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Restitutionsbericht 2003 - Wien Museum

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48gesamte Warenlager umfasste, der „Einkaufs- und Treuhandgenossenschaft für dieUhren- und Juwelenbranche“, <strong>Wien</strong> 1., Schwedenplatz 2, und einen dritten Teil demUhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong>.Auf diese Weise „erwarb“ das Uhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong> vom kommissarischenVerwalter Josef Berger 70 Uhren- und Uhrwerke aus der Sammlung von AlexanderGrosz zu einem noch durch einen Rabatt herabgesetzten Kaufpreis von RM 885, 40.Als sich herausstellte, dass der kommissarische Verwalter nach der Liquidation desBetriebes, die größtenteils bereits am 10. November 1939 abgeschlossen war, diegesamten Barbeträge aus der Firmenkassa von Alexander Grosz sowie eine Anzahlungauf die Uhren von Eugen Ritter aus Feldkirch veruntreut hatte und unauffindbar blieb,stellte die „Überprüfungsstelle der kommissarischen Verwalter der Uhren- undJuwelenbranche“ durch ihren Referenten, Steuerberater Andreas Käs, im Dezember1938 Nachforschungen an. Neuerlich durchgeführte Schätzungen des Warenlagers undder Uhrensammlung von Alexander Grosz ergaben, dass die einzelnen Stücke vonJosef Berger unter ihrem Wert verschleudert worden waren.Der Uhrmachermeister aus Feldkirch und die „Einkaufs- und Treuhandgenossenschaftfür die Uhren- und Juwelenbranche“ überwiesen daraufhin im Juli 1939 eine von der„Abwicklungsstelle für die jüdischen Einzelhandelsfirmen des Uhrmacher- undJuwelenfaches“ festgesetzte „Nachzahlung“. Das Uhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong>weigerte sich hingegen, einem diesbezüglichen Zahlungsauftrag nachzukommen undverwies die Abwicklungsstelle an die MA 50, Hauptabteilung KulturelleAngelegenheiten.Die MA 50 argumentierte gegenüber der Abwicklungsstelle, dass die Uhren vomkommissarischen Verwalter im Einvernehmen mit der Fachinnung erworben wordenwaren, eine nachträgliche einseitige Erhöhung des Kaufpreises wegen des „perfekt“zustande- gekommenen Kaufes nicht möglich sei und der Kaufvertrag überdies wegen„Verkürzung über die Hälfte“ nicht angefochten werden könne.Der Ankauf von 70 Uhren aus der Sammlung von Alexander Grosz durch dasUhrenmuseum der Stadt <strong>Wien</strong> steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der

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