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Künftige Pensionen werden zu Mindestrenten Was ... - GELD-Magazin

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100 JAHRE US-NOTENBANK (FED): DER GRÖSSTE RAUBZUG DER GESCHICHTEAusgabe 10 | 2013 € 3,60P.b.b. Verlagspostamt 1010 WienNr. 03Z035262 MDas <strong>Magazin</strong> für Wirtschaft, Politik & InvestmentprodukteDie Lügevon den<strong>Pensionen</strong>Die hohe Staatsverschuldunglässt keinen Spielraum <strong>zu</strong><strong>Künftige</strong> <strong>Pensionen</strong> <strong>werden</strong><strong>zu</strong> <strong>Mindestrenten</strong><strong>Was</strong> <strong>zu</strong> tun ist, um derArmutsfalle <strong>zu</strong> entgehen° NACH DER WAHL ° BILLIONEN-BOMBEDie große Koalition hat wenig erledigt,will aber ihre Baustellen nicht verlassen.Ex-Finanzminister Hannes Androsch rätihr: „Schluss mit der Bequemlichkeit!”Die Schattenbanken sind bereits größerals die weltweiten Banken. Obwohl siedie Finanzkrise verursacht haben, sindsie noch immer ohne Aufsicht.…am iPad lesen!Jetzt auch am iPhone undiPod Touch erhältlich.


Für Unternehmer und StiftungenFür Unternehmer und StiftungenDer Ansprechpartner fürUnternehmer und Stiftungen –bei Beratung und Veranlagung.• Kathrein Privatbank bietet Sicherheit durch einewissenschaftlich fundierte Vermögensverwaltung fürunternehmerische Klienten aus dem In- und Ausland.• Unsere Grundsätze heißen: sicher, seriös, fair, transparent.• Wir stellen die individuellen Bedürfnisse des einzelnenKunden in den Mittelpunkt.Mag. PhDr. Susanne HöllingerVorstandsvorsitzendeFür eine umfassende, persönliche Beratung stehen wirIhnen gerne <strong>zu</strong>r Verfügung.A-1013 Wien | Wipplingerstraße 25Tel.: +43 1 534 51-0 | Fax: +43 1 534 51-233susanne.hoellinger@kathrein.atwww.kathrein.at


editorial °10 / 2013Fiktiver AnspruchDie Nationalratswahl ist geschlagen. Die Koalitionsverhandlungenbeanspruchen nun die Politik. In den Hintergrund getretensind die wirklich große Probleme, die es <strong>zu</strong> bewältigen gilt.Eines davon ist die Finanzierung der <strong>zu</strong>künftigen <strong>Pensionen</strong>. Dennwenn die Baby-Boomer ins entsprechende Alter kommen, was inrund zehn bis 15 Jahren der Fall sein wird, dann wird es richtig eng.Laut Statistik Austria wurden 2012 für die Soziale Sicherung 65,6Milliarden Euro aufgewendet, davon für <strong>Pensionen</strong> 39,9 Milliarden.Die Einnahmen aus Pensionsversicherungsbeiträgen lagen lautHauptverband der Sozialversicherungsträger 2012 bei 27,1 MilliardenEuro. Die Differenz von 12,8 Milliarden Euro muss aus Steuergeldernfinanziert <strong>werden</strong> (Bundes<strong>zu</strong>schuss).Eine der Illusionen ist das Pensionskonto, von dem man meinenkönnte, dass darauf Kapital für den <strong>zu</strong>künftigen Pensionistenparat liegt. Weit gefehlt. Das Pensionskonto ist lediglich ein Rechenexempel,das auf derzeitiger rechtlicher Grundlage basiert. Wie bekannt,funktioniert unser Pensionssystem nach dem Umlageverfahren.Das heißt, jeder aktuell ausbezahlten Pension muss ein Pensionsbeitragoder eine Steuereinnahme entgegenstehen.Mario FranzinChefredakteur<strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong>Laut Schät<strong>zu</strong>ngen des Österreichischen Statistischen Zentralamteswird der Anteil der über 60-jährigen Personen bis 2030 vonderzeit rund 20 Prozent auf 35 bis 38 Prozent anwachsen (2,7 bis 3Millionen Menschen), die Anzahl der Erwerbstätigen in etwa gleichbleiben. Das heißt, grob geschätzt und ohne Berücksichtigung vonInflation stehen dann Einnahmen von knapp 30 Milliarden EuroPensionszahlungen von etwa 60 Milliarden Euro gegenüber. DerBundes<strong>zu</strong>schuss würde von derzeit zehn Milliarden Euro oder dreiProzent des BIP auf rund zehn Prozent des BIP steigen. Da derHaushaltssaldo Österreichs 2012 bereits mit rund sieben Milliardennegativ war, wird dies nur durch Aufnahme neuer Schulden finanziert<strong>werden</strong> können ... oder die Pensionsleis tungen <strong>werden</strong> imDurchschnitt um etwa 30 Prozent (!) sinken – durch höhere Antrittsalter,längere Durchrechnungszeiträume usw.° Medieneigentümer 4profit Verlag GmbH ° Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsadresse 1010 Wien, Rotenturmstraße 12,T.: +43/1/997 17 97-0, F.: DW-97, office@geld-magazin.at ° Herausgeber Dr. Wolfgang Freisleben ° GeschäftsführUNG Mario Franzin, Snezana Jovic° Chefredakteur Mario Franzin ° Redaktion Mario Franzin (mf), Dr. Wolfgang Freisleben (wf), Mag. Harald Kolerus (hk), Wolfgang Regner (wr) ° GrafiK Noura El-Kordy° Bildmaterial shutterstock.com ° Datenanbieter Lipper Thomson Reuters*, software-systems, Morningstar Direct ° Verlagsleitung Snezana Jovic° Projektleitung Dr. Anatol Eschelmüller ° Druck Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80 ° Vertrieb Morawa Pressevertrieb, 1140 WienAbo-Hotline+43/1/997 17 97-33 • abo@geld-magazin.at* Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die <strong>zu</strong>r Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot<strong>zu</strong>m Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es <strong>zu</strong> beachten, dass die vergangenen Performance werte keine Garantie für <strong>zu</strong>künftige Ergebnisse darstellen.


CoverBANKING28 ° PANORAMA. Bank Austria: Kaufrausch in Polen+ Moody´s: Lob für heimische Institute.8232 ° schattenbanken. Im Verborgenen blühenschwer kontrollierbare Schattenbanken – sie machenrund die Hälfte des globalen Finanzsystems aus undstellen eine Gefahr für die Weltwirtschaft dar.geldanlageBrennpunkt06 ° PANORAMA. Land des Monats: Gambia verabschiedetsich aus dem Commonwealth + Gewerbeimmobilien:Solides Langfristinvestment + EU: 193Milliarden Euro fehlen.08 ° Interview hannes androsch. Der ehemaligeFinanzminister geht nach der Wahl mit der herrschendenPolitik hart ins Gericht.14 ° Kommentar des herausgebers. WolfgangFreisleben über die neue Fed-Präsidentin, die Finanzierungder US-Wirtschaft und den viel diskutiertenGovernment Shutdown.34 ° panorama. Gibraltar: Mekka für Fondsanbieter+ Europa: 429 Milliarden Euro fließen inFonds + Erste Bank: Neues Service „You Invest“.36 ° anleihenfonds. Trotz steigender Zinsen könnengeschickte Manager mit unterschiedlichen Bonds-Strategien auch in Zukunft schöne Gewinne erzielen.40 ° china. Nach den heftigen Kapitalabflüssen willsich das Reich der Mitte <strong>zu</strong> neuer Stärke formieren.44 ° europa-fonds. Der Alte Kontinent legt wieder<strong>zu</strong>: Das Gespenst der Rezession verliert an Schrecken.48 ° interview Max Anderl. Der UBS-Fondsmanagerhält europäische Aktien für günstig bewertet.16 ° 100 Jahre fed. Hinter der US-Notenbank stehtin Wirklichkeit ein privates Kartell, das in seine eigeneTasche arbeitet.20 ° Oenb in bedrängnis. In der Zentralbankherrscht nach der Entlassung von Vizegouverneur WolfgangDuchatczek Irritation.22 ° Der gläserne mensch. Spionageverdacht:Wie die NSA in Europa ihrem zweifelhaften Geschäftnachgeht.26 ° finance watch. JPMorgan: Hoffen aufmilliardenschweren Vergleich + Libor-Skandal: Manipulationdurch Großbanken kostet bares Geld +Morgan Stanley: Hypothekargeschäft unter juristischemBeschuss.50 ° institutional investors congress:Nachhaltige Fonds sind weiter am Vormarsch.52 ° best of funds. Technologiefonds triumphieren,Rohstoffe verlieren.53 ° Interview Markus Kaiser. Der Vorstandvon StarCapital erklärt, wie man mit quantitativenMethoden qualitativ hochwertige Gewinne erzielt.57 ° Interview David Ganozzi. Der Fidelity-Fondsmanager über die Entscheidung der Fed, ihrelockere Geldpolitik fort<strong>zu</strong>setzen, und vieles mehr.59 ° interview Cyrill Zimmermann. Der CEOvon Adamant Biomedical Investments über den kräftigwachsenden Gesundheitsmarkt.creditS: Shutterstock4 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – oktober 2013


Inhalt °10 / 201360 ° fonds-Roadshow. Fünf namhafte Investmentstrategenerzählen, wo bis Jahresende die besteRendite heraus<strong>zu</strong>holen ist.aktien62 ° PANORAMA. Wall Street: Empire State Buildinggeht an die Börse + Studie: Chefs von börsennotiertenUnternehmen „genießen“ schlechtes Image + Banken:Eigenhandel als Nachteil?64 ° wikifolio. Social Trading wird immer beliebter,so profitieren Sie von den erfolgreichsten Strategien.66 ° weltbörsen. USA: Blockiert + Europa: HalbherzigeErholung + China: Nervosität und Hoffnung +Japan: Langes Warten auf Reformen.82 ° pensionsloch. Das staatliche Umlageverfahrensteht unter Druck. Welche politischen Lösungenwären sinnvoll? Wie können Private vorsorgen?94 ° interview Rüdiger R. Burchardi. DerVertriebsvorstand der Dialog Lebensversicherung setztauf flexible Lösungen <strong>zu</strong>r Absicherung von schwerwiegendenRisiken.96 ° fondsgebunden. Der monatliche Überblicküber die Portfolios Fondsgebundener Lebensversicherungen.98 ° buchtipps. Schumpeter: Die Biografie + Marktund Moral: Wie ethisch ist das Kapital? + Netzwerke imPrivate Banking + Soziale Infrastruktur.68 ° anlagetipps. Harley-Davidson: KultigeGewinne + United Internet: Die Netzwerker + JohnsonControls: Gefragte Energieeffizienz.70 ° Börse Wien. Gute Quartalszahlen erwartet.72 ° börse deutschland. Wirtschaft sorgt fürpositive Signale.Wir machen es möglich:Globale Rentenmärkte –optimal diversifiziertAlternative Investments74 ° PANORAMA. Börse Wien: Derivatehandel eingestellt+ Italien: Privatisierung in Höhe von 7,5 MilliardenEuro + Die besten Tipps der Zertifikateprofis.75 ° wissen. Wenn Zertifikate den Turbo einschaltenoder sogar k.o. gehen.78 ° rohstoff-radar. Erdöl: Syrien-Krise entschärft+ Gold: Verlustreich + Palladium: Konjunkturgewinner+ Mais: Uneinheitliches Bild.Investieren Sie jetzt in denAXA WF Global Strategic Bonds.Hier erfahren Sie mehr!versicheRUNG80 ° Panorama. VBV Vorsorgekasse: Nachhaltig ausgezeichnet+ HDI: Branchenpreis für Pflegeschutz „Extra“.Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns unter: +49 69 90025 15026 clientservicebanks@axa-im.comDie hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bereitgestellten Informationenstellen kein Angebot <strong>zu</strong>m Kauf, Verkauf oder <strong>zu</strong>r Zeichnung von Fondsanteilenbzw. Finanzinstrumenten oder ein Angebot für Finanzdienstleistungen dar. Ein Kauf vonFondsanteilen erfolgt ausschließlich auf Basis der jeweils gültigen Verkaufsprospekteund den darin enthaltenen Informationen. Die Verkaufsprospekte, wesentlichen Anlegerinformationen(KIID) und Jahres und Halbjahresberichte erhalten Sie kostenlos beiAXA Investment Managers Deutschland GmbH, Bleichstraße 2– 4, 60313 Frankfurt/Main oder der jeweiligen Informations- und Zahlstelle in Österreich oder unseren Vertriebspartnernsowie unter www.axa-im.at. Der Erhalt bisheriger Auszeichnungen stelltkeine Garantie für den Erhalt <strong>zu</strong>künftiger Auszeichnungen dar.www.axa-im.atOktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 5


ennpunkt Panorama„Griechenland war2003 ein Vorbild.“Der damalige griechischeFinanzminister und „Vaterdes Eurobeitritts“, NikosChristodoulakis, legt ineinem Spiegel-Online-Interview Wert auf dieFeststellung, dass seinLand niemals jemanden betrogen hätte undGriechenland heute nicht für die Probleme dergesamten EU verantwortlich gemacht <strong>werden</strong>sollte.exit. „Wir wollen kein Mitglied einer neokolonialenEinrichtung oder einer Institution, diefür eine Fortset<strong>zu</strong>ng des Kolonialismus steht,sein“, hieß es kürzlich in einer schriftlichenErklärung der Regierung von Gambia. Damitgemeint war, unschwer <strong>zu</strong> erraten, das Commonwealthof Nations, aus dem das westafrikanischeLand Anfang Oktober nunmehr mitsofortiger Wirkung ausgetreten ist. Dass derneokoloniale „Touch“ des vom Vereinigten Königreichangeführten Staatenbundes wirklichder Grund für den Exit Gambias war, glaubenindes nur die wenigsten Beobachter. Hintervorgehaltener Hand wird darüber spekuliert,dass Gambias Austritt aus dem Commonwealthviel mehr mit der Tatsache <strong>zu</strong> tun hat,dass der Staatenbund die Regierung in Banjulda<strong>zu</strong> zwingen wollte, die Themen MenschengambiaLand des MonatsECKDATEN (Republik der Union Myanmar)StaatsformRepublikHauptstadtBanjulAmtsspracheEnglischStaatsoberhauptPräsident Yahya JammehRegierungschefebendieserFläche 11.295 km 2Einwohneretwa 1,7 MillionenBevölkerungsdichte etwa 151 pro km 2WährungDalasiKfz-KennzeichenWAGInternet-TLD.gmInternat. Telefonvorwahl +220Unabhängig seit1965 (von Großbritannien)NachbarstaatSenegalGrößte StädteSerekunda, Brikama, Bakaurechte, Pressefreiheit und Korruption offensiverin Angriff <strong>zu</strong> nehmen.Starke Worte ´´„Das könnte nicht nur dieUS-Konjunktur ernsthaftbeschädigen, sondern diegesamte Weltwirtschaft.“IWF-Chefin ChristineLagarde bezeichnet denGovernment Shutdownals „schlimm genug“,warnt aber vielmehr voreiner möglichen Nicht-Erhöhung der US-Schuldengrenze,die Anfang November schlagend<strong>werden</strong> könnte.ZahlenspielTabula rasa. Die Re-Österreich und ihre 1.964publikBehörden sind als Gläubiger oft besonders unbarmherzig.Laut Finanzministerium stellten dieheimischen Finanzämter im Jahr 2012 stolze1.964 Konkursanträge und sind damit für etwaein Drittel aller Insolvenzen im Land verantwortlich.Trauriger Spitzenreiter unter den einzelnenBehörden war dabei das Finanzamt Feldkirch inVorarlberg mit 227 Anträgen. Während dieFinanz ämter jedoch <strong>zu</strong>mindest bei Erstschuldnerngesprächsbereit sind und in vielen Fällen einerRatenzahlung <strong>zu</strong>stimmen, sind die Gebietskrankenkassenmeist noch deutlich weniger kompromissbereit.Die alte Unternehmerweisheit„zahl <strong>zu</strong>erst die Sozialversicherung, dann dieSteuer und erst danach alles andere“ kommtalso nicht von ungefähr.insider. Ein namentlich nicht ge-Vertreter der griechischen Re-50nanntergierung gab Anfang Oktober gegenüber Reutersan, dass man in Athen darüber nachdenke, beiden internationalen Gläubigern des Landes umeine Verlängerung eines Teils der Staatsschuldenauf bis <strong>zu</strong> 50 Jahre an<strong>zu</strong>suchen. Die griechischeRegierung sei sich jedoch bewusst, dass sie <strong>zu</strong>vordie Sparziele des laufenden Jahres erfüllenmuss, um ihrem Ansinnen eine reelle Chance aufVerwirklichung ein<strong>zu</strong>räumen. Stimmen die Gläubiger<strong>zu</strong>, schwebt Athen die Umwandlung vonKrediten in eine 50-jährige Anleihe vor.lücke. Wie die EU-Kommission193im September verlautbarte, entgingenden Mitgliedsstaaten der Gemeinschaftim Jahr 2011 ganze 193 Milliarden Euro anMehrwertsteuereinnahmen. Als Hauptgründe fürdiese enorme Lücke sollen vor allem Insolvenzen,aber auch Mehrwertsteuer-Betrug verantwortlichsein. „Wir kennen das Problem. Es liegt an denEU-Staaten selbst, endlich <strong>zu</strong> handeln“, wird EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta da<strong>zu</strong> zitiert.Ein Appell, der sich auch an Österreich richtet: miteiner Lücke von rund 3,5 Milliarden Euro liegt dieAlpenrepublik im Mittelfeld des „Rankings“. Spitzenreiterwar 2011 Italien mit einem Minus von36,1 Milliarden Euro. Gemessen am BIP, führteRumänien mit knapp acht Prozent die Liste an.CHARTS: Shutterstock, wikimedia/Zio Dave, IWF6 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


ANTONIO TAJANIKopf des Monatsindustrialist. „Bereits 2012 hatte die EU-Kommission ihre ambitionierten Ziele hinsichtlichder Steigerung der Industrieproduktionin der Union auf einen Anteil von 20Prozent des BIP bis 2020 bekannt gegeben.Passiert ist seither noch nicht all<strong>zu</strong> viel, undauch zahlenmäßig ist man heute mit knappüber 15 Prozent noch meilenweit von derbesagten Marke entfernt. Grund Genug alsofür Industrie-Kommissar Antonio Tajani, anlässlichseines Wien-Besuchs im September weiter für die Re-Industrialisierungdes Kontinents <strong>zu</strong> werben. Gemeinsam mit seinem Gastgeber,WKO-Boss Christoph Leitl, forderte Tajani eine Art Industriepakt,um die seit der Jahrtausendwende (fast) überall in Europa rückgängigeIndustrieproduktion wieder<strong>zu</strong>beleben. Auch wenn zahlreiche Ökonomendem italienischen Konservativen widersprechen und lieber <strong>zu</strong>sätzlicheInvestitionen in den Bildungsbereich und den Ausbau des Dienstleistungssektors sehen würden, so hat er doch bestimmt nicht ganz Unrecht.Ausschließlich auf den Tertiärsektor <strong>zu</strong> setzen und die Industrie dabei <strong>zu</strong>vernachlässigen, könnte sich mittel- und langfristig als schwerer Fehlerund Standortnachteil im globalen Wettbewerb herausstellen.(AM) STEUER<strong>zu</strong>r kassa. Der Autofahrer sei die „Melkkuh“ der Nation, bemerkenunsere deutschen Nachbarn oft spitz. Wer auch immer das in der Bundesrepublikbehauptet, hat offensichtlich noch nie einen Blick über diesüdliche Grenze riskiert. Von Dienstwagenprivilegien wie in Deutschlandkönnen heimische Manager nur träumen, die Benut<strong>zu</strong>ng der Autobahn istjenseits der Grenze (noch) kostenfrei und die Autos selbst sind bei unserenNachbarn – verglichen mit Österreich – fast schon spottbillig. Letzteres hatmit einem österreichischen Unikum, der Normverbrauchsabgabe (NoVA),<strong>zu</strong> tun. Die einst im Zuge der Abschaffung der Luxussteuer als Kompensationeingeführte Abgabe spült Unsummen in die Kassen der Republik. Docherst die Anfang 2013 in Kraft getretene Verschärfung des sogenannten CO 2 -Malus machte die NoVA <strong>zu</strong>m veritablen Goldesel des Finanzministeriums.Obwohl zwischen Jahreswechsel und Ende Juli um 7,2 Prozent wenigerNeuwagen <strong>zu</strong>gelassen wurden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres,haben sich die Einnahmen des Staates aus der Normverbrauchsabgabeauf 888 Millionen Euro in etwa verdreifacht. Des einen (oder im Fall vonMaria Fekter: „der einen“) Freud ist bekanntlich des anderen Leid. Nichtnur all jene, die über den Kauf eines Neuwagens, der über 150 GrammCO 2 pro Kilometer ausstößt – und das tun fast alle Fahrzeuge, die größersind als ein Kleinwagen –, sind naturgemäß von dieser ins Ökomäntelchengehüllten Steuererhöhung betroffen. Auch Industrie und Handel <strong>werden</strong> <strong>zu</strong>künftigverstärkt unter der Normverbrauchsabgabe <strong>zu</strong> leiden haben.Gewerbeimmobilien – LangfristinvestmentsHört man von Gewerbeimmobilien, denktman sofort an Frankfurter Bürotürme,holländische Großprojekte oder Einkaufszentrenin Osteuropa. Investments, die mit hohemRisiko behaftet sind, in der Regel von den Zyklender internationalen wirtschaftlichen Entwicklungabhängig sind und <strong>zu</strong>letzt oft gelittenhaben. Die einfachen Projekte vor der Haustüresind oft die wirtschaftlich sinnvolleren und renditestärkeren.Die österreichische Wirtschaftwird von KMU dominiert. Wir haben ca. 310.000Unternehmen in Österreich mit einer Neugründungsratevon 6,5%, also 20.000 neue Unternehmen,und einer Netto-Wachstumsrate von1% p.a. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahlvon Freiberuflern, die letztendlich ebensoselbstständig tätig sind. In Summe benötigen565.000 Betriebe in Österreich einen Platz <strong>zu</strong>mArbeiten. Die meisten dieser Unternehmen sindtrivium gmbhwirtschaftlich stabil und haben eine fundierteregionale Nachfrage. Wir reden bei der Vermietungvon Flächen an den örtlichen Schlosser,Glaser oder Mechaniker, nicht von Miethöhenwie in einem Wiener Einkaufszentrum, aberauch von wesentlich geringeren Einkaufspreisen.Die Spanne zwischen Einkaufspreisen undMieten sind in der Regel wesentlich besser alsim Wohnbereich. Da<strong>zu</strong> kommt, dass der Unternehmeroft hohe persönliche Investments insein Mietobjekt steckt und somit seine Möglichkeiten<strong>zu</strong>m Wechsel der Immobilie selbsteinschränkt. Ein Verlust des Mietobjektes würdein vielen Fällen <strong>zu</strong>m Verlust der Existenzgrundlageführen. Wir haben die Erfahrung gemacht,dass solche Mieter in der Regel genauso<strong>zu</strong>verlässig zahlen wie Wohnungsmieter. Darüberhinaus hat man die Möglichkeit einerwesentlich freieren Gestaltung des Mietvertragesund des Einbaues<strong>zu</strong>sätzlicher Sicherheiten.Langfristigdenkende Investorenkönnen mit Gewerbeliegenschaftenwesentlichbessere Renditengenerieren als mitWohn immobilien. SolltenSie also bereits in Geschäftsführer,mario kmenta,Wohnimmobilien investiertsein, würde sichTrivium GmbHeine vernünftige Gewerbeimmobilie als Diversifikationempfehlen und die laufende Rendite erhöhen.In meiner nächsten Kolumne <strong>werden</strong>wir das Thema Liquidität und Wertsteigerungvon Gewerbeimmobilien beleuchten.mario.kmenta@trivium.atkolumneOktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 7


Brennpunkt ° Nach der Nationalratswahl„Ihr hattet Party, wir müssen bezahlen“Die große Koalition hinterließ in der Republik zahllose teure Baustellen. Schulden und Arbeitslosigkeit steigenunaufhaltsam weiter an. Das Loch in der Pensionskasse wird immer größer. Hunderte Milliarden an Zahlungsverpflichtungen<strong>werden</strong> hinausgeschoben und benötigen <strong>zu</strong>sätzlich Kredite.Wolfgang FreislebenKaum hatte Österreich gewählt, ließman die sprichwörtliche Katze ausdem Sack und zeigte, wie es um den Staatwirklich steht. Der Rechnungshof (RH)durfte berichten, dass die Staatsschulden2012 um weitere 4,1 Prozentauf 201,4 Mil liardenEuro gestiegen sind. Unddas, obwohl die Abgabenquotemit einem neuenSteuereinnahmenrekordum fast einen Prozentpunktauf 42,7 Prozentweiter <strong>zu</strong>legte. Doch währendGriechenland inzwischenseinen operativenSaldo von Einnahmen undAusgaben (ohne Zinszahlungen)ins Plus gedrehthat, ist es der österreichischenRegierung gelungen,diesen nach einemPlus 2011 wieder ins Minus<strong>zu</strong> drehen und einenFehlbetrag von 1,9 MilliardenEuro <strong>zu</strong> erwirtschaften.Zuzüglich eines Zinsaufwands vonrund acht Milliarden also ein Gesamtdefizitvon rund zehn Milliarden Euro. Im erstenQuartal 2103 hatte der Schuldenstand bereits231,59 Milliarden und eine rekordverdächtigeDefizitquote von 74,2 Prozent derWirtschaftsleistung (BIP) erreicht.Explosives Minenfeld fürkünftige FinanzjahreBlättert man im RH-Bericht bis auf Seite243, stößt man auf ein weiteres Minenfeld:die Verpflichtungen <strong>zu</strong> Lasten künftigerFinanzjahre. Das sind Zahlungen, <strong>zu</strong>Parlament in Wien: Schluss mit der Bequemlichkeit, denn im Budget fehlen 153,9Milliarden Euro an bereits beschlossenen künftigen Zahlungsverpflichtungendenen die große Koalition Österreich schonjetzt verpflichtet hat – egal, wie künftige Regierungenaussehen mögen. Per Ende 2012waren dies 153,9 Milliarden Euro, für dieerst <strong>zu</strong>sätzliche Kredite aufgenommen <strong>werden</strong>müssen. Hin<strong>zu</strong> kommen Haftungenvon Bund und Ländern von rund 157 MilliardenEuro, die – siehe Hypo Alpe-Adria– durchaus schlagend <strong>werden</strong> können.Lügenskandal von rot-schwar<strong>zu</strong>m die ungesicherten <strong>Pensionen</strong>Einen ausgesprochenen Lügenskandalleistet sich die große Koalition mit den <strong>Pensionen</strong>.Denn die sind nur sicher, weil seitgut 35 Jahren die Eigenfinanzierung durchimmer höhere Kredite ergänzt wird. Die<strong>Pensionen</strong> <strong>werden</strong> also auf Pump finanziert– Zuschüsse und Zinseszinsen dafür habendie gesamte Staatschuld verursacht. UnsereKinder und Enkelkinder <strong>werden</strong> uns vorwerfen:„Ihr hattet die Party und wir müssendafür bezahlen.“Schon 1980 hat der damalige FinanzministerHannes Androschmehrfach schriftlich KanzlerKreisky und SozialministerWeissenberg daraufhingewiesen, dass die Eigendynamikder <strong>Pensionen</strong>ohne Reform immerhöhere Zuschüsse aus demStaatsbudget erforderlichmachen würden. Damalsging es lediglich um umgerechnet1,5 MilliardenEuro, was aber schon 70Prozent des Budgetdefizitsvon 2,13 Milliarden Euro,aber erst 6,7 Prozent desGesamtbudgets ausmachte.2008 waren es bereits6,8 Mil liarden und 2012nach einem Anstieg dazwischenum weitere 31Prozent bereits 8,7 Milliarden Euro – daswaren 87 Prozent der Neuverschuldungoder 12,2 Prozent des Staatshaushalts.Neben der demografischen Entwicklungschlagen auch die Beamten unbarmherzig<strong>zu</strong> Buche. Denn die Pensionslücke <strong>zu</strong>zwei Drittel von den Bundesbeamten, dieim Vorjahr nach einer Steigerung um 11,6Prozent binnen Jahresfrist 7,27 MilliardenEuro an <strong>Pensionen</strong> erhalten, aber nur 1,6Milliarden Euro in die Pensionskasse eingezahlthaben. Vor zehn Jahren hatte die damalsschwarz-blaue Regierung mit der Pensionssicherungsreform2003 eine AnhecreditS:Shutterstock, Bundeskanzleramt8 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Reformstau seit 35 Jahren mitKrediten <strong>zu</strong>gedecktDass ein Reformstau besteht, ist seitJahrzehnten bekannt und wird mit Krediten<strong>zu</strong>gedeckt. Schon Bruno Kreisky sagte vor35 Jahren, man müsse eigentlich die Staatsstrukturgänzlich zerschlagen und völligneu aufbauen. Er wusste, wovon er sprach.In der Ersten Republik gab es nämlich einennach Berufsgruppen organisierten Ständestaat,von dem sich die ähnlich gegliederteBündeorganisation der ÖVP mit Bauernbund,Wirtschaftsbund und ÖAAB für Angestellteableitete. Die Arbeiter-Heimatwurde die SPÖ. Diese Berufsgruppen wurxxxxxxxx° BrennpunktGroßkoalitionäre Vizekanzler Spindelegger (li.) und Kanzler Faymann: Eine SPÖ/ÖVP-Regierung erwies sich noch nie als reformfähigbung des durchschnittlichen Pensionsantrittsaltersbeschlossen. Rot-Schwarz ignoriertees. Pensionseintrittsalter waren ebensotabu wie die Höchstbeitragsgrundlage.Dafür gibt es für selbstständige Jungunternehmerexklusiv eine Mindestbeitragsgrundlage.Die Arbeitslosigkeit steigt,die Produktivität stagniertAuch von weiteren Baustellen der Republikkommen wieder laute Töne. Die Zahlder Arbeitslosen stieg übers Jahr um 14,1Prozent auf offizielle 335.661, weil der Beschäftigungs<strong>zu</strong>wachsum 0,4 Prozent oder15.000 auf rund 3,522.000 nicht ausreicht,um das Arbeitskräfteangebot auf<strong>zu</strong>nehmen.Vorangegangen war 2012 eine Stagnationder Arbeitsproduktivität. Gleichzeitig stiegendie Arbeitskosten in der Warenproduktionum 3,2 Prozent. Doch die Gewerkschaftder Privatangestellten ist im Begriff,mit dem ewigen Nein <strong>zu</strong> Sonntagsarbeitoder längerer Tagesarbeitszeit <strong>zu</strong>m Fossil <strong>zu</strong>erstarren. Das gleiche gilt für die VP-Vertretungder Lehrer: 34 erfolglose Verhandlungsrundenmit der „roten“ UnterrichtsministerinClaudia Schmied sprechen fürsich.So schaut das ungeschminkte Ergebnisvon sieben Jahren „großer“ Koalition vonSPÖ und ÖVP aus. Davon zwei unter demSP-Kanzler Alfred Gusenbauer und seinemVP-Vize Wilhelm Molterer (2007–2008)und dann fünf unter Werner Faymann mitMichael Spindelegger (seit Dezember 2008).Der Hinweis, dass die Verhältnisse in anderenEU-Ländern ähnlich sind, wäre dasdümmste nur mögliche Argument. Denndie Regeln im internationalen Wettbewerb<strong>werden</strong> nicht von europäischen Nachzüglernbestimmt.den seither durch die Absprachen der legendärenSozialpartnerschaft bevor<strong>zu</strong>gt bedient.Doch das reicht nicht mehr. Statt dergroßen gibt es daher höchstens noch eineknappe Koalition, deren Ablaufdatum immernäher rückt. Und das durchaus verdient.Denn eine SP/VP-Regierung erwiessich noch nie als reformfähig.Rechtzeitig vor der Regierungsbildung brachteHannes Androsch das Buch mit dem Titel „Endeder Bequemlichkeit – 7 Thesen <strong>zu</strong>r Zukunft Österreichs“heraus. Eine Aufforderung für die nächsteRegierung nach dem Motto: „Uns geht’s gut– und morgen?“Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 9


Brennpunkt ° Im Gespräch mit Hannes Androsch„Nun will ich Taten sehen!“Wolfgang Freisleben sprach mitdem ehemaligen Vizekanzler,Finanz minister und heutigenIndustriellen Hannes Androschüber Versäumnisse der letztenRegierung:<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: <strong>Was</strong> erwarten Sie vonder neuen Regierung?hannes androsch: Es scheint, alshätten sich die Politiker der Nestroy’schenFormel verschrieben: „<strong>Was</strong> hat denn dieNachwelt für mich getan? Nichts! Genaudas mach ich für sie.“ Das ist zwar einbequemer, aber <strong>zu</strong>kunftsverweigernderStandpunkt. Dass es uns 70 Jahre sehrgut gegangen ist, ist eine Verantwortung,dies auch unseren Kindern und Enkelkindern,<strong>zu</strong> ermöglichen. Das wird abervernachlässigt.<strong>Was</strong> sprechen Sie damit an?An erster Stelle die Bildung. Das Erfordernisbeginnt im vorschulischenAlter unter Berücksichtigung der gesellschaftlichenVerhältnisse, dass über 70 Prozentder Mütter berufstätig sind, und unter Berücksichtigungder neurowissenschaftlichenErkenntnisse und der Pädagogik. Es bedarf einerganztägigen vorschulischen Betreuung,um sicher<strong>zu</strong>stellen, dass man <strong>zu</strong>mindest dieLandes- und Muttersprache altersadäquat lernt.Das gilt ebenso für den Pflichtschulbereich mitGanztagsschulen. Auch die Gymnasien <strong>werden</strong>den Anforderungen nicht gerecht. Dennsonst hätten wir nicht einen Nachhilfemarktfür 160 Millionen Euro. Die Universitäten sindmangelhaft ausgestattet. Dort gibt es <strong>zu</strong> vielStudenten, die gar nicht studieren wollen. Beiden Fachhochschulen haben wir hingegen Zugangsbeschränkungenund Studiengebühren.Diese Studierenden haben einen sinnvollenAbschluss und keine Probleme, einen Job <strong>zu</strong>bekommen. Das ist bei den Universitäten nichtso. Wir haben doppelt so viele Unis als dieSchweiz, sind aber im Ranking weit hinten. Wirbrauchen daher ein besseres Leistungsangebot.Soziale Leistungen: „Unfug, Ineffizienz, Verschwendungsind gerade<strong>zu</strong> gesetzlich festgeschrieben worden“Die Schweizer Universitäten haben 50 Prozentmehr Geld als unsere und ein besseres Betreuungsverhältnisvon Professoren <strong>zu</strong> Studenten.Hinsichtlich Chancengleichheit haben wireine entsprechende Förderung. Damit reduziertsich das Thema Studiengebühren auf einSteuerungselement, mit dem man aber kein Finanzierungsdefizitausgleichen kann. Da wirdgenauso ein unsinniger Glaubenskrieg geführtwie bei der Frage: Ganztagsschule oder nicht.Hat Ihr Bildungsvolksbegehren Einfluss auf dieRegierung gehabt?Das Bildungsvolksbegehren hat mehr Stimmenbekommen als zwei der nunmehr im Parlamentvertretenen Parteien und fast so viele wiedie Grünen. Es war also ein beachtliches Ergebnis,wenngleich nicht annähernd so, wiewir uns das gewünscht hätten. Gelungen istjedenfalls, dass das Thema <strong>zu</strong>r politischen Erörterunggelangt ist. Es kommt also etwas inBewegung. Bildung wurde vor und nach derWahl an vorderster Stelle genannt. Aber,um Faust I <strong>zu</strong> zitieren: „Der Worte sindgenug gewechselt, nun will ich Taten sehen.“Es ist ja wirklich schon <strong>zu</strong> blöd. Nurin den drei westlichen Bundesländern istdas Anliegen bereits umgesetzt. Nicht <strong>zu</strong>letzt,weil vor der Haustüre in Südtirol seit50 Jahren das Beispiel und das bessere Ergebnis<strong>zu</strong> sehen ist.Wie kann man den Staat finanziell sanieren?Wir kommen mit dem Geld nicht aus,sonst hätten wir nicht so eine hoheSchuldenquote. Gegenüber Schweiz undSchweden haben wir einen gewaltigenÄnderungs- und Nachholbedarf. Die öffentlichenHaushalte wurden massiv fürSpekulationen missbraucht, wie sichgezeigt hat. Jetzt bedürfen sie einer nachhaltigenSanierung. Da sind auch sozialeLeistungen <strong>zu</strong> reduzieren, weil Unfug,Ineffizienz, Verschwendung ja gerade<strong>zu</strong>gesetzlich festgeschrieben wurden. DerMissbrauch mit der Hacklerregelung istebenso <strong>zu</strong> beseitigen wie die Förderung vonBio treibstoff und das irrwitzig hohe Pendlerpauschale.Ausgabenseitig brauchen wirKorrekturen im Sozialstaat – aber nicht, umihn <strong>zu</strong> beseitigen, sondern um ihn ab<strong>zu</strong>sichern.Da gibt es viele Widersprüche. Wir haben mit34 Prozent der Wirtschaftsleistung die höchstenTransferleistungen, aber angeblich auch1,4 Millionen Armutsgefährdete. Eines vonbeiden kann nicht stimmen. Oder die 34Prozent sind ein unerträgliches Maß von Verschwendung.Wir haben eine der höchstenFamilienförderungen, aber eine der niedrigstenGeburtenraten.Wo sollte eine Steuerreform ansetzen?Wir haben eine der höchsten Steuerbelastungsquoten,entkommen dem aber nicht, weil wirdas Geld falsch ausgeben. Wir haben eine unerträglicheSteuerprogression. Also brauchenwir eine Reduktion von beidem. Im Einkommensbereichzahlt die Hälfte gar nichts. DafürcreditS: beigestellt10 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


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Brennpunkt ° Im Gespräch mit Hannes Androschbeginnt ab 1.180 Euro Monatseinkommen seitGrasser der Einstiegssteuersatz mit einer irrwitzigenSteuer progression ab 36 Prozent.Arbeitskosten und Lohnstückkosten müssensteuerlich entlastet und wettbewerbsfähiggehalten <strong>werden</strong>. Und zwar im Vergleich <strong>zu</strong>Deutschland, Schweiz und Schweden. Weiterefällige Korrekturen: Die Grundsteuer ist sicher<strong>zu</strong> niedrig. Land- und Forstwirtschaft zahlenseit 30 Jahren nicht mehr als 25 Millionen Euro.Das ist eine Lachnummer. Die Mineralölsteuerist <strong>zu</strong> niedrig; es macht ja verkehrs- und umweltpolitischüberhaupt keinen Sinn, dass wirden niedrigsten Treibstoffpreis gegenüber allenunseren Nachbarländern haben.Bildung und Infrastruktur: „Wir leben gut,aber von der Ernte früherer Aussaaten“Kanzler Faymann will eine Reichensteuer einführen.Macht das Sinn?Wir hatten früher Erbschafts-, Schenkungs- undVermögens steuer, die insgesamt nicht einmal500 Millionen gebracht haben. Jetzt soll daskünftig drei Milliarden bringen und gleichzeitiggibt es lauter Ausnahmen: Für Häuselbauer,Land- und Forstwirtschaft, Unternehmen. Undder Rest zahlt erst ab einer Million – da mussman nicht einmal auf einem Bierdeckel rechnen,um <strong>zu</strong> erkennen, dass das ein Blödsinn ist.Waren die <strong>Pensionen</strong> nicht schon 1980 in IhrerZeit als Finanzminister ein kritisches Thema?Ja, aber es ist nichts geschehen. Man hat derdemografischen Entwicklung nicht Rechnunggetragen. Bei der Einführung des ASVG warder Zeitraum, während dem man Pension bezogenhat, durchschnittlich zwei Jahre, jetzt liegter bei 22 Jahren und dafür gehen wir früher inPension und die Frauen noch früher, obwohlsie keinen Wehrdienst leisten müssen und auchdann, wenn sie keine Kinder haben. Das ist keinAkt der Gleichbehandlung, sondern eine grobeUngleichbehandlung. Außerdem kann es jawohl nicht sein, dass wir eine der höchsten Lebenserwartungenhaben und eine der höchstenInvalidisierungsraten – da kann irgendetwasnicht stimmen: das eine ist gegeben, das andereist ein Schmäh!Das Frauenpensionsalter wird 2024 erhöht.So viel Zeit haben wir nicht, wenn wir das Budgetsanieren wollen. Das Triple-A-Rating, dasÖsterreich 1976 von den Ratingagenturen erhaltenhat, ist ohnedies schon verloren. Und imÜbrigen geht die Pensionsregelung <strong>zu</strong> Lastender Zukunft. Dann fehlen Mittel für Realinvestitionen,Infrastruktur und noch wichtiger fürBildung, Universitäten und Forschung. Wir lebengut, aber das von der Ernte früherer Aussaaten.Aber: wer nicht sät, wird auch nicht ernten. Unddas trifft die kommenden Generationen.Warum hat die Verwaltungsreform im Wahlkampfkeine Rolle gespielt?Unsere hypertrophe Verwaltung geht auf dieMonarchie <strong>zu</strong>rück und ist geblieben. Wir habenin den 83 Bezirkshauptmannschaften 7.000Mitarbeiter und 70.000 in den Landesverwaltungen– mehr als im Bund, der ganz andereAufgaben hat. Das ist ein verschwenderischerUnfug. Im Bundesheer haben wir 11.000Wehrdiener, aber 24.000 Verwaltungsbeamte,dreimal so viel wie in der Schweiz. Wir haben1,1 Millionen Schüler, davon gehen 10 Prozentin Privatschulen. Für demnach weniger als eineMillion haben wir 120.000 Lehrer, aber im Unterricht<strong>zu</strong> wenige, <strong>zu</strong> wenig Werteinheiten, <strong>zu</strong>wenig Begleitung und Unterstüt<strong>zu</strong>ng. DiesesSystem ist eine Geldverschwendung <strong>zu</strong> Lastender Schüler, Lehrer und Eltern.Ist der Föderalismus überhaupt <strong>zu</strong> ändern?Man kann doch nicht warten, bis der „Zuchtmeisterder leeren Kassen“ uns da<strong>zu</strong> zwingt!Ich respektiere die historische Verwurzelungder Bundesländer und Gemeinden. Aber derFöderalismus hat Konturen, die nicht mehr zeitgemäßsind. Wir haben neun Bauordnungen,neun Jugendschutz- und Wohlfahrtsgesetze,zehn Abgabenordnungen und anderen derartigenUnsinn. Aber die Länder haben nichteinmal ihre Bilanzen im Griff und haben munterspekuliert – mit Landeshypothekenanstaltenund ohne. Der Kanton Glarus in der Schweizhat 40.000 Einwohner und drei Gemeinden. DieZusammenlegung auf diese drei haben sie miteinem kantonweiten Fest gefeiert. Da könntenwir uns ein Beispiel nehmen.Wird der Euro Ihrem Anspruch von Hartwährungspolitikgerecht?Ohne Europa keine Zukunft. Und ohne hättenwir nicht fast 70 Jahre in Frieden, Freiheit,Wohlstand und Wohlfahrt verbracht. Aberunvollständig, mit Schwächen und Nachholbedarf.Da<strong>zu</strong> gehört auch der Euro. ZumZeitpunkt unseres Gesprächs notiert der Euro1,45 <strong>zu</strong>m Dollar. Als er 1999 eingeführt wurde,war es 1,18. Der Euro hat also unglaublich aufgewertet.Die US-Finanzwirtschaft hat in denletzten Monaten die gewaltigen Mittel von 85Milliarden Dollar monatlich, die von der Zentralbank<strong>zu</strong>r Verfügung gestellt <strong>werden</strong>, aus denSchwellenländern abgezogen und nach Europatransferiert. Also die Währung ist in Ordnung.Somit ein gelungenes Experiment?Noch nicht. Denn eine gemeinsame Währungbedarf eines Mindestmaßes an gemeinsamerBankenregulierung und -aufsicht, also einerBanken-Union. Ebenso bedarf es eines Mindestmaßesan Abstimmung der Fiskalpolitik,weil es ja Ungleichgewichte gibt zwischen Ländernund Regionen. Also brauchen wir einMindestmaß an unterstützendem Transfer –vor allem in Richtung Strukturverbesserungund Wettbewerbsfähigkeit. Denn einige Länderwie Deutschland und Österreich haben einenÜberschuss und andere zwangsläufig ein Defizit.Sogar China und die USA haben einen Deal.Die Chinesen haben einen Überschuss an Warenlieferungensund die USA damit billigereKonsumgüter. Aber die Chinesen borgen denAmerikanern Geld, indem sie Staatsanleihenkaufen. In diesem Sinn sind die Staatsanleihenkäufeder EZB natürlich richtig und <strong>zu</strong>mAusgleich der Zahlungsbilanzen innerhalb derEU auch nötig.creditS: beigestellt12 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


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Brennpunkt ° KommentarSchichtwechsel bei der US-ZentralbankDie 12 Banken des US-Federal Reserve Systems kaufen derzeit die gesamte Neuverschuldung der USA aufund finanzieren so den Staat durch Geldschöpfung. Der Streit zwischen Republikanern und Demokratenum die Schuldengrenze der USA ist daher nicht mehr als ein von früher schon bekanntes Geplänkel.Mit Janet Yellen wurde die derzeitigeVize-Präsidentin des Federal ReserveBoards (Fed) als Nachfolgerin für denausscheidenden Ben Bernanke nominiert.Das gilt als gute Nachricht. Sie vermitteltberuhigende Kontinuität in der Geldpolitik.Dem <strong>zu</strong>nächst favorisierten GegenkandidatenLawrence Summers blies <strong>zu</strong>letzt sostarker Gegenwind von Medien und Senatorenentgegen, dass er sich selber aus demRennen genommen hat. Summers trat alsstellvertretender Finanzminister im Kabinettvon Bill Clinton 1998 maßgeblich dafürein, dass der OTC-Derivate-Markt – unddamit Billionen-Geschäfte zwischen denBanken – völlig unkontrolliert blieb. Aufgestiegen<strong>zu</strong>m Ressortchef, unterstützte er1999 intensiv das Gramm-Leach-Bliley-Gesetz,durch das die seit 1933 gesetzlich verankerteTrennung zwischen InvestmentundGeschäftsbanken aufgehoben wurde.Beide Fakten gelten als wesentliche Ursachefür die Finanzkrise ab 2007. Außerdem warSummers dadurch belastet, dass die Harvard-Universitäts-Stiftungfast eine MilliardeDollar verlor, weil Summers als Präsident2004 in Erwartung steigender Zinsenentsprechende Zins-Swap-Spekulationenveranlasst hatte. Er trat 2006 <strong>zu</strong>rück. 2008fielen die Zinsen mit dem Crash von 2008abrupt ab und Harvard musste den Preis fürdie Fehlspekulation zahlen. Nicht geradeeine Empfehlung für einen Fed-Präsidenten,der sich eigentlich bei Zinsen auskennensollte. Als hochbezahlter Redner und Beratervon Wall Street-Firmen blieb Summersseither dennoch gut im Geschäft und scheffeltMillionen.Janet Yellen bringt im Gegensatz <strong>zu</strong> demMoneymaker Summers jene langjährige Erfahrungals Notenbankerin mit, die künftignotwendig sein wird. Denn ihr fällt die Aufgabe<strong>zu</strong>, die lockere inflationäre Geldpolitikder Fed irgendwann wieder ein<strong>zu</strong>bremsen.Derzeit kauft die Fed US-Staatsanleihen imWert von 45 Milliarden Dollar pro Monatvon Banken an. Das macht 540 Milliardenpro Jahr. Da die Projektionen der Neuverschuldungdes „Congressional Budget Office“für die kommenden Jahre bei 500 bis600 Milliarden Dollar pro Jahr liegen, finanziertdie Fed de facto die gesamte Neuverschuldung.Die Gesamtschulden derUSA steigen dadurch praktisch nicht mehr.Inzwischen halten die 12 Banken des FederalReserve Systems bereits US-Staatsanleihenim Wert von 2,1 Billionen US-Dollarund sind mit einem Anteil von 18,5 Prozentam aushaftenden Gesamtvolumen der US-Staatsanleihen im Wert von 11,3 BillionenUS-Dollar bereits <strong>zu</strong>m größten Gläubigerder USA aufgestiegen.Die bisherigen Großfinanziers Chinamit 1,3 Billionen und Japan mit 1,1 BillionenDollar in US-Anleihen halten sich jedenfallsbereits deutlich <strong>zu</strong>rück. China hatseit Mitte 2011 das Niveau der US-Anleihengedeckelt, Japan reduziert seit Anfang 2013allmählich die US-Treasury-Bestände. BeideGläubiger haben offenbar Angst um denWert ihrer Devisenreserven und dürftenihre Bestände künftig weiter <strong>zu</strong>rückfahren.Deutschland hat seit Februar 2013 US-Staatspapierevon 65 auf 56 Mrd. US-Dollar reduziert.Insgesamt hält das Ausland US-Treasuriesim Wert von 5,5 Billionen US-Dollar.Wenn die Marktnachfrage nach US-Staatsanleihen sinkt, muss die Fed umsomehr für einen Ausgleich sorgen. Notfallskönnte sie sogar die Anleihen ins negativeEigenkapital nehmen und so die US-Staatskassaum diesen Betrag entlasten. Das wäre„Die bisherigenGroßfinanziersChina und Japanhalten sich bei US-Staatsanleihendeutlich <strong>zu</strong>rück.”Wolfgang Freisleben,Herausgeberdann die perfekte Staatsfinanzierung durchGeldschöpfung der Notenbank. DieserTrick dürfte dann erwogen <strong>werden</strong>, wennInstabilitäten im Finanzsystem auf breiterBasis auftreten sollten, was beispielsweiseim Falle der Zahlungsunfähigkeit der USAgegeben wäre. Die könnte dann eintreten,wenn die Republikaner ihre Blockade betreffenddie Anhebung der Schuldenobergrenze,die am 17. Oktober voraussichtlicherreicht ist, fortsetzen. Innerhalb dieserGrenze konnte das Finanzministerium allerdingsdie alten Schulden mit Zinszahlungenohnedies weiter bedienen. Schließlichvereinnahmt der Staat monatlichSteuern von rund 250 Milliarden Dollar,wovon 25 bis 30 Milliarden für Zinsen benötigt<strong>werden</strong>. Darüber hinaus war und istweiterhin der Ersatz auslaufender Staatsanleihendurch Neuemissionen möglich, sofernsich die Summe der ausstehenden Verbindlichkeitendadurch nicht erhöht.US-Präsident Barack Obama hatte daherguten Grund, den Streit als Farce <strong>zu</strong> bezeichnen.Aber es war eben für die radikalenTea-Party-Republikaner die letzte Gelegenheit,das Krankenversicherungs-Gesetz„Obamacare“ vor Inkrafttreten am 1. Jänner2014 noch <strong>zu</strong> ändern oder sogar gänzlichab<strong>zu</strong>schaffen.creditS: beigestellt14 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – oktober 2013


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Brennpunkt ° US-NotenbankDer größte Raub<strong>zu</strong>g der GeschichteDas amerikanische Notenbanksystem Federal Reserve (Fed) wird 100 Jahre alt. Es wurde von Anfang an alsprivates Geldinstrument im Eigentum von Geschäftsbanken konzipiert. Die Geld- und Währungspolitik derUSA bestimmt daher nicht eine Staatsbank, sondern ein privates Bankenkartell, das sich daran bereichert.Wolfgang FreislebenWenn im Dezember 2013 das US-FederalReserve System (Fed) sein100-Jahr-Jubiläum feiert, dann ist der Termingezielt gewählt: Als Triumph der WallStreet für das Gründungsgesetz des erfolgreichstenGeldkartells der Geschichte. Dennam 23. Dezember 1913 ist keine Fed-Bankgegründet worden, sondern lediglich einGesetzes-Coup im US-Kongress gelungen,der in fünfzehnjhriger Vorbereitungszeitvon den damals reichsten Männern NewYorks und Londons ausgeheckt worden war.Denn auch nach dem Unabhängigkeitkrieg(17xx-17xx) waren die <strong>zu</strong>vor unangefochtenenenglischen Bankiers natürlich bestrebt,den prosperierenden und lukrativenFinanzmarkt der vormaligen Kolonien weiterhinunter ihrer Kontrolle <strong>zu</strong> behalten undaus<strong>zu</strong>beuten. Wegen der verständlichenAnimositäten der Neo-Amerikaner gegenüberden ehemaligen Kolonialherren, dieihre Herrschaft nicht gerade zimperlichausgeübt hatten, benützten die Engländer inden Staten verlässliche Strohmänner undbevor<strong>zu</strong>gt unverdächtige deutsche Einwanderer,die sie mit reichlich Kapital <strong>zu</strong>r Gründungvon Banken ausstatteten.Das Federal Reserve-Gesetz ermöglichtedie Gründung einer privaten Notenbankim Eigentum von Geschäftsbanken mit demMonopol der privaten Papierwährung alsalleiniges Zahlungsmittel der USA. Der Federal-Reserve-Dollardominiert seit denBeschlüssen von 44 Staaten auf der BrettonWoods Konferenz im Juli 1944 auch weltweitals Leitwährung. Die Federal ReserveBank of New York als übermächtige unterden zwölf Regionalbanken, die <strong>zu</strong>sammenZentrale des Federal Reserve Systems in <strong>Was</strong>hington, DC: Sit<strong>zu</strong>ngsergebnisse vorgegebendas Federal Reserve-System bilden, nahmerst am 16. November 1914 unter der Leitungvon Benjamin Strong als erste der Fed-Banken ihren Geschäftsbetrieb auf. Strongwar <strong>zu</strong>vor Präsident der Morgan-Bank BankersTrust Company. Ihre mehrheitlichenEigentümer sind heute die Bankriesen JPMorganChase, Bank of America, Citigroup,Wells Fargo, Goldman Sachs, Morgan Stanleyund Bank of New York Mellon. Derenbeherrschende Großaktionäre verbergensich hinter weiteren Finanzkonzernen wieBlackRock, State Street, Vanguard und Fidelity,in denen das Aktienkapital der Großbankenjeweils gebündelt ist.Wie die US-Zentralbank in Londonerfunden wurdeAls Mastermind der Fed-Gründung giltAlfred Charles de Rothschild (1842-1918).Er hatte mit 21 Jahren in der väterlichenBank N.M. Rothschild in London <strong>zu</strong> arbeitenbegonnen und wurde 1869 mit 27Jahren der erste jüdische Direktor der Bankof England (BoE). Er wäre es wohl bis <strong>zu</strong>seinem Lebensende geblieben, hätte ernicht 1890 die Indiskretion begangen, dasKonto eines Kunsthändlers bei der BoE <strong>zu</strong>durchstöbern und Details weiter <strong>zu</strong> verbreiten.Daraufhin wurde er aus der Notenbankverbannt.Danach nahm er die Gründung einerprivaten Notenbank in den USA in Angriff,wie sie schon sein Großvater Nathan MayerRothschild und dessen Bruder James deRothschild <strong>zu</strong>vor mehrheitlich besessenhatten. Die Konzessionsverlängerung der„First Bank of the United States“ (1791-1811) hatten einst die Republikaner verhindert,jene der Second Bank of the UnitedcreditS: Shutterstock, www.rothschildarchive.org16 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


