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Ausgabe № 03 / 2011 - HTU HochschülerInnenschaft an der TU Wien

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Nukular, immer noch<br />

O<strong>der</strong>: Deadlines machen so komische Geräusche, wenn sie vorbeirauschen…<br />

Ich möchte mit teilweise guten Nachrichten<br />

beginnen: Mein Blog „Epic<br />

Adventures“ ist wie<strong>der</strong> online, allerdings<br />

ohne dass ich vertiefende Informationen<br />

über die Zukunft von twoday.tuwien<br />

erhalten hätte. Ich bleibe<br />

weiter dr<strong>an</strong>, habe aber die Evakuation<br />

längst nicht aus den Augen verloren.<br />

Was unter nicht so gute<br />

Nachrichten fällt, ist die<br />

Erbebenserie in Jap<strong>an</strong>,<br />

gefolgt von einer Reihe<br />

von Kernkraftwerksstörfällen<br />

in Fukushima, die<br />

mittlerweile von <strong>der</strong> IAEA<br />

mit INES 7 (International<br />

Nuclear Event Scale) ebenso<br />

wie Tschernobyl eingestuft<br />

wurde. Die österreichischen<br />

Medien nahmen das natürlich<br />

zum Anlass, Atomterror-Berichterstattung<br />

ohne<br />

Ende zu betreiben. Nicht<br />

dass ich die Tragweite eines<br />

Kernkraftwerksunglücks leugnen will,<br />

aber es gibt feine Details zu Tschernobyl,<br />

wie eine 90% geringere freigesetzte<br />

Radioaktivitätsmenge, o<strong>der</strong> dass die<br />

Unfälle nicht tagel<strong>an</strong>g vertuscht wurden<br />

o<strong>der</strong> dass nicht tonnenweise Graphit im<br />

Reaktor verbr<strong>an</strong>nt ist und die radioaktiven<br />

Isotope weit verteilt hat (schon blöd<br />

wenn m<strong>an</strong> Reaktoren baut um Material<br />

für Atomwaffen zu erbrüten). Für mich<br />

stehen bei dem Erdbeben doch eher die<br />

14.000+ Toten im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Im Gegensatz zu den verunfallten Siedewasserreaktoren<br />

sind die in Europa<br />

geläufigeren Druckwasserreaktoren<br />

durch ihre Bauart sicherer, außerdem<br />

wäre es hilfreich wenn <strong>der</strong> Bau neuer<br />

Kernkraftwerke nicht so auf Gr<strong>an</strong>it<br />

beißen würde, denn d<strong>an</strong>n könnten alte<br />

Anlagen stillgelegt werden, <strong>an</strong>statt sie<br />

jahrzehntel<strong>an</strong>g weiter zu verlängern.<br />

Zumindest sol<strong>an</strong>ge, bis die erneuerbare<br />

Energieerzeugung frühestens ab 2050<br />

soweit wäre, Europa zu versorgen.<br />

Hun<strong>der</strong>te Gigawatt <strong>an</strong> Windrä<strong>der</strong>n<br />

und Photovoltaik<strong>an</strong>lagen können nicht<br />

von heute auf morgen gebaut werden.<br />

Gänzliche Versorgung durch erneuer-<br />

Stromausfall<br />

bare Energieträger funktioniert nur in<br />

gut ausgebauten Netzwerken, wie das<br />

europäische zwar sein könnte, aber es<br />

noch nicht ist. Selbst d<strong>an</strong>n gibt es noch<br />

das Problem des Zwischenspeicherns <strong>der</strong><br />

Energie, da m<strong>an</strong> auch nicht unbegrenzte<br />

Pumpspeicher bauen k<strong>an</strong>n. Und sofern<br />

in Europa nicht bald ordentlich losgelegt<br />

wird, ist auch 2050 kein realisierbares<br />

Datum mehr.<br />

Ich möchte resümieren: Sol<strong>an</strong>ge Energie<br />

verbraucht wird, braucht m<strong>an</strong> Kraftwerke<br />

und Stromleitungen, die irgendwo<br />

ihren Platz finden müssen. Auch Solarzellen/Windrä<strong>der</strong>/Wasserkraftwerkeverbrauchen<br />

Ressourcen und sind in Massen<br />

ökologisch nicht egal. Die Abschaltung<br />

von Kernkraftwerken (vor allem denen<br />

in <strong>der</strong> Nähe) for<strong>der</strong>n aber <strong>der</strong>en Strom<br />

beziehen ist für mich nur eines: Heuchelei.<br />

Die sofortige Abschaltung aller<br />

Technische<br />

Katastrophen<br />

Junikultur<br />

KKWs in Europa: Realitätsfern. Kernkraftwerke<br />

durch Kohlekraftwerke ersetzen:<br />

Eine gute Idee wenn m<strong>an</strong> es warm<br />

haben will.<br />

Sicherlich k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> diese Debatte noch<br />

um weitaus mehr Aspekte auf beiden<br />

Seiten erweitern, doch dafür fehlt mir<br />

hier <strong>der</strong> Platz. Wenn ihr<br />

mehr lesen wollt, spezifische<br />

Fragen habt o<strong>der</strong> eine Diskussion<br />

starten wollt, d<strong>an</strong>n<br />

meldet euch bitte bei mir!<br />

Da die Zeit so schnell verg<strong>an</strong>gen<br />

ist, und es bald<br />

soweit ist, möchte ich noch<br />

einmal <strong>an</strong> die Tagung <strong>der</strong><br />

GWUP (Gesellschaft zur<br />

wissenschaftlichen Untersuchung<br />

von Parawissenschaften),<br />

die von 2. bis 4. Juni<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> stattfindet, erinnern.<br />

Auf www.gwup.org<br />

findet ihr natürlich weitere<br />

Informationen zum Programm und zur<br />

Anmeldung.<br />

Foto: flickr.com/farlukar<br />

Und nun zum Kulturteil: Bis zum<br />

26. Juni gastiert im Kunsthaus <strong>Wien</strong><br />

die „HR Giger-Träume und Visionen“-<br />

Ausstellung, die dessen biomech<strong>an</strong>ischdüstere<br />

Kunst ausgezeichnet in Szene<br />

setzt. Lass euch die Ch<strong>an</strong>ce, so geniale<br />

Motive wie den „Ritus IV“ aus <strong>der</strong> Nähe<br />

zu sehen besser nicht entgehen. Und wer<br />

Judas Priest (noch) einmal live sehen<br />

und hören möchte, bevor sie bis zum<br />

ersten Reunion in den Ruhest<strong>an</strong>d gehen,<br />

lege ich den 29. Juni in<br />

<strong>der</strong> Stadthalle nahe.<br />

Stay epic und geht’s<br />

wählen!<br />

Gilbert sagt: NVNC ILLE EST<br />

MAGICVS<br />

htu_info 31

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