I N H A L TJRS: weltweit <strong>mit</strong> Flüchtlingen 3Nürnberg: Das Spielfeldist die Welt 8Simbabwe: Lernen von<strong>den</strong> Wurzeln 11Indien: Ein Kreuzwegvon Jyoti Sahi 14Argentinien: Rückblickeiner Freiwilligen 18werkstatt weltweit:Exposure-Reisen 2007 22Myanmar: Angst regiertdas LandAus aller Welt weltweit47Unsere Osterbitte 30Titelfoto:Ein sehr gastfreundlicher alter Mannin Myanmar (s.S.24-26)Rücktitel:Eine Klasse der Rupert-Mayer-Schulein Simbabwe (s.S.11-13)Bildnachweise:Kurmann (Titel,S.25), Sauerbeck (S.2),JRS Berlin (S.3,S.6), Kilian (S.4,S.30-31),Günther (S.5,S.30-31),Balleis (S.6,S.8-9,S.24-26,S.28),Radtke/kna-bild(S.7),Väthröder (S.9-10,S.23),TU München (S.11-13,Rücktitel),Kunstarchiv <strong>Jesuitenmission</strong>(S.14-17,S.21), Haberkorn (S.18-20),Braunigger (S.22-23),Grillmeyer (S.22-23), Sharma (S.29)Liebe Freundinnen und Freundeunserer Missionare und unserer Partnerin <strong>den</strong> jungen Kirchen!Wer einmal im Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) <strong>mit</strong> Flüchtlingen gearbeitethat, <strong>den</strong> lässt diese Erfahrung nicht mehr los. „Einmal JRS,immer JRS“, so heißt die Kurzformel unter <strong>den</strong> ehemaligen Mitarbeiterndes JRS. Auf Bitte und durch Entscheidung des Or<strong>den</strong>sgeneralsP. Peter-Hans Kolvenbach SJ werde ich ab Herbst 2007in der Or<strong>den</strong>szentrale in Rom die Aufgabe als Internationaler Direktordes JRS übernehmen. Ich habe bereits <strong>mit</strong> Flüchtlingen imSüdlichen Afrika gearbeitet, bevor ich in die <strong>Jesuitenmission</strong> kam.Es sind sieben begnadete Jahre, auf die ich seit der Amtsübernahmevon P. Übelmesser SJ zurückschauen darf. Ich spreche bewusstvon Gnade, weil jede Spende ein freies Geschenk, eine unverdienteGnade ist. Nur so können wir unzähligen armen Menschen, Kindernund Jugendlichen weltweit helfen. In gleicher Weise setzensich vor Ort die Missionare - Jesuiten, Schwestern und Laien - ausfreien Stücken für die Menschen ein. Unseren Partnern in aller Weltund vor allem Ihnen gilt mein aufrichtiger Dank für Ihre großherzigenSpen<strong>den</strong> und Ihre Treue in all <strong>den</strong> Jahren. Vergelt’s Gott.Auch wenn es ein Abschied ist, so ist es mir eine Freude, die Leitungder <strong>Jesuitenmission</strong> in Nürnberg an P. Klaus Väthröder SJ am15. April zu übergeben. Neben all seinen Qualifikationen und seinerjahrelangen Erfahrung in Lateinamerika kennt er die Arbeit inder <strong>Jesuitenmission</strong> in Nürnberg und ist bereits vielen von Ihnenvertraut. Ich bitte Sie, P. Väthröder SJ und der <strong>Jesuitenmission</strong> unterseiner Leitung das gleiche Vertrauen entgegenzubringen. In meinerkünftigen Sorge für Flüchtlinge werde ich immer wieder mal andie Türe der <strong>Jesuitenmission</strong> in Nürnberg klopfen. Die Menschenin Not wer<strong>den</strong> uns auch in Zukunft verbin<strong>den</strong>. In deren Kreuz undLeid fin<strong>den</strong> wir Gott und die Hoffnung der Auferstehung.Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest!In dankbarer Verbun<strong>den</strong>heitP. Peter Balleis SJ, Missionsprokurator
Kapelle in einem deutschen Abschiebungsgefängnis: <strong>Weltweit</strong> wer<strong>den</strong> Flüchtlinge oft allein gelassen.Auf der FluchtSeriöse Schätzungen gehen davon aus, dassweltweit ungefähr 50 Millionen Menschenauf der Flucht oder in flüchtlingsähnlichenSituationen sind. Was können die Mitarbeiterdes Jesuitenflüchtlingsdienstes (JRS) angesichtsdieser immensen Zahl leisten? Welcheaktuellen Herausforderungen sehen sie fürihre Arbeit? Vier Schlaglichter aus vier Kontinentengeben einen kleinen Einblick.P. Bernard Arputhasamy SJ ist einer der neunRegionaldirektoren des JRS. Er ist für die Arbeitin der asiatisch-pazifischen Region verantwortlich:„Ein besonderer Brennpunkt in unserer Regionist die Situation der burmesischen Flüchtlingeaus Myanmar (s.S.24-26). In Thailand bestehtunsere Arbeit zu 90% aus der Sorge um dieseGruppe. Wir haben an der Grenze Hallen gemietet,um Flüchtlingskinder zu unterrichten.Wir verhandeln auch direkt <strong>mit</strong> der thailändischenRegierung, um die Situation der Flüchtlingein <strong>den</strong> Lagern zu verbessern, die Thailandin Waldgebieten und <strong>mit</strong> sehr restriktivenLebensbedingungen eingerichtet hat. Nebendem Aufbau von Schulen geht es uns um dieVersorgung der Flüchtlinge <strong>mit</strong> lebensnotwendigenDingen wie Essen, Kleidung und medizinischerBetreuung. Flüchtlinge müssen sichoft auf eine jahrelange Existenz im Ungewissenund Provisorischen einstellen. Unsere Ausbildungsprojektehelfen, ihnen Chancen fürdie Zukunft zu geben. Wir arbeiten gemeinsam<strong>mit</strong> anderen Organisationen daran, dasssich der politische Umgang <strong>mit</strong> Flüchtlingenändert. Aber im Vordergrund der Arbeit stehtdas, was der JRS am besten macht: ganz nahund direkt bei <strong>den</strong> Leuten sein. Das ist unsereMission: Flüchtlinge und gewaltsam Vertriebenezu begleiten. Erst dieser ganz nahe Kontaktgibt uns die Glaubwürdigkeit, um für dieAnliegen der Flüchtlinge zu sprechen.weltweit