AKTIEN Panoramagroteskkursrutsch. Der Kurs des börsenotiertenkanadischen Sportmodeherstellers LululemonAthletica erlebte Mitte März einen unerwartetenEinbruch von rund 5 Prozent. An sich keinweltbewegendes Ereignis, das <strong>die</strong>se Berichterstattungin einem Finanzmagazin jenseits desGroßen Teichs unbedingt notwendig machenwürde, wäre der Grund für den Kurssturz nichtreichlich grotesk: Der in Vancouver beheimateteTextilkonzern hatte Anfang des Monats <strong>die</strong> neueCharge eines seiner Verkaufsschlager, schwarzeYoga-Hosen, in <strong>die</strong> nordamerikanischenLäden gebracht. Die eng anliegenden Pantshatten jedoch einen Produktionsfehler und warenzu durchsichtig. Ein wahrer „Shitstorm” derKonsumenten war <strong>die</strong> Folge. Der damit einhergehendeImageverlust für das Kultlabel und <strong>die</strong>Kosten für <strong>die</strong> Rückrufaktion sorgten daraufhindafür, dass der in Toronto und an der Nasdaq notierteKonzern seine Umsatzprognose für daserste Quartal deutlich zurückschrauben musste.Sarkastisch gesehen muss man also festhalten:Transparenz steht nicht jedem börsenotiertenUnternehmen gut zu Gesicht.financebooksec-entscheid Social Media wird zunehmend„erwachsen” – mittlerweile auch imFinanzbereich. Die amerikanische Aufsicht SECbilligte an der Börse notierenden Unternehmenkürzlich offiziell das Recht zu, auch <strong>die</strong> beidenPlattformen Facebook und Twitter für <strong>die</strong> exklusiveVeröffentlichung wichtiger Informationennutzen zu dürfen. Dies ist jedoch ausschließlichzulässig, wenn <strong>die</strong> Investoren im Vorhineinüber das Bestehen der neuen Informationskanäleinformiert werden. Zu verdanken haben <strong>die</strong>betroffenen Unternehmen ihre neu gewonnenevirtuelle Freiheit übrigens einem gewissen ReedHastings. Der CEO der Online-Videothek Netflixhatte im Juli 2012 via Facebook gepostet, dasssich seine Kunden im Monat zuvor erstmalsüber eine Milliarde Stunden Content angesehenhätten. Hastings Vorgehen rief daraufhin <strong>die</strong> Behördenauf den Plan, weil <strong>die</strong>se vermuteten, dasnicht allen Investoren zugängliche Posting desTop-Managers wäre wichtig genug gewesen,den Aktienkurs zu beeinflussen.GEMEINSAM STATT EINSAMFusionspläne. Einem Anfang April veröffentlichtenBloomberg-Bericht zufolge könnten<strong>die</strong> Börsen in Wien und Warschau vor einer Fusionstehen. Da <strong>die</strong> „Mutter” der Wiener Börse– <strong>die</strong> CEESEG AG – bereits <strong>die</strong> Handelsplätze inPrag, Budapest und Laibach kontrolliert, könnte,so es zur Kooperation mit Warschau kommt, dasgrößte Börsen-Drehkreuz in Zentraleuropa entstehen.Aus der Wallnerstraße heißt es zu einemmöglichen Merger lediglich „kein Kommentar”.Dass beide Häuser Interesse an einer, wie auchimmer gearteten, Zusammenarbeit haben dürften,wird jedoch schon länger kolportiert.Starke Worte ´´„Da eine Jahresvergütung in<strong>die</strong>ser Höhe (...) nicht imEinklang mit meinem eigenenSelbstverständnis sowie demWertefundament unsererBankengruppe steht (...).“RBI-CEO Herbert Stepicbegründet in einemE-Mail an seine Mitarbeiter,warum er einen Teilseines Gehalts für 2012– genauer gesagt zweiMillionen Euro – an <strong>die</strong>Bank zurückzahlen wird.RICHTERSPRUCHschadenersatz. Ein kürzlich in Wien-Döbling gefälltes, noch nicht rechtskräftiges Urteil birgteiniges an neuem Sprengstoff für Finanzberater. Das Bezirksgericht verurteilte einen AWD (neuerdingsSwiss Life Select)-Berater im Zusammenhang mit einem Ankauf von Immobilienaktien zuSchadenersatz in vollem Umfang. Der nach wie vor für <strong>die</strong> Gesellschaft tätige Berater hatte derSchwester seiner damaligen Freundin im Jahr 2007 dazu geraten, ein von ihr geerbtes Haus zu verkaufenund das Kapital anstatt dessen in Immobilienaktien zu investieren; <strong>die</strong>se seien so sicher wieein Sparbuch. Als <strong>die</strong> Frau ihre Aktien (Immofinanz, Immoeast, Constantia) <strong>drei</strong> Jahre später wiederverkaufte, waren <strong>die</strong>se anstatt 82.200 nur mehr knapp über 38.000 Euro wert. Dass ihr das Gerichtin Wien 19 nun Schadenersatz in voller Höhe zugebilligt hat, ist für <strong>die</strong> Anlegerin jedoch nur teilweiseGrund zur Freude: Da „ihr” Finanzberater im Jahr 2010 Zwangsausgleich anmelden musste, erhältsie anstatt des gesamten Schadens lediglich 8.800 Euro.„Europa ist viel zu billig undhat noch viel Potenzial.“RCM-Experte H. Perusbricht eine Lanze füreuropäische Aktien. Wirklichwichtig sei nicht <strong>die</strong>Schuldenkrise, sondern<strong>die</strong> Unternehmen selbst.Europa habe zahlreicheWeltmarktführer, deren Produkte auf den internationalenMärkten immer begehrter werden.CHARTS: shutterstock.com46 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – April 2013
Palfinger AG · 5020 Salzburg, Austria · E-Mail h.roither@palfinger.com Rahofer.IN CHINA WINKTUNS WACHSTUMDamit PALFINGER auch auf dem chinesischen Markt über sich hinaus wachsenkann, hat der Salzburger Spezialist für Hebe-Lösungen eine Kooperation mitSany Heavy Industry abgeschlossen. Gemeinsam mit dem größten Baumaschinen-Hersteller des Landes, der auch eines der am schnellsten wachsenden Industrieunternehmender Welt ist, möchte man vom „schnurrenden“ Wirtschaftsmotor inChina profitieren und so <strong>die</strong> führende Position am Weltmarkt weiter ausbauen.WWW.PALFINGER.AG