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Künftige Pensionen werden zu Mindestrenten Was ... - GELD-Magazin

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xxxxxxxx ° bankingG-20-Treffen in St. Petersburg: Zeitplan für die Regulierung von hochexplosiven Geldmarkt- und Hedgefonds beschlossendieser praktisch unregulierten Fonds zogenin der Krise ihre Mittel unvermittelt ab. Dadurchmussten auch die Fonds ihre Ausleihungenan Unternehmen und Banken reduzierenund verstärkten dadurch die Liquiditätskrise.Deswegen zählen Vorschriften <strong>zu</strong>den Mindestanforderungen an die Liquiditätssicherung<strong>zu</strong>m Kern der FSB-Vorschläge.ALS BRANDBESCHLEUNIGER IN DERNÄCHsTEN FINANZKRISENach den Vorstellungen der EU-Kommissionsollen Geldmarktfonds, die ihrenInvestoren einen festen Rückkaufwert fürihre Fondsanteile garantieren (CNAV),künftig drei Prozent ihres verwalteten Vermögensals Kapitalpuffer bereit halten. Dadurchsollen sie robuster gegenüber Situationen<strong>werden</strong>, in denen Anleger panischAnteile verkaufen und so das Finanzsystemins Wanken bringen können. Doch dieWertverluste sind in einer schweren Kriseungleich größer als drei Prozent. In einerneuen Krise wären die Geldmarktfonds daherwomöglich Brandbeschleuniger. DieGeldmarktfonds sollen nach Vorstellungder EU-Kommission daher weitere zehnProzent ihres Vermögens in Papieren halten,die täglich liquide sind. Zusätzliche 20Prozent sollen aus Papieren bestehen, diemaximal eine Woche laufen. Ein auf Kurzläuferspezialisierter Geldmarktfonds sollmaximal fünf Prozent des verwalteten Vermögensin Papieren eines Emittenten halten,um nicht <strong>zu</strong> anfällig <strong>zu</strong> <strong>werden</strong>. Für andereGeldmarktfonds soll die Grenze zehnProzent betragen. Die EU will <strong>zu</strong>dem verlässlicheDaten von Schattenbanken erheben,um sie transparenter <strong>zu</strong> machen unddamit Risiken schneller erkennen <strong>zu</strong> können.In Europa sitzen Geldmarktfondsüberwiegend in Frankreich, Irland undLuxemburg. Vor allem Banken besorgensich von ihnen Kapital.Die Vorschläge der EU-Kommission füreine Kontrolle entwickeln sich dank derLobbyisten-Heere in Brüssel wieder einmalganz im Sinn der internationalen Großbankeneher moderat. Deutschland undFrankreich gehen die Vorschläge dahernicht weit genug – sie entsprächen beispielsweisenicht genau dem, was die Expertendes Rats für Finanzstabilität (Financial StabilityBoard – FSB) im Auftrag der G-20empfehlen, um die Krisenanfälligkeit vonSchattenbanken beurteilen und eingrenzen<strong>zu</strong> können.Auf dem letzten Gipfel in St. PetersburgAnfang September 2013 einigten sich dieStaats- und Regierungschefs der führendenIndustrie- und Schwellenländer (G-20) wenigstensverbal auf einen Zeitplan, um mitschärferen Regeln den billionenschwerenSchattenbankensektor <strong>zu</strong> bremsen. Nochim November sollen weitere Schritte folgen.Vorgaben der G-20 für solche Finanzdienstleisterziehen sich aber noch hin.die angestrebte transparenzlässt noch lange auf sich warten„Die Empfehlungen des FSB <strong>zu</strong>r Überwachungund Regulierung von Schattenbankenund <strong>zu</strong>r Reduzierung der Risikenaus Wertpapierleihe- und Repogeschäftensind ein großer Schritt in die richtige Richtung“,betonte Elke König, Präsidentin derdeutschen Aufsichtsbehörde Bafin, lautFAZ. Doch die angestrebte Transparenzlässt weiter auf sich warten. Da das Schattenbankensystemsehr dynamisch ist, bestehtimmer die Gefahr, dass allfällige Regulierungsmaßnahmenunterlaufen <strong>werden</strong>. Regulierungwäre vor allem dort notwendig,wo systemische Risiken entstehen könnten.Die Stabilitätswächter setzen <strong>zu</strong>nächstauf die Sammlung von Daten und im zweitenSchritt auf indirekte Regulierung. Daman sich international nur schwer auf eineunmittelbare Aufsicht über die Schattenbankeneinigen kann, sollen <strong>zu</strong>nächst jeneBereiche reguliert <strong>werden</strong>, an denen Schattenbankenmit dem regulären Bankensystemin Berührung kommen. Der Fokus liegtaußerdem auf der Wertpapierleihe. Die Aufseherfürchten Risiken, die daraus resultieren,dass als Sicherheiten dienende Bareinlagenund Wertpapiere für weitere Transaktionenverwendet und so mehrfach alsPfand missbraucht <strong>werden</strong>. Diese Praxiskann prozyklisch wirken. In guten Zeitenerhöht sich die Verschuldung des Finanzsystemsund in schlechten Zeiten, wenn jedermannseine liquiden Mittel schonen will,kann die Mehrfachverwendung von Sicherheitenim Schattenbankensystem die Liquidität<strong>zu</strong>sätzlich verknappen.Schon 1998 kam es in den USA <strong>zu</strong> einerbedrohlichen Krise, als der ebenso großewie legendäre Hedgefonds LTCM in Schieflagegeriet. Kein normaler Sparer war betroffen.Viele Banken aber schon, denn dieBanken hatten dem Fonds milliardenschwereKredite eingeräumt. Weil sie eineKettenreaktion befürchtete, orchestriertedie US-Notenbank Federal Reserve einegroß angelegte Rettungsaktion. Die darauserlangte Erkenntnis: In der Finanzwelt istjeder mit jedem direkt oder indirekt verflochten,insbesondere auch die Banken mitden Schattenbanken.Oktober 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 33

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