States (1816-1836) war erst am Veto des demokratischenPräsidenten Andrew Jacksongescheitert, der allerdings im Jänner 1835erst einen Mordanschlag überleben musste.In Paul Warburg von der befreundetenHamburger Bankiersfamilie, der 1889 als21-Jähriger in London bei der PrivatbankSamuel Montague & Company ein Praktikumbegonnen hatte, fand er einen <strong>zu</strong>verlässigenVertrauten, den er in die funktionellenGeheimnisse der Notenbank einweihenkonnte. 1893 nach New York <strong>zu</strong> der Rothschild-GeschäftspartnerKuhn, Loeb &Co geschickt, heiratete Paul Warburg wenigspäter die Tochter des Bankgründers SalomonLoeb, der ihn und seinen Bruder Felix1902 als Partner in die Bank (1977 <strong>zu</strong> LehmanBrothers Kuhn Loeb fusioniert) aufnahm.Warburg-Chronist Ron Chernowschrieb später: „Paul Warburg war die einzigePerson in Amerika, die verstand, wieeine Zentralbank funktioniert.“Fortan mit einem wahrhaft fürstlichenJahressalär von 500.000 Dollar ausgestattet,war der Deutsche ausschließlich damit beschäftigt,als „Chef-Lobbyist“ eine neue US-Zentralbank vor<strong>zu</strong>bereiten. Als Verbündeteholte er die mit Abstand mächtigsten Finanz-und Industriemagnaten ins Boot:John Pierpont Morgan mit seinem Bankenkonzern,dessen Vater Junius Spencer Morganin London schon ein enger Geschäftspartnerder Rothschilds war; und die BrüderJohn D. und William Rockefeller mit ihremMonopol in der Ölwirtschaft und einerbedeutenden Bankenbeteiligung an derRockefeller-Hausbank National City Bank(heute: Citigroup).VORbereitung für einen bankundbörsenkrach im jahr 1907Ab 1906 trafen J.P. Morgan und John D.Rockefeller Vorbereitungen für die Herbeiführungeines Bankenkrachs. Ausgelöstwurde er dann am 21. Oktober 1907, als dieNational Bank of Commerce von der Morgan-Bankengruppedie Einlösung vonWechseln der Knickerbocker Trust Company,der damals drittgrößten Bank NewYorks, und damit die notwendige Liquiditätsversorgungverweigerte. Den folgendenBank- und Börsenkrach nützte Morgan, umKonkurrenten billig <strong>zu</strong> übernehmen. SeineMitarbeiter kauften nach dem Börsen-Crash in großen Mengen Aktien billig auf,die Morgan <strong>zu</strong>m dreifach höheren Kurs vorAusbruch der Krise verkauft hatte.Die provozierte Krise war Mittel <strong>zu</strong>mZweck. Denn Jacob Schiff, geschäftsführenderDirektor von Kuhn-Loeb, und PaulWarburg lancierten die Behauptung, dass es<strong>zu</strong>r Krise der Banken nur gekommen sei,weil es keine Zentralbank gab, die den Geschäftsbankentemporär Geld <strong>zu</strong>r Überwindungder Zahlungsschwierigkeiten <strong>zu</strong>r Verfügunggestellt hätte.VORTÄUSCHUNG VON STUDIENfür eine neue NotenbankMit der Unterstüt<strong>zu</strong>ng eines engenKreises von ausgewählten Bankiers konnteder republikanische Senator Nelson D. Aldrich,politischer Steigbügelhalter von J. P.Morgan im amerikanischen Kongress undseit 1901 Schwiegervater von John D. Rockefellerjunior, ein <strong>zu</strong>vor abgesprochenesGesetz (Aldrich-Vreeland Act) rasch durchden Kongress lotsen, mit dem die „NationaleWährungskommission“ (National MonetaryCommission) eingerichtet wurde,um Studien für eine Bank-Reform inklusiveder Errichtung einer Zentralbank und derEinführung einer „elastischen Geldmengensteuerung“durch<strong>zu</strong>führen. Diese Kommissionmit Aldrich und Paul Warburg ander Spitze unternahm auf Staatskosten ausgedehnteund luxuriöse „Studien-Reisen“nach Europa. Doch das Ergebnis stand vonvornherein fest: Eine private US-Notenbanknach Vorbild der Bank of England (BoE),die ihrerseits seit der Gründung am 27. Juli1694 im Eigentum privater Bankiers steht.Natürlich gab es im Vorfeld der Fed-Gründung heftige Attacken von jenen, die ineiner neuen Notenbank nicht ohne Grund einreines Instrument der Wall Street vermuteten.Einer der heftigsten Kritiker war Senator RobertLaFolette, der u. a. öffentlich behauptete,das ganze Land würde von nicht mehr als50 Männern beherrscht. Als George F. Baker,der Bank-Partner von J.P. Morgan, von Reporterndamit konfrontiert wurde, erwiderteAlfred de Rothschild: vollendete, was GroßvaterNathan Rothschild begonnen hatteer, dies sei absurd. Seiner persönlichenKenntnis <strong>zu</strong>folge läge die Zahl nicht höher alsbei acht!Und John Moody berichtete im„McClure’s <strong>Magazin</strong>e“ im August 1911 unterdem Titel „Die sieben Männer“:„Sieben Männer kontrollieren in derWall Street jetzt einen großen Anteil derwesentlichen Industrien und Ressourcenvon den Vereinigten Staaten. Drei von ihnen,nämlich J.P. Morgan, James J. Hill undGeorge F. Baker, Generaldirektor der FirstNational Bank of New York, gehören <strong>zu</strong>r sogenanntenMorgan-Gruppe; John D. undWilliam Rockefeller, James Stillman als Generaldirektorder National City Bank sowieJacob H. Schiff vom privaten BankhausKuhn, Loeb & Company zählen <strong>zu</strong>r sogenanntenStandard Oil & City Bank-Gruppe.Der zentrale Motor des Kapitals weitet seineKontrolle über die Vereinigten Staaten aus...Der Prozess ist nicht nur wirtschaftlich logisch;es läuft praktisch automatisch ab.“Ein Jahr vor dem Bericht war im November1910 eine handverlesene Gruppevon sieben Männern unter dem Vorwandeines Jagdausflugs vom Bahnhof Hobokenam Hudson River direkt gegenüber vonManhattan in einem Eisenbahnwaggon mit<strong>zu</strong>gezogenen Gardinen nach Süden in denJagdclub von J.P. Morgan auf der Insel „JekyllIsland“ in Georgia gereist. Auf diesemals Verschwörung in die Geschichte eingegangenengeheimen Treffen texteten PaulWarburg (als Vertreter von Kuhn-Loeb)Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 17


Brennpunkt ° US-Notenbankund führende Bankiers von J.P. Morgan (dieauch die Interessen der Rothschild-Gruppevertraten) und der Rockefeller-Gruppe sowieAbram Piatt Andrew, Ministerialdirektorim Finanzministerium, gemeinsam mitSenator Aldrich binnen neun Tagen eineGesetzesvorlage.1912 wollte Aldrich dann unter demgleichfalls republikanischen US-PräsidentenHoward Taft (4. März 1909 bis 3.März 1913) den auf Jekyll Island vorbereitetenGesetzesentwurf unbedingt unter seinemNamen in den Kongress einbringen.Zur Verschleierung der wahren Absichtenwar darin von einer nationalen Zentralbankmit mehreren über Amerika verstreutenRepräsentanzen die Rede – mit der harmlosklingenden Erläuterung, dass dort Geldinstitute,die sich freiwillig anschlossen,Geldreserven hinterlegen könnten.Erste Gesetzesvorlageim Kongress abgelehntWegen seiner bekannten Verbindungen<strong>zu</strong>r Wall Street scheiterte Aldrich aber, weildie Mehrheit der misstrauischen Abgeordnetendarin sofort einen Plan vermutete,einem kleinen Kreis von mächtigen und untereinanderverbundenen Bankiers eine dominierendeStellung und damit enormeProfitmöglichkeiten innerhalb der amerikanischenWirtschaft <strong>zu</strong> sichern.Ein anderes Täuschungsmanöver brachtenRockefeller und Morgan ein Jahr späterklaglos über die Bühne. Da das Notenbank-Konzept der Bank of England eine gerade<strong>zu</strong>aggressiv steigende Staatsverschuldung vorsah,mussten die gleichfalls permanent steigendenZinszahlungen dafür von den Bürgernbezahlt <strong>werden</strong>. Um dies sicher<strong>zu</strong>stellen,musste eine Einkommensteuer her. Gegenderartige Intentionen der Demokratenhatten sich die Bank- und Industrie-Tycoonsvon der republikanischen Partei <strong>zu</strong>vorimmer gewehrt. Doch plötzlich war allesanders. Die Republikaner brachten völligüberraschend im Kongress ein Einkommensteuergesetzein, dem die Demokratennatürlich die Zustimmung nicht verweigernkonnten. Am 3. Februar 1913 wurde der„Revenue Act of 1913“ vom Kongress imJohn D. Rockefeller: als Drahtzieher dabeiJ. P. Morgan: Verursacher des Banken-CrashsCharles A. Lindbergh: alles vorausgesehenletzten Monat der Amtszeit von PräsidentHoward Taft, einem Freimaurer und Mitglieddes mächtigen Skull & Bones-Geheimordensder Yale-Universität (dem auch vieleweitere US-Präsidenten wie George W. Bushund sein Vater George H. W. Bush angehörten)beschlossen. Es sah, unerkannt vonden Abgeordneten, eine großzügige Steuerbefreiungfür gemeinnützige Stiftungen vor,welche seither nicht mehr als fünf Prozentihrer Erträge jährlich einem gemeinnützigenZweck <strong>zu</strong>r Verfügung stellen müssen.Gleichzeitig hatten die Verschwörer mitgroßem Kapitaleinsatz die Präsidentschaftswahlen1913 <strong>zu</strong> einem weiteren Täuschungsmanövergenützt, um mit dem sorgfältigpräparierten Woodrow Wilson diesmaleinen demokratischen Kandidaten insPräsidentenamt <strong>zu</strong> hieven. Nach außen hingab sich dieser im Wahlkampf noch als Gegnerdes „Wall Street Money Trust“ und versprachden Amerikanern ein Geldsystem,das frei von der Herrschaft der New YorkerBankiers sein sollte. Doch erst einmal gewählt,machte Wilson eine Kehrtwendung.Er unterstützte umgehend den nur geringfügiggeänderten Gesetzesentwurf von derselbenGruppe, die ihrer Macht beraubt <strong>zu</strong><strong>werden</strong> schien.Überfallsartige Kongress-Abstimmung vor WeihnachtenUnter dem irreführenden Titel „FederalReserve Act“, der angeblich den Wall Street-Plan einer von ihr beherrschten Zentralbank<strong>zu</strong>nichte machte, schleusten diesmalmit „Spenden“ gefügig gemachte Abgeordneteder demokratischen Fraktion die geringfügigumformulierte Gesetzesvorlagevon Jekyll Island am 22. Dezember 1913 inden Kongress. Sie wurde den anwesenden Politikernals demokratisches Gegenstück <strong>zu</strong>mgescheiterten Aldrich-Entwurf der Republikaneraus dem Jahr 1912 „verkauft“ und angesichtsdes bevorstehenden Weihnachtsfestesohne Verzögerung beschlossen. Am nächstenTag bestätigte der Senat mit 43 <strong>zu</strong> 25 Stimmen.Anschließend setzte Präsident Wilson das Gesetzsofort in Kraft. Viele ahnungslose Politikerhatten <strong>zu</strong>vor bereits die für viele tagelangeHeimreise in den Weihnachtsurlaub angetretenund kaum jemand der Anwesenden vorder Abstimmung Gelegenheit und Lust, dienur 31 Seiten umfassende und in vielen Detailsvage gehaltene Gesetzesvorlage auch tatsächlich<strong>zu</strong> studieren.creditS: wikipedia, Shutterstock18 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


US-Notenbank ° BrennpunktIn diesem Gesetz war die neue Zentralbankals „Federal Reserve System“ (kurz:Fed), also als staatliches System, bezeichnet.Es sollte aus unabhängigen, lose miteinanderverbundenen regionalen Federal Reserve-Banken<strong>zu</strong>r Haltung von Geldreservender Mitgliedsbanken bestehen. Allerdingssollten diese Banken auch Aktien halten,deren Anzahl sich vom Eigenkapital ableitet.Vom Staat als Aktionär war nichts vermerkt.Seither ist gewährleistet, dass für alleZeiten die größten Banken auch die größteMacht in den jeweiligen Fed-Banken besitzen.In den folgenden Jahrzehnten wurdendurch zahlreiche Ergän<strong>zu</strong>ngsgesetze die wichtigstenZentralbank-Aufgaben bei der FederalReserve Bank of New York konzentriert.Wie das Fed-System tatsächlich funktioniert,hatte die New York Times in derAusgabe vom 2. Dezember 1981 ihren Lesernin seltener Offenheit mitgeteilt. DerAutor stellte nicht nur fest, dass die Fed-Zentrale <strong>zu</strong> den drei geheimsten Institutionenvon <strong>Was</strong>hington gehört, sondern beschriebauch nicht ohne Ironie, wie sich eineSit<strong>zu</strong>ng des Offenmarkt-Ausschusses abspiele:Der Gouverneur des Wall Street-Vehikels Federal Reserve Bank of New Yorksitzt demnach mit dem Fed-Präsidenten amEnde des großen Konferenztisches und verliestvor den übrigen Mitgliedern des Ausschussesdie Beschlüsse, die <strong>zu</strong>vor bereitsformuliert worden waren.Federal Reserve Bank of New York: daswahre Machtzentrum des Fed-SystemsStartschuss für dasgigantischste Kartell auf ErdenDie wenigen Abgeordneten, die schon1913 das üble Spiel durchschauten, warenempört. Der Konservative Henry CabotLodge sen. prophezeite „eine gewaltige Inflationder Zahlungsmittel“ und dass die damalsbestehende Goldwährung „in einerFlut von nicht einlösbarer Papierwährung“ertrinken werde. Und Charles A. Lindberghsen., der Vater des berühmten Atlantik-Fliegers,erklärte nach der Abstimmung vordem Kongress:„Dieses Gesetz etabliert das gigantischsteKartell auf Erden … dadurch wirddie unsichtbare Regierung der Geldmachtlegalisiert sein … Dies ist die verkleideteAldrich-Gesetzesvorlage … Das neue Gesetzwird Inflation erzeugen, wann immerdas Kartell die Inflation wünscht …“Henry Cabot Lodge und Charles Lindberghsollten Recht behalten. Seit 1914 hatder inflationäre Federal-Reserve-Dollarrund 95 Prozent an Wert verloren. Und PräsidentWilson soll später gesagt haben, er seider unglücklichste Mensch, weil er unwissendsein Land ruiniert habe, denn diegroße Industrienation werde nun von einemKredit-System kontrolliert.trivium gmbh & Co Substanzwerte 11 KGVorsorgen mitImmobilienund soliden ErtragschancenWir freuen uns überIhre Kontaktaufnahme:Tel. +43 (0) 1 522 40 03-0www.trivium.atEUR 50.000Laufzeit12 JahreZielrendite8,7% p.a.


BRENNPUNKT ° OeNBStaatsaffäre in der ZentralbankDie fristlose Entlassung des OeNB-Vizegouverneurs Wolfgang Duchatczek zwei Tage nach seiner eigenenAufkündigung des Arbeitsverhältnisses und 10 Tage vor Auslaufen seines Vertrages hat <strong>zu</strong> einer heillosenrechtlichen Verwirrung geführt. Zur Klärung der Verhältnisse hat der Betroffene beim Arbeitsgericht eineFeststellungsklage eingebracht.Wolfgang FreislebenÜblicherweise <strong>werden</strong> die Modalitätendes erzwungenen Ausscheidens einesSpitzenmanagers in aller Diskretion hinterverschlossenen Türen ausgehandelt undmünden dann in einem unspektakulärenfreiwilligen Rücktritt. Doch in der nachgroßkoalitionärem rot-schwarzen Proporzgeführten Oesterreichischen Nationalbank(OeNB) artete eine ähnliche Causa just inden Monaten vor der Nationalratswahl <strong>zu</strong>einer regelrechten Staatsaffäre aus und istinzwischen gerichtsanhängig.Denn nach höchst verwirrenden Vorgängensah sich der vom Bundespräsidenteneinst bestellte Vizegouverneur WolfgangDuchatczek nach 37 untadeligen Dienstjahrengezwungen, am 1.8.2013 beim ArbeitsundSozialgericht eine Feststellungsklageein<strong>zu</strong>bringen. Bis <strong>zu</strong> deren Erledigung weißaber niemand, ob Duchatczek rechtlich nunOeNB-Pensionist, OeNB-Angestellter odereventuell ASVG-Pensionist ist.FRISTLOSE ENTLASSUNG NACH DEMFREIWILLIGEN AUSTRITTAm 25.6.2013 hatte Wolfgang Duchatczekdie Niederlegung des Amtes „aus wichtigenGründen“ und die Auflösung seinesbestehenden Beschäftigungsverhältnisseserklärt. Dem vorangegangen war am 18.Juni 2013 eine von OeNB-Präsident ClausRaidl (ÖVP) namens des Generalrates ohneAngabe von Gründen mitgeteilte (widerrufliche)Dienstfreistellung. Der sofortigePensionsantritt war gemäß der mehrfachvertraglichen Zusicherung möglich, <strong>zu</strong>malder Vizegouverneurs-Vertrag ohnedies wenigeTage später, am 5.7.2013, ausgelaufenwäre. Dennoch folgte auf den freiwilligenEx-Vizegouverneur Duchatczek (VP): Als Aufsichtsratspräsidentin die Haftung genommenAustritt das sprichwörtliche „Hackl insKreuz“: Aus Anlass einer noch nicht einmalrechtskräftigen Anklage teilte Claus Raidlseinem nur am Rande betroffenen ParteifreundDuchatczek mit Schreiben vom27.6.2013 die fristlose Entlassung mit. Damitverbunden war der Ent<strong>zu</strong>g der Abfertigungs-und Pensionsrechte und die sofortigeEinstellung aller Zahlungen – bis aufeine, laut Anwalt Herwig Hauser <strong>zu</strong> geringermittelte, „Urlaubsersatzleistung“ von16.342,60 Euro am 8.7.2013. Weil die OeNBüber Jahrzehnte wegen der <strong>zu</strong>gesagten betrieblichenPension keine ASVG-Beiträgebezahlte, kann der inzwischen 64-Jährigenach 37 Jahren im Staatsbetrieb womöglichauf keinerlei Altersvorsorge zählen, von derer fortan seinen Lebensunterhalt bestreitenkönnte. Der Betriebsrat erklärte jedenfallssofort seinen Widerspruch und der Entlassenesich sicherheitshalber mit Schreibenvom 9.7.2031 doch wieder arbeitsbereit,wenngleich er ohnedies vom Dienst freigestelltworden war.Wie aus der dem <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong> exklusivvorliegenden Feststellungsklage hervorgeht,stand der Vizegouverneur seit 1.5.1976in einem Dienstverhältnis, das seit 1.5.1977unkündbar und mit einem OeNB-Pensionsvertraggarniert war, der eine ASVG-Pensionausschloss. Ab 15.7.1997 wurde der damaligeBereichsleiter ins Direktorium befördert.Am 11.7.2003 wurde Duchatczekvom Bundespräsidenten auf Vorschlag derBundesregierung <strong>zu</strong>m Vizegouverneur ernannt.Das ist insofern verfahrensrelevant,als sich der Betroffene nun auf den Standpunktstellt, dass ihn daher nicht ClausRaidl, sondern nur Bundespräsident HeinzFischer vorzeitig hätte abberufen können.KICK-BACKS ALS PROVISIONEN ÜBEREINE GESELLSCHAFT IN PANAMAAusgangspunkt der Malaise war einSkandal bei den Nationalbank-TochtergesellschaftenOesterreichische BanknotenundSicherheitsdruck GmbH (OeBS) undMünze Österreich AG (MÖAG). Deren Geschäftsführerkämpften offenbar weltweitmit allen Mitteln um Aufträge, um die unterdem OeNB-Präsidenten Adolf Wala (SP)und Gouverneur Klaus Liebscher (VP) 1999errichtete und inzwischen als Fehlinvestitiongebrandmarkte überdimensionierteBanknotendruckerei auslasten und die Mitarbeiterbeschäftigen <strong>zu</strong> können. Insgesamt14 Millionen Euro sollen gemäß Anklageder Staatsanwaltschaft über die paname-CREDITS: OeNB20 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


OeNB ° BRENNPUNKTGouverneur Nowotny (SP): Als Aufsichtsratvom Staatsanwalt vorweg freigesprochensische Gesellschaft Venkoy geflossen sein,um Geschäfte mit Aserbaidschan und Syrienan Land <strong>zu</strong> ziehen. Derartige Praktikensind in vielen Staaten Vorausset<strong>zu</strong>ng, umAufträge ergattern <strong>zu</strong> können, und waren inÖsterreich bis vor wenigen Jahren noch gesetzlichfundiert von der Steuer absetzbar.Der OeBS und der MÖAG entstand dabeikein finanzieller Schaden, weil <strong>zu</strong>vor vereinbartworden war, dass die Provisionen indie Aufträge einkalkuliert <strong>werden</strong>. Es gab inÖsterreich auch keine direkten Nutznießer.Außerdem wisse die Staatsanwaltschaftnicht einmal konkret, an wen etwaige Bestechungsgeldergeflossen sein sollen, bemängeltder Anwalt von Duchatczek.Umso erstaunlicher ist, dass sich dieWiener Staatsanwaltschaft aus eigenem Antrieb<strong>zu</strong>m Handlanger Aserbaidschans undSyriens macht, ohne dass von dort überhauptein Rechtshilfeansuchen vorliegt. Interessantauch, wie weit das Aufgabengebieteiner österreichischen weisungsgebundenenStaatsanwaltschaft reicht, währendsie in österreichischen Belangen durch willkürlicheWeisungen, die mitunter auch politischmotiviert sind, mal in Untätigkeitverharrt oder auch übereifrig agiert. Auchim gegenständlichen Fall wirkt die Optik etwasschräg. Obwohl der Staatsanwalt derMeinung ist, die Kontrollorgane hätten allesamtüber die „Provisionsschinderei“ Bescheidgewusst, wurde lediglich der VP-Aufsichtsrat Duchatczek mitangeklagt, diebeiden SP-Aufsichtsräte hingegen demonstrativnicht, weil der Staatsanwalt laut Berichtender Meinung ist, sie seien „mangelsder erforderlichen subjektiven Tatseite“ohnedies im Zweifel frei<strong>zu</strong>sprechen.Die Beteiligungen an OeBS und MÖAGressortierten im OeNB-Vorstand <strong>zu</strong> PeterZöllner (SP), ehemals Kabinettchef vonBundeskanzler Franz Vranitzky. Dieser hatsich aber klugerweise vor wenigen Monatennach Basel <strong>zu</strong>r Bank für InternationalenZahlungsausgleich (BIZ) verabschiedet.Wolfgang Duchatczek war bei beiden UnternehmenAufsichtsratsvorsitzender, Zöllnersein „Vize“ und OeNB-GouverneurEwald Nowotny einfaches Mitglied. Allehatten weder operativ mit Geschäften <strong>zu</strong>tun, noch davon persönlich profitiert. Duchatczekwar es sogar, der eine Sonderprüfungeinleitete, wodurch die Geldflüsse ansLicht kamen und der nunmehr als ehemaligerGeschäftsführer der OeBS HauptangeklagteMichael Wolf entlassen wurde.Dieser revanchierte sich, indem er lauteinem Bericht des <strong>Magazin</strong>s Format vom18.6.2013 behauptete, dass der Aufsichtsrats-PräsidentBescheid gewusst hätte. DuchatczeksAnwalt weist dies aber als reineSchutzbehauptung von jenem <strong>zu</strong>rück, derauf Betreiben des Aufsichtsrates entlassenworden sei, welcher im Übrigen von der Geschäftsführungin dieser Angelegenheitnachweislich nicht bzw. falsch informiertworden war.Angeklagt sind seit Juni 2013 neun der<strong>zu</strong>vor insgesamt 30 Verdächtigen wegenaller möglichen Eventualitäten, daruntervermuteter Beitrag <strong>zu</strong> Untreue, Bestechung,Geldwäsche und sogar „Bildung einer kriminellenVereinigung“. Letzteres bringt denehemaligen „roten“ Generaldirektor HeinzKienzl in Rage: „Das ist eine regelrechteSauerei.“ Die Entlassung sei ungeheuerlich.Eine Einschät<strong>zu</strong>ng, die auch Ex-FinanzministerHannes Androsch vollinhaltlich teilt:„Da wurde jemand völlig unverständlichmutwillig aus dem Amt gekippt.“Warum der OeNB-Präsident die existenzielleVernichtung des VizegouverneursOeNB-Präsident Raidl (VP): „Hackl insKreuz“ für den Parteifreundso am Herzen liegt, mag einerseits in seinemeigenen Naturell liegen. Und andererseitsdaran, dass Duchatzcek „beim Umgangmit den Vorwürfen wenig Geschickbewiesen und so ziemlich jeden in den Führungsgremiender Nationalbank gegen sichaufgebracht hat“, wie Eric Frey im Standardschrieb. Aus gewöhnlich gut informiertenKreisen wird ergänzt, dass sich hier einMachtkampf innerhalb der ÖVP-Fraktionabspiele, bei der Raidl dem Kontrahenteneben seine übergeordnete Macht-Positionbeweisen wolle.Dabei kommt Raidl nicht ganz makellosüberzeugend herüber. Im Gespräch mitdem <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong> gibt er zwar – wie übrigensauch der frühere OeNB-PräsidentAdolf Wala in einem Mail – eine Ehrenerklärungab, verweist aber auf die Anklageals Entlassungsgrund.Für den Fall eines Freispruchs beugt eraber schon jetzt vor: „Es gibt eine gesellschaftsrechtlicheVerantwortung und diesteht über dem Strafrecht.“ Zumindest hierirrt Raidl. Denn üblicherweise ist es genauumgekehrt und steht das Strafrecht überdem Zivilrecht. Und dann lässt Raidl dieKatze aus dem Sack: „Aber es hat schon anderegegeben, denen die Pension abgesprochenwurde – auch ohne strafrechtliche Verurteilung.“Darum also geht es.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 21


BRENNPUNKT ° NSA-AffäreStaatlich autorisierte HackerKaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine weitere Hackerattacke auf sicherheitskritische Netzwerke gerittenwird. Auffällig war längere Zeit, dass davon vor allem große europäische Unternehmen betroffen waren. Seitkurzem wissen wir, warum.Wolfgang RegnerEine kurze Zusammenfassung derjüngsten Hackerangriffe gibt nur wenigEinblick in die Geheimdienst-Datenspionage.Zudem ist die Dunkelziffer recht hoch.Daher nur soviel: Beim britischen Mobilfunkanbieterwurden zwei Millionen Kundendatenallein in Deutschland ausgespäht,und zwar Kontonummern und Bankleitzahlen– nicht aber PIN und Passwörter undauch keine Kreditkartennummern. DieseDaten könnten aber trotzdem <strong>zu</strong>r Ausspähungvon Kreditkartendaten verwendet<strong>werden</strong>. Das Beispiel zeigt auch die negativenAuswirkungen des Outsourcing-° SPIONE IM STAATSAUFTRAGDie NSA wurde am 4. November 1952, demTag der Wahl Dwight D. Eisenhowers <strong>zu</strong>m34. Präsidenten der USA, offi ziell gegründet.Sie wurde mit dem Auftrag, ausländischeNachrichtenverbindungen ab<strong>zu</strong>hören,eingerichtet.Die National Security Agency (NSA) ist dergrößte und fi nanziell am besten ausgestatteteAuslandsgeheimdienst der VereinigtenStaaten (40.000 Mitarbeiter, 10,5Milliarden Dollar Jahresbudget). Die NSAarbeitet mit Geheimdiensten befreundeterStaaten <strong>zu</strong>sammen. Die engsten Verbindungenbestehen <strong>zu</strong> britischen Spionageorganisationen,vor allem <strong>zu</strong>r GovernmentCommunications Headquarters (GCHQ).Britische Spione erfanden in den 1970erJahren die Public-Key-Kryptographie, hieltendies aber bis ins Jahr 1997 geheim. Späterwurde dieses Verfahren unter dem NamenRSA nochmals entdeckt.Booms des letzten Jahrzehnts. Der Hackerwar ein Einzeltäter, also ein Firmeninsidereiner Vodafone-Servicefirma – jedenfallskein Vodafone-Angestellter. Aber auch US-Unternehmen sind betroffen: Dem SoftwareanbieterAdobe wurden die Daten TausenderKunden gestohlen, und das neuesteiPhone von Apple ist bereits durch eine Sicherheitslückeangreifbar. Das Hauptproblem:Wenige Firmen haben viele Datenvon uns, und in der Rangliste der größtenDatensammler tauchen fast ausschließlichUS-IT-Konzerne auf. Kein Wunder, dominierenMicrosoft, Google, Apple weltweitdie Betriebssysteme für PCs und mobileEndgeräte. Auch den Softwarebereich beherrschenUS-Konzerne wie Oracle undMicrosoft. Dabei können sich die US-Geheimdiensteauf US-Gesetze stützen, vor° DIE GEHEIMWAFFEN DER NSAallem den „USA Patriot Act“, der als Reaktionauf die Anschläge am 11. September2001 vom US-Kongress beschlossen wurde.Demnach kann etwa die NSA US-Unternehmenzwingen, die Daten weiter<strong>zu</strong>geben– sonst drohen Sanktionen wegen Vaterlandsverrat.Das Erfordernis, Richter beiTelefon- oder Internetüberwachung alsKontrollinstanz ein<strong>zu</strong>setzen, wurde weitgehendaufgehoben. Auf der gleichen Grundlagekooperieren die großen US-Kreditkartenfirmenmit den US-Geheimdiensten. DieUSA haben frühzeitig erkannt, welchenWert ein Informationsmonopol haben kann– und sie bauen dieses mit allen Mitteln aus.Und dabei machen sie auch vor ihren europäischenVerbündeten nicht Halt. Vorkurzem kursierten Meldungen über einegroß angelegte Cyber-Attacke auf europäi-PRISM: Datensammlung von Servern großer US-amerikanischer Internetunternehmen(Apple, Google, Yahoo, Facebook, Microsoft…) und Glasfaser-Backbones. Diese „Sammlungvon Glasfasern” erfolgt nicht nur auf Kabeln, auf denen die USA direktenZugriff an einem End- oder Zwischenpunkt haben. Seit den neunziger Jahren ist bekannt, dassdie USA auch fremde Glasfaser-Kabel anzapfen können, unter anderem mit speziellenSpionage-U-Booten wie der USS „Jimmy Carter”BOUNDLESS INFORMANT: analysiert die von der NSA erfassten Daten. Allein im März 2013sammelte die NSA demnach 97 Milliarden Datensätze weltweitXKEYSCORE: Datenanalyse und die Echtzeit-Überwachung der erfassten DatenMAIL ISOLATION CONTROL AND TRACKING: Mail-Traffi c kopiert und in DatenbankenaufbereitetFAIRVIEW: Zugriff auf große Datenmengen außerhalb des Hoheitsgebietes der USAGENIE: Codename für ein von der NSA kontrolliertes strategisches Bot-NetzBULLRUN: Programm, um Verschlüsselungstechnologien <strong>zu</strong> unterminierenTAO: Tailored Access Operations – Direkter Zugriff (Hack) auf Zielsysteme – OperationSocialist, StuxnetCREDITS: Shutterstock22 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


NSA-Affäre ° BRENNPUNKTsche Regierungen in mehr als 20 Ländern.Die Opfer wurden gezielt, mit speziell aufsie <strong>zu</strong>geschnittenen pdf-Dokumenten attackiert.Die Dokumente enthalten eine Malware(schädliche Software), die Schwachstellenin den Regierungsnetzwerken anvisiert.Der Benutzer sieht womöglich eineEinladung <strong>zu</strong> einem Event oder ein Geschäftsdokumentund im Hintergrund führtdas Dokument schon unerwünscht Maschinencodesaus. Es existieren Dutzende Berichtedarüber, wie die NSA mit Vorliebeeuropäische Unternehmen mit Hilfe vonEchelon abhört und kritische Daten ausspäht.Dies ist ein weltweites Spionagenetz,das von Nachrichtendiensten der USA,Großbritanniens, Australiens, Neuseelandsund Kanadas betrieben wird. Und das, obwohlder Ex-Chef der CIA, James Woolsey,meinte, die meiste europäische Technologielohne den Diebstahl einfach nicht. Da sinddie Briten anderer Meinung: Erst AnfangOktober wurde ein massiver Hackerangriffdes britischen Geheimdienstes auf den belgischenTelekomprovider Belgacom ruchbar.Zahlreiche PCs sollen dabei „umgedreht“worden sein.DAS RISIKO BEIM ERDÄPFELKOCHENAber auch gegen US-Staatsbürger wirddie NSA aktiv. Die bekannten Attacken offenbaren,wie stark die US-Bürgerrechte bereitsausgehöhlt sind. Ein Beispiel: Nachdem Anschlag auf den Boston-Marathonsuchte Michele Catalano online Informationenüber Druckkochtöpfe. Ihr Ehegattesuchte im selben Zeitabschnitt per GoogleRucksäcke. Kurze Zeit später tauchte imMorgengrauen eine Anti-Terrorist-Spezialeinheitin ihrem Haus auf, um <strong>zu</strong> prüfen, obes sich bei ihnen um Terroristen handle.Frage: Woher wussten die US-Behörden,was sie googelten? Auch in Deutschland istdie NSA sehr aktiv – und dies oft mit Unterstüt<strong>zu</strong>ngdeutscher Behörden. So hatte derGriesheimer Daniel Bangert via Facebook<strong>zu</strong> einem Spaziergang eingeladen: Man wollesich den sogenannten „Dagger Complex“und die „NSA-Spione“ einmal aus der Näheansehen. Das US-Militär rief die deutschePolizei <strong>zu</strong> Hilfe. Die kam gleich zweimal.Bundespolizei und Staatsschutz. Sicher istsicher! Erst kürzlich wurde bekannt, dassdie USA das SWIFT-° FACEBOOKWAS FACEBOOK AUS DEN STANDARD-EINSTELLUNGENÜBER SEINE NUTZER WEISS (LISTE NICHT VOLLSTÄNDIG)Wohnsitz/AdresseSexuelle OrientierungFremdsprachenBesuchte WebsitesLieblingssportartenFamilienstandFrühere Beziehungen (familiär)Frühere Namen (inkl. Alias-Namen)Screen NamenBesuchte NetzwerkeOrt, an dem Facebook aufgerufen wirdIP Adresse„Wir brauchen eine Firewall,die nicht von amerikanischenHerstellern stammt oderamerikanische Firewall-Komponenten lizenziert hat.“Aussage eines IT-Leiters eines großenösterreichischen WaffenproduzentenAbkommen mit der EUaus dem Jahr 2010 nichteinmal ignoriert haben.So lassen sich mit demNSA-Arsenal anhandeiniger SWIFT-Kontodatenbzw. Kreditkartentransaktionen(inkl.der genauen Uhrzeitender Einkäufe unter Verknüpfungvon Kontodaten und Fahrzeughalterdaten)ein Bewegungsprofil und damitein Überwachungsprofil eines Mobilfunkusersaufstellen, obwohl dafür eigentlichein richterlicher Beschluss erforderlichwäre (jedenfalls in Europa). Das heißt: DieNSA kann mehr als etwa der deutsche Staat,darunter gesetzlich verbotene Zugriffe aufsensible Daten ausführen. So hat das NSA-Programm Xkeyscore die Fähigkeit, zahlreichewichtige Daten aus dem Online-Trafficab<strong>zu</strong>fischen- Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Logins, Nutzernamen, Buddylisten,Cookies in Verbindung mit Webmailsund Chats, Google-Suchanfragen samt IP-Adresse, Sprache undbenutztem Browser.Darunter fallen aberauch verschlüsselteVPN-Verbindungen,deren Schlüssel mit denSupercomputern derNSA in kurzer Zeit nurdurch Ausprobierendecodiert <strong>werden</strong>, dasAufspüren von Nutzern,die online eine in der Region ungewöhnlicheSprache nutzen und das Zurückverfolgeneines bestimmten online weitergereichtenDokuments <strong>zu</strong>r Quelle, alle onlineübertragenen Dokumente, in denen<strong>zu</strong>m Beispiel „Osama bin Laden“ oder„IAEO“ vorkommt, und zwar auch auf Arabischund Chinesisch. Weitere Beispiele:„Zeige mir alle verschlüsselten Word-Dokumenteim Iran. Zeige mir alle Microsoft-Excel-Tabellen mit MAC-Adressen aus demIrak“ (um Netzwerke <strong>zu</strong> kartieren). Operationszielvon TAO ist das systematische In-ReligionPolitische EinstellungLieblings-VideospieleBerufl iche TätigkeitFrühere TätigkeitBesuchte OrteFotos, Pokes, Wandaushänge„private“ NachrichtenClubs & VereinsmitgliedschaftenProfi le, mit denen man viel Kontakt hatKreditkartendetailsProfi le von AuslandsreisenFacebook weiß mehr über aktive Nutzer – als alles/jede(r) andere auf der WeltMan denke daran: Wenn man für ein Produkt nichts bezahlt, dann ist man wahrscheinlich selbstdas Produkt. Sämtliche Rechte <strong>werden</strong> schon beim Anerkennen der Nut<strong>zu</strong>ngsbedingungenvorbehaltlos an Facebook übertragen (Inhalte wie Fotos, Videos, für alle geposteten IP-Inhalte)OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 23


BRENNPUNKT ° NSA-Affärefiltrieren durch Hacken ausländischer Computernetzwerke,um so an relevante Informationen<strong>zu</strong> gelangen. Als die USA 2003 inden Irak einmarschierten, hatte TAO schon100 Al-Qaida Zellen lokalisiert und die entsprechendenInformationen <strong>zu</strong>r Verfügunggestellt. So war die Einheit auch federführendbei der Entwicklung (<strong>zu</strong>sammen mitder israelischen Armee) des Stuxnet undFlame Trojaners <strong>zu</strong>r gezielten Sabotage desiranischen Atomprogramms. Geheime Dokumenteoffenbaren, dass die NSA systematischeinen Großteil der Telefon- und Internetverbindungsdatenin Deutschland kontrolliertund speichert. Laut einer internenStatistik <strong>werden</strong> in der Bundesrepublik monatlichrund eine halbe Milliarde Kommunikationsverbindungenüberwacht. Undselbst die Verbündeten in Europa könnensich kaum dagegen wehren: So gibt es keine„Wir stehlen Geheimnisse.Wir stehlen die Geheimnisseanderer Nationen.“Michael Hayden, von 1999 bis 2005 NSA-Chefnamhaften Hersteller von Firewalls mehr,die nicht amerikanische Eigentümer oderamerikanische Technologien lizenziert haben.Die Firewall-Leader sind: Fortinet,Palo Alto Networks und Checkpoint Software.Nach einem weiterenUS-Antiterrorgesetzgibt es einen geheimenGerichtshof derNSA (den Foreign IntelligenceSurveillanceCourt in <strong>Was</strong>hington),vor den selbst US-Technologieriesenwie Google und Microsoft zitiert<strong>werden</strong> – etwa vom US-Justizministerium,und wo sie sich wegen möglicher Datenweitergabenrechtfertigen müssen, diedas Vorgehen der NSA aufdecken könnten.Doch wer garantiert, dass NSA-Mitarbeiterkeine marktrelevanten Informationen ausspähenund verwenden – <strong>zu</strong>m Nachteil dergewöhnlichen Investoren? Unter dem Vorwanddes Kampfes gegen den Terrorismus<strong>werden</strong> große Datenmengen des bankinternenTelekomdienstes SWIFT illegal abgesaugt,obwohl ein Abkommenmit der EUdies beenden sollte.Sollte die NSA auchsensible Finanzdatenbörsenotierter Unternehmenabfischen, hättedies womöglich drastischeFolgen für die Finanzmärkte:Strategien, die auf legalem Informationsvorsprungbasieren, wären obsolet.Trading-Strategien in „Black Boxes“ (z.B.Hedgefonds) wären obsolet.Marktteilnehmer (Firmen, Fondsmanageretc.) würden sich – auf sich allein ge-INTERVIEW °YVES KRAMER, FONDSMANAGER DES PICTET SECURITY FUND<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Warum sind wir auf US-Anbietervon Sicherheitslösungen angewiesen?YVES KRAMER: Der Druck, den die NSA aufUS-Datenanbieter wie Microsoft, Google oderFacebook ausübt, hat Zweifel an der SicherheitUS-fremder Daten und Netzwerke aufkommenlassen. Allerdings ist es derzeit nur schwerab<strong>zu</strong>sehen, dass Nicht-US-Datenanbieter größeresKundenvertrauen genießen könnten alsdie US-Konkurrenz. Ich glaube nicht, dass globaleKäufer von Internet-Sicherheitslösungengrößeres Vertrauen in Anbieter solcher Lösungensetzen würden, die von China, Russlandoder Israel aus operieren.Wer könnte vom NSA-Skandal profitieren?Technologisch vor allem die Kryptografie (Verschlüsselungstechniken),die bisher stark vonder NSA und dem US-Normungsinstitut NISTbeeinflusst wurde. Angeblich hat die NSA mathematischeFehler in diese Technologieneingeschleust, um sie für sich weiterhin ausspionierbar<strong>zu</strong> machen. Derzeit können dieseSchwachstellen von Cyberkriminellen nochnicht ausgenützt <strong>werden</strong>, da ihnen die Kapazitätender NSA-Supercomputer fehlen. Doch dieZeit vergeht schnell, ganz besonders im Hightech-Sektor.Anbieter von E-Commerce undOnline-Banking müssen daher große Anstrengungenunternehmen, um ihren Vorsprung <strong>zu</strong>behalten. Das hält die Nachfrage hoch.Und auf Unternehmensebene?Unternehmen, die von den NSA-Aktivitätenprofitieren könnten, sind etwa Imperva und Zix.Imperva ist spezialisiert auf die Verhinderungvon Datendiebstahl durch Hacker und böswilligeInsider, indem die Daten auf <strong>zu</strong>gleich dreiEbenen geschützt <strong>werden</strong>: Datenbanken, Dateisystemeund Internet-Applikationen vor allemdurch Cloud-basierte Anordnungen. Zix istwie auch Qualys ein Anbieter von Software as aService (SaaS). Qualys liefert Cloud- und Compliance-Sicherheitslösungenüber das Internet.Mit über 5800 Kunden in über 100 Ländern istQualys hier der Weltmarktführer. Zix bietet E-Mail-Verschlüsselungssysteme und Lösungenfür den Schutz von Kommunikationssystemen.Und schließlich Trend Micro, Leader bei Antiviren-und Internet-Sicherheitssoftware.Wie sind die längerfristigen Aussichten?Die Investitionen in Internetsicherheit <strong>werden</strong>stark <strong>zu</strong>nehmen, um personen- und unternehmensbezogeneDaten <strong>zu</strong> schützen, derenWachstum exponenziell ist, vor allem auch alsFolge des raschen Wachstums öffentlicher undprivater Cloud-Netzwerke. Für private Internetusergenügen aktuelle Antivirensoftware undeine leistungsfähige Firewall. Für kritischereDaten sollten Verschlüsselungstechniken <strong>zu</strong>rAnwendung kommen sowie Lösungen, dieDatenverlust verhindern. Also etwa lernfähigeIT-Bausteine und Algorithmen, die einenabnorm starken Daten<strong>zu</strong>griff erkennen oderspezielle Lösungen, die unautorisiertes Kopierenoder Versenden von Daten verhindern.CREDITS: Shutterstock, beigestellt24 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


NSA-Affäre ° BRENNPUNKTstellt – vor den Sicherheitsdiensten nichtschützen können.Die Fundamentalanalyse wäre in ihrerAussagekraft stark kompromittiert, würdesie nur lediglich sichtbare Ströme imWissensfluss zwischen bzw. innerhalbvon Volkswirtschaften analysieren.Sicherheitsdienste könnten mit ausgewähltenMarktteilnehmern Marktpreisebeeinflussen und damit Trends setzen.Doch glauben heimische Banker nichtdaran, dass gewöhnliche Onlinetrader oderInvestoren sich große Sorgen machen müssen.Martin Hornig, Vorstandsmitglied desOnlinebrokers Brokerjet der Erste Group,sieht den NSA-Rummel eher gelassen. „Unseroberstes Prinzip lautet: Höchste Sicherheitfür unsere Kunden. Aus diesem Grundbetreibt die Erste Group eigene Rechenzentren.Auch die Brokerjet Bank nutzt diesekonzerneigenen Einrichtungen, um immeram neuesten Stand der Technik <strong>zu</strong> sein“, erklärtHornig. Der Zugang <strong>zu</strong> Konto und Depoterfolgt ausschließlich über gesicherteServer und ist nur mit Benutzername undPasswort möglich. Zur Durchführung bzw.Bestätigung einer Transaktion ist darüberhinaus noch ein elektronischer Schlüssel erforderlich.„Brokerjet hat dafür die neuesteTechnologie des Weltmarktführers in digitalerSicherheit im Einsatz. Überweisungenvon und <strong>zu</strong> Brokerjet sind nur von bzw. aufein bei Kontoeröffnung vom Kunden genanntesAuszahlungskonto möglich. Diesstellt eine weitere Barriere gegen unautorisierteÜberweisungen dar.“ Sollte ein Cyber-KriminellerPasswörter auslesen – z.B.mit Tastaturrekordern oder decodieren, sokann er damit nichts anfangen. Denn da<strong>zu</strong>fehlt ihm der Key. Wolfgang Matejka, Vermögensverwalterund Inhaber der Matejka& Partner Asset Management, empfiehlt:„Man sollte sich neue in Buchstaben undZahlen verpackte Passwort-Algorithmenausdenken die sehr persönlich sind.“ Alsoetwa „ich gehe <strong>zu</strong>m Roten Haus“, „ich sehevier Leute und drei Tiere, eines davon ist einHund mit Namen Hansi“. Passwörter, diesich aus offiziellen persönlichen Parametern<strong>zu</strong>sammensetzen sind leicht <strong>zu</strong> knacken,jene aus persönlich gewählten Kombinationennicht. Und weiter: „Dass sich dieNSA in die Börsennetzwerke hineinhackt,halte ich für unwahrscheinlich, da sie mitdiesen Daten recht wenig anfangen könnte,da sie ja nur aus den Bankaufträgen bestündenund nicht erkennbar machen, wer alsPerson die Aufträge erteilt hat. Man kanndavon ausgehen, dass die NSA primär amE-Mail-Verkehr interessiert ist. Aber um ineinzelne Wertpapierdepots hinein<strong>zu</strong>sehen,dafür denke ich, reichen auch die Möglichkeitender NSA nicht aus.“Performance Reporting und AnalyseQualitative und Quantitative RatingsCustomized FactsheetsFonds- und AktienresearchIhre unabhängige Informationsquellefür kundenorientierte Lösungen.DatenfeedsWeblösungen und PortaleBeratungstoolsMit über 25 Jahren Erfahrung ist Morningstareine weltweit führende Quelle für transparenteund aussagekräftige Informationen über Aktien,Investmentfonds, ETFs und viele weitereAnlageprodukte.MorningstarUnsere Dienstleistungen und Produkte <strong>werden</strong>von mehr als 6 Mio Investoren, 280.000 Beraterund 3.500 Institutionen genutzt und geschätzt.Weitere Informationen finden Sie aufhttp://corporate.morningstar.com/atMorningstar Deutschland GmbHRepräsentanz ÖsterreichFischhof 3/6A-1010 WienTel. +43 (1) 740 40 3585info.at@morningstar.com©2010 Morningstar Deutschland GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Der Name und das Logo von Morningstar sind eingetragene Warenzeichen. Warenzeichen, die in Verbindung mit den Morningstar Produkten oder Dienstleistungen verwendet <strong>werden</strong>,sind Eigentum von Morningstar oder einem Tochterunternehmen von Morningstar.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 25


ennpunkt ° Meldungen aus der HochfinanzSwap-Verluste durch Libor-ManipulationSalzburg, Linz und wohl auch Wiensollten höchstes Interesse daran haben,heraus<strong>zu</strong>finden, wie ihre beträchtlichenZinsswap-Verluste mit den LIBOR-Manipulationengroßer Banken <strong>zu</strong>sammenhängen.Auf große Banken der WallStreet und der City of London kommtjedenfalls im Zusammenhang mit demLIBOR-Skandal eine ganze Welle vonGerichtsverfahren und Schadenersatzforderungen<strong>zu</strong>, die in die Hundertevon Milliarden gehen könnten.Viele Städte, Bundesstaaten und Gemeindender USA haben nämlich beimUS-Bundesgericht in Manhattan Klagegegen die Banken eingereicht, die dieLIBOR-Interbankensätze festlegen oderbereiten sich darauf vor. Die ersten warendie Stadt Baltimore und ein Pensionsfondsaus Connecticut, der Fonds derFeuerwehrleute und Polizisten der StadtNew Britain. Sie klagen, weil ihnen durchdie Manipulation des LIBOR-Satzes Zusatzkostenin Millionenhöhe entstandenseien.Unter den Banken, die im Kreuzfeuer stehen,sind laut New York Times die Bankof America, JPMorgan Chase, DeutscheBank und Barclays. Die Zeitung beschriebin einem Artikel, wie für die Städte undandere Körperschaften Verluste aus Transaktionenentstanden, die mit Zinsswaps<strong>zu</strong>sammenhingen. Außerdem wurdenPensionsfonds durch eine künstliche Niederhaltungder Zinsraten geschädigt.Diese Entwicklung ist in den USA politischhochexplosiv, da in den KommunenBarclays Bank: Verluste für Städte und Gemeindenwillkürlich provoziert?und auf Ebene der Bundesstaaten im Zugeder Wirtschafts- und Finanzkrise die Budgetsmassiv <strong>zu</strong>sammengestrichen undnicht wenige sogar in den Bankrott getriebenwurden. (wf)JPMorgan hofft auf einen 11-Milliarden-VergleichDie größte US-Bank, JPMorgan Chase,verhandelt derzeit mit US-Behördenüber einen 11 Milliarden Dollarschweren Vergleich, um die Problememit fragwürdigen Hypothekengeschäftenim Vorfeld der Finanzkrise endlichab<strong>zu</strong>schütteln.JPMorgan Chase soll Investoren beim Verkaufvon Hypothekenpapieren über denTisch gezogen <strong>zu</strong> haben. Mehrere Bundesbehördenund Generalstaatsanwälteermitteln oder haben bereits Klage eingereicht.Die Bank selbst hatte jüngst ihreRücklagen für Rechtsstreitigkeiten aufgestockt.Unklar ist, ob JPMorgan Chasealle Hypotheken-Fälle mit einem einzelnenVergleich aus der Welt schaffen kann.Dabei geht es um die verbrieften Hypothekarkredite„Mort gage Backed Securities“(MBS). Investoren wurden vielfach beiden Hypotheken-Papieren im Unklarendarüber gelassen, dass in diesen massenhaftwackelige Kredite steckten.Es geht um viel Geld: Investoren fordern jetztSchadenersatz für faule HypothekenpapiereIn einem weiteren Verfahren wegen überhöhterKreditkarten-Rechnungen zahlteJPMorgan eine Strafe von 80 MillionenDollar, wegen der mutmaßlichen Manipulationdes US-Strommarkts waren es 410Millionen Dollar. Zuvor stand JPMorganschon wegen Betrügereien beim ReferenzzinssatzLibor unter Anklage. Auch dasDebakel um einen 6,2 Milliarden Dollarhohen Spekulationsverlust durch Derivatehändlerin einer Londoner Abteilungder Großbank hatte ein teures juristischesNachspiel. Mehrere Aufsichtsbehördenin den USA und Großbritannien habenStrafen über insgesamt rund 920 MillionenDollar gegen das Institut verhängt,wie die US-Notenbank Fed mitgeteilt hat.Die Aufseher hielten JPMorgan Chase vor,Risikokontrollen vernachlässigt <strong>zu</strong> haben.Einer der verantwortlichen Händler hattewegen der marktbewegenden Größe derDerivate-Spekulationen den Spitznamen„Wal von London“ verpasst bekommen.Dass das Ausmaß des Desas ters derNew Yorker Zentrale lange verborgengeblieben war, kreidete die britische AufsichtsbehördeFCA der Bank besondersstark an, <strong>zu</strong>mal das Spekulations-Desas ter„Schockwellen“ durch die Finanzmärktegeschickt habe. Auf Druck der US-BörsenaufsichtSEC räumte JPMorgan Chaseschließlich freiwillig ein Fehlverhaltenein. Die für den Derivatemarkt <strong>zu</strong>ständigeamerikanische Aufsichtsbehörde CFTCsowie Staatsanwaltschaften ermitteln aberdennoch weiter. (wf)creditS: Shutterstock, NCUA26 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Meldungen aus der Hochfinanz ° brennpunktAuch Morgan Stanley hat keine saubere WesteHypothekendeals waren Auslöser fürdie Finanzkrise. Die US-AufsichtsbehördeNational Credit Union Administration(NCUA) hat neuerlich eineAnklage gegen Morgan Stanley undacht weitere Banken wegen umstrittenerHypotheken-Geschäfte erhoben.Neben JPMorgan sind <strong>zu</strong>letzt auch MorganStanley und die Bank of America ins Visierder Behörden geraten. Auch bei ihnen geht esum Betrug beim Verkauf von Hypothekenpapieren.Die Regulierungsbehörde NCUAreichte wegen des Verkaufs von Wertpapierenim Volumen von rund 2,4 MilliardenDollar an zwei in der Finanzkrise <strong>zu</strong>sammengebrocheneGenossenschaftsbankenAnklage gegen Morgan Stanley sowie achtweitere Institute ein. Im Sommer hatte dieUS-Regierung bereits die Bank of Americawegen Betrugs verklagt. Ihr wird vorgeworfen,problembehaftete Hypotheken teilweisein hochkomplexe Wertpapiere gebündeltund dann verkauft <strong>zu</strong> haben. Während dieBank of America daran lange gut verdiente,blieben die Käufer nach dem Zusammenbruchdes US-Immobilienmarktes 2007auf Verlusten sitzen. Die Bank of Americahat in diesem Zusammenhang bereits zahlreichekostspielige Vergleiche geschlossen.Citigroup hat wiederum den amerikanischenHausfinanzierer Freddie Mac durchÜberweisung von 395 Millionen Dollar fürproblematische Hypotheken entschädigt.Freddie Mac kauft Banken deren Hypothekenab, wodurch die Institute neue Kreditevergeben können. Während der Finanz- undWirtschaftskrise zahlten jedoch ungewöhn-lich viele Hauseigentümer ihre Raten nichtmehr, woraufhin sich Freddie Mac und dieSchwesterfirma Fannie Mae beklagten, dassdie Geschäftsbanken ihnen von Anfangan faule Kredite angedreht hätten. Erst imJuli hatte die Citigroup 968 Millionen Dollaran Fannie Mae überwiesen. Damit kamdas New Yorker Geldhaus günstiger weg alsdie Bank of America. Sie hatte im Jänner3,6 Milliarden Dollar an Fannie Mae gezahltund für weitere 6,75 Milliarden DollarEigenheimkredite <strong>zu</strong>rückgenommen. (wf)Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 27


