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Künftige Pensionen werden zu Mindestrenten Was ... - GELD-Magazin

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versicherung ° RentensicherungGehaltsumwandlung °Helmut Mojescick, WKOSchon lange sind die Ursachen für einAufklaffen der Pensionslücke bekannt. Diespannende Frage ist, was die Politik <strong>zu</strong>rLösung der Problematik beitragen könnte.Einen praktischen Tipp: Es existiert imEinkommensgesetz der § 3/1/15a. Dieserbietet die Möglichkeit einer Gehaltsumwandlungfür unselbstständig Beschäftigte. Dasfunktioniert so: Wenn der Arbeitgebereinwilligt, wird eine Teil des Bruttolohns inAbsprache mit dem Arbeitnehmer an eineVersicherung dessen Vertrauens überwiesen.Das Kapital wird für die Pensionsvorsorgeangelegt und senkt die Lohnbemessungsgrundlagefür den Arbeitnehmer. Nachdemdas Geld direkt in die Versicherung fließt, istes nicht <strong>zu</strong> versteuern. Derzeit ist dieGehaltsumwandlung mit einem Höchstbetragvon 300 Euro festgesetzt, fällt man alsoin die höchste Steuerklasse, bedeutet daseine Ersparnis von 150 Euro. Die Versicherungswirtschaftfordert schon lange, denHöchstbetrag auf mindestens 1000 Eurohinauf<strong>zu</strong>setzen, was bei der Politik bisher auftaube Ohren gestoßen ist.züglich Gewinnbeteiligung.“ Da die SozialversicherungPensionsleistungen von Beiträgennur bis <strong>zu</strong>r Höchstbeitragsgrundlage(2014: bis Bruttobe<strong>zu</strong>g von 4.530 Euro) berechnet,empfiehlt Eichler für höhere Einkommeneinen höheren Prozentsatz.Eine Frage des geldesHalten wir also fest: Private Vorsorge istwichtig und eine notwendige Ergän<strong>zu</strong>ng<strong>zu</strong>m staatlichen System, will man das gefährlichePensionsloch abdecken. Jedoch istdas leichter gesagt als getan, denn es öffnetsich in der Praxis gleich das nächste Problem:Viele Menschen können sich die privateRentenabsicherung schlichtweg nichtleisten! Welche Lösungsmöglichkeiten gibtes hier? Da<strong>zu</strong> meint Schönwetter: „Der monatlicheAnsparbeitrag beginnt bei 15 Euro.Bei einer entsprechend langen Ansparphasekommt dann auch ein namhafter Betrag <strong>zu</strong>sammen.“Wesentlich bei der Entscheidungüber die Prämienhöhe ist laut der Expertindie Leistbarkeit durch den/die Kunden/in.Die Prämiengestaltung soll so erfolgen, dassdie vereinbarten Prämien dauerhaft bezahlt<strong>werden</strong> können. „Zusätzlich besteht dieMöglichkeit, <strong>zu</strong> späteren Zeitpunkten <strong>zu</strong>mBeispiel bei Einkommens<strong>zu</strong>wächsen dielaufende Prämie <strong>zu</strong> erhöhen oder einmaligeZuzahlungen <strong>zu</strong> leisten. Beides ermöglichteine flexible Gestaltung der privaten Pensionsvorsorge“,so Schönwetter. Allianz-ExperteSchneckenleitner ergänzt: „Eine Option,in der wir eine Vorsorgemöglichkeitsehen, liegt in der Betrieblichen Altersvorsorge(BAV). Österreich ist in Europa ammeisten vom Staat abhängig: Aus der BAVkommen derzeit nur etwa fünf Prozent allerPensionseinkünfte, etwa 90 Prozent kommenvom Staat. Um den Rückstand <strong>zu</strong>mEU-Durchschnitt auf<strong>zu</strong>holen, müsste derBAV-Markt in Österreich pro Jahr um gut50 Prozent wachsen.“ Darüber hinaus siehtSchneckenleitner europaweit Tendenzen,dass ein immer größerer Teil des Einkommensim Pensionsalter durch Erwerbstätigkeitfinanziert wird. „Wer im Pensionsalternicht mehr arbeiten möchte, sollte sichnicht nur privat, sondern auch durch eineBAV-Lösung absichern. Dem Arbeitgeberkommt eine immer wichtigere Rolle <strong>zu</strong>: Erwird auch <strong>zu</strong>m Pensionsgeber– denn esmacht einen gewaltigen Unterschied, ob ichvon meinem Brutto- oder Nettolohn Geldfür die Vorsorge anspare. Hier gibt es steuerlicheErleichterungen vom Gesetzgeber, dieman nutzen sollte“, so der Spezialist. EinSteuer<strong>zu</strong>ckerl, das ganz einfach <strong>zu</strong> nutzenist, ist die Gehaltsumwandlung im Rahmender Zukunftssicherung nach § 3/1/15a EStG.Den Arbeitgeber kostet es nichts, außerdemerspart er sich damit auch noch Lohnnebenkosten.Für den Arbeitnehmer bietetdieser Paragraf wiederum den Vorteil, einenTeil des Gehalts direkt in die Pensionsvorsorgeeinfließen <strong>zu</strong> lassen – dieser Betragist somit nicht steuerpflichtig! Ein gehörigesÄrgernis ist hingegen, dass die Gehaltsumwandlungmit 300 Euro jährlichsehr beschränkt ist. In den Kommentarender Experten wird deshalb auch immer wiederauf den genannten Paragrafen und diewünschenswerte Erhöhung dieses Beitrags<strong>zu</strong>r Pensionssicherung verwiesen. So auchKurt Molterer von der Nürmberger: „Ichdenke, dass eine Anhebung auf 600 Euro einwichtiges Signal und wichtiger Ausbau derprivaten Altersvorsorge wäre. Überdieswurde auf Bestreben der Sozialversicherungsträgerauch die Sozialversicherungsfreiheitdieses Vorsorgemodells gestrichen,Drohende Pensionslücke in Österreich(Alter heute) Bsp.1: 20 Jahre Bsp.2: 30 Jahre Bsp.3: 40 JahreAktuelles Bruttoeinkommen 2.000,00 € 3.000,00 € 4.000,00 €Aktuelles Nettoeinkommen 1.409,68 € 1.905,86 € 2.371,11 €Nettoeinkommen <strong>zu</strong>m Pensionsantritt mit 65 1.951,74 € 2.467,74 € 2.938,62 €(inflationsbereinigt)Nettopension mit 65 (inflationsbereinigt) 1.504,16 € 1.876,44 € 2.071,25 €Pensionslücke mit 65(inflationsbereinigt) 447,58 € 591,40 € 867,37 €Annahme: 1% Einkommenssteigerung; Berufseintritt mit 20 Jahren. Brechnung: Wiener Städtische.creditS: beigestellt88 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – Oktober 2013

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