Brennpunkt ° <strong>Zentralbanken</strong>GEMEINSAME VERGANGENHEIT VIELERNOTENBANKERAuf ihre späteren Aufgaben vorbereitetwurden viele Zentralbanker am MassachusettsInstitute of Technology (MIT) in Cambridge/USAin einem als „E52“ bekanntenGebäude, in dem sich <strong>die</strong> wirtschaftswissenschaftlicheAbteilung befindet. BenBernanke und Mario Draghi erarbeitetensich dort in den späten 1970ern ihr Doktorat.Charles Bean, Vize-Gouverneur derBank of England, schloss 1981 ab; JeremyStein, Mitglied im Zentralbankrat der Fed,folgte 1986. 1990 beendete Jose de Gregorio,der Gouverneur der chilenischen Zentralbank,ebenso sein MIT-Studium mit demDoktorat wie Athanasios Orphanides, dervon Mai 2007 bis Mai 2012 <strong>die</strong> Zentralbankauf Zypern leitete. 1991 feierte Phillip Lowe,Vize-Gouverneur der australischen Zentralbank,den Abschluss. Duvvuri Subbarao,Gouverneur der indischen Zentralbank,war 1982 dort als Fellow, MervynKing unterrichtete am MIT in den 1980ernund teilte sich das Büro mit Bernanke. StanleyFisher, Gouverneur der israelischenZentralbank, war von 1973 bis 1994 MIT-Professor.GS in EUROPA: EX-KOMMISSARE UNDZENTRALBANKERDieses Netzwerk von MIT-Abgängernist eng verknüpft mit jener Seilschaft voneinflussreichen Figuren, <strong>die</strong> Goldman Sachsin den letzten 25 Jahren wie eine Krake querdurch Europa in den wichtigsten Machtzentrenzusammengeflochten hat:Peter Sutherland, ehemals EU-WettbewerbskommissarundPräsident von BritishPetrol (BP), zog alsPräsident von GoldmanSachs Internationalmit Sitz in Londonbei der finanziellenRettung seiner irischenHeimat im Hintergrund <strong>die</strong> Fäden und giltals Dreh- und Angelpunkt des GS-Netzwerkesin Europa.Alexander Dibelius, Vorsitzender vonGoldman Sachs Deutschland, beeinflusstMassachusetts Institute of Technology: Brutstätte einer Seilschaft von Zentralbankernals wichtiger Berater <strong>die</strong> Politik der im Geldgeschäftunbedarften deutschen BundeskanzlerinAngela Merkel.Paul Achleitner aus Linz war gleichfallsDeutschland-Chef bei GS, ehe er im Jahr2000 in den Vorstand des Allianz-Konzernswechselte und heute als mächtiger Aufsichtsrats-Präsidentin der Deutschen Bankregiert.Mario Monti, ehemals EU-Kommissarund 1999–2004 Präsident der EU-Kommission,war von 2005 an Berater im Verwaltungsratvon Goldman Sachs für „europäischeAngelegenheiten und wichtige Fragenglobaler Politik“. Im November 2011 wurdeer von den Gläubigerbanken ganz undemokratischzum Premierminister von Italienbestimmt, was den nicht ganz freiwilligenRücktritt von Silvio Berlusconi voraussetzte.Monti sollte <strong>die</strong> italienischen Staatsfinanzenwieder so ins Lot bringen, damit sich das lukrativeSchuldenkarussell der internationalenHochfinanz ungestört weiter drehenkann. Die von ihm gegründete Partei „BürgerlicheWahl“ erreichte aber Ende Februar2103 bei den demokratischen Wahlen inItalien nicht einmal zehn Prozent der Stimmen.Romano Prodi, 1990–1993 bei Goldman,dann EU-Kommissar, Präsident derEU-Kommission und italienischer Premierminister1996–1998 und 2006–2008, standso wie Monti als Berater immer wieder inDiensten von GS.Karel van Miert, einst EU-Wettbewerbskommissar,zählte gleichfalls zu denGS-Beratern.Lukas Papademos war von 1994 bis2002 Gouverneur der griechischen Zentralbank.In <strong>die</strong>ser Funktion hat er eine nochimmer nicht geklärte Rolle bei der Verschleierungder wahren Höhe griechischerStaatsschulden mit Hilfe von GoldmanSachs gespielt. Im September 2009 kreierteGoldman Sachs dann den speziellen CreditDefault Swap (CDS) Index, um das hoheRisiko der griechischen Schulden weltweitzu publizieren. Die Zinsen für griechischeStaatsanleihen schnellten daraufhin inschwindelnde Höhen, brachten Griechenlandan den Rand der Staatspleite und GSMilliardengewinne mit hohen Zinsenund gleichzeitigen Derivate-Spekulationenauf eine griechische Staatspleite. Nachdem erzwungenen Rücktritt von GeorgePapandreou im November 2011 wurdePapademos von Goldman und den anderenGläubigerbanken interimistisch in das Amtdes griechischen Premierministers gepresst,im Mai 2012 aber vom Volk abgewählt.Petros Christodoulou wechselte 1998von GS in London direkt in <strong>die</strong> griechischecreditS: findagrave.com22 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – April 2013
WIR GEHÖREN ZUR FAMILIE:WEIL WIR WISSEN,WAS SIE BEWEGT.Die HYPO NOE GRUPPE ist als Unternehmensfamilie das finanzielleKompetenzzentrum des Landes Niederösterreich. In den 29Geschäftsstellen der HYPO NOE Landesbank in Niederösterreichund Wien betreuen wir Familien in allen Geldangelegenheiten.Kompetent und individuell. Kunden und Institutionen auf LandeswieGemeindeebene rechnen mit den Spezialisten der HYPO NOEGRUPPE und zählen auf <strong>die</strong> langjährige Erfahrung der LeasingundFinanzierungsexperten. Unternehmen und öffentliche Handplanen mit der HYPO NOE GRUPPE, wenn es um maßgeschneiderteBau- und Finanzierungslösungen geht. Vom Plan bis zumFacility Management liegt ihr Bauvorhaben hier in den richtigenHänden. Sicherheit, Kompetenz und Zukunft in Blau-Gelb.S E I T1 2 5JA H R E Nwww.hyponoe.at