BANKING PanoramaECKDATENStaatsformParlamentarische RepublikHauptstadtWarschauAmtssprachePolnischStaatsoberhauptBronislaw KomorowskiRegierungschefDonald TuskFläche 312.679 km 2Einwohneretwa 38,5 MillionenBevölkerungsdichte etwa 123,1 pro km 2WährungZlotyKfz-KennzeichenPLInternet-TLD.plInternat. Telefonvorwahl +48Unabhängig seit 1918Nachbarstaaten Deutschland, Litauen, Russland,Slowakei, Tschechien, Ukraine, WeißrusslandGrößte Städte Warschau, Krakau, Lodz, Breslau,Posen, DanzigVerwaltungsgliederung16 Woiwodschaften(Verwaltungsbezirke)Höchste Erhebung Rysy (Nebengipfel, 2.499 m)Religiöse Struktur87 % römisch-katholischSTARKE WORTE ´´„Raiffeisen soll dieLandesbanken auflösenund mit der RZB fusionieren.“Josef Stampfer, Obmanndes Förderungsvereinsder Primärbanken, fordertRaiffeisen in einemInterview mit der WienerZeitung da<strong>zu</strong> auf, dieKonzernstruktur unterdem Eindruck der neuen EU-Kapitalvorschriftengrundlegend <strong>zu</strong> überdenken.POLENLand des MonatsZUKAUF? Die Bank Austria könnte schon baldeine neue osteuropäische „Schwester“ bekommen.Der BA-Mutterkonzern UniCredit liebäugeltnämlich seit Kurzem mit einer Übernahmeder polnischen Genossenschaftsbank BGZ.Man habe bereits ein unverbindliches Angebotfür das im Eigentum der niederländischen Rabobankstehende Institut abgegeben, sagteUniCredit-Boss Federico Ghizzoni AnfangOktober.Ob die Italiener auch wirklich den Zuschlag fürdie BGZ erhalten, ist indes noch offen. Wie kolportiertwird, sollen auch die Credit Agri cole,BNP Paribas und ING Interesse an der Bank mitlandwirtschaftlichen Wurzeln haben.DIE DOSIS MACHT DAS GIFTLOB STATT TADELRATING. Reichlich ungewohnte Töne konnteman Anfang Oktober aus den Reihen von Moody’svernehmen. Anstatt, wie in der jüngeren Vergangenheitgewohnt, mit viel Schwung auf dieheimischen Banken beziehungsweise speziellderen Osteuropa-Engagement „drauf<strong>zu</strong>hauen“,gab es diesmal Lob vom Ratinghaus. Im Rahmendes Alpbacher Finanzsymposiums äußertesich Dietmar Hornung von Moody’s Deutschlanddurchwegs positiv <strong>zu</strong>m Osteuropa-Exposure derheimischen Kreditinstitute. Außerdem wäreÖsterreich ohne seine Verbindungen nach CEEeine weitaus weniger dynamische Volkswirtschaftals aktuell. Umgekehrt habe auch dasEngagement der österreichischen Banken stabilisierendauf Osteuropa gewirkt. Diese hättenes mittlerweile auch geschafft, ihr Risiko in derRegion auf ein erträgliches Maß <strong>zu</strong> senken.KRITIK. Ein Termin beim Bank- oder Vermögensberater gleicht in vielen Fällen mittlerweile einemNotariatsakt, kritisiert <strong>zu</strong>mindest der Österreichische Verband Financial Planners. Risikoprofilemüssten erstellt, seitenlange Disclaimer durchgearbeitet und umfangreiche Dokumentationen undGesprächsprotokolle angefertigt <strong>werden</strong>. „<strong>Was</strong> dabei leider immer öfter auf der Strecke bleibt, istdie eigentliche Aufgabe des Experten, die fachgerechte Beratung des Kunden“, analysiert FerdinandWirth, Vorstandsmitglied des Verbandes und im Hauptberuf Geschäftsführer der VermögensberatungPrime Assets. Viele Kundenbetreuer seien heut<strong>zu</strong>tage gezwungenermaßen stärker damit beschäftigt,keine regulatorischen Vorschriften <strong>zu</strong> verletzen, als dieser eigentlichen Kernaufgabe nach<strong>zu</strong>kommen.Der Verband Financial Planners möchte mit seiner Kritik jedoch keinesfalls alle in letzter Zeitneu eingeführten Regulierungen des Finanzmarktes in Bausch und Bogen ansprechen: „ Währendmanche neue Vorschriften durchaus Sinn ergeben beziehungsweise schon viel früher durchgesetzthätten <strong>werden</strong> müssen, schießen zahlreiche Regelungen weit über das Ziel hinaus und schaden somitnicht nur dem Kapitalmarkt, sondern vor allem auch den Kunden“, heißt es in einer aktuellenAussendung. Der momentane Regulierungs-Overkill würde Banken und Finanzdienstleister jedochda<strong>zu</strong> zwingen, sich <strong>zu</strong>künftig lediglich auf besonders „margenstarke“ Produkte <strong>zu</strong> fokussieren odernur mehr jene Kunden beraten, deren Portfolio groß genug ist, um auch ansehnliche Erträge ab<strong>zu</strong>werfen.Wer nicht <strong>zu</strong>mindest über ein mittelgroßes Vermögen verfügt, könnte als Kunde künftig aufder Strecke bleibenCREDITS: Shutterstock, Archiv28 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


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anking ° Im Gespräch mit Christian Rauscher, emotion banking10 Jahre Banking ExzellenzSeit seiner Gründung 2002 hat es sich das in Baden bei Wien ansässige Beratungsinstitut emotion banking <strong>zu</strong>rAufgabe gestellt, Geldinstitute und ihre Dienstleistungen einem umfangreichen Screening <strong>zu</strong> unterziehen unddamit Parameter für Qualität <strong>zu</strong> schaffen.<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: 10 Jahre victor, ein guterGrund, einmal <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>blicken; wie hat victorsich in diesen Jahren entwickelt und verändert?Mit welchen Modulen haben Sie gestartet,welche sind aktuell hin<strong>zu</strong>gekommen?christian rauscher: Das Grundkonzeptvon victor hat sich seit 2004 nichtverändert. Nach wie vor zeigt victor in einer360-Grad-Perspektive die Sichtweise von Mitarbeitern,Führungskräften und Kunden auf diewesentlichen Säulen eines erfolgreichen Bankmanagements,nämlich die Strategie, Führung,Mitarbeiter, Kunde und Unternehmenskultur,auf. Die zentrale Idee von victor war stets, denverantwortlichen Führungskräften in der Bankein vollständiges Bild für perfekte Entscheidungenim Non-Monetären <strong>zu</strong> liefern; Stärkenund Schwächen aufzeigen.Aber rundherum ist natürlich kein Stein aufdem anderen geblieben. Schon im zweiten Jahrhaben wir mit der Detaillierung der Analysenbegonnen, <strong>zu</strong>nächst indem wir Betrieb undVertriebssichtweisen in der Bank getrennt haben.Damit konnten wir genauer auf die Lückenzwischen Eigenbild und Fremdbild – also bspw.Information über emotion banking ®wie sieht sich die Führungskraft im Vertrieb imVergleich <strong>zu</strong>r Bewertung durch die Mitarbeiterim Vertrieb – eingehen. Zusätzlich habenwir für die Wiedernutzer mit der Banksteuerungeinen Zeitreihenvergleich aufgebaut. Abdem dritten Jahr kamen dann jedes Jahr neueAuswertungsmodule hin<strong>zu</strong>. Zunächst natürlichder interne Filialvergleich, dann Abteilungsbenchmarksund Berichte. Und schließlichwollten unsere Kunden Vergleiche zwischenden Kundensegmenten anstellen oder vertiefendeAuswertungen nach demografischenKriterien oder individuelle Befüllungen vonBSC Messkriterien und Werteindizes und nicht<strong>zu</strong> vergessen das Thema der Mitgliedschaft,das eine gewisse Renaissance erlebt hat. Zuletzthaben wir mit der Filialeffizienzanalyse dieBrücke zwischen immateriellen Leistungstreibernwie beispielsweise Kunden<strong>zu</strong>friedenheitund Loyalität und monetären Ergebnissen wiebeispielsweise der Produktsättigung und demDeckungsbeitrag geschlossen. Dabei vergleichenwir die Leistungen der einzelnen Filialenund können so realistische Optimierungschancenje Filiale aufzeigen.emotion banking ist ein dynamisch innovatives Beratungsunternehmen für Banken, Sparkassen und Genobankenmit Sitz in Baden bei Wien sowie Gründer und Veranstalter von victor – Standortanalyse, Banksteuerungsinstrumentund Wettbewerb. Das Unternehmen wurde 2002 von Barbara Aigner und Christian Rauschergegründet. Beide Geschäftsführer waren davor an der Wirtschaftsuniversität Wien tätig. Christian Rauscher istaktiver Dozent an der Donau Universität Krems.emotion banking begleitet seine Kunden in allen relevanten Managementthemen, startend bei Ist-Situationsanalysenund Marktforschung (Wo stehen wir?), über Strategieentwicklung (Wo wollen wir hin?) bis <strong>zu</strong>r operativenUmset<strong>zu</strong>ng (Wie mobilisieren wir unsere Mitarbeiter?). Die Kernthemen von emotion banking sind Strategie,Organisation, Führung, Vertrieb und Marketing. Der Beratungsansatz ist wissenschaftlich geprägt, aberpraxisnah sowie umsichtig und achtsam.Betrachtet man die Preisträger dieses Jahres,so dominiert wohl wie schon in früheren Jahrender Raiffeisen- und Sparkassensektor. Istdiese Entwicklung eine über die Jahre hinwegdurchgängige oder sind hier strukturelle Veränderungen<strong>zu</strong> bemerken?Ich werde nicht müde <strong>zu</strong> betonen, dass wirwirklich jene Häuser auszeichnen, die Top-Leistungen erbringen und nicht jene, diemächtig oder wichtig sind. Das kostet vielStandhaftigkeit, denn – ganz ehrlich – es nervt,wenn ich permanent höre, dass wir doch endlichdie Großen auszeichnen sollen. Bei unszählt einzig Leistung. Und wenn man sich denBankenmarkt ansieht, so stehen im deutschsprachigenRaum rund 4.000 Klein- undMittelstandsbanken rund einem Dutzend zentralgeführter Institute entgegen. Die Chance,bei 4.000 Kleinbanken auf Spitzenleistungen <strong>zu</strong>treffen, ist groß, aber auch die Chance auf wirklicheNachzügler bei der Qualität.Mit dem Bankhaus Spängler hat es in der KategorieKunden<strong>zu</strong>friedenheit heuer wieder einmaleine renommierte österreichische Privatbankin die vorderste Reihe geschafft. WelcheSignalwirkung könnte diese Prämierung fürvergleichbare Institute haben?Im Privatbankenbereich haben Fuchsbriefeund Elite Report sicherlich ein hohes Standing.Beide Auszeichnungen basieren jedochauf der sehr punktuellen Methode des MysteryShoppings mit konstruierten Fällen undteilnehmender (subjektiver) Beobachtung. Dawird dann von einem Beratungsgespräch aneinem Tag, an einem Standort, auf die Qualitätder ganzen Bank geschlossen. victor verfolgteine ganz andere Philosophie. Er dient dem Managementals Kompass für Entscheidungen undFortschritte in der Bank. Er sensibilisiert fürcreditS: beigestellt30 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Im Gespräch mit Christian Rauscher, emotion banking ° bankingwichtige Managementthemen. Er ist objektivund repräsentativ. Insofern freue ich mich ganzbesonders, dass das Bankhaus Spängler Traditionund Zukunftsblick perfekt vereint undnach der ersten Messung an der Perfektionierungvon Feinheiten in der Beratung mit Erfolggearbeitet hat.Eine der Kategorien – „Innovation” – gingin diesem Jahr an eine oberösterreichischeraiffeisenbank. Diese Bank konnte mit eineminnovativen Beteiligungsmanagement-Modellpunkten. Könnte dieses in Österreich Schulemachen?Die Frage nach möglichen Einkommensquellenstellen sich dieser Tage ja praktisch alle Banken,und so diskutieren wir auch mit vielenHäusern mögliche <strong>zu</strong>künftige Geschäftsfelder.Immobilien liegen natürlich sehr nahe am originärenGeschäftsauftrag und trotzdem bleibtes bei vielen Banken bei einer Diskussion. Beider RB Gramastetten-Herzogsdorf ist sicherlichbeeindruckend, dass ein vergleichbar kleinesHaus zeigt, wie man Nägel mit Köpfen machtund <strong>zu</strong>sätzlich auch noch den Urgedanken F.W.Raiffeisens umsetzt – gemeinsam etwas schaffenund den Lebensraum entwickeln. Das führtbis <strong>zu</strong>r Bereitstellung von Beteiligungskapitalund dem Ausbau der regionalen Wirtschaftsstruktur.Schön dabei ist auch das erfolgreicheZusammenspiel aus Landesbank und regionalemInstitut. Wer über Diversifikationnachdenkt, kann in der RB Gramastetten-Herzogsdorfsicherlich Inspiration finden.Menschen kommen, als in der gesamten Regionleben. Man ist sehr selbstkritisch und bei fastallen Pilotprojekten des deutschen Bundesverbandesder Volks- und Raiffeisenbanken dabei,um sich aktiv ein<strong>zu</strong>bringen, <strong>zu</strong> lernen und <strong>zu</strong>verbessern. Aber es ist auch die Klarheit, mitder Themen bearbeitet <strong>werden</strong>. Beispiel: Genossenschaftist wichtig, saubere Umwelt auch– also wurde gleich eine weitere Energiegenossenschaftgegründet. Und schließlich profitiertdas Haus von einer sehr stabilen Führungscrew,die auch unangenehme Themen anpackt.Orten Sie im Führungsbereich innerhalb derletzten zehn Jahre Veränderungen oder sindChristian RauscherGeschäftsführer emotion bankingdie Parameter im Wesentlichen unverändert?Für mich persönlich ist sicherlich das Themader „dienenden Führung“ eines der interessantestenKonzepte, das nun auch öffentlichdiskutiert <strong>werden</strong> kann und darf. Es stellt gewissermaßeneine Abkehr des nach außengerichteten und möglicherweise etwas „lauten“Leadershipansatzes dar. Dienende Führung verfolgtdas Ziel, einen Beitrag <strong>zu</strong>m Wachstum desEinzelnen und des Teams <strong>zu</strong> erbringen, ohne alsFührungskraft selber in das Rampenlicht treten<strong>zu</strong> müssen. Diese Gedanken treffen mit Sicherheitauf die Erwartungen der nachfolgendenGenerationen im Arbeitsmarkt. Insofern ist einegewisse Verschiebung auch im Führungsverhaltennatürlich erforderlich. Gleichzeitig bemerkeich in der Praxis definitiv keine Revolution undauch <strong>zu</strong> wenig Evolution. Und damit meine ich,dass wir in der Praxis durchaus mehr Managementund mehr Leadership vertragen würden(soferne man, und davon bin eigentlich keinFreund, diese beiden Themenbereiche trennenmöchte). Doch <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong>r Frage; ich denke, esgeht vorrangig um die richtige Akzentuierungvon Führungsimpulsen, denn die tief liegendenGrundsätze der Führung wie Charakter, Glaubwürdigkeit,Disziplin, Mut und insbesondereMenschlichkeit sind unverrückbar.www.emotion-banking.comWie definiert die „Bank des Jahres“ denBegriff „Strategie“ für sich und wodurch unterscheidetsie sich von den anderen, sodass dererste Platz an dieses Haus ging?In der VB Mosbach sind mehrere Faktoren sehrinteressant. Zum einen ist es ein unglaublichkonsequent arbeitendes Haus, das eine Vielzahlan Maßnahmen und Steuerungskreiseneingeführt hat. So fährt die gesamte Führungsmannschaftjährlich auf eine mehrtägigeZukunftsklausur, seit Jahren wird mittels BSCgesteuert, ein eigenes Strategiebuch verfasst undauch in die unternehmerischen Fähigkeiten derMitarbeiter investiert. Eine eigene Bürgerstiftungist seit Jahren aktiv und alle 2 Jahre wirdeine Wirtschaftsmesse veranstaltet, <strong>zu</strong> der mehrInformation über victor ®victor ist Standortanalyse, Banksteuerungsinstrument und Wettbewerb für Banken, Sparkassen und Genobankenim deutschsprachigen Raum. Das Konzept wurde 2004 von dem auf Banken spezialisierten Consultingunternehmenemotion banking ins Leben gerufen. Wissenschaftlicher Partner ist die Donau UniversitätKrems.victor ist die umfassendste Standortanalyse für Banken im gesamten deutschsprachigen Raum. Die Basis vonvictor bildet ein einzigartiges 360-Grad-Feedback. Dabei <strong>werden</strong> Mitarbeiter, Führungskräfte sowie Privat- undFirmenkunden <strong>zu</strong> den relevanten Erfolgsfaktoren des Bankenmanagements befragt. Alle Teilnehmer erhalteneinen aussagestarken Feedbackbericht, inkl. Benchmarks, aus dem die Banken wichtige Kurskorrekturen undZiele ableiten können.Die Verleihung des Awards fand im Rahmen der glamourösen victor Gala am 19. September 2013 im StadttheaterBaden statt. Auf Basis eines zweistufigen Scoringverfahrens <strong>werden</strong> die besten Banken nominiert undvon einer hochkarätigen internationalen Fachjury der Titel „Bank des Jahres“ verliehen.Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 31


anking ° Attacke auf SchattenbankenDie 70 Billionen Dollar-ZeitbombeDie Hälfte des weltweiten Finanzsystems besteht aus völlig unbeaufsichtigten Schattenbanken, die unkontrolliertKredite vergeben und die Finanzkrise verursacht haben. Aber es hat fünf Jahre gedauert, bis die EU eineRegulierung dieses hochexplosiven Sektors der internationalen Finanzmärkte in Angriff nimmt.Wolfgang FreislebenSeit Ausbruch der Finanzkrise geistertein Gespenst durch die Finanzwelt:Schattenbanken. Die Wall Street hatte siesteuerschonend in den Offshore-Zentrender Karibik positioniert. Die europäischenKonkurrenten wie die Deutsche Bank eröffnetensie in den USA, um am vermeintlichlukrativen Geschäfte mit den hypothekarischbesicherten Kredit-Verbriefungen inden USA mitnaschen <strong>zu</strong> können. Leider habensie sich dabei ihre Bilanzen so vergiftet,dass sie sich in die Spitäler der Staatsfinanzenretten mussten.Die deutsche Bundeskanzlerin AngelaMerkel hatte schon das schleppende Tempobei der Regulierung von Hedgefonds bemängeltund <strong>zu</strong> Beginn der Finanzkrise imJahr 2008 vollmundig versprochen: Kein Ort,kein Finanzprodukt und kein Akteur solle unreguliertbleiben. Doch fünf Jahre später istdie wirksame Regulierung aller Bereiche derFinanzmärkte längst nicht erreicht.„Wir haben bereits Banken und Märktereguliert“, sagte BinnenmarktkommissarGESCHÄFTSVOLUMEN im VERGLEICHVon 1952 bis 2008 hat das Geschäftsvolumender Banken kontinuierlich abgenommen, jenesder Schattenbanken insbesondere ab etwa 1980beträchtlich <strong>zu</strong>genommen. Ab den 1990er Jahrendominierten Letztere bereits die Finanzmärkte.Quelle:Paul KrugmanMichel Barnier in Brüssel. „Jetzt müssen wiruns um die Risiken kümmern, die vom Systemder Schattenbanken ausgehen.“ Sie stehenlaut Barnier für rund die Hälfte desWeltfinanzmarktes. 2008 waren die Umsätzedes Schattenbankensystems wahrscheinlichsogar größer. Zwischen 2002 und 2012hat sich die Bilanzsumme der Schattenbankenlaut Finanzstabilitätsrat der G-20(FSB) auf die unvorstellbare Summe vonrund 70 Billionen mehr als verdoppelt. Dasentspricht in etwa dem weltweiten Wirtschaftsprodukt2012 von 72 Billionen Dollar.In den USA machen Schattenbankenmehr als ein Drittel des Finanzsystems aus.In der EU soll sich sein Volumen bei einemBruttoinlandsprodukt (BIP) von 13 BillionenEuro auf 24 Billionen Euro belaufen. InDeutschland entspricht die Bilanzsummeder Schattenbanken nach Angaben der Bundesbank15 Prozent der Bilanzsumme derregulierten Banken. Wie groß das Volumenvon Schattenbanken mit österreichischenEigentümern ist, wurde nie erhoben.Schattenbanken sind als Begriff nichtklar definiert und abgegrenzt. Der vielleichtwesentliche Unterschied zwischen Bankenund Schattenbanken besteht darin, dass dieeinen im Gegensatz <strong>zu</strong> den anderen Spareinlageneinsammeln. Daraus ließe sich aufden ersten Blick ableiten, dass Letztere wenigerAufsicht benötigen, weil sie schließlichnicht mit dem Geld von Normalkundenhantieren. Doch das wäre ein Trugschluss.Nach der Definition des Finanzstabilitätsrats– dem offiziellen Expertengremiumder G-20 in Finanzfragen – handelt es sichbeim Schattenbankensystem um all jeneAkteure, die im Kreditgeschäft tätig, aberkeine Banken sind. Da<strong>zu</strong> zählt man bestimmteHedgefonds-Typen (deren fast ausschließlicheTätigkeit das Zocken ist), Finanzinvestorenmit Private Equity-Fonds(die vor allem Unternehmen aufkaufen),Zweckgesellschaften (früher gern Banktöchter,die all das machten, was die Mutternicht durfte) oder auch die sogenanntenGeldmarktfonds. Sogar Pensionsfonds oderVersicherer wildern in diesem Revier. Investmentbanken,Hedge Funds, Finan<strong>zu</strong>nternehmen,Conduits (special purposevehicles) und SIV (structured investmentvehicles) haben im Shadow Banking Systemohne regulatorische Aufsicht Kredite vergeben.Bis 2007 hätte man vermutlich Hedgefondsund Finanzinvestoren, also die „Heuschrecken“,für die gefährlichsten Spieler gehalten.In der großen Krise machten stattdessenaber die Geldmarktfonds, die manfatalerweise für sicher hielt, und die nirgendwoaufscheinenden Zweckgesellschaftendie viel größeren Probleme. Vieleamerikanische Geldmarktfonds waren Dollar-Kreditgeberfür europäische Bankenund fielen während der Hochphase der Kriseaus. Besonders französischen Bankenwar es danach schwer gefallen, sich in Dollar<strong>zu</strong> refinanzieren.GEldmarktfonds zogen ihrkapital überraschend abDie Geldmarktfonds stehen daher ander Spitze der Regulierungsziele. Sie sammelntäglich abrufbares Geld bei Anlegernein und verleihen es für mehrere Tage, Wochenoder Monate an Banken. Aus der Fristentransformation(je länger man Geld anlegt,desto höher ist die Verzinsung) ergibtsich der Profit für den Fonds. Die GeldgebercreditS: G20 Presidency, Shutterstock32 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


xxxxxxxx ° bankingG-20-Treffen in St. Petersburg: Zeitplan für die Regulierung von hochexplosiven Geldmarkt- und Hedgefonds beschlossendieser praktisch unregulierten Fonds zogenin der Krise ihre Mittel unvermittelt ab. Dadurchmussten auch die Fonds ihre Ausleihungenan Unternehmen und Banken reduzierenund verstärkten dadurch die Liquiditätskrise.Deswegen zählen Vorschriften <strong>zu</strong>den Mindestanforderungen an die Liquiditätssicherung<strong>zu</strong>m Kern der FSB-Vorschläge.ALS BRANDBESCHLEUNIGER IN DERNÄCHsTEN FINANZKRISENach den Vorstellungen der EU-Kommissionsollen Geldmarktfonds, die ihrenInvestoren einen festen Rückkaufwert fürihre Fondsanteile garantieren (CNAV),künftig drei Prozent ihres verwalteten Vermögensals Kapitalpuffer bereit halten. Dadurchsollen sie robuster gegenüber Situationen<strong>werden</strong>, in denen Anleger panischAnteile verkaufen und so das Finanzsystemins Wanken bringen können. Doch dieWertverluste sind in einer schweren Kriseungleich größer als drei Prozent. In einerneuen Krise wären die Geldmarktfonds daherwomöglich Brandbeschleuniger. DieGeldmarktfonds sollen nach Vorstellungder EU-Kommission daher weitere zehnProzent ihres Vermögens in Papieren halten,die täglich liquide sind. Zusätzliche 20Prozent sollen aus Papieren bestehen, diemaximal eine Woche laufen. Ein auf Kurzläuferspezialisierter Geldmarktfonds sollmaximal fünf Prozent des verwalteten Vermögensin Papieren eines Emittenten halten,um nicht <strong>zu</strong> anfällig <strong>zu</strong> <strong>werden</strong>. Für andereGeldmarktfonds soll die Grenze zehnProzent betragen. Die EU will <strong>zu</strong>dem verlässlicheDaten von Schattenbanken erheben,um sie transparenter <strong>zu</strong> machen unddamit Risiken schneller erkennen <strong>zu</strong> können.In Europa sitzen Geldmarktfondsüberwiegend in Frankreich, Irland undLuxemburg. Vor allem Banken besorgensich von ihnen Kapital.Die Vorschläge der EU-Kommission füreine Kontrolle entwickeln sich dank derLobbyisten-Heere in Brüssel wieder einmalganz im Sinn der internationalen Großbankeneher moderat. Deutschland undFrankreich gehen die Vorschläge dahernicht weit genug – sie entsprächen beispielsweisenicht genau dem, was die Expertendes Rats für Finanzstabilität (Financial StabilityBoard – FSB) im Auftrag der G-20empfehlen, um die Krisenanfälligkeit vonSchattenbanken beurteilen und eingrenzen<strong>zu</strong> können.Auf dem letzten Gipfel in St. PetersburgAnfang September 2013 einigten sich dieStaats- und Regierungschefs der führendenIndustrie- und Schwellenländer (G-20) wenigstensverbal auf einen Zeitplan, um mitschärferen Regeln den billionenschwerenSchattenbankensektor <strong>zu</strong> bremsen. Nochim November sollen weitere Schritte folgen.Vorgaben der G-20 für solche Finanzdienstleisterziehen sich aber noch hin.die angestrebte transparenzlässt noch lange auf sich warten„Die Empfehlungen des FSB <strong>zu</strong>r Überwachungund Regulierung von Schattenbankenund <strong>zu</strong>r Reduzierung der Risikenaus Wertpapierleihe- und Repogeschäftensind ein großer Schritt in die richtige Richtung“,betonte Elke König, Präsidentin derdeutschen Aufsichtsbehörde Bafin, lautFAZ. Doch die angestrebte Transparenzlässt weiter auf sich warten. Da das Schattenbankensystemsehr dynamisch ist, bestehtimmer die Gefahr, dass allfällige Regulierungsmaßnahmenunterlaufen <strong>werden</strong>. Regulierungwäre vor allem dort notwendig,wo systemische Risiken entstehen könnten.Die Stabilitätswächter setzen <strong>zu</strong>nächstauf die Sammlung von Daten und im zweitenSchritt auf indirekte Regulierung. Daman sich international nur schwer auf eineunmittelbare Aufsicht über die Schattenbankeneinigen kann, sollen <strong>zu</strong>nächst jeneBereiche reguliert <strong>werden</strong>, an denen Schattenbankenmit dem regulären Bankensystemin Berührung kommen. Der Fokus liegtaußerdem auf der Wertpapierleihe. Die Aufseherfürchten Risiken, die daraus resultieren,dass als Sicherheiten dienende Bareinlagenund Wertpapiere für weitere Transaktionenverwendet und so mehrfach alsPfand missbraucht <strong>werden</strong>. Diese Praxiskann prozyklisch wirken. In guten Zeitenerhöht sich die Verschuldung des Finanzsystemsund in schlechten Zeiten, wenn jedermannseine liquiden Mittel schonen will,kann die Mehrfachverwendung von Sicherheitenim Schattenbankensystem die Liquidität<strong>zu</strong>sätzlich verknappen.Schon 1998 kam es in den USA <strong>zu</strong> einerbedrohlichen Krise, als der ebenso großewie legendäre Hedgefonds LTCM in Schieflagegeriet. Kein normaler Sparer war betroffen.Viele Banken aber schon, denn dieBanken hatten dem Fonds milliardenschwereKredite eingeräumt. Weil sie eineKettenreaktion befürchtete, orchestriertedie US-Notenbank Federal Reserve einegroß angelegte Rettungsaktion. Die darauserlangte Erkenntnis: In der Finanzwelt istjeder mit jedem direkt oder indirekt verflochten,insbesondere auch die Banken mitden Schattenbanken.Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 33


geldanlage PanoramaGIBRALTARLand des Monatsmagnet. Wie der FinanznachrichtendienstBloomberg kürzlich berichtete, ist das britischeTerritorium Gibraltar mittlerweile endgültig<strong>zu</strong>m Mekka für Fondsanbieter aus der ganzenWelt geworden. Innerhalb von vier Jahren(2008 bis 2012) hat sich die Anzahl der ander Südspitze der Iberischen Halbinsel registriertenInvestmentfonds auf über 200 vervierfacht.Neben den niedrigen Steuersätzen sind es vorallem die einfache Bürokratie und die Möglichkeit,in Gibraltar domizilierte Fonds in ganzEuropa <strong>zu</strong> vermarkten, die stetig mehr undmehr Gesellschaften und Fondsmanager da<strong>zu</strong>bewegen, sich „rund um den Felsen“ an<strong>zu</strong>siedeln.ECKDATENStaatsformBritisches Überseegebiet(ehemals Kolonie genannt)AmtsspracheEnglischStaatsoberhauptKönigin Elizabeth II. (repräsentiert von Gouverneur Adrian Johns)RegierungschefFabian PicardoFläche6,5 km 2 (in etwa doppelt so großwie der 1. Wiener Gemeindebezirk)Einwohner etwa 29.000Bevölkerungsdichte etwa 4.500 pro km 2WährungGibraltar PfundKfz-KennzeichenGBZInternet-TLD.giInternat. Telefonvorwahl +350Nationalfeiertag10. SeptemberUnter britischer Herrschaft seit 1704Starke Worte ´´„Es ist ungehörig,was sie hier macht.Sie suggeriert, die Stadt verlierteh und erweist Linzdamit einen Bärendienst.“Der Linzer BürgermeisterFranz Dobusch reagiertforsch auf die VorschlägeMaria Fekters, imFalle einer Niederlage imSwap-Prozess städtischeBetriebe <strong>zu</strong> privatisieren,um damit die Schuldenab<strong>zu</strong>decken.ZahlenspielZuflüsse. Wie aus kürzlich veröffentlichten Zahlen429des europäischen Fonds Branchenverbands hervorgeht,haben Anleger im ersten Halbjahr 2013 weltweit 429 MilliardenEuro in Fonds investiert. Unter dem Strich beliefen sich die „Assets underManagement“ der globalen Fondsindustrie per Ende Juni auf insgesamt22,94 Billionen Euro, was einem Plus von 1,5 Milliarden Eurogegenüber dem Wert des Vorjahres entspricht. Über 50 Prozent desweltweit in Fonds verwalteten Vermögens stammen dabei aus denVereinigten Staaten. Auf Platz zwei folgt danach der „alte Kontinent“mit rund 28 Prozent. Der asiatische Gigant China ist mit lediglich 1,3Prozent Anteil am weltweiten Fondsvermögen erst weit hinten im Ranking<strong>zu</strong> finden.„Das ist nichts Obszönesoder Unehrenhaftes!“WU-Professor WernerHoffmann spricht sich ineinem Standard-Interviewfür steuerliche Anreize für Langfrist-Investorengegen die Stigmatisierung des Begriffes Geldanlageaus.CHARTS: Shutterstock, Linz 09, WU ZBP Center, eigen34 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


erfolgreicher startMahi546 feiert seinen ersten GeburtstagAm 1. Oktober 2013 feierte der Investmentfondsmahi546 (AT0000A0W600) – advisedby ARC – seinen ersten Geburtstag. Alstäglich liquider österreichischer § 20 Dachfondshat der Fonds das Ziel, unabhängig vonder Bewegung der Finanzmärkte, jedes Jahreine positive Performance <strong>zu</strong> erzielen, wobei300 Basispunkte netto nach allen Kosten alsKalenderjahres ertrag angestrebt <strong>werden</strong>.Als Absolute Return Dachfonds, der die bestenManger im alternative UCITS Bereich <strong>zu</strong>einem stabilen Portfolio vereinigt und durchein technisches-taktisches Overlay Marktschwankungenaus<strong>zu</strong>gleichen bzw. aus<strong>zu</strong>nutzentrachtet, konnte der Fonds in den erstenzwölf Monaten eine Performance von 2,21Prozent erzielen. Die Jahresperformance 2013lag bis Ende September bei 2,66 Prozent. Beieiner Volatilität von unter 1,8 Prozent wurdemithin eine Sharp Ratio deutlich über eins erreicht.Das Konzept Advanced Alternative AssetAllocation vereinigt die Suche nach asymmetrischenRisikoprofilen mit Techniken der klassischenAsset Allocation.Konzipiert als Friends & Family Produkt bietetder mahi546, der aktuell rund 6,4 MillionenEuro schwer ist, seinen Investoren eine kompletteVermögensverwaltungslösung, die einegeringe Korrelation <strong>zu</strong> den Finanzmärkten aufweist.Neben der langjährigen Erfahrung desManagers Florian Gröschl bei der Gestionierungvon Absolute Return Produkten blickt dieARC auf mehr als zehn Jahre Erfahrung beider erfolgreichen Selektion von Produkten imAlternativen Bereich <strong>zu</strong>rück. Um das externeRisikomanagement und die Agenden der Depotbankkümmert sich die Semper ConstantiaPrivatbank.Die seit 2009 <strong>zu</strong> Fidelity gehörende deutscheFondsplattform FFB startet nun offiziell in Österreich.Die gesamte Kostenstruktur wird vonDeutschland übernommen. Die Kosten der Depotführungbelaufen sich ab dem 1.1.2014somit auf 0,25 Prozent des durchschnittlichenDepotwerts, mindestens 25,00 Euro und maximal45,00 Euro pro Jahr. Transaktionen <strong>werden</strong>mit 2,00 Euro je Kauf oder Verkauf berechnet.Depotüberträge, Spar- und Auszahlpläne sowiedie automatische Wiederanlage von Ausschüttungensind kostenfrei.Das benutzerfreundliche Fondsdepot bietetumfangreiche Auswertungsmöglichkeiten fürBerater und Kunden. Über ein Web-Frontend istdas Depot jederzeit einsehbar und bietet <strong>zu</strong>demZugriff auf sämtliche Informationen rund umdas komplette Fondsangebot.Erste Bank präsentiert „YOU INVEST“Einen völlig neuen Zugang <strong>zu</strong>r Anlage mitWertpapieren präsentieren Erste Bank undSparkassen mit YOU INVEST. Es handelt sich umeine flexible Veranlagung mit Fonds und richtetsich an AnlegerInnen, die Wert auf Transparen<strong>zu</strong>nd einen direkten Draht <strong>zu</strong> Profis legen.Die Erste Bank nutzt dabei den Trend der elektronischenMedien und beschreitet mit YOUINVEST vollkommen neue Wege bei der Geldanlage.Auf Wunsch gibt es Informationen bisin das kleinste Detail und umfangreiche Kommunikationsmöglichkeitenüber Social Media,Chats und Blogs. Start für die Zeichnung vonYOU INVEST war am 1. Oktober 2013.Die Strategie für die drei Risiko-Kategorien zieltauf das Erwirtschaften von stabilen Erträgenbei möglichst geringen Schwankungen ab, betontERSTE-Sparinvest VorstandsvorsitzenderHeinz Bednar. YOU INVEST wird aktiv gemanagt,die jeweils attraktivsten Anlagesegmente wieStaatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktienoder auch alternative Investmentstrategien<strong>werden</strong> laufend und flexibel angepasst. Bednarverweist auf mehr als 40 Jahre Erfah rung imManagement von gemischten Mandaten undmehr als zehn Jahre für Strategien mit absolutemErtrag.von links nach rechts: Erste Asset Management Vorstand Thomas Schaufler, Erste Bank PrivatundFirmenkundenvorstand Peter Bosek, ERSTE-Sparinvest Vorstandsvorsitzender Heinz BednarOktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 35


<strong>GELD</strong>ANLAGE ° AnleihenfondsVon Anleihenfonds-Managernist jetzt Flexibilität gefordertTrotz der Gefahr steigender Zinsen und damit fallender Kurse sind Anleihenfonds weiterhin stark gefragt. MitWandelanleihen, Bond-Picking von unterbewerteten Anleihen und ausgeklügelter Taktik können Fondsmanagereine gute Performance erzielen.Wolfgang FreislebenMitten im Streit um die Obergrenzeder US-Staatsschulden spekuliertenAnleger auf das Risiko eines Scheiterns derpolitischen Verhandlungen. Zudem wareine Auktion von Schuldenpapieren mit5-jähriger Laufzeit im Umfang von 35 MilliardenUS-Dollar auf eine starke Nachfragegetroffen. Die Folge waren Kursgewinne beiUS-Anleihen.Auch wenn die US-Notenbank Fed <strong>zu</strong>letztdie Fortset<strong>zu</strong>ng der lockeren Geldpolitikversichert hat, dürfte dieser Zustandnicht ewig währen. Dann <strong>werden</strong> die derzeitigenKursniveaus einen Dämpfer bekommen.Wie leicht allein die Ankündigungeines solchen Schrittes eine Marktpanikhervorrufen kann, hat sich schon imJuni 2103 gezeigt.Anleiheninhaber <strong>werden</strong> bei diesemrealistischen Szenario nicht ungeschorendavonkommen. Selbst wenn sie AnleihenFISCH CB INTERNATIONAL CONVERTIBLE EXPERT FUNDbis <strong>zu</strong>r Endfälligkeit halten, fahren sie theoretischVerluste durch entgangene Gewinneein, weil sie auf die höheren Marktzinsenverzichten. Die Kursbewegung weist jedenfallseine starke Abhängigkeit von der allgemeinenZinssituation auf, ist aber auch vonder Bonität und der operativen Entwicklungder Emittenten abhängig. Sobald sichder Unterschied (Spread) zwischen Kuponund risikolosem Zinssatz verringert, ist dahermit Kursrückgängen rechnen.VARIABLE KUPONS FÜR VERÄNDERTEMARKTSITUATIONENAnleihe-Emittenten hätten aber einhervorragendes Instrumentarium <strong>zu</strong>rHand, um den Zinseffekt <strong>zu</strong> mildern. Möglichwäre beispielsweise eine Indexierungdes Kupons – sollten sich externe Faktorenverändern, würde dies <strong>zu</strong> einem Anstieg desKupons führen.Fisch Asset Management setzt auf Wandelanleihen und erreichte damit eine Outperformance.Der defensive Anlagestil des Fonds bewährte sich vor allem in unsicheren Märkten.Wenn der Leitzins beispielsweise um0,5 % ansteigt, dann würde eben auch derKupon um diese Größenordnung angehoben<strong>werden</strong>. Damit bliebe der Spread, <strong>zu</strong>mindestin der Theorie, konstant. In der Tatwäre es für viele Anleihen-Emittenten einLeichtes, solch flexible Kupons <strong>zu</strong> vereinbaren.Verbunden wäre damit für den Emittentenallerdings eine deutlich geringerePlanungssicherheit hinsichtlich der künftigenZinszahlungen. Auf der anderen Seitejedoch wäre dies ein echter und nachvollziehbarerMehrwert für den Investor.WEITERHIN ÜBERRASCHEND HOHEZUFLÜSSE IN RENTENFONDSAngesichts der aktuell hohen Liquiditätan den Märkten wird dieses Instrumentaber vorerst kaum reüssieren. Derzeit strömennämlich weiterhin hohe Mittel in dieRentenfonds. Um 6,4 Milliarden Euro nettoist deren Absatz in Europa im Juli gestiegen,geht aus den jüngsten Zahlen des europäischenFondsverbands Efama hervor. Damitsind trotz der hohen Mittelrückflüsse vonnetto 18,1 Milliarden Euro im Juni den Rentenfondsin diesem Jahr unter dem Strich87,6 Milliarden Euro <strong>zu</strong>geflossen. Damit istdas Mittelaufkommen von Rentenfonds inEuropa in diesem Jahr bisher fast doppelt sohoch wie das von Aktienfonds mit netto47,9 Milliarden Euro. Das ist erstaunlich,liegt doch die Wertentwicklung von Rentenfondsder Destination Europa für dievergangenen drei Jahre bei durchschnittlich9,7 Prozent, während Aktienfonds Europafür denselben Zeitraum einen Wert<strong>zu</strong>wachsvon 58,9 Prozent aufweisen.CREDITS: Shutterstock36 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


Anleihenfonds ° <strong>GELD</strong>ANLAGERentenfonds kommen in Europa lautEfama-Statistik derzeit auf einen Marktanteilvon 29 Prozent, Geldmarktfonds auf 14Prozent. In Aktienfonds liegen 35 Prozentdes Vermögens von 6.666 Milliarden Euro,das die europäische Fondsbranche per EndeJuli verwaltete. Der Rest ist in Mischfondsund speziellen Anlagestrategien angelegt.FISCH ASSET MANAGEMENT SETZT AUFWANDELANLEIHENNach wie vor zeigen konservative Investoreneinen „natürlichen“ Hang <strong>zu</strong> bonitätsstarkenRentenpapieren, die freilich imNiedrigzinsumfeld gering rentieren.Gleichzeitig baut sich bei diesen Papierenein erhebliches Risiko von Kursverlustenbei steigenden Zinsen auf. Mit einer Ausnahme:Wandelanleihen - auch Wandleroder Convertibles genannt - mit einer Duration(Kapitalbindungsdauer) von bis <strong>zu</strong>drei Jahren. Die reagieren nämlich deutlichweniger auf Zinserhöhungen. Das belegenfünf Perioden steigender Zinsen seit demJahr 1999.„Jedes Mal gelang Wandlern nicht nureine positive Rendite, sondern <strong>zu</strong>dem eineOutperformance gegenüber deutschenStaatsanleihen und globalen Unternehmensanleihensowie viermal gegenüber globalenHochzinsanleihen“, rechnet Beat Thoma vor.Der Co-Geschäftsführer und Chief InvestmentOfficer bei der auf Wandelanleihenspezialisierten Fisch Asset Management AGverweist auf die Bestätigung dieser These seitMai 2013, als die Rendite des US- Treasury-Bonds mit zehnjähriger Laufzeit rasant von1,7 auf 2,8 Prozent angestiegen ist.DREI FAKTOREN GARANTIEREN EINENDIVERSIFIZIERENDEN CHARAKTERZwar hätten Convertibles ebenfallseine Zinskomponente, doch es besteht einedeutlich geringere Zinssensitivität gegenüber„normalen“ Anleihen. „Je höher dieZinsen, desto höher der Wert des Wandelrechts- das ist schon einmal positiv“, so derZüricher Anleihen-Profi. Noch wichtigersei jedoch das volle Umtauschrecht. Wandelanleiheninvestorenhätten nämlichnicht nur das Recht, die Aktie <strong>zu</strong> bekommen,sondern würden dabei auch die Anleiheveräußern. Ein Kursverlust aus steigendenZinsen bei gleichzeitig positivenAktienmärkten könne im Vergleich <strong>zu</strong>einem gemischten Portfolio aus Rentenund Aktien vermieden <strong>werden</strong>. „Wandlerbieten hier also einen optimalen Schutz“,unterstreicht Thoma.ACATIS IFK VALUE RENTEN UITatsächlich ist der Wert einer Wandelanleihevon drei Faktoren abhängig. NebenAktien- und Rentenmarkt ist dies die Volatilitätder Börse. Hier gilt: Der Wert einesWandlers steigt mit <strong>zu</strong>nehmender Börsenvolatilitätbeziehungsweise fällt mit sinkenderVolatilität. Das macht Sinn, denn in volatilenMärkten ist der Kapitalschutz derWandelanleihe wertvoller und daher teurer.Eine Wandelanleihe bringt also ein „diversifizierendes“Element ins Portfolio. „Beistark fallenden Märkten und insbesondereim Crash nimmt normalerweise die Volatilitätmarkant <strong>zu</strong>, im stabil steigenden Umfeldsinkt sie. In Wandelanleihenportfolioshingegen <strong>werden</strong> Börsenschwankungendurch die Gegenläufigkeit der Bewertungskomponenten(Börse rauf, Volatilität runter)ausgeglichen“, erläutert der SchweizerExperte. Reine Aktien- und Anleihenport-Der ACATIS IfK Value Renten UI gehört <strong>zu</strong>r Kategorie „Rentenfonds EUR/Unternehmen“ undkann sich frei im internationalen Anleihe-Universum bewegen. Er investiert u. a. in Unternehmens-und Wandelanleihen, Hybrid-, Solvabilitäts-, Emerging Markets- und Staatsanleihen.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 37


<strong>GELD</strong>ANLAGE ° Anleihenfondsfolios hingegen würden nicht über einenvergleichbaren Ausgleichsmechanismusverfügen.CONVERTIBLES HABEN SICH LANG-FRISTIG ALS ERFOLGREICH BEWIESENDer langfristige Erfolg von Convertibleslässt sich mit dem Vergleich von drei Benchmarksaus den Segmenten Wandelanleihen,Aktien und Anleihen im Zeitraum von Dezember1996 bis Ende August 2013 belegen.Der Wandelanleihenindex „UBS GlobalConvertible Bond“ geht mit einer jährlichenRendite von 6,80 Prozent als Sieger hervor.Und der Aktienindex „MSCI World“ stehtmit einem jährlichen Plus von 5,82 Prozentknapp vor dem Anleihenindex „ML GlobalBroad Market Corp (Bond Index)“ miteinem durchschnittlichen Zuwachs von5,43 Prozent pro Jahr. Wer also in diesemZeitraum Wandelanleihen bevor<strong>zu</strong>gt hat,konnte gegenüber direkten Investments inAktien und Anleihen einen deutlichenMehrertrag generieren.Mit der Kombination aus Anleihe unddem Wandelrecht in Aktien sind Wandleraus Sicherheits- und Renditeaspekten eineattraktive Alternative sowohl für sicherheitsorientierteAnleger als auch für Investoren,die die Chancen der Aktienmärkteberücksichtigt wissen möchten. Denn dieseaußergewöhnliche Konstruktion bietet Investorenden wichtigen Kapitalschutz aufgrundder Anleihenkomponente undgleichzeitig den „sanften Einstieg“ in denAktienmarkt über die Wandeloption mit einerPartizipation <strong>zu</strong> rund zwei Drittel ansteigenden Aktienkursen.ACATIS MIT UNTERNEHMENSANLEIHENUND UNTERBEWERTETEN SCHULDTITELEine andere, aber sehr erfolgreiche Strategiehat die deutsche InvestmentgesellschaftAcatis entwickelt. Ihr SpitzenfondsACATIS IfK Value Renten UI verwaltet Unternehmensanleihenmit dem Anlagezieleines möglichst stetigen Wert<strong>zu</strong>wachses.Der Fonds investiert weltweit mindestenszwei Drittel seines Vermögens in unterbewerteteSchuldverschreibungen. Zur Beimi-schung kann in Aktien und aktienähnlichenProdukten bis maximal ein Drittel desFondsvermögens angelegt <strong>werden</strong>.Ziel ist eine stabile Rendite mit geringerVolatilität. Die Experten des deutschen InvestmenthausesHauck & Aufhäuser habenkürzlich in einer Beurteilung gelobt, derFonds habe mit einer Sharpe Ratio von 2,4über alle Assetklassen hinweg absolute Spitzenplätzeerzielt. Das Lob gilt vor allem denFondsberatern Martin Wilhelm und Monica-AureaHerodek vom IFK Institut für KapitalmarktGmbH. Martin Wilhelm ist Autormehrerer Fachbücher, <strong>zu</strong>letzt mit denTiteln „Mittelstandsanleihen: Ein Leitfadenfür die Praxis“ sowie „Bond Relations“.Trotz der derzeit schwierigen Marktbedingungenmit der Tendenz steigender Zinsenstrebt das Fondsmanagement eine jährlicheRendite nach Kosten von mindestensvier Prozent an – auf jeden Fall aber mehrals die Inflationsrate. Bei einer Normalisierungdes Bund Futures wie derzeit zwischen135 und 140 sollte der Fonds gut aufgestelltsein. In der Phase, als der Bund Future von135 auf unter 120 gesunken ist, hat derFonds noch immer positive Erträge in Höhevon 5,5 Prozent erzielt.Das Fonds-Management hat in der Vergangenheitmit geschicktem Bond-Pickingvon ausschließlich unterbewerteten StaatsoderFirmenanleihen punkten können. Allerdingsist der Fondsmit rund 40 Papierenstark fokussiert, sodassFehleinschät<strong>zu</strong>ngenteuer <strong>werden</strong> könnten.Doch bislang ist derAnleihenhändler meistrichtig gelegen. Im Jahr2009 ist der Anteilswertum satte 31,5 Prozent,im Jahr danachimmerhin um weitere17,8 Prozent nach obengegangen. In den letztenvier Jahren betrugdie Performance 38,4Prozent, in den letzten12 Monaten 11 Prozentund im laufenden Jahr vorerst 3,5 Prozent.Damit hat der Fonds seine Benchmark, diejeweils <strong>zu</strong>r Hälfte aus dem MSCI Welt- unddem Eonia-Index besteht, deutlich geschlagen:Die Outperformance betrug insgesamt25,5 Prozent. Ob diese Wertentwicklung auchkünftig erzielt wird, hängt von der titelauswahl und dem ZinsumfeldEinzelab.AMUNDI-INVESTMENT IN PRIVATE UNDÖFFENTLICHE EMISSIONENEinen speziellen Managementstil hatsich das Managementteam des FondsanbietersAmundi <strong>zu</strong> Eigen gemacht. Es strebtmittels einer dynamischen Verteilung desgeschätzten Tracking Errors (4,5 Prozentp.a. bei einem Konfidenzniveau von 66Prozent) eine Outperformance des BarclaysGlobal Aggregate Index an, der die Entwicklungdes gesamten internationalenRentenmarktes für Anleihen aus dem InvestmentGrade-Spektrum (öffentlicheund private Emittenten mit einem Ratingvon mindestens BBB-) widerspiegelt. Hier<strong>zu</strong>streut das Investmentteam die Anlagenüber strategische und taktische Positionensowie über Arbitrage-Positionen, um dieverschiedenen Performancequellen (Zinsen,Unternehmensanleihen und Fremdwährungen)eines Anlageuniversums aus<strong>zu</strong>nützen,das größer als das Anlageuniversumdes Vergleichsindex ist.AMUNDI BOND GLOBAL AGGREGATEAmundi-Fonds: Gesamtes Anlagespektrum der internationalenRentenmärkte uneingeschränkt für die Performance genütztCREDITS: Shutterstock38 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


LIPPER RESEARCHStrategien für den ZinsanstiegKOLUMNEDie anhaltende Niedrigzinsphasestellt viele Investoren vor großeHerausforderungen, da sie aufgrund derniedrigen Zinsen in den Industrienationenihren Zahlungsverpflichtungen in vielenFällen nur noch teilweise nachkommenkönnen. Als Reaktion darauf haben vieleAnleger ihr Anlagespektrum erweitert undin Unternehmensanleihen sowie in Anleihenaus Schwellenländern, den sogenanntenEmerging Markets, investiert, da eshier eine Risikoprämie als Zinsaufschlaggab.Doch sollten die Zinsen ansteigen, wird diesauch bei Anleihen aus den Schwellenländernsowie bei Unternehmensanleihen <strong>zu</strong> Kursabschlägenführen. Abhängig von der Höhe desZinsanstiegs und der Bewertung der einzelnenAnleihen können diese Verluste auch deutlichhöher als bei Staatsanleihen ausfallen. Um sichvor den Rückschlagsrisiken einzelner Anleihen<strong>zu</strong> schützen, versuchen professionelle Investoren,ihr Portfolio möglichst breit über dieeinzelnen Marktsegmente <strong>zu</strong> streuen. Die soerreichte Diversifikation kann die Anleger beieinem Zinsanstieg aber nur bedingt vor Kursverlustenschützen, da sich dieser in der Regelin allen Marktsegmenten widerspiegelt.DETLEF GLOW, Head of Lipper Research EMEATOTAL-RETURN-FONDS ALS LÖSUNG?Um den Investoren bei der Erwirtschaftungder gewünschten Renditen <strong>zu</strong> helfen, hat dieFondsindustrie, neben Fonds für hochverzinslicheAnleihen aus Schwellenländern oder vonUnternehmen, auch Produkte mit einem sogenanntenTotal-Return-Ansatz aufgelegt. DieseProdukte haben die Freiheit, weltweit in alleArten von festverzinslichen Wertpapieren <strong>zu</strong> investieren.Zudem können Total-Return-Fonds<strong>zu</strong>r Optimierung und <strong>zu</strong>r Absicherung des Portfoliosin der Regel auch noch derivative Instrumentenutzen. Mit diesem breiten Instrumentariumsollen die entsprechenden Fonds einehöhere Rendite als Staatsanleihen aus den Industrienationenerwirtschaften und die Anlegergleichzeitig vor herben Kursrückschlägenschützen. Da diese Konzepte für die Investorensehr interessant sind und es eine entsprechendeNachfrage gibt, ist <strong>zu</strong> erwarten, dasssich die Zahl der Total-Return-Fonds in Zukunftnoch weiter erhöhen wird.THEORIE UND PRAXIS<strong>Was</strong> sich in der Theorie gut anhört, funktioniertin der Praxis leider nicht immer so, wie esin den Marketingunterlagen der Produktanbieterbeschrieben wird. So haben während derFinanzkrise im Jahr 2008 viele Rentenfondsmit dem damals modernen „Absolute-Return-Ansatz“ deutliche Kursrückschläge hinnehmenmüssen.Aber auch während des Zinsanstieges imJuni 2013 konnten viele Total-Return-Fondsnicht überzeugen, da sie sich trotz des breitenAnlagespektrums sehr ähnlich entwickelthaben. Dies hatte <strong>zu</strong>r Folge, dass selbst Investoren,die ihr Geld über mehrere Fonds vonunterschiedlichen Anbietern gestreut hatten,Verluste auf Marktniveau hinnehmen mussten.Somit scheinen viele der Fonds sehr ähnlichausgerichtet <strong>zu</strong> sein.Trotz aller Kritik gab es aber auch Produkte,die während der schwierigen Marktphasenüberzeugen konnten. Insgesamt betrachteterhöht die Vielfalt der angebotenen Konzeptedie Komplexität des Marktsegmentes und erschwertden Investoren so die Fondsauswahl.Somit sollten Anleger, die in Total-Return-Fondsinvestieren wollen, das ihnen vorgelegte Konzeptkritisch hinterfragen und <strong>zu</strong>r Beurteilungder Managementqualität neben dem insgesamtgezeigten Kursverlauf insbesondere die Wertentwicklungder Fonds während der schwierigenMarktphasen untersuchen. Bei diesenAnalysen sollten die Anleger insbesondere aufden Gleichlauf der Fonds untereinander achten,um so Investitionen in Fonds mit einer all<strong>zu</strong> ähnlichenAusrichtung <strong>zu</strong> vermeiden. Aller dings istdie Betrachtung der vergangenen Wertentwicklungkein verlässlicher Indikator für die <strong>zu</strong>künftigeAusrichtung und Entwicklung des Fonds.Aus diesem Grund sollten Inves toren oder derenBerater sich sowohl die Wert entwicklungdes Fonds, aber auch dessen Zusammenset<strong>zu</strong>ngregelmäßig anschauen und mit anderenProdukten vergleichen, um ihre Investmentsrichtig einschätzen <strong>zu</strong> können.www.lipperleaders.comFür den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibtausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 39


