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Künftige Pensionen werden zu Mindestrenten Was ... - GELD-Magazin

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Brennpunkt ° Im Gespräch mit Max Anderl, UBSGewinnwachstum als AchillesferseDer UBS-Fondsmanager Max Anderl glaubt, dass europäische Aktien gutes Kurspotenzial aufweisen, allerdingssollten <strong>zu</strong>erst die Unternehmensgewinne wieder anziehen. Die makroökonomischen Vorausset<strong>zu</strong>ngendafür sehen jedenfalls nicht schlecht aus.Harald Kolerus<strong>GELD</strong> ° <strong>Magazin</strong>: Herr Anderl, Sie sind fürSie sind Fondsmanager des European Oppor-UBS bereits seit 14 Jahren tätig und seit rundtunity Unconstrained, wie sieht hier Ihre Stra-einem Jahrzehnt in London als Fondsmanagerpositioniert. Wie haben Sie das Ein setzender Wirtschaftskrise im Jahr 2008 in dereuro päischen Börsenmetropole miterlebt?Max Anderl: Von 2003 bis 2007 haben sichpraktisch alle Ökonomien rund um den Globusziemlich stark präsentiert. An den Finanzplätzenregierte die Hausse. Als die Wirtschaftskriseeinsetzte, versuchte man das auch in Londonpsychologisch <strong>zu</strong> beschwichtigen. Es herrschteein gewisser Unglaube, dass die Boom-Zeit <strong>zu</strong>Ende gehen könnte. Dieser Unglaube ist aberdann bald in Panik umgeschwenkt. Von derNew Economy-Blase Anfang des Jahrtausendswaren nicht so viele Menschen direkt betroffenwie 2008. Nun hatte die neue Krise allerdingsbei den Banken und Versicherungen gegriffen.Und wie sieht die Stimmung jetzt aus?Vor allem in Europa ist man sich bewusst geworden,dass es einen Einschnitt gegeben hat.In den Vereinigten Staaten hat sich dieses Bewusstseinnocht nicht so stark durchgesetzt.Dafür sind nicht <strong>zu</strong>letzt die einzigartigen Eingriffeder US-Geldpolitik verantwortlich. Ichspreche hier natürlich vom Quantitative Easing,von den massiven Anleihenkäufen und der Null-Zinspolitik am kurzen Ende der Laufzeiten. Dasalles hat <strong>zu</strong> einer gewissen Beruhigung des amerikanischenKonsumenten geführt, er sieht dieneue Realität kaum. Wie ökonomisch sinnvollund erfolgreich die Maßnahmen waren, wirderst die Zukunft zeigen.Wie beurteilen Sie die europäischen Börsen?2011 sind die europäischen Börsen bekanntlichziemlich schwach gelaufen, im Schnitt kamein Minus von rund acht Prozent heraus. ImAugust 2012 hat EZB-Präsident Mario DraghiMax Anderl, Fondsmanager UBS EuropeanOpportunity Unconstrainedallerdings seine „Bazooka“ abgefeuert. Er verkündetedamals, dass er krisengeschütteltenEU-Ländern mit unbegrenzten Anleihenkäufenunter die Arme greifen werde. Das führte<strong>zu</strong> einer deutlichen Erholung der Märkte, dievon niedrigen Niveuas ausgehend wieder Bodengutmachten. In den vergangenen Monatendieses Jahres erhalten wir nun auch <strong>zu</strong>sätzlichpositive Wirtschaftsdaten in Europa.Wie attraktiv sind europäische Aktien heute?Europa sieht recht günstig aus, vor allem verglichenmit dem breiten US-Index Standard &Poor’s. Ein so starkes Hinterherhinken Europasist ungewöhnlich, jetzt stellt sich die Frage: Wieschließt sich die Lücke? Werden die US-Börsenruntergehen oder sich seitwärts bewegen? Oderholt Europa auf und die USA erleiden keine Verluste?Ob die europäischen Börsen aufholen,steht und fällt mit der weiteren Entwicklungdes Gewinnwachstums. Das Gewinnwachstumist die Achillesferse der europäischen Aktien,bleibt hier eine Erholung aus, <strong>werden</strong> sich auchdie Börsenkurse schwach entwickeln. Wobeiderzeit wichtige Indikatoren für mehr Wachstumin Europa sprechen.tegie aus?Wir verfolgen eine Long-short-equity-Strategie.Das heißt, wir können durch den Einsatzvon Short-Positionen auch von rückläufigenAktienpositionen profitieren. Die Auswahlder Einzeltitel basiert auf einer Kombina tionvon fundamentaler Unternehmensanalyse,quantitativen Faktoren und qualitativen Einschät<strong>zu</strong>ngen.Vor drei, vier jahren haben wirstark in Konsumwerte investiert, so<strong>zu</strong>sagen indie ,Unilevers‘ und ,Henkels‘ dieser Welt. DieseWerte sind auch sehr gut gegangen und wirhaben Profite mitgenommen. Zuletzt habenwir aber stärker in Pharmawerte investiert.Diese Unternehmen schaffen Mehrwert, unabhängigvon Krisen wie Lehman Brothers usw.Außerdem sind die Pharma-Werte recht günstigbewertet.Welche Sparten gefallen Ihnen noch?Wie gesagt, es hängt immer vom einzelnen Unternehmenab, dennoch sind wir aktuell starkin Versicherungen übergewichtet. Ab dem Jahr2000 hatten diese Unternehmen große Probleme,auf der Anlageseite wurde massiv inAktien investiert, die im Zuge der New-Economy-Bubbleeingebrochen sind. Die Versicherersind dann vorsichtiger geworden und ab 2003stark in Bonds gegangen. In der Vergangenheithatten viele Versicherungsgesellschaftenden Fehler begangen, sich auf Profite aus derInvestmentseite <strong>zu</strong> verlassen. Jetzt verdienensie wieder gutes Geld aus dem klassischenVersicherungsgeschäft. Außerdem sind Versicherungs-Aktienstark kapitalisiert unddividendenstark. Wir bevor<strong>zu</strong>gen sie gegenüberBanken, bei denen es noch teilweiseschwer <strong>zu</strong> sagen ist, wie gut sie wirklich kapitalisiertsind.creditS: beigestellt48 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013

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