BUCHTIPPSNeuerscheinungen & PflichtlektüresteuerfluchtEric L. Jones. Verlag: Mohr Siebeck. 331 Seiten.Milliarden-Karussell. EuphemistischeWortschöpfungen wie „Kreative Buchhaltung”oder „Steueroptimierung” werdengerne mit einem Augenzwinkern in den Mundgenommen, wenn es in Wirklichkeit um einestrafbare Handlung geht: Steuerhinterziehung.Der Bankkaufmann und freie PublizistHans-Lothar Merten macht in seinem Buch„Steuerflucht” klar, dass es alles andere alsein Kavaliersdelikt ist, Geld am Fiskus vorbeizuschleusen.Denn Steuersünder, <strong>die</strong> mehrals eine Million hinterzogen haben, müssenkünftig ins Gefängnis. Eine Bewährungsstrafesei dann in der Regel ausgeschlossen,urteilt etwa der Bundesgerichtshof inKarlsruhe im Februar des heurigen Jahres.Generell weht seit Ausbruch der Finanzkrise2008 den „Steuerflüchtlingen” ein rauererWind ins Gesicht. Je höher sich <strong>die</strong> Schuldeneinzelner Länder türmen, desto intensiverversuchen nationale Steuerfahnder, denÜbeltätern auf <strong>die</strong> Schliche zu kommen. InWirklichkeit handelt es sich bei Steuerhinterziehungum ein globales Milliardengeschäft,laut dem Autor „vagabun<strong>die</strong>ren” rundzehn Billionen Dollar auf der Suche nach„sicheren Häfen” durch <strong>die</strong> Steuerwelt.Bei der Lektüre des vorliegenden Werks kommt derLeser oft nicht aus dem Staunen und Kopfschüttelnheraus. So erfährt man, dass in der Schweiz etwa200.000 Franzosen leben – der Steuer wegen. DasBuch enthält somit nicht nur umfassende Informationen,sondern kann auch mit einigen (Steuer-)Kuriositäten aufwarten.Unsichtbare hand. An <strong>die</strong>ser Stellesei ein Klassiker der modernen Wirtschaftstheorieins Gedächtnis gerufen: „Untersuchungenüber Wesen und Ursachen des Reichtums derVölker”, von Adam Smith. Schon in der über 70Seiten langen Einführung von Erich W. Streisslerwird klar, dass es sich hier um keine leichteLektüre handelt, sondern um ein wissenschaftlichhöchst anspruchsvolles Werk. Undnoch dazu um ein überaus umstrittenes wieeinflussreiches – nicht umsonst gilt das Buchals „Bibel des Liberalismus”. Smith spricht sichja für eine möglichst geringe Einmischungdes Staates in das Wirtschaftstreiben aus. DerMarkt bzw. das freie Wechselspiel von Angebotund Nachfrage würden demnach wie eine „unsichtbareHand” agieren und Individuen sowie<strong>die</strong> gesamte Gesellschaft zum höchstmöglichenGlück <strong>lenken</strong>. Smith schreibt auch vonder „Heiligkeit und Unantastbarkeit” des Eigentums.Welche Folgewirkungen seine Theoriennoch heute besitzen, ist schwer zu übersehen– wie viele Verfassungen des 19. Jahrhundertsbetont etwa <strong>die</strong> österreichische Bundesverfassungwörtlich: „Das Eigentum ist unverletzlich.”In Zeiten der Finanzkrise, des Turbokapitalismus undder ausufernden Manager-Boni sind Smiths Ideenso starker Kritik ausgesetzt wie kaum zuvor. Geradedeshalb ist es hilfreich und erhellend, hin und wiederin <strong>die</strong>sem Klassiker der Wirtschaftswissenschaftnachzuschlagen.Untersuchung über wesen und ...Adam Smith. Verlag: UTB. 263 Seiten.Hauskauf ohne risikoGruber / Bruckner. Verlag: VKI. 142 Seiten.Trautes heim. Für vorliegendes Buchfungiert der Verein für Konsumenteninformation(VKI) als Herausgeber, der ja für anschaulicheFormulierungen und Praxisbezug bekanntist. Diesem Motto bleiben der VKI bzw. <strong>die</strong> beidenAutoren Martin Gruber und Erwin Brucknerauch in „Hauskauf ohne Risiko” treu. Verständlichund übersichtlich werden <strong>die</strong> Basics rundum rechtliche Fragen, den richtigen Weg zurFinanzierung, den Umgang mit Maklern undMöglichkeiten der Haussuche behandelt.Wobei <strong>die</strong> Finanzierung wohl für jeden „Häuslbauer”in spe den wichtigsten Punkt und auch <strong>die</strong>größte Problematik darstellt. Immerhin handelt essich hier in der Regel tatsächlich um eine Investitionfürs ganze Leben und der Rubel läuft hierbesonders schnell. Eine Gesamterfordernis vonrund 170.000 € für ein Grundstück mit einemdurchschnittlichen Einfamilienhaus sind schnellangehäuft (wobei große Abweichungen des Preises,vor allem nach oben, keine Seltenheit sind). Empfohlenwird in <strong>die</strong>sem Zusammenhang zu überprüfen,welche Finanzierungsquellen zur Verfügungstehen. Wie zum Beispiel Eigenmittel (sie sollten 30Prozent des Gesamtvolumens nicht unterschreiten),Wohnbauförderungsmittel der Länder, Darlehen vonVerwandten oder vom Arbeitgeber und natürlichBausparfinanzierung, Bank- oder Versicherungsdarlehen.Auch sollte nicht vergessen werden, dass Nebenkosten(etwa für Notare oder Anwälte) leicht elfbis 14 Prozent des Kaufpreises betragen können.creditS: beigestellt82 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – April 2013
ÄRZTEBANK-VERMÖGENSMANAGEMENTUNABHÄNGIG DENKEN ...... ist Ihr Vorteil im ÄRZTEBANK-VERMÖGENSMANAGEMENT.Das Ärztebank-Vermögensmanagement besteht aus hochqualifiziertenExperten, <strong>die</strong> sich ausschließlich mit Veranlagungsstrategien und Finanzplanungbeschäftigen. Ihr entscheidender Bonus: Unsere Unabhängigkeitvon Produktanbietern sowie unsere Leidenschaft für intelligente Lösungen.Auf Basis einer umfassenden Analyse entwickeln wir für Sie eine individuelleVermögensstrategie, welche optimal auf Ihre Lebenssituation ausgerichtet ist.Bank für Ärzteund Freie Berufe AG1090 Wien, Kolingasse 44020 Linz, Hafnerstraße 11Tel. +43/732/77 00 99-05020 Salzburg, Makartplatz 76850 Dornbirn, Schulgasse 19Tel. +43/5572/20 39 00-08010 Graz, Herrengasse 9