Relation <strong>zu</strong>m Bruttoinlandsprodukt stehtChina <strong>zu</strong> anderen Industrie- bzw. Schwellenländermoderat da“, analysiert GabrielaTinti, Fondsmanagerin des ESPA Stock GlobalEmerging Markets. „In den Jahren nachChinas Beitritt <strong>zu</strong>r WTO im Jahr 2001 habeweiters der chinesische Handels- und Leistungsbilanzüberschussstetig <strong>zu</strong>genommenund gehört <strong>zu</strong> den Stärken Chinas. Auchvon der starken südostasiatischen Regionprofitiert China stark und die Exporte dorthinstiegen um 30,8 Prozent an. Auch wirdChinas Wirtschaft weiter von der schrittweisenDeregulierung profitieren“, so dieExpertin. Michael Lai, Fondsmanager desGAM Star China Equity, sieht China ebenfallsprinzipiell positiv und bezeichnet dieVolksrepublik in vielerlei Hinsicht alsWachstumslokomotive und Taktgeber: „Diemeisten Auslandsinvestitionen der vergangenenJahre flossen nach China – allein2011 waren es über 200 Milliarden US-Dolgeldanlage° China-Investments„Langer Marsch“ stattgroßem sprung nach vorneDas Reich der Mitte steht am Scheideweg: Wirtschaftswachstum um jeden Preis ist passee, dafür strebt Pekingeine nachhaltige Konjunkturentwicklung an. Der politische Richtungswechsel und massive Kapitalmarktabflüssesorgen für Beunruhigung – droht vielleicht sogar eine harte Landung?Harald KolerusChina galt lange Zeit als „Wirtschaftswunderland“:Aufgrund des hohenWachstums in den vergangenen Jahren hatsich das Reich der Mitte hinter den USA alsglobale Wirtschaftsmacht Nummer zweietabliert. China wird <strong>zu</strong> Recht als Motor derWeltwirtschaft bezeichnet und ist in zahlreichenBranchen <strong>zu</strong>m weltgrößten Marktaufgestiegen.Noch iMMer aUf der ÜBerholSPUrNirgendwo sonst <strong>werden</strong> so viele Neuwagen,so viele PCs oder so viele Smartphonesverkauft wie im Reich der Mitte.Auch als Rohstoffkonsument spielt Chinaeine immer bedeutendere Rolle. Die Volksrepublikmit ihrem 1,3-Milliarden-Volk istweltgrößter Konsument von Eisenerz,Steinkohle, Stahl, Zink und Kupfer. Durchbilaterale Abkommen und Direktinvestitionenin einigen afrikanischen Ländernversucht die chinesische Regierung, sich einerseitsden direkten Zugriff auf wichtigeRohstoffe <strong>zu</strong> sichern. In China lagern andererseitsdie mit Abstand weltweit größtenVorkommen an „Seltenen Erden“, die unerlässlichsind für Elektronikkomponenten.Die Volksrepublik kann es sich mittlerweilesogar erlauben, den Export dieser Metalleein<strong>zu</strong>schränken. Aufgrund seiner Bevölkerungszahl,steigender Pro-Kopf-Einkommen(schnell wachsende Mittelschicht), derhohen Sparquote, der Modernisierung derProduktion und der Urbanisierung der Bevölkerungsieht die Erste Sparinvest (ESPA)weiteres Potenzial für Nachholbedarf unddadurch große Vorteile gegenüber anderenIndustrie- und Schwellenländern: „Chinaist mit seinen 1,3 Milliarden Menschen auchdie größte Binnenwirtschaft der Welt undbesitzt <strong>zu</strong>sätzlich die höchsten Devisenreservenvon mehr als 3.400 Mrd. Dollar –gute Vorausset<strong>zu</strong>ngen für Investoren. Auchbei den Staatschulden von ca. 50 Prozent insO sEtZt sIch chINAs WAchstuM ZusAMMENbÖrsE hONGkONG: AufWärts15KonsumVermögensbildung/SparenNetto-ExporteBIP-Wachstum240001050-596 98 00 02 04 06 08 10 12E 14EPeking rechnet künftig mit BIP-Steigerungsraten von „nur“ sieben Prozent pro JahrQuelle: UBS estimates220002000018000160002010 2011 2012 2013der hang Seng fällt immer wieder durchVolatilität auf, der Aufwärtstrend ist aber intaktcreditS: Shutterstock , beigestellt40 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OktObEr 2013


China-Investments ° geldanlagelar, weit mehr als in alle anderen südostasiatischen Länder. Imvergangenen Jahr war China erstmals weltgrößte Handelsmachtund hat mit Im- und Exporten im Wert von rund 3,9Billionen US-Dollar <strong>zu</strong>m ersten Mal die Vereinigten Staatenabgehängt.“ Weiters fügt der Experte hin<strong>zu</strong>, dass die noch immerkünstlich unterbewertete Landeswährung, der Ren minbi,chinesische Exporte gegenüber Produkten in US-Dollar undEuro billiger macht. „Während <strong>zu</strong>m Beispiel Indien oder Brasilienmit einer Schwäche ihrer Landeswährung und sinkendenAktienkursen <strong>zu</strong> kämpfen haben, ist die Situation in Chinastabil. Aufgrund des geschlossenen Kapitalmarktes undder geltenden Währungsbeschränkungen hielt sich der Renminbiin den vergangenen Monaten weitgehend stabil gegenüberdem Dollar und hat sogar leicht aufgewertet“, so Lai.UNSicherheiteN BelaSteNSo weit, so gut. In den vergangenen Monaten sind allerdingseinige Fragezeichen rund um die Zukunft Chinas aufgetaucht.Tatsache ist etwa, dass sich Peking da<strong>zu</strong> entschlossenhat, seine Politik des „Wachstums um jeden Preis“ <strong>zu</strong> Gunsteneiner weniger aggressiven Expansionsstrategie auf<strong>zu</strong>geben.Wie wird sich dieser Schritt auf das Reich der Mitte auswirken?Da<strong>zu</strong> meint Tinti von der ESPA: „Zwar flacht sich dasWirtschaftswachstum in China wieder etwas ab und der InternationaleWährungsfonds senkte seine Prognose für dasLand auf 7,75 Prozent für 2013 bzw. 7,7 Prozent für 2014.Doch Anzeichen für ein hard landing in China sind unsererMeinung nach nicht ersichtlich.“ Hintergrund: 15 Jahre langwar der China-Boom vor allem von Faktoren wie Exporte, Infrastrukturinvestitionen,florierende Immobilienwirtschaftund die extrem unterbewertete Landeswährung Renminbi getragen.Doch muss sich die Volksrepublik einigen Herausforderungenfür die Zukunft stellen. Die Regierung muss einenStrukturwandel einleiten und das Wachstumsmodell modernisieren.Das Land, einst „Werkbank“ der Welt, soll <strong>zu</strong>sehendshochpreisige Markenprodukte herstellen, so der Plan Pekings.Weiters soll der Binnenkonsum, der rund 35 Prozent desStaatsaushalts ausmacht, angeheizt <strong>werden</strong>, und der Sozialstaat,mit heute Ausgaben von ca. zwölf Prozent des Haushaltes,soll ausgebaut <strong>werden</strong>. „Vor allem kleinere und mittelgroßeUnternehmen <strong>werden</strong> gefördert, indem für dieseSteuer erleichterungen im August beschlossen wurden. Diebisherigen Wachstumstreiber, der Export und die staatlichenInvestitionen, sollen demgegenüber an Gewicht verlieren. DieRegierung verspricht sich davon eine nachhaltigere Ausrichtungder Wirtschaft, kurzfristig wird die Restrukturierungunserer Meinung nach aber Wachstum kosten“, urteilt Tinti.StarKe eiNBUSSeNExperten sind China also nach wie vor wohl gesonnen,aber sieht das der breite Markt genauso? Immerhin musste„Peking versucht das Problemder Schattenbanken stärkerunter Kontrolle <strong>zu</strong> bringen.“Frankie Tai, Invesco„Chinas Wirtschaft droht allenskeptischen Diskussionen <strong>zu</strong>mTrotz keine harte Landung.“Michael Lai, GAM StarInflation?Schutz.Julius Bär Emerging MarketsInflation Linked Bond Fund.Davon können Sie profitieren.BesuchenSie uns aufwww.jbfundnet.comoder fragen SieIhren Bankberaternach unserenAnlagefonds.Swiss & Global Asset Management:Der exklusive Anbieter der Julius Baer Funds.www.swissglobal-am.comThe exclusive manager of Julius Baer Funds. A member of the GAM group.Wichtige rechtliche Hinweise: Die Angaben in diesem Dokument dienen lediglich <strong>zu</strong>m Zwecke der Information und stellen keineAnlageberatung dar. Julius Bär Multibond - Emerging Markets Inflation Linked Bond Fund ist ein Subfonds der Julius Bär Multibond(SICAV nach Luxemburger Recht) und ist in Österreich <strong>zu</strong>m öffentlichen Anbieten und Vertreiben <strong>zu</strong>gelassen. Rechtsprospekte,Wesentliche Anlegerinformationen, Statuten und aktuelle Jahres- und Halbjahresberichte sind in deutscher Sprache, kostenlosund in Papierform bei der nachfolgenden Stelle erhältlich. Zahl- und Informationsstelle in Österreich: Erste Bank der österreichischenSparkassen AG, Graben 21, A-1010 Wien. Swiss & Global Asset Management ist nicht Teil der Julius Bär Gruppe.OktObEr 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 41


geldanlage ° China-Investmentsder asiatische Kapitalmarkt im Allgemeinenund der chinesische im Speziellen inden vergangenen Monaten schwere Einbußenhinnehmen – warum ist das so undwird sich dieser Trend weiter fortsetzen?Tinti: „Mehrere Gründe führten <strong>zu</strong> größerenKapitalabflüssen aus den asiatischenMärkten. Einerseits senkte die Weltbankihre globale Wachstumsprognose für 2013mit dem Zusatz, dass der Motor derEmerging Markets etwas an Kraft verliert.Die Investoren reagierten daraufhin risikoavers,realisierten Gewinne und zogen Volumenaus Asien ab. Andererseits veranlassteder Kommentar der Fed bezüglich,Tapering‘, das Geld der Investoren in RichtungUSA bzw. US-Staatsanleihen <strong>zu</strong> verlagern.“(Kurz <strong>zu</strong>r Erklärung: Die USA habenihre Volkswirtschaft durch den Ankauf voneigenen Staatsanleihen massiv gestützt, imSchnitt wurden monatlich GovernmentBonds in Höhe von 85 Milliarden Dollar erworben.Unter Tapering versteht man dasBestreben, diese Ankäufe <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>fahren.)Außerdem kamen Schwellenländer mit negativerLeistungsbilanz (Indonesien, Indien,Südafrika, Türkei etc.) und hohenSchulden in US-Dollar massiv unter Druck.Alle Anlagenklassen in diesen Ländern warendavon betroffen – vor allem massiveWährungsabwertungen, wie <strong>zu</strong>m Beispielder indischen Rupie, waren die Folge. „SeitAnfang September sind aber wieder Zuflüssein Asien <strong>zu</strong> beobachten. Bessere Konjunkturdatenaus China und neuerlicheKommentare der Fed, die ,Tapering‘ entschärften,bestärkten die Investoren, wiederim asiatischen Raum nach den Kurskorrekturen<strong>zu</strong> investieren“, so Tinti. Vor allem fürdie nordasiatischen Länder wie Korea undChina ist laut der Expertin das Anleger-Interessegewachsen, aufgrund der stabilenWährungen, der günstigen Bewertungenund der langsam ersichtlichen Erholung inEuropa und den USA <strong>zu</strong> profitieren. FondsmanagerLai von GAM Star sieht das ähnlich:„China wird von den Verwerfungen inden Schwellenländern auch <strong>zu</strong>künftig wenigbetroffen sein. Für einen Einbruch derchinesischen Wirtschaft gibt es derzeitüberhaupt keine Anzeichen. Ich gehe davonaus, dass das Wachstum des BIP heuer mitsieben bis acht Prozent nur leicht unter demdes Vorjahres liegen und 2014 über siebenProzent bleiben wird.“Solide WirtschaftAußerdem verweist Lai darauf, dass diechinesische Regierung für dieses Jahr eineniedrigere Grenze für das BIP-Wachstumeingefordert hatte sowie auf positiven Wirtschaftsdatenwie den Einkaufsmanager-Indexfür das verarbeitende Gewerbe, die Industrieproduktionund den Stromverbrauch.„Die Realität ist doch, dass die chinesischeWirtschaft entgegen den Diskussionenum ein hard landing immer nochwächst – und zwar stärker als erwartet undmit einem im Verhältnis<strong>zu</strong>r Weltwirtschaftdoch sehr respektablenTempo. Die US-Wirtschaftbeispielsweise wird Prognosen<strong>zu</strong>folge in diesem Jahr nurum 1,9 Prozent wachsen, die Wirtschaftsleistungder Eurozone sogar leichtschrumpfen“, so Lai. Wenn die ExpertenRecht behalten und China an den Börsentatsächlich nur ein Zwischentief durchschrittenhat und sich die neue Wirtschaftspolitikals nachhaltig erweisen wird, stelltsich natürlich die Frage: Worauf sollten sichChina-Investments von Privatanlegernkonzentrieren? „Unsere Anlagestrategiesetzt auf Wachstums-Sektoren wie Konsum,Gesundheit, Umweltschutz-Technologienund Immobilien, da wir in diesen Bereichenaufgrund ihrer Demografie und durchwachsenden Wohlstand gro ßen Nachholbedarfund Wachstumspotenzial in den asiatischenLändern sehen“, erläutert Trini diePhilosophie des ESPA Stock GlobalEmerging Markets. „Wir glauben an unterbewerteteWachstums-Titel und ermittelnanhand eines Screenings aus fundamentalenKriterien mit gleichzeitiger Berücksichtigungvon Technik-Indikatoren undGewinn-Momentum unsere Titelselektion.In der qualitativen Fundamentalanalyse<strong>werden</strong> Bilanzqualität, Rentabilität etc. ausgewertet“,so Trini. Herr Lai schätzt wiederumdie Sektoren Inforamtionstechnologie,Asiens Wirtschaft war schon stärker...6420-2-4-6US BIP (linke Skala) Europa BIP (linke Skala) Asia ExJapan BIP (rechte Skala)12.1.20115.1.200210.1.20023.1.20038.1.20031.1.20046.1.200411.1.20044.1.20059.1.20052.1.20067.1.200612.1.20065.1.200710.1.20073.1.20088.1.20081.1.20096.1.200911.1.20094.2.20109.1.20102.1.20117.1.20115.1.201210.1.20123.1.2013...dennoch wachsen China und Asien stärker als die Industriestaaten121086420Quelle: UBS estimatesWer sind die Schuldenkaiser?JapanUKSpainFranceKoreaItalyGermanyUSAustraliaCanadaChina66 95 115230 50694 111 20294 50182 134 83 80 37850 113 8380 36084 113 95 36 32746 82 85 114 32658 61 90 90 29981 77 40 90 288105 63 92 26 287PrivathaushalteUnternehmen (non financials)Institutionelle InvestorenStaat/Gemeinden91 52 58 69 27031 151 20 16 217 as % GDP0 100 200 300 400 500 600China weist eine vergleichsweise sehr geringe Verschuldung aufQuelle: UBS estimatescreditS: Shutterstock42 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


China-Investments ° geldanlageErneuerbare Energien/Umwelttechnik,Immobilien undnicht-zyklische Konsumgüter(da<strong>zu</strong> zählt die HotelundCasino-Industrie im chinesischenGlücksspiel-Paradies Macau).„Wie favorisieren Branchen, die <strong>zu</strong>rmakroökonomischen Entwicklung einemöglichst geringe Korrelation aufweisen.Die <strong>zu</strong>vor aufgezählten Sektoren machenannähernd die Hälfte des Portfolio-Exposuresaus“, erklärt der Fondsmanager. Abschließendbleibt <strong>zu</strong> sagen, dass der MSCIChina historisch gesehen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn (2009:16,9) günstig bewertet ist. Auch im internationalenVergleich erscheint China nichtteuer: Der MSCI World notiert aktuell miteinem KGV von 17,7 (2009: 21,2), wobei <strong>zu</strong>beachten ist, dass Aktien aus EmergingMarkets prinzipiell ein höheres KGV aufweisenals Titel aus Industrieländern.FazitIn den vergangenen Dekaden wurdeChina in den Himmel gelobt, hier warennatürlich einige Übertreibungen im Spiel:Auch in China wird der Reis immer nochmit <strong>Was</strong>ser gekocht, sprich auch dort geltendie Grundgesetze der Ökonomie.Der Kurs des sanfteren, nachhaltigerenWachstums, die Konzentration auf den Binnenkonsumund der Ausbau des Sozialsystemsstellen somit eine logische sowiewünschenswerte Reaktion dar. Natürlichbirgt dieser Weg auch Gefahren: So könnteeine <strong>zu</strong> starke Abkühlung der Wirtschaft <strong>zu</strong>steigender Arbeitslosigkeit und sozialenUnruhen führen. Es besteht aber jetzt keinGrund für Panikmache und für eine Pauschalverurteilungvon China-Investments.° Im Visier: Schattenbanken als Gefahr für Chinas wirtschaft„die im dunkeln sieht man nicht“, dichtete schon BertholdBrecht in der „Dreigroschen-Oper“. Um mehr als ein paar Groschen oderCent geht es bei sogenannten Schattenbanken, einem sehr undurchsichtigenPhänomen, das sich in Asien, vor allem in China, breit gemachthat. Immer häufiger drängt die Diskussion um Schattenbanken auchin die europäische Medienlandschaft ein – jedoch nur die wenigstenwissen, wobei es sich hier überhaupt handelt. Das <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong> versuchteim Gespräch mit Frankie Tai, Asien-Fondsmanager bei Invescound ein ausgezeichneter Kenner der chinesischen Finanzlandschaft,dem Phänomen näher <strong>zu</strong> kommen: „Ganz grob gefasst versteht manunter Schattenbanken Geldverleih außerhalb des offiziellen Bankensystems.In der Realität haben sich sogenannte Trust Companies herausgebildet,die ähnlich wie Fonds funktionieren. Sie kaufen Schulden vonUnternehmen und verkaufen sie an Investoren weiter. Oft dienen dieoffi ziellen Banken dabei als Mittelsmänner und geben die Schulden <strong>zu</strong>über dem Marktdurchschnitt liegenden Zinsen weiter“, so der Experte.Wen das an abstruse Instrumente wie ABS, die letztlich die globale Finanzkriseauslösten, erinnert, liegt nicht wirklich fehl. Auch hier bestehtdie Gefahr, dass ein unübersichtlicher Schuldenberg „kreiert“ wird, derdas Gesamtsystem gefährden könnte. Tai verweist allerdings darauf, dassdie Verschuldung von staatlichen Organisationen, Privaten und UnternehmenChinas im internationalen Vergleich relativ hoch ist. „Außerdemhat Peking das Problem der Schattenbankem erkannt und strebtmehr Kontrolle an.“ Lesen Sie <strong>zu</strong>m Thema auch den Artikel ab Seite 28.s geht um Haltung.Wir tragen Verantwortung – gegenüber Anlegern, Mietern, Partnern und gegenüberder Gesellschaft, wenn wir Städte, Wohn- und Arbeitsräume mitgestalten. Immobiliensind mehr als nur eine Geldanlage. Hier investieren Sie verantwortungsvoll.Informationen über die S IMMO Aktie: www.simmoag.atOktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 43


Grünes Licht für Europa-AktienfondsZuletzt ist die Wirtschaftsleistung der EU28-Länder wieder aus der Rezession aufgetaucht, und auch diemeisten Frühindikatoren entwickeln sich positiv. Mut aber machen auch einige der Peripherländer. Wir habenEuropas beste Fondsmanager <strong>zu</strong> ihrer Einschät<strong>zu</strong>ng befragt.Wolfgang Regner° die zehn besten Europa-AktienfondsDer alte Börsenfux Jens Ehrhardt, renommierterGeldmanager ausDeutschland, gibt sich vorsichtig optimistisch.Allerdings: „Ein Indikator, von demich sehr viel halte, die Geldmenge, will nichtsteigen — trotz aller Bemühungen der EuropäischenZentralbank (EZB). Es bleibtder heftige Gegenwind durch die Banken,die wegen neuer Regulierung in den kommendenJahren drei Billionen Euro an Kreditenaus den Büchern bekommen müssen.“Auch die Euphorie um die Konjunkturzahlenkann Ehrhardt nicht ganz nachvollziehen.Und doch: Mit den Fundamentaldatender Eurozone geht es allmählich nach oben.Die Industrieproduktion steigt wieder undauch die so schwachen Investitionen scheinenden Turnaround <strong>zu</strong> schaffen. Nach 18Monaten Rezession konnte Euroland imzweiten Quartal 2013 erstmals ein schmalesWachstum ausweisen. Der deutsche Ifo-Konjunkturklimaindex ist im September<strong>zu</strong>m fünften Mal in Folge gestiegen undzeigt, dass Deutschland <strong>zu</strong>r Wachstumslokomotiveder Eurozone avanciert. In Spanienund Frankreich signalisieren die Einkaufsmanagerindizeserste Aufhellungen.Selbst Griechenland macht wieder Hoffnung:Die Kerngröße der Konkurrenzfähigkeit,die Waren- und Dienstleistungsbilanz,unterstreicht, dass das Land die Hausaufgabengemacht hat. Obwohl seit 2009 dieWirtschaftsleistung durch Reformpolitik(u.a. Lohnstückkosten -12 %) und aggressiveSpekulation gegen Griechenland ummehr als 25 Prozent eingebrochen ist, konntendie Exporte laut Eurostat um mehr als20 Prozent ausgeweitet <strong>werden</strong>. Dank desstarken Tourismus arbeitet sich die Leistungsbilanzauf die Nullzone hin.Für eine Euphorie über die Wachstumsperspektivender Eurozone dürfte es aber <strong>zu</strong>früh sein. So fällt der Blick auf die Kreditentwicklungim Juli ernüchternd aus: Miteinem Rückgang von 1,9 Prozent gegenüber2012 schrumpfte die Geldvergabe an denPrivatsektor so stark wie nie in diesem Jahr.Auch bei den strukturellen Problemen kommenviele Länder nur zögerlich voran. Dieschwache Regierung Italiens kann ihre bereitsbeschlossenen Maßnahmen kaum umsetzen.In Frankreich reicht es nur <strong>zu</strong> einerISIN FONDSname Volumen Perf. 1 J. 3 J.p.a. 5 J.p.a. terIE0004766675 Comgest Growth Europe 1.355 Mio. € 15,0 % 15,5 % 13,5 % 1,58 %AT0000857750 Spaengler Quality Growth Europe 217 Mio. € 15,5 % 16,1 % 14,1 % 1,68 %LU0122612848 Franklin European Growth 1.484 Mio. € 27,0 % 15,2 % 16,3 % 1,81 %LU0119750205 Invesco Pan European Struct. Equity 1.674 Mio. € 12,6 % 12,6 % 11,6 % 1,60 %LU0011889846 Henderson HF Euroland 78 Mio. € 30,9 % 14,4 % 9,5 % 1,93 %LU0256839274 Allianz Europe Equity Growth 4.518 Mio. € 11,4 % 12,6 % 17,3 % 1,84 %LU0093570330 BL Equities Europe 668 Mio. € 11,6 % 12,2 % 12,9 % 1,21 %IE0032374633 Cazenove Pan Europe 122 Mio. € 27,7 % 12,7 % 9,4 % 1,84 %LU0061476155 Threadneedle (Lux)-Pan European Equ. 109 Mio. € 16,3 % 10,5 % 11,7 % 1,85 %IE0033640933 GAM Star Continental European Equity 494 Mio. € 18,8 % 13,0 % 11,8 % 1,57 %Quelle: Lipper IM Direct, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 07. Oktober 2013halbherzigen Rentenreform. Sehr positiv <strong>zu</strong>werten ist jedoch die Entwicklung der Lohnkosten.In der gesamten EU sind die nominalenBruttoarbeitskosten kaum noch gestiegen,in den Peripherländern sogar <strong>zu</strong>mTeil sehr deutlich gefallen, in Griechenlandetwa um zehn Prozent. Schon seit dem Jahr2010 hat sich die Wettbewerbsfähigkeit derKrisenländer <strong>zu</strong> verbessern begonnen. DasResultat: im ersten Halbjahr sind die Extra-Ausfuhren der EU28-Länder um fünf Prozentgestiegen, die Einfuhren aber um sechsProzent gesunken. Die Handelsbilanz hatdaher kräftig ins Plus gedreht und zeigte einenÜberschuss von über 40 MilliardenEuro. Im August allerdings sind die Extra-Ausfuhren Deutschlands im Vorjahresvergleichum 7,7 Prozent gesunken. Man sieht:Sogar der Exportweltmeister hat noch Probleme.Vorsichtiger Optimismus derFondsmanagerSo analysiert Ivan Bouillot, Fondsmanagerdes BL Equities Europe: „Wie wir amneuen Jahresbudget in Frankreich sehen,das große Ausgabenkür<strong>zu</strong>ngen und Steuererhöhungenvorsieht, wird die Defizitfrageund die Frage nach dem optimalen Verschuldungsgradeine der wichtigsten Streitthemenin Europa bleiben. Die Lage Spaniens,Portugals oder Italiens wird sich kurzfristigkaum verbessern. Denn es ist weitausschwieriger, ein Land wieder <strong>zu</strong>rück auf denWachstumspfad <strong>zu</strong> bringen, als nur die Fundamentaldatenauf extrem gedrückten Niveaus<strong>zu</strong> stabilisieren.“Steve Cordell ist da optimistischer. DerManager des Cazenove Pan Europe hat <strong>zu</strong>creditS:44 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Aktienfonds Europa ° geldanlageletzt seine Gewichtungen europäischer Bankenerhöht und auch in den Peripheriestaateninvestiert. „Die seit 2010 schwelendeEurokrise hat nicht nur die Rückkehr derUnternehmensgewinne in Europa auf dasNiveau von vor der Finanzkrise verhindert,sondern auch da<strong>zu</strong> geführt, dass sie aktuelletwa zehn Prozent unter ihrem langfristigenWachstumstrend liegen. Die Gewinne derUS-Unternehmen befinden sich hingegenetwa 25 Prozent darüber. So gerechnet istfür die nächsten drei Jahre ein hohes einstelligesGewinnwachstum möglich und darausergibt sich Potenzial für weitere Kurssteigerungen.Zudem bieten 60 Prozent derWerte im MSCI Europe mehr als vier ProzentDividendenrendite.“ROhstoff- und Industrieunternehmenbevor<strong>zu</strong>gtBis Jahresende sollten zyklische Sektorenwie Rohstoffe und Industriewerte ambesten performen. Um die richtige Auswahl<strong>zu</strong> treffen zieht Cordell nun auch Daten vonden Bondmärkten heran, was er vor der Finanzkrisenicht getan hat. „Die Kreditmärktesagen einiges über die Qualität derSchuldner, z.B. der Banken aus.“ Die SchweizerUBS gefällt ihm daher. Dagegen hat Cordellbei vielen Pharmawerten Kasse gemacht.So bei Sanofi, Roche und Novartis.Auch defensive Sektoren wie Telekom undNahrungsmittel sind bei ihm untergewichtet.Dafür kann er sich wieder für große Ölwerteerwärmen, vor allem die französischeTotal. „Die Investitionsausgaben sinkenund der Cash Flow steigt,“ so sein Kommentar.In den Euro-Krisenstaaten hat er in diespanische Bank Bankinter investiert und istnun in Spanien übergewichtet. „Der spanischeArbeitsmarkt ist flexibler geworden,die Arbeitslosenrate beginnt <strong>zu</strong> fallen.“ Generellist Cordell für Europaaktien optimistisch,da sie von den Kapitalverschiebungenaus den Emerging Markets in die etabliertenMärkte profitieren sollten. Dan Ison, Fondsmanagerdes Threadneedle Pan EuropeanEquities, hat ebenfalls einen Schwenk RichtungBinnenwirtschaft vollzogen. „So warenwir seit vielen Jahren nicht mehr positioniert.“Zu den inländischen Zyklikernzählt Ison den Airlinesektor, Versicherungenund Asset Managementfirmen.nachhaltige Abkehr von denEmerging Markets?In Be<strong>zu</strong>g auf den Ausschluss der EmergingMarkets ist Thorsten Winkelmann,Manager des Allianz Europe Equity Growth,völlig anderer Meinung. „Der Kernbegrifffür unseren Investmentstil ist strukturellesWachstum. Dies bezieht sich auf Gewinneund Cash-Flows eines Unternehmens, getragenvon einem starken Geschäftsmodellund einem langfristigen Trend in Industrieoder Gesellschaft. Die Qualitätsunternehmen,in die wir investieren, sind oft aufeinem Gebiet – z.B. der Technologie – besondersüberlegen, mit Kostenvorteilen undPreisset<strong>zu</strong>ngsmacht ausgestattet. DasWachstum soll im Aktienkurs noch nichtoder noch nicht ganz reflektiert sein. DieEinkommensentwicklung in China erlaubtes <strong>zu</strong>m Beispiel attraktiven Anbietern vonMode mit starken Marken, weiter <strong>zu</strong> wachsen.Trotz aktueller Probleme wird Asien2030 die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistungerbringen. Wir steuern nicht generell„Es ist falsch <strong>zu</strong>glauben, dassAktien mit höheremRisikohöhere Renditenliefern “Michael Fraikin,Invesco„Angesichtsder kaum steigendenGeldmengenbinich nicht sehroptimistisch“Jens Ehrhardt,DJE Capital AG„Wir suchennach strukturellemWachstum,auch inden EmergingMarkets“Thorsten Winkelmann,Allianz GIdas Exposure in eine Region, sondern entscheidenim Einzelfall, ob eine Aktie weiteroder neu in Frage für uns kommt, je nachdem,ob ein Unternehmen von einer regionalenEntwicklung profitiert oder darunterleidet.“ Hugo Boss hat derzeit sehr guteAussichten in den USA. Der britische VersichererPrudential profitiert vom kräftigemMargen- und Umsatzwachstum seines asiatischenLebens- und Krankenversicherungsgeschäfts,das sich seit 2009 verdoppelthat. Gleiches gilt auch für die EU-Peripherstaaten.„Wir halten etwa seit einigenJahren die spanische Inditex, die in Deutschlandbesonders durch die Modemarke Zarabekannt ist.“Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 45


geldanlage ° Aktienfonds EuropaAuch Ivan Bouillot verfolgt einen längerfristigenAnlagestil. „Ich wähle nur solcheFirmen aus, die ich auch sehr langfristighalten würde. Also Unternehmen, die ihreStärken in der Zukunft weiter hebeln können.Wie schon Warren Buffet sagte: ‚Zeitist der Freund einer guten Firma, aber derFeind einer schlechten.“Im Gegensatz <strong>zu</strong> den aufwärts tendierendenFrühindikatoren, zeigen die Gewinnrevisionenin Europa noch nach unten.Für die Sektoren Telekom, Versorger undGrundstoffe sanken die Gewinnerwartungensogar deutlich, und in geringerem Maßegilt dies auch für Banken, Medien, Automobileund andere. Positiver sieht es aus fürHaushalt & Körperpflege, Urlaub und Reisensowie Technologie. Auch Versichererbilden eine Ausnahme. Da<strong>zu</strong> Winkelmann:„Es gibt relativ viele Anlagegelegenheiten inden Konsumsektoren, im IT-Bereich undbei den Industriegütern. Im Gesundheitssektorsetzen wir auf Spezialisten in wachsendenNischenmärkten, nicht auf Pharmariesen.Klar erkennbare Wettbewerbsvorteilesind ein Muss.“ Beunruhigt Winkelmann,dass der Value-Anlagestil „Growth“<strong>zu</strong>letzt deutlich outperformt hat? „Keineswegs.Vor der Finanzkrise gab es jahrelangeinen Value-getriebenen Markt, der abereine sehr gute Performance unserer Growth-Strategie nicht verhindern konnte.“Firmino Morgado, Manager des FidelityEuropean Aggressive Fund, agiert als Contrarianund setzt daher verstärkt auf Spanien.Entsprechend hat Morgado seine Positionenin Banken und Automobilherstellernerhöht und er erwartet, dass der Bewertungsabschlag<strong>zu</strong> US-Aktien in den kommendendrei Jahren aufgeholt wird. Dennauch in Europa gibt es zahlreiche global aufgestellteKonzerne, wie in den USA. In Spanienbefindet sich etwa der Buchwert derIndexwerte auf einem Rekordtief, währenddie Eigenkapitalrenditen noch hinterherhinken. Diese <strong>werden</strong> aber nur durch dennoch schwachen Zyklus gedrückt. Die bereitserfolgten Arbeitsmarktreformen ha-interview °Ivan Bouillot, Fondsmanager des BL Equities Europe<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Wie sehen Sie den fundamentalenHintergrund in Europa?ivan bouillot: Solange das Wachstum inEuropa, welches sich ja erst in einem leichtenRebound mancher Indikatoren manifestiert,vorwiegend der extrem lockeren Geldpolitikgeschuldet ist, erwarte ich keine nachhaltige,breit angelegte Konjunkturerholung. Dennochkönnten Europas Börsen sich weiter nach obenbewegen – auch ohne deutliche Steigerung derIndustrieproduktion oder der Investitionen.Die Gefahr dabei: Die Aktionen der EuropäischenZentralbank verleiten Investoren da<strong>zu</strong>,sich in Sicherheit <strong>zu</strong> wiegen, obwohl die Risikennicht wirklich gesunken sind. Auch bezüglichder laufenden Erholung besteht meiner Ansichtnach ein übergroßer Optimismus.Spielen Makrodaten eine Rolle für Ihren Anla-Versorger, Versicherungen und Automobilhersteller,die allesamt <strong>zu</strong>letzt stark gestiegen sind.Mein Motto lautet: Stelle klare Regeln auf, dieOutperformance über einen Investmentzyklus(mindestens fünf Jahre) ermöglichen – undhalte dich diszipliniert daran!Das heißt, Sie nehmen eine Underperformancebewusst in Kauf?Das ist das Risiko, wenn man der eigenenStrategie stets treu bleibt, auch wenn an denMärkten gerade andere kurzfristige Themengespielt <strong>werden</strong>. Aber: Obwohl wir keine Makrodatenbei unserer Titelauswahl verwenden,haben wir dennoch auch in den KrisenstaatenEuropas attraktive Qualitätsunternehmen identifiziert– wie Amadeus, Ebro Food und Inditexin Spanien, sowie Campari, Interpump undBrembo in Italien.Schweizer Weltmarktführer im Uhrenbereichprofitiert von sehr stabiler Nachfrage und einerbreiten Palette von Markenprodukten. Dergeglückte Versuch, etwa Longines in höherenPreissegmenten an<strong>zu</strong>siedeln, könnte mit anderenMarken erfolgreich wiederholt <strong>werden</strong>.Im Retailsektor setzen wir auf Dufry, den Airport-Einkaufszentrenbetreiber,der mit demPassagierwachstum in Asien zügig mitwächst.geprozess?Kaum. Ökonomisches Wissen ist aber dennocherforderlich, um <strong>zu</strong> verstehen, wie sichdie Portfoliounternehmen in unterschiedlichenSzenarien und Konjunkturphasen verhalten,und um <strong>zu</strong> verifizieren, dass eine Investmentideeauch funktionieren wird. Ich verfolge einensehr strikt auf Qualität ausgerichteten Anlagestil.So erlauben mir meine Qualitätskriterienkein Investment in Banken, Telekomkonzerne,Finden Sie nach den starken Kursanstiegennoch genügend Qualitätsunternehmen?In den von uns favorisierten Branchen findenwir ausreichend hochwertige Unternehmen, wieetwa Novartis im Bereich Gesundheit & Pharma.Die Schweizer haben ihre Patentabläufegut gemanagt, indem sie eine Vielzahl neuerMedikamente entwickelt haben. In der Spartezyklischer Konsum gefällt uns z.B. Swatch. DerWie sehen die Unternehmensgewinne aus?Die Gewinnrevisionen tendieren nach wie vorleicht nach unten. Allerdings sehen wir, dasssich die Erwartungen für die Gewinnmargen <strong>zu</strong>stabilisieren beginnen. Sektoren mit negativenRevisionen sind z.B. Grundstoffe/Rohstoffe,Halbleiter, Energie und Banken. Die positivenAusreißer dagegen sind Bereiche wie Transport,Medien, Retail und Versicherungen.creditS:46 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Aktienfonds Europa ° geldanlageben die Lohnkosten deutlich reduziert –und dieser Trend geht weiter voran.“ So verlagertetwa Volkswagen Teile seiner Produktionnach Spanien und die Bankenreformist drastisch ausgefallen. In Kerneuropasieht der Fidelity-Aktienexperte einigestrukturelle Wachstumsstorys. So ist der italienischeÖlservicetitel Saipem nach zweiGewinnwarnungen sehr günstig geworden.Dabei haben die Italiener wertvolle Assetsin ihrem operativen Geschäft, vor allem dieTiefseeaktivitäten. Und beim TelekomkonzernKPN könnte die Übernahmefantasieden Kurs noch um einiges weiter antreiben.Low Volatility: Kurspotential mitreduziertem VerlustrisikoMichael Fraikin, Fondsmanager des InvescoPan European Structured EquityFund, verfolgt einen Low-Volatility-Ansatzfür Aktien: Er sucht Alphapotenzial mit reduziertemVerlustrisiko. „Unser Team analysiertdie Gewinnrevisionen, die RelativeStärke, das Managementverhalten und dieBewertung. Ziel dabei ist, Verlustrisiken <strong>zu</strong>reduzieren, ohne das Renditepotenzial <strong>zu</strong>beeinträchtigen,“ erklärt Fraikin. Der Ansatzfußt auf der Erkenntnis, dass Aktienmit höherer Volatilität keine höheren Erträgebieten. Entgegen der Grundannahme derPortfoliotheorie, dass Investoren für eingegangeneRisiken belohnt <strong>werden</strong>, entwickelnsich Aktien mit geringen Kursschwankungenlangfristig besser als volatilere Titel.In diesem Punkt ist Markowitz also offenbarüberholt. „Am wichtigsten ist für denAktienmarkt aber aus diesem Bereich nebendem Trend die Frage der Risikoaversion.Sind die Investoren risikoscheu, geht esim Mittel weiter nach unten. Das ist im Momentnicht der Fall – und der Trend ist auchpositiv!“, so Fraikin.Niall Gallagher, Manager des GAM StarContinental European Equity und des GAMStar European Equity, erklärt: „Auf unserenReisen durch Europa konnten wir vielestrukturelle Verbesserungen sehen. Allerdingswird die Konjunkturerholung nursehr moderat ausfallen. 2014 rechnen wirmit einer leichten Beschleunigung.“ Aber esgibt auch viel Positives. „Manche Unternehmenhaben ihre Kostenbasis halbiert. Geradein Griechenland sollten die Reformennicht klein geredet <strong>werden</strong>. Der Beamtenapparatwurde bereits reduziert, ebenso dieGehälter, weitere Maßnahmen müssen abernoch getroffen <strong>werden</strong>. Bei den Pensionsundsozialen Reformen ist das Land schonrecht weit vorangekommen.“ „Ein Zukaufwar <strong>zu</strong>letzt der Schweizer ZeitarbeitsanbieterAdecco, und zwar wegen der Exposureim spanischen Arbeitsmarkt, der bereits einenleichten Aufschwung verzeichnet.“www.viennatime.at | www.diamondvienna.at&Österreich größte Uhren- undSchmuckausstellung15. bis 17. November 2013MAK – Österreichisches Museum für angewandteKunst / GegenwartskunstEintritt frei!Im Rahmenprogramm der Viennatime:Offizielle Österreich-Premiere des neuen Ferrari 458 SpecialeMedienpartner:Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 47


Brennpunkt ° Im Gespräch mit Max Anderl, UBSGewinnwachstum als AchillesferseDer UBS-Fondsmanager Max Anderl glaubt, dass europäische Aktien gutes Kurspotenzial aufweisen, allerdingssollten <strong>zu</strong>erst die Unternehmensgewinne wieder anziehen. Die makroökonomischen Vorausset<strong>zu</strong>ngendafür sehen jedenfalls nicht schlecht aus.Harald Kolerus<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Herr Anderl, Sie sind fürSie sind Fondsmanager des European Oppor-UBS bereits seit 14 Jahren tätig und seit rundtunity Unconstrained, wie sieht hier Ihre Stra-einem Jahrzehnt in London als Fondsmanagerpositioniert. Wie haben Sie das Ein setzender Wirtschaftskrise im Jahr 2008 in dereuro päischen Börsenmetropole miterlebt?Max Anderl: Von 2003 bis 2007 haben sichpraktisch alle Ökonomien rund um den Globusziemlich stark präsentiert. An den Finanzplätzenregierte die Hausse. Als die Wirtschaftskriseeinsetzte, versuchte man das auch in Londonpsychologisch <strong>zu</strong> beschwichtigen. Es herrschteein gewisser Unglaube, dass die Boom-Zeit <strong>zu</strong>Ende gehen könnte. Dieser Unglaube ist aberdann bald in Panik umgeschwenkt. Von derNew Economy-Blase Anfang des Jahrtausendswaren nicht so viele Menschen direkt betroffenwie 2008. Nun hatte die neue Krise allerdingsbei den Banken und Versicherungen gegriffen.Und wie sieht die Stimmung jetzt aus?Vor allem in Europa ist man sich bewusst geworden,dass es einen Einschnitt gegeben hat.In den Vereinigten Staaten hat sich dieses Bewusstseinnocht nicht so stark durchgesetzt.Dafür sind nicht <strong>zu</strong>letzt die einzigartigen Eingriffeder US-Geldpolitik verantwortlich. Ichspreche hier natürlich vom Quantitative Easing,von den massiven Anleihenkäufen und der Null-Zinspolitik am kurzen Ende der Laufzeiten. Dasalles hat <strong>zu</strong> einer gewissen Beruhigung des amerikanischenKonsumenten geführt, er sieht dieneue Realität kaum. Wie ökonomisch sinnvollund erfolgreich die Maßnahmen waren, wirderst die Zukunft zeigen.Wie beurteilen Sie die europäischen Börsen?2011 sind die europäischen Börsen bekanntlichziemlich schwach gelaufen, im Schnitt kamein Minus von rund acht Prozent heraus. ImAugust 2012 hat EZB-Präsident Mario DraghiMax Anderl, Fondsmanager UBS EuropeanOpportunity Unconstrainedallerdings seine „Bazooka“ abgefeuert. Er verkündetedamals, dass er krisengeschütteltenEU-Ländern mit unbegrenzten Anleihenkäufenunter die Arme greifen werde. Das führte<strong>zu</strong> einer deutlichen Erholung der Märkte, dievon niedrigen Niveuas ausgehend wieder Bodengutmachten. In den vergangenen Monatendieses Jahres erhalten wir nun auch <strong>zu</strong>sätzlichpositive Wirtschaftsdaten in Europa.Wie attraktiv sind europäische Aktien heute?Europa sieht recht günstig aus, vor allem verglichenmit dem breiten US-Index Standard &Poor’s. Ein so starkes Hinterherhinken Europasist ungewöhnlich, jetzt stellt sich die Frage: Wieschließt sich die Lücke? Werden die US-Börsenruntergehen oder sich seitwärts bewegen? Oderholt Europa auf und die USA erleiden keine Verluste?Ob die europäischen Börsen aufholen,steht und fällt mit der weiteren Entwicklungdes Gewinnwachstums. Das Gewinnwachstumist die Achillesferse der europäischen Aktien,bleibt hier eine Erholung aus, <strong>werden</strong> sich auchdie Börsenkurse schwach entwickeln. Wobeiderzeit wichtige Indikatoren für mehr Wachstumin Europa sprechen.tegie aus?Wir verfolgen eine Long-short-equity-Strategie.Das heißt, wir können durch den Einsatzvon Short-Positionen auch von rückläufigenAktienpositionen profitieren. Die Auswahlder Einzeltitel basiert auf einer Kombina tionvon fundamentaler Unternehmensanalyse,quantitativen Faktoren und qualitativen Einschät<strong>zu</strong>ngen.Vor drei, vier jahren haben wirstark in Konsumwerte investiert, so<strong>zu</strong>sagen indie ,Unilevers‘ und ,Henkels‘ dieser Welt. DieseWerte sind auch sehr gut gegangen und wirhaben Profite mitgenommen. Zuletzt habenwir aber stärker in Pharmawerte investiert.Diese Unternehmen schaffen Mehrwert, unabhängigvon Krisen wie Lehman Brothers usw.Außerdem sind die Pharma-Werte recht günstigbewertet.Welche Sparten gefallen Ihnen noch?Wie gesagt, es hängt immer vom einzelnen Unternehmenab, dennoch sind wir aktuell starkin Versicherungen übergewichtet. Ab dem Jahr2000 hatten diese Unternehmen große Probleme,auf der Anlageseite wurde massiv inAktien investiert, die im Zuge der New-Economy-Bubbleeingebrochen sind. Die Versicherersind dann vorsichtiger geworden und ab 2003stark in Bonds gegangen. In der Vergangenheithatten viele Versicherungsgesellschaftenden Fehler begangen, sich auf Profite aus derInvestmentseite <strong>zu</strong> verlassen. Jetzt verdienensie wieder gutes Geld aus dem klassischenVersicherungsgeschäft. Außerdem sind Versicherungs-Aktienstark kapitalisiert unddividendenstark. Wir bevor<strong>zu</strong>gen sie gegenüberBanken, bei denen es noch teilweiseschwer <strong>zu</strong> sagen ist, wie gut sie wirklich kapitalisiertsind.creditS: beigestellt48 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


BLI - BANQUE DE LUXEMBOURG INVESTMENTSEuropäische Qualitätsunternehmen im FokusADVERTORIALEines der Flaggschiffe aus dem Hause BLI - Banque de LuxembourgInvestments S.A. ist der europäische Aktienfonds BL-Equities Europe.Dabei handelt es sich um einen von rund 40 Investmentfonds in dieserKategorie, die bereits seit mehr als 20 Jahren existieren. Manager desFonds ist seit 2004 Ivan Bouillot. Bei der Titelauswahl setzt der gebürtigeSpanier auf einen Bottom-up-Ansatz. Die Analyse umfasst vier wesentlicheKriterien: Wettbewerbsvorteil, die Generierung von Free Cashflow,Kapital<strong>zu</strong>weisung und Aktienbewertung. Auf Basis des Free Cashflowund eines individuellen Wachstumsmultiplikators bestimmt Ivan denfairen Wert jedes einzelnen Unternehmens im Portfolio. Von diesem fairenWert errechnen wir einen Sicherheitsabschlag.ANLAGEUNIVERSUM UMFASST MAXIMAL 55 TITELLarge Caps, also Großunternehmen, sind derzeit mit fast 60 Prozent amstärksten vertreten. Das Anlageuniversum umfasst ca. 40 bis 55 europäischeUnternehmen ohne Einschränkung hinsichtlich der Marktkapitalisierung,sofern eine Aktie über ausreichend Liquidität verfügt. Die Volatilitätsollte langfristig unter dem Marktniveau liegen. Die Portfoliostrukturergibt sich aus der Summe der einzelnen Anlagechancen und weicht damitdeutlich von der Benchmark ab.KAUF- UND VERKAUFSVORAUSSETZUNGENÜblicherweise sind die einzelnen Positionen mit 0,5 Prozent bis 6,5 Prozentgewichtet. Interessant: Aktien eines Unternehmens <strong>werden</strong> nur dannin das Portfolio aufgenommen, sofern der Kurs unterhalb der <strong>zu</strong>vor errechnetenSicherheitsmarge liegt. Dagegen wird ein Wert verkauft, wennder Aktienkurs den errechneten Verkaufspreis erreicht, der sich aus fairemWert plus Risikoaufschlag ergibt, oder sich strukturelle Verschlechterungender Fundamentaldaten des Unternehmens bzw. attraktivere Anlagemöglichkeitenabzeichnen.WERTENTWICKLUNG UND AUSZEICHNUNGENSeit seiner Auflage im September 1990 hat der BL-Equities Europe imSchnitt pro Jahr acht Prozent Rendite erzielt. Auch in diesem Jahr ist derFonds gut unterwegs: <strong>zu</strong>m 30. September 2013 lag seine Performance bei11,62 Prozent. Das gesamte Fondsvolumen umfasste 665 Millionen Euro.Ivan Bouillot wurde für das Management seines Fonds regelmäßig inmehreren europäischen Ländern ausgezeichnet. Zuletzt war dies 2012 inÖsterreich der Fall, als der BL-Equities Europe bei den Feri EuroRating ManagementAwards den Preis als bester Fonds in der Kategorie „Aktien Europaüber 1 Jahr“ erhielt.Quelle: LipperWERTENTWICKLUNG DES FONDS ÜBER 5 JAHRE (Stand 30.09.2013)%80706050403020100-10-20-30-4030.09.200831.12.200831.03.200930.06.200930.09.200931.12.200931.03.201030.06.201030.09.201031.12.201031.03.201130.06.201130.09.201131.12.201131.03.201230.06.201230.09.201231.12.201231.03.201330.06.201330.09.2013STAMMDATENBL Equities Europe B CapMSCI Europe TR EURSTOXX Europe 600 TR EURISIN-Codes:LU0093570330 Klasse B/ thesaurierendLU0439765081 Klasse A/ ausschüttendAuflagedatum: 21.09.1990Anlagekategorie: Aktien EuropaAusgabeaufschlag: max. 5,00%Managementgebühr: 1,00% p.a.Rücknahmegebühr: keineTotale Expense Ratio: 1,14%KONTAKTDATENBLI - Banque de Luxembourg Investments S.A.7, boulevard Prince Henri, L-1724 LuxembourgTel.: ++352 / 26 26 99 - 3364E-Mail: lutz.overlack@bli.luwww.bli.luLUTZ OVERLACK, Sales Director ÖsterreichUNTERNEHMENSPORTRAITBLI - Banque de Luxembourg Investments S.A. istdas Kompetenzzentrum der Luxemburger PrivatbankBanque de Luxembourg in den Bereichen Fondsmanagement, Analyse undWertpapierauswahl. Grundlage des Anlagekonzeptes ist das Prinzip des „Business-Like Investing“ („BLI“), das Investieren mit unternehmerischem Ansatz.BL ist ein Fonds nach luxemburgischem Recht und wurde von der Banque de Luxembourg als Betreiber aufgelegt.Die hier aufgeführten Daten <strong>werden</strong> nur <strong>zu</strong> Informationszwecken veröffentlicht und gelten nur <strong>zu</strong>m Zeitpunktder Veröffentlichung. Ein Teil der in diesem Dokument enthaltenen Informationen basiert auf externenQuellen, die die Banque de Luxembourg für <strong>zu</strong>verlässig erachtet, doch kann deren Richtigkeit, Vollständigkeitoder Genauigkeit nicht garantiert <strong>werden</strong>. Das vorliegende Dokument stellt keine Aufforderung oder Einladung<strong>zu</strong>r Anlage dar und kann für bestimmte Anleger, je nach deren finanzieller Situation, deren speziellen Anlagezielenoder der auf sie anwendbaren Gesetzgebung ungeeignet sein. Zeichnungen in Anteile dieses Teilfonds könnennur auf der Grundlage des letzten Prospektes, des Zeichnungsantrages, des jüngsten Geschäftsberichtessowie des letzten Halbjahresberichtes, sofern dieser nach dem letzten Geschäftsbericht erschienen ist, erfolgen.Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Garantie für die <strong>zu</strong>künftige Wertentwicklung. Die TeilfondsBL unterliegen der Kontrolle der CSSF.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 49


Raiffeisen KAG ° <strong>Was</strong> die Märkte im zweiten Halbjahr 2013 bewegtStarke Politisierung der Börsen. Die Abhängigkeit sowohl der Anleihenwieauch der Aktienmärkte von der Geldpolitik der Notenbanken ist heute sehr deutlich.Die Reaktionen auf Änderungen geldpolitischer Maßnahmen sind stärker als jene aufreale Wirtschaftsdaten. Doch auch Letztere lassen <strong>zu</strong>letzt wieder Hoffnung aufkommen.So stieg der globale Einkaufsmanager-Index wieder deutlich über die Marke von 50, waseine weitere Expansion der Weltwirtschaft erwarten lässt. In der Eurozone sehen wir eineähnliche Entwicklung. Seit Mitte 2012 steigt die Stimmung (EUR PMI gesamt) in der Wirtschaftstetig. Für das vierte Quartal 2013 gehen wir von einem – wenn auch schwachen– Wachstum aus, das sich 2014 fortsetzen sollte. Doch die Staatschuldenkrise ist nochnicht nachhaltig gelöst. Wir erwarten hier noch weitere Hilfspakete für Portugal und einenSchuldenschnitt in Griechenland. Die EZB wird den Prozess der Stabilisierung unterstützenund ihre Niedrigzinspolitik noch bis Mitte 2015 fortsetzen. Die USA gehen in ihrerStrategie einen etwas anderen Weg. Durch expansivere Geldpolitik wurde und wird <strong>zu</strong>erstdas Wachstum stimuliert und erst dann das Budget saniert. Aus derzeitigem Gesichtspunktdüften die USA die Leitzinsen noch bis <strong>zu</strong>mindest Ende 2014 niedrig halten.Unsicherheitsfaktor Emerging Markets. Der Renditeanstieg in den USA führt <strong>zu</strong> starkenKapitalabflüssen aus den Emerging Markets. Die schwachen Lokalwährungen beschleunigen diesen Trend. NegativeÜberraschungen könnten noch aus den Leistungsbilanz-Defiziten entstehen, sollten diese nicht korrigiert<strong>werden</strong>. Dennoch sehe ich in den Wachstumsländern kein Krisenszenario – ich denke vielmehr, dass die derzeitigeUntergewichtung der Emerging Markets bei institutionellen Investoren ein positives Zeichen für die Zukunft ist.www.rcm.atKurt Schappelwein, Leiter AbteilungMulti Asset Strategien, Raiffeisen KAGUBS ° Nachhaltiges Investieren wird <strong>zu</strong>m MainstreamModernes nachhaltiges Investieren. Neben SRI (socially responsibleinvesting) und ESG (environmental, social & governance) bedeutet „modernesnachhaltiges Investieren“ die langfristige Steigerung von Unternehmenswerten bzw.dahingehend sinnvoll ausgelegte Businessmodelle ausfindig <strong>zu</strong> machen. Dabei mussman von der reinen Finanzanalyse <strong>zu</strong> einem gesamtheitlichen Bild des Unternehmenskommen. Wichtig ist in dieser Hinsicht, das Potenzial für eine langfristig ökologische,ökonomische und soziale Ausrichtung, die letztendlich wieder den Unternehmenswertsteigert. Prof. Michael Porter brachte das mit dem Zitat „Nachhaltigkeit ist einfach einemoderne Form des Unternehmens-Managements“ auf den Punkt.Conditio sine qua non. Zum Beispiel sind in Europa zwei Drittel aller Unternehmenim Dienstleistungsbereich angesiedelt. Da ist die Qualität und die MotivationBruno Bertocci, Senior PortfolioManager, UBS Asset Management der Mitarbeiter besonders wichtig. „Social Responsibility“ wird hier vom oberflächlichenNachhaltigkeitsstreben <strong>zu</strong> einem essentiellen Baustein des Unternehmenserfolges.Ebenso steigt die Produktivität durch Kostenersparnisse beim Energie- und <strong>Was</strong>serverbrauch,aber auch durch die Vermeidung von Umwelt- und Imageschäden. Es ist in diesem Zusammenhang <strong>zu</strong>beobachten, dass sich der Nachhaltigkeits-Gedanke in Unternehmen immer stärker durchsetzt. Das Reporting derUnternehmen bezüglich SRI ist umfangreicher geworden, das Screening durch entsprechende Ratingagenturen(sustainable accounting standards) fördert die Motivation des Managements, tatsächlich nachhaltiger <strong>zu</strong> agieren.Bei uns beginnt der Analyseprozess bezüglich Nachhaltigkeit mit der „SASB Materiality Map“. Von den weltweitrund 7000 Unternehmen, die <strong>zu</strong>r Auswahl stehen, kommen dann rund 70 in unser Portfolio.www.ubs.comcreditS: shutterstock.com, Archiv50geld-magazinOktober 2013


