatt mit Mädchen, welches Holz trägt,Gehäuse bez.: 6371, Werk bez.: Jaquet Droz 28274. 1. Hälfte 18.Jhdt.Taschenspindeluhr, Emailblatt Frau und Opferständer, Silbergehäusegraviert, Kirche und Turm, Deckel: bez.: I.G.C., Werk bez.: AntonRettich in <strong>Wien</strong>. Um 1800.
- Seite 1 und 2: Wien, 10. November 2003An denGemein
- Seite 3 und 4: 33.2. Restitution und Erbensuche in
- Seite 5 und 6: 5• Gegenstand eines Rechtsgeschä
- Seite 7 und 8: 72. Wiener Stadt- und Landesbibliot
- Seite 9 und 10: 9Blickwinkeln befassen, zu erhalten
- Seite 11 und 12: 11Kurzfassungen der Beiträge sind
- Seite 13 und 14: 13Folgende Parameter wurden bei der
- Seite 15 und 16: 152.3.3.Zusammenfassender Bericht d
- Seite 17 und 18: 17Vermögensverkehrsstelle allerdin
- Seite 19 und 20: 19Mangels ausreichender Daten sind
- Seite 21 und 22: 21Die Geschichte der Rolle österre
- Seite 23 und 24: 23Dass sich das Bibliothekswesen in
- Seite 25 und 26: 25Feuchtwanger. Dieser kam über di
- Seite 27 und 28: 27Erst Mitte 1937, nach der Beschla
- Seite 29 und 30: 292.5. Neubewertung bedenklicher Er
- Seite 31 und 32: 31„Holschuld“ der Geschädigten
- Seite 33 und 34: 332.6.1. Aus jüdischem Eigentum zu
- Seite 35 und 36: 35fortgeschritten, dass sich konkre
- Seite 37 und 38: 37einzelner deutsch-jüdischer Emig
- Seite 39 und 40: 39In der zweiten Phase wurde weiter
- Seite 41 und 42: 41Aufarbeitung der Erwerbungen von
- Seite 43 und 44: 43In neun weiteren Fällen (Auspitz
- Seite 45 und 46: 45Von den der Restitutionskommissio
- Seite 47: 47Herschel die Tante seines Vaters
- Seite 51 und 52: 512125alte2179I.N.Taschenspindeluhr
- Seite 53 und 54: 53als Jüdin geboren worden war und
- Seite 55 und 56: 55Biedermeier-Schlafzimmers durch d
- Seite 57 und 58: 573.2.4. Zusammenfassende Darstellu
- Seite 59 und 60: 59Mithilfe von Recherchen der New Y
- Seite 61 und 62: 61stehende Villa in Wien 19., Chima
- Seite 63 und 64: 63dass er, nach Berücksichtigung s
- Seite 65 und 66: 65Universalerbin bestimmt hatte, in
- Seite 67 und 68: 67Der Großvater von Dr. Susanne Ko
- Seite 69 und 70: 69104.170 Aquarell, August Wilhelm
- Seite 71 und 72: 71Am 22. September 1952 wurden die
- Seite 73 und 74: 73erlaubt sich um eine Weisung zu b
- Seite 75 und 76: 75Mehrzahl der im Oktober 1941 im H
- Seite 77 und 78: 77Die Schlussstein-Urkunde des „I
- Seite 79 und 80: 79Kunstgegenstände von der Geheime
- Seite 81 und 82: 81Im Dezember 1975 bot die Galerie
- Seite 83 und 84: 83Auszug aus dem Dokumentationsteil
- Seite 85 und 86: 85I. N. 66.377 Zierschuh, aus Holz,
- Seite 87 und 88: 87Schätzmeister von Vugesta (Verwa
- Seite 89 und 90: 89Vugesta erst seit dem Frühherbst
- Seite 91 und 92: 91MA 8, Personalakt FargelDion der
- Seite 93 und 94: 93„Fargel Julius ... Derzeitiger
- Seite 95 und 96: 95„Niederschrift, aufgenommen am
- Seite 97 und 98: 97„Niederschrift, aufgenommen mit
- Seite 99 und 100:
99DÖW 20011/2 (Vg 2c Vr 2309/45)Ze
- Seite 101 und 102:
101„In der Zeit vom Jahre 1939 bi
- Seite 103 und 104:
103´Ich wurde im Jahre 1942 oder 1
- Seite 105 und 106:
1053.4. Restitution und InternetAuf
- Seite 107 und 108:
107Als Reaktion auf die Veröffentl
- Seite 109 und 110:
109Bezüglich der Vorbesitzer jener
- Seite 111 und 112:
111hat im Anschluss an die „Washi
- Seite 113 und 114:
113„Oberösterreichisches Landesm
- Seite 115 und 116:
115mit Sicherheit anzunehmen, dass
- Seite 117:
117Durch Veröffentlichungen im Int