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Künftige Pensionen werden zu Mindestrenten Was ... - GELD-Magazin

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LIPPER RESEARCHStrategien für den ZinsanstiegKOLUMNEDie anhaltende Niedrigzinsphasestellt viele Investoren vor großeHerausforderungen, da sie aufgrund derniedrigen Zinsen in den Industrienationenihren Zahlungsverpflichtungen in vielenFällen nur noch teilweise nachkommenkönnen. Als Reaktion darauf haben vieleAnleger ihr Anlagespektrum erweitert undin Unternehmensanleihen sowie in Anleihenaus Schwellenländern, den sogenanntenEmerging Markets, investiert, da eshier eine Risikoprämie als Zinsaufschlaggab.Doch sollten die Zinsen ansteigen, wird diesauch bei Anleihen aus den Schwellenländernsowie bei Unternehmensanleihen <strong>zu</strong> Kursabschlägenführen. Abhängig von der Höhe desZinsanstiegs und der Bewertung der einzelnenAnleihen können diese Verluste auch deutlichhöher als bei Staatsanleihen ausfallen. Um sichvor den Rückschlagsrisiken einzelner Anleihen<strong>zu</strong> schützen, versuchen professionelle Investoren,ihr Portfolio möglichst breit über dieeinzelnen Marktsegmente <strong>zu</strong> streuen. Die soerreichte Diversifikation kann die Anleger beieinem Zinsanstieg aber nur bedingt vor Kursverlustenschützen, da sich dieser in der Regelin allen Marktsegmenten widerspiegelt.DETLEF GLOW, Head of Lipper Research EMEATOTAL-RETURN-FONDS ALS LÖSUNG?Um den Investoren bei der Erwirtschaftungder gewünschten Renditen <strong>zu</strong> helfen, hat dieFondsindustrie, neben Fonds für hochverzinslicheAnleihen aus Schwellenländern oder vonUnternehmen, auch Produkte mit einem sogenanntenTotal-Return-Ansatz aufgelegt. DieseProdukte haben die Freiheit, weltweit in alleArten von festverzinslichen Wertpapieren <strong>zu</strong> investieren.Zudem können Total-Return-Fonds<strong>zu</strong>r Optimierung und <strong>zu</strong>r Absicherung des Portfoliosin der Regel auch noch derivative Instrumentenutzen. Mit diesem breiten Instrumentariumsollen die entsprechenden Fonds einehöhere Rendite als Staatsanleihen aus den Industrienationenerwirtschaften und die Anlegergleichzeitig vor herben Kursrückschlägenschützen. Da diese Konzepte für die Investorensehr interessant sind und es eine entsprechendeNachfrage gibt, ist <strong>zu</strong> erwarten, dasssich die Zahl der Total-Return-Fonds in Zukunftnoch weiter erhöhen wird.THEORIE UND PRAXIS<strong>Was</strong> sich in der Theorie gut anhört, funktioniertin der Praxis leider nicht immer so, wie esin den Marketingunterlagen der Produktanbieterbeschrieben wird. So haben während derFinanzkrise im Jahr 2008 viele Rentenfondsmit dem damals modernen „Absolute-Return-Ansatz“ deutliche Kursrückschläge hinnehmenmüssen.Aber auch während des Zinsanstieges imJuni 2013 konnten viele Total-Return-Fondsnicht überzeugen, da sie sich trotz des breitenAnlagespektrums sehr ähnlich entwickelthaben. Dies hatte <strong>zu</strong>r Folge, dass selbst Investoren,die ihr Geld über mehrere Fonds vonunterschiedlichen Anbietern gestreut hatten,Verluste auf Marktniveau hinnehmen mussten.Somit scheinen viele der Fonds sehr ähnlichausgerichtet <strong>zu</strong> sein.Trotz aller Kritik gab es aber auch Produkte,die während der schwierigen Marktphasenüberzeugen konnten. Insgesamt betrachteterhöht die Vielfalt der angebotenen Konzeptedie Komplexität des Marktsegmentes und erschwertden Investoren so die Fondsauswahl.Somit sollten Anleger, die in Total-Return-Fondsinvestieren wollen, das ihnen vorgelegte Konzeptkritisch hinterfragen und <strong>zu</strong>r Beurteilungder Managementqualität neben dem insgesamtgezeigten Kursverlauf insbesondere die Wertentwicklungder Fonds während der schwierigenMarktphasen untersuchen. Bei diesenAnalysen sollten die Anleger insbesondere aufden Gleichlauf der Fonds untereinander achten,um so Investitionen in Fonds mit einer all<strong>zu</strong> ähnlichenAusrichtung <strong>zu</strong> vermeiden. Aller dings istdie Betrachtung der vergangenen Wertentwicklungkein verlässlicher Indikator für die <strong>zu</strong>künftigeAusrichtung und Entwicklung des Fonds.Aus diesem Grund sollten Inves toren oder derenBerater sich sowohl die Wert entwicklungdes Fonds, aber auch dessen Zusammenset<strong>zu</strong>ngregelmäßig anschauen und mit anderenProdukten vergleichen, um ihre Investmentsrichtig einschätzen <strong>zu</strong> können.www.lipperleaders.comFür den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibtausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.OKTOBER 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 39

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