Institutional investors congress ° Nachhaltige GeldanlageLipper Thomson Reuters ° Die Entwicklung nachhaltiger InvestmentfondsVorteile <strong>werden</strong> langsam erkannt. Langfristig orientierte Investorenveranlagen immer häufiger in nachhaltig orientierte Fonds. Sie haben erkannt,dass sich damit über das „gute Gewissen“ hinaus auch Anlage-Risiken vermindernlassen und Wertsteigerungen nachhaltiger sind: Achtsamer Umgang mit Ressourcen(E=environmental) reduziert Kosten, hohe soziale Verantwortung (S=social responsibility)führt <strong>zu</strong> besseren Arbeitsleistungen der Mitarbeiter und eine hohe Transparenzdes Unternehmens (G=governance) vermindert die Gefahr von Imageschäden durchKartell- oder Korruptionsskandale. Um jedoch als SRI/ESG-Fonds <strong>zu</strong> gelten, muss dasFondsmana gement ein multiples Ausschluss-Verfahren anwenden. Ein Themen-Fondsalleine ist nicht automatisch auch ein nachhaltiger Investmentfonds, wenn er nicht <strong>zu</strong>sätzlichein ESG-Screening anwendet.Detlef Glow, Head of Research170 Milliarden Euro. Alle SRI/ESG-Fonds in Europa weisen <strong>zu</strong>sammengerechnetbereits ein Volumen von rund 170 Milliarden Euro auf. 37 Prozent davon wendenEMEA, Lipper Thomson Reutersstrenge Kriterien an, was im Aktienbereich leichter um<strong>zu</strong>setzen ist. Die anderen zwei Drittelsind Nachhaltigkeitsfonds mit erweiterten („enhanced“) Kriterien. Der Grund dafürliegt vor allem im Anleihen-Portfolio. Denn wendet man hier strenge Kriterien bei der Länderselektion an, würdenLänder, die noch die Todesstrafe anwenden oder Atomenergie produzieren, wegfallen – und damit fast alle großenMärkte. Betrachtet man sich über die vergangenen Jahre die Entwicklung der Fondsvolumina, so ist <strong>zu</strong> bemerken,dass in Krisenzeiten Mittelabflüsse bei den SRI/ESG-Fonds wesentlich geringer ausfielen (rund 200 Millionen Euro)als bei den „enhanced“-Fonds, aus denen 2008 knapp fünf Milliarden Euro abgezogen wurden.www.LIPPERLEADERS.comDeka Investment °Nachhaltig gemanagte Fonds weisen geringere Risiken aufNachhaltiges Rating. Die Deka-Gruppe lebt als genossenschaftlich organisiertesUnternehmen per se den Gedanken des nachhaltigen Wirtschaftens. Daherwurden zahlreiche als nachhaltig definierte Prinzipien anerkannt (z.B. UN Global Compact,Equator Principles, UN Principles for Responsible Investments usw.) und durchmehrere Ratingagenturen bewertet (z.B. EUROSIF, Oekom-Research, imug). Diese Philosophiewird auch beim Fondsmanagement umgesetzt und mündete in einer nachhaltiggemanagten Fondspalette. Vom Rentenfonds Deka-Nachhaltigkeit Renten über Mischfonds,wie den Deka-Nachhaltigkeit Balance oder den Deka -Stiftungen Balance, bis hin<strong>zu</strong>m reinen Aktienfonds Deka-Nachhaltigkeit Aktien. Insgesamt verwaltet Deka Investmentrund zwei Milliarden Euro in nachhaltigen Fonds.Zweistufiger Investmentprozess. Bei der Selektion der einzelnen Zielobjektegreift Deka Investment auf externe Analyse-Partner <strong>zu</strong>rück (z.B. EIRIS, imug), die alljene Unternehmen aussortieren, die den nachhaltigen Kriterien nicht entsprechen (Ausschlusskriterienund Best-in-Class-Ansatz). Aus diesem Universum wird anschließend dasPortfolio nach genauer Analyse der fundamentalen Chancen/Risiko-Aspekte konstruiert. So beinhaltet z.B. derDeka-Nachhaltigkeit Aktien rund 250 Einzelwerte aus dem etwa 1250 Unternehmen enthaltenen extrahierten Universum.Wichtiger Bestandteil des Investmentprozesses bleibt jedoch der direkte Kontakt <strong>zu</strong> den Managements.2012 wurden rund 2000 Unternehmenskontakte wahrgenommen, bei denen sich auch Gelegenheit ergeben, aufdie Unternehmensführung im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens ein<strong>zu</strong>wirken. Regelmäßige Teilnahmen anSektorenkonferenzen runden <strong>zu</strong>dem das Research ab.www.dekafunds.deMarianne Ullrich, NachhaltigkeitsbeauftragteGeschäftsfeld Wertpapiermanagement,Deka Investment51geld-magazinOktober 2013


geldanlage ° Die besten InvestmentfondsWachstum sorgt für ErträgeWährend die etablierten Märkte unter der US-Haushaltskrise leiden, können sich einzelne Branchen positiv absetzen.Und das nicht <strong>zu</strong> knapp. Beispielsweise führten ausgewählte Biotechnologie-, Technologie- und europäische Aktien<strong>zu</strong> satten Erträgen. Gold-Aktienfonds hingegen mussten kräftige Verluste hinnehmen.Mario FranzinUnter den Gewinnern der vergangenenzwölf Monate dominieren eindeutigJapan-Aktienfonds, die den Rückgang desjapanischen Yen durch einen Währungshedgekompensierten und dadurch vomAnstieg japanischer Aktien voll profitierthaben. Interessanterweise konnten in dieserPhase aktive Fondsmanager keinen Vorteil<strong>zu</strong>m Gesamtmarkt erringen, denn es dominierenhier passive Indexfonds – ExchangeTraded Funds oder kurz ETFs. Neben Japanzeigten Aktien aus der Branche der NeuenEnergien wieder Muskeln. Der Top-Fonds,LSF - Asien Solar & Wind Fund, wird vonArcane Capital Investors in Singapur gemanagt,weist ein Volumen von knapp 40 MillionenEuro auf und hat fast ausschließlichauf Solarunternehmen gesetzt. Dabei vervielfachtendie Kurse der Top-Holdings seitNovember 2012 wie Trina Solar, ReneSolaCanadia Solar oder JA Solar Holdings. DerFonds selbst legte in Jahresfrist um ganze158,4 Prozent <strong>zu</strong>. Aber auch Aktienfonds,die auf kleinere Unternehmen in Europasetzten, konnten ansehnliche Gewinne erwirtschaften.So liegt der Invesco ContinentalEuropean Small Cap Equity mit 43,9Prozent unter den Top Ten im Einjahresbereich,im Fünfjahresbereich fällt der Uni-Deutschland XS auf, der von Jürgen Ha-ckenberg nach einem fundamentalen Stock-Picking-Ansatz gemanagt wird. Die 265Millionen Fondsvolumen hat er auf lediglich42 Beteiligungen aufgeteilt, was bei derfundamentalen Auswahl der Zielunternehmendurchaus Sinn macht. Im Übrigenreüssierten besonders Biotech-Fonds (z.B.Dexia Equities L Biotechnology oder ESPAStock Biotec), die im Dreijahresbereich sogardie Top Ten-Positionen vollständig ausfüllensowie einzelne Technologie-Aktienfonds(z.B. DNB Fund Technology). Auf derVerliererseite dominieren hingegen eindeutigGoldaktien-Fonds. Aber vor diesen hattenwir vergangenes Jahr bereits gewarnt.6.288 Fonds auf dem Prüfstand ° Sieger und Verlierer im Überblick° Über 1 Jahr ° Über 3 Jahre ° Über 5 JahreDie 10 Bestenin % p.a.LSF - Asian Solar & Wind Fund 158,4RBS Market Access TOPIX EUR Hedged Index ETF 56,5iShares MSCI Japan EUR Hedged UCITS ETF 54,3s Generation 51,3ERSTE WWF Stock Climate Change 50,7iShares Global Clean Energy UCITS ETF 49,6Neptune Japan Opportunities 47,4PowerShares Global Clean Energy 46,0Allianz Informationstechnologie 45,3Invesco Continental European Small Cap Equity 43,9Die 10 Bestenin % p.a.ESPA Stock Biotec 35,1Franklin Biotechnology Discovery 34,2Julius Baer EF Biotech 33,6DWS Biotech 33,5Credit Suisse (Lux) Equity Biotechnology Fund 33,0Dexia Equities L Biotechnology 32,3JPM Global Healthcare 30,3Allianz Biotechnologie 29,4UBS (Lux) Equity Fund - Biotech 28,1Bellevue F (Lux) BB Biotech 26,3Die 10 Bestenin % p.a.Dexia Equities L Biotechnology 29,9Fidelity Funds - Thailand 28,4UniDeutschland XS 25,4Amundi Funds Equity Thailand 25,3Franklin Biotechnology Discovery 23,7Invesco Continental European Small Cap Equity 22,9ESPA Stock Biotec 22,8Robeco Global Consumer Trends Equities 22,6DNB Fund Technology 22,6UBS (Lux) Equity Fund - Biotech 22,5Die 10 SchwächstENin % p.a.PEH Q-Goldmines -55,5Gold Equity Fund -55,7GR Dynamik OP -56,7Pioneer Funds Austria - Gold Stock -57,0Earth Gold Fund UI -57,2NESTOR Gold Fonds -57,6STABILITAS - Pacific Gold+Metals -57,7ComStage ETF NYSE Arca Gold BUGS UCITS ETF -58,1RBS Market Access NYSE Gold BUGS Index Fund -58,3NOAH-Mix OP -59,2Die 10 SchwächstENin % p.a.PEH Q-Goldmines -26,6NESTOR Gold Fonds -26,8URAM Gold Allocator -27,1Salus Alpha Managed Futures -27,2Craton Capital Precious Metal Fund -28,0STABILITAS - Gold+Resourcen -28,0GR Dynamik OP -28,4STABILITAS - Gold+Resourcen Special Situations -28,8NOAH-Mix OP -29,2Earth Exploration Fund UI -30,1Die 10 SchwächstENin % p.a.QIMCO Balkan Equity -10,8GIP InvestWorld - International Portfolio -11,2db x-trackers FTSE Vietnam UCITS ETF -11,5NOAH-Mix OP -12,1Hypo South Eastern European Opportunities -12,1HWB Dachfonds - VeniVidiVici -14,6iShares Global Clean Energy UCITS ETF -15,2Salus Alpha Managed Futures -15,8STABILITAS - Gold+Resourcen -22,0AIF Option+ -28,1Quelle: Lipper IM, alle Performancezahlen auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.201352 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Im Gespräch mit Markus Kaiser, StarCapital AG ° <strong>GELD</strong>ANLAGEDen richtigen Trend erkennenMarkus Kaiser greift mit StarCapital nicht nach den Sternen, sondern bleibt immer am Boden der Tatsachen.Er vertraut auf genaue Analysen und quantitative Trendfolger-Modelle. ETFs schätzt er wiederumals günstige, flexible und transparente Anlageinstrumente.Harald KolerusCREDIT: beigestellt<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Sie setzten schon langeauf ETFs. Wo liegen die Vorteile?MARKUS KAISER: ETFs bringen eine Vielzahlvon Vorteilen mit sich, die insbesondere imRahmen einer aktiven Asset Allokation, wie wirsie in unseren ETF-Strategien STARS umsetzen,genutzt <strong>werden</strong> können. Da sind vor allemdie Kostenvorteile <strong>zu</strong> nennen, die sich darausableiten lassen, dass ETFs passiv die Wertentwicklungeines Index abbilden und somitkeinerlei Kosten für aktives Fondsmanagementund Research anfallen. ETFs sind daher um bis<strong>zu</strong> 90 Prozent günstiger als vergleichbare aktiveFonds, von denen es erfahrungsgemäß diewenigsten schaffen, langfristig ihren Vergleichsindex<strong>zu</strong> übertreffen. Darüber hinaus schätzenwir die Transparenz und Effizienz von ETFs.Neu am Markt sind STARS Defensiv, STARSFlexibel und STARS Offensiv, wie funktionierendiese Anlageinstrumente?Die neuen ETF-Strategien der StarCapital bildendrei Risikoprofile ab und unterscheidensich hinsichtlich der Aktienquoten. Währenddie Aktienquote beim STARS Defensiv auf maximal50 Prozent beschränkt ist, investiert derSTARS Offensiv <strong>zu</strong> mindestens 50 Prozent in dieAktienmärkte. Mit einer aktiven Steuerung derAktienquote zwischen 0 und 100 Prozent beimSTARS Flexibel setze ich die bewährte Anlagestrategiefort, mit der ich insbesondere währendder Finanzmarktkrise im Jahr 2008 punktenkonnte. Während die Aktienmärkte seinerzeitbis <strong>zu</strong> 50 Prozent an Wert verloren, konntendie Verluste bei der flexiblen ETF-Strategienicht nur vermieden <strong>werden</strong>, das Jahr wurdesogar mit einer positiven Wertentwicklungabgeschlossen. Die Anlagestrategie ist daraufausgerichtet, die Portfoliostruktur kontinuierlichan den sich ändernden Marktbedingungenan<strong>zu</strong>passen. Mithilfe des InvestmentmodellsSTARS (Systematische Trend-, Allokations- undRisiko-Steuerung) <strong>werden</strong> da<strong>zu</strong> die weltweitaussichtsreichsten Märkte, Indizes und Anlageklassenüber eine Kombination verschiedenerTrendindikatoren bewertet und selektiert.<strong>Was</strong> sind die Kostenunterschiede, wenn manSTARS Flexibel und STARS offensiv mit demKauf von „einfachen“ ETFs vergleicht?Die Stärke der kostengünstigen einfachen Aktien-ETFs,der Wertentwicklung eines Index1:1 <strong>zu</strong> folgen, ist gleichzeitig auch ihre größteSchwäche, denn sie bleiben passiv investiert,egal ob die Kurse steigen oder fallen. Genauhier setzen wir mit den ganzheitlichen vermögensverwaltendenAnlagelösungen der STARSan. Für die aktive Steuerung und kontinuierlicheAnpassung der Portfoliostruktur an dieEntwicklungen der globalen Finanzmärkte erhebenwir eine Verwaltungsvergütung und eineerfolgsbezogene Vergütung auf Wert<strong>zu</strong>wächse.Die Kosten des aktiven Managements zahlensich für den Anleger insbesondere dann aus,wenn es gelingt, die Verluste in Abwärtsphasen<strong>zu</strong> minimieren und langfristige eine stabileWertsteigerung <strong>zu</strong> erzielen.2008 und in den folgenden schwierigen Jahrensind Sie mit Ihrer Strategie gut gefahren, wiefunktioniert sie?STARS verfolgt eine klar definierte Investmentphilosophie,die ich seit mehr als 15Jahren in der Vermögensverwaltung praktiziere.Dabei steht die systematische undregelbasierte Analyse und Bewertung der vorherrschendenTrends in den unterschiedlichenAnlageklassen, Währungen über verschiedeneZeitebenen im Mittelpunkt. Da<strong>zu</strong> kommen bewährtetrendfolgende Indikatoren <strong>zu</strong>m Einsatz,die als wesentliche Signalgeber für HausseundBaissephasen eingesetzt <strong>werden</strong>. DarüberMarkus Kaiser, VorstandsvorsitzenderStarCapital AGhinaus wird verstärkt auf die RisikosteuerungWert gelegt, und neben der Vermeidung all<strong>zu</strong>großer Drawdowns in Baissephasen soll überden Einsatz des Modells vor allem die Volatilitätgegenüber passiven Indexinvestments deutlichgesenkt <strong>werden</strong>. Phasenweise wird daher auchantizyklisch agiert und es können Short-ETFs<strong>zu</strong>m Einsatz kommen.Wo liegen aktuell die besten Anlagechancen?Wir treffen keine Prognosen, sondern orientierenuns an den aktuellen Marktentwicklungenund passen die Portfoliostruktur entsprechendder vorherrschenden Trends an. Derzeitüberwiegen noch positive Vorzeichen für dieetablierten Aktienmärkte Nordamerika, Europaund Japan, wonach wir diese auch weiter bevor<strong>zu</strong>genwürden. Wichtig für eine Fortset<strong>zu</strong>ngdes positiven Umfelds für Aktien wird aberauch die Marktentwicklung in den EmergingMarkets sein, die <strong>zu</strong>letzt deutliche Schwächenaufzeigten. Vorsicht ist hingegen an den Rentenmärktenangebracht – hier sollte ein aktivesManagement insbesondere in höherverzinslichenAnlagesegmenten der entscheidendeSchlüssel <strong>zu</strong>m Erfolg sein.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 53


geldanlage ° Die besten InvestmentfondsaKtIenFonds ÖsterreICH ° Erfolgreiches Stock-Picking3 Banken Österreich-FondsFIAP Aktien ÖsterreichseHr seleKtIv. Betrachtet man sich dieKursentwicklung der Unternehmen, die an derWiener Börse notieren, über die vergangenendrei Jahre, so liegt die stärkste Aktie, CenturyCasinos, mit 140 Prozent im Plus. DasSchlusslicht bildet hingegen AT&S mit einemMinus von 48,5 Prozent. Im Durchschnitt liegendie Österreich-Aktienfonds über drei Jahrebei einem Plus von kumuliert 2,7 Prozent,über fünf Jahre bei plus 21,7 Prozent. AloisWögerbauer, Fondsmanager des 3 Bankenisin FOnDs WeRtZUWACHs (% p.a.) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die FünF BestenAT0000662275 3 Banken Österreich-Fonds 9,3 4,2 7,0 100 3,50 2,10 0,19 0,06AT0000857412 Pioneer Funds Austria - Austria stock 17,2 3,9 4,7 279 5,00 1,81 0,36 0,05AT0000859491 sempershare Austria 13,3 2,4 6,2 17 5,00 2,03 0,25 0,03AT0000619713 Allianz invest Austria Plus 19,3 2,2 6,0 35 4,00 1,37 0,38 0,02AT0000952460 Viennastock 16,2 1,7 2,3 31 3,00 1,49 0,36 0,02DURCHsCHnitt 14,8 0,9 4,0DeR sCHLeCHtesteAT0000859368 Meinl equity Austria 3,5 -4,2 0,4 101 5,00 1,64 0,09 -0,09Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013ALOIS WÖGERBAUER,Fondsmanager des3 Banken Österreich-Fonds, rutschte im Dreijahreszeitraumwiederauf den ersten Platz.Österreich-Fonds, ist dafür bekannt, dass erbei seiner Auswahl der Zielunternehmen oftmalsstark von der Index-Zusammenset<strong>zu</strong>ngabweicht. Das führte zwar – vor allem durchkraftige Kurskorrekturen bei ams und KapschTraffi cCom, in den vergangenen 12 Monaten<strong>zu</strong> einem unterdurchschnittlichen Ertrag von9,3 Prozent, längerfristig kann er mit dieserStrategie jedoch punkten. Über fünf Jahre verdienteer mit dem Fonds 40,3 Prozent, währendder Durchschnitt einen Ertrag von „nur“21,7 Prozent erzielte. Ende Juli waren unterden Top Ten-Holdings auch relativ gering kapitalisierteWerte wie ams, Kapsch Traffi cComoder die Telekom Austria. Wer einen etwasruhigeren Kursverlauf wünscht, dem empfiehlt sich der von Friedrich Erhart gemanagtePioneer Funds Austria - Austria Stock.langFrIstIger erFolg. Trotz allerKrisen, von denen die Aktienmärkte heimgesuchtwurden, zeigen die Renditen aus Aktieneinen langfristig unschlagbaren Ertrag. GlobaleAktienfonds erzielten über die vergangenenfünf Jahre durchschnittlich 9,5 Prozent p.a.Das entspricht einem kumulierten Wert<strong>zu</strong>wachsvon 57 Prozent. Die Top-Fonds in unsererTabelle liegen noch weit besser – beieinem Plus von 75 bis 90 Prozent. Dabei fallenzwei Ausnahmen auf, der Invesco Global StrucaKtIenFondsglobal ° Schlagen Anleihen bei weitemRobeco BP Global Premium EquitiesFIAP Aktien Welt EURisin FOnDs WeRtZUWACHs (% p.a.) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die FünF BestenLU0203975437 Robeco BP Global Premium equities 16,6 15,0 12,1 93 5,00 1,71 0,72 0,36LU0267984937 invesco Global structured equity 12,4 12,4 6,1 105 5,00 1,48 0,53 0,35LU0278529986 nordea 1 - Global stable equity 15,3 11,2 8,0 487 5,00 1,91 0,53 0,33LU0245325260 GMs Dynamic World equities 20,6 14,8 14,4 530 k.A. 1,50 0,67 0,31DE0008477076 UniFavorit: Aktien 13,6 14,9 13,1 551 5,00 2,16 0,46 0,31DURCHsCHnitt 10,1 8,1 9,5DeR sCHLeCHtesteLU0119626454 GiP investWorld - internat. Portfolio -2,2 -12,4 -11,2 31 5,00 4,33 -0,07 -0,24Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013CHRISTOPHER HART,Fondsmanager desRobeco Global PremiumEquities, profi tiert vonausgewählten Weltmarken.tured Equity und der Nordea 1 - Global StableEquity, die etwas niedrigere Renditen aufweisen.Der Grund liegt darin, dass beide Fondsstreng risikoadjustiert gemanagt <strong>werden</strong>. Siespielen ihre Stärke vornehmlich in fallendenMärkten aus, wo sie das Minus begrenzen undweniger Rendite abgeben – in Summe daherein Verlauf, der geringere Schwankungen aufweist.Da die Werte in der nebenstehendenTabelle nach der Sharpe Ratio (Ertrag/Risiko)gereiht sind, rangieren die beiden Fondsaufgrund der geringeren Schwankungsbreiteihrer Kurse daher auch in den Top Fünf. DerSiegerfonds, Robeco BP Global PremiumEqui ties, setzt auf ein breit gestreutes Portfoliovon globalen Unternehmen wie Henkel,Roche, Hyundai, oder auch auf große Bankenwie Citigroup und Wells Fargo.54 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OktObEr 2013


WIR GEHÖREN ZUR FAMILIE:WEIL WIR WISSEN,WAS SIE BEWEGT.Die HYPO NOE GRUPPE ist als Unternehmensfamilie das finanzielleKompetenzzentrum des Landes Niederösterreich. In den 29Geschäftsstellen der HYPO NOE Landesbank in Niederösterreichund Wien betreuen wir Familien in allen Geldangelegenheiten.Kompetent und individuell. Kunden und Institutionen auf LandeswieGemeindeebene rechnen mit den Spezialisten der HYPO NOEGRUPPE und zählen auf die langjährige Erfahrung der LeasingundFinanzierungsexperten. Unternehmen und öffentliche Handplanen mit der HYPO NOE GRUPPE, wenn es um maßgeschneiderteBau- und Finanzierungslösungen geht. Vom Plan bis <strong>zu</strong>mFacility Management liegt ihr Bauvorhaben hier in den richtigenHänden. Sicherheit, Kompetenz und Zukunft in Blau-Gelb.S E I T1 2 5JA H R E Nwww.hyponoe.at


geldanlage ° Die besten InvestmentfondsAKTIENFonds USA ° Konsolidierung durch US-Haushalts-StreitVontobel Fund US Value EquityFIAP Aktien USAISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenLU0035765741 Vontobel Fund US Value Equity 12,2 17,3 13,1 1.180 5,00 2,05 0,51 0,43LU0225737302 Morgan Stanley US Advantage 16,0 16,4 14,9 2.809 5,75 1,69 0,65 0,36IE00B19Z9P08 LM ClearBridge US Aggr. Growth 24,1 20,3 18,1 861 5,00 1,80 0,91 0,35IE00B53SZB19 iShares NASDAQ 100 UCITS ETF 12,0 19,1 – 198 0,00 0,33 0,36 0,34LU0353189680 Wells Fargo WW US All Cap Growth 14,6 22,2 19,2 1.157 5,00 1,81 0,47 0,33DURCHSCHNITT 12,9 14,3 12,7DER SCHLECHTESTELU0823440713 PARVEST Opportunities USA -17,0 -6,6 1,6 135 5,00 2,09 -0,39 -0,14Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013AKTIENFonds EUROZone ° Überwindung der Rezession trotz Sparen bei StaatsausgabenHenderson HF EurolandFIAP Aktien EurozoneISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenLU0011889846 Henderson HF Euroland 30,9 14,4 9,5 78 5,00 1,93 1,01 0,31LU0256840447 Allianz Euroland Equity Growth 9,6 11,6 15,3 817 5,00 1,84 0,33 0,24DE0009789842 Allianz Wachstum Euroland 10,0 10,3 14,0 206 5,00 1,80 0,34 0,20IE00B0M62V02 iShares EURO TM Gr. Large UCITS ETF 16,9 11,1 8,5 66 0,00 0,40 0,38 0,19DE0009779611 First Private Euro Aktien STAUFER 30,6 11,1 8,2 37 5,00 1,78 0,65 0,18DURCHSCHNITT 19,6 5,3 5,6DER SCHLECHTESTEAT0000A07QN9 s DoubleStock 19,3 -4,8 -4,2 3 5,00 2,55 0,32 -0,10Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013AKTIENFonds JAPAN ° Boom durch expansive ZentralbankpolitikUBAM IFDC Japan Opport. EquityFIAP Aktien Japan JPYISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenLU0306284893 UBAM IFDC Japan Opport. Equity 10,9 11,6 11,5 59 5,00 2,17 0,51 0,25IE0004767087 Comgest Growth Japan 24,2 9,9 7,7 10 4,00 1,78 0,61 0,23LU0011963674 Aberdeen Global - Japanese Equity 14,5 9,6 10,2 1.223 6,00 1,75 0,53 0,23LU0246474125 UNI-GLOBAL Equities Japan 10,4 7,9 7,7 212 4,00 1,50 0,44 0,21IE00B52MJD48 iShares Nikkei 225 UCITS ETF 24,7 9,4 – 51 0,00 0,48 0,63 0,20DURCHSCHNITT 23,9 8,5 8,0DER SCHLECHTESTEIE0000939706 Invesco Japanese Equity 18,7 0,8 -0,6 41 5,25 2,23 0,42 -0,01Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013AKTIENFonds WACHSTUMSMÄRKTE ° Druck durch Ab<strong>zu</strong>g von Geldern aus Emerging MarketsFirst State Global EM LeadersFIAP Aktien EM GlobalISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenGB0033873919 First State Global EM Leaders 1,6 8,4 16,2 4.936 4,00 1,58 0,16 0,15GB00B64TS881 First State Global EM Sustainability 4,1 8,3 – 329 4,00 1,81 0,22 0,13LU0160155395 Reyl (Lux) GF-EM Equities 7,4 9,0 – 1.279 5,00 2,71 0,24 0,13IE00B3MQTC12 Charlemagne Magna EM Div. 8,0 6,4 – 137 5,00 2,39 0,20 0,12LU0278937759 Aberdeen Global - EM Sm. Comp. 3,4 6,4 21,7 2.005 5,00 2,04 0,12 0,09DURCHSCHNITT - 1,7 - 1,0 - 10,7DER SCHLECHTESTEGB00B2R07G10 Neptune Emerging Markets -8,4 -7,4 7,8 20 5,00 2,11 -0,09 -0,17Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.201356 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Im Gespräch mit David Ganozzi, Fidelity ° <strong>GELD</strong>ANLAGEStabile Rendite – geringe VolatilitätDer Fondsmanager des Fidelity Patrimoine erklärt, wie er in noch immer turbulenten Börsenzeiten attraktiveErträge erwirtschaften will. Die aktive Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen – von Anleihenüber Aktien bis <strong>zu</strong> Rohstoffen – soll für langfristigen Mehrwert sorgen.Harald KolerusCREDIT: beigestellt<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Herr Ganozzi, beim FidelityPatrimoine Fonds steht Ihnen ein breitesAnlgeuniversum <strong>zu</strong>r Verfügung, können Siekurz Ihre Anlagestrategie skizzieren?DAVID GANOZZI: Es handelt sich um eine vermögensverwaltendeAnlagelösung, wobei sichder Fonds das Ziel gesteckt hat, über unterschiedlicheMarktphasen hinweg langfristigesKapitalwachstum bei moderatem Risiko <strong>zu</strong> erzielen.Wir verteilen dabei das Fondsvermögenflexibel auf defensive und dynamische Assetklassen.Zu den riskanteren Anlageformenzählen Aktien und Rohstoffe. Die konservativerenAssets setzen sich aus Bonds und Cash<strong>zu</strong>sammen. Für die breit diversifizierte strategischeAusrichtung haben wir eine eigeneBenchmark gebildet, die <strong>zu</strong> 30 Prozent aus Aktien,<strong>zu</strong> 50 Prozent aus Anleihen und <strong>zu</strong> jeweilszehn Prozent aus Rohstoffen und Cashbeständenbesteht. Je nach den Gegebenheiten desMarktes <strong>werden</strong> die jeweiligen Assetklassenaktiv unter- bzw. übergewichtet. So haben wir<strong>zu</strong>m Beispiel die Möglichkeit, die dynamischeAnlageklasse zwischen 0 und 60 Prozent desFondsvermögens <strong>zu</strong> gewichten – im Schnittsind es langfristig gesehen rund 40 Prozent.Derzeit sind wir für Aktien positiv eingestelltund bevor<strong>zu</strong>gen Unternehmensanleihen gegenüberGovernment Bonds.Wie erfolgt die Asset Allocation?Die strategische Aus richtung des Fonds basiertauf einer makroökonomischen Top-Down-Analyse, wobei wir auf quantitative Methodenund Werkzeuge <strong>zu</strong>rückgreifen. Wir wollen alsoherausfinden, in welcher Phase des Business-Cycles sich die Wirtschaft und die Finanzmärkteaktuell befinden. Bei einer Abkühlung habensich defensivere Anlageklassen wie Bonds undCash als erfolgreicher erwiesen; in Wachstumsphasenbieten dynamischere Assets wie ebenAktien oder Rohstoffe die besseren Chancen.Das Fondsmanagement legt also die Gewichtungder einzelnen Assetklassen fest, wobei einTeam von 19 Anlageexperten wiederum permanentdie Entwicklung der verschiedenenAnlageklassen beobachtet, analysiert und demFondsmanager beratend <strong>zu</strong>r Seite steht. DieAuswahl der einzelnen Titel innerhalb der Assetklassenberuht wiederum auf einer genauenFundamentalanalyse der Aktien, Anleihen,Commodity-Derivative etc.Welche Rendite strebt der Fidelity Patri moinenun an?Langfristig wollen wir einen jährlichen Ertragvon sechs Prozent erzielen, bei einer Volatilitätvon sechs Prozent. Wenn man bedenkt, dassAktien als historisch gesehen erfolgreichsteAnlageklasse einen Ertrag zwischen durchschnittlichsieben und acht Prozent abwerfen,bietet der Patrimoine ein sehr ansprechendesChancen-Risiko-Verhältnis.Wie sieht die Performance in der Praxis aus?Haben Sie Ihre Zielvorgaben bislang erfüllt?Heuer liegen wir seit Jahresbeginn mit vier Prozentim Plus. 2012 waren es zehn Prozent. ImJahr davor – der Fonds ist im März 2011 anden Start gegangen – durchlief er eine herausforderndePhase mit einem Minus von vierProzent. <strong>Was</strong> die Volatilität betrifft, liegen wirdurchgehend unter dem gesteckten Wert vonsechs Prozent. Wir befinden uns also auf einemguten Weg, die Zielvorgaben <strong>zu</strong> erfüllen bzw. <strong>zu</strong>übertreffen.Kommen wir auf die aktuelle Marktsituation<strong>zu</strong> sprechen, wie kommentieren Sie die Entscheidungder US-Notenbank Fed, das sogenannteTapering, also die Drosselung von Anleihenkäufen,auf<strong>zu</strong>schieben?David Ganozzi, Fondsmanager desFidelity PatrimoineDieser Schritt war für den Markt zweifellos eineÜberraschung, vor allem weil die Fed <strong>zu</strong>vorklar die Botschaft verkündet hat, das Taperingdurch<strong>zu</strong>führen. Außerdem sind die letztenökonomischen Daten aus den USA stark ausgefallen,was also Spielraum für eine Reduktionder Anleihenkäufe schaffen würde. Vielleichterfolgte die Entscheidung, das Tapering vorerstauf<strong>zu</strong>schieben, auch aus taktischen Überlegungen:Jederman wusste, dass es in den USA<strong>zu</strong> harten Diskussionen <strong>zu</strong>r Genehmigung desBudgets kommen würde. Natürlich konnteauch die Fed nicht wissen, dass der Streit eskalierenund <strong>zu</strong> einem Government-Shutdownführen würde. Aber möglicherweise wollte manim Vorfeld doch beruhigen und durch das Taperingkeine <strong>zu</strong>sätzlichen Spannungen am Marktverursachen.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 57


geldanlage ° Die besten InvestmentfondsGemischte Fonds Global Konservativ ° Anleihenportfolios mit ZusatzrenditeJulius Baer Strategy IncomeFIAP Mischfonds AnleihenISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenLU0099840034 Julius Baer Strategy Income 3,1 4,5 5,8 234 5,00 1,68 0,34 0,37LU0309482544 DWS Vermögensmandat-Defensiv 4,0 3,1 2,8 208 3,00 1,39 0,71 0,34AT0000801071 PIA - Komfort Invest traditionell 5,7 5,2 5,6 158 3,00 1,21 0,36 0,32AT0000809249 Allianz Invest Konservativ 5,2 5,2 6,3 40 3,00 0,99 0,36 0,32LU0093745825 DWS Concept ARTS Conservative 5,0 4,8 8,9 70 3,00 1,28 0,33 0,31DURCHSCHNITT 3,0 2,0 3,1DER SCHLECHTESTELU0425671327 INFINUS - Relaxed Fund 0,5 -1,8 – 28 3,50 3,21 0,02 -0,19Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013Gemischte Fonds Global Ausgewogen ° Zur Hälfte je in Anleihen und AktienKEPLER Vorsorge MixfondsFIAP Mischfonds AusgewogenISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenAT0000969787 KEPLER Vorsorge Mixfonds 12,8 8,3 8,5 43 3,00 1,28 0,80 0,39LU0099841354 Julius Baer Strategy Balanced 4,9 5,5 6,8 215 5,00 1,79 0,37 0,29AT0000802590 Apollo Selection Balanced 7,3 6,2 7,5 2 5,25 2,50 0,42 0,28AT0000810056 BAWAG PSK Mix Ausgewogen DF 5,7 5,2 6,1 55 3,00 1,83 0,41 0,28LU0432616737 Invesco Balanced Risk Allocation -0,1 6,5 – 3.867 5,25 1,69 -0,02 0,26DURCHSCHNITT 4,7 3,0 4,1DER SCHLECHTESTELU0425671673 INFINUS - Balanced Fund -1,9 -3,6 – 29 5,00 3,54 -0,13 -0,21Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013Gemischte Fonds Global Aktienorientiert ° Aktienportfolio mit SicherheitspolsterSpaengler Seilern Global TrustFIAP Mischfonds AktienISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenAT0000934583 Spaengler Seilern Global Trust 13,2 11,2 7,4 8 3,00 2,01 0,51 0,36LU0108179945 Julius Baer Strategy Growth 7,4 7,5 8,4 34 5,00 1,89 0,38 0,28LU0139792278 Sparinvest SICAV Procedo 13,5 7,9 8,8 213 2,00 1,71 0,52 0,22AT0000825500 KEPLER Mix Dynamisch 12,5 7,1 5,6 16 4,00 1,92 0,54 0,17AT0000801089 PIA - Komfort Invest dynamisch 5,5 6,2 6,3 177 3,50 1,93 0,27 0,22DURCHSCHNITT 7,7 3,9 5,1DER SCHLECHTESTEAT0000A05DK7 INVESTIS select 1,1 -4,0 0,8 2 5,00 4,01 0,04 -0,20Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.2013Gemischte Fonds Global Flexibel ° Vermögensverwaltung auch für kleine GeldbörsenNordea 1 - Stable ReturnFIAP Mischfonds FlexibelISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO1 J. 3 J. 5 J. (Mio.€) AA TER 1 J. 3 J.Die fünf BestenLU0227384020 Nordea 1 - Stable Return 4,7 5,8 6,4 649 5,00 1,92 0,35 0,37LU0319572730 BHF Flexible Allocation 6,3 9,1 8,9 324 5,00 1,72 0,37 0,35LU0068337210 Sarasin Global Return 6,0 5,1 5,0 81 5,00 1,60 0,44 0,34DE000A0X7541 Acatis - Gane Value Event Fonds 8,0 8,7 – 789 5,00 1,85 0,54 0,31AT0000809447 Schoellerbank Ethik Vorsorge 8,0 6,4 6,6 7 3,00 1,48 0,52 0,27DURCHSCHNITT 3,4 0,8 2,3DER SCHLECHTESTEAT0000673793 Macquarie Comfort Class -0,4 -0,1 1,0 4 4,00 0,60 -0,74 -0,71Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 07.10.201358 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Im Gespräch mit Cyrill Zimmermann, Adamant/Lacuna ° <strong>GELD</strong>ANLAGEGesundes PortfolioDer Healthcare-Markt bietet in sich eine Diversifikation. Während Pharmaunternehmen stabile Cashflowsliefern, wird der Biotech- und Medtech-Bereich durch Innovationen getrieben. Generikahersteller profitierenwiederum vom steigenden Massenmarkt. Allesamt agieren in einer kräftig wachsenden Branche.Mario Franzin<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Herr Zimmermann, Siesind auf die Analyse der Branchen Pharma,Biotech, Medtech und Generika spezialisiert.Fonds, die in diesen Branchen anlegen,zeigten in den vergangenen drei Jahren überproportionaleWertsteigerungen. Sehen Sie danoch Spielraum für weitere Zuwächse?CYRILL ZIMMERMANN: Die gute Performancein den vergangenen Jahren ist wenigerauf Spekulation <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen, sondern aufdie gute Entwicklung der Unternehmen. DieGewinne <strong>werden</strong> dabei von mehreren gesellschaftlichenEvolutionen getrieben, die auchweiterhin eine <strong>zu</strong>nehmende Nachfrage nachProdukten und Leistungen aus der Gesundheitsbranchenach sich ziehen.Versorgung. Der Bedarf nach dieser steigt wiederummit <strong>zu</strong>nehmendem Lebensalter, denndie Krankheitsrisiken nehmen <strong>zu</strong> – besondersHerzerkrankungen, maligne Tumore, orthopädischeund neurologische Erkrankungen.Überalterung ist einer der Faktoren...?In praktisch allen Ländern steigt der Anteilder älteren Menschen. Nach einer Schät<strong>zu</strong>ngder UN wird die Anzahl der über 60-jährigenMenschen bis 2050 weltweit auf zwei Milliardenansteigen und sich damit verdreifachen.Der Gründe liegen in der steigenden Lebensqualitätund in der besseren medizinischenLACUNA – ADAMANT GLOBALHEALTHCAREUngesunde Lebensumstände führen <strong>zu</strong> densogenannten Zivilisationskrankheiten. Merktman in den Entwicklungsländern hier bereitseine Zunahme?Ja, sogar relativ deutlich. Wir nennen die Ursacheden sogenannten „Lazy Lifestyle“: mehrFast Food und weniger Obst und Gemüse amSpeiseplan – und weniger Bewegung. Dasfördert Herz-Kreislauf- und metabolische Erkrankungen.In den USA liegt <strong>zu</strong>m Beispiel derAnteil der fettleibigen erwachsenen Menschenbereits bei 37 Prozent. Aber auch in Mexiko istdiese Quote bereits auf über 30 Prozent gestiegen.Österreich kommt da noch ganz gut weg.Hier stieg der Anteil der Fettleibigen seit 1990von acht auf knapp 15 Prozent. Unter anderemwird dadurch Diabetes <strong>zu</strong> einem weltweitenPhänomen. Alleine in China liegt die Anzahlder Diabeteskranken bei 114 Millionen Einwohnern.Viele Staaten müssen aufgrund der hohenVerschuldungen sparen – auch bei denGesundheitskosten. Drückt das nicht auf dieMargen der Pharma-, Biotech- und Medtech-Unternehmen?Die Gesundheitsindustrie steht immer ineinem Spannungsfeld zwischen Staat undMarkt. Es ist tatsächlich im Gesundheitsmarktein höheres Kostenbewusstsein entstanden.Die Pharmafirmen verhandeln heute in denSpitälern mit dem CFOs und nicht mehr mitden Ärzten. Aber wenn Sie in den einzelnenLändern die Gesundheitsausgaben in Prozentdes BIP ansehen, liegt diese Rate in denCyrill Zimmermann, Gründungspartner undCEO von Adamant Biomedical Investments.Fondsberater der Lacuna – Adamant GlobalHealthcare, Asia Pacific Health und BiotechUSA bei 17,6 Prozent, in den OECD-Staatenim Durchschnitt bei 9,5 Prozent, in Chinaund Indien erst bei 5,2 bzw. 3,9 Prozent – daist noch einiges an Wachstumspoten zial vorhanden.Auf der anderen Seite treiben dasKostenbewusstsein und auslaufende Patenteden Generikamarkt. Japan ist hier <strong>zu</strong>m Beispielsehr interessant, weil die derzeitigeDurchdringungsrate von Generika erst bei24 Prozent liegt. In den kommenden drei bisvier Jahren dürfte diese auf rund 40 Prozentsteigen.CHART: software-systems.at, FOTO: beigestelltUngebremst. Der globale Gesundheitsmarktzeigt einen stabilen AufwärtstrendUm auf die Eingangsfrage <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>kehren –den hohen Bewertungen der Biotech-Unternehmen...Einige Biotech-Unternehmen sind <strong>zu</strong>gegebenermaßenrelativ teuer. Wenn Sie dabei aberdie hohen Wachstumsraten berücksichtigen,sind die Bewertungen nicht <strong>zu</strong> hoch. Das KGVliegt bei durchschnittlich 21, die PEG-Ratioaber noch immer bei attraktiven 1,1.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 59


geldanlage ° Fonds-RoadshowFinanztrends für die Jahresend-RallyWo liegen die sicheren Häfen der Finanzwirtschaft? Fünf Fonds-Gesellschaften gaben sich Mitte September inverschiedenen österreichischen Städten ein Stelldichein. Hier präsentierten sie die besten Investmentstrategien,die mittel- bis langfristig attraktive Perspektiven erwarten lassen.Anatol EschelmüllerEine umfassende Zusammenschauattrak tiver Investment-Trends bot dieherbstliche Fonds-Roadshow, die von denAXA Investments Managers, Credit Suisse,DNB Asset Management, M&G Investmentsund der PEH Wertpapier AG initiiertworden war und in Wien ihren Abschlussfand. Karola Gröger, M&G Investments,wies in ihrer Einleitungsmoderation auf dieBedeutung der Diversifikation von Portfolioshin. In die gleiche Richtung ging die Argumentationvon Philipp Baar-Baarenfels,Direktor von AXA Investments, der OpenArchitecture als Gebot der Stunde sowieObjektivität in der Beratung verbunden mitder Verfolgung eines Best-in-Class-An-satzes ins Zentrum rückte. Den Boden derRealität nicht aus den Augen <strong>zu</strong> verlieren,das sah auch Thomas Lehr von Credit Suissein seinem Impuls-Referat als relevantesteQualität von Investoren an, die im Hinblickauf moderat steigende Zinsen, fallende Anleihenrenditen,jedoch bescheiden attraktiveAktiengewinne erwarten dürfen.PEH Wertpapier ° Vertrauen in EuropaGerhard Mittelbach präsentierte ein verhaltenoptimis tisches Gesamtbild: „Es ist richtig, dassEuropa und die USA aktuell wirtschaftlich anziehen,jedoch hängt die Rückkehr <strong>zu</strong> einemgesunden und ausgeglichenen Wachstumstark von den Entscheidungen und Entwicklungenin der Politik ab.“Betrachtet man beispielsweise die Schuldenentwicklungin Europa, so zeigt sich ein rechtuneinheitliches Bild. Tatsache ist jedoch, dassdas Vertrauen von Industrie, Verbrauchern, demBaugewerbe sowie des Einzelhandels in derEU im Steigen begriffen ist. In China verbessertsich die Konjunktur wieder, der Konsum steigt.Eine weitere Tatsache ist, dass bei Aktien vieleIndikatoren auf einen langfristigen Aufwärtstrendhindeuten. Das dokumentiert aktuellauch die Entwicklung des PEH Trust W&P EuropeBalanced, der in europäische Blue Chips,ausgewählte Small- und Mid Caps sowie in europäischeStaats- und Unternehmensanleihenmit guter bis sehr guter Qualität investiert. Dieserauf Absolute Return ausgerichtete Strategiefondszählt im Peer Group-Vergleich <strong>zu</strong> denTop-Performern und weist eine annualisierteRendite von knapp 8,5 Prozent aus.„Wir <strong>werden</strong>mit einemniedrigen ZinsniveauundInflationsratenvon 6,5 bis 7Prozent lebenlernen müssen”Gerhard Mittelbach, Executive Director,PEH Wertpapier AGDer amerikanische Traum ° AXA Investment„An den USAkommt maneinfach nichtvorbei, denndie NYSE hatsich wieder <strong>zu</strong>einem Tummelplatzder Top-Aktiengesellschaften der Weltentwickelt.”Philipp Baar-Baarenfels, Director,AXA Investment Managers DeutschlandDas kommende Jahr wird eine Renaissanceder Aktienmärkte bringen. Aktuell sind Aktienin den Portfolios – vor allem der großen Versicherungsgesellschaften– unterrepräsentiert.Hier besteht Handlungsbedarf, europäischeUnternehmen sollten einen Blick überden Großen Teich werfen, denn amerikanischeAktien haben europäischen Märkten einigesvoraus. <strong>Was</strong> läuft in den USA anders als beiuns? Da ist an erster Stelle die Restrukturierungdes Bankensektors <strong>zu</strong> nennen. Eine Erholungweist auch der US-Immobilienmarkt auf,der 2007/08 eine Blasenbildung erlebte undsich 2013 weitgehend stabilisiert restrukturiertpräsentiert. Darüber hinaus gewinnt dieRohstoffförderung (Shale-Gas, Öl) in den USAan Bedeutung und wird bis 2020 und darüberhinaus einen wesentlichen Beitrag <strong>zu</strong>m BIPleisten. Nicht unerwähnt dürfen die Re-Industrialisierungdes Südens der USA sowie die geplanteUmset<strong>zu</strong>ng großer Infrastrukturprojektebleiben, die bedeutende Impulse setzen <strong>werden</strong>.Mit dem AXA Rosenberg US Enhanced IndexEquity Alpha Fund steht dem Investor einperformancestarkes Instrument <strong>zu</strong>r Partizipationam US-Aktienmarkt <strong>zu</strong>r Verfügung.Credits: beigestellt60 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Fonds-Roadshow ° geldanlageDNB Asset Management S.A. ° Technologie-Aktien bringen Elan ins PortfolioBetrachtet man das Portfolio des DNB TechnologyFund, das auf Sicht von fünf Jahren miteiner durchschnittlichen jährlichen Performancevon 20,7 Prozent an der Spitze seinerVergleichsgruppe liegt, so konnte diese bisherein Plus von 28,7 Prozent verzeichnen – 13,7Prozent mehr als die Benchmark. Das Portfolioumfasst rund 45 Gesellschaften, mit denen dasrepräsentative Sample langfristig relevanterTechnologietrends abgedeckt wird. Das Portfoliodeckt Themen wie Web-TV, Smartphonesgenauso ab wie den Bereich der Mobile Paymentsoder die Transformation von Offline- <strong>zu</strong>Online-Medien. Eines der bilanztechnischenSelektionskriterien ist ein relativ niedriges KGV,das im Durchschnitt bei 12,5 Prozent liegt. Soerklärt sich der Umstand, dass eine Aktie wieSamsung mit einem bereinigten KGV von 6 indiesem Portfolio <strong>zu</strong> finden ist. Vor dem Szenarioeines aufnahmebereiten Marktes, wie ihnChina mit 700 Millionen kaufwilligen Konsumentendarstellt, spricht mehr als ein guterGrund für den Erfolg dieser Strategie. Auchin den übrigen Teilen der Welt <strong>werden</strong> die erforderlichenProduktivitätssteigerungen denTechnologiesektor beflügeln.„Ein besonderesAugenmerksollteman im Anleihenbereichaufdie dänischeKrone legen.”Mike Judith,Country Head Austria, Vice President,DNB Asset ManagementAnleihennahe Märkte ungebrochen gefragt ° m&g„Die sicherenInvestment-Häfen dieserWelt sind rargeworden.Daher sollteman ein ,Schiff’des jeweiligenPortfolios im Anleihensegmentverankern.”Markus Peters, Fondsmanager,M&G Global Real Estate Securities FundFinger weg von Anleihen, heißt es aktuell häufig,doch das ist nur ein momentaner Trend,meint Peters und verweist auf die Tatsache,dass im Anleihensektor seit 1994 schon zehnsignifikante Zinsanstiege <strong>zu</strong> verzeichnen waren,bei denen man – umsichtig investiert – jeweilssatte Renditen einfahren konnte.In den USA sind derzeit für Ende 2014/Anfang2015 Zinserhöhungen eingepreist – wieweit das der US-Wirtschaft frommt, sei dahingestellt.Vergleichbare Schritte sind – vertrautman den Notenbank-Chefs – aktuell nicht geplant.Mit dem M&G Gobal Macro Bond Fundkann der Investor weltweit an Investmentgrade-,Hochzins- und Staatsanleihen partizipieren,die Fondsmanager Jim Leaviss fürattraktiv hält. Er hat darüber hinaus die Möglichkeit,raschen Zinsanstiegen mittels negativerDurationspositionierung des Portfolios <strong>zu</strong>begegnen und weiters positive Beiträge überein aktives Währungsmanagement <strong>zu</strong> generieren.Der M&G Short Dated Coporate Bond Fundinvestiert vorwiegend in Unternehmensanleihenbester Bonität (Investment Grade) mitkurzen Laufzeiten. Dadurch wird speziell fürein bis drei Jahre das Zinsrisiko minimiert.Credit Suisse ° Emerging Markets, die Dynamos der WeltwirtschaftNicht alle Länder der Emerging Markets sindgleich stark entwickelt. Fest steht, dass insbesondereAsien ein Innovationszentrum erstenRanges ist, dessen Wertschöpfung – mandenke beispielsweise an Autoreifen des koreanischenHerstellers Hankook – für die Entwicklungder Weltwirtschaft maßgebend ist.Das BIP der Schwellenländer dürfte auch inden nächsten Jahren stärker wachsen als jenesder klassischen Industrieländer. Aufgrunddes Wirtschaftswachstums begeben viele GesellschaftenUnternehmensanleihen in USD,wodurch deren produktive Kapazitäten vergrö­ßert <strong>werden</strong>. Staatsanleihen dagegen <strong>werden</strong>vermehrt in lokalen Währungen emittiert. Dasdurchschnittliche Rating hat sich in den letztenJahren konstant erhöht. Gleichzeitig sindUnternehmensanleihen der Emerging Marketsaktuell so günstig wie schon lange nicht mehr,was unter anderem an den ansteigenden US-Renditen bei gleichzeitigem Anstieg der Zinsdifferenzenfür Kredite liegt. Mit dem CS (Lux)Emerging Market Corporate Bond Fund stehtdem Investor ein Produkt <strong>zu</strong>r Verfügung, dessenBruttowertentwicklung in Euro in den letztendrei Jahren bei 21,25 Prozent lag.„Die EmergingMarkets sindattraktiver undim Bewusstseinder institutionellenAnlegerpräsenter als je<strong>zu</strong>vor.”Ralph Geiger, Fixed Income Specialist,Credit SuisseOktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 61


AKTIEN PanoramaLEXIKONEMPIRE STATE BUILDINGIPO. Rund 19 Monate lang hatten dieMehrheitseigentümer des Empire StateBuilding – die Familie Malkin beziehungsweisederen Holding – für denAnfang Oktober erfolgten Börsegang„ihres“ Wolkenkratzers <strong>zu</strong> kämpfen. ImEndeffekt hat es also länger gedauert,das traditionsreiche Hochhaus gegenden Willen der restlichen Aktionäre andie Börse <strong>zu</strong> bringen, als es <strong>zu</strong> bauen.In der Rekordzeit von lediglich 18 Monatenwar der 381 Meter (443 Meterinklusive Antennenmast) hohe Turm inMidtown Manhattan Anfang der 30erJahre des vergangenen Jahrhundertserrichtet worden. Die Eröffnung desNew Yorker Wahrzeichens fand am 1.Mai 1931 statt und versetzte die Weltöffentlichkeitin Staunen. Nie <strong>zu</strong>vor warein dermaßen imposanter Tower gebautworden. – Und das sollte auch über 40 Jahre lang, genauer gesagtbis 1972, so bleiben. Erst in diesem Jahr wurde der markante Wolkenkratzervom Nordturm des später <strong>zu</strong> trauriger Berühmtheit gelangten WorldTrade Center als höchstes Gebäude der Welt abgelöst. Das nunmehr imRahmen eines insgesamt 18 Gebäude umfassenden REIT-Pakets an derWall Street notierte Hochhaus wird heut<strong>zu</strong>tage hauptsächlich gewerblichund touristisch genutzt.„Auf diesem Marktunseres Wettbewerbers denDurchbruch <strong>zu</strong> schaffen, wareines unserer wichtigsten Ziele.“Airbus-Boss FabriceBregier freut sich überdie Bestellung von 31Großraumfl ugzeugen desTyps A350 durch JapanAirlines. Auf dem hartumkämpften japanischenLuftfahrtmarkt hatte Airbus bislang gegenseinen amerikanischen Konkurrenten Boeing„nichts <strong>zu</strong> melden“. Dieser Bann dürfte somitendgültig gebrochen sein.STUDIE DES MONATSAM BODEN. Ganze 58 Prozent der deutschen Privatinvestoren sind derMeinung, dass Managern von börsenotierten Unternehmen persönlicheVorteile wichtiger wären als eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung.Ob <strong>zu</strong> Recht oder <strong>zu</strong> Unrecht sei dahingestellt. Fakt ist jedoch, dasImage der Unternehmenslenker in unserem Nachbarland – wahrscheinlichaber nicht nur dort – ist am Boden, wie eine kürzlich veröffentlichte,von Union Investment beauftragte Erhebung zeigt. Die Mehrzahl der Studienteilnehmersieht jedoch nicht nur die Manager und Unternehmenselbst in der Pfl icht: 87 Prozent der 500 Befragten erwarten sich von Großinvestoren,wie etwa Versicherungen und Fondsgesellschaften, dass dieseMissstände im Corporate Governance Bereich von Aktiengesellschaftenaktiv ansprechen.STARKE WORTE ´´„Wir bekennen uns <strong>zu</strong>r Börse.Die Porr ist gut aufgestelltund (...) nachhaltigunternehmerisch geführt.“MANAGER-REPUTATIONPorr-Chef Karl-HeinzStrauss kündigt in einemInterview mit der KleinenZeitung eine Kapitalerhöhungdes Baukonzerns fürdas Jahr 2014, spätestens2015 an. Nach selbiger<strong>werden</strong> Strauss und sein GeschäftspartnerKlaus Ortner mindestens 51 Prozent am Unternehmenhalten.INTERESSENKONFLIKTEIGENHANDEL. Laut einer aktuellen Studiegereichen die Eigenhandels-Aktivitäten vonBanken ihren Kunden eher <strong>zu</strong>m Nachteil als<strong>zu</strong>m Vorteil. – Ganz trivial gesagt, verscherbelnviele Institute genau jene Aktien an ihre Anleger,die sie selbst unbedingt los<strong>werden</strong> möchten.Laut Falko Fecht, einem der drei Studienautoren,sei diese Praktik für die Banken insbesondereein „preisschonender“ Weg, ungeliebte Papierean der Börse vorbei ab<strong>zu</strong>geben. „Ob dasüber Anlageempfehlungen geschieht, ob esder Kundenberater ist oder der Portfoliomanager,das können wir nicht beobachten“, räumtder Professor für Finanzwirtschaft an der FrankfurtSchool of Finance and Management jedochein. Die unter Einbeziehung von Daten aus denJahren 2005 bis 2009 durchgeführte Erhebungförderte <strong>zu</strong>tage, dass Kunden von Banken, dieüber einen Eigenhandel verfügen, mit ihremAktienportfolio eine signifi kant schlechtere Renditeerwirtschaften als Kunden von Banken ohneEigenhandel.CREDITS: Shutterstock, Aurbus, Porr62 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


