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drei private Zentralbanken lenken die ... - GELD-Magazin

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Brennpunkt ° <strong>Zentralbanken</strong>Nationalbank als Gouverneur und leitet seitFebruar 2010 <strong>die</strong> staatliche Schuldenagentur.Seit <strong>die</strong>ser Zeit untersucht <strong>die</strong> US-Notenbankformell und eher halbherzig seineRolle im Jahr 2009, als er mit GoldmanSachs <strong>die</strong> Londoner Zweckgesellschaft Titlosgründete, um einen Teil des Schuldenbergsder griechischen Regierung auf <strong>die</strong>Griechische Nationalbank zu übertragen.Griechische Staatsanleihen wurden zu Titlostransferiert und kamen als frisch emittierteKreditverbriefungen im Wert von 5,1Milliarden Euro wieder heraus und wurdenbei der EZB als Sicherheit für einen neuenKredit in <strong>die</strong>ser Höhe hinterlegt.Otmar Issing, der frühere Chef-Volkswirtim Direktorium der Deutschen Bundesbankund dann der EZB, ist seit 2006 alsinternationaler Berater für Goldman SachsInternational tätig.Antonio Borges war ab September 2000Managing Director der Goldman SachsGroup und dann von November 2010 bisNovember 2011 Europadirektor. Seither arbeiteter so wie vor ihm auch Mario Montiund Romano Prodi als internationaler Beraterder US-Investmentbank und vertrittüber<strong>die</strong>s deren Interessen als Berater des USElectric Power Research Institute, des US-Finanzministeriums, der OECD, der RegierungPortugals und zwischendurch auchals Vize-Gouverneur der portugiesischenZentralbank.Massimo Tononi war GS-Direktor undstellvertretender Finanzminister unter RomanoProdi (2006–2008).Charles de Croisset arbeitete bis 2004als Vice President für GS Europa und istMitglied der Finanzaufsicht in Frankreich.Wer unter den gegenwärtigen Spitzen inden EU-Gremien bereits heimlich vonGoldman Sachs angeworben ist, wird sichwohl erst später herausstellen. In den USAwurde ein strategische GS-Netzwerk jedenfallsbereits in den 1990er Jahren bekannt.Das US-Finanzministerium gilt seither alsregelrecht unterwandert von ehemaligenMitarbeitern der Wall-Street-Bank. Und bereitszwei Mal wechselten mit Robert Rubin(1995-1999 unter Präsident Bill Clinton)und Henry Paulson (von 2006 bis 2009 un-ter George W. Bush) Chefs von GoldmanSachs durch <strong>die</strong> berühmt-berüchtigte „revolvingdoor“, <strong>die</strong> Drehtür zwischen Wirtschaftund Politik, an <strong>die</strong> Spitze des US-Finanzministe riums. Mit ihren aktuellenund früheren Mitarbeitern beherrscht <strong>die</strong>weltweite Seilschaft jedenfalls nach denUSA nun auch Europa.ZENTRALBANKEN ermöglichen dauerhafteprofite für <strong>die</strong> GS-bankDas von den ehemaligen Mitarbeiterngelenkte internationale <strong>Zentralbanken</strong>systemist für Goldman Sachs wie geschaffen,um damit auf ewig und in großem Stil abzusahnen.Jede Veränderung der Zinssätzekann mit dem Insiderwissen der Seilschaftund dem Einsatz von Derivaten mit großemHebel in Milliardengewinne umgemünztwerden. An allen Aktienbörsen der westlichenWelt lassen sich gleichzeitig enormeKursgewinne abschöpfen, wenn man imVoraus <strong>die</strong> nächs ten Schritte der <strong>Zentralbanken</strong>kennt. „Don’t fight the Fed“, heißtschließlich ein geflügeltes Wort an der WallStreet – handle nie gegen, sondern immerim Gleichklang mit dem (tunlichst im Vorauserwarteten) monetären Kurs der Fed.Auch <strong>die</strong> Bankenaufsicht in der Hand der<strong>Zentralbanken</strong> wird sich als nützlich erweisen,wenn <strong>die</strong> Investmentbank so wie in derVergangenheit <strong>die</strong> Grenzen von Recht undGesetz überschreitet.GOLDMAN SACHS TOWER in Jersey CityFETTE GEWINNE DURCH INSIDER-INFORMATIONENWas Insiderinformationen bedeuten,lässt sich an Hand von Ciacomo Draghi erahnen.Der Sohn des EZB-Präsidenten handeltseit elf Jahren Staatsanleihen bei MorganStanley in London. Sein Arbeitgeberhat erstaunlicherweise <strong>die</strong> völlig unerwarteteEZB-Leitzzinssenkung Ende 2011 exaktvorhergesagt. Giacomo Draghi und seineBank machten Hunderte von MillionenDollar Gewinn. Die anteilige Summe vonDraghis Sohn kennt nicht einmal der englischeFiskus, da Großbanken ihren AngestelltenGehalt, Bonus und Gewinne bei Geschäftenauf Eigenrechnung steuerfrei aufÜberseekonten in Steuer oasen auszahlen.Goldman Sachs, Mario Draghis frühererArbeitgeber, hat bei richtigen „Wetten“ aufEZB-Entscheidungen gleichfalls wiederholtgewaltige Gewinne gemacht. Alles einfachnur Zufall?DIE BANK DER BANKEN FOLGT DERENINTERESSENNein. Denn Mario Draghi und seineKollegen an den Schalthebeln der Finanzmachtsind letztlich Handlanger der internationalenGroßbanken. Jede Zentralbankist schließlich eine Bank der Banken – undnicht eine der Bürger. Starinvestor Jim Rogerssieht in US-Notenbankchef Ben Bernankeallerdings aus anderen Gründen den„gefährlichsten Mann, den es derzeit in denVereinigten Staaten gibt. Alle wichtigen<strong>Zentralbanken</strong> der Welt fluten <strong>die</strong> Märktemit billigem Geld, aber keiner treibt es soschlimm wie Bernanke“. Über dessenFähigkeiten gibt Rogers ein vernichtendesUrteil ab: „Der Mann versteht nichts vonFinanzen, sondern nur etwas vom Gelddrucken.“Und das gelte auch für MarioDraghi, den Präsidenten der Euro päischenZentralbank. „Er ist nicht so gefährlich wieBernanke, aber dennoch bedrohlich. Zentralbankernkönnen Sie einfach nicht mehrtrauen: Es sind reine Bürokraten, <strong>die</strong> sichum <strong>die</strong> Wirklichkeit nur wenig scheren“,meinte Rogers in einem ernüchternden Interviewmit der Frankfurter AllgemeinenZeitung (FAZ) .creditS: Goldman Sachs24 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – April 2013

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