Bildungswerkstatt Pädagogik und Landwirtschaft - SoFar
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Wie in allen Waldorfschulen liegt ein besonderer Schwerpunkt im Erlernen vielfältiger praktischer <strong>und</strong><br />
sozialer Fähigkeiten. So gibt es in fast allen Klassenstufen handwerklichen Unterricht <strong>und</strong> verschiedene<br />
Praktika, außerdem wird in der Schulzeit mehrfach ein Theaterstück einstudiert <strong>und</strong> öffentlich aufgeführt.<br />
Das soziale Miteinander wird in einer großen Klassengemeinschaft geübt, die von der 1. bis zur 12.<br />
Klasse zusammenbleibt.<br />
Seit Mai 2003 werden an der Schule eine Mutterkuh mit einem Kalb <strong>und</strong> ein Rind gehalten. Der<br />
Offenstall <strong>und</strong> die Weide mit einem kleinen Wäldchen befinden sich in direkter Nähe zum Schulgarten,<br />
so dass diese beiden Bereiche sich ausgezeichnet ergänzen. Eine Besonderheit der Tiere ist ihre ausgesprochene<br />
Friedfertigkeit. Diese ermöglicht es, eine ungewöhnliche Therapie, die „Striegeltherapie“,<br />
durchzuführen. Die Klassenlehrer können für eine bestimmte Zeit Kinder, die eine besondere Zuwendung<br />
brauchen, in diese Therapie geben. Hier lernen diese durch das Inkontaktkommen <strong>und</strong> Striegeln der<br />
warmen, geduldigen <strong>und</strong> Ruhe ausstrahlenden Kühe Ängste <strong>und</strong> Blockaden in unterschiedlichster<br />
Ausprägung zu überwinden. Inzwischen ist noch eine Hühnerschar hinzugekommen, die von Schülern<br />
versorgt wird. In naher Zukunft wird es auf dem Schulgelände einen von der Europäischen Union <strong>und</strong><br />
dem Verband DEMETER anerkannten biologisch-dynamischen <strong>Landwirtschaft</strong>sbetrieb geben.<br />
Kontakt:<br />
Freie Waldorfschule Hannover-Bothfeld, Weidkampshaide 17, 30659 Hannover,<br />
Tel: 0511 / 647 59 - 0, http://www.waldorfschule-bothfeld.de/schulleben/tierhaltung.htm<br />
Wie kann man die Verbindung zwischen Kinder <strong>und</strong> Tieren verstärken? Wie kann<br />
das ermöglicht werden durch Aufbau neuer oder Nutzung vorhandener Möglichkeiten<br />
an einer Schule? Dies waren die wesentlichen Fragen, die die Teilnehmer/innen<br />
mitbrachten, verb<strong>und</strong>en mit dem Anliegen, vom Erfahrungsschatz der Referentin<br />
zu profitieren <strong>und</strong> neue Impulse zu erhalten.<br />
Salutogenese<br />
Wir beschäftigten uns zunächst mit Ges<strong>und</strong>heit: Was ist Ges<strong>und</strong>heit? Wann fühle<br />
ich mich ges<strong>und</strong>? Wann bin ich ges<strong>und</strong>? Diese Fragen mündeten in das vorläufige<br />
Fazit, dass Ges<strong>und</strong>heit mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit. Erweitert wurden<br />
unsere eigenen Überlegungen durch die Arbeiten des amerikanischen<br />
Psychologen Abraham Maslow (1890-1970), wonach ges<strong>und</strong>e Menschen unter<br />
anderem:<br />
• die Fähigkeit der Einschätzung haben<br />
• sich selbst, andere <strong>und</strong> die Natur akzeptieren<br />
• problemorientiert sind<br />
• ein Privatheitsbedürfnis haben<br />
• autonom sind<br />
• eine unverbrauchte Wertschätzung haben<br />
• auch mystische Erfahrungen machen<br />
• in der Lage sind, ein Gemeinschaftsgefühl zu erleben<br />
• die Ich-Grenze überschreiten können <strong>und</strong> in der Lage sind,<br />
Empathie zu entwickeln<br />
• einen demokratischen Charakter haben<br />
• sich durch einen philosophischen Humor auszeichnen<br />
• kreativ sind<br />
• einen Widerstand gegen Anpassungsdruck haben<br />
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