Stabile Erträge mit den bestenAnleihenfondsDie Geldmarktpolitik der Notenbanken beeinflussen derzeit stark die Rentenmärkte.Eine Blasenbildung bei bestimmten Anleihen ist durchaus vorstellbar. Sollte man jetztnoch auf Unternehmensanleihen ausweichen, oder auf Bonds von Emerging Markets?Wie verhindert man am besten Kursverluste bei den <strong>zu</strong> erwartenden Zinsanstiegen?Die Vortragsreihe „Anleihenfonds“ im Rahmen des Institutional Investors Congressesbietet Ihnen die Möglichkeit, sich über die wahrscheinlichsten Szenarien und diesich daraus ergebende günstigste Anlagepolitik <strong>zu</strong> informieren.Aquila Capital Advisors GmbHRobuste Anleiheportfolios in Zeiten steigender ZinsenDr. Torsten von Bartenwerffer, Fondsmanager des AC Risk Parity Bond FundDekaBank Deutsche GirozentraleAnleihen besser als Ihr Ruf!Dr. Paul Varga, Leiter Repräsentanz Österreich und CEE, DekaBank Deutsche GirozentraleFisch Asset Management AGMit Wandelanleihen aus der ZinsfalleUte Heyward, CAIA, Portfolio Managerin, Fisch Asset Management AG23. OKTOBER 2013Empfang: 8:30 bis 9:00 UhrVorträge: 9:00 bis ca. 13:00 Uhranschließend MittagsbuffetOrt der VeranstaltungHaus der IndustrieSchwarzenbergplatz 4, 1030 Wien„Ludwig Urban – Saal“Zielgruppen/GästeFondsmanager, Dachfondsmanager,Vermögensverwalter, Versicherungen,WPDL-Unternehmen, Pensionskassen,CFOs, Private Banker,Kundenbetreuer von Banken, etc.Raiffeisen Capital ManagementBondallokation in volatilen MärktenMag. Hans Rapatz, Senior Product Manager, Raiffeisen Kapitalanlage GmbHUniversal-Investment GmbHAnleihen aus Schwellenländern – „The Next Generation“Søren Rump, Mitgründer und CEO des dänischen Investmenthauses Global EvolutionVeranstalterJa, ich melde mich <strong>zu</strong>r kostenlosen Teilnahme an der VeranstaltungInstitutional Investors Congress am 23. Oktober 2013im Haus der Industrie an.4profit Verlag GmbHRotenturmstraße 12/1, 1010 WienT: +43 1 997 17 97 0bitte um Antwort per E-Mails.jovic@geld-magazin.atTitel, Vor- und ZunameFirmaPositionStraßePLZ, OrtTelefonE-MailFAXAnatol Eschelmüllera.eschelmueller @ geld-magazin.atT: +43 1 997 17 97 21Snezana Jovics.jovic @ geld-magazin.at+43 1 997 17 97 12DatumUnterschrift


<strong>GELD</strong>ANLAGE ° WikifolioHappy Birthday!Die Social Trading-Plattform startete am 1. August 2012 in Deutschland, im April dieses Jahres in Österreich.Seither wurden rund 60 Millionen Euro in sogenannte Wikifolios investiert. Die besten Portfolios liegen mitmehr als 100 Prozent im Plus. Insgesamt generierte das Start-up bereits 800 Millionen Euro an Umsatz.Mario FranzinErfahrene Trader können auf der Online-Trading-Plattform Wikifolio eigenePortfolios erstellen und ihre Anlagestrategieaus einem Pool von 3.000 Aktien und ETFswählen. Jeder ihrer einzelnen Trades wird <strong>zu</strong>dem jeweils aktuellen Börsenkurs durchgeführtund die Handelsergebnisse in Echtzeitveröffentlicht. Damit <strong>werden</strong> die Portfolios,von denen es mittlerweile rund 3.000 gibt,absolut transparent geführt. „Wenn mindestenszehn Leute aus der Community ein entsprechendesWiki folio gut finden und eskaufen würden, machen wir es via Zertifikatinvestibel“, so Geschäftsführer AndreasKern. Ab diesem Zeitpunkt kann jeder amErfolg des Traders teilnehmen. Das Geldwird entsprechend seiner Trades via BörsenbrokerLang & Schwarz exakt mitinvestiert.Pro Jahr fallen dann 0,95 Prozent Zertifikategebühran, der Trader bekommt – vondiesem vorher definiert – zwischen fünf und30 Prozent Performance-Fee, die er sich mitWikifolio teilt.DIE BESTEN PORTFOLIOS LIEGENÜBER 100 PROZENT IM PLUSAlle drei nebenstehenden Portfoliosweisen eine Historie von mehr als einemJahr auf. Dabei liegt das Wikifolio „MomentumTrading -spekulativ-“ mit gut 113 Prozentim Plus. Trader Markus Strauch verwaltetmit seiner Long/Short-Strategie indirektbereits ein Volumen von 5,3 Millionen Euro.Wie am Kursverlauf ab<strong>zu</strong>lesen ist, konntenauch Anleger, die später auf den fahrendenZug aufgesprungen sind, ordentlich mitverdienen.Auf Platz zwei liegt das Wikifolio„Antizyklische Chancen“ von Ralph Werner,das zwar knapp unter 100 Prozent liegt, jedocheine geringerere Volatilität aufweist.° PLATZ 1: „MOMENTUM TRADING -SPEKULATIV-“° PLATZ 2: „ANTIZYKLISCHE CHANCEN“° PLATZ 3: „RELATIVE STÄRKE“ISINDE000LS9AAD9Strategie Aktienindizes Long/Short nach MomentumManagerMarkus StrauchErstellungsdatum des Portfolios 29.05.2012Erst-Emission des Zertifikates 06.07.2012Zertifikate-Gebühr (p.a.) 0,95 %Performance-Fee (HWM) 25,0 %Performance seit Start (inkl. Gebühren) 113,3 %Performance 1 Monat (inkl. Gebühren) 2,5 %Maximaler Verlust (bisher) 9,1 %Zertifikate-Volumen5,27 Mio.€Quelle: wikifolio, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 11. Oktober 2013ISINDE000LS9ACZ8Strategie Systematisch Kursunter- und -übertreibungen nützenManagerRalph WernerErstellungsdatum des Portfolios 16.05.2012Erst-Emission des Zertifikates 17.07.2012Zertifikate-Gebühr (p.a.) 0,95 %Performance-Fee (HWM) 10,0 %Performance seit Start (inkl. Gebühren) 97,2 %Performance 1 Monat (inkl. Gebühren) 4,4 %Maximaler Verlust (bisher) 12,1 %Zertifikate-Volumen6,09 Mio.€Quelle: wikifolio, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 11. Oktober 2013ISINDE000LS9AAS7Strategie Momentum-Strategie mit deutschen AktienManager-PseudonymTraderLadyErstellungsdatum des Portfolios 16.06.2012Erst-Emission des Zertifikates 22.08.2012Zertifikate-Gebühr (p.a.) 0,95 %Performance-Fee (HWM) 5,0 %Performance seit Start (inkl. Gebühren) 43,3 %Performance 1 Monat (inkl. Gebühren) 5,3 %Maximaler Verlust (bisher) 8,0 %Zertifikate-Volumen0,35 Mio.€Quelle: wikifolio, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 11. Oktober 201364 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


SEMINAR-TIPPSBankrecht 2013/2014Relevante Neuerungen und Vorgabenfür Kreditinstitute auf europäischerund nationaler Ebene.EBA-BTS und Guidelines; Bankenunion; Neue EU-Richtlinienvorschläge(z.B. MCD, PSD II, etc.); Crisis Management:BIRG, BRRD; BASEL III, CRR, CRD IV; FMA-RS undMS: Fit & Proper, Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkredite;u.v.a.m.24.10.2013, WienWikifolio ° AKTIENBASEL IIIDer Countdown <strong>zu</strong>m 1.1.2014!Relevante Inhalte und nationaleUmset<strong>zu</strong>ng (CRR, CRD IV, BWG, EBA)Spezialseminar <strong>zu</strong> allen Themen wie Aufsicht, Regulierungsschrittenund insbes. Auswirkungen auf dieBanken in Österreich: z.B. Eigenmittel, Liquidität,Leverage Ratio, Großkredite, Meldewesen, Offenlegung,Vergütung, u.v.a.m.7.11.2013, WienQuellensteuertagEinzigartiger Kompaktkurs <strong>zu</strong>r Besteuerungvon Kapitalvermögen im PrivatundBetriebsvermögen.Alles <strong>zu</strong>r KESt alt – neu, Besonderheiten;Differenzierung nach Produkten u. Investoren;inklusive internationaler Themen:FTT, FATCA und QI13.11.2013, WienWAG-Tag – Update!Die neuesten Entwicklungen <strong>zu</strong>rWertpapieraufsicht in Österreich.WAG 2007- und MiFID-Weiterentwicklung kompakt,verschiedene Blickwinkel mit aktuellem Praxisbe<strong>zu</strong>g!Europ. Regelwerke, Novellen, Guidelines und Rundschreiben;Abgren<strong>zu</strong>ngsfragen <strong>zu</strong>m AIFMG; Compliance-Herausforderungenin Kreditinstituten, u.v.a.m.21.11.2013, WienNEU: IT-Sicherheit und Datenschutz in der Finanzdienstleistung! 27.11.2013Infos und Anmeldung: Dr. Elisabeth Buschek-Haunschmidt: +43 (1) 713 53 34 DW 21, www.finanzverlag.at, office@finanzverlag.atInserat-GM-Herbst 2013-4+1.indd 1 27.09.2013 18:45:13Seit 11 Jahren die führende Plattformfür Wertpapier-Spezialisten!Business Circle Jahresforum28./29. November 2013, Courtyard Vienna MesseWertpapierforumPLENARREFERENTENStefanBruckbauerUniCredit BankAustriaAndreasGottschlingErste GroupBank AGWolfgangNolzBM fürFinanzenGerald ReschFinanzmarktaufsichtRudolfTaschnerTU WienProgramm anfordern unter www.businesscircle.at, temmer@businesscircle.at, Tel: +43 / 1 / 522 58 20-12InvescoPerpetual,Henley-on-ThamesHeiko ThiemeAmericanHeritageManagementCorp., New YorkWP13_185x123_<strong>GELD</strong><strong>Magazin</strong>2.indd 1 17.09.2013 17:01:20


aktien ° Börsen Internationalusa ° Leichter SchwächeanfallPolitische Blockade. Kurz vor dem Blackout bei den US-Regierungsbehörden kamennoch Fundamentaldaten herein, die den zerstrittenen US-Politikern <strong>zu</strong>r Warnung dienensollten. So wurden im September viel weniger neue Stellen geschaffen als erwartet. Nochschlimmer: Die Daten für Juli und August wurden nachträglich nach unten revidiert. Auf Quartalsbasiswurden nur 162.000 neue private Stellen geschaffen, nach 220.000 Stellen imStartquartal 2013. Auch der Ausblick ist eher trübe. Kein Wunder, wenn große US-Konzernemit hohem Anteil an öffentlichen Aufträgen ihre Fertigung drosseln müssen. Auch die neueQuartalsberichtssaison wirft dunkle Schatten voraus. So sind die Gewinnschät<strong>zu</strong>ngen fürdie S&P 500-Unternehmen seit Ende Juli von acht auf vier Prozent Zuwachs halbiert worden.Vor allem die Gewinne der Banken fallen. Dafür sind lasche Umsätze im Eigenhandelund hohe Rechtskosten verantwortlich. Zwar istes bereits das 18. Mal seit 1976, dass die US- S&P 500Wirtschaft teilweise <strong>zu</strong>m Erliegen kommt, weilsich Demokraten und Republikaner nicht einigenkönnen. Bisher dauerte dieser Zustand3000jedoch kaum länger als zwei Wochen. Diesmalkönnte es schwieriger <strong>werden</strong>. Scheitern2500die Verhandlungen, dann drohen den USA dieZahlungsunfähigkeit, rasante Zinsanstiege und 2000schwere Verluste in der Realwirtschaft, die ihreschwerste Rezession seit der Finanzkrise erleidenkönnte, als auch an den Börsen.1500(wr)2010 2011 2012 2013Im Korrekturmodus ° Der S&P 500 Indexkonnte die Marke von 1.700 Punkten nicht halten undsteuerte die nächste Unterstüt<strong>zu</strong>ng bei 1.650 Punkten an.Hält diese nicht, droht ein Absturz auf 1.580 Punkte unddie nach unten gerichtete Flagge würde durchbrochen.China ° Hoffnung auf nächsten WachstumsschubNervöses Hin und Her. Der MSCIChina Index ist seit seinem Tief Ende Juni Hang Sengwieder um 15 Prozent gestiegen. Es gab verschiedeneZeichen einer Konjunkturerholung.24000So verbesserte sich die Industrieproduktion22000nach mehreren Schwächemonaten. Der Anstiegder Einkaufsmanagerindizes erhöhte die 20000Zuversicht im Markt. Einige Analysten erhöhten18000ihre Wachstumsprognosen für das zweite Halbjahrvon 7,3 auf 7,6 bis 7,7 Prozent. Allerdings16000ist auch mit einigem Gegenwind von den asiatischenMärkten <strong>zu</strong> rechnen. Die schwachenWährungen von Thailand, Indonesien und Indienbelasten die chinesischen Exporte. Der aktuelle chinesische Einkaufsmanagerindexzeigte zwar einen minimalen Zuwachs, er konnte aber immerhin die wichtige Scheidemarkevon 50 Punkten halten. Eine so starke Abweichung zwischen den vorläufigen und endgültigenDaten ist ungewöhnlich. Nach Einschät<strong>zu</strong>ng von Experten deutet dies darauf hin, dass sich dieAktivitäten in der Industrie in den letzten zehn Tagen im September deutlich abgeschwächt haben.Und in weiterer Zukunft dürfte es für die chinesische Führung immer schwieriger <strong>werden</strong>,ein Wachstum von über sieben Prozent <strong>zu</strong> erreichen – vor allem deshalb, da die Leistungsbilanzüberschüssesukzessive abnehmen <strong>werden</strong>. Der Übergang vom exportgetriebenen <strong>zu</strong>mbinnenkonsumgetriebenen Wachstum birgt somit erhebliche Risiken. (wr)2010 2011 2012 2013leichte erholung ° Der HongkongerAktienindex konnte im September weiter steigen und dieMarke von 23.000 Punkten knacken. Allerdings befindetsich hier als Widerstand die obere Abwärtstrendlinie. DerSprung darüber dürfte nicht im ersten Anlauf gelingen.creditS: Lipper66 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Börsen International ° AKTIENeuropa ° Erholung schaumgebremstjahreshoch ° Der Euro Stoxx 50 konnte denWiderstand bei 2.750 Punkten ein weiteres Mal überspringen.Nach dem Anstieg auch über 2.800 Punkte erreichteer ein mehrjähriges Hoch bei 2.930 Punkten. Die 3.000Punkte sind <strong>zu</strong>mindest noch drin.kein klares bild. Die jüngsten Fundamentaldaten der Eurozone sind nicht parallel weiterangestiegen. Die Einkaufsmanagerindizes entwickelten sich im September uneinheitlich.Der Index für das Produzierende Gewerbe sank auf 51,1 Punkte. Der Einkaufsmanagerindexfür den Dienstleistungssektor erreichte im selben Monat mit 52,1 Punkten das höchste Niveauseit Juni 2011. Besonders erfreulich: Die Kauflaune der deutschen Verbraucher hat sichweiter verbessert. Der GfK-Konsumklimaindex für Oktober erreichte mit 7,1 Punkten sogardas höchste Niveau seit September 2007. Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartungenstiegen deutlich. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg auf 107,7 Punkte (August: 107,5 Punkte).Wichtig dabei: Auch in einigen Peripheriestaaten kamen recht gute Daten herein – so z.B. dasInvestitionsklima und die Konsumstimmung in Frankreich. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozonehat sich im September weiter aufgehelltEuro Stoxx 50und erreicht bei den Kennzahlen den höchstenStand seit zwei Jahren. Auch hier fielen Frankreich,Spanien und Italien positiv auf. In Italien3000stieg die Unternehmensstimmung auf denhöchsten Stand seit August 2011. Doch das Risikoschläft nicht. Der Streit in Italien um die2500Erhöhung der Mehrwertsteuer und Ex-PremierSilvio Berlusconi brachten die Risikoaufschlägeauf Italobonds wieder <strong>zu</strong>m Steigen. Die2000Eurokrise kann ganz schnell <strong>zu</strong>rück an die Spitzeder Agenda kommen. 2010 2011 2012 2013(wr)japan ° Wann kommt der „dritte Pfeil“?Sinkende Volatilität ° Der Nikkei Indexberuhigte sich in den letzten Wochen und läuft offenbarin eine große Dreiecksformation hinein. Nach oben bildendie 15.200 Punkte den Widerstand, nach unten die13.000 Punkte die Unterstüt<strong>zu</strong>ng.Gebremste Reformfreude. DieNikkei 22516000neue Wirtschaftspolitik der Regierung vonShinzo Abe ist bisher über eine massive Geldinfusionund die Schwächung des Yen nicht14000hinausgekommen. Der „dritte Pfeil“ fehlt noch– nämlich grundlegende Strukturreformen.12000100008000Manche Japan-Investoren befürchten sogar einenCrash von Konjunktur und Börsen, wenn diemassiven Anleihenkaufprogramme nicht bald<strong>zu</strong>rückgefahren und die Reformen in Angriff2010 2011 2012 2013genommen <strong>werden</strong>. Viele japanische Großkonzernewarten schon lange auf Reformen, die esihnen ermöglichen würden, ihr überschüssigesPersonal ab<strong>zu</strong>bauen. Denn so mancher Exportwert konnte vom schwachen Yen weit wenigerprofitieren als erwartet. Sollte das Inflationsziel von zwei Prozent tatsächlich erreicht <strong>werden</strong>,könnten die Anleihenzinsen von 0,8 auf vier Prozent explodieren. Irgendwann wird die Regierungden eigenen Bondmarkt nicht mehr manipulieren können – umso bedenklicher, da dieHälfte von Japans Schulden innerhalb der nächsten drei Jahre fällig <strong>werden</strong>. Auch wenn einsolches Szenario erst 2015 eintreten könnte, sollten sich Investoren schon jetzt dafür rüsten,indem sie einen Bogen um Finanzwerte und Immobilien machen. Und der erwartete Konsumboomkönnte ausbleiben, wenn die Importpreise infolge des niedrigeren Yen steigen. DieVerbrauchssteuer von derzeit fünf Prozent wird sicherlich ansteigen. (wr)Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 67


aktien ° AnlagetippsDer Börsenaufschwung geht weiter<strong>Was</strong> lange erhofft und von einigen Crash-Propheten als gefährlicher Optimismus bezeichnet wurde, istwahr geworden. Die Eurozone ist aus der rezessiven Phase herausgetreten. Damit haben die Finanzmärktedie eigentlich schwachen Börsenmonate hinter sich gelassen.Wolfgang RegnerDie Börsenbären müssen wieder einmalihre Wunden lecken und für ihreIgnoranz büßen. Kursabstürze gibt es ebennur recht selten und sicher nicht dann,wenn es die Crash-Gurus von den Dächernpfeifen. Auch das heiß diskutierte „Hindenburg-Omen“hätte eigentlich für einen mittelstarkenCrash sorgen sollen. Doch wennman sich die letzten zehn Jahre ansieht,dann hat sich dieser eher komplexe Börsenindikatorbestenfalls einmal (2007/08) bewahrheitet,ist aber sechs Mal völlig danebengelegen.Wer also nach diesem Indikatoran der Börse taktierte, hat sehr viel Geldverloren bzw. Renditen verpasst. Viel sprichtdafür, dass es auch diesmal wieder nichtsmit der Katastrophe wird. Da<strong>zu</strong> sind diefundamentalen Konjunkturindikatoren geradeim Kriseneuropa <strong>zu</strong> stark ausgefallen.Vor allem die vorlaufenden Sentiment-Indikatorenwie der ZEW-Indikator der Finanzexpertenoder der Ifo-Geschäftsklimaindexder deutschen Unternehmen überraschtenpositiv. Doch auch in den Periphe­riestaaten, die mit der Schuldenkrise nachwie vor <strong>zu</strong> kämpfen haben, gab es Signaleder Hoffnung. So etwa das bessere Konsumklimain Frankreich oder die bessere Stimmungder Privatunternehmer in Spanienund Italien. Die Wirtschaftserholung derUSA, die naturgemäß mit dem Rückenwindaus dem Shale-Gas-Boom vonstatten ging,hat nun auch Europa erreicht und das ganzohne Schiefergas. Die administrativen, organisatorischenund auch regulativen HerkulesaufgabenEuropas <strong>werden</strong> mehr undmehr gelöst bzw. entscheidend angegangen– <strong>zu</strong>letzt etwa bei der EU-Bankenunion.Natürlich können auch wieder enttäuschendeDaten hereinkommen, die Ängste vor einerwieder einmal drohenden Paralyse derUSA, solange es keine Einigung im Schuldenstreitgibt, neuerlich aufflammen. Dochfür mehr als eine mittlere Korrektur an denAktienmärkten wird all das nicht reichen.Typisch für diese Phase ist auch, dass besonderszyklische Unternehmen aus den Automobil-,Rohstoff-, Technologie- und auchder Finanzbranche stark performen. DefensiveQualitäten sind jetzt weniger gefragt.Und besonders Europa profitiert nun vonden starken Kapitalabflüssen aus denEmerging Markets. Doch die inzwischen erreichtenKurshöhen nehmen auch schonviel von den Hoffnungen für Europa vorweg.Deshalb gilt es jetzt für Anleger besonders,nur mehr sehr selektiv und diszipliniert<strong>zu</strong> agieren – man muss nicht bei jederKursrally dabei sein. Da kann das Schicksalvieler Hedgefonds <strong>zu</strong>r Warnung dienen. Inden letzten Wochen sind den angeblichenAlleskönnern vor allem ihre Shortpositionenum die Ohren geflogen, viele „Pair-Trades“ gingen weit auseinander anstatt <strong>zu</strong>sammen.Beispiele wie RWE, Total, Hennes& Mauritz oder die Commerzbank zeigen,dass die hier notwendig gewordenen Shorteindeckungenrichtig weh getan haben. Dahaben es mit ruhiger Hand agierende Amateureoft viel besser. Doch auch sie müssenden täglichen Kampf gegen den eigenenÜbermut bestehen.Harley Davidson ° Blubbert allen davonEs muss ein befremdliches Bild gewesen sein,als vor einigen Wochen einige Tausend Harley-Fansim chinesischen Qiandao Lake den110. Geburtstag der amerikanischen Motorrad-KultmarkeHarley Davidson (HD) feierten– wie auch in Europa, Südamerika und in denUSA. Doch auch operativ als Unternehmen istHarley Davidson rasant unterwegs. 2012 verkauftedas Unternehmen weltweit insgesamt247.625 Motorräder. 160.000 Bikes bliebenin den USA, der Rest wurde in alle Welt verschifft(Umsatz: +5 %, Gewinn: +4 %). Maßgeblichfür den Erfolg ist die starke Marke. Auchim ersten Quartal drehte HD den Gashahn ordentlichauf und steigerte den Gewinn je Aktieum 33 Prozent. Der Umsatz stieg um zehn Prozentauf 1,57 Milliarden Dollar. Verantwortlichfür das Wachstum ist vor allem der Export. Dabeigelingt es Harley Davidson offenbar, stetigneue Kunden an<strong>zu</strong>sprechen. 2012 gingen 40Prozent der innerhalb der USA verkauften Motorräderan Kunden, die bislang keine Harleygefahren hatten. Weltweit gehen zwei Drittelder Verkäufe an Neukunden. Ganz nach demMotto: „Wir verkaufen einen Lebensstil – dasMotorrad gibt es gratis da<strong>zu</strong>.“Die starke Marke rechtfertigt hohe Gewinnmargen (operativ imersten Quartal bei 36,7 Prozent). Für 2013 erwartet HD einenUmsatzanstieg von 7,5 Prozent. Kauf bei Rücksetzer in den Bereichvon 59 Dollar. Vorerst kein Stopp Loss Limit setzen.ISIN US4128221086 Börse New York (NYSE)charts: onvista.de68 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – oktober 2013


Anlagetipps ° aktienUnited Internet ° Rasantes WachstumUnited Internet (UI) ist in Deutschland der mitAbstand größte alternative Breitbandanbieterund Internetservice-Provider (ISP, Marken 1&1,GMX) im Bereich Retailkunden. Auch der Businessto Business-Bereich, das Webhosting sowieCloud Computing läuft glänzend. Der Umsatzstieg im zweiten Quartal 2013 um 11,4Prozent auf 653 Millionen Euro. In der angestammtenAccess-Sparte mit Internet<strong>zu</strong>gang,DSL und Mobilfunk weitete das Unternehmenden Umsatz um knapp 14 Prozent aus. DasGeschäft mit Anwendungen wuchs gleich umdie Hälfte. Darin enthalten ist auch die ambitionierteAuslandsexpansion mit Webseiten-Bausätzen. Rund 50.000 Neukunden konntedas Unternehmen dafür gewinnen. Das Geschäftbasiert auf Abonnements und es dürftenoch einige Jahre dauern, um einen profitablenKundenstamm auf<strong>zu</strong>bauen. Insgesamtstieg die Zahl der Verträge um 330.000 auf12,7 Millionen – ein neuer Rekord. Die Investitionendrücken allerdings auf das Ergebnis,der operative Gewinn konnte daher nicht sostark <strong>zu</strong>legen wie der Umsatz. Das um Sondereffektebereinigte EBITDA stieg um siebenProzent auf 83,8 Millionen Euro.UI investiert stark in Werbung für die Webseiten-Bausätze. OhneWerbeausgaben wäre die Sparte schon jetzt profitabel. Zuletztübernahm UI den spanischen Marktführer für Webhosting undCloud-Computing. Kauf bei 24 Euro.ISIN DE0005089031 Börse Frankfurt (Xetra)Johnson Controls ° Spezialist für EnergieeffizienzJohnson Controls zahlt seit dem Jahr 1887 ohne Unterbrechungeine Dividende. Zuletzt wurde die Quartalsdividende um 5,5Prozent auf 0,80 Dollar erhöht. Günstig wirkt sich auch derschwache Dollar aus. Kauf bei Korrektur bis rund 38 Dollar.ISIN US4783661071 Börse New York (NYSE)Johnson Controls ist Weltmarktführer in mehrerenUnternehmensbereichen. JCs‘ Produktesteigern die Energieeffizienz und senkenoperative Kosten in den Bereichen von Gebäuden,Autobatterien sowie Teilen der Automobilelektronik.Da<strong>zu</strong> kommt der Bereichautomatischer Temperaturregelsysteme fürGebäude (vor allem Bürokomplexe) und Fahrzeuge,und zwar in den Segmenten Kühltechnik,Behei<strong>zu</strong>ng und Lüftung. Johnson Controlshat sich im zweiten Quartal 2013 trotz derschwierigen Rahmenbedingungen gut behauptet.Der Umsatz fiel nur leicht um ein Prozentauf 10,4 Milliarden Dollar. Das SegmentGebäudeeffizienz spürte die weltweit schwächereNachfrage und musste einen Umsatzrückgangum drei Prozent hinnehmen. JCerwägt seit Kurzem den Verkauf seiner Autoelektronik-Spartefür mehr als eine MilliardeDollar. Damit soll das Kerngeschäft gestärkt<strong>werden</strong>. Der Konzern geht für das Fiskaljahr2013 von einem Umsatz von rund 43,5 MilliardenDollar und einem Ergebnis pro Aktievon rund 2,60 bis 2,70 USD aus. Angesichtsdes stabilen Wachstums ist ein KGV von 15noch ausbaufähig.Drillisch ° Der Telekom-AbräumerDer deutsche Telekom-Anbieter Drillisch bietetseinen Kunden Mobilfunkverträge für alleverfügbaren Handy-Netze in Deutschland an.Die Kunden wählen zwischen bekannten Namenwie T-Mobile, O2, Vodafone oder E-Plus,zahlen den Rechnungsbetrag aber an denProvider Drillisch. Als Preisführer setzt derdeutsche Telekomanbieter Drillisch regelmäßigneue Impulse und bietet für jede Nutzergruppeden günstigsten Tarif. Der Erfolg desBilliganbieters zeigt sich in der langfristigenGewinnsteigerung. Von 2004 bis 2012 legteder Gewinn um 10,5 Prozent pro Jahr <strong>zu</strong>. Inunabhängigen Tests und Vergleichen <strong>werden</strong>die Tarife von Drillisch regelmäßig für dasbeste Preis-Leistungs-Verhältnis ausgezeichnet.Im ersten Halbjahr 2013 konnte Drillischden Umsatz trotz einiger Bereinigungen umverkaufte Teilbereiche fast konstant halten,der Bruttogewinn verbesserte sich um 9,4Prozent auf 56,1 Millionen Euro. Der durchschnittlicheRohertrag pro Teilnehmer konnteum 14,8 Prozent auf 5,98 Euro gesteigert<strong>werden</strong>. Die Treiber dieser Entwicklung sinddie rund 657.000 Budgettarif-Teilnehmer, dieum rund 110 Prozent gestiegen sind.Drillisch setzt alles daran, um die hochprofitable Kundengruppeder Premium-Teilnehmer weiter aus<strong>zu</strong>bauen. Für 2013 wirderneut eine Dividende von mindestens 1,30 Euro ausgeschüttet(Rendite von 7,6 Prozent). Kauf bei 16,5 Euro.ISIN DE0005545503 Börse Frankfurt (Xetra)oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 69


aktien ° ÖsterreichUnsicherheiten verringern sichEs heißt, dass politische Börsen kurze Beine hätten. Deshalb sollte man sich vom US-Haushaltsstreit undder Regierungskrise in Italien nicht sonderlich beeindrucken lassen. Viel wesentlicher <strong>werden</strong> die anstehendenQuartalsergebnisse, die nicht so schlecht ausfallen dürften.Mario FranzinAn der Börse in Wien tut sich wiedereiniges. Die freundliche Stimmungwurde von AT&S da<strong>zu</strong> genützt, eine ansehnlicheKapitalerhöhung durch<strong>zu</strong>führen(siehe Kasten rechts). Auch der VersicherungskonzernUniqa platzierterund 90 Millionen Aktien <strong>zu</strong> einem Preisvon acht Euro, was rund 750 MillionenEuro in die Kassa spülte. Die GroßaktionäreAustria Privatstiftung und BL Syndikatreduzierten ihre Beteiligung durchNichtausübung ihrer Be<strong>zu</strong>gsrechte, wodurchder Streubesitz von sieben Prozentauf nunmehr etwa 35 Prozent ansteigt. Dasnächste Ziel ist, Uniqa in den ATX <strong>zu</strong> hieven.Der Kursverlauf der Uniqa-Aktie istbislang jedoch ein Desaster. Von rund 25Euro im Jahr 2007 fiel die Notierung aufderzeit 8,16 Euro – obwohl sich seit Anfang2012 bei rund neun Euro eine Unterstüt<strong>zu</strong>nggebildet hatte. Diese fiel jedoch derKapitalerhöhung und der damit verbundenenVerwässerung der Altaktionäre <strong>zu</strong>mOpfer. Anders sieht das Bild auf der fundamentalenSeite aus. Die Restrukturierungzeigt erste Erfolge. So konnte Uniqa die verrechnetenPrämien im ersten Halbjahr 2013um 7,4 Prozent auf 3,07 Milliarden EuroAm Widerstand. Der ATX scheiterte neuerlichan der Marke von 2.550 Punkten. Doch dieanschließende Korrektur zeigt, dass Anlegernoch nicht wirklich Gewinne mitnehmen wollen.Sie setzen offensichtlich auf eine weitereAufwärtsbewegung – sobald sich die USA<strong>zu</strong> einer Anhebung der Schuldenobergrenzedurchringen können. Um vor einer dennochdrohenden negativen Überraschung gefeit<strong>zu</strong> sein, sollte dennoch ein Stopp Loss bei2.420 Punkten eingezogen <strong>werden</strong>.steigern, das operative Ergebnis kletterteum 70,8 Prozent auf 208,6 Millionen Euro.Für das Gesamtjahr wird ein Anstieg desNettogewinns von 130 auf rund 180 MillionenEuro erwartet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis(KGV) wird jedoch aufgrund derhöheren Aktienanzahl von 10,6 auf etwa13,5 steigen. Bis 2015 schätzen Analysten,dass sich dieses wieder in den einstelligenBereich reduzieren wird. Deshalb scheintdie Uniqa-Aktie eine attraktive Anlage <strong>zu</strong>sein, <strong>zu</strong>mal die Dividendenrendite bei etwa3,5 Prozent liegt. Die Marke von acht Eurosollte deshalb als Sprungbrett für höhereKurse dienen, sobald sich der Trubel um dieKapitalerhöhung gelegt hat.Austrian Traded index (ATX)Immobilien bleiben attraktivCA Immobilien ist derzeit der Lieblingder Analysten. Bis Mitte 2013 verunsichertedie Anleger, dass die CAImmo an großen Bauprojekten arbeiteteund der Verschuldungsgrad relativ hochwar. Mittlerweile hat CA Immo das Hessen-Portfolioum rund 800 MillionenEuro an Patrizia-Immobilien verkauftund zwei Drittel am fertig gestellten Tower185 in Frankfurt um rund 300 MillionenEuro. Das wird die Fremdkapitalquotevon derzeit 68,5 Prozent ordentlichreduzieren und auch das Development-Risikoverringern. Der Kurs stieg mit jeder„guten“ Nachricht von neun Euro <strong>zu</strong>r Mittedes Jahres auf derzeit elf Euro. Da für heuermit einem Gewinn von rund 75 MillionenEuro gerechnet <strong>werden</strong> kann, ist durch denKursanstieg das KGV auf rund 14,4 angestiegen,was einer Rendite auf das Aktienkapitalvon 6,9 Prozent entspricht. Das istnicht mehr üppig, die Immofinanz kommthier auf rund 8,5 Prozent. Apropos Immofinanz:Der österreichische Immobilienkonzernschüttete am 4. Oktober die Dividendevon 0,15 Euro je Aktie aus. Da sie als EinlagenrückgewährKESt-frei ist, entspicht diesbereits netto 4,7 Prozent und einer vergleichbarenBrutto-Dividende von 6,3 Prozent.Durch den Dividendenabschlag fielder Kurs der Immofinanz-Aktie wieder beinaheauf die Drei-Euro-Marke <strong>zu</strong>rück. Nachwie vor ist die Immofinanz bei den derzeitigenKursen eine gute Anlage, die sich weiterhinlohnen wird.Lösung für Kapsch?Der Börsenkurs der Kapsch TrafficComreduzierte sich seit Anfang 2012 von 67 aufbis <strong>zu</strong> 30 Euro Ende August 2013. DerFoto: Börse Wien, Charts: Tai Pan/software-sysstems70 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Österreich ° AKTIENGrund für den Niedergang war die relativhohe Bewertung (KGV 30), die aus einer –damals glaubwürdigen – Wachstums-Fantasieerwuchs. Doch neue Aufträge aus laufendenAusschreibungsverfahren bliebenaus (<strong>zu</strong>letzt wurde die Ausschreibung einesMautprojektes in Slowenien abgesagt) undProjektverzögerungen in Polen und Südafrikaschlugen sich in Form von herbenGewinnrückgängen nieder. Anleger flüchtetennach und nach aus der Aktie, was denKurs immer weiter unter Druck brachte.Für heuer wird nun ein Gewinn von etwa 15Millionen Euro erwartet (KGV 32,5) – dieBewertung auf dieser Basis ist noch immerhoch. Doch die Nachrichtenlage hat sich gebessert.Das Projekt in Polen ist seit Monatenwieder auf Schiene und in Südafrikazeichnet sich eine Lösung ab, da PräsidentJacob Zuma endlich das Mautgesetz unterschriebenhat. So sollte es von nun an wieder– wenn auch langsam – bergauf gehen.Bis 2015 wird mit einem Gewinnanstieg aufetwa 35 Millionen Euro gerechnet, was dasKGV auf 14,5 reduzieren wird.Agrana mit Gewinn-RückgangEs überrascht nicht, dass es bei Agranaim ersten Halbjahr trotz eines Umsatzanstiegesum 4,6 Prozent auf 1,67 MilliardenEuro <strong>zu</strong> einem Gewinnrückgang von 99,6auf 69,2 Millionen Euro gekommen ist. Dasbessere Ergebnis aus der Fruchtsparte konntedie höheren Rohstoffpreise im BereichZucker und Stärke nicht kompensieren. DerKurs der Aktie fiel von 115 auf derzeit 90Euro, das KGV für heuer liegt bei etwa 10.Nachdem wir bei Kursen über 110 Euro<strong>zu</strong>m Verkauf rieten, kann jetzt bei 90 Eurowieder gekauft <strong>werden</strong>, <strong>zu</strong>mal der Buchwert/Aktieetwa auf diesem Niveau liegt.AT&S ° Kapitalerhöhung brachte 100,9 Millionen EuroISINAT0000969985Kurs (09.10.2013) 6,51 € KGV 2012 10,9Marktkap. 253 Mio. € KGV 2013 e 11,8Umsatz 2013 e 557 Mio. € KGV 2014 e 14,5Buchwert 2013 e 408 Mio. € Dividende 2013 e 1,5 %Palfinger ° Entwicklung <strong>zu</strong>m Global PlayerISINAT0000758305Kurs (09.10.2013) 27,00 € KGV 2012 23,7Marktkap. 965 Mio. € KGV 2013 e 19,6Umsatz 2013 e 996 Mio. € KGV 2014 e 16,0Buchwert 2013 e 392 Mio. € Dividende 2013 e 1,7 %Verwässerung. AT&S platzierte AnfangOktober erfolgreich 15 Millionen Aktien à 6,50Euro, was dem Halbleiter-Spezialisten gut100 Millionen Euro in die Kassa spülte. Dasberuhigt, denn AT&S hat ein Investitionsprogrammfür eine Produktionsanlage von hochmodernenIC-Substraten in der Höhe von 350Millionen Euro gestartet. Das wäre aus demCashflow nicht <strong>zu</strong> finanzieren gewesen, sondernhätte die Verbindlichkeiten empfindlichin die Höhe getrieben. Während die Finanzierungnun gesichert ist, bleibt es hinsichtlichder technologischen Entwicklung spannend.Im Chart zeigt sich bei 6,10 Euro eine guteUnterstüt<strong>zu</strong>ng, die Aktie ist wieder kaufenswert.Diversifizierung. Palfinger hat in den vergangenenJahren nicht nur die Produktpaletteum die Bereiche Hydraulik, Hebebühnen undMarinekräne verbreitert, sondern auch <strong>zu</strong>nehmendin den Wachstumsmärkten Fuß gefasst.Bis 2018 soll der Umsatz durch organischesWachstum und kleinere Akquisitionen auf 1,8Milliarden Euro beinahe verdoppelt <strong>werden</strong>.Das relativ starke Wachstum rechtfertigt daserwartete KGV 2013 von knapp 20, dennbis 2015 sollte sich dies durch Gewinnansteigerungenwieder auf etwa 13 reduzierthaben. Der Kurs stößt derzeit bei 30 Euro aneinen kräftigen Widerstand. Eine Korrekturkönnte wieder Kaufkurse von 25 Euro bieten.Wienerberger ° Kursanstieg trotz schwachem MarktausblickISINAT0000831706Kurs (09.10.2013) 12,35 € KGV 2012 neg.Marktkap. 1.451 Mio. € KGV 2013 e neg.Umsatz 2013 e 2.650 Mio. € KGV 2014 e 71,6Buchwert 2013 e 1.863 Mio. € Dividende 2013 e 1,0 %Zweites Standbein. Wienerberger konnteim ersten Halbjahr durch die Konsolidierungder Pipelife den Umsatz um 27 Prozent auf1,26 Milliarden Euro steigern, das operativeKonzern EBITDA stieg um fünf Prozent auf 106Millionen Euro. Das Ziegelgeschäft ist nach wievor flau. Nur langsam zeichnet sich hier eineleichte Erholung ab. Für 2013 wird für Wienerbergernoch ein Verlust von rund 30 MillionenEuro erwartet, bis 2015 sollte das Ergebnis mitrund 60 Millionen Euro ins Plus gedreht haben.Dann würde das KGV bei etwa 25 liegen. DieAnalysten der Erste Bank haben das Kurszielbei 8,80 Euro veranschlagt, was nun ein erheblichesKorrekturpotenzial erwarten lässt.Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 71


aktien ° DeutschlandTemporäre Bremse für den DAXNach der sommerlichen Konsolidierung zeigen die deutschen Standardwerte im Leitindex <strong>zu</strong>nächst wiederLust auf Höhenluft. Doch die nach Europa strömende Überschuss-Liquidität der US-Notenbank wurde durchden Budgetstreit lahm gelegt. Vom deutschen Wirtschaftswachstum kommen positive Impulse.Wolfgang FreislebenEin bisschen war der DAX Anfang Oktoberwie der Boxkampf Klitschko gegenPowetkin. Immer, wenn man glaubte, dassder Gegner besiegt wäre, wehrte er sich tapferweiter und es ging Runde um Runde voran.So mussten sich auch die bearishen Anlegerim DAX fühlen. Denn immer, wennsie den Markt Richtung oder knapp unter8.500 gedrückt hatten, kam die Gegenbewegungund es gab weiter ein zähes Ringen.Allerdings könnte dieser Kampf so ausgehen,dass am Ende die bullishen Anlegersiegen, sofern sie die erwartete Unterstüt<strong>zu</strong>ngvon außerhalb des Rings bekommen.Zum einen wären dies gute Daten aus derUS-Quartalssaison, die mit Alcoa und HPsehr erfreulich begonnen hat. Zum anderenwäre eine Einigung im US-Haushaltsstreitund darauf folgend eine Verlängerung derexpansiven Geldpolitik gerade<strong>zu</strong> der Turbo,den die Märkte für eine Herbst-Rally zündenkönnten. Der wirtschaftliche Ausblickwürde eher dafür sprechen, erst Mitte 2014das Anleihen-Kaufprogramm der US-Fed<strong>zu</strong> beenden.Doch auch wenn die Gewinne deutscherUnternehmen im dritten Quartal eherenttäuschen sollten, dürfte die Überschuss-PATT-SITUATION.Die aktuelle DAX-Entwicklungwar letzte Woche weiterhin eine ganz „engeKiste“. In der laufenden Konsolidierung seitdem Rekordhoch bei 8.770 Punkten stieß derDAX <strong>zu</strong>m Wochenende wieder auf 8.719 vor.Damit zeichnete das Bild eine Korrekturflagge,nachdem die deutschen Standardwerte denkurzfristigen Abwärtstrend bei 8.624 Punktenüberwinden konnten. Schon davor zeichnetesich im Point & Figure-Chart ein validesAusbruchsszenario ab.Liquidität viele deutsche Aktienkurse nachLösung der Schuldenkrise im US-Kongresswieder weiter nach oben treiben. Denn einAusstieg der Notenbanken aus der lockerenGeldpolitik, so scheint es, rückt in immerweitere Ferne. Die US-Notenbank FederalReserve schafft durch Ankauf von Hypotheken-und Staatsanleihen von den Bankenunverändert 85 Milliarden Dollar monatlichan frischer Liquidität. Und ein Teildieses Geldes fließt, wenn nicht sogar überwiegend,in europäische Aktienfonds.Deutschland bleibt nach der September-Wahldas wichtigste InvestmentlandEuropas. Und die deutsche Börse lebt voninternationalen Investoren. Der DAX bringtinzwischen fast eine Billion Euro auf dieBörsenwaage. Das sind etwa 35 Prozent desdeutschen BIP. Der deutsche Eigenanteilbleibt klein, wenn auch erkennbar steigend.Fünf Millionen Privataktionäre sind dieZielgröße für 2014. Auch darin liegt eineTrend erkenntnis, die das Meinungsbildüber Wirtschaft und Börse in Deutschlandverändert. Als stärkste Wirtschaftsmachtdes Kontinents wird das Land die FinanzpläneEuropas dominieren – sowohl diplomatischals auch faktisch.DAXAußerdem hat der Euroraum in denAugen amerikanischer Anleger in den vergangenenzwölf Monaten an Stabilität gewonnen.Lediglich Italien hat erneut ein Regierungsproblem,das Italiens Renditen fürzehnjährige Anleihen auf 4,3 Prozent trieb,während Deutschland weiterhin nur 1,8Prozent bieten muss. Auch Italiens Bankenleiden unter den höheren Zinskosten ihresHeimatlandes, die auf ihre Refinanzierungdurchschlagen. Doch der italienische Präsidentder Europäischen Zentralbank dürftenicht zögern, notfalls neue Liquiditätshilfenfür Europas Banken bereit<strong>zu</strong>stellen.Die Börse lebt von Erwartungen, die anschließend<strong>zu</strong> bestätigen sind. Daher bringendie angehobenen Wachstumsziele füralle Euroländer neue Impulse. Dies gilt insbesonderefür Deutschland. Allgemein wirdfür heuer ein Wachstum von 1,7 bis 1,9 Prozentund im Einzelfall sogar zwei Prozenterwartet. Manches davon dürfte bereits imDAX eingepreist sein, der von einigen Analystensogar als ausgereizt erklärt wurde.Die deutschen Aktienindizes tratennach der Rally ab Anfang September nachder Wahl in richtungslosem Zickzack aufder Stelle. Innerhalb der Indizes gab es aberin beiden Richtungen lebhafte Bewegungen.Auf der negativen Seite enttäuschte dieCommerzbank, deren Höhenflug schonwieder vorbei sein dürfte. Um fast zweiDrittel hatte der Aktienkurs der zweitgrößtendeutschen Bank von der Jahresmitteweg <strong>zu</strong>gelegt. Als jedoch der Vorstand deutlichmachte, er werde die Bilanz nicht flottentrümpeln, sondern Staats-, ImmobilienundSchiffsfinanzierungen tendenziell auslaufenlassen, statt sie <strong>zu</strong> verkaufen, stelltesich Enttäuschung ein. Nach dem Zwischenhochvon 9,66 Euro am 19. SeptembercreditS: Shutterstock72 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Deutschland ° AKTIENnotierte die Aktie am 27. September nurmehr bei 8,70 Euro.Verunsicherung löste auch Anshu Jainaus, der Co-Vorstandsvorsitzende der DeutschenBank. Er warnte vor einem deutlichenGewinnrückgang im Anleihenhandel imlaufenden Quartal. Und er dämpfte gleichfallsErwartungen, die Deutsche Bank werdeihre Bilanz durch Verkäufe von Wertpapierenim Block schnell verkleinern. Offenbarentsprechen die Preise, die Hedgefondsfür Kreditpakete den Banken bieten, derzeiteinfach nicht den Erwartungen. Schnäppchengibt es eben nicht.Auch K+S kam nach einer Zwischenerholungin der ersten Septemberhälfte unterdie Räder und begann ab dem 17. Septembererneut eine Talfahrt. Das Unternehmenist in den internationalen Kali-Krieg eingebundenund vorerst nur eine Spekulation.Der Einstieg des chinesischen StaatsfondsCIC beim russischen BergwerkunternehmenUralkali weckte Erwartungen, dassChina als einer der größten Kalikäufer dieKalipreise drücken werde. Darunter würdedie Ertragslage von K+S leiden. Auch RWEhätte man eher unter den Verlierern vermutet.Doch stattdessen gab es im Septembereinen kräftigen Kursanstieg um mehr als 20Prozent.Gute Preise zahlen ausländische Unternehmenauch für den deutschen Mittelstand.Schließlich zieht dort die Konjunkturdeutlich an, wie der Ifo-Geschäftsklimaindexmit seinem fünften Anstieg hintereinandersignalisiert. Da<strong>zu</strong> passt, dass der ArmaturenherstellerGrohe, der einzige nennenswerteKandidat für einen Gang an dieDeutsche Börse, eben nicht dorthin wandert,sondern für drei Milliarden Euro inder Hand eines japanischen Rivalen landet.E.ON ° Comeback im Energie-SektorISINDE000ENAG999Kurs (11.10.2013) 13,74 € KGV 2012 6,4Marktkap. 27,5 Mrd. € KGV 2013 e 11,3Umsatz 2013 e 118,7 Mrd. € KGV 2014 e 12,1Buchwert/Aktie 2013 e 18,94 € Divid.Rend. 2013 e 4,8 %DEUTSCHE TELEKOM ° Neuer GlanzISINDE0005557508Kurs (11.10.2013) 11,36 € KGV 2012 14,6Marktkap. 48,8 Mrd. € KGV 2013 e 17,7Umsatz 2013 e 59,5 Mrd. € KGV 2014 e 16,1Buchwert/Aktie 2013 e 6,37 € Divid.Rend. 2013 e 4,7 %FRESENIUS ° Erfolgreicher Übernahme-CoupISINDE0005785604Kurs (11.10.2013) 91,43 € KGV 2012 16,3Marktkap. 16,4 Mrd. € KGV 2013 e 15,4Umsatz 2013 e 20,8 Mrd. € KGV 2014 e 13,8Buchwert/Aktie 2013 e 75,24 € Divid.Rend. 2013 e 1,3 %outperform. Die lange angeschlageneE.ON-Aktie konnte sich im Anschluss an dasTief vom Sommer bei 11,81 Euro durch einenBodenbildungsprozess festigen. Von rund12 Euro ausgehend, schoss der Wert dynamischnach oben. Am 9.10. konnte mit einemAusbruch über 13,89 Euro ein neues Mehrmonatshochmarkiert <strong>werden</strong>, das weitereKurssteigerungen bis 14,92 Euro und darüberbis rund 15,50 Euro verspricht. Die französischeInvestmentbank Exane BNP Paribas hatE.ON vor dem für Anfang 2014 erwarteten Urteildes Bundesverfassungsgerichts <strong>zu</strong>m Atomausstiegvon „Neutral“ auf „Outperform“ unddas Kursziel von 13 auf 16 Euro angehoben.KURSANTRIEB. Unter den Kursgewinnern imponierteim September besonders die DeutscheTelekom. Das langjährige Aschenputtel beginntplötzlich wieder <strong>zu</strong> glänzen. Die Aktie ist schonseit Jahresanfang mit einem Kursgewinn von26 Prozent doppelt so stark geklettert wie derDAX. Die Deutsche Telekom profitierte von Plänender spanischen Telefónica, die Beteiligungan Telecom Italia auf<strong>zu</strong>stocken. Den Telekom-Kurs unterstützte auch der Finanzvorstand vonT-Mobile USA, indem er Fusionsfantasien imAmerika-Geschäft schürte. Allerdings ist einZusammengehen von T-Mobile USA mit SprintNextel seit 2008 immer wieder ein Thema,ohne dass am Ende etwas passiert wäre.MEDIZIN. Der deutsche GesundheitskonzernFresenius SE & Co. KGaA hat den Kauf einesGroßteils der geschäftlichen Aktivitäten desKlinikbetreibers RHÖN-Klinikum gut durchdachtund leise abgewickelt. Während nachden jüngsten Ereignissen mit einer jahrelangenBlockade seitens des MedizintechnikkonzernsB. Braun und des Hamburger KlinikkonzernsAsklepios als Aktionäre gerechnet wurde, istes Fresenius gelungen, in aller Stille einenveritablen Coup durch<strong>zu</strong>ziehen. Freseniusübernimmt 43 Kliniken und 15 Versorgungszentrenaus dem Portfolio von Rhön und verzichtetdamit auf die ursprünglich angestrebteKomplettübernahme des Unternehmens.Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 73


alternative investments PanoramaLEBEN ODER STERBEN LASSENZahlenspielWallnerstrasse. Die Wiener Börse macht einen weiteren Schritt inRichtung Bedeutungslosigkeit. Zugegeben, die im September verlaut barteEinstellung des Derivatehandels im März 2014 ist kein substanzieller Einschnitt,hatte der 1990 eingeführte Handel mit Futures und Optionen derBörse doch nur mehr Verluste eingebracht. <strong>Was</strong> der Rück<strong>zu</strong>g jedenfallsaber sehr wohl besitzt, ist Symbolkraft. Stück für Stück vom „Börse-Kuchen“wandert – wie der Derivatehandel – nach Frankfurt oder nach Ost europaab. Und das wird auch so bleiben. Zumindest solange die heimische Politiknicht begreift, dass der Finanzplatz Wien auch und vor allem von den rechtlichenund steuerlichen Rahmenbedingungen lebt (oder stirbt)...Zahlenspielauf wiedersehen. Italien ist hoch verschuldet. Daher ist1,5man in Rom bemüht, erneut „Filetstücke“ staatlichen Eigentumsso schnell wie möglich <strong>zu</strong> Geld <strong>zu</strong> machen. Den Anfang sollen Immobilienmachen – Kasernen, Paläste und dergleichen im Wert von 1,5 MilliardenEuro sollen kurzfristig den Besitzer wechseln. Insgesamt strebt die Regierungein Privatisierungsvolumen von rund 7,5 Milliarden Euro pro Jahr an.Herzlich Willkommen. Spanien500.000ist pleite, aber auch kreativ: Seit 29. Septemberist in dem südeuropäischen Land ein neues Gesetz in Kraft, dasInves toren aus Nicht-EU-Staaten eine befristete Aufenthaltsgenehmigunggarantiert, wenn diese eine in Spanien gelegene Immobilie im Wert von über500.000 Euro erwerben.Die besten tipps der zertifikateprofisMYANMAR – LETZTER PANTHER ERWACHTDer Solactive Myanmar-Focused Asia Indexist Basiswert des Tracker-Zertifikates(ISIN: CH0190891389) aus dem HauseLEONTEQ (vormals EFG Financial Products).Der Basisindex bietet die Möglichkeit einesrelativ breit diversifizierten Investments indie aufstrebende Wirtschaft von Myanmar.Seit Ende der Militärherrschaft bestehengute Chancen auf einen nachhaltigen wirtschaftlichenAufschwung, der durch politischeund wirtschaftliche Reformen und Liberalisierungengestützt wird. Myanmar istressourcenreich und befindet sich an einergeopolitisch und wirtschaftlich günstigenPosition im Herzen Südostasiens, gelegenzwischen China, Indien und Thailand. Der Indexbesteht aus maximal 15 Unternehmen,die eine Marktkapitalisierung von jeweilsmindestens 100 Millionen Dollar aufweisenmüssen. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre undendet am 23.11.2022. Der COSI Mechanismusbietet eine pfandrechtliche Besicherungdes Zertifikates und reduziert das Risiko.REVOLUTION DURCH US-SCHIEFERGASDie USA erleben derzeit eine Energierevolution.Während in anderen Ländern die Strompreisesteigen, sinken sie in den USA. DasZauberwort heißt „Fracking“ oder „HydraulicFracturing“ und beschreibt eine Technologie,mit der in den USA die riesigen Schiefergasvorkommengefördert <strong>werden</strong>. Anleger habendie Möglichkeit, über das Partizipationszertifikatder UBS auf den Solactive Shale GasTR Index (DE000UU78D12) an der Entwicklungdes Sektors <strong>zu</strong> partizipieren. Der Indexbasiert auf der Entwicklung von 25 nachMarktkapitalisierung gewichteten Unternehmen,die im Hauptgeschäftsfeld in der Erschließung,Förderung und Vermarktung vonSchiefergas tätig sind. Davon vereinen fünfUnternehmen, darunter Anadarko Petroleum,EOG Resources, Marathon Oil, Devon Energyund Noble Energy, rund 49 Prozent desIndexgewichtes auf sich. Dividenden <strong>werden</strong>nicht reinvestiert; allerdings wird auch keineVerwaltungsgebühr eingehoben. Das Zertifikathat eine unbegrenzte Laufzeit.ZUKUNFTSMARKT LANDWIRTSCHAFTDie TKS Union AG mit Sitz in Hamburg konzentriertsich darauf, die Chancen der Landwirtschaftim größten Flächenstaat der Welt <strong>zu</strong>nutzen. Die Unternehmensgruppe unterhält seit2007 gemeinsam mit der Tönnies RusslandAgrar GmbH ein integriertes Geschäftsmodell– vom Getreideanbau über die Futtermittelherstellungbis <strong>zu</strong>r Auf<strong>zu</strong>cht und Vermarktungvon Schweinen – für den unterversorgten russischenMarkt aufgebaut. Derzeit bewirtschaftetdie Gruppe 45.000 Hektar und produziert650.000 Schweine pro Jahr.Die Unternehmensanleihe – TKS Agrar Bond(ISIN: DE000A1X3Q40) hat eine Laufzeit vonfünf Jahren und eine feste Verzinsung von8,625 Prozent pro Jahr. Das emittierte Volumenbeträgt bis <strong>zu</strong> 50 Millionen Euro. Zeichnungsfristder Anleihe läuft vom 22. Oktoberbis voraussichtlich 4. November 2013. Anlegerkönnen das Wertpapier ab einem Betragvon 1.000 Euro direkt über die TKS-Homepage,www.tks-union.ag, oder über ihre Depotbankan der Börse Frankfurt zeichnen.74 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Turbo-Zertifikat mit AirbagK.o.-Zertifikate wissenKnock-out-Zertifikate bieten mit großer Hebelwirkung hohe Gewinnchancen. Durch die K.o.-Schwelle lässtsich das Verlustrisiko zwar nicht vermeiden, aber <strong>zu</strong>mindest begrenzen. Rolling Turbos garantieren einengleichbleibenden Hebel.Wolfgang FreislebenJeder Anleger, der über das absolute Anfängerstadiumhinausgewachsen ist, erkenntschnell, dass Zertifikate im eigenenPortfolio genauso <strong>zu</strong>m Alltagsgeschäft gehörtwie Aktienpositionen. Interessante Investment-Chancenbieten dabei Knock-out-Zertifikate als Hebelzertifikate, die in ihrerWirkung noch verstärkt sind. Dadurchkann der Anleger schnellen Gewinn, aberauch schnellen Verlust machen. Mit demKauf des Knock-out-Zertifikats wird derAnleger <strong>zu</strong>m Gläubiger des Emittenten – inder Regel eine Bank – und wettet auf dasSteigen oder Fallen eines bestimmten Basiswertes.Dieser kann eine Aktie, ein Aktienindex,ein Währungspaar oder ein Rohstoffindexsein.Der Name dieser Zertifikate leitet sich vonihrer speziellen Konstruktion ab: Unterschreitetder Basiswert eine vorher festgelegteSchwelle, die „Knock-out-Schwelle“,dann wird das Zertifikat augenblicklich„ausgeknockt“ und somit wertlos. Setztman mit dem Zertifikat auf fallende Kurse,gilt die Wirkung analog bei Überschreitender Knock-out-Schwelle.Da der Anleger mit Knock-out-Zertifikatenim Gegensatz <strong>zu</strong> anderen Zertifikaten überdurchschnittlichhohe Wirkung erzielenkann, <strong>werden</strong> Knock-out-Zertifikate auchTurbo-Zertifikate genannt. Aber Achtung:Die große Hebelwirkung erhöht nicht nurdie Ertragschancen, sondern auch die Anlagerisiken.Zusätzlich <strong>zu</strong>r Knock-out-Schwelle enthalten manche Zertifikate nocheine Stopp-Loss-Schwelle. Diese Schwelleist eine Art Sicherheitsbarriere. Sie schütztden Anleger bei unerwarteten Kursentwicklungenvor dem Totalverlust, also demKnock-out. Diese Stopp-Loss-Schwelle liegtgewöhnlich einige Prozent von der Knockout-Barriereentfernt. Bei unterschreitendes Stopp-Loss-Niveaus wird das Zertifikatnicht mehr gehandelt, der Anleger erhältam Ende der ursprünglichen Laufzeit den(geringen) Restwert <strong>zu</strong>rück.Ein Beispiel:Die ABC-Aktie kostet aktuell 70 Euro,Bank XY bietet ein Turbo-Zertifikat mit folgendenKonditionen: Basispreis ist 65 Euro,Stopp-Loss-Level ist 67 Euro, das Zertifikatkostet 6 Euro. Der eine Euro Unterschiedsbetrag(ABC-Kurs minus Basispreis <strong>zu</strong>mZertifikatspreis) sind die Gebühren für dieBank.Fällt die ABC-Aktie nun auf 64 Euro, dannfixiert der Stopp-Loss den Verlust bei 67Euro. D. h. pro Zertifikat bekommt der Anlegernoch 2 Euro <strong>zu</strong>rück (67 minus 65), hataber zwei Drittel verloren. Bei einem Knockoutohne Stopp-Loss wäre ein Totalverlustentstanden.Steigt die ABC-Aktie hingegen auf 75 Euro,dann steigt das Zertifikat auf 11 Euro (aktuellerKurs minus Basispreis und ein EuroMarge für die Bank). Der Anleger hat seinenEinsatz fast verdoppelt.Für den Anleger von besonderemInteresseBei den Knock-outs ist <strong>zu</strong> beachten, dass dieHebelwirkung umso geringer wird, je weitersich der Kurs des Underlyings vom Basispreisentfernt. Wenn der Anleger also dasPapier ein Jahr behält und sich über dieKurssteigerung der Aktie freut, dann wirder wohl enttäuscht sein, weil die Hebelwirkungallmählich eingeschlafen ist. Um diesen„Schläfer-Effekt“ <strong>zu</strong> vermeiden, gibt eszwei besondere Varianten: Den Long RollingTurbo und den Short Rolling Turbo.Beide funktionieren wie das normale K.o.-Zertifikat. Allerdings bleiben der Hebel unddas Partizipieren an Kursentwicklungen desBasiswertes im Gegensatz <strong>zu</strong> den „normalen“Turbos konstant. Rolling Turbos sindauch nicht von der Volatilität, also der Wertschwankungvon Aktienkursen und Zinsen,abhängig. Dadurch bleiben sie in ihremWert für den Anleger immer transparentund nachvollziehbar.° Vor- und Nachteile von Knock-out-ZertifikatenVorteile:Die Zertifikate bilden die Bewegung desBasiswertes proportional ab, dadurch istihre Wertentwicklung transparent.Der Anleger kann maximal so vielverlieren, wie er eingesetzt hat. DieStopp-Loss-Schwelle schützt vor einemTotalverlust.Die Gewinnmöglichkeiten sind hoch.Nachteile:Den hohen Renditenchancen stehen hoheVerlustrisiken gegenüber. Bei Papierenohne Stopp-Loss-Schwelle besteht auchein Totalverlustrisiko.Die Rückzahlung hängt wie bei allenZertifikaten von der Bonität des Emittentenab.oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 75


Innovative Technologie im FokusDie MIG Fonds konzentrieren sich auf klassische Early Stage- und Expansionsfinanzierungen. Die in denFonds enthaltenen Zielunternehmen <strong>werden</strong> damit <strong>zu</strong> begehrten Übernahmekandidaten. ErfolgreicheFirmenverkäufe konnten bereits in der Vergangenheit das eingesetzte Kapital vervielfachen.<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Wie ist der aktuelle Standbezüglich des Alternative InvestmentfondsManager Gesetzes (AIFMG), be<strong>zu</strong>gnehmendauf die MIG Fonds?Matthias Hallweger: Das AIFMG ist mittlerweilein Kraft getreten. Einige Regelungensind dabei nicht in unserem Sinne. Jedoch hatuns die FMA schon bestätigt, dass aufgrund derÜbergangsvorschriften der Vertrieb in Österreichan Privatkunden für unsere MIG Fonds 12und 13 bis 20. Juli 2014 <strong>zu</strong>lässig ist.Wie bewerten Sie die neuen regulatorischenAnforderungen für Ihre Branche?Matthias Hallweger: Wir freuen unsnicht nur, sondern sind auch ein wenig stolz aufdas gefundene Ergebnis in Deutschland. UnsereAssetklasse mit den MIG Fonds hat letztlich entgegender ersten Entwurfsfassung faktisch eineeigene Ziffer als Vermögensanlage erhalten, derGrundsatz der Risikomischung konnte für unsmarktkonform angepasst <strong>werden</strong> und letztlichkonnten wir in den Übergangsvorschrifteneiniges bewirken. Ja, dieses Gesetzgebungsvorhabenhat viel Einsatz erfordert, aber wirkonnten auch einiges mitbewegen und könnenmit dem gefundenen Kompromiss gut arbeiten.In Österreich sind <strong>zu</strong>künftig nur bestimmte Assetklassen– dabei wurden die MIG Fonds nichtberücksichtigt – für private Investoren nach derBeendigung der Übergangsfrist <strong>zu</strong>lässig. Dies istim ersten Augenblick nicht positiv, jedoch ist esfür uns auch eine große Chance, neue Produkteauf den Weg <strong>zu</strong> bringen. Die HMW EmissionshausAG arbeitet seit Monaten intensiv an einerhochinteressanten Produktpalette, die wir auchin Österreich anbieten können. Somit <strong>werden</strong>wir unseren österreichischen Vertriebspartnernweiterhin erstklassige Produkte an die Handgeben können.Matthias Hallweger,Vorstand der HMW und AWAGWie sehen Sie die Entwicklung der wichtigstenTeilsegmente der Private Equity (PE)-Branche?Michael Motschmann: Auch im Bereichder Unternehmensübernahmen zähltimmer mehr die Qualität und Nachweisbarkeitder technologischen Entwicklungen.Reine Mode- oder gar Hype-Themen finden <strong>zu</strong>sehendsweniger statt. Auch insofern sehen wirnicht, dass die Übernahmen sich ausschließlichauf den Large-Cap-Bereich konzentrieren. ImGegenteil wird gerade ein technologisch innovativesUnternehmen aus dem deutschen undösterreichischen Mittelstand an Attraktivität fürUnternehmensübernahmen weiter gewinnen.Inhaltlich bleibt es bei den Industriefeldern derkommenden Jahre vor allem in Biotechnologie,Medizintechnik, Neue Werkstoffe, Umwelttechnologieund IT.Wie beurteilen Sie PE-Investoren, die auchMinderheitsanteile an börsenotierten Firmenkaufen und somit faktisch ohne „hands on“kaum Einfluss auf die Unternehmensentwicklungnehmen können?Andreas Höfler, VorsitzenderVertriebsmanagement ÖsterreichMichael Motschmann: Wir konzentrierenuns mit unseren MIG Fonds auf klassischeEarly Stage- und Expansions-Finanzierungentechnologieorientierter Unternehmen. Ohneeine unternehmerisch geprägte „Hands on“-Strategie durch unser Portfoliomanagementder MIG Verwaltungs AG wäre dies nicht sinnvollmöglich. „Hands on“ heißt hier aber, dassunsere Investmentmanager auf Grundlage jahrelangereigener Erfahrung das Unternehmen inseinen Herausforderungen hin <strong>zu</strong> einem Marktmit einer neuen Technologie, einem neuen Produktaktiv begleiten. Die Aufgabe besteht darin,große technologische Schritte mit einer echtenInnovation <strong>zu</strong> erreichen, dabei ein gut strukturiertesUnternehmen entstehen <strong>zu</strong> lassenund nicht nur auf eine Equity-Story <strong>zu</strong> setzen.Nur für echte Innovation <strong>werden</strong> unsere Käuferbereit sein, entsprechend hohe Kaufpreise<strong>zu</strong> bezahlen.Auch Privatanleger interessieren sich immerstärker für den Weg Ihres investierten Geldes.<strong>Was</strong> genau können Sie mit den InvestitionencreditS: beigestellt76 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Im Gespräch mit der MIG-Gruppe ° alternative investmentsMichael Motschmann,Vorstand der MIG Verwaltungs AGAlfred WiederGründer der AWAGder MIG Fonds bewirken? Und wie können SieRendite erzielen und dabei Gutes tun?Michael Motschmann: Die exklusiv vonder AWAG vertriebenen MIG Fonds gebenhierauf die passende Antwort: Substanz entscheidet!„MIG“ steht für „Made in Germany“,ein Qualitätssiegel für heimische Ingenieurskunstund Erfindergeist. Denn Innovationenprägen unsere beiden Länder, wie sie es schonseit Jahrzehnten erfolgreich getan haben. DieMIG Fonds bieten privaten Anlegern die Möglichkeit,sich außerbörslich an innovativenUnternehmen aus Österreich und Deutschland<strong>zu</strong> beteiligen, die mit ihren einzigartigenProdukten und Technologien die Märkte vonmorgen nachhaltig bestimmen können. Im Fokusder Beteiligungen stehen technologiestarkeUnternehmen aus den künftigen „Weltleitbranchen“der globalen Wirtschaft mit den ThemenEnergieeffizienz, Biotechnologie, Medizintechniksowie Umwelt- und Hochtechnologie.Folglich besitzen Unternehmen aus diesen Bereichenbei erfolgreicher Entwicklung einüberdurchschnittlich hohes Renditepotenzial.Welche Faktoren sprechen mittelfristig für einepositive Entwicklung der Branche?Andreas Höfler: Die Private Equity-Branchein Österreich und Deutschland hat einenenormen Entwicklungsprozess hinter sich.Die Reduktion des Fremdkapitaleinsatzes hatden Schwerpunkt der Investitionen auf einenhöheren Innovationsgrad mit nachhaltigbelastbaren neuen Technologien bzw. neuenProdukten gerichtet. Der wesentliche Erfolgsfaktor,um die Branche insgesamt auf höhereKapitalströme <strong>zu</strong> bringen, sind gute Ergebnisseaus Unternehmensverkäufen. Wir gehendavon aus, dass die kommenden Jahre einigeeindrucksvolle Transaktionen – auch und geradeaus unserem Portfolio – die Bereitschaft,in dieses Segment <strong>zu</strong> investieren, erhöhen <strong>werden</strong>.Wenn nun auch der politische Wille einersinnvollen und maßvollen Förderung von Unternehmensbeteiligungenumgesetzt wird,könnten wir aus Österreich und Deutschlandheraus eine echte Private Equity-Welle beginnen.Wir <strong>werden</strong> mit unseren MIG Fondsunseren Beitrag da<strong>zu</strong> leisten.Welche personellen und gesellschaftsrechtlichenÄnderungen haben Sie 2013 in den UnternehmenAWAG, HMW und MIG vorgenommen?Alfred Wieder: Ich habe mich aus demVorstand der AWAG <strong>zu</strong>rückgezogen, um <strong>zu</strong>meinen ein persönliches Steuerthema mit den Finanzbehördenvon den Unternehmen deutlichab<strong>zu</strong>grenzen. Zum anderen widme ich michnun noch intensiver der operativen Vertriebsleitung.Die gesamte Unternehmensgruppe wirdsich weiter verstärken und den unterschiedlichenMarktanforderungen entsprechendwachsen. Da<strong>zu</strong> gehört die Lizenz als Kapitalverwaltungsgesellschaftfür die MIG VerwaltungsAG ebenso wie die Verbreiterung des Vertriebsin der AWAG. Die unternehmerische Entwicklungder Gruppe um AWAG, HMW und MIGAG darf und kann nicht von einer einzelnenPerson abhängig sein. Deshalb liegt die Verantwortlichkeitim Vertrieb neben meiner Personund Dr. Hallweger bei einem hoch motiviertenund qualifizierten Vertriebsmanagement, dasin beiden Ländern die AWAG <strong>zu</strong>m Marktführerin unserem Segment gemacht hat.Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 77


ROHSTOFFE ° Aktuelle TrendsROHÖL ° EntspannungKRIEG ABGEWENDET? Es schien ja vor ein paar Wochen noch so, als würde jeden Momentein groß angelegter bewaffneter Konfl ikt zwischen dem Westen mit den USA an der Spitzeund Syrien ausbrechen. Dass das rohstoffreiche Russland sich an die Seite Syriens geschlagenhatte, ließ nichts Gutes erahnen, was den Erdölpreis kurzfristig in die Höhe trieb. Mittlerweilesieht die Situation doch um einiges entspannter aus, eine diplomatische Lösung rund umdie kontrollierte Entsorgung des Assadschen Chemiewaffen-Lagers scheint in Griffweite. Ob essich bei dem anfänglichen Säbelrasseln Präsident Obamas mit anschließendem Rückzieherum eine strategische Meisterleistung oder doch außenpolitische Plumpheit handelt, muss andieser Stelle leider unbeantwortet bleiben. Eine Tatsache ist jedenfalls, dass der Ölpreis auf dieÄnderungen in der geopolitischen Situation reagierthat und seit Ende August wieder deutlich<strong>zu</strong>rückgekommen ist – die US-Sorte WTI korrigierteetwa von 110 auf 102 US-Dollar pro Fass.ROHÖL MARKE BRENTEin ähnliches Bild zeigt sich bei der NordseesorteBrent. Abseits jeder Kriegsgefahr sprechendie alles in allem recht erfreulichen Wirtschaftsdatenin Europa und den Vereinigten Staatenjedenfalls für eine moderate, langfristige Verteuerungbeim Öl. Das (immer noch sehr zart)blühende Konjunkturpflänzchen sollte dieNachfrage nach dem schwarzen Gold wiederansteigen lassen. (hk)SAUDI-ARABIEN 13 %RUSSLAND 12 %USA 8 %IRAN 5 %RESERVEN CHINA 5 %BANGER BLICK NACH NAHOST. ° Wie esmit dem Ölpreis weitergeht, wird nicht <strong>zu</strong>letzt vomdiplomatischen Geschick in der schwelendenSyrien-Krise abhängen. Zuletzt standen die Zeichenauf Entspannung.AGRARROHSTOFFE ° Mais bleibt zwiespältigDROHENDER ABSTURZ? Die Preise fürMAISMais sind Anfang Oktober auf ein Dreijahrestiefgefallen, verantwortlich dafür zeichnen vor allemdie Aussichten für die USA, wo eine Rekordernteerwartet wird. Prognostiziert wird ein Ertrag von14,15 Millionen Scheffel, was doch deutlichoberhalb der Schät<strong>zu</strong>ng der US-Agrarbehördevon 13,84 Millionen Scheffel liegt. Anfang desMonats hat auch die US-Agrarbehörde USDAihren vierteljährlichen Lagerbestandsberichtveröffentlicht, wobei die Reserve an Mais höherals vom Markt erwartet ausgefallen ist. Dabeiging es mit der Maisnotierung ohnedies bereitsseit Mitte Juli bergab: Ab diesem Zeitpunkt hat sich der Preis von 721 Cent pro Scheffel auf445 Cent verbilligt. Alles in allem also keine guten Vorausset<strong>zu</strong>ngen für Mais-Investments –oder etwa doch nicht? Denn es gibt auch durchaus positive Stimmen: So sehen die Analystenvon Morgan Stanley Aufholpotenzial für den wichtigen Nahrungsrohstoff, die Experten glauben,dass der Markt die US-Produktionsaussichten <strong>zu</strong> optimistisch einschätze und dabei auf einemögliche Nachfragesteigerung in den Vereinigten Staaten vergesse. In Entwicklungsländerndeckt Mais rund 25 Prozent des Nahrungsmittelbedarfs, in Industrieländern liegt er lediglich beietwa drei Prozent. Investoren sollten immer bedenken, dass steigender Maispreis die Ärmstender Armen treffen könnten. (hk)UNENTSCHIEDEN. ° Beim Mais gehen die Meinungenauseinander: Die einen glauben, dass derPreis aufgrund der guten Ernte sinken wird. AndereAnalysten denken, dass das gegenwärtige NiveauAufwärtspotenzial hat.PRODUKTIONUSA 42 %CHINA 19 %BRASILIEN 7 %CHARTS: Tai-Pan / software-systems78 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


Aktuelle Trends ° ROHSTOFFEAUSTRALIEN 14 %SÜDAFRIKA 11 %RUSSLAND 9 %CHILE 6 %USA 5 % PRODUKTIONKRISENVERLIERER. ° Die fundamental tendenziellgute Wirtschaftsdaten dies- und jenseits desAtlantiks lassen das Vertrauen in eine Konjunkturerholung<strong>zu</strong>rückkommen – damit verliert Goldan Wichtigkeit als Krisenwährung.GOLD ° Schwer verständlichWERTVERLUST. „Niemand versteht den Goldpreis wirklich, und ich gebe auch nicht vor,dass es mir hierbei wesentlich anders geht“, diese Worte stammen nicht etwa von irgendeinemHobby-Spekulanten, sondern vom Harvard-Absolventen und mächtigsten Notenbanker der Welt,Ben Bernanke. Es ist tatsächlich etwas unverständlich, dass die internationalen Notenbankenlaut Prognosen des World Gold Councils heuer 350 Tonnen Gold im Wert von 15 MilliardenDollar ihren Beständen <strong>zu</strong>führen, sprich kaufen <strong>werden</strong>. Gleichzeitig scheint Gold bei kommerziellenInvestoren an Vertrauen <strong>zu</strong> verlieren: Dieses Jahr ist der Wert von Gold-ETPs (ExchangeTraded Products) bereits um 60,4 Milliarden Dollar oder 43 Prozent gefallen, wie die NachrichtenagenturBloomberg jüngst berichtete. Wie es weitergeht, weiß also nicht einmal Bernanke<strong>zu</strong> sagen, fest steht aber, dass die (<strong>zu</strong>mindestzeitweise) Entspannung im Syrien-Konfl ikt denGOLDGoldpreis tendenziell untergräbt. Auch kehrt dasVertrauen in die weltweite Konjunktur allmählichwieder <strong>zu</strong>rück, <strong>zu</strong>mindest <strong>werden</strong> angesichtsder makroökonomischen Daten derzeit keineWeltuntergangsszenarien an die Wand gemalt.<strong>Was</strong> allgemein beruhigend, aber eben schlechtfür den Goldpreis ist. Für Unsicherheit sorgt hingegender „Government-Shutdown“ made inUSA, es bleibt aber <strong>zu</strong> hoffen, dass die Vernunftsiegt und es sich hier doch um ein temporäresProblem handelt. (hk)PALLADIUM ° AufsteigerINDUSTRIEMETALL. ° Palladium wird hauptsächlichin der Motorenindustrie verwendet.Der Chart befindet sich seit rund einem Jahr imSeitwärts trend, wobei Experten von einer künftigenAufwärts tendenz ausgehen.RUSSLAND 43 % PRODUKTIONSÜDAFRIKA 37 %NORDAMERIKA 14 %KATALYSATOR. Rohstoffanalysten rechnenPALLADIUMdamit, dass Palladium an Boden gewinnen undauch in Zukunft den Platin- sowie Gold-Preisoutperformen wird. „Palladium hat von densteigenden Autoverkaufszahlen in China undden USA profi tiert. Auf beiden Märkten <strong>werden</strong>überwiegend Fahrzeuge mit Benzinmotorenverkauft, in deren Katalysatoren PalladiumVerwendung fi ndet“, heißt es etwa auf der Anleger-Branchenplattformgodmode-trader.de.„Die Angebotsseite bereitet unterdessen weiterhinGrund <strong>zu</strong>r Sorge, wobei die russischenLagerbestände sinken und die Streiks in Südafrikaein Dauerthema bleiben“, <strong>werden</strong> weiters die Rohstoffanalysten von INTL-FCStonezitiert. Gleichzeitig könnten sich die Bestrebungen der chinesischen Regierung, die Luftverschmut<strong>zu</strong>ngein<strong>zu</strong>dämmen, laut der Deutschen Bank leicht positiv auf Palladium auswirken,das nicht <strong>zu</strong>letzt in Autokatalysatoren eingesetzt wird. Steigende Nachfrage bei fallendem Angebot– das sollte unter dem Strich also die Palladiumpreise befl ügeln. Im Gegensatz <strong>zu</strong>mGold handelt es sich bei Palladium um ein Metall, das nicht <strong>zu</strong>r klassischen Wertanlage dient,sondern in der Industrie verwendet wird. Somit ist das sich aufhellende Konjunkturumfeldschlecht für Gold und gut für Palladium. Dass es sich dabei um ein äußerst begrenztes Metallhandelt, kommt Investments <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>gute. (hk)OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 79


VERSICHERUNG Panorama„EXTRA AUSGEZEICHNET“HDI. Der von der HDI Lebensversicherung angebotenePflegeschutz namens Extra wurdebeim alljährlich ausgelobten Financial AdvisorsAward des deutschen Finanzmagazins Cash mitdem Branchenpreis in der Kategorie Fondspolicenausgezeichnet. „Das Langlebigkeitsrisikogeht Hand in Hand mit dem Risiko, pfl egebedürftig<strong>zu</strong> <strong>werden</strong>. Deshalb ist Extra als Pfl egeschutz,der in eine Altersvorsorge integriert ist, eineSTUDIE DES MONATSDIGITAL FUTURENACHHALTIGEMAS. Nachhaltigkeit liegt im Trend und dieserhat längst auch die heimischen VersicherungsundVorsorge-Unternehmen erreicht. Als ersteund einzige Vorsorgekasse erhielt die VBV kürzlicherneut die Validierung nach EMAS, kurz fürEco-Management and Audit Scheme. Diesesfreiwillige Umweltmanagementsystem der EuropäischenUnion hat sich die kontinuierlicheVerbesserung der unternehmerischen Umweltleistungen– weit über die gesetzlichenAnforderungen hinaus – <strong>zu</strong>m Ziel gesetzt. In derauf der Website des Unternehmens veröffentlichtenUmwelterklärung sind unter anderemdie Bemühungen der VBV in den TeilbereichenWarenbeschaffung, Energieverbrauch, Abfalloder auch Veranlagung nach<strong>zu</strong>lesen.ideale Kombination“, begründet Jury-Mitgliedund Morgen & Morgen-Geschäftsführer StephanSchinnenburg die Auszeichnung für denVersicherungskonzern. Extra wurde von HDI alsErgän<strong>zu</strong>ng und Absicherung bei Pfl egebedürftigkeitfür die bestehende Altersvorsorgelösung„TwoTrust“ konzipiert. Dabei erhöht sich dieAltersrente bei Eintritt der Pfl egebedürftigkeit abRentenbeginn..ONLINE-ZUGANG. Eine aktuelle Erhebungaus dem Hause Bain & Company legt den internationalenVersicherungskonzernen nahe, sichbesser noch heute als morgen verstärkt mit demThema webbasierte Kommunikationskanäle <strong>zu</strong>beschäftigen. „Die Zukunft der Versicherungist zweifelsohne digital, (...) das erfordert eingrundlegendes Umdenken in der Branche“,schreibt Studienautor Henrik Naujoks den Versicherernins Stammbuch. 60 Prozent der Kundenwürden von ihrer Assekuranz erwarten, dass siemit dieser online kommunizieren können, unabhängigdavon, ob es sich bei ihrem Anliegen umdas Thema Beratung, einen Vertragsabschlussoder eine Schadensmeldung handelt.ZAHLENSPIELIMAGE-PROBLEM. Die heimische Versicherungswirtschaftbraucht „Berater-Nachwuchs“. Laut2.000Einschät<strong>zu</strong>ng des Verbands der Versicherungsunternehmen, kurz VVO, wollen(oder müssen) die österreichischen Versicherungskonzerne bis Ende2014 rund 2.000 neue Mitarbeiter in der Beratung einstellen, weil viele aktiveVersicherungsberater aus der sogenannten Babyboomer-Generationbald in den Ruhestand gehen <strong>werden</strong>. Die Mitarbeitersuche könnte für vieleVersicherer jedoch <strong>zu</strong>m veritablen Problem <strong>werden</strong>, denn die Branche hatein gehöriges Image-Problem. Laut einer aktuellen VVO-Kundenumfrage genießtzwar der „eigene“ Versicherungsberater in den meisten Fällen das Vertrauenund die Wertschät<strong>zu</strong>ng der Klienten, wird jedoch nach dem Imagedes gesamten Berufsstandes gefragt, zeichnet sich ein gänzlich anderesBild. Diesem Vertrauens- und Image-Vakuum möchte der Verband jetzt gegenseuernund startet daher im Oktober eine Informationskampagne, umbesagtes Image <strong>zu</strong> verbessern und potenzielle Mitarbeiter an<strong>zu</strong>locken. Vorallem Frauen, Lehrlinge und interessierte Quereinsteiger sollen dabei angesprochen<strong>werden</strong>.UMSTIEG?LETZTE CHANCE. Alle Bezieher einer Pensionskassenpension haben nochbis 31. Oktober die Gelegenheit, mitsamt ihren Firmenpensionsansprüchenin eine Betriebliche Kollektivversicherung (BKV) <strong>zu</strong> wechseln. „DieBKV weist im Unterschied <strong>zu</strong>r Pensionskasse alle Sicherheitsmerkmale derklassischen Lebensversicherung auf“, eröffnet Wiener Städtische-GeneraldirektorRobert Lasshofer via Aussendung das Match gegen die heimischenPensionskassen. „Das heißt, eine garantierte Rente, unter deren Wert diePension niemals fallen kann, konservative Veranlagung im klassischen Deckungsstock,garantierte Rententafel und die Sicherheit, dass <strong>zu</strong>sätzlicheGewinne nicht verloren gehen können – die BKV ermöglicht damit einekalkulierbare und verlässliche Pension.“ Der Städtische-Boss räumt jedochein, dass ein Wechsel nicht automatisch für jeden der etwa 80.000Betroffenen Sinn macht und rät daher <strong>zu</strong> einem persönlichen Beratungsgespräch.„Inwieweit ein Wechsel in eine Betriebliche Kollektivversicherungsinnvoll ist, hängt unter anderem von der Höhe des Rechnungszinses inder Pensionskasse, der Lebenserwartung, dem Familienstand oder desPensionszeitpunktes ab“, wird Lasshofer in besagter Aussendung zitiert.80 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


Mein Fehler ist,dass ich so einegute Chefin bin.Von meinem Team verlange ich viel.Und trotzdem arbeiten sie allegern bei mir. Ich bin halt auch eineBilderbuchchefin. Sogar, wenn mirwas passiert, geht ’s für sie weiter.Nur für mich nicht. Eigentlich blöd.Weil, ohne meine Firma wäre ichnicht mehr ich selbst.Sicherheit in turbulenten Zeiten.Die Betriebliche Kollektiv-Versicherung der Generali bietet einen sicheren Weg <strong>zu</strong>einer garantierten Pension. Mit vielen Vorteilen für Unternehmen und Mitarbeiter.Wann, wenn nicht jetzt? www.generali.at/bkvUm <strong>zu</strong> verstehen, muss man <strong>zu</strong>hören.Unter den Flügeln des Löwen.


versicherung ° Rentensicherungarbeiten bis <strong>zu</strong>m umfallen?auf der suche nach alternativenWir <strong>werden</strong> immer älter. Gleichzeitig fällt die Geburtenrate schwach aus. Die logische Konsequenz lautet: Dasstaatliche Umlageverfahren stößt an seine Grenzen und im Alter wird uns weniger Geld <strong>zu</strong>r Verfügung stehen.Es gibt aber auch Möglichkeiten, um den tiefen Fall ins Pensionsloch <strong>zu</strong> vermeiden.Harald KolerusEigentlich ist es ja ein sehr erfreulichesBild, das Demografen in die Zukunftprojizieren: Jedes zweite im Jahr 2013 Neugeborenewird mindestens 100 Jahre alt.Happy Birthday! Weiters wird im Jahr 2030fast jeder dritte Österreicher älter als 60 Jahresein.SchWer finanzierbarDie Schattenseite: Im Jahr 2060 wirdmehr als jeder dritte über 65-Jährige pflegebedürftigsein. Die Gesamtkosten pro Patientund Jahr belaufen sich derzeit aufdurchschnittlich 10.000 Euro in häuslicherPflege und auf bis <strong>zu</strong> 43.000 Euro in stationärerPflege. Aber nicht nur das Gesundheitssystem,sondern vor allem auch diestaatliche Rentensicherung wird durch diesteigende Lebenserwartung vor immenseHerausforderungen gestellt. Die demografischeEntwicklung wird öffentliche Haushaltein Zukunft stark belasten, nicht nur inÖsterreich: Laut dem Grünbuch DemografischerWandel der EU-Kommission wird inEuropa die Zahl der Menschen über 65 Jahrebis 2030 um 52,3 Prozent auf 40 Millionensteigen. Parallel da<strong>zu</strong> wird die Altersgruppeder 15- bis 64-Jährigen um 6,8 Prozentauf 20,8 Millionen abnehmen. So <strong>werden</strong>im Jahr 2030 beispielsweise zwei Erwerbstätigezwischen 15 und 65 Jahren füreinen Nichterwerbstätigen über 65 aufkommen.„Diese Zahlen machen deutlich, dassdas staatliche System <strong>zu</strong>sehends an seineGrenzen gerät. Das bestehende Umlagesystemin Österreich benötigt daher Ausgleichdurch die sogenannte zweite und dritte Säule,das heißt durch betriebliche und privatePensionsvorsorge“, meint Alastair Mc Ewen,Geschäftsführer von Donau Brokerline. Diestaatliche Pension wird nicht nur laut diesemExperten – auch aufgrund gestiegenerLebensstandards – <strong>zu</strong>nehmend nur eineGrundversorgung darstellen. Wo liegen dieAlternativen bzw. Ergän<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong>m bestehendenSystem?° österreiCh: DeMOgrafie & pensiOnen: 2010-20352010 2035Bevölkerung 8,4 Mio. Menschen + 9,5 % 9,2 Mio. MenschenBevölkerung 65+ 1,5 Mio. Menschen + 60,0 % 2,4 Mio. MenschenErwerbspersonen 4,1 Mio. Menschen + 2,4 % 4,2 Mio. MenschenPensionsbelastungsquote 637 Pensionisten + 30,0 % 834 PensionistenPensionsaufwand 28,7 Mrd. € + 89,0 % 54,3 Mrd. €Einnahmen (Pfl ichtbeiträge) 21,9 Mrd. € + 53,0 % 33,5 Mrd. €Bundesbeitrag absolut 6,8 Mrd. € + 200,0 % 20,8 Mrd. €Bundesbeitrag in % des BIP 2,5 % + 100,0 % 5,0 %Quelle: Generali Gruppe80/45/65Bevor wir die verschiedenen Lösungsvorschlägegenauer betrachten, werfen wireinen Blick auf den Status quo hier<strong>zu</strong>lande:Die Pensionshöhe im österreichischen leistungsdefiniertenPensionskonto ergibt sichaus folgender Formel: 80/45/65. Das bedeutet,die Pensionshöhe erreicht den Wert von80 Prozent der Bemessungsgrundlage nach45 Versicherungsjahren bei einem Alter von65 Jahren (Bemessungsgrundlage im Jahr2013: der Durchschnitt der besten 25 Beitragsjahre– schrittweise steigend auf diebes ten 40 Beitragsjahre in 2028). Eine kürzereAnzahl von Versicherungsjahren ziehtauch einen geringeren Prozentsatz von derBemessungsgrundlage nach sich (pro Versicherungsjahr<strong>werden</strong> 1,78 Prozent angerechnet).drohendeS penSionSLochNatürlich stellt sich die entscheidendeFrage, wie hoch denn die Pensionslückebeim prognostizierten Anstieg der Lebenserwartung,dem offensichtlichen Geburtenrückgangetc. ausfallen wird. Ganz genaukann die Antwort immer nur individuellaus der persönlichen Lebenssituation (Höhedes Gehalts, Arbeitslosigkeit, Verdienstentfalldurch Krankheit, Anzahl der Versicherungsjahre,Pensionseintrittsalter usw.) herausgegeben <strong>werden</strong>. Generell gilt, dass dieabsolute Höhe der Pensionslücke umso stärkersteigt, je besser der jeweilige Versicherteverdient. Daher ist grundsätzlich davonaus<strong>zu</strong>gehen, dass ältere Dienstnehmer, dievielleicht schon eine leitende Position bekleiden,einen höheren Bedarf haben, diePensionslücke aus<strong>zu</strong>gleichen. Bei Menschen,die ihr Leben lang relativ wenig verdienthaben, fällt die Pensionslücke in absolutenZahlen nicht so drastisch aus, dafürschmerzt jeder fehlende Euro bei einer ohcreditS:beigestellt82 ° gelD-MagaZin – OktOber 2013


Rentensicherung ° versicherungnedies kleinen Rente umso mehr. ErnstSchneckenleitner, Lebensversicherungsexpertebei der Allianz, drückt es wie folgt aus:„Am größten ist die Pensionslücke bei jenenMenschen, die über der Höchstbemessungsgrundlageverdienen. Aufgrund dersteigenden Fixkosten ist dies jedoch auchund gerade ein Problem von Menschen mitgeringerem Einkommen.“ Sprich: Jeder, ob„Krösus“ oder „armer Schlucker“, wird vondem aufklaffenden Pensionsloch bedroht.Wie groSS ist die Lücke?Im Gespräch mit heimischen Versicherungsgesellschaftenhat das <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong>jedenfalls versucht, die Pensionslücke anhandvon Beispielen einigermaßen <strong>zu</strong> quantifizierenund somit etwas „plastischer“ dar<strong>zu</strong>stellen:Unter vereinfachten Annahmenergeben sich etwa folgende Werte, die RenateSchönwetter, Leiterin ProduktmanagementLeben bei der Generali Versicherung,vorrechnet. Sie weist allerdings darauf hin,dass diese Ergebnisse keine individuellenRahmenbedingungen berücksichtigen: Einheute 35-jähriger Angestellter hat 1996 <strong>zu</strong>arbeiten begonnen und verdient aktuell2000 Euro netto; bei Rentenantritt würdebei heutigem Geldwert die reguläre Alterspension1856 Euro und die Pensionslücke513 Euro ausmachen. Zweites Beispiel: Ein50-jähriger Angestellter ist 1981 ins Berufslebeneingestiegen und verdient aktuell2800 Euro netto; die reguläre Alterspensionwürde – wiederum nach heutigem Geldwert– 2800 und die Pensionslücke 813 Euroausmachen. Auch Schneckenleitner hat fürdas <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong> den Rechenstift gezückt:„So ergibt sich <strong>zu</strong>m Beispiel bei Annahmeeines durchschnittlichen Arbeiter-Gehaltsverlaufes ab Alter 20 bis <strong>zu</strong>m Pensionsantrittmit 65 eine Brutto-Ersatzratevon 79 Prozent und eine Netto-Ersatzratevon 94 Prozent.“ (Die Ersatzrate zeigt diePension in Prozent des letzten Einkommensan.) Mit einem durchschnittlichen Angestellten-Gehaltsverlauf(durchgehend unterder Höchstbeitragsgrundlage) ab dem Altervon 20 errechnet sich bei Pensionsantrittmit 65 eine Brutto-Ersatzrate von 58 Prozentund eine Netto-Ersatzrate von 74 Prozent.Zieht man als Beispiel einen gut verdienenden(Akademiker-)Lebenslauf heran(Arbeitsbeginn mit 25, Verdienst über derHöchstbeitragsgrundlage ab dem Alter von42), so ergibt sich eine Brutto-Ersatzratevon 44 Prozent, eine Netto-Ersatzrate von53 Prozent. Die Netto-Ersatzrate liegt in Österreichderzeit durchschnittlich übrigensbei rund 69 Prozent. Das ist im internationalenVergleich hoch, aber natürlich offenbartsich auch hier bereits eine deutlichePensionslücke.Sinnvoll GegensteuernDie Problemlage ist also hinlänglich bekannt,wie sieht es aber mit praktikablenLösungsmöglichkeiten aus? ProfessorChris tian Keuschnigg, Direktor des Institutsfür Höhere Studien (IHS), plädiert füreine schrittweise Anhebung des Pensionsaltersals „natürlichste“ und auch „gerechteste“Lösung: „Entscheidend für die Entwicklungder Pensionslücke ist, dass die Lebenserwartungangestiegen ist und Demografen<strong>zu</strong>folge bis 2050 noch weiter ansteigenwird. Andere Faktoren wie Geburtenrückgangoder Immigration sind auch wichtig,aber als vorübergehende Faktoren <strong>zu</strong>verstehen.“ Dabei können ,Baby-Boom‘oder ,Baby-Bust‘ zwar jahrzehntelangeTrends sein, sie bleiben aber doch temporär.Die steigende Lebenserwartung ist hingegendie zentrale Ursache, die das staatlicheUmlageverfahren langfristig vor Problemestellt. Eine Anhebung der Sozialabgabenbzw. Steuern, um das Umlageverfahren <strong>zu</strong>stützen, hält der Wirtschaftsexperte für problematisch,weil die Lohnnebenkosten inÖsterreich bereits sehr hoch ausfallen. Undgeringere Ersatzquoten, also niedrigere<strong>Pensionen</strong>, würden möglicherweise vieleRentner in die Altersarmut drängen. Sobleibe als beste Lösung laut Keuschniggeben die Erhöhung des Pensionsantrittsaltersübrig. Hier kommen wir <strong>zu</strong> einer Problematik,die immer im selben Atem<strong>zu</strong>g mitder Anhebung des Pensionseintrittsalters(bzw. der Annäherung des praktischen andas gesetzliche Rentenalter) genannt wird:In der Praxis finden ältere Arbeitnehmernämlich nur schwer einen adäquaten Joblänger arbeiten °Christian keuschnigg, IHSIch sehe im Wesentlichen drei möglicheMaßnahmen, um der drohenden Pensionslückeentgegen<strong>zu</strong>wirken. Erstens: Wir müssenlänger arbeiten. Zweitens: Es müssen höhereBeiträge für die Pensionssicherung eingehobenbzw. durch höhere Steuereinnahmenfinanziert <strong>werden</strong>. Drittens: Die Festset<strong>zu</strong>ngvon geringeren Ersatzquoten, sprich die<strong>Pensionen</strong> fallen niedriger aus. Die Variantenzwei und drei führen einige Probleme mitsich. So ist der Faktor Arbeit bereits heutesehr stark belastet. Eine Erhöhung derLohnsteuer bzw. der Lohnnebenkostenkönnen wir uns schon alleine angesichts desinternationalen Wettbewerbs schlichtwegnicht leisten. Bei niedrigeren <strong>Pensionen</strong> drohtwiederum die Gefahr der Altersarmut, vor derdas staatliche Rentensystem ja eigentlichschützen sollte. So bleibt also die Erhöhungdes Pensionseintrittsalters als für michnatürlichste und gerechteste Lösung übrig.Eine Anhebung des effektiven Pensionseintrittsaltersin kleinen Schritten von derzeit 60auf etwa 67 Jahre bis 2050 würde auch <strong>zu</strong>keinem Schock am Arbeitsmarkt führen.Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 83


versicherung ° RentensicherungObstkörberl °Christine Mayrhuber, WIFOAufgrund der steigenden Lebenserwartungliegt die Forderung nach einer Erhöhung deseffektiven Pensionsantrittsalters nahe. In derPraxis sieht das leider nicht so einfach aus,denn der Arbeitsmarkt für ältere Personenfunktioniert nicht. Sie finden schwer Jobs,sind dann auf Arbeitslosenunterstüt<strong>zu</strong>ngangewiesen, was dem Staat erst recht Geldkostet. Bevor man also überlegt, das Rentenantrittsalterhinauf<strong>zu</strong>setzen, müssen Maßnahmengeschaffen <strong>werden</strong>, um Menschenlänger im aktiven Berufsleben <strong>zu</strong> halten. Inden vergangenen rund 15 Jahren sind Pensionsreformenausschließlich auf Kosten derVersicherungsnehmer gegangen. Ihre Situationhat sich verschlechtert – die Unternehmerwurden hingegen außen vor gelassen.Es ist an der Zeit, dass auch von dieser Seiteein höherer Beitrag geleistet <strong>werden</strong> muss,etwa indem Unternehmen da<strong>zu</strong> verpflichtet<strong>werden</strong>, in gesundheitliche Förderung am Arbeitsplatz<strong>zu</strong> investieren. Bisher basieren „Fitfor work-Programme“ lediglich auf Freiwilligkeit.Ein dekoratives Obstkörberl im Eingangsbereich<strong>zu</strong> platzieren, ist eindeutig <strong>zu</strong> wenig.oder <strong>werden</strong> sogar aus dem Arbeitsverhältnisgedrängt. Wie lässt sich hier eine Lösungfinden?Vereinbarkeit mit ArbeitsmarktKeuschnigg könnte sich eine sanfte Anhebungdes Pensionseintrittsalters von derzeiteffektiv 60 auf 67 Jahre bis 2050 vorstellen,das würde auch der heimische Jobmarktverkraften und die Integration von älterenPersonen in die Arbeitswelt ermöglichen.Ernst Schneckenleitner von der Allianzmeint <strong>zu</strong>m Thema: „In dieser Frage sindalle gefordert: Nicht nur die Politik, sondernauch die Betriebe. Es geht um Generationenmanagementund darum, die Vielfalt<strong>zu</strong> nützen.“ Als Übergangsvariante könntelaut dem Spezialisten die Brückenpensionfungieren: „Kapitaldeckung und Umlageverfahrenim Schulterschluss bieten dieideale Lösung <strong>zu</strong>r Kombination der Systeme.Budgetlücken der öffentlichen Hand<strong>werden</strong> mit durchgehenden Beitragsleistungenbis <strong>zu</strong>m gesetzlichen Pensionsaltergeschlossen. Die Brückenpension zwischengesetzlichem und tatsächlichem Pensionsantrittsalterwird durch kapitalgedeckteVorsorge finanziert. Die Brückenpensionselbst finanziert die Sozialversicherung: DerBürger zahlt weiter Beiträge in die Sozialversicherungein (Selbst- bzw. Weiterversicherungin der Kranken- und Pensionsversicherung,Anm.), und zwar bis <strong>zu</strong>m gesetzlichemPensionsantrittsalter.“ Dies führe <strong>zu</strong>einer Planbarkeit der Einkünfte für die Sozialversicherung.Mit diesem Modell könnedie öffentliche Hand mit dem demografischenWandel Schritt halten und das Systemdarauf adaptieren: „Und jeder Bürgerkann sein Pensionsantrittsalter frei wählen,ohne das System <strong>zu</strong> belasten“, so Schneckenleitner.Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzenderder Nürnberger Versicherung, fügt hin<strong>zu</strong>,dass die Beschäftigung von Älteren tatsächlichein Problem darstellt, das mandurch gesetzliche Vorgaben für die Wirtschaftschwer in den Griff bekommen würde:„Es geht darum, dass die Wirtschaft erkennt,dass ältere Arbeitnehmer entsprechendihrem Wissen und ihren Erfahrungeneingesetzt <strong>werden</strong> sollen. Leider ist das inKrisenzeiten aber nicht immer möglich“, soder Experte.Mehr Regulierung?Bei der Arbeiterkammer (AK) glaubtman hingegen sehr wohl, dass in diesemZusammenhang neue gesetzliche Vorgabensowohl wünschenswert als auch zielführendwären. Laut Josef Wallner, Arbeitsmarktexperteder AK Wien, finden neben gesundheitlichbeeinträchtigten vor allem ältereMenschen kaum Chancen am Arbeitsmarktvor. Er fordert daher ein „griffiges“ Bonus-Malus-System. Derzeit fallen nämlich beiBetrieben nur Strafzahlungen an, wennausgaben für lebensversicherungen (In Euro pro Kopf/Jahr)SchweizSchwedenGroßbritannienFrankreichItalienDeutschlandÖsterreichPortugalGriechenland1901711.0238388548817258961.2491.1671.6941.9441.9912.4772.4922.4662.6453.2580 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.50020112006Quelle: Swiss RecreditS: beigestellt84 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


10 - 60 - 30Watamar Optimum Portfolio FundWer sagt, dass immer alles schnell gehen muss?Der Weg <strong>zu</strong> einer guten Rendite bei geringem Risikodarf auch langsam <strong>zu</strong>m Ziel führen.Richtungsweisend für Watamar‘s 10-60-30 Strategiewar eine Analyse auf der Basis von Dateninternationaler Aktien- und Bondmärkte, dieteilweise 80 Jahre <strong>zu</strong>rückreichten.Die Hauptorientierung ist die Minimierung derVolatilität bei konstanten und moderaten Erträgen.Dabei wird der Kurs durch ein regelmäßigesRebalancing nie aus den Augen gelassen.10% Cash, 60% Bonds und 30% Aktienbilden die Allokation des Portfolios.Fremdwährungen <strong>werden</strong> aktiv abgesichert.The best proof is experience.Informationen und rechtliche Unterlagen unter www.watamar-am.com - WATAMAR Asset Management AG, Zürich


versicherung ° RentensicherungDenkfehler °Andreas Khol, SeniorenbundIn der Pensions-Diskussion wird einDenkfehler häufig übersehen. Man übersiehtdie entscheidende Messgröße, die in einemUmlagesystem wie dem ÖsterreichischenPensionssystem entscheidend ist: Den„Ökonomischen Abhängigkeitsquotienten“.Entscheidend ist in einem Umlagesystem:Wie viele Menschen tragen derzeit durch ihreBeiträge aufgrund der Erwerbstätigkeit da<strong>zu</strong>bei, die Nicht-Erwerbstätigen <strong>zu</strong> erhalten. Dasheißt: Wie viele Nicht-Erwerbstätige Kinderund Jugendliche plus wie viele Pensionsbezieherstehen den derzeit beitragszahlendenErwerbstätigen gegenüber. Dieser ökonomischeAbhängigkeitsquotient SINKT seitJahren. Heute stehen 1.000 Erwerbstätigeninsgesamt 1.270 Nicht-Erwerbstätige (Kinder,Jugendliche in Ausbildung, Senioren,Haushaltsführende) gegenüber. Damit ist dieZahl der Abhängigen fast so niedrig wie1951 – damals waren es rund 1.245. 1971erreichte dieser Abhängigkeitsquotient mit1.425 den höchsten Wert, lag auch 1995noch bei knapp 1.380 Abhängigen.ältere Personen entlassen <strong>werden</strong>. Das stelltin Wirklichkeit Wallner <strong>zu</strong>folge für Unternehmensogar einen Anreiz dar, Ältere erstgar nicht ein<strong>zu</strong>stellen. Firmen, die hingegenvielen älteren Menschen eine Chance geben,<strong>werden</strong> benachteiligt, wenn Entlassungenausgesprochen <strong>werden</strong>. Der AK-Expertespricht sich deshalb für ein Bonus-Malus-Modell aus, das bereits einsetzt,wenn Betriebe unterdurchschnittlich vieleältere Menschen beschäftigen. Weiterswünscht sich Wallner mehr Investitionen inden Bereich der gesundheitlichen Präventionund Rehabilitation.Bei den Löhnen ansetzenSolche Maßnahmen sind für IHS-ChefKeuschnigg allerdings schwer umsetzbar,hingegen meint er: „Ein weiterer entscheidenderSchritt ist, dass die Löhne im Alternicht stärker ansteigen sollten als das Produktivitätswachstum.Wenn ältere Arbeitnehmerden Arbeitgebern <strong>zu</strong> teuer kommen,<strong>werden</strong> sie so<strong>zu</strong>sagen aus dem Arbeitsmarkt,herausgepreist‘. Das kann maneben vermeiden, indem man das Lohnprofilder Älteren im Vergleich <strong>zu</strong> den Jungennicht übermäßig steigen lässt. Für eine Lösungsind hier die Sozialpartner gefragt“,führt der WIFO-Experte weiter aus. Keuschniggabschließend: „Natürlich wären für daslängere Arbeiten auch Begleitmaßnahmenwie Investitionen in Weiterbildung ratsam.Bisher haben wir rund zwei Drittel unsereserwerbsfähigen Alters in Beschäftigung verbracht,ein weiters Drittel im Ruhestand.Diese Quote bleibt auch in Zukunft gleich,das bedeutet: Wenn wir beispielsweisedurchschnittlich sechs Jahre länger leben,müssen wir vier Jahre länger arbeiten.“ Seitensdes Sozialministeriums weist man wiederumdarauf hin, dass in Österreich dieAnhebung des faktischen an das gesetzlichePensionsantrittsalter das wesentliche Ziel<strong>zu</strong>r Aufrechterhaltung der Finanzierbarkeitdes Pensionssystems ist. „Da<strong>zu</strong> wurden inden letzten fünf Jahren eine Reihe von Maßnahmengesetzt. Entscheidend dabei ist dieReform der Invaliditätspension (die am 1.Jänner 2014 in Kraft tritt, Anm.), da imlangjährigen Durchschnitt etwa ein Dritteldes jährlichen Neu<strong>zu</strong>gangs in diese Pensionsarteinströmt und somit der Hauptverursacherdes relativ geringen faktischenPensionsantrittsalters ist“, so Josef Bauernberger,Abteilungsleiter Grundsätzliche Angelegenheitender Sozialversicherung.Eigenvorsorge gefragtNatürlich wissen wir alle, dass der Staatnicht alles für den Bürger erledigen kann;welche Möglichkeiten der individuellen Altersvorsorgegibt es nun – und welcher Prozentsatzdes aktiven Einkommens sollte fürdie Zukunft verwendet <strong>werden</strong>? Da<strong>zu</strong> meintAlastair Mc Ewen von Donau Brokerline:<strong>Pensionen</strong>: Bundesmittel<strong>zu</strong>schuss (in % des BIP)Basisszenario Szenario Szenario SzenarioHöhere Lebenserwartung Niedrigere Produktivität Höhere Migration2010 2,9 % 2,9 % 3,0 % 3,0 %2020 3,7 % 3,9 % 4,2 % 3,6 %2030 4,9 % 5,4 % 6,1 % 4,5 %2040 6,0 % 6,7 % 8,0 % 5,3 %2050 6,0 % 6,8 % 8,8 % 5,2 %2060 4,5 % 5,0 % 7,7 % 3,6 %Die Bundesmittel<strong>zu</strong>schüsse geben an, wie viel der Staat in den Erhalt des Pensionssystems„hineinpumpen“ muss. Je nach Entwicklung makroökonomischer Faktoren verändert sich dieHöhe des Zuschusses. Hier wurden neben dem Basisszenario alternative Entwicklungen mithöherer Lebenserwartung, höherer Immigration und niedrigerer Produktion als im Basisszenariodurchgerechnet. Allen Varianten bleibt gleich: Die staatliche Unterstüt<strong>zu</strong>ng muss ansteigen, umdas Pensionsniveau <strong>zu</strong> halten, falls die Rahmenbedingungen nicht geändert <strong>werden</strong>.Quelle: BMASK (2010), Bericht über die langfristige Entwicklung dergesetzlichen Pensionsversicherung für den Zeitraum 2009 bis 2060.creditS: beigestellt86 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Rentensicherung ° versicherung„Das kann man nicht vereinheitlicht sagen.Hier bedarf es eingehender Beratung undauch Analyse durch einen Versicherungsberater.Generell kann man aber sagen, je früherman beginnt – auch schon mit kleinenBeträgen –, desto eher lässt sich die Pensionslückespäter verringern oder sogarschließen.“Zehn prozent des einkommensÄhnlich äußerst sich Robert Lasshofer,Generaldirektor der Wiener StädtischenVersicherung: „Selbstverständlich gilt beidem Abschluss einer privaten Altersvorsorgedasselbe, was auch bei dem Abschluss jedesanderen Versicherungsvertrages gilt:Die persönlichen Lebensumstände undVermögensverhältnisse des Betroffenenmüssen das Besparen in der ins Auge gefasstenHöhe auch <strong>zu</strong>lassen.“ Schneckenleitnervon der Allianz fügt hin<strong>zu</strong>: „DieseFrage richtet sich nach dem individuellenBedarf. Als Faustregel kann aber gelten, dasses sinnvoll erscheint, zehn Prozent des Nettoeinkommensfür Altersvorsorge <strong>zu</strong> verwenden.“Renate Schönwetter von der GeneraliVersicherung wird noch etwas konkreter:„Um die oben angeführte Pensionslückefür die jüngere Person <strong>zu</strong> schließen,sind angesichts der aktuellen Gesamtverzinsungungefähr 10 bis 15 Prozent des Nettoeinkommensfür die vollständige Abdeckungerforderlich. Das Beispiel des 50-Jährigenerfordert bereits wesentlich höhereBeiträge, um die Lücke vollständig <strong>zu</strong> schließen.“Hier wären laut der Expertin für dieverbleibende Zeit bis <strong>zu</strong>m regulären Pensionsantrittmit 65 Jahren bereits rund 35Prozent des Nettoeinkommens dafür <strong>zu</strong>verwenden. Da<strong>zu</strong> gibt Schönwetter ein Beispiel:Für eine lebenslange Pensionszahlungvon 300 Euro monatlich benötigt eine 65-jährige Person derzeit rund 80.000 Euro Kapital.Um dieses Kapital an<strong>zu</strong>sparen, sind jenach Beginn der Ansparphase bei einer linearenNettorendite von 3,5 Prozent jährlichnachfolgende Sparraten erforderlich:Erstens, Beginn mit 30 Jahren: 1.120 Europer annum. Zweitens, Start mit 40 Jahren:ca. 1.917 Euro per annum. Drittens, Beginnmit 50 Jahren: rund 3.870 Euro per annum.Auch Uniqa-Vorstand Peter Eichler hat einBeispiel parat: „Die Höhe der privaten Vorsorgeist natürlich von der individuellen Lebenssituationdes Einzelnen abhängig.Grundsätzlich wären fünf bis zehn Prozentein guter Ansatz. Für eine Monatsprämievon 100 Euro in eine Rentenversicherungerhält ab dem Alter von 65 eine heute 23-jährige Person eine garantierte Monatspensionvon 200 Euro, eine heute 32-jährigeeine von 150 Euro, eine heute 42-jährigeeine Pension von 100 Euro lebenslang – <strong>zu</strong>-creditS:


versicherung ° RentensicherungGehaltsumwandlung °Helmut Mojescick, WKOSchon lange sind die Ursachen für einAufklaffen der Pensionslücke bekannt. Diespannende Frage ist, was die Politik <strong>zu</strong>rLösung der Problematik beitragen könnte.Einen praktischen Tipp: Es existiert imEinkommensgesetz der § 3/1/15a. Dieserbietet die Möglichkeit einer Gehaltsumwandlungfür unselbstständig Beschäftigte. Dasfunktioniert so: Wenn der Arbeitgebereinwilligt, wird eine Teil des Bruttolohns inAbsprache mit dem Arbeitnehmer an eineVersicherung dessen Vertrauens überwiesen.Das Kapital wird für die Pensionsvorsorgeangelegt und senkt die Lohnbemessungsgrundlagefür den Arbeitnehmer. Nachdemdas Geld direkt in die Versicherung fließt, istes nicht <strong>zu</strong> versteuern. Derzeit ist dieGehaltsumwandlung mit einem Höchstbetragvon 300 Euro festgesetzt, fällt man alsoin die höchste Steuerklasse, bedeutet daseine Ersparnis von 150 Euro. Die Versicherungswirtschaftfordert schon lange, denHöchstbetrag auf mindestens 1000 Eurohinauf<strong>zu</strong>setzen, was bei der Politik bisher auftaube Ohren gestoßen ist.züglich Gewinnbeteiligung.“ Da die SozialversicherungPensionsleistungen von Beiträgennur bis <strong>zu</strong>r Höchstbeitragsgrundlage(2014: bis Bruttobe<strong>zu</strong>g von 4.530 Euro) berechnet,empfiehlt Eichler für höhere Einkommeneinen höheren Prozentsatz.Eine Frage des geldesHalten wir also fest: Private Vorsorge istwichtig und eine notwendige Ergän<strong>zu</strong>ng<strong>zu</strong>m staatlichen System, will man das gefährlichePensionsloch abdecken. Jedoch istdas leichter gesagt als getan, denn es öffnetsich in der Praxis gleich das nächste Problem:Viele Menschen können sich die privateRentenabsicherung schlichtweg nichtleisten! Welche Lösungsmöglichkeiten gibtes hier? Da<strong>zu</strong> meint Schönwetter: „Der monatlicheAnsparbeitrag beginnt bei 15 Euro.Bei einer entsprechend langen Ansparphasekommt dann auch ein namhafter Betrag <strong>zu</strong>sammen.“Wesentlich bei der Entscheidungüber die Prämienhöhe ist laut der Expertindie Leistbarkeit durch den/die Kunden/in.Die Prämiengestaltung soll so erfolgen, dassdie vereinbarten Prämien dauerhaft bezahlt<strong>werden</strong> können. „Zusätzlich besteht dieMöglichkeit, <strong>zu</strong> späteren Zeitpunkten <strong>zu</strong>mBeispiel bei Einkommens<strong>zu</strong>wächsen dielaufende Prämie <strong>zu</strong> erhöhen oder einmaligeZuzahlungen <strong>zu</strong> leisten. Beides ermöglichteine flexible Gestaltung der privaten Pensionsvorsorge“,so Schönwetter. Allianz-ExperteSchneckenleitner ergänzt: „Eine Option,in der wir eine Vorsorgemöglichkeitsehen, liegt in der Betrieblichen Altersvorsorge(BAV). Österreich ist in Europa ammeisten vom Staat abhängig: Aus der BAVkommen derzeit nur etwa fünf Prozent allerPensionseinkünfte, etwa 90 Prozent kommenvom Staat. Um den Rückstand <strong>zu</strong>mEU-Durchschnitt auf<strong>zu</strong>holen, müsste derBAV-Markt in Österreich pro Jahr um gut50 Prozent wachsen.“ Darüber hinaus siehtSchneckenleitner europaweit Tendenzen,dass ein immer größerer Teil des Einkommensim Pensionsalter durch Erwerbstätigkeitfinanziert wird. „Wer im Pensionsalternicht mehr arbeiten möchte, sollte sichnicht nur privat, sondern auch durch eineBAV-Lösung absichern. Dem Arbeitgeberkommt eine immer wichtigere Rolle <strong>zu</strong>: Erwird auch <strong>zu</strong>m Pensionsgeber– denn esmacht einen gewaltigen Unterschied, ob ichvon meinem Brutto- oder Nettolohn Geldfür die Vorsorge anspare. Hier gibt es steuerlicheErleichterungen vom Gesetzgeber, dieman nutzen sollte“, so der Spezialist. EinSteuer<strong>zu</strong>ckerl, das ganz einfach <strong>zu</strong> nutzenist, ist die Gehaltsumwandlung im Rahmender Zukunftssicherung nach § 3/1/15a EStG.Den Arbeitgeber kostet es nichts, außerdemerspart er sich damit auch noch Lohnnebenkosten.Für den Arbeitnehmer bietetdieser Paragraf wiederum den Vorteil, einenTeil des Gehalts direkt in die Pensionsvorsorgeeinfließen <strong>zu</strong> lassen – dieser Betragist somit nicht steuerpflichtig! Ein gehörigesÄrgernis ist hingegen, dass die Gehaltsumwandlungmit 300 Euro jährlichsehr beschränkt ist. In den Kommentarender Experten wird deshalb auch immer wiederauf den genannten Paragrafen und diewünschenswerte Erhöhung dieses Beitrags<strong>zu</strong>r Pensionssicherung verwiesen. So auchKurt Molterer von der Nürmberger: „Ichdenke, dass eine Anhebung auf 600 Euro einwichtiges Signal und wichtiger Ausbau derprivaten Altersvorsorge wäre. Überdieswurde auf Bestreben der Sozialversicherungsträgerauch die Sozialversicherungsfreiheitdieses Vorsorgemodells gestrichen,Drohende Pensionslücke in Österreich(Alter heute) Bsp.1: 20 Jahre Bsp.2: 30 Jahre Bsp.3: 40 JahreAktuelles Bruttoeinkommen 2.000,00 € 3.000,00 € 4.000,00 €Aktuelles Nettoeinkommen 1.409,68 € 1.905,86 € 2.371,11 €Nettoeinkommen <strong>zu</strong>m Pensionsantritt mit 65 1.951,74 € 2.467,74 € 2.938,62 €(inflationsbereinigt)Nettopension mit 65 (inflationsbereinigt) 1.504,16 € 1.876,44 € 2.071,25 €Pensionslücke mit 65(inflationsbereinigt) 447,58 € 591,40 € 867,37 €Annahme: 1% Einkommenssteigerung; Berufseintritt mit 20 Jahren. Brechnung: Wiener Städtische.creditS: beigestellt88 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Rentensicherung ° versicherungso dass nur mehr die Steuerfreiheit dieser betrieblichen Vorsorgeübrig bleibt.“ Diesem Betrag steht in Deutschland ein maximalersteuerfreier Jahresbeitrag von 4.440 Euro gegenüber, der mittels Be<strong>zu</strong>gsumwandlungfür die spätere Pension verwendet <strong>werden</strong> kann.Hin<strong>zu</strong> kommt, dass der Betrag von 2.688 Euro neben der Steuerfreiheitauch noch von Abzügen der gesetzlichen Sozialversicherung befreitist. Ein konkretes Produktbeispiel möchte wiederum AlastairMc Ewen, Geschäftsführer von Donau Brokerline, hervorstreichen:„Grundsätzlich ist private Pensionsvorsorge jedem <strong>zu</strong> empfehlen,auch wenn nur ganz kleine Beträge möglich sind. Unser neuestesProdukt – der SmartGarant, eine indexgebundene Lebensversicherung– ist für jeden geeignet. Man kann wählen zwischen monatlichenBeiträgen ab 50 Euro und einem Einmalerlag ab 5.000 Euro.Sollten die Zeiten einmal wieder stürmischer <strong>werden</strong>, kann man inden sicheren Hafen der klassischen Gewinnbeteiligung von derzeit3,25 Prozent switchen.“ Zudem <strong>werden</strong> die Gewinne jährlich eingelockt.Darüber hinaus gibt die Donau <strong>zu</strong>m Laufzeitende eine Garantiefür die einbezahlten Prämien inklusive der Versicherungssteuer.NachholbedarfZwar ist das Bewusstsein, dass Eigenvorsorge notwendig ist,groß, doch die praktische Umset<strong>zu</strong>ng dieser Erkenntnis lässt in derE. schneckenleitner, AllianzBedarfsanalyse notwendig °Der Gesetzgeber hat in der Vergangenheit gezeigt,dass er gewillt ist, das reale Pensionsantrittsalterdem gesetzlichen an<strong>zu</strong>passen. DieErweiterung der staatlichen Förderung auf klassischeLebensversicherungen ohne verpflichtendenAktienanteil und weitere Vorsorgeprodukte,<strong>zu</strong>m Beispiel die Pflegevorsorge, wäre eine <strong>zu</strong>sätzliche Möglichkeit.Sinnvoll wären sicher auch verstärkte Förderungsmaßnahmen derBetrieblichen Altersvorsorge, wie beispielsweise die Erhöhung des maximalenEinzahlungsbetrages in die Zukunftssicherung nach § 3/1/15aEStG. Wir als Versicherer setzen jedenfalls auf ganzheitliche Beratungdurch Life Check – die Lösungen für den Kunden richten sich nach derenindividuellem Bedarf: Für Sicherheit und Garantien gibt es die klassischeLebensversicherung sowie die Rentenversicherung. Für Kunden,die an den Chancen der Aktienmärkte partizipieren möchten, haben wirdie fondsgebundene Lebensversicherung parat. Für eine zielführendeFlexibilisierung der Produktpalette bieten wir seit 1. September <strong>zu</strong>sätzlicheine Lebensversicherung namens „Allianz Vorsorgekonto“ an.VPI VERMÖGENSBERATUNGErfolg mit individueller PlanungSeit mittlerweile 15 Jahren hat sichdie VPI Vermögensberatung <strong>zu</strong> einerverlässlichen Anlaufstelle für all jeneentwickelt, die Vermögensbildung undVorsorge auf sinnvolle Art verbindenmöchten.Als Hermann Stöckl und Günter Steger dasUnternehmen VPI gründeten, stand der Vorsorge-und Versicherungsgedanke eindeutig imVordergrund. „Polizzenverkaufen allein war niemein Ding“, meint Stöckl in diesem Zusammenhang,„als wir bemerkten, dass es ab 2002 sogut wie keine Gewinn<strong>zu</strong>weisungen im Bereichder Lebensversicherungen mehr gab, fühlte ichmich verpflichtet, meinen Kunden Alternativenbieten <strong>zu</strong> können.“Heute zählen neben der privaten Anlageberatungvor allem die betriebliche Vorsorge, Pensions-und Rentenvorsorge sowie die Veranlagungsberatung<strong>zu</strong> den Core Business-Agendendes Unternehmens. Veranlagungsberatung erfolgtauf Honorarbasis. Ausgehend von den bestehendenSpar- und Veranlagungsformen erhältder Kunde ein umfassend angelegtes Gesamtkonzept,das auf seinen Zielhorizont (kurz,mittel- oder langfristig) ausgerichtet ist.PRODUKTVIELFALTGenerell hat der Kunde Zugang <strong>zu</strong> allen, inÖsterreich <strong>zu</strong>m Vertrieb <strong>zu</strong>gelassenen Investments.Zu den Partnern des Unternehmenszählen die Raiffeisen Salzburg KAG und die DJEKapital AG. Stöckl da<strong>zu</strong> konkret: „Wir gehen jedochimmer vom Best-in-Class-Ansatz aus,der <strong>zu</strong>m Ziel- respektive Risikohorizont des Investorspasst. Wichtig ist immer eine breite Risikostreuung.Immobilien sind dabei ein Thema,sofern sie nicht den eigenen Wohnbedarfabdecken, weiters Anleihen und Aktien meistim Fondsmantel, Unternehmensbeteiligungensowie physische Rohstoffe(meist Gold).“ Abgerundetwird das Bera-Geschäftsführer, VPIHERMANN STÖCKL,tungsportfolio durch individuelleFinanzierungskonzepte sowie in naherZukunft auch Facto ringdienstleistungen.BERATUNGSSICHERHEITAls Mitglied der Austrian Financial & InsuranceProfessionals Association (AFPA) arbeitetHermann Stöckl aktiv daran, die Beratungsqualitätim Finanz- und Versicherungsberatungsgeschäft<strong>zu</strong> optimieren. Ein Anliegen,das der notwendig gewesenen Image-Korrekturdes Finanzberatungssektors optimal entgegenkommt.www.vpi.atPORTRAIT


versicherung ° RentensicherungPeter Eichler, UniqaFörderungen °Jede Form der staatlichen Förderung oderauch steuerliche Erleichterungen würdensich positiv auf die Vorsorge auswirken. Eineweitere Entspannung der Schuldenkrisewürde natürlich auch viel bewirken. Wünschenswertwäre es, wenn sich das Zinsumfeldallmählich wieder normalisieren würde.Wenn die Verzinsung am Sparbuch über derInflation liegt, ist es wieder leichter, auf denKonsum <strong>zu</strong> verzichten und <strong>zu</strong> sparen. Auchdie Einführung des Pensionskontos schafftTransparenz und wird somit aus unsererSicht die Notwendigkeit der Altersvorsorgeuntermauern. Es sollten weiters Anreizegeschaffen <strong>werden</strong>, Dienstnehmer länger imBerufsleben <strong>zu</strong> halten. Aufgrund der demografischenEntwicklung wird es bald <strong>zu</strong> einemArbeitskräftemangel kommen. Es ist deshalbsehr wahrscheinlich, dass dadurch ältereArbeitnehmer vermehrt gebraucht <strong>werden</strong>.Als Versicherer <strong>werden</strong> wir noch deutlicherals bisher die Vorteile der Lebensversicherungund deren Zweck – nämlich solide Vorsorgefür die Pension und Absicherung aufdem Weg dorthin – hervorheben müssen.Alpenrepublik noch <strong>zu</strong> wünschen übrig:Österreich hat im Vergleich <strong>zu</strong> praktisch allenanderen Staaten Westeuropas in der privatenAltersvorsorge großen Nachholbedarf(siehe Chart auf Seite 84). Während imwesteuropäischen Durchschnitt rund 5,3Prozent der Wirtschaftsleistung in die privateLebensversicherung fließen, sind es inÖsterreich mit 2,7 Prozent nur knapp mehrals die Hälfte.Folgen der KriseNatürlich hat der Ausbruch der allgemeinenFinanz- und Wirtschaftskrise imJahr 2008 auch in der Versicherungsindustrieihre Spuren hinterlassen: Aufgrund derniedrigen Zinsen für Staatsanleihenhöchster Bonität ist es schwierig geworden,eine ansprechende Rendite <strong>zu</strong> erwirtschaften.Allerdings führt Eichler ins Treffen:„Das Problem der niedrigen Zinsen giltheute für jede Veranlagungsform. Es ist aberaufgrund der Langfristigkeit der Vorsorgenicht an<strong>zu</strong>nehmen, dass dieses Phänomenüber viele Jahre anhält. Außerdem kann dieLebensversicherung mehr: Es gibt sonstkein Produkt, bei dem nach der ersten Prämiebereits der volle Ablebensschutz im Falledes Todes schlagend wird.“ Klassische Lebensversicherungensind laut dem Uniqa-Chef die einzige Vorsorgemöglichkeit, dieRendite mit der Absicherung von Risikenüber einen derart langen Zeitraum bietet.„Wenn sie auch im Moment mit einem Garantiezinssatzvon 1,75 Prozent nicht sehrhoch ausfällt. Neben der Garantie gibt esauch die Gewinnbeteiligung, die <strong>zu</strong>sammenmit der Garantie die Gesamtverzinsung ergibt.Diese lag bei Uniqa 2000 bei über sechsProzent und liegt derzeit bei immer noch3,05 Prozent“, so Eichler. Die Einhaltungdes Garantiezinses wird laut dem Expertenin den nächsten Jahren kein Problem darstellen.Im Vergleich <strong>zu</strong> Deutschland liegtder durchschnittliche Rechnungszinssatz inÖsterreich niedriger. Der Grund dafür ist,dass erst später und viel kürzer als inDeutschland mit einem Garantiezinssatzvon vier Prozent bei Lebensversicherungengearbeitet wurde. Aktuell liegt der durchschnittlicheRechnungszins in Österreichbranchenweit bei rund 2,9 Prozent. In° Beispiele: Garantiepension aus privater VorsorgeHier handelt es sich um eine schematisierte, aber durchaus realistische Berechnung.Ein Anhaltspunkt, wie viel Sie für die Abdeckung der Pensionslücke aufwenden könnten.Ziel: Pensionsantritt mit 65lebenslange Rente mit Rückgewähr*Beispiel 1: 25 Jahre alt, 75 Euro MonatsprämieRente inkl. Gewinn & Bonus bei aktueller Gesamtverzinsung 278,27 EuroBeispiel 2: 45 Jahre alt, 100 Euro MonatsprämieRente inkl. Gewinn & Bonus bei aktueller Gesamtverzinsung 135,47 EuroBeispiel 3: 55 Jahre alt, 200 Euro MonatsprämieRente inkl. Gewinn & Bonus bei aktueller Gesamtverzinsung 115,66 EuroBeispiel 4: 65 Jahre alt, 50.000 Euro Einmalerlag, sofort beginnende lebenslange RenteRente inkl. Gewinn & Bonus bei aktueller Gesamtverzinsung 214,93 Euro* Die Rückgewähr des nicht verbrauchten Kapitals im Ablebensfall erfolgt an einen Be<strong>zu</strong>gsberechtigten. Berechnung: WienerStädtischecreditS: UNIQA, beigestellt90 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


HÜBL & PARTNERNeues Projekt der „Wohnbaumaschine“Rechtzeitig <strong>zu</strong>m 20. Jahrestag ihrerGründung präsentiert die renommierteösterreichische ImmobilienundAnlagegesellschaft Hübl & Partner einNEUBauherrenmodell, das dem Investoreine Reihe attraktiver Benefits bietet.Hübl & Partner, 1993 gegründet, ist auf dieEntwicklung, den Bau sowie die Vermarktungvon Wohnbauprojekten spezialisiert, die speziellfür Käufer von Anlageimmobilien attraktivsind. Beim aktuellen Projekt handelt es sichum ein Wohnhaus, das in zentraler Grünlagenächst der Alten Donau realisiert wird. Jededer 25 Bestandseinheiten verfügt über Balkon,Loggia oder Terrasse. Die Vorteile des NEUBauherrenmodellsbestehen darin, dass es sich dabeium persönliches, grundbücherliches Eigentumhandelt, dass Vorsteuerab<strong>zu</strong>g besteht sowie,dass die Planungs-, Bau- und Nebenkostenverkürzt auf 15 Jahre absetzbar sind.SICHERHEIT FÜR DEN EIGENTÜMERFür jeden Käufer einer Anlageimmobilie stehtbeim Erwerb die Erhaltung des Substanzwertesim Fokus. Da<strong>zu</strong> kommen weiters der Inflationsschutzsowie - im Falle die Wohnung <strong>zu</strong>r Vorsorgeerworben wird - langfristig gesicherte,indexierte Mieteinnahmen. Tatsächlich <strong>werden</strong>ja bei vielen Anlageformen die Erträge durch Inflationund Steuern so gemindert, dass die Renditebeträchtlich sinkt. Dieses Konzept ermöglichtlangfristig wertgesicherte Einkünfte ohneKaufkraftverlust. Da<strong>zu</strong> kommt noch das Rundum-Service,das Baumanagement, Vermietung,Verwaltung und Bewirtschaftung inkludiert.SUCCESS STORYZum 20jährigen Jubiläum kann Hübl & Partnerauf zahlreiche erfolgreich umgesetzte Projektesowie etliche Preise verweisen, z.B. denFacility-Preis für die „innovativste WohnimmobilieWiens (Attemsgasse, 2003) und den <strong>zu</strong>m3. Mal in Folge verliehenen IMMY (2010, 2011und 2012, Top 20), den Preis der Fachgruppeder Immobilien- und Vermögenstreuhänderder Wirtschaftskammer Wien für besondereLeistungen in den Bereichen Fachkompeten<strong>zu</strong>nd Servicequalität.Hübl & Partner ist auch eine starke Marke: Beieiner im Frühjahr 2013 durchgeführten Umfragedes European Real Estate Brand Institute <strong>zu</strong>rMarkenstärke der österreichischen Wohnbauträgerbelegte Hübl & Partner den ausgezeichneten6. Platz.ADVERTORIALIMMY 2012IMMY 2011IMMY 2010Top 20T 01-277 88vertrieb@huebl-partner.comwww.huebl-partner.comOKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 91


versicherung ° RentensicherungDeutschland liegt er bei rund 3,4 Prozent.Jedenfalls haben Versicherungen, nicht <strong>zu</strong>letztim Zuge der Finanzkrise, ihr „Fett abbekommen“.In einer Analyse des Vereinsfür Konsumenteninformation heißt es: „Zusatzpensionenbasieren vorwiegend auf unflexiblen,undurchsichtigen, kostenintensivenLebensversicherungen und deckenaus heutiger Sicht nicht einmal den Kaufkraftschwundab.“ <strong>Was</strong> sagen Versichererda<strong>zu</strong>? Renate Schönwetter gibt eine klareAntwort: „Das ist Unsinn. Es ist richtig, dassder Garantiezins gesunken ist, aber den legtdie Finanzmarktaufsicht fest. Für den Kundenist die Gesamtverzinsung relevant, nichtdie einzelnen Kostenpositionen in der Veranlagung.Eine Gesamtverzinsung auf denveranlagten Prämienanteil von deutlichmehr als drei Prozent bei nahe<strong>zu</strong> keinemRisiko – das gibt es kaum bei einem anderenProdukt für die Altersvorsorge.“ Zudemkommt es laut der Generali-Expertin nichtauf die jetzige Verzinsung, sondern auf denZeitrahmen von 15 oder 20 Jahren an. „Unddiese Gesamtverzinsung kennt niemand“,so Schönwetter. Schneckenleitner meint:„Die Gesamtverzinsung der Lebensversicherungliegt seit den 1970ern im Schnittpro Jahr um rund 3,5 Prozentpunkte überder Inflationsrate.“ <strong>Was</strong> die Transparenz betrifft,verweisen Versicherer auch gerne aufdie sehr genauen gesetzlichen Vorschriften.WaS die <strong>zu</strong>kunft bringtSchon heute kann man im Internet dievoraussichtliche Pensionslücke annähernderrechnen (https://www.sozialversicherung.at/pensionskalkulator-2.0/). Ab 1. Jänner2014 wird es wirklich spannend: Auf www.neuespensionskonto.at kann jeder seine voraussichtlichepersönliche Rentenhöhe abfragen.Die Daten stammen vom Sozialministerium,alle Versicherungszeiten sind erfasst.Der eine oder andere wird also vielleichtschon nächstes Jahr einen verfrühtenPensionsschock erleiden. Das Geld-magazinbleibt jedenfalls am Thema dran, in dernächsten Ausgabe lesen Sie über Finanzierungsmöglichkeitender AltenpflegeZukunftsvOrsOrge °Zweite säule °kein sanD in Die augen °kurt MOlterer, nÜrnberGeralastair MC ewen, dOnAueriC saMuilOff, SWISS lIFeIch möchte zweiPunkte herausgreifen.Das ist <strong>zu</strong>m einen diePrämiengeförderteZukunftsvorsorge. DieReformierung derZukunftsvorsorge warein Schritt in dierichtige Richtung, denwir sehr begrüßen. Vor allem was dieFlexibilisierung der Veranlagung betrifft. Füruns ist die Reform jedoch nicht weit genuggegangen. Wir hätten uns <strong>zu</strong>sätzlich eineRücknahme der Halbierung der Prämie, dieEinführung einer garantielosen Variante unddie Einführung einer Einmalerlags­Variantegewünscht. Der zweite Punkt, auf den man indiesem Zusammenhang gerne vergisst,betrifft die Stärkung der 2. Pensionssäule.Hier gibt es auch einigen Handlungsbedarf:Bei Gehaltsumwandlungen – bekannt auchunter § 3 Abs. 1 Zif. 15 lit. a EStG – müssensich Österreichs Arbeitnehmer mit einem seitden 1970er Jahren unverändertenmöglichen Jahresbetrag von 300 Euro<strong>zu</strong>frieden geben. Die nunmehr über 37 Jahrealte steuerrechtliche Grundlage sollteendlich auf ein zeitgemäßes Niveauadaptiert <strong>werden</strong>.Die Änderungen in derPrämiengefördertenZukunftsvorsorgewaren schon ein sehrgutes Signal, aber esbedarf in dennächsten Jahren ganzsicher weiterer Schritteund Maßnahmen. DasPensionskonto ab Jänner 2014 wird sehrvielen Personen erst wirklich vor Augenführen, wie es um die eigene Pension bestelltist. Dringend erwünscht bzw. auch notwendigwären eine Erhöhung der Steuerfreigrenzeentsprechend §3 Abs. 1 Z 15 EStG sowieFörderinitiativen im Rahmen der betrieblichenAltersvorsorge, um auch die 2. Säuleder Altersvorsorge <strong>zu</strong> stärken. <strong>Was</strong> die privatePensionsvorsorge betrifft, wünschen sich dieKunden hohe Erträge bei gleichzeitiger hoherSicherheit. <strong>Was</strong> eine große Herausforderungdarstellt, da hohe Ertragsmöglichkeitennormalerweise auch mit höherem Risikoverbunden sind. Hier einen Kompromiss <strong>zu</strong>fi nden bzw. die entsprechenden Produkte <strong>zu</strong>entwickeln ist das Ziel. Die Donau Versicherunghat mit dem SmartGarant einen großenSchritt in diese Richtung getan und einderzeit einzigartiges Produkt geschaffen.Wünschenswert wäre,dass die Politik bzw.der Staat die PrivateVorsorge unterstützt– im Idealfall durchstaatliche Zuschüsseoder Steuererleichterungen.Verantwortungsvollwäre imMinimalfall <strong>zu</strong>mindest, den Bürgerinnen undBürgern nicht Sand in die Augen <strong>zu</strong> streuenund stets <strong>zu</strong> beteuern, die <strong>Pensionen</strong> könntenauf Dauer so „üppig“ wie derzeit bleiben.Eine staatliche Förderung könnte Menschen,die sich eine Private Vorsorge schwer leistenkönnen, sicher helfen, dennoch ist auch ganzklar eines <strong>zu</strong> sagen: Vermögensaufbau – alsoSparen – und damit Pensionsvorsorgenbedeutet eventuell auch Konsumverzicht. ZurFrage, wie ältere Personen im Arbeitsprozessintegriert <strong>werden</strong> könnten, gab es bereits vonvielen Seiten überlegenswerte Vorschläge.Diese reichen von (fi nanziellen) Anreizen fürUnternehmen <strong>zu</strong>r Beschäftigung ältererArbeitnehmer bis hin <strong>zu</strong> verschiedenenModellen von Altersteilzeit. Wichtig wäre,dass aus all diesen Ideen rasch auchkonkrete Maßnahmen in der Praxis umgesetzt<strong>werden</strong>.creditS: Nürnberger, beigestellt92 ° gelD-MagaZin – OktOber 2013


Zusammenhänge verstehen.4 Wochengratis testen!wienerzeitung.atBestellkarteJa, ich möchte die Wiener Zeitung 4 Wochen lang kostenlos testen.Ich beziehe derzeit kein Wiener Zeitung-Abo und habe die Wiener Zeitung in den vergangenen 6 Monaten nicht getestet.Ja, ich bestelle das Wiener Zeitung-Abo um € 198,- (jährlich).Gebühr bezahltEmpfängeroder faxen:01/20699-100Titel, Name, VornameStraße, Nr.PLZOrtTelefonMedia Quarter Marx 3.3Maria-Jacobi-Gasse 11030 WienGeburtsdatumE-MailDatum, UnterschriftDas Abo gilt Dienstag bis Samstag/Sonntag im Inland und kann nicht auf bestehende Abos angerechnet <strong>werden</strong>. Das Test-Abo endet nach Ablaufvon 4 Wochen automatisch, ohne dass es einer Kündigung bedarf. Das Abo ist im Voraus <strong>zu</strong> begleichen und kann jederzeit schriftlich <strong>zu</strong>m nächstenMonatsletzten gekündigt <strong>werden</strong>. Es gelten die AGB der Wiener Zeitung GmbH (www.wienerzeitung.at/agb). Preise inkl. der gesetzl. MwSt. Satz- undDruckfehler vorbehalten. Ich erkläre mich ausdrücklich widerruflich damit einverstanden, über weitere werbliche Aktivitäten der Wiener Zeitung GmbHinformiert <strong>zu</strong> <strong>werden</strong>.WZ134Bestellung: E-Mail anabo-center@wienerzeitung.atoder Fax an 01 206 99 100.Telefon Abo-Center:0810 0810 99


versicherung ° Im Gespräch mit Rüdiger R. Burchardi, Dialog Lebensversicherungs-AGBiometrische Risiken flexibel undbezahlbar absichernDer Spezialversicherer für biometrische Risiken baut kontinuierlich seine Marktposition in Österreich aus undüberzeugt mit flexiblen und attraktiven Lösungen bei der Absicherung der Risiken bei Todesfall und Invalidität.Das zweistellige Wachstum in Österreich kommt daher nicht von ungefähr.Snezana Jovic<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Das Analysehaus Morgen &Die Dialog Lebensversicherungs-AG feierteMorgen hat die Berufsunfähigkeitsversicherung2012 ihr 40-jähriges Jubiläum und konnte,der Dialog Lebensversicherungs-AG neuerlichgemessen am Bestand und an den Beitragsein-mit der Top-Bewertung „5 Sterne“ ausgezeich-nahmen, das beste Ergebnis ihrer Geschichtenet. Worauf führen Sie diesen kontinuierlichenerzielen. Wie <strong>zu</strong>frieden sind Sie heuer mit derErfolg <strong>zu</strong>rück?Rüdiger r. burchardi: Der Grund dafürliegt in unserem spezifischen Geschäftsmodell,das sich nachhaltig bewährt. Bei uns erhält derKunde <strong>zu</strong> einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältniseinen hochwertigen Schutz,der ihm für sein gesamtes Berufsleben Sicherheitgibt. Als führender Spezialversicherer fürbiometrische Risiken bieten wir erstklassigeProdukte <strong>zu</strong>r Absicherung von Erwerbsunfähigkeit,Berufsunfähigkeit und Todesfall an.Das Erfolgsmodell der Dialog im Markt istder Tarif „SBU-solution®“. Mit altersabhängiger,risikoadäquater Kalkulation sichert sichder Versicherungsnehmer hohe <strong>Pensionen</strong> <strong>zu</strong>leistbaren Konditionen. Vor allem Berufseinsteigerund junge Familien können sich so <strong>zu</strong>einer günstigen Prämie von Anfang an einehochwertige Absicherung gegen das RisikoBerufsunfähigkeit erwerben.Mit dem Tarif „Sicherheit flexibel“ optimiertenSie die Berufsunfähigkeitsversicherung IhresHauses. <strong>Was</strong> sind die neuen Features?Der neue Tarif bietet ab sofort beitragsfreienVersicherungsschutz bei finanziellen Engpässenwährend einer Arbeitslosigkeit odereiner Elternzeit. Für rund 250 Berufsgruppensinken <strong>zu</strong>dem die Prämien durch etlicheBessereinstufungen. Weiters können Schülerund Studenten versichert <strong>werden</strong>. Das versicherbareEndalter ist ab jetzt für beinahe alleBerufe mit 67 Jahren festgelegt.Geschäftsentwicklung in Österreich?Österreich ist für uns ein attraktiver Wachstumsmarktmit sehr kompetenten Maklern.Wir haben hier<strong>zu</strong>lande mehr als 100.000Kunden, die sich für ein Produkt der Dialogentschieden haben. Wir erwarten auchheuer ein sehr positives Geschäftsergebnis.Im ersten Halbjahr hatten wir ein zweistelligesWachstum. Diesen Erfolg verdanken wirunserer Vertriebsdirektion, VertriebsdirektorHelmut Karner und seinem Team, aber auchunseren Produkten und unserem Service. Österreichist mit einem Anteil von 40 Prozentam gesamten Neugeschäft ein stabiler undwichtiger Markt. Am Maklermarkt sind wirder größte Ablebensversicherer in Österreich.Zudem gewinnt die Berufsunfähigkeitsversicherungimmer mehr an Bedeutung.Vor allem bei der Versicherung vonbiometrischen Risiken ist eine fachkundige undqualitativ hochwertige Beratung notwendig undrüdiger r. Burchardi, Vertriebsvorstandder Dialog Lebensversicherungs-AGwichtig. Wie <strong>werden</strong> hierbei die Makler unterstützt?Wir setzen stark auf technische Unterstüt<strong>zu</strong>ngmit unseren App-basierten elektronischen Systemen.Über Tablet, iPhone oder Smartphonekann der Makler Kundenberatungsgesprächeund Bedarfsanalysen erstellen. Die Funktionalitätender Apps decken alle Schritte vomBeratungsgespräch bis hin <strong>zu</strong>m E-Mail-Versanddes voll ausgefüllten Antrags ab. DerBeratungs- und Antragsprozess kann so optimalin kürzester Zeit umgesetzt <strong>werden</strong>. DieDialog Berater-App stellt in übersichtlicherund klarer Strukturierung alle Bereiche dermobilen Beratung dar und ist dadurch derideale Begleiter bei allen Außenterminen.Sind neue Produkte in Planung?Wir kommen in Deutschland im nächsten Jahrmit einer Pflegeversicherung auf den Marktund in Österreich 2015. Auch hier <strong>werden</strong> wirein individuell kalkulierbares Produkt auf denMarkt bringen.www.dialog-leben.decreditS: beigestellt94 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Ein <strong>GELD</strong>-Abo100 JAHRE US-NOTENBANK (FED): DER GRÖSSTE RAUBZUG DER GESCHICHTEmacht sichDas <strong>Magazin</strong> für Wirtschaft, Politik & Investmentproduktebezahlt!Ausgabe 10 | 2013 € 3,60P.b.b. Verlagspostamt 1010 WienNr. 03Z035262 MDie Lügevon den<strong>Pensionen</strong>Die hohe Staatsverschuldunglässt keinen Spielraum <strong>zu</strong><strong>Künftige</strong> <strong>Pensionen</strong> <strong>werden</strong><strong>zu</strong> <strong>Mindestrenten</strong><strong>Was</strong> <strong>zu</strong> tun ist, um derJetzt abonnierenund profitieren!Armutsfalle <strong>zu</strong> entgehen° NACH DER WAHLNACH DER WAHLBILLIONEN-BOMBEDie große Koalition hat wenig erledigt,will aber ihre Baustellen nicht verlassen.Ex-Finanzminister Hannes Androsch rätihr: „Schluss mit der Bequemlichkeit!”° BILLIONEN-BOMBEDie Schattenbanken sind bereits größerals die weltweiten Banken. Obwohl siedie Finanzkrise verursacht haben, sindsie noch immer ohne Aufsicht.…am iPad lesen!Jetzt auch am iPhone undiPod Touch erhältlich.JAJAich bestelle das VORTEILS-ABO von <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong>für 1 Jahr um 34 Euro statt 36 Euro (10 Ausgaben)ich bestelle das VORTEILS-ABO von <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong>für 2 Jahre um 68 Euro statt 72 Euro (20 Ausgaben)Porto zahltEmpfängerFrauHerrStraße | NummerPLZVorname | ZunameOrt4profit Verlag GmbHRotenturmstraße 12/11010 WienAUSTRIATelefonnummer oder E-Mail-AdresseDatumUnterschriftABO-GARANTIE: Sie können Ihr Abonnement jederzeit bis 4 Wochen vor Ablauf schriftlich kündigen und haben keine weitere Verpfl ichtung.Ansonsten verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr <strong>zu</strong>m jeweils gültigen Abopreis. Die Zahlung erfolgt per Erlagschein.Die angeführten Preise beziehen sich nur auf Abonnements im Inland.T.: +43 / 1 / 997 17 97 - 0F.: +43 / 1 / 997 17 97 - 97abo @ geld-magazin.atwww.geld-magazin.at


Fondsgebundene Lebensversicherungen ° ListingServicePortfolios am PrüfstandPerformance fondsgebundene pensionsversicherungenAnbieter Portfolio Vermögensaufteilung 2010 2011 2012 1.1.-27.9 . Ø seit Start (p.a.)APK-Versicherung AG1030 Wien, Thomas-Klestil-Platz 1 APK bonds 100 % Anleihen 3,6 % 2,2 % 10,4 % 0,3 % 5,0 % (01.01.96)Tel.: +43(0)50 275 30, Fax: +43(0)50 275 3709 APK basic max. 20 % Aktien 7,8 % -0,4 % 12,2 % 2,0 % 5,4 % (01.01.96)www.apk-versicherung.at APK balanced bis 50 % Aktien 14,0 % -4,4 % 14,9 % 4,5 % 6,3 % (01.01.96)APK Equity 100 % Aktien 24,3 % -11,1 % 19,3 % 8,6 % 6,2 % (01.01.96)Performance fondsgebundene LebensversicherungenAnbieter Portfolio Vermögensaufteilung 2010 2011 2012 1.1.-30.9. Ø seit Start (p.a.)FinanceLife Lebensversicherung AGFinanceLife-Lebensversicherung AG / Raiffeisen Fondspolizzen1029 Wien, Untere Donaustraße 21 I Hohe Sicherheit 100 % Renten 4,9 % 1,6 % 8,6 % -0,2 % 4,8 % (02.01.96)Service-Telefon: 0810/200 541 II Risikoarm 80 % Renten / 20 % Aktien 8,3 % -3,7 % 8,7 % 2,1 % 5,4 % (02.01.96)Fax: +43 1/214 54 01/3780 III Ausgewogen 55 % Renten / 45 % Aktien 13,3 % -7,6 % 7,6 % 1,5 % 5,8 % (02.01.96)E-Mail: service@financelife.com IV Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien 17,5 % -11,5 % 9,6 % 5,3 % 6,0 % (02.01.96)www.financelife.comFinananceLife-Lebensversicherung AG / Salzburg-Invest KAG FondspolizzenI Sicherheit 100 % Renten 3,6 % 1,4 % 4,0 % -0,6 % 3,3 % (01.04.99)II Ertrag 80 % Renten / 20 % Aktien 9,0 % -5,3 % 7,2 % -1,6 % 3,1 % (31.10.97)III Wachstum 50 % Renten / 50 % Aktien 9,9 % -11,1 % 8,8 % 2,0 % 2,1 % (31.10.97)IV Dynamik 25 % Renten / 75 % Aktien 12,5 % -16,6 % 10,0 % 4,5 % 0,4 % (01.04.99)FinanceLifeLebensversicherung AG / Kepler Fonds PolizzenI Sicherheit Plus 100 % Renten 2,0 % 2,5 % 11,4 % 0,9 % 4,5 % (01.01.00)II Sicherheit 80 % Renten / 20 % Aktien 6,9 % 0,2 % 13,7 % 2,8 % 3,2 % (01.01.00)III Ertrag 55 % Renten / 45 % Aktien 10,6 % -4,8 % 13,5 % 6,3 % 0,9 % (01.01.00)IV Wachstum 25 % Renten / 75 % Aktien 13,7 % -9,4 % 13,4 % 10,4 % -1,5 % (01.01.00)FinanceLife-FondspolizzenI Hohe Sicherheit 100 % Renten 4,8 % 1,1 % 8,2 % 4,1 % 4,1 % (01.09.95)II Sicherheit mit Wachstumschance 80 % Renten / 20 % Aktien 9,1 % -1,7 % 7,3 % 4,4 % 4,4 % (01.09.95)III Wachstum mit begrenztem Risiko 55 % Renten / 45 % Aktien 13,8 % -6,5 % 7,2 % 4,1 % 4,1 % (01.09.95)IV Aktives Risikomanagement 25 % Renten / 75 % Aktien 17,8 % -10,8 % 9,1 % 3,8 % 3,8 % (01.09.95)Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.634,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 37,– Vertriebspartner: Berater der UNIQA Versicherungen AG, Raiffeisen Bankensektor, unabhängige Makler,vier Vermögensverwaltungen, in Summe sechzehn gemanagte Portefeuilles, unabhängige Fondsselektion aus einem Bestand von über 300 Fonds der renommiertesten KapitalanlagegesellschaftenGenerali Versicherung AG Aktienanteil Kurs 31.12.10 Kurs 31.12.11 Kurs 31.12.12 Kurs 30.09.131011 Wien, Landskrongasse 1–3Tel.: +43 1/534 01-12084 Sicherheitsklasse ca. 25 % 14,22 € 14,04 € 15,13 € 15,50 € –Fax: +43 1/534 01-4113 Balanceklasse ca. 50 % 12,75 € 12,16 € 13,50 € 14,23 € –www.generali.at Dynamikklasse ca. 75 % 11,18 € 10,28 € 11,77 € 12,75 € –Aktivklasse ca. 100 % 7,53 € 6,65 € 7,81 € 8,64 € –A 25 ca. 25 % 9,69 € 9,58 € 10,32 € 10,57 € –A 50 ca. 50 % 8,08 € 7,70 € 8,56 € 9,02 € –A 75 ca. 75 % 6,97 € 6,41 € 7,33 € 7,94 € –A 100 ca. 100 % 5,66 € 5,00 € 5,87 € 6,49 € –Portfolio Vermögensaufteilung 2010 2011 2012 1.1.-30.9. Ø seit Start (p.a.)WIENER STÄDTISCHE Versicherung AGVienna Insurance GroupUNITED FUNDS OF SUCCESS1010 Wien, Schottenring 30 Master Fonds Traditionell 2/3 Renten / 1/3 Aktien 7,2 % -0,2 % 10,6 % 4,3 % 3,4 % (01.07.98)Hotline: 050 350 351 Master Fonds Dynamisch 1/3 Renten / 2/3 Aktien 14,8 % -2,2 % 8,7 % 7,0 % 2,1 % (01.07.98)www.ufos.at Master Fonds Progressiv 100 % Aktienfonds 20,1 % -7,3 % 10,4 % 13,0 % 0,4 % (01.07.98)WSTV ESPA Traditionell 2/3 Rentenfonds/1/3 Aktienfonds 5,7 % -4,1 % 7,7 % 3,3 % 3,7 % (15.07.03)WSTV ESPA Dynamisch 1/3 Rentenfonds/2/3 Aktienfonds 6,8 % -9,2 % 8,1 % 6,9 % 3,1 % (15.07.03)WSTV ESPA Progressiv 100 % Aktienfonds 14,2 % -11,8 % 10,7 % 8,4 % 8,4 % (15.07.03)RT Active Global Trend 12,1 % -13,4 % 4,8 % 9,5 % 9,5 % (17.01.00)Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.500,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 70,– Todesfallschutz min./max. in % der Beitragssumme: 10–40096 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013


Seit 2007 veranstaltet das <strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong> in regelmäßigen Abständen Kongressefür institutionelle Investoren. In Halbtages-Seminaren stellen dabei jeweils vier bisfünf Gesellschaften ihre Expertise in ihrem speziellen Investmentbereich vor.Abgerundet wird die Veranstaltung durch Impulsreferate unabhängiger Experten,die in inhaltlichem Zusammenhang <strong>zu</strong>r Thematik stehen.201426. Februar 2014 – Vermögensverwaltende Fonds & Total-Return-ProdukteDIE STRATEGEN. Auch in extrem schwierigen Marktphasen eine positive Performance<strong>zu</strong> erzielen – diesen hohen Anspruch setzen sich VermögensverwaltungsundTotal-Return-Fonds. Erfahren Sie, welche Strategien <strong>zu</strong> einem nachhaltigenErfolg führen und welche wahrscheinlich floppen <strong>werden</strong>.25. März 2014 – ETF´s & Rohstoff-InvestmentsSOLIDE BASIS. ETFs <strong>werden</strong> bei Anlegern immer beliebter. Viele Assetklassen,wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe lassen sich perfekt mit Exchange Traded Funds(ETF) und Exchange Traded Commodities (ETC) abdecken. Experten stellen dieinteressantesten Produkte und Trends vor.24. April 2014 - Stabile Erträge mit den besten AnleihenfondsREALE RENDITEN. Bond ist nicht Bond. Das Universum umfasst Unternehmens-und Staatsanleihen sowie dynamische High Yields. Gebündelt in professionellverwalteten Fonds, die auch regionale Chancen nützen, kann das konservativeAnlegerportfolio renditesteigernd diversifiziert <strong>werden</strong>.21. Mai 2014 – WachstumsmärkteNO RSIK – NO FUN. China & Co weisen zwar kein zweistelliges BIP-Wachstummehr auf. Absolut gesehen sind die Zuwächse dennoch enorm. Ein jahrzehntelangerAufholbedarf wird bestimmte Länder und Regionen auch weiterhin <strong>zu</strong> einem Eldoradomachen. Wie Sie am meisten davon profitieren können, erfahren Sie hier.Empfang: 8:30 bis 9:00 UhrVorträge: 9:00 bis ca. 12:00 Uhranschließend MittagsbuffetOrt der VeranstaltungHaus der IndustrieSchwarzenbergplatz 4, 1030 Wien„Ludwig Urban – Saal“Zielgruppen/GästeFondsmanager, Dachfondsmanager,Vermögensverwalter, Versicherungen,WPDL-Unternehmen, Pensionskassen,CFOs, Private Banker,Kundenbetreuer von Banken, etc.26. Juni 2014 – Nachhaltige Investments & Neue EnergienVERANTWORTUNG. Vom Nischenprodukt <strong>zu</strong>m Mainstream – immer mehr Investorensetzen auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Wirtschaftsleben. MitNeuen Energien, Ressourceneffizienz und vielen anderen „SRI/ESG“ Themen lässtsich mit gutem Gewissen auch gutes Geld verdienen.Veranstalter<strong>GELD</strong>-MAGAZIN24. September 2014 – Die besten Anleihen-StrategienZINSEN & WÄHRUNGEN. Bei geschickter Diversifizierung lässt sich aus derKombination von Staats-, Unternehmens- und dynamischen High-Yield-Anleihenein renditestarkes und dennoch risikoarmes Portfolio zaubern. Hier erfahren Sie diebesten Strategien für Ihre festverzinsliche Geldanlage.22. Oktober 2014 – Wachstumsbranchen und -regionenAUFSTEIGER. Wachstumsbranchen wie IT, Healthcare, Infrastruktur oder Automotive-Systemssind aus unserem modernen Leben nicht mehr weg<strong>zu</strong>denken.Welche Sektoren die größten Renditepotenziale versprechen, erfahren Sie hier.Kontakt4profit Verlag GmbHRotenturmstraße 12/Stg. 11010 WienANFRAGEN & RESERVIERUNG:Anatol Eschelmüllera.eschelmueller @ geld-magazin.atT: +43 1 997 17 97 2125. November 2014 – Investmentausblick 2015MEGATRENDS. Welche ökonomischen Entwicklungen, Branchen und Regionen<strong>werden</strong> das kommende Jahr prägen? Von welchen Trends <strong>werden</strong> Investoren 2015am meisten profitieren? Ein umfangreicher Expertenausblick gibt Ihnen hier Antwortenauf diese Fragen.Snezana Jovics.jovic @ geld-magazin.atT: +43 1 997 17 97 12F: +43 1 997 17 97 97


BUCHTIPPSNEUERSCHEINUNGEN & PFLICHTLEKTÜREJOSEPH A. SCHUMPETERThomas K. McCraw. Verlag Murman. 784 Seiten.BIOGRAFIE. Die Zerstörung von Unternehmen,Vermögen, Produkten und Karrieren istder Preis unseres materiellen Fortschritts.Niemand hat dieses fundamentale Prinzip derÖkonomie besser verstanden alsJoseph Alois Schumpeter, den John KennethGalbraith einst als den „raffi niertestenKonservativen“ des 20. Jahrhundertsbezeichnete. „Schöpferische Zerstörung“ seidie treibende Kraft des Kapitalismus, meinteSchumpeter – und er war überzeugt, dass derallgemeine Wohlstand, den die „kapitalistischeMaschine“ produziert, die Trümmer weitüberwiegt. Schumpeter selbst musste im Laufeseines Lebens immer wieder von vorneanfangen. Er war in Wien Staatssekretär fürFinanzen und Präsident der Biedermann & Co.Bankaktiengesellschaft. Sein mondänerLebensstil wurde durch die Wirtschaftskrise jähunterbrochen, in der er Vermögen und Jobverlor. Schließlich brachte er es doch <strong>zu</strong>rProfessur in Harvard. Aber den Geist seinesRivalen John Maynard Keynes wurde er nie los.Als der bessere Lotse durch die stürmischen<strong>Was</strong>ser der Globalisierung hat sich jedochposthum Schumpeter erwiesen. Thomas K.McCraws preisgekrönte Biografi e zeichnet dasLeben des großen Ökonomen anhand seinerSchriften nach, darunter auch persönlicheTagebücher und Korrespondenzen, die nie<strong>zu</strong>vor veröffentlicht wurden.ERSTES WORT. Anhand der Biografi ender wichtigsten ökonomischen Vordenker undVordenkerinnen der vergangenen zweihundertJahre beschreibt Sylvia Nasar das Ringen derWissenschaft um die Frage, wie sich wirtschaftlicheEffi zienz, soziale Gerechtigkeit und individuelleFreiheit in Einklang bringen lassen. Zugleichentsteht dadurch die Geschichte einerIdee – der Idee, dass der Mensch zwar Produktder herrschenden Umstände sein mag, dieseaber weder vorherbestimmt sind noch demEingriff desjenigen Individuums un<strong>zu</strong>gänglich,das sein Schicksal selbst in die Hand <strong>zu</strong>nehmen vermag. Die Autorin beginnt die Reisedurch die moderne Wirtschaftsgeschichte Mittedes 19. Jahrhunderts in London, der Stadt,die damals die reichste der Welt war und in derdennoch ein Großteil der Bevölkerung in unvorstellbaremElend lebte. Dann widmet sie lebendigeund höchst unterhaltsame Porträts großenÖkonomen wie Karl Marx, Friedrich Engels, AlfredMarshall, Beatrice und Sidney Webb, IrvingFisher, John Maynard Keynes, Joseph Schumpeter,Friedrich August von Hayek, Joan Robinson,Paul Samuelson, Milton Friedman unddem indischen Nobelpreisträger Amartya Sen.MARKT UND MORALSylvia Nasar. C. Bertelsmann Verlag. 656 Seiten.NETZWERKE IM PRIVATE BANKINGAnna Poser. Uhlenbruch Verlag. 581 SeitenPRIVATE BANKING. Als Ziel undAnspruch ihrer Arbeit formuliert Anna Poser, diein ökonomischen Betrachtungen bishervernachlässigten sozialen Infrastrukturen amBeispiel kooperativer Private Banking-Geschäftsmodelle <strong>zu</strong>nächst überhauptsichtbar <strong>zu</strong> machen und ihre Wirkungsweisenachvollziehend <strong>zu</strong> explorieren. Daraus lässtsich ein Erkenntnisgewinn für das PrivateBanking durch neue Einblicke in einen bislangeher institutionenökonomisch bzw. systemtheoretischuntersuchten Wirtschaftsbereichgenerieren.Anna Poser fokussiert auf die Beziehungzwischen Mitarbeitern und Strukturen jenseitsformeller Regeln und Relationen. Sie nutzthier<strong>zu</strong> explorativ Tiefeninterviews vonMitarbeitern in genossenschaftlichen Bankenund Verbandsstrukturen. Mit Hilfe einerformalen und grafi schen Netzwerkanalysewertet Frau Poser die Interviews aus, umStrukturen und Strukturunterschiede aufEbene der Mitarbeiter, aber auch zwischenden verschiedenen Institutionen, heraus<strong>zu</strong>arbeiten.Die Arbeit ist interdisziplinär zwischenÖkonomie und Sozialwissenschaften angelegt.Die ableitbaren Implikationen für das PrivateBanking schließen den Bogen zwischenTheorie und Praxis.CREDITS: beigestellt98 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – OKTOBER 2013


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Ausgabe 42/20122013DAMIT KEINER AN DEN FOLGENBIOMETRISCHER RISIKEN ZERBRICHT:WWK BioRisk und WWK PremiumRisk.Fach- und Führungskräfte BU für leitende Büroberufe mit besonderer VerantwortungGrundfähigkeitspaket Plus mit erweitertem Schutz für körperlich fordernde BerufeWWK PremiumRisk für Absicherung des Todesfallrisikos <strong>zu</strong>m exzellentenPreis-LeistungsverhältnisProtieren auch Sie vom intelligenten Schutz der starken Gemeinschaft.Noch spitzergerechnet:Günstigere Tarifefür Ablebens -versicherung. erung.WWK Versicherungen Vertriebsberatung: 0043/8 00 10 23 13 oder info@wwk.atHöchsteSubstanzkraftIm Test: Die 30 größtenLebensversicherer DeutschlandsDeutsches Finanz-Service Institut GmbHUNTERNEHMENS-QUALITÄTAA+BESONDERS STARKSTUDIE 11